Zuhälterunwesen, Prozesse, Menschenhandel

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Prozess Gütersloh

Beitrag von nina777 »

17.6.2009

Zeugin bleibt lieber in Rumänien

Prozess um Zuhälterei stockt


Gütersloh (rb). Der Fall um eine laut Anklage in Gütersloh zur Prostitution gezwungene Rumänin erweist sich auch im zweiten Anlauf als kompliziert. Das mutmaßliche Opfer, das zum ersten Termin nicht hatte geladen werden können und zur Fortsetzung aus formalen Gründen ihr schon zugeschicktes Flugticket nicht nutzen konnte, scheute sich nun trotz Zusage, als Zeugin auszusagen.

Telefonisch erklärte sie der Polizei, man habe ihr und ihrer Familie gedroht: Falls sie aussage, werde sie "in einem Sarg zurückkehren" aus Deutschland. Darum geht es: Ein Mann und eine Frau, die aus der Heimatstadt der Rumänin stammen und heute in Wuppertal leben, sollen die Mutter von zwei kleinen Kindern von Ende 2005 bis Juni 2006 unter Drohungen gezwungen haben, in einem Gütersloher Etablissement der Prostitution nachzugehen.

Dessen damaliger Betreiber bemerkte, dass die Frau ihre Einnahmen täglich telefonisch nach Wuppertal durchgeben und den Großteil des Geldes regelmäßig persönlich dort abliefern musste. Als sie einmal erst nach Tagen und mit vielen blauen Flecken im Gesicht zurückkam, griff der 71-Jährige ein. Er rief den Amtsarzt und ließ die Frau quasi zu ihrer Sicherheit polizeilich überprüfen, so dass sie in ihre Heimat abgeschoben wurde.

Von dort aus traut sie sich nun nicht zu kommen. Die Angeklagten, ein 40 Jahre alter arbeitsloser Schreiner und eine 25-jährige Begleitdame, schweigen zu den Vorwürfen. Unterdessen aber waren am Tag vor der Verhandlung aus den Archiven der Staatsanwaltschaft im rumänischen Iasi eine sechsseitige handschriftliche Aussage der Zeugin vom Sommer 2006 und ein Gerichtsbeschluss ungeklärter Bedeutung ins Amtgericht gelangt. Die Schriftstücke sollen nun übersetzt werden. Fortsetzung ist am 7. Juli.

http://www.nw-news.de/lokale_news/guete ... enien.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
CODY
UserIn
UserIn
Beiträge: 32
Registriert: 10.06.2009, 13:50
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von CODY »

Kann man der Dame nicht klarmachen das sie das Recht auf Polizeischutz hat? Ev.Zeugenschutzprogramm? Frau mit zwei kleinen Kindern.Das sind Helden.

Gruß Cody
DIE FREIHEIT IST DA.SIE LIEGT NUR HINTER DEN MAUERN DIE WIR UNS SELBST ERRICHTEN

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Urteil - Hamburger Landgericht

Beitrag von nina777 »

20.6.2009

Urteil: Lange Gefängnisstrafe für Qemajl Osmani

Annas Martyrium - Zuhälter muss zwölf Jahre in Haft


Die unvorstellbaren Gewaltexzesse begannen, als eine junge Polin im Bordell Club 77 für 7000 Euro "Ablöse" an den Täter aus Serbien-Montenegro verkauft wurde.

Weiß dieser 30-jährige Mann überhaupt, was da eben anderthalb Stunden lang vor der Großen Strafkammer 2a des Hamburger Landgerichts während der Urteilsbegründung abgelaufen ist? Zwölf Jahre, lautet das Urteil. Die bekommt er dafür, dass er einer jungen Frau zwei Jahre lang unglaubliche Gewalt, Vergewaltigungen und Demütigungen angetan hat. Sie musste so viele Widerlichkeiten ertragen, dass sie sich schließlich aus einem fahrenden Auto stürzte. Später wurde sie - blutüberströmt und teilweise bewusstlos - wieder vergewaltigt.

Nach anderthalb Stunden ist im Gericht das Urteil gesprochen und begründet. Ganz ruhig hat die Vorsitzende Richterin Birgit Woitas gesagt: "Wir wollen ein Zeichen setzen."

Die Stille danach ist bedrückend. Die Zuschauer sitzen noch, während der Verurteilte aufsteht. Qemajl Osmani aus Serbien-Montenegro ist ein großer, massiger Mann mit kurzen schwarzen Haaren, dunklen Augen und einer Zahnlücke. Er trägt ein zerknittertes weißes Sporthemd, Jeans und Turnschuhe. Der Verurteilte ist ein Cousin der verurteilten Osmani-Brüder (Burim und Bashkim).

Er fixiert nach dem Aufstehen sofort einen Kumpel im Zuschauerraum. Dann hebt er den Kopf und stupst mit zwei Fingern das Kinn hoch. So, als wolle er sagen: Kopf hoch, Junge! Als Nächstes ist sein Verteidiger Norbert John dran. Qemajl Osmani klopft ihm anerkennend auf die Schulter. Dann lacht Qemajl Osmani breit. Immer noch fassungslos fragt ein Zuschauer in der Stille: "Lacht er?" Ein anderer antwortet. "Ja." Mit tapsigem Gang verlässt Qemajl Osmani den Saal Richtung Zelle. Er bleibt in Haft.

Dieser Prozess hat einen Einblick in die Welt eines brutalen Zuhälters gegeben. In der Urteilsbegründung werden aufgezählt: Sechs Delikte im Rauschgifthandel, gefährliche Körperverletzung, vorsätzliche Körperverletzung mit Vergewaltigung, Nötigung (mit einer Schusswaffe), Vergewaltigung mit sexuellem Missbrauch (einer Bewusstlosen) und noch einmal Vergewaltigung mit vorsätzlicher Körperverletzung. Als schlimmste Vergehen erwähnt die Vorsitzende den Einsatz einer scharfen Waffe bei einem Drogendeal und das weiße Stromkabel, mit dem Qemajl Osmani die Hände seines Opfers fesselte, nachdem er das Gesicht der Frau gegen eine Scheibe geschlagen hat, ihr dann die langen Haare um die Hände wickelt, sodass ihr die Luft wegbleibt, dann das Knie und den Fuß in ihren Bauch rammt. Sein Opfer flüchtet, will über den Balkon in den Tod stürzen, wird abgefangen und vergewaltigt. Danach legt sich der Täter schlafen.

Sein Opfer ist die junge Anna J. aus Polen, die 2004 in der Heimat Ehemann und drei kleine Kinder zurückgelassen hat. Sie arbeitet im Hamburger Bordell Club 77 , schickt regelmäßig Geld nach Hause. Qemajl Osmani arbeitet als "Bruno" im Rotlicht, handelt mit Kokain, hat 17 Handys, damit ihm die Kripo nicht auf die Spur kommt. "Bruno" lernt als Gast im Club 77 die junge Anna J. kennen. 7000 Euro Ablöse zahlt er an Annas Zuhälter, den Türken "Jimmy". Anfangs schafft die Prostituierte für "Bruno" freiwillig auf St. Pauli an. "Anna liebte Sie", sagt die Vorsitzende zum Angeklagten.

2005 wird Anna schwanger, verschweigt dies. "Bruno" schlägt sie, eine Abtreibung folgt. Anna muss bei einem Drogendeal die scharfe Pistole in ihrer Handtasche für "Bruno" bereithalten. Ein Selbstmordversuch folgt. "Bruno" holt sie aus der Klinik, greift zum weißen Stromkabel und quält sie.

Anna fährt in ein Bordell in den Kreis Steinburg, will nach Polen flüchten. Erfolglos.

Dann kommt der März 2006. "Bruno" zwingt Anna, das Bordell zu verlassen, fährt mit ihr im Auto nach Hamburg. Sie bekommt einen Faustschlag ins Gesicht, wird mit einem Messer bedroht, da öffnet sie die Autotür, stürzt sich auf die Straße, wird bewusstlos. Sie hat eine lange Wunde am Kopf, verliert viele Haare und später auch ihr Geschmacksempfinden. "Bruno" fährt sein Opfer in die Wohnung seiner Ehefrau, bittet diese, vor dem Eintreffen alle Fotos abzuhängen, die "Bruno" mit seinen Kindern zeigen.

Erst danach bringt "Bruno" die Frau zum Arzt, der die Wunde näht. Dann geht es zurück ins Bordell.

Schließlich verhilft ein Mann Anna zur Flucht nach Polen. Ihre Schwester unterstützt sie dabei, sich in das Zeugenschutzprogramm des Landeskriminalamts zu begeben. 20 Tage lang schildert sie der Polizei ihr Martyrium.

"Wir haben nicht den geringsten Zweifel an den Aussagen von Anna", stellt das Gericht am Freitag fest. "Bruno" war nur in zwei (minderen) Punkten geständig. Die Vorsitzende Richterin Woitas: "Sie haben sich nur undifferenziert geäußert. Auch weil Sie von Ihrer Verteidigung nicht genügend vorbereitet wurden."

http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... -Haft.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Arum
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 961
Registriert: 01.06.2009, 13:35
Wohnort: Niederländische Grenzregion
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Arum »

Eine absolut erschütternde Geschichte, wobei man sich schämt als Gast überhaupt Teil der Nachfrage zu bilden...

Umsomehr wo die Anna eine zeitlang offensichtlich an diesen Typen geglaubt hat (auch wenn er sie zuerst gekauft hat), und diesen Glauben wohl auch auf irgendeiner Weise auf ihre Gäste übertragen hat. Das besagt, wie schwer es ist sich ein Bild der Lage zu bilden worin eine SW ich befindet..
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Augsburg/Stuttgart

Beitrag von ehemaliger_User »

Augsburger Allgemeine Zeitung

Rotlicht-Prozess in Augsburg
Gericht schickt Zuhälter lange hinter Gitter

Er hat schon deutlich bessere Tage erlebt, der „Highlander“. Tage, an denen Gunther H. (43) feiern konnte, seine Frauen hatte und im Rotlichtmilieu von Augsburg eine gewisse Größe war. Gestern, auf der Anklagebank des Landgerichts, war von der Stärke eines „Highlanders“, wie man Gunther H. im Milieu nennt, nicht mehr viel zu spüren. Er schwitzte, wirkte unsicher, nervös.

Die dritte Strafkammer hat den 43-Jährigen gestern für sechseinhalb Jahre hinter Gitter geschickt. Das Gericht ist davon überzeugt, dass er als Zuhälter Macht über zwei Prostituierte ausübte. Eine der Frauen arbeitete im Augsburger Großbordell Colosseum, die andere im FKK-Klub Paradise bei Stuttgart. Mit Gunther H. standen drei Männer vor Gericht, die dem 43-Jährigen, der keinen Führerschein mehr hat, vor allem als Fahrer halfen. Sie kamen mit deutlich milderen Strafen davon.

Es war ein langwieriges Verfahren, das gestern mit dem Urteil zu Ende ging. Über fünf Monate hatte sich der Prozess hingezogen, an 14 Verhandlungstagen traf man sich im Strafjustizzentrum. Und es ist ein Prozess, der einmal mehr am Image der angeblich sauberen FFK-Klubs kratzte, die mit Transparenz, Sauberkeit und fairen Arbeitsbedingungen für sich werben. Ausgerechnet ein Vorreiter dieses Trends, Jürgen Rudloff, hatte in Augsburg als Zeuge ausgesagt. Rudloff ist der Chef des Paradise-Clubs bei Stuttgart. Sein Etablissement, ein weitläufiger, nobel ausgestatteter Wellnesstempel, ist immerhin der europaweit größte Klub dieser Art, sagt er. Rudloff hat eine Frauenbeauftragte und beteuert stets, dass die Frauen bei ihm ohne Druck arbeiten.

Der Augsburger Prozess verpasst dem Saubermann-Image nun einen Kratzer. Denn ausgerechnet im Paradise hatte Gunther H. eine seiner beiden Frauen untergebracht. Regina Heitz (Name geändert) war gerade mal seit einer Woche 18 Jahre alt, als sie im Paradise anschaffen ging. In Augsburg war Gunther H. das Pflaster zu heiß gewesen, weil die Kripo hier alle Prostituierten unter 21 Jahren genau befragt. Den Kontakt nach Stuttgart hatte ihm ein Freund vermittelt, Ulrich K. (51). Aus den Handygesprächen, die die Polizei abgehört hatte, wurde deutlich, dass Regina Heitz unter dem Job im Bordell litt. Immer wieder sagte sie einer Freundin, dass sie aufhören wolle; es nicht mehr aushalte.

Schläge und Gewalt musste Gunther H. nie anwenden. Regina Heitz machte es aus Liebe, sie wollte „ihren Gunther“ nicht verlieren. Der Vorsitzende Richter Karl-Heinz Haeusler formulierte es so: „Sie haben ein Talent dafür, Menschen für sich einzunehmen, zu manipulieren.“ Der 43-Jährige sei subtil vorgegangen, habe die junge, unsichere Frau von sich abhängig gemacht. „Blaue Flecken kann man sehen“, so der Richter. „Aber die seelischen Schmerzen, die sieht man nicht.“ Dass Gunther H. auch zulangen konnte, wurde an anderer Stelle im Prozess deutlich. Gezeigt wurde ein Polizeivideo, das Beamte vor dem Colosseum im Stadtteil Oberhausen aufgenommen hatten. H. hatte sich dort nachts „seine“ zweite Prostituierte vorgeknöpft. Er würgte sie, zerrte sie an den Haaren und wollte sie in ein Auto verfrachten.

Der Prozess fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt, weil sowohl Gunther H. als auch Ulrich K. in Rockerklubs aktiv sein sollen. Zahlreiche Zuschauer aus diesen Vereinigungen verfolgten das Geschehen im Gerichtssaal. Auch die Anklagebank war voll wie selten. Den vier Angeklagten standen sieben Verteidiger zur Seite. Neben den Augsburger Anwälten Frank Burkard, Moritz Bode, Michael Fürst und Wolfgang Polster sogar ein ehemaliger, renommierter Bundesrichter, Dr. Heinrich Maul.

http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4490.html

Bemerkung: Ulrich K., der den Kontakt nach Stuttgart hergestellt hatte, ist einschlägig justitzbekannt.
Zuletzt geändert von ehemaliger_User am 20.06.2009, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Augsburg/Stuttgart

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Urteile gegen Zuhälter

Spur führt in Echterdinger Sex-Club

In Augsburg wurden am Freitag vier Männer wegen Menschenhandels und Beihilfe zu langen Haftstrafen verurteilt.

Die Spur eines 18-jährigen Opfers führt zu einem Bordell in Echterdingen. Dort weist man jeden Verdacht von sich und spricht von einem "Einzelfall".

Im Juni 2008 fährt Ulrich K. von Augsburg Richtung Stuttgart. Sein Ziel: der FKK-Club Paradise in Echterdingen. Dort setzt er Jessica E. ab. Die junge Frau ist 18. Sie soll sich verkaufen, zum ersten Mal.

Nun, ein Jahr später, bringt der Fall Jessica E. das Paradise und seinen Chef Jürgen Rudloff in Erklärungsnot. Zwar betont das Management, dass es seit der Firmengründung im Februar 2008 "keine einzige Straftat im Club gegeben" hat. Auch bei den Ordnungs- und Finanzbehörden gibt es keine Klagen. Das Großbordell mit selbstständigen Prostituierten gilt als modern und vorbildhaft. Doch im Fall von Jessica E. hat das Modell erstmals kläglich versagt.

Als K. im Juni 2008 nach Stuttgart fährt, erweist er einem Bekannten einen Gefallen. Gunter H., der im Augsburger Rotlicht als "Highlander" bekannt ist, hat schon bessere Tage erlebt. Mit Jessica E. soll es wieder finanziell aufwärtsgehen. Der Highlander nennt sie "Teeniele". Wenige Tage nach dem 18.Geburtstag soll sie für den 25 Jahre älteren Mann erstmals anschaffen. Aber in seiner Heimatstadt will H. nichts riskieren; im nahen München ist er 2005 nur knapp am Gefängnis vorbeigeschrammt. Da trifft es sich, dass K. einen Draht zu Jürgen Rudloff hat, dem Investor des Paradise.

In fünf mehrtägigen Einsätzen wird sich die 18-Jährige für den Highlander in dem Großraumbordell in Echterdingen verkaufen. In zwei, drei guten Tagen verdient sie 1500 Euro - wovon H. 1100 Euro einstreicht. Als die Sozialhilfeempfängerin das Geld selbst auf den Kopf haut, gibt es Ärger.

Dieser Streit und vieles mehr ist fein säuberlich dokumentiert. Angeblich hatte man sich in der Augsburger Szene über den Highlander und sein damals minderjähriges Investment mokiert und der Polizei einen Tipp gegeben. Seitdem wurden H. samt Umfeld intensiv observiert. Am 15. Juli 2008 hat die Polizei genug Beweismaterial zusammen. Die Verdächtigen werden verhaftet.

Nach drei Monaten Verhandlung vor dem Augsburger Landgericht hat der Vorsitzende Richter Karl-Heinz Haeusler die Urteile verkündet:

Gunther H. muss wegen schweren Menschenhandels, Zuhälterei und - in einem zweiten Fall - wegen schwerer Körperverletzung für sechseinhalb Jahre ins Gefängnis.

Ulrich K. erhält wegen Beihilfe zum Menschenhandel eineinhalb Jahre Haft; zwei weitere Angeklagte 30 beziehungsweise 15 Monate.

Gunther H. hat die 18-Jährige nicht mit roher Gewalt gezwungen. Er macht der jungen Frau schöne Augen, gewinnt ihre Liebe, nutzt ihre emotionale Abhängigkeit aus und manipuliert sie mit Kalkül.

Das ist, falls es bei unter 21-Jährigen in die Prostitution mündet, "Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung" und strafbar.

"Das ist schäbig", ergänzt Richter Haeusler.

In der Urteilsbegründung hebt der Richter auch auf die Stuttgarter Komponente ab: "Herr Rudloff wusste genau, dass da eine 18-Jährige kommt", sagt Haeusler. "Es liegt uns fern, der Stuttgarter Justiz Hinweise zu geben. Man könnte aber durchaus daran denken zu prüfen, ob das Verhalten von Herrn Rudloff beanstandungsfrei oder womöglich strafwürdig ist."

Rudloff, der bisher nur als Zeuge im Augsburger Verfahren gehört wurde, weist alle Mitverantwortung von sich. "Wir arbeiten legal, mit Zuhältern gibt es keinen Kontakt", beteuert er. Und Ulrich K., der sich vor Gericht als Geschäftsmann im Sportmarketing vorgestellt hat? "Der Mann hat uns keine einzige Frau vermittelt", sagt Rudloff.


Michael Isenberg
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/s ... hp/2098083





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.06.2009, 00:37, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Bad Bramstedt/Neumünster

Beitrag von nina777 »

20.6.2009

Prozess: LKA-Beamter packt aus

Frau zur Prostitution gezwungen

Opfer Trayanka A. wurde für mehrere Stunden an einen älteren Mann vemietet, der sie auch schlug.

Bad Bramstedt/Neumünster. Vor dem Schöffengericht in Neumünster wurde der Prozess gegen Redzep A. (37) aus Mazedonien und Emiliya P (38) aus Bulgarien fortgesetzt. Sie sollen einer bulgarischen Verwandten von Emiliya P. vor drei Jahren zur Einreise nach Deutschland verholfen und sie in Bad Bramstedt und Rickling zur Prostitution gezwungen haben.


Das Opfer Trayanka A. (24) hält sich in Bulgarien versteckt und ist nach Drohungen gegen sie und ihre Kinder nicht mehr zu einer Aussage bereit. Versuche, sie zum Gerichtstermin zu laden, waren erfolglos.

Neue interessante Details lieferten jetzt eine Zeugenaussage des LKA-Beamten Torsten B. (53) aus Kiel, der federführend mit den Ermittlungen betraut war.

Nach seiner Aussage steckt hinter der ganzen Sache eine Organisation, die Frauen aus Bulgarien nach Deutschland holt und der Prostitution zuführt. Die Grenzbeamten werden häufig bestochen, auch im Fall von Trayanka A., bei der die Papiere nicht in Ordnung waren und die Ausreise erst im dritten Anlauf gelang. Die Frauen werden schon auf der Fahrt im Kleinbus streng bewacht.

In Deutschland werden ihnen Ausweispapiere und Geld abgenommen. Da sie meistens die deutsche Sprache nicht beherrschen, sind sie ihren Peinigern hilflos ausgeliefert, so auch im Falle von Trayanka A. Üblich ist es dann, dass den Frauen Reizwäsche gekauft wird, dann werden sie in sexuelle Praktiken eingewiesen. Trayanka A. hatte in Deutschland als Bedienung in einem Restaurant arbeiten wollen. Die Angeklagte Emiliya P. kaufte mit ihr Kosmetika und Reizwäsche und präsentierte ihr eine Rechnung über 2700 Euro - Schulden, die sie als Prostituierte abarbeiten sollte.

Der Zeuge Torsten B. beschreibt Trayanka A., die er selbst verhörte, als "psychisch völlig fertig". Die 24-Jährige wurde nach ihrer Aussage vor der Polizei mehrmals für mehrere Stunden an einen älteren Mann vemietet, der sie schlug und sexuelle Handlungen an ihr vornahm, die ihr zuwider waren. Mit Schlägen und Drohungen gegen ihr damals zweijähriges Kind wurde Trayanka A. auch zum Analverkehr gezwungen.

Nachdem sich Trayanka A. geweigert hatte, an einer Stange zu tanzen, wurde sie geschlagen, eingesperrt und bekam tagelang kein Essen. Als sie dann erfuhr, dass sie wieder zu dem älteren Mann sollte, gab ihr die Verzweiflung die Kraft, sich zu befreien. Ziellos lief sie dann durch Bad Bramstedt und vertraute sich schließlich einer Prostituierten an, die sie zur Polizei brachte.

Telefonüberwachungen ergaben, dass die Hauptbeschäftigung des Angeklagten Redzep A. darin bestand, dem "weißen Haus", einem Bordell in Bad Bramstedt, neue Frauen zu liefern, die er hin- und herfuhr, ihre Einnahmen kontrollierte und ihnen das Geld abnahm.

Der Prozess wird am 29. Juni mit den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung fortgesetzt.

http://www.abendblatt.de/region/norders ... ungen.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

24.6.2009

Landgericht: Urteil gegen 50-jährigen "Wirtschafter"

Miete von Prostituierten kassiert


Christos M. gibt sie zu, die "Beihilfe zum bandenmäßigen Einschleusen von Ausländern", wegen der er vor dem Landgericht angeklagt ist. Und nach einer kurzen Verhandlung wird er zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Als "Wirtschafter" hat er für ein Ehepaar gearbeitet, das in der Lupinenstraße Zimmer an Prostituierte vermietete.

Ein lukratives Geschäft, zwischen 120 und 150 Euro zahlten die Dirnen täglich für die Unterbringung. Christos M. war als "Wirtschafter" dafür zuständig, das Geld einzutreiben, die Häuser zu reinigen und für die Sicherheit der dort arbeitenden Frauen zu sorgen. Das an sich ist nicht strafbar, allerdings handelte es sich bei den Dirnen um Frauen aus Rumänien und Bulgarien, die weder Arbeits- noch Aufenthaltserlaubnis besaßen. "Bei Kontrollen wurden polnische Pässe anstelle der eigentlichen Ausweise vorgelegt, das wusste mein Mandant", erklärt Thomas Scheuermann, der Anwalt des 50-Jährigen. Ihm ist es wichtig zu betonen, dass die Frauen freiwillig nach Mannheim und in die Lupinenstraße gekommen sind, "einschleusen klingt nach Zwang, das war hier nicht der Fall", so der Verteidiger. Der Vorsitzende Richter Rolf Glenz, der im Frühjahr bereits das Urteil gegen die Vermieter gesprochen hat (eineinhalb Jahre auf Bewährung), signalisiert, dass hier eine Absprache der Parteien und eine schnelle Einigung möglich sind.

Nicht mehr im Milieu aktiv

Und so kommt es dann auch: Sowohl die Staatsanwältin Ulrike Schrage als auch der Verteidiger Scheuermann plädieren auf zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung, der Fall liege bereits mehrere Jahre zurück und Christos M. habe sich aus dem Milieu zurückgezogen, lautet die Begründung. Schrage fordert zudem, eine Geldstrafe von 7000 Euro zu verhängen und dass der Angeklagte die Gerichtskosten trägt. Richter Glenz entspricht ihrem Antrag - und da beide Parteien auf Rechtsmittel verzichten, ist sein Urteil bereits rechtskräftig.

http://www.morgenweb.de/region/mannheim ... 88806.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

24.6.2009

Polizei sprengt Mädchenhändlerring

Afrikanerinnen in die Prostitution gezwungen

Die italienische Polizei hat in Zusammenarbeit mit Interpol einen internationalen Mädchenhändlerring auffliegen lassen. Es kam zur Festnahme von 34 Verdächtigen in elf Ländern.


Die Operation «schwarze Blätter» wurde geleitet von der regionalen Antimafia-Staatsanwaltschaft von Ancona, wie das öffentliche italienische Fernsehen am Mittwoch berichtete.

Ihnen werde vorgeworfen, junge Mädchen aus Afrika - vor allem aus Nigeria - nach Italien gebracht zu haben, um sie dort zur Prostitution zu zwingen.

Die oft noch minderjährigen Frauen seien mit Hilfe von Kontaktpersonen unter anderem in Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Frankreich und Griechenland illegal nach Italien eingeschleppt worden.

Schuldentilgung

Zwischen 40 000 und 60 000 Euro hätten die Mädchen oder ihre Familien nach Angaben der Ermittler der kriminellen Organisation für die Reise in das vermeintliche «Paradies Europa» bezahlen müssen.

Diese Schulden mussten die zumeist mit falschen Versprechen auf ehrliche Arbeit angelockten Afrikanerinnen dann auf dem Strassenstrich in Italien abarbeiten. Bei Schwangerschaft wurden sie in der Regel zur Abtreibung gezwungen.

Ärzte ohne Gewissen


Nach Angaben der italienischen Polizei konnten unter anderem zwei in Rom ansässige Ärzte festgenommen werden, die für Honorare von bis zu 2500 Euro illegale Abtreibungen auch in weit fortgeschrittenem Stadium der Schwangerschaft vorgenommen hätten.

Zu den international mit Hilfe von Interpol festgenommenen Drahtziehern der Bande gehört den Angaben der Polizei zufolge ein 39-jähriger nigerianischer Staatsbürger, der in Athen in Gewahrsam kam.

http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer ... n-13607634
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

26.6.2009

Brutaler Freier

Prostituierte mit Hammer traktiert

Ruhig und friedlich - so hatte die Prostituierte Sandra A. ihren Stammkunden immer erlebt. Doch an einem Tag im September vergangenen Jahres war plötzlich alles anders. Der Feier zog einen Hammer und schlug auf die Frau ein.


Köln - Peter T. (40, alle Namen geändert) war ein Freier mit Sonderwünschen: „Kein Geschlechtsverkehr, statt dessen Fußerotik“, beschreibt die aus Ecuador stammende Prostituierte Sandra A. (36) die Liebesdienste für ihren Stammkunden, den sie stets als „ruhigen, friedlichen Menschen ohne jedwede Aggression" in Erinnerung hatte. Im September vergangenen Jahres lernte sie den Koch und Vater einer Tochter von einer anderen Seite kennen. Laut Anklage schlug T. der Prostituierten "mindestens zehn Mal mit einem Hammer auf den Hinterkopf", doch es blieb bei dem "Versuch, das Opfer heimtückisch zu töten". Wegen versuchten Mordes muss sich der Koch seit Freitag vor der Schwurgerichtskammer verantworten.

Weder zur Person noch zur Sache will sich T. nach Aussage seiner Anwältin zu den schweren Vorwürfen äußern. Im Ermittlungsverfahren stritt er die Tat vehement ab und behauptete, der Freier, der nach ihm kam, müsse der Täter sein. Scheinbar emotionslos sitzt der korpulente Mann auf der Anklagebank: Geheimratsecken, gepflegter Kinnbart, im linken Ohr ein Ohring - ein "Allerweltsgesicht". Er lässt die Prostituierte nicht aus den Augen, die ebenso ohne Gefühlsregung den Tathergang beschreibt, der sie beinah das Leben gekostet hätte. Per SMS hatte der Koch zuvor wie schon so oft den Termin bei der Prostituierten gebucht, die in einem Appartement in der Altstadt ihre Dienste anbot. Einhundert Euro für die Stunde waren vereinbart.

Doch T. war nicht bei der Sache. Schon als er zur Tür herein kam, hatte Sandra A. gemerkt, "dass er anders war als sonst". Weil er ihr so angeschlagen vorkam und extrem schwitzte, bot sie ihm ein Glas Wasser an und Medikamente. Beides lehnte er ab und wollte zur Sache kommen. "Lass mal Sandra, vielleicht klappt es beim nächsten Mal", habe er ihr dann nach 45 Minuten vergeblicher Liebesmüh bekundet und ihr den vereinbarten Lohn in die Hand gedrückt. Als sie das Geld nahm und sich umdrehte, schlug er zu. Mit einem Hammer, den er offensichtlich mitgebracht hatte. Von dem Tatwerkzeug fehlt bis heute jede Spur: "Er hat immer wieder geschlagen, geschlagen, geschlagen, immer auf den Kopf. Ich habe geglaubt, jetzt muss ich sterben und nur noch an meine Kinder gedacht", beschreibt A. die fürchterlichsten Stunden ihres Lebens.

Dann habe sie sich auf den Boden fallen lassen und sich tot gestellt. "Jetzt hab ich dich endlich umgebracht", waren die letzten Worte, die sie von ihrem Kunden vernahm, als er schließlich die Wohnung verließ. Mit letzter Kraft hatte sie dann ihren Mann angerufen, der Polizei und Krankenwagen alarmierte.

Trotz der schweren Kopfverletzungen, „Schädelprellungen, zahlreiche Platzwunden und Unterblutungen hatte die Prostituierte gegen den Willen der Ärzte nach drei Tagen das Krankenhaus verlassen aus Angst vor ihrem Stammkunden, denn sie befürchtete, er würde sie nun endgültig töten. T. war zwei Wochen später in seiner Wohnung festgenommen worden.

http://www.ksta.de/html/artikel/1245669579900.shtml
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

FIM betreute Opfer

Beitrag von nina777 »

1.7.2009

Mitten in Gießen zur Prostitution gezwungen

Ehepaar wegen Menschenhandels und Erpressung verurteilt

GIESSEN (mtr). "Ich hatte Angst zu sterben. Ich hatte Angst, meine Familie nicht mehr zu sehen", begründete die 35-jährige Thailänderin, warum sie nicht früher versucht habe, Hilfe zu holen. Mitten in Gießen hat ein Ehepaar in seiner Wohnung diese junge Frau zur Prostitution gezwungen. Nun mussten sich der Mann und seine ebenfalls thailändische Frau vor dem Landgericht verantworten. Das Ehepaar erhielt wegen Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung in Tateinheit mit Erpressung jeweils zwei Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung. Die Geschädigte erhält ein Schmerzensgeld von 1200 Euro. Das Verfahren gegen den 46-jährigen Mann wegen Vergewaltigung wurde eingestellt.

Beide Angeklagten sollen daran beteiligt gewesen sein, die junge Frau aus Thailand mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt zu haben. Ihr sei erzählt worden, sie müsse 8000 Euro für die Einreise bezahlen und einen Mann in Deutschland heiraten. Die 35-Jährige soll geglaubt haben, hier in einem Restaurant als Kellnerin arbeiten zu können. Doch statt ihr einen Restaurant-Job zu vermitteln, habe das Ehepaar der Nebenklägerin dargelegt, dass sie ihnen 30000 Euro schulde.

Dieses Geld sollte die junge Frau als Prostituierte abarbeiten. So soll sie vom 27. April 2004 bis zum 19. Juni 2005 für das Ehepaar angeschafft haben - erst in der Wohnung des Ehepaares, dann in einem Bordell in Bad Hersfeld.

Zwischendurch sei die junge Frau einmal vom Angeklagten vergewaltigt worden. Dieser ließ durch seinen Verteidiger erklären, er habe nicht vorsätzlich gegen den Willen der 35-Jährigen gehandelt. Außerdem sei die junge Frau vom Angeklagten seinem Hausarzt zugeführt worden, der sie über zwei Stunden in seiner Praxis vergewaltigt habe. Zudem soll die 38-jährige Angeklagte die Nebenklägerin geschlagen und getreten haben.

Immer wieder wies die hochschwangere Frau daraufhin, dass sie sich damals nicht verständigen konnte. Ihr heutiger Ehemann soll von alledem erst im Januar 2005 erfahren und sie aus dem Prostituierten-Milieu befreit haben. Erst durch die Beratungsstelle "Frauenrecht ist Menschenrecht" sei es zu einer Anzeige gekommen.
Zu Gunsten der Angeklagten spreche, laut Richter Dr. Johannes Nink, dass sie nicht vorbestraft sind und sich geständig eingelassen haben. Außerdem seien sie durch ihre Krankheiten stark körperlich wie mental beeinträchtigt. Durch eine Einigung zwischen der Vertretung der Staatsanwaltschaft, der Nebenklage-Vertreterin und den Verteidigern sei der Opferzeugin eine weitere langwierige und vor allem quälende Vernehmung erspart geblieben.

http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms ... 3842&_dpa=
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Online
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18072
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

          Bild
nina777 hat geschrieben:Das Ehepaar erhielt wegen Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung in Tateinheit mit Erpressung jeweils zwei Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung. Die Geschädigte erhält ein Schmerzensgeld von 1200 Euro.
Die Frau wurde 14 Monate vergewatigt (Zwangsprostitution ist ja nichts anderes als systematische organisierte Vergewaltigung bzw. Nötigung - also sexuelle Kontakte ohne Zustimmung) und bekommt 1.200 Euro Schmerzengeld??? Also 4 Euro pro Tag?

Dann noch das Urteil gegen die Täter: 2 Jahre bedingt? Es gibt für mich 2 Möglichkeiten: Unschuldig oder schudig - Wenn das Gericht Jemand schuldig spricht - also überzeugt ist, dass die Tat begangen wurde, dann sollte auch das Urteil bzw. das Stafausmaß in einer Höhe erfolgen die der Straftat entspricht. Eine Frau über mehr als 1 Jahr systematisch zu vergewaltigen, sie zu schlagen und zu treten, ist eine unvorstellbar abscheuliche Tat! Dies sollte auch in der Bestrafung widergespiegelt werden.

Christian

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

6.7.2009

34-Jähriger drangsalierte eine Prostituierte

PFORZHEIM. Er hat Prostituierten per SMS nachgestellt, sie mehrfach beleidigt und bedroht: Das Amtsgericht hat einen 34-Jährigen nach drei Verhandlungstagen zu einer Geldstrafe von 180 Tagessätzen à zehn Euro verurteilt.


Richterin Annette Beese sah es in ihrer Urteilsbegründung als erwiesen an, dass der 34-jährige Pforzheimer Walter F. (Namen der Betroffenen geändert) der Urheber von mehreren Hundert SMS war, die bei der Prostituierten Andrea D. (Name geändert) im Zeitraum von Mitte Juni bis Ende Juli 2007 auf dem Handy landeten. Zwischen Liebesschwüren, Beleidigungen und Drohungen bewegte sich das Spektrum der Mitteilungen (die PZ berichtete). Andrea D. traute sich in dieser Zeit nicht mehr, alleine in ihrer Wohnung zu arbeiten, musste ihre Telefonnummern ändern mit entsprechenden Auswirkungen aufs Geschäft. Diese Aussagen nannte Beese glaubhaft.

„Querulatorisches Verhalten“

Die Richterin sah darin eine Einschränkung der Lebensverhältnisse. Der Grund für die Nachstellungen sei wohl in einer enttäuschten Liebe zu der 23-Jährigen zu suchen, die ausschließlich beruflich mit dem Freier verkehren wollte. Er hatte ihr anfangs 1000 Euro für eine Verabredung gezahlt und wollte dann später das Geld zurück.

Gegenüber der Prostituierten Martha S. in Karlsruhe hatte Walter F. diese Nachstellungen zugegeben und diese aufgefordert, in seinem Sinne Andrea D. ebenfalls zu drangsalieren. Außerdem hatte er Martha F. gedroht, sie „kalt zu machen“. Auch dies floss in das Urteil und die verhängte Geldstrafe ein. Beese attestierte Walter F. keinerlei Unrechtseinsicht. Oberamtsanwalt Bernhard Martin nannte ihn gar einen Querulanten. Denn die Beweisanträge des am letzten Verhandlungstags abwesenden Angeklagten füllten mehrere Blätter. Die Anträge begründet abzulehnen, kostete das Gericht mehrere Stunden. „Das ist sein gutes Recht“, hatte Beese erklärt. Der Versuch allerdings, die Zeuginnen in ein schlechtes Licht zu rücken, ginge zu seinen Lasten.

Im Knast gesessen


Oberamtsanwalt Martin plädierte für sechs Monate ohne Bewährung. „Die Öffentlichkeit ist nicht bereit, ein solches Verhalten hinzunehmen.“ Der unter anderem wegen Betrugs Vorbestrafte habe bereits eine Strafe im Gefängnis abgesessen. Da das Rotlichtmillieu schon früher Basis seiner Konflikte gewesen sei, müsse jetzt ein Signal gesetzt werden. Der Vertreter der Nebenklage, René Graf von Berckheim, schloss sich dem Plädoyer an und wies drauf hin, dass das Nachstellen weitergehe. So habe Walter F. vor kurzem die Adresse der Prostituierten gegen ihren Willen im Internet veröffentlicht.

Verteidiger Cornelius Schaffrath sprach sich für einen Freispruch seines Mandanten aus, weil dieser nicht der Urheber der SMS mit nachstellendem, beleidigendem und bedrohendem Charakter sei. Sein Mandant nahm keine Stellung: Er hatte sich vor der Verhandlung per SMS in den Urlaub verabschiedet.

http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/ ... id,17.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

9.7.2009

Haft für Zuhälter der eigenen Tochter

Er schickte die eigene Tochter auf den Strich und ging mit ihr in Swingerclubs: Ein früherer Bordellchef ist wegen Menschenhandels zu vier Jahren Haft verurteilt worden.


Ein früherer Berliner Bordellchef hat seine eigene Tochter auf den Strich geschickt - am Donnerstag ist er wegen schweren Menschenhandels zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sprach der inzwischen 19-jährigen Frau Entschädigung in Höhe von rund 14.000 Euro zu. Nach Überzeugung der Strafkammer hatte der Angeklagte seine Tochter angewiesen, sich zu prostituieren.

Außerdem habe der Mann mit seiner damals minderjährigen Tochter
mehrfach Swingerclubs besucht und zugeschaut, wenn es zu Misshandlungen bei sexuellen Kontakten zwischen dem Mädchen und Besuchern kam.

Das Gericht folgte den Angaben der Tochter, wonach der Angeklagte das Mädchen zu sexuellen Kontakten in verschiedenen Swinger-Clubs ermuntert habe. Die Schülerin wurde an ein Kreuz gebunden und vor den Augen des Angeklagten ausgepeitscht.

Ein anderes Mal sei heißes Wachs auf den Körper des Teenagers gegossen worden. Der ehemalige Bordellchef habe auch zugeschaut, als die Tochter mit einer 15-jährigen Freundin Sex mit mehreren Mitgliedern einer Fußballmannschaft gehabt habe.

Der Angeklagte war bekannt im Berliner Rotlichtmilieu. Die Vorwürfe der Anklage wies der inzwischen 65-Jährige in dem seit Februar laufenden Verfahren als "bösartig" zurück. Seiner Version zufolge vergötterte das Mädchen ihn, seit es nach Heimaufenthalten seit 2005 bei ihm lebte. Die inzwischen mit ihm verfeindete Tochter habe sich rächen wollen, behauptete er.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/490/479975/text/
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

FRANKREICH

Priester soll als Zuhälter gearbeitet haben

Er nahm die Sache mit der Nächstenliebe wörtlich: Ein französischer Priester soll einer jungen Prostituierten einen Job in einem Massagesalon verschafft haben. Nun muss er sich wegen Zuhälterei verantworten.


Paris - Ein französischer Priester aus Metz soll als Zuhälter gearbeitet haben. Er wurde vom Dienst suspendiert. Die Justiz habe ein Ermittlungsverfahren aufgenommen, berichtet die Zeitung "L'Alsace".

Nach ersten Ermittlungen wollte der Priester einer jungen Prostituierten einen Job in einem Massagesalon verschaffen, in dem er selbst mehrfach Kunde gewesen sei. Der etwa 50-Jährige habe keinen Profit daraus ziehen, sondern lediglich der jungen Frau helfen wollen, betonte sein Anwalt Alain Behr.

Tatsächlich soll es sich bei dem Massagesalon um einen Zuhälterring gehandelt haben, der die jungen Frauen im Internet angeboten habe. Die Bande sei in Lothringen, aber auch in Luxemburg, Belgien und Paris aktiv gewesen.

Gegen zehn mutmaßliche Mitglieder wird seit Juni ermittelt, ein Pärchen befindet sich seit etwa zehn Tagen in Haft. Der Priester kam vorübergehend in Untersuchungshaft und ist unter Auflagen auf freiem Fuß.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 72,00.html

http://www.sol.de/titelseite/topnews/Pr ... 05,3048557
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

ehemaliger_User
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 2968
Registriert: 27.04.2008, 15:25
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ehemaliger_User »

Opfer von Menschenhandel sollen Hilfe bekommen
Opfer von Menschenhandel und Zwangsarbeit in Deutschland brauchen mehr Hilfe. Sie haben Angst und wissen zu wenig, um ihre Rechte einzufordern, so eine Studie. Ein neues Projekt soll helfen.

Von Saskia Weneit
15.7.2009 0:00 Uhr

Berlin - Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gibt es in Deutschland pro Jahr rund 15 000 Fälle von Menschenhandel. Andere Experten gehen von bis zu 30 000 Betroffenen aus, die in Deutschland als Zwangsprostituierte arbeiten. Verlässliche Zahlen gibt es nicht. Problem ist die Erfassung der Opfer, die sich meist scheuen, Strafanzeige zu erstatten und ihre Rechte kaum kennen. Das Projekt „Zwangsarbeit heute: Betroffene von Menschenhandel stärken“ soll nun helfen, Ansprüche vor Gerichten und Behörden geltend zu machen, teilte das Institut für Menschenrechte in Berlin mit. Es ist auf drei Jahre angelegt. Die Zwangsarbeiter-Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ wird es mit rund 600 000 Euro unterstützen.

„In Deutschland werden Betroffene hauptsächlich als Zeugen gegen die Täter in strafrechtlichen Prozessen wahrgenommen“, sagte Heiner Bielefeldt, Institutdirektor. Die Durchsetzung ihrer Rechte scheitere daran, dass sie nicht als Opfer erkannt und aufgrund ihres illegalen Aufenthaltsstatus abgeschoben würden. „Nur für die Zeit des Prozesses wird den Betroffenen ein Bleiberecht garantiert. Dann müssen sie ausreisen“, sagte Petra Follmar-Otto, Abteilungsleiterin Menschenrechtspolitik des Instituts und Mitautorin der Studie „Menschenhandel in Deutschland“. Dies mache es den Tätern besonders leicht, sie müssten weder Anzeigen noch Entschädigungsforderungen fürchten.

„Es geht nicht nur um Geld. Sondern auch um die Wiedergewinnung der eigenen Handlungskompetenz“, sagte Bielefeldt. Opfer von Menschenhandel erlebten einen absoluten Kontrollverlust. Den Hauptanteil machten Frauen und Kinder aus, die in Prostitution oder Ehe verkauft würden. Auch in privaten Haushalten, der Baubranche und der Gastronomie leisten Menschen Zwangsarbeit. Die Mehrzahl der Opfer kommt aus Osteuropa.

http://www.tagesspiegel.de/politik/Mens ... 71,2847772
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Wer zitiert welche Statistik?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier gehts zur Studie:
viewtopic.php?p=61211#61211





Dort auf Seite 63:

"Das BKA Lagebild hat für die im Jahr 2006 abgeschlossenen Ermittlungsverfahren insgesamt
664 Tatverdächtige ausgewiesen.

Stellt man dieser Zahl die Strafverfolgungsstatistik des statistischen Bundesamtes gegenüber, sieht man, dass im selben Jahr insgesamt letztlich
175 Tatverdächtige angeklagt und
138 Täter verurteilt wurden. [20 % der Tatverdächtigen oder nur jeder 5. wird verurteilt]

Dabei ist zu beachten, dass die beiden Statistiken weder in den zugrunde liegenden Erhebungsmethoden noch der Darstellungsform aufeinander abgestimmt sind. Trotzdem gibt der Vergleich einen Hinweis auf eine große Diskrepanz zwischen der Anzahl der Tatverdächtigen und der Verurteilten.

Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass Strafverfolgungsbehörden und Gerichte unterschiedliche Definitionen von Menschenhandel zugrunde legen oder dass sich zum Teil ein Anfangsverdacht nicht bestätigen lässt.

Sie deutet darüber hinaus auf Beweisschwierigkeiten in dem Bereich der Strafverfolgung von Menschenhandel hin und zeigt deutlich, wie wenig Täter und Täterinnen letztlich für die Betroffenen im Hinblick auf eine Entschädigung greifbar werden."

Heike Rabe.





Glaubensfrage:

Wer an die Macht, Kompetenz und Gerechtigkeit der Verfassungsorgane Polizei und Justiz glaubt, wird die Zahl von 138 Tätern pro Jahr akzeptieren müssen.

Wer an die Macht dubioser Täter und Ausbeuter im dunklen Bereich der Sexualität, Migration und Prostitution glaubt bzw. fürchtet wird höhere Zahlen hochrechnen ... ["In Deutschland werden schätzungsweise bis zu 30.000 Frauen zur Prostitution gezwungen"]. Das würde ein Täter-Opfer-Verhältnis von 1:200 bedeuten. Andererseits zeigen die BKA-Zahlen ein Täter-Opfer-Verhältnis von ca. 1:1:

Anal-yse der BKA-Zahlen:
viewtopic.php?p=40004#40004





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 24.07.2009, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

23. Juli 2009

Zuhälterring zerschlagen - Anzeige gegen drei Südtiroler

Der Staatspolizei von Bozen ist es gelungen einen Zuhälterring zu zerschlagen: Zehn Haftbefehle - darunter auch gegen zwei Meranerinnen und einen Bozner Arzt - wurden ausgestellt. Die Ermittlungen unter dem Decknamen „Malas Mujeres" (Böse Frauen), koordiniert von Staatsanwalt Benno Baumgartner hatten bereits Anfang Oktober ihren Anfang genommen.

Zur Vorgeschichte

Auf drei Internetseiten wurden bis vor Kurzem die Dienste von Frauen, großteils kolumbianischer Herkunft, angeboten. Bilder, Videos und Texte mit einschlägigem Inhalt wurden in Form von Inseraten zahlreichen Usern zugänglich gemacht, wie heute auf einer Pressekonferenz der Quästur Bozen betonte wurde.

Bei den Homepage-Betreiberinnen soll es sich laut Polizeiangaben um zwei Meranerinnen handeln. Sie sollen von den Frauen und Transsexuellen, die für ihre Dienste online warben, zwischen 200 und 400 Euro kassiert haben.

Die ausländischen Frauen sollen anschließend in mehreren Wohnungen in Bozen und Meran zur Prostitution gezwungen worden sein. Dabei sollen sie täglich rund 100 Euro an Mietgebühren abgeben haben müssen.

Insgesamt sollen 30 Kolumbianerinnen zur Prostitution gezwungen worden sein. Nach jeweils 15 Tagen wurden die Frauen - laut Polizei - nach Faenza, Mottola oder Triest gebracht, um durch den ständigen Wechsel das illegale Vorgehen zu vertuschen.

Auch ein Bozner Arzt soll den Frauen Wohnungen in Bozen, darunter in der Wangergasse und Dantestraße, zur Verfügung gestellt haben. Ihm wird vorgeworfen von den Vorgängen in seinen Wohnungen gewusst zu haben.

Die Wohnungen wurden nun beschlagnahmt, der Arzt wegen Beihilfe zur Prostitution und Ausbeutung festgenommen.

Auch für die beiden Meranerinnen klickten die Handschellen. Haftbefehle wurden auch gegen zwei Männer und vier Frauen kolumbianischer Herkunft ausgestellt. Die Ermittlungen dauern noch an.

http://www.stol.it/Artikel/Chronik/Loka ... uedtiroler
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Gran Canaria – Nigerianischer Familienclan zwingt junge Immigrantinnen zur Prostitution

Juli 29, 2009
by M.Sch. für IslaCanaria.Net


Immigrantinnen zur Prostitution gezwungenNigerianischer Familienclan zwingt weibliche Bootsflüchtlinge zur Prostitution und junge Männer zum Handel mit Drogen. Nationalpolizei verhaftet Ehepaar und zwei ihrer erwachsenen Kinder.

Gran Canaria, Las Palmas: Wenn die Ärmsten der Armen mit den Flüchlingsbooten die Kanarischen Inseln und somit das gelobte Europa erreichen, geht es in den meisten Fällen geradewegs in die sogenannten Übergangsheime für Immigranten.

Kann dann dort innerhalb einer gewissen Frist kein Herkunfts- oder Heimatland ermittelt werden, werden die Menschen, die mit Holzbooten tausende Kilometer über den Atlantik gereist sind, um in Europa ein besseres Leben zu führen, sich selbst überlassen.

Viele dieser Menschen verdienen als ‘gedultete Illegale’ ihren Lebensunterhalt mit Hilfsarbeiten auf den Feldern oder dem Verkauf von gefälschten Marken-Sonnenbrillen oder anderen Desingerartikeln an den Touristen-Hochburgen der Kanaren. Weibliche Flüchtlinge müssen oftmals ihren Körper verkaufen, um eine Chance zu haben, sich und ihre Familien zu ernähren.

Eine nigerianische Familie, die nun von der Policia Nacional in Las Palmas de Gran Canaria verhaftet wurde, hat offenbar jahrelang am Leid der eigenen Landsleute gut verdient.

Vor allem jungen, weiblichen Immigranten, die gerade aus den Übergangsheimen entlassen wurden, boten Andy T. und Josephine I. gerne Hilfe (auch Geld) an. Zusammen mit ihren beiden eigenen, erwachsenen Kindern, trieb das nigerianische Paar die ‘Schulden’ später wieder ein, in dem die Frauen zur Prostitution gezwungen wurden.


weibliche Immigranten zur Prostitution gezwungen

Die Festnahme der nigerianischen Zuhälter-Familie erfolgte nach einer Anzeige einer Nigerianerin, die seit nunmehr einem Jahr auf dem spanischen Festland lebt und den dortigen behörden glaubhaft versichern konnte, dass sie selbst von dem Clan zum Anschaffen geschickt- und ihr minderjähriger Sohn als Drogenkurier missbraucht wurde.

http://www.islacanaria.net/gran-canaria ... 13265.html





.

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Gewinnabschöpfung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Berlin

Polizei verhaftet mutmaßliche Zuhälter



Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Polizei hat zwei mutmaßliche Zuhälter verhaftet. Die Männer wurden am Dienstagabend wegen des Verdachts der Zuhälterei und Förderung der Prostitution in der Kurfürstenstraße gestellt, teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Gegen die 38-jährigen Verdächtigen lagen bereits Haftbefehle vor. Die Polizei sprach in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft von einem Schlag gegen die organisierte Kriminalität.

Rund 130 Beamte waren im Einsatz. Durchsucht wurden auch drei Wohnungen. In einer Wohnung wurden mehr als 100 000 Euro sichergestellt.

erschienen am 29.07.2009
http://newsticker.welt.de/?module=dpa&id=21940010





.