Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung
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Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung
NADJA BENAISSA IN HAFT
No-Angels-Sängerin soll Partner mit HIV infiziert haben
Jetzt ist bekannt, warum die No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa verhaftet worden ist: Sie hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit mehreren Personen ungeschützten Sex - obwohl sie wusste, dass sie mit HIV infiziert ist. Einer ihrer Partner soll sich angesteckt haben.
Offenbach - Mit den wenigen Zeilen ihrer dürren Pressemitteilung löste die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Dienstag ein Beben in der deutschen Musikszene aus. Demnach ist die 26-jährige No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa festgenommen worden, weil sie einen Partner mit dem HI-Virus infiziert haben soll.
Nach Auskunft der Behörde besteht der "dringende Tatverdacht, dass die Beschuldigte in den Jahren 2004 und 2006 ungeschützten Geschlechtsverkehr mit drei Personen hatte, ohne diese zuvor darauf hinzuweisen, dass sie selbst HIV positiv ist". Zumindest einer der drei habe sich angesteckt - "mutmaßlich in Folge des Kontakts". Es bestehe daher der Verdacht der gefährlichen Körperverletzung...
Den ganzen Text findet Ihr hier:
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 58,00.html
No-Angels-Sängerin soll Partner mit HIV infiziert haben
Jetzt ist bekannt, warum die No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa verhaftet worden ist: Sie hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit mehreren Personen ungeschützten Sex - obwohl sie wusste, dass sie mit HIV infiziert ist. Einer ihrer Partner soll sich angesteckt haben.
Offenbach - Mit den wenigen Zeilen ihrer dürren Pressemitteilung löste die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Dienstag ein Beben in der deutschen Musikszene aus. Demnach ist die 26-jährige No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa festgenommen worden, weil sie einen Partner mit dem HI-Virus infiziert haben soll.
Nach Auskunft der Behörde besteht der "dringende Tatverdacht, dass die Beschuldigte in den Jahren 2004 und 2006 ungeschützten Geschlechtsverkehr mit drei Personen hatte, ohne diese zuvor darauf hinzuweisen, dass sie selbst HIV positiv ist". Zumindest einer der drei habe sich angesteckt - "mutmaßlich in Folge des Kontakts". Es bestehe daher der Verdacht der gefährlichen Körperverletzung...
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RE: Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung
Hier ein Interessanter Link zum Thema (allgemein, nicht No Angels bezogen) -
http://members.inode.at/kamenik/pdf/plusminus102.pdf
Angie
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Interessant ist das Ganze (allgemein gesehen ja):
Die Dame hat sich mal ja wohl angesteckt (Blutkonserven werdens heute nicht mehr sein),
und nichtsdestotrotz hat sie ungeschützen GV mit mehreren Männern. (Das sich einer bei Ihr angesteckt hat ist wohl auch sein Problem).
Diese Dame ist wohl als "prominent" einzustufen.
Damit kann sollte man von einem gewissen Verantwortungsgefühl ausgehen können, da sie auch Vorbildfunktion erfüllt.
aber heutzutage ....
(Inwieweit das Ganze für dieses Forum relevant ist, weiss ich nicht).
Die Dame hat sich mal ja wohl angesteckt (Blutkonserven werdens heute nicht mehr sein),
und nichtsdestotrotz hat sie ungeschützen GV mit mehreren Männern. (Das sich einer bei Ihr angesteckt hat ist wohl auch sein Problem).
Diese Dame ist wohl als "prominent" einzustufen.
Damit kann sollte man von einem gewissen Verantwortungsgefühl ausgehen können, da sie auch Vorbildfunktion erfüllt.
aber heutzutage ....
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Die Moral ist nur der äussere Anschein von Treu und Glauben, und der Verwirrung Beginn.
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Das die betreffende Dame sehr verantwortungslos gehandelt hat steht außer Frage, das es von diversen Medien als Schlagzeile verwendet wird um die Auflagen zu erhöhen ist eine andere Geschichte.
Ich möchte Frau Benaissa nicht verteidigen, aber ich stelle mir sehr wohl die Frage wieso der Partner erst jetzt an die Öffentlichkeit geht, immerhin war dieser One Night Stand im Jahr 2004!, wieso tritt er es überhaupt in der Öffentlichkeit breit?
Immerhin gehören zu einem Beischlaf immer zwei Personen und es liegt auch in seiner Verantwortung das er geschützten Verkehr vollzieht.
Ich möchte Frau Benaissa nicht verteidigen, aber ich stelle mir sehr wohl die Frage wieso der Partner erst jetzt an die Öffentlichkeit geht, immerhin war dieser One Night Stand im Jahr 2004!, wieso tritt er es überhaupt in der Öffentlichkeit breit?
Immerhin gehören zu einem Beischlaf immer zwei Personen und es liegt auch in seiner Verantwortung das er geschützten Verkehr vollzieht.
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RE: Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung
Ich habe es hier eingestellt, da es der erste Fall ist, von dem ich höre, dass in Deutschland ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen eine HIV-Infizierte eingeleitet wird, die unsafer Sex praktizierte und ihren Sexualpartnern nichts von ihrer Infektion erzählte.
Dass noch dazu auf §112a der Strafprozessordnung zurück gegriffen wird und Untersuchungshaft wegen Wiederholungsgefahr angeordnet wurde, hat mich sehr erstaunt, da dieser Haftgrund sehr, sehr selten Anwendung findet.
Die Person der Inhaftierten interessiert mich dabei nicht, obwohl ich die Befürchtung hege, dass bei jemandem, der nicht im oder am Rampenlicht des öffentlichen Interesses steht, anders verfahren worden wäre.
Was mich interessiert:
Was denkt Ihr?
Sollte ein/e HIV-Positive/r, der ungeschützten Sex praktiziert und der/m PartnerIn die Infektion verschweigt, wegen gefährlicher Körperverletzung belangt werden?
Und, wenn ja, wie sollte die Strafe ausfallen?
Was spricht für, was spricht gegen eine Bestrafung?
LG certik
Dass noch dazu auf §112a der Strafprozessordnung zurück gegriffen wird und Untersuchungshaft wegen Wiederholungsgefahr angeordnet wurde, hat mich sehr erstaunt, da dieser Haftgrund sehr, sehr selten Anwendung findet.
Die Person der Inhaftierten interessiert mich dabei nicht, obwohl ich die Befürchtung hege, dass bei jemandem, der nicht im oder am Rampenlicht des öffentlichen Interesses steht, anders verfahren worden wäre.
Was mich interessiert:
Was denkt Ihr?
Sollte ein/e HIV-Positive/r, der ungeschützten Sex praktiziert und der/m PartnerIn die Infektion verschweigt, wegen gefährlicher Körperverletzung belangt werden?
Und, wenn ja, wie sollte die Strafe ausfallen?
Was spricht für, was spricht gegen eine Bestrafung?
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War nicht der erste Fall:
In Stuttgart sorgte 2000/2001 ein Rapper für Aufsehen. Eine 17järige zeigte ihn an, nachdem bei ihr das HI-Virus festgestellt worden war. Sie hatte mit keinem anderen Mann Sex gehabt.
Die Polizei nahm in fest und lud 36 junge Frauen zum HIV-Test. So kam die ganze Wahrheit ans Licht, eine der Frauen war von ihm vergewaltigt worden. Er verführte die jungen Mädels durch sein grossspuriges Auftreten und meinte zu ihnen, wenn sie Kondome anwenden wollten: "Sex mit Kondom ist uncool", zögernde Mädels beruhigte er mit "ich bin negativ getestet"
Er kam 1999 nach Deutschland, er musste ab diesem Zeitpunkt von seiner Infektion gewusst haben, er hatte auch seine Frau angesteckt.
Das Landgericht verurteilte ihn zu 10 Jahren Haft wegen gefährlicher Körperverletzung in vier Fällen, in einem Fall in Tateinheit mit Vergewaltigung, und wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung in 20 Fällen. Bei 9 Fällen konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob er der Verursacher der HIV-Infektion war. Seine Revision vor dem BGH wurde verworfen.
So weit meine Erinnerungen (ich kenne die Stuttgarter Szene, Hip-Hop allerdings nur die Leute um Strachwitz / Massive Töne, ich bin der Elektro-Freak, das Thema wurde heiss diskutiert in den Clubs und den Zeitungen).
In Stuttgart sorgte 2000/2001 ein Rapper für Aufsehen. Eine 17järige zeigte ihn an, nachdem bei ihr das HI-Virus festgestellt worden war. Sie hatte mit keinem anderen Mann Sex gehabt.
Die Polizei nahm in fest und lud 36 junge Frauen zum HIV-Test. So kam die ganze Wahrheit ans Licht, eine der Frauen war von ihm vergewaltigt worden. Er verführte die jungen Mädels durch sein grossspuriges Auftreten und meinte zu ihnen, wenn sie Kondome anwenden wollten: "Sex mit Kondom ist uncool", zögernde Mädels beruhigte er mit "ich bin negativ getestet"
Er kam 1999 nach Deutschland, er musste ab diesem Zeitpunkt von seiner Infektion gewusst haben, er hatte auch seine Frau angesteckt.
Das Landgericht verurteilte ihn zu 10 Jahren Haft wegen gefährlicher Körperverletzung in vier Fällen, in einem Fall in Tateinheit mit Vergewaltigung, und wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung in 20 Fällen. Bei 9 Fällen konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob er der Verursacher der HIV-Infektion war. Seine Revision vor dem BGH wurde verworfen.
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RE: Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung
SO schlecht finde ich die Sache (für uns und unser Begehr) gar nicht.Da hats mal wen erwischt der voll in der Öffentlichkeit steht - einen richtigen "STAR"...
...keinen "Schwulen"
...keine "billige, abgewrackte Strassennutte"
...keinen "Neger"
...keinen "Junkie"
(verzeiht die harten Worte, ich wollte nur bestmöglich den O Ton treffen)
vielleicht regt es ein paar Leute zum Umdenken an - vielleicht kappieren sie jetzt endtlich das HIV keine exotische Sache ist die in fremden Ländern passiert oder nur kleine Randgruppen betrifft....
Angie
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Re: RE: Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung

certik hat geschrieben:Ich habe es hier eingestellt, da es der erste Fall ist, von dem ich höre, dass in Deutschland ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen eine HIV-Infizierte eingeleitet wird, die unsafer Sex praktizierte und ihren Sexualpartnern nichts von ihrer Infektion erzählte.
Der "erste Fall" ist es sicher nicht. Mir ist ein Verfahren in Berlin in der Homo-Szene bekannt. Das war schon vor ca. 8 Jahren
Sollte ein/e HIV-Positive/r, der ungeschützten Sex praktiziert und der/m PartnerIn die Infektion verschweigt, wegen gefährlicher Körperverletzung belangt werden?
Ja
Und, wenn ja, wie sollte die Strafe ausfallen?
Das kommt immer auf den Einzelfall an.
Gruß Günter
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RE: Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung
Sorry, wenn ich auf die Art und Weise der Darmstädter Justiz etwas ungehalten reagiere - aber sie scheint wohl dem geistigen Niveau der Darmstädter Finanzbehörden zu entsprechen. Ich weiß nicht wo die ihre Mitarbeiter rekrutieren, doch der interlektuellen Elite scheinen sie nicht entsprungen zu sein ...
So zurück zum Thema - das Ganze hätte man auch weniger Aufsehen erregend machen können. Klar ist in meinen Augen, dass jemand, der wissentlich seiner HIV-Infektion ungeschützt mit jemand anderen verkehrt, bewußt die Konsequenz der köprerlichen Schädigung (=Körperverletzung) in Kauf nimmt oder sie sogar beabsichtigt (=Vorsatz).
Doch - wenn der andere gleich beim ersten Mal auf den geschützen Geschlechtsverkehr verzichtet, ist das nicht nur eine Form von Dummheit, sondern trifft auf diesen auch eine Mitschuld.
Rein pädagogisch gesehen, halte ich es für Blödsinn immer nur auf die Infizierten und/oder damit vermeintlich verbundenen Risikogruppen (Schwule, Huren etc.) zu zeigen sondern ebenso hiermit auch immer die "Gesunden" darauf aufmerksam zu machen, dass sie auch immer für ihre Gesundheit selbst verantwortlich sind!
Mal ehrlich - wie oft erlebt man gerade in dieser Branche Kundenanfragen bzgl. AO? Meiner Ansicht nach viel zu oft. UND ... um das ganze och zu toppen - schonmal mitbekommen, wie oft in Swingerkreisen ohne Schutz verkehrt wird? Stichwort - Barebackparties usw.
Bevor man auf andere zeigt, sollte man lieber mal an die eigene Nase fassen und dies gilt besonders für die Medien, denn das Thema Aids und der damit verbunden Aufklärung hat sich ja scheinbar in der letzten Zeit nicht mehr so vermarkten lassen.
So - habe fertig .....
... Tassja
So zurück zum Thema - das Ganze hätte man auch weniger Aufsehen erregend machen können. Klar ist in meinen Augen, dass jemand, der wissentlich seiner HIV-Infektion ungeschützt mit jemand anderen verkehrt, bewußt die Konsequenz der köprerlichen Schädigung (=Körperverletzung) in Kauf nimmt oder sie sogar beabsichtigt (=Vorsatz).
Doch - wenn der andere gleich beim ersten Mal auf den geschützen Geschlechtsverkehr verzichtet, ist das nicht nur eine Form von Dummheit, sondern trifft auf diesen auch eine Mitschuld.
Rein pädagogisch gesehen, halte ich es für Blödsinn immer nur auf die Infizierten und/oder damit vermeintlich verbundenen Risikogruppen (Schwule, Huren etc.) zu zeigen sondern ebenso hiermit auch immer die "Gesunden" darauf aufmerksam zu machen, dass sie auch immer für ihre Gesundheit selbst verantwortlich sind!
Mal ehrlich - wie oft erlebt man gerade in dieser Branche Kundenanfragen bzgl. AO? Meiner Ansicht nach viel zu oft. UND ... um das ganze och zu toppen - schonmal mitbekommen, wie oft in Swingerkreisen ohne Schutz verkehrt wird? Stichwort - Barebackparties usw.
Bevor man auf andere zeigt, sollte man lieber mal an die eigene Nase fassen und dies gilt besonders für die Medien, denn das Thema Aids und der damit verbunden Aufklärung hat sich ja scheinbar in der letzten Zeit nicht mehr so vermarkten lassen.
So - habe fertig .....
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Re: RE: Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung

Der Ansatz ist gut. HIV und AIDS müssen (wieder) ins Bewusstsein der Allgemeinheit gerückt werden.Angie_Escort hat geschrieben: vielleicht regt es ein paar Leute zum Umdenken an - vielleicht kappieren sie jetzt endtlich das HIV keine exotische Sache ist die in fremden Ländern passiert oder nur kleine Randgruppen betrifft....
In meiner Generation (+/- ca. 10 Jahre) gibts kaum jemanden der nicht jemand persönlich kannte der an AIDS verstorben ist.
(Bei mir wars ein guter Bekannter von ca. 20 Jahren, angeblich wegen verseuchter Blutkonserven in Amerika).
Gute Medikamente gegen Fortschritt von HIV gabs noch kaum.
Jetzt wirds fast so dargestellt, als wäre HIV zwar ein wenig unangenehm, aber nicht so schlimm. (zb Gestern in SPIEGEL-TV).
Restlebenserwartung angeblich bis 50Jahre (dh. Ansteckung mit 20, Lebensdauer bis 70 möglich), kaum geringer als ohne Infektion, etc.
(von den extremen Nebenwirkungen der Therapie wird weniger berichtet).
Wär wirklich gut wenn die Öffentlichkeit (und die Kunden) aufwachen würden.
LG
A_F
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Sängerin Nadja Benaissa
P r e s s e m i t t e i l u n g
Haft hilft nicht gegen HIV
Haft wegen HIV unmenschlich, unnötig und gefährlich – GSSG setzt sich für sofortige Freilassung der HIV-positiven Sängerin Nadja Benaissa ein – Vorgehen der Justiz gefährdet HIV-Prävention
Köln, 16. April 2009 – Menschen mit HIV sind wichtige Verbündete im Kampf gegen HIV-Infektionen. Denn die Weitergabe des AIDS-auslösenden HI-Virus lässt sich am besten verhindern, wenn die Betroffenen offen mit ihrer Infektion umgehen können. Darauf macht die Gemeinnützige Stiftung Sexualität und Gesundheit (GSSG) in Köln aufmerksam. „Werden jedoch die HIV-positiven Menschen allein für den Schutz verantwortlich gemacht, gefährdet das die bisherigen Erfolge der HIV- Prävention“, befürchtet GSSG-Sprecherin Harriet Langanke.
Die bislang erfolgreiche Aufklärungsarbeit in Deutschland wird im Fall Nadja Benaissa durch die Justiz und eine regelrechte Hexenjagd in den Medien gefährdet. „Wer Frauen mit HIV derart kriminalisiert, muss sich nicht wundern, wenn Betroffene sich zurückziehen und ihre Infektion verheimlichen“, erläutert die Stiftungssprecherin und betont: „Zu verantwortungsvollem Sex gehören schließlich alle Beteiligten!“ Deshalb fordert die GSSG die umgehende Freilassung Benaissas.
Nadja Benaissa, Sängerin bei der Pop-Band No-Angels, war am Samstagabend verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt wirft der jungen Frau vor, trotz ihrer HIV-Infektion ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Die Haft wurde angeordnet, um eine Wiederholungstat zu verhindern.
„Wer solche HIV-Infektionen strafrechtlich verfolgt, fördert Angst und Misstrauen. Das ist keine gute Grundlage für einen HIV-Test oder verantwortungsbewusstes Handeln“, sagt Langanke. Schon jetzt leben HIV-positive Frauen häufig sehr zurückgezogen. „Ein Rückzug, der fatal sein kein, weil die Betroffenen Solidarität, Hilfe und Beistand benötigen – nicht Ausgrenzung und Kriminalisierung!“ Vor diesem Hintergrund hatten Schweizer Forscher im vergangenen Jahr die so genannte EKAF-Studie veröffentlicht. Danach gelten HIV-Positive mit einer geringen Viruslast als sexuell nicht infektiös.
Die GSSG ist Trägerin gemeinnütziger Projekte wie dem bundesweiten Selbsthilfe-Netzwerk Frauen und Aids und dem Wegweiser für HIV-positive Mutterschaft „Lifeboat Deutschland“.
Laut Robert-Koch-Institut leben in Deutschland etwa 11.700 Frauen mit HIV oder Aids. Sie stellen rund 18 Prozent aller HIV-Positiven hierzulande.
www.netzwerkfrauenundaids.de
www.projekt-lifeboat.de
für Fragen und weitere Auskünfte:
Harriet Langanke,
GSSG - Gemeinnützige Stiftung Sexualität und Gesundheit
Köln
harriet.langanke at stiftung-gssg dot org
.
Haft hilft nicht gegen HIV
Haft wegen HIV unmenschlich, unnötig und gefährlich – GSSG setzt sich für sofortige Freilassung der HIV-positiven Sängerin Nadja Benaissa ein – Vorgehen der Justiz gefährdet HIV-Prävention
Köln, 16. April 2009 – Menschen mit HIV sind wichtige Verbündete im Kampf gegen HIV-Infektionen. Denn die Weitergabe des AIDS-auslösenden HI-Virus lässt sich am besten verhindern, wenn die Betroffenen offen mit ihrer Infektion umgehen können. Darauf macht die Gemeinnützige Stiftung Sexualität und Gesundheit (GSSG) in Köln aufmerksam. „Werden jedoch die HIV-positiven Menschen allein für den Schutz verantwortlich gemacht, gefährdet das die bisherigen Erfolge der HIV- Prävention“, befürchtet GSSG-Sprecherin Harriet Langanke.
Die bislang erfolgreiche Aufklärungsarbeit in Deutschland wird im Fall Nadja Benaissa durch die Justiz und eine regelrechte Hexenjagd in den Medien gefährdet. „Wer Frauen mit HIV derart kriminalisiert, muss sich nicht wundern, wenn Betroffene sich zurückziehen und ihre Infektion verheimlichen“, erläutert die Stiftungssprecherin und betont: „Zu verantwortungsvollem Sex gehören schließlich alle Beteiligten!“ Deshalb fordert die GSSG die umgehende Freilassung Benaissas.
Nadja Benaissa, Sängerin bei der Pop-Band No-Angels, war am Samstagabend verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt wirft der jungen Frau vor, trotz ihrer HIV-Infektion ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Die Haft wurde angeordnet, um eine Wiederholungstat zu verhindern.
„Wer solche HIV-Infektionen strafrechtlich verfolgt, fördert Angst und Misstrauen. Das ist keine gute Grundlage für einen HIV-Test oder verantwortungsbewusstes Handeln“, sagt Langanke. Schon jetzt leben HIV-positive Frauen häufig sehr zurückgezogen. „Ein Rückzug, der fatal sein kein, weil die Betroffenen Solidarität, Hilfe und Beistand benötigen – nicht Ausgrenzung und Kriminalisierung!“ Vor diesem Hintergrund hatten Schweizer Forscher im vergangenen Jahr die so genannte EKAF-Studie veröffentlicht. Danach gelten HIV-Positive mit einer geringen Viruslast als sexuell nicht infektiös.
Die GSSG ist Trägerin gemeinnütziger Projekte wie dem bundesweiten Selbsthilfe-Netzwerk Frauen und Aids und dem Wegweiser für HIV-positive Mutterschaft „Lifeboat Deutschland“.
Laut Robert-Koch-Institut leben in Deutschland etwa 11.700 Frauen mit HIV oder Aids. Sie stellen rund 18 Prozent aller HIV-Positiven hierzulande.
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RE: Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung
Nun - die Ausführungen der GSSG kann ich schon verstehen, doch ist es so, dass der Sachverhalt dem ein Körperverletzung gleichkommt.
Wie man das Ganze nun ahnden sollte, weiß ich ehrlich gesagt nicht, zumal ich nach wie vor der Meinung bin, dass dem Partner eine gewisse Mitschuld trifft.
Mal ne Frage nebenbei - kann man der Justiz bei solchen "Überreaktionen" ne Retourkutsche verpassen?
Soll jetzt nicht böse klingen aber manchmal wünsche ich solchen "Hexenjägern" selbst dieses Situation, damit sie ihr Fehlhandeln begreifen!
Wie man das Ganze nun ahnden sollte, weiß ich ehrlich gesagt nicht, zumal ich nach wie vor der Meinung bin, dass dem Partner eine gewisse Mitschuld trifft.
Mal ne Frage nebenbei - kann man der Justiz bei solchen "Überreaktionen" ne Retourkutsche verpassen?
Soll jetzt nicht böse klingen aber manchmal wünsche ich solchen "Hexenjägern" selbst dieses Situation, damit sie ihr Fehlhandeln begreifen!
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Ich finde das mit dem No-Angels-Star ziemlich arg...
Aber ich glaube, wir alle wissen wie es den Stars geht?
Ich mein jetzt damit z.b.
wenn ich jetzt auch im Mittelpunkt stehen will, erfinde ich etwas... und geh zur Presse...
Vielleicht kannte Nadja diesen Mann gar nicht und er hat einfach ein Gerücht in die Welt gesetzt als er hörte, dass die von den No-Angels AIDS hat...
Wie kann man eigentlich beweisen, dass man von demjenigen Aids bekommen hat?
Das geht ja gar nicht...
Also finde ich kann man dafür auch keinen verhaften...
Also normal dürfte man keinen für etwas verhaften, dass nicht bewiesen ist...
Aber ich glaube, wir alle wissen wie es den Stars geht?
Ich mein jetzt damit z.b.
wenn ich jetzt auch im Mittelpunkt stehen will, erfinde ich etwas... und geh zur Presse...
Vielleicht kannte Nadja diesen Mann gar nicht und er hat einfach ein Gerücht in die Welt gesetzt als er hörte, dass die von den No-Angels AIDS hat...
Wie kann man eigentlich beweisen, dass man von demjenigen Aids bekommen hat?
Das geht ja gar nicht...
Also finde ich kann man dafür auch keinen verhaften...
Also normal dürfte man keinen für etwas verhaften, dass nicht bewiesen ist...
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Das stimmt so nicht. U-Haft gibt es bei Wiederholungs-, Flucht- und Verdunklungsgefahr. Voraussetzung: Dringender Tatverdacht.
Da NB auf verschiedene "Einladungen" der Staatsanwaltschaft nicht reagiert hat haben die halt zugeschlagen.
Ich habe noch niegends gelesen, dass NBs Anwälte Haftprüfung beantragt hätten.
Die Schlussfolgerungen sogenannter Fachleute finde ich nicht tragbar: HIV+-Menschen werden immer noch stigmatisiert. Warum sollten sie dann verpflichtet werden, anderen von ihrer Krankheit zu erzählen? Auch wenn es zum Verkehr kommt? Es ist natürlich unbestritten, dass auch SIE auf Benutzung eines Kondoms hätte bestehen müssen. Bin mal gespannt, was der Vergleich der HIV-Stämme ergibt. U
nd interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass der Betroffene erst nachdem er von NBs Infizierung aus einem Log erfahren hatte seinen persönlichen Infektionsweg gefunden hatte.
Da NB auf verschiedene "Einladungen" der Staatsanwaltschaft nicht reagiert hat haben die halt zugeschlagen.
Ich habe noch niegends gelesen, dass NBs Anwälte Haftprüfung beantragt hätten.
Die Schlussfolgerungen sogenannter Fachleute finde ich nicht tragbar: HIV+-Menschen werden immer noch stigmatisiert. Warum sollten sie dann verpflichtet werden, anderen von ihrer Krankheit zu erzählen? Auch wenn es zum Verkehr kommt? Es ist natürlich unbestritten, dass auch SIE auf Benutzung eines Kondoms hätte bestehen müssen. Bin mal gespannt, was der Vergleich der HIV-Stämme ergibt. U
nd interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass der Betroffene erst nachdem er von NBs Infizierung aus einem Log erfahren hatte seinen persönlichen Infektionsweg gefunden hatte.
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Re: RE: Unsafe trotz HIV - gefährliche Körperverletzung

Der von mir angesprochene Fall betraf eine schwule eingetragene Lebenspartnerschaft. Ein junger Mann hatte Probleme, war orientierungslos und glaubte in den Armen eines älteren Mannes "Schutz und Trost" zu finden. Er ging mit dem älteren Mann relativ schnell eine eingetragene Lebenspartnerschaft ein. Der ältere Mann war HIV positiv und hat dies auch gewusst. Das man es in einer Lebenspartnerschaft ohne macht ist normal - finde ich zumindest. Es war daher besonders fies, dass der ältere Mann dem Jungen davon nichts sagt. Der ältere Mann hat auch anderweitig dem Jungen bös mitgespielt - er war einfach menschlich ein Schwein! (Womit ich nicht seine Homosexualität meine.)Tassi hat geschrieben: Klar ist in meinen Augen, dass jemand, der wissentlich seiner HIV-Infektion ungeschützt mit jemand anderen verkehrt, bewußt die Konsequenz der köprerlichen Schädigung (=Körperverletzung) in Kauf nimmt oder sie sogar beabsichtigt (=Vorsatz).
Doch - wenn der andere gleich beim ersten Mal auf den geschützen Geschlechtsverkehr verzichtet, ist das nicht nur eine Form von Dummheit, sondern trifft auf diesen auch eine Mitschuld.
Es war damals dann eine der ersten Scheidungen einer Homo-Ehe in Deutschland - aber das hat dem dann bereits infizierten jungen Mann auch nur noch wenig geholfen.
Günter
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Wer weiß, dass er HIV-positiv ist muss beim Sex einfach auf Schutz bestehen - alles andere ist grobe Körperverletzung !
Ich meine das eine Strafe fällig sein sollte und nicht zu gering = nicht vergessen : HIV ist nicht heilbar !!!
Natürlich hat auch der Partner eine Mitverantwortung, aber es sollte ihm gesagt werden - wenn eine Infektion vorliegt und er ungeschützen GV haben möchte,
Ich finde es unverantwortlich von Nadja Benaissa und jeden anderen der Infiziert ist und ungeschützen Verkehr hat,
Jedoch finde ich eine U-Haft völlig übertrieben und für einen kranken Menschen mit HIV nicht gerade gesundheitsfördernd bzw. stabilisierend .
LG Melly
Ich meine das eine Strafe fällig sein sollte und nicht zu gering = nicht vergessen : HIV ist nicht heilbar !!!
Natürlich hat auch der Partner eine Mitverantwortung, aber es sollte ihm gesagt werden - wenn eine Infektion vorliegt und er ungeschützen GV haben möchte,
Ich finde es unverantwortlich von Nadja Benaissa und jeden anderen der Infiziert ist und ungeschützen Verkehr hat,
Jedoch finde ich eine U-Haft völlig übertrieben und für einen kranken Menschen mit HIV nicht gerade gesundheitsfördernd bzw. stabilisierend .
LG Melly
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
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Update
Inzwischen wurde Frau Benaissa aus der Haft entlassen und sie war Hauptrednerin bei der Aids Gala der Deutschen AIDS Stiftung in Berlin, näheres:
Die Welt: Aids Gala
Inzwischen hat sich auch die Sensationslust abgekühlt und es ist in Juristenkreisen klar geworden, dass eine krasse Verletzung des Rechts auf Privatleben vorliegt, wenn von den Behörden verbreitet wird, dass eine bestimmte Person HIV positiv ist (nach Urteilen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte handelt es sich um eine Verletzung von Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention.) Darüber hinaus ist die Frage aufgetaucht, ob nicht die Verhaftung vom Grund und von der Durchführung her (während eines öffentlichen Auftritts von Frau Benaissa) völlig rechtswidrig war:
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokumen ... rik=kultur
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