Lokalnachrichten: BONN

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nina777
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Beitrag von nina777 »

13.3.2009

Bonn: Zwischenbericht zur Straßenprostitution im Ausschuss für Soziales

(Bonner Wirtschaftsblog) Bonn - Die derzeitige Sperrbezirksverordnung (tagsüber Verbote im Bereich Propsthof und Gerhard-Domagk-Straße) soll bis Ende des Jahres verlängert werden. Dafür will sich die Stadtverwaltung Bonn bei der Bezirksregierung Köln einsetzen. Außerdem hat die Stadt die Situation am jetzigen Straßenstrich verbessert.

Die bei der Stadtverwaltung eingesetzte Arbeitsgruppe hat Alternativen zur derzeitigen Situation der Straßenprostitution in Bonn geprüft. Mit dem Ergebnis, dass es im gesamten Stadtgebiet Bonn keinen Straßenzug gibt, an dem die Straßenprostitution auch tagsüber möglich ist. Alle denkbaren alternativen Straßenzüge liegen entweder in hochwertigen Gewerbegebieten, in Naherholungsgebieten oder in der Nähe von Schulen oder Einrichtungen der Jugendhilfe. Auch die bereits im Dezember 2007 untersuchten 16 Standorte wurden noch einmal mit etwas gelockerten Bewertungskriterien unter die Lupe genommen, mussten aber wieder als nicht geeignet bewertet werden.

Die Verwaltung informiert den Ausschuss für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 17. März. Er tagt im Ratssaal des Stadthauses.

Anbahnungs- und VerrichtungsgeländeDie Verwaltung hat den Entwurf für ein Anbahnungs- und Verrichtungsgelände mit einer erforderlichen Gesamtfläche von etwa 2800 Quadratmetern erarbeitet. Nötig wären mindestens sechs einfach gestaltete Verrichtungsboxen, für die soziale Betreuung ein Bürocontainer sowie ein zweiter Container mit Sanitäreinrichtungen. Die Investitionskosten für dieses Gelände betragen nach grober Schätzung je nach Ausbauvariante 185.000 bis 305.000 Euro. Darin enthalten ist alles, was zur Fertigstellung des Geländes benötigt wird, inklusive blickdichtem Zaun, Büro- und Sanitärcontainer, Fahrbahnbelag und Lampen. Die jährlichen Folgekosten belaufen sich für Pacht, Bewirtschaftung, zusätzliches Personal für soziale Betreuung und Wachdienst auf 250.000 bis 300.000 Euro. Haushaltsmittel stehen dafür nicht zur Verfügung.

Auch hierfür ist es in Bonn sehr schwierig, ein geeignetes Gelände zu finden. Mögliche Standorte werden noch geprüft.

Situation im Bereich des derzeitigen Straßenstrichs verbessertAm Probsthof wurden zwei Toiletten zur Verbesserung der sanitären Situation aufgestellt. Gleichzeitig wurde neben jedem Toilettenhäuschen ein Abfallbehälter aufgestellt, in dem Abfall jeglicher Art entsorgt werden kann.

Seit Anfang 2009 gibt es in einer Testphase von drei Monaten einen zweiten Betreuungstag. An den Abenden sind ab spätestens 20 Uhr bis mindestens 24 Uhr jeweils zwei Mitarbeiterinnen der am MAS-Projekt (Mobile Anlaufstelle Straßenstrich) beteiligten Institutionen vor Ort und übernehmen die soziale und gesundheitliche Betreuung der Prostituierten.

http://bonner-wirtschaftsgespraeche.de/ ... -soziales/
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nina777
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Beitrag von nina777 »

17.3.2009

Bonn - Anwohner sauer

Der Straßenstrich muss endlich weg!

Von REBEKKA RÜLCKER
Unendliche Geschichte Straßenstrich. In 14 Tagen sollte eigentlich das letzte Kapitel für den Standort im Bonner Norden geschrieben werden: Am 1. April läuft die Frist ab, die der RP der Stadt gestellt hat. Doch daraus wird nichts: Die Stadt hat keinen neuen Standort für die „Freiluft-Huren“ parat!

Die Vertröstungs-Taktik der Stadt bringt die Anlieger rund um den Probsthof und die Gerhard-Domagk-Straße auf die Palme. „Wir haben damit gerechnet, dass die Stadt bis zum 1. April endlich eine Lösung präsentiert“, schimpft der zuständige Verwaltungsmitarbeiter der Uni. Ein Sicherheitsservice sorgt zur Zeit dafür, dass die leichten Mädels nicht auch aufs Uni-Gelände ihrem Geschäft nachgehen. „Der momentane Zustand ist inakzeptabel. Die Stadt muss endlich Fakten schaffen.“

Auch die betroffenen Geschäftsleute fühlen sich verschaukelt: „So wie es ist, kann es nicht bleiben – und eine Lösung kann nicht bis zum Sanktnimmerleinstag hinausgezögert werden“, kritisiert eine Geschäftsinhaberin. „Das werden wir nicht tolerieren.“ Genannt werden möchte sie nicht. „Aus Angst“, wie sie sagt. „Hier sind schon Leute übel bedroht worden.“

Die Wut der Betroffenen ist verständlich – schließlich hatte die Stadt schon seit August 2008 Zeit, um einen alternativen Standort zu finden. Doch die Suche war erfolglos, bestätigt Elke Palm vom Presseamt: „Wir haben unterschiedliche Orte geprüft – aber es gibt in ganz Bonn keine Fläche, die für einen Straßenstrich in Frage kommt. Jetzt hoffen wir, dass der RP die Frist bis zum Ende des Jahres verlängert.“

Parallel bringt die Stadt sogenannte Verrichtungsboxen ins Gespräch. Wo sie aufgestellt werden sollen, ist noch offen. EXPRESS erfuhr: Unter anderem ist ein Schrottplatz in der Immenburgstraße (gegenüber vom Eros-Center) im Rennen.

Eine wirklich ernst zu nehmende Lösung, die den genervten Anwohnern im Bonner Norden hilft? Wohl kaum: Sechs solcher Liebes-Lauben wären nötig. Kostenpunkt: bis zu 305 000 Euro. Geld, das die Stadt nicht übrig hat…

„Warum macht man nicht die ganze Stadt zum Sperrbezirk?“, ärgert sich eine Bonner Geschäftsfrau. Können wir nicht, so Bonner Experten. Nur der Kölner RP kann die jetzige Regelung ändern.

http://www.express.de/nachrichten/regio ... 88809.html
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Stadt spielt beim Strich auf Zeit

Für Straßenprostitution ist kein Alternativ-Standort in Sicht - "Verrichtungsgelände" kostet bis zu 300 000 Euro



Von Frank Vallender

Seit vergangenem Jahr - wenn auch nur vorübergehend - verboten: Straßenprostitution am helllichten Tag in Bonn.

Die Stadtverwaltung tut sich in Sachen Straßenprostitution schwer, die Auflagen des Regierungspräsidenten (RP) zu erfüllen. Dieser hatte die Stadt aufgefordert, auf Dauer die Straßenprostitution wieder rund um die Uhr und nicht wie seit September nur nachts zuzulassen.

Doch "es gibt im gesamten Stadtgebiet keinen Straßenzug, an dem die Straßenprostitution auch tagsüber möglich ist", teilt die Verwaltung dem am Dienstag tagenden Sozialausschuss mit (18 Uhr im Ratssaal des Stadthauses).

Deshalb will die Verwaltung, dass die derzeitige Sperrbezirksverordnung (Prostitution nur von 20 bis 6 Uhr Am Propsthof und in der Gerhard-Domagk-Straße erlaubt) bis Ende dieses Jahres verlängert wird. In der Zeit will man weiter nach einem Standort für ein so genanntes Anbahnungs- und Verrichtungsgelände suchen.

"Mögliche Standorte werden untersucht, doch auch für ein Verrichtungsgelände ist es in Bonn schwierig, ein geeignetes Grundstück zu finden", sagte Elke Palm vom städtischen Presseamt. In der Vorlage für den Sozialausschuss ist von zwei privaten Grundstücken die Rede, "die von der Lage her geeignet sind".

Bei beiden müssen aber noch Gespräche mit den Eigentümern geführt werden. Nach Informationen des GA liegt eines dieser Grundstücke an der Immenburgstraße in der Nähe des Eros-Centers und könnte aus polizeilicher Sicht die Anforderungen in puncto Sicherheit erfüllen.

Doch selbst wenn die Politik diese Lage als geeignet bewerten sollte, könnten die Bebauungskosten eine kontroverse Diskussion entfachen: für die Errichtung von "mindestens sechs einfach gestalteten Verrichtungsboxen", eines Bürocontainers für die soziale Betreuung der Prostituierten sowie eines zweiten Containers mit Sanitäreinrichtungen würden 185 000 bis 305 000 Euro fällig. Plus jährliche Folgekosten von 250 000 bis 300 000 Euro.

Zugleich weist die Verwaltung darauf hin, dass sich die Situation Am Propsthof gebessert habe, nachdem man zwei Toiletten sowie Abfalleimer aufgestellt habe. "Seit Anfang des Jahres gibt es in einer Testphase von drei Monaten einen zweiten Betreuungstag für die Prostituierten", sagte Palm.

Viele Frauen auf dem Bonner Straßenstrich sind laut Sozialverwaltung drogenabhängig. Die Anlieger der Gegend - darunter die Universität, T-Systems und Gewerbetreibende - kündigten am Montag weitere Beschwerden für den Fall an, sollten die Auflagen des RP nicht erfüllt werden.

Der Sozialausschuss befasst sich am Dienstagabend unter anderem auch mit dem Thema Methadonsubstitution in Bonn.

Artikel vom 17.03.2009
http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=569208





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nina777
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Beitrag von nina777 »

21.3.2009
Regelung für Prostitution

Viel Zeit für den Straßenstrich

Nach den Auflagen des Regierungspräsidenten muss die Stadt Bonn die Straßenprostitution auch tagsüber ermöglichen. Die Suche nach einem geeigneten Ort für das Anbahnungs- und Verrichtungsgelände gestaltet sich jedoch schwierig.


Bonn - Die Stadtverwaltung tut sich in Sachen Straßenprostitution weiterhin schwer, die Auflagen des Regierungspräsidenten (RP) zu erfüllen. Dieser hatte die Stadt wie berichtet aufgefordert, Straßenprostitution rund um die Uhr und nicht nur wie zurzeit nachts zu ermöglichen. Doch „es gibt im gesamten Stadtgebiet keinen Straßenzug, an dem die Straßenprostitution auch tagsüber möglich ist“, teilt die Verwaltung dem am Dienstag, 17. März, tagenden Sozialausschuss mit (18 Uhr im Ratssaal des Stadthauses). Deshalb will die Verwaltung, dass die derzeitige Sperrbezirksverordnung (Prostitution nur von 20 bis 6 Uhr Am Propsthof und in der Gerhard-Domagk-Straße erlaubt) bis Ende dieses Jahres verlängert wird.

In dieser Zeit will man weiter nach einem Standort für ein so genanntes Anbahnungs- und Verrichtungsgelände suchen. Erfolgsversprechend scheint das nicht: „Mögliche Standorte werden untersucht, doch auch für ein Verrichtungsgelände ist es in Bonn schwierig, ein geeignetes Gelände zu finden“, sagte Elke Palm vom städtischen Presseamt. Zudem dürfte es der Politik sauer aufstoßen, wenn sie die von der Verwaltung ermittelten Kosten eines solchen Geländes liest: für die Errichtung von „mindestens sechs einfach gestalteten Verrichtungsboxen“, eines Bürocontainers für die soziale Betreuung der Prostituierten sowie eines zweiten Containers würden 185 000 bis 305 000 Euro fällig. Plus jährliche Folgekosten von 250 000 bis 300 000 Euro. Zugleich weist die Verwaltung darauf hin, dass sich die Situation Am Propsthof gebessert habe, nachdem man zwei Toiletten sowie Abfalleimer aufgestellt habe. „Seit Anfang des Jahres gibt es in einer Testphase von drei Monaten einen zweiten Betreuungstag für die Prostituierten“, sagte Palm. Viele Frauen auf dem Bonner Straßenstrich sind laut Sozialverwaltung drogenabhängig und prostituieren sich für Geld, um damit ihre Sucht finanzieren zu können. Die Anlieger der Gegend - darunter die Universität, T-Systems und Gewerbetreibende - kündigten gestern weitere Beschwerden für den Fall an, sollten die Auflagen des RP nicht erfüllt werden.

http://www.ksta.de/html/artikel/1233584142842.shtml
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Beitrag von nina777 »

31.03.2009
In Sachen Straßenstrich lassen die Anlieger nicht locker

Mit einem Brief an Regierungspräsident Lindlar machen sie Druck auf die Stadt


Bonn. Der Protestbrief an Regierungspräsident (RP) Hans Peter Lindlar geht am Dienstag raus: "Der RP soll die Frist, die er der Stadt bis 1. April gewährt hat, nicht verlängern", erläuterte ein Rechtsbeistand der Anlieger der Gerhard-Domagk-Straße, die sich seit Jahren über die Auswüchse auf dem Bonner Straßenstrich in dem Gebiet beklagen.

Vielmehr solle Lindlar darauf dringen, dass die Stadt kurzfristig eine Lösung für die Verlagerung der Straßenprostitution an eine andere Stelle präsentiert.

Wie berichtet, hatte der RP der Stadt eine Frist bis zum 1. April gesetzt. Ab dann sollte die Straßenprostitution in Bonn wieder rund um die Uhr möglich sein und nicht wie zurzeit nur von 20 bis 6 Uhr - an der Gerhard-Domagk-Straße und Am Propsthof.

Die Stadt jedoch hatte jetzt dem RP mitgeteilt, trotz erneuter Prüfung keine geeignete Stelle gefunden zu haben und um eine Verlängerung der Frist bis Ende des Jahres gebeten. Städte ab einer Einwohnerzahl von 50 000 müssen generell Möglichkeiten für Straßenprostitution bieten.

Doch den Anliegern - darunter Gewerbetreibende, die Chemischen Institute der Universität und das Technische Hilfswerk - reicht es schon lange: "Wer Prostitution in der Nähe einer Schule oder einer anderen Einrichtung für Jugendliche duldet, macht sich strafbar", zitierte der Anwalt der Anlieger Paragraf 184 b Strafgesetzbuch.

Diese weisen erneut darauf hin, dass beispielsweise an den Chemischen Instituten an der Domagk-Straße auch nach 20 Uhr Schülerstudenten unterrichtet werden. Auch ein Medienunternehmen an der gleichen Straße beschäftigt - zum Teil als Aushilfen - Minderjährige, die nach 20 Uhr nur noch begleitet zu den Bus- und Bahnhaltestellen gehen könnten. "Unsere Mitarbeiterinnen haben Angst, auch zum Teil die männlichen", schilderte am Montag die Chefin des Unternehmens. Immer wieder würden sie und ihre Mitarbeiter aggressiv von den Prostituierten und Freiern angegangen.

Die Stadt jedenfalls hat noch keine Antwort von RP Lindlar auf ihre Bitte hin, die Frist für die Suche nach einem neuen Standort für den Straßenstrich bis Ende des Jahres zu verlängern, sagte am Montag auf Anfrage des GA eine Mitarbeiterin des städtischen Presseamtes.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=574659
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Sexworker kämpfen für ihre angestammten Arbeitsplätze

Beitrag von nina777 »

28.4.2009

Prostituierte fordern zügige Lösung in Sachen Straßenstrich

"Wir waren zuerst da" - Frauen wollen wieder tagsüber arbeiten können


Bonn. (val) In der Diskussion um einen geeigneten Standort für den Straßenstrich melden sich jetzt betroffene Frauen zu Wort. Eine Sprecherin beklagt unter anderem, dass die derzeitige Regelung, nämlich die Prostitution nur von 20 bis 6 Uhr zu dulden, "zu einem erheblichen Verdienstausfall führt".

Deshalb fordern sie und ihre Mitstreiterinnen - Hausfrauen, alleinstehende Mütter und Frauen, die nicht von Hartz-IV leben wollen oder die "an der Nadel hängen" - eine kostengünstige und vor allem schnelle Lösung.

Die Frauen verweisen darauf, dass - allen Protesten der Anlieger zum Trotz - "wir eigentlich zuerst dort (Am Propsthof, Anm.d.Red.) waren". Auch wenn man für die Diskussion um eine Standortverlagerung Verständnis aufbringen könne, dürften die "zum Teil übertriebenen und unnötigen Maßnahmen", die die Politik derzeit überlege, sich nicht zum Nachteil für die Frauen auswirken.

So lehnen sie beispielsweise ein "Verrichtungsgelände" ab: "Es ging bisher auch problemlos ohne. Auch wenn es schön wäre, hemmen erhebliche Kosten eine zügige Lösung."

Die Frauen werfen "der Politik" vor, sich einer solchen Lösung, die auch die Prostitution tagsüber ermöglicht, zu verweigern. Generell würden die betroffenen Frauen bei der Diskussion nicht angehört. Schnelle Maßnahmen seien auch im Interesse der öffentlichen Sicherheit dringend geboten.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=585599
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Marc of Frankfurt
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Teilerfolg der Bonner Sexworker vom Straßenstrich:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das ist ja eine bemerkenswerte Premiere:
  • Sexarbeiter formulieren gemeinsam ihre Forderungen an die Politik
  • Und die Presse druckt ihre Postition auch ab.


:eusa_clap




Auf der kommenden 40. Fachtagung Prostitution in Dortmund im kommenden Monat wird es einen Arbeitskreis und Tagesworkshop "Standards im Bereich Straßenprostitution" geben.

Hoffentlich engagieren sich dort auch Sexworker und werden integriert, so daß nicht nur wie so oft über sie gesprochen wird ...





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Beitrag von nina777 »

4.6.2009

Bonn - Zoff um Straßenstrich

Wo sollen denn unsere Huren hin?

Er ist und bleibt ein Unruheherd: der Straßenstrich. Die Anwohner im Bereich Probsthof /Gerhard-Domagk-Straße wollen ihn weghaben, die Stadt findet aber kein passendes Gelände. Und die Bezirksregierung Köln macht munter Dampf.

Bis zum 1. Oktober gibt es eine Schonfrist für die Stadt. Dann aber könnte es richtig Knatsch zwischen Bonn und Köln geben.

Aktuell haben beide Seiten eine Art Burgfrieden geschlossen. Die Prostituierten können abends im Bonner Norden ihrem Gewerbe nachgehen. Die Stadt kontrolliert fleißig – und die Bezirksregierung wird über alles informiert.

Aber wehe, wenn die Stadt ihre Hausaufgaben nicht macht und sich zum Beispiel nicht um „die Pläne über die Einrichtung eines Verrichtungsgeländes“ kümmert. In dem Fall droht RP Hans Peter Lindlar, den Sperrbezirk auszuweiten und die Sperrstunden auf die Nachtstunden auszuweiten.

Heißt übersetzt: Zwar würde es dann keine Straßenprostitution mehr am Probsthof geben – aber die Huren könnten sich einen anderen Standort suchen. Bei dieser Vorstellung grummelt es heftig im Stadthaus – und EXPRESS erfuhr, dass die städtischen Juristen dann ihre Messer gegen die Bezirksregierung wetzen wollen.

Und die Verrichtungsboxen auf dem Gelände eines Schrotthändlers? Völlig utopisch bei 300.000 Euro Kosten, wissen Insider. Bei einem drohenden Haushaltssicherungskonzept würde pikanterweise der RP niemals das Geld für diese freiwillige Aufgabe freigeben.

http://www.express.de/nachrichten/regio ... 75565.html
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Beitrag von nina777 »

14.7.2009

Bonn - Gegen den Strich

Hausfrauen jagen Huren und Freier


Es reicht! Sex-Spiele im Auto vorm Wohnzimmerfenster. Leichtbekleidete Huren, die direkt neben dem gepflegten Vorgarten Freiern offen ihre Dienste anbieten.

Die Anwohner am Bonner Straßenstrich wehren sich: mit Taschenlampen, Kameras und Hunden.

Im Internet klagt Straßenstrich-Besucher „Puffveteran“ sein Leid: Es hätte sich in Bonn eine Art „Miliz“ gegründet, die regelrecht Jagd auf Freier und Huren mache.

CDU-Ratsherr Markus Schuck, der sich seit Jahren um die Probleme am Straßenstrich kümmert, bestätigt: „Anwohner haben mir erzählt, dass sie mit Taschenlampen sowohl in die Fahrzeuge leuchten, als auch die Nummernschilder anstrahlen, um sie zu notieren. So wollen sie die Freier vor ihren Wohnhäusern vertreiben.“

Ein Anwohner, der aus Angst nicht genannt werden will, berichtet von einer Nachbarin, die nur noch mit Taschenlampe unterwegs ist: „Wenn sie beim Gassigehen mit ihrem Hund ein einschlägig bekanntes Auto sieht, sagt sie laut: »Da ist ja wieder der Herr aus XY«. Die Freier sollen wissen, dass wir sie kennen.“

Bezahl-Sex im Freien: Sogar auf dem Parkplatz des Kindergartens findet er statt, tagsüber im Auto oder hinterm Kleidercontainer am Max-Planck-Institut.

Besonders schlimm ist der „Verkehr“ im Wohngebiet, seit der große Parkplatz der ehemaligen Biskuithalle gesperrt ist. „Jetzt suchen die sich ihre Lücken“, so ein Anwohner. „Aber wir wollen die nicht hier!“

Der Kampf mit Taschenlampen gegen Prostitution vor der Haustür. „Uns ist bekannt, dass es solche Fälle gegeben hat“, so eine Mitarbeiterin des Presseamtes. Zwar hat das Ordnungsamt die Kontrollen verstärkt. „Aber das reicht den Anwohnern nicht“, weiß Schuck.

http://www.express.de/nachrichten/regio ... 75045.html
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Wem gehört der öffentliche Raum?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Mikrostruktur eines Wirtschaftsraumes:

Sexservicedienstleister per Freierforum kartiert
Dateianhänge
Straßenstrich Am Probsthof.jpg

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Filmclip über die Lage der Frauen

über die Freiheit der selbstständigen professionellen Prostitution auf dem Bonner Straßenstrich
über die Erschwernisse seitens der Stadt und des Ordnungsamtes.
Politikerin Ingeborg Cziudaj, CDU, stellv. FV, bestätigt, daß Sexworker nicht zum Runden Tisch Prostitution geladen wurden.

Die Frauen wünschen sich Verrichtungsplätze.


WDR Lokalzeit Bonn von Monika Steinhaus
Freitag 8. Mai 09
6 min

http://www.wdr.de/mediathek/html/region ... mediathek3





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Beitrag von nina777 »

24.7.2009

Streit um Straßenstrich hält weiter an

Parteien werfen einander vor, die Suche nach Alternativen zu verzögern - Verwaltung weist Kritik zurück

Bonn. (ly) Mit Unverständnis haben CDU und Grüne auf die Äußerung der SPD-Stadtverordneten Christine Schröder-Diedrich reagiert, die beklagt hatte, es sei nicht hinnehmbar, dass sich der Straßenstrich in Endenich mittlerweile auch in die Wohngebiete ausdehne.

CDU-Ratsherr Markus Schuck erklärte, seine Partei habe sich "schon immer für einen alternativen Standort ausgesprochen, doch die SPD-geführte Stadtverwaltung hat in Bonn keinen geeigneten alternativen Standort finden können". Für ihn und seine Fraktionskollegin Ingeborg Cziudaj ist die Verlagerung des Straßenstrichs im Anwohnerbereich "nicht zu akzeptieren".

Und sollte Schröder-Diederich einen geeigneten Standort kennen, sollte sie ihn "unverzüglich benennen". Kritik an Bärbel Dieckmann (SPD) übte auch Dorothea Paß-Weingartz (Die Grünen). Die OB, aber auch die CDU hätten "alles daran gesetzt, dass die Auflage der Bezirksregierung, die Stadt solle ein Gelände für den Straßenstrich nennen, nicht umgesetzt wird".

Im übrigen zeigten Beispiele aus anderen Städten, dass es Möglichkeiten gebe, für mehr Sicherheit und weniger Belästigungen zu sorgen - so mit "Verrichtungsboxen". Dorothea Paß-Weingartz: "Wir werden alles daran setzen, für die Anwohner, aber auch für die Prostituierten bessere Bedingungen zu schaffen. Dazu gehört die Schaffung eines endgültigen Standortes für den Straßenstrich und bessere gesundheitliche Verhältnisse für die Prostituierten."

Stadtsprecher Friedel Frechen wies die Kritik als unberechtigt zurück. So habe die Verwaltung 16 alternative Standorte untersucht - vor allem unter den Aspekten Jugendschutz und Nähe zu Wohngebieten. Zudem sei der Rat darüber informiert worden, dass für ein "Verrichtungsgelände" Investitionskosten von 300 000 Euro und jährliche Folgekosten von 250 000 Euro erforderlich seien. Frechen bedauert, dass sich Schuck nicht in Begleitung des Stadtordnungsdienstes die 16 Standorte angeschaut habe und keine "eigenen, konstruktive und akzeptable Vorschläge gemacht hat".

http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=618466
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Beitrag von nina777 »

2.10.2009

Bonn - Ultimatum abgelaufen

Straßenstrich: Kippt RP die 20-Uhr-Regel?


Jetzt beginnt die ganz heiße Phase, jetzt entscheidet sich das Schicksal des Bonner Straßenstrichs.

Wird er verlegt, in Verrichtungsboxen gepackt – oder vielleicht gestrichen? Die Bezirksregierung Köln hat von der Stadt Vorschläge gefordert. Am 1. Oktober lief das Ultimatum ab.

Jetzt muss Stadtdirektor Dr. Volker Kregel am Montag in der Domstadt anrücken und eine Lösung aus dem Hut zaubern.

Bislang kam man in Sachen „Freiluft-Huren“ auf keinen grünen Zweig.

• Alternative Standorte für den Straßenstrich: Fehlanzeige. Laut Stadt liegen alle denkbaren Straßen in hochwertigen Gewerbegebieten, in Naherholungsgebieten oder in der Nähe von Schulen.
• Das Aufstellen von Verichtungsboxen nach Kölner Vorbild: Fehlanzeige. 16 Standorte wurden untersucht und keiner als geeignet bewertet.
• Außerdem sind die Boxen teuer. 500.000 Euro in der Anschaffung, 300.000 Euro pro Jahr im Unterhalt – auf Steuerzahlerkosten.

Wie EXPRESS von Insidern erfuhr, zittert man im Bonner Stadthaus, dass es wieder wird wie früher. Denn die Bezirksregierung soll der Ansicht sein, dass man in Bonn Prostitution auch tagsüber anbieten muss! Zurzeit dürfen die Huren erst ab 20 Uhr draußen stehen. Außerdem könnte die Gerhard-Domagk-Straße (liegt seit 1. September 2008 im Sperrbezirk) bald wieder zum Straßenstrich gehören.

Offiziell will die Bezirksregierung zum Thema Bonner Strich bis Montag noch nichts sagen. Sprecher Oliver Königsfeld: „Wir können dem Gespräch nicht vorgreifen.“

Für die Anwohner rund um Probsthof und Gerhard-Domagk-Straße wäre es ein herber Rückschlag. Sie wollen die „Freiluft-Huren“ am liebsten ganz vor ihren Häusern weghaben. Eine Miliz machte sogar schon Jagd auf die Frauen und ihre Freier – mit Taschenlampen.

Der Ärger um den Bonner Straßenstrich: Er scheint weiterzugehen. Denn laut Gesetz (Artikel 297 EGStGB) kann Prostitution in Städten ab 50.000 Einwohnern nicht verboten, nur durch Sperrbezirke eingeschränkt werden.

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Beitrag von nina777 »

5.10.2009

Bonn - Stadt weiter ratlos

Straßenstrich bleibt ungelöstes Problem

Dauerthema Straßenstrich. Am Montag lenkte der Regierungspräsident ein – und lässt jetzt die Stadt selbst entscheiden!

Bis Jahresende muss sie den Bonnern schmackhaft machen, was mit den „Freiluft-Huren“ passiert. Schon heißt es hinter vorgehaltener Hand: Am besten bleibt es so, wie es ist.

Monatelang machte RP Hans Peter Lindlar bei der Stadt Druck, forderte Vorschläge für den Straßenstrich und setzte Ultimaten.

Anwohner im Bereich Am Probsthof/Gerhard-Domagk-Straße hatten sich über Sex vor ihren Fenstern beschwert, über benutzte Kondome in ihren Vorgärten. Studentinnen weinten, weil sie von Freiern anzügliche Angebote bekamen. Geschäftsleute bangten um ihre Kundschaft.

Daraufhin wurde schon mal festgelegt: Die Huren dürfen erst ab 20 Uhr (bis 6 Uhr) draußen stehen. Doch die endgültige Lösung liegt nicht auf der Straße. Bei einem gestrigen Gespräch beim RP in Köln machten der Bonner Stadtdirektor Dr. Volker Kregel und Polizeipräsident Wolfgang Albers klar: Es gibt einfach keine erkennbare Lösung in Bonn, die allen Interessen gerecht wird.

In den letzten Monaten hatte die Stadt bereits 16 Alternativ-Standorte für den Strich sowie das Aufstellen von Verrichtungsboxen nach Kölner Vorbild geprüft. Ergebnis: nicht machbar (EXPRESS berichtete ›).

Jetzt erwartet RP Lindlar, dass der neugewählte Rat sich entscheidet, wie er mit dem Straßenstrich im Bonner Stadtgebiet zukünftig umgehen wird. Doch wohin sollen die „Freiluft-Huren“, wenn sie keiner vor der Tür haben will? Nach EXPRESS-Informationen könnte die Situation so bleiben, wie sie ist. „Das ist bislang die verträglichste und einzigste Lösung“, so ein Insider.“

Sperrbezirk bleibt die Innenstadt bis Probsthof, die Huren dürfen erst ab 20 Uhr an der Straße – bis Ende 2009 bleibt es auf jeden Fall so. Darauf einigte man sich in Köln. Stadtdirektor Dr. Kregel lud prompt die Vertreter der Fraktionen im Rat zu einem Gespräch nach den Herbstferien. Dann kommt das Thema Straßenstrich mal wieder auf den Tisch.

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Beitrag von nina777 »

7.10.2009

"Beim Straßenstrich getrickst"

Grüne kritisieren Stadt und Bezirksregierung


Bonn. (val) Als "abgesprochener Verschiebetrick" zu Lasten der Prostituierten und der Anwohner kritisieren die Grünen das Ergebnis des Gesprächs zwischen Stadt und Bezirksregierung zum Straßenstrich Am Propsthof/Gerhard-Domagk-Straße

"Statt auf einer überfälligen Lösung nach dem 1. Oktober zu beharren, hat sich die Bezirksregierung wieder einmal von der Stadt einlullen lassen", sagte die Stadtverordnete Dorothee Paß-Weingartz.

Die Arbeitsbedingungen für die Frauen seien so schlecht wie nie. So müssten sie wegen eines fehlenden sicheren Verrichtungsgeländes mit ihren Freiern in Wohngebiete ausweichen. Dabei habe der Stadtrat ein Gelände am Schlachthof vorgeschlagen.

Dass die Frauen die Zustände selbst als unerträglich empfänden, belege ein Bürgerantrag, mit dem sie bessere Arbeitsbedingungen fordern.

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Bürgerwehr mit Infrarotkamera

Beitrag von nina777 »

30.10.2009

Anlieger des Straßenstrichs drohen mit Anzeigen gegen die Freier

Uni und Geschäftsleute werfen der Stadtverwaltung Verschleppung des Problems vor

Bonn. Schweres Geschütz fahren die vom Straßenstrich geplagten Anlieger jetzt auf: Weil die Stadt die Auswüchse der öffentlichen Prostitution Am Propsthof und in der Gerhard-Domagk-Straße nach Ansicht der Anlieger nicht in den Griff kriegt, drohen diese nun den Freiern und Frauen mit Anzeigen wegen Hausfriedensbruch.

In einem Brief an den Regierungspräsidenten schreibt ein Vertreter der Universität Bonn, die in der Domagk-Straße unter anderem die Chemischen Institute unterhält, wörtlich: "Die Universität trifft derzeit Vorbereitungen, Hausrechtsverletzungen auf ihren Grundstücken künftig zur Anzeige zu bringen."

Rechtsverstöße auf dem Gelände der Uni würden dann zum Beispiel durch nächtliche Infrarotaufnahmen "beweissicher dokumentiert". Soll konkret heißen: Wenn Freier sich in ihren Autos mit den Prostituierten auf Privatgelände der Uni und anderer Anlieger - zum Beispiel Geschäftsleute - zurückziehen, wird ein privater Sicherheitsdienst Fotos machen und damit die Anzeigen unterfüttern.

Und nicht nur das: "Der Sicherheitsdienst hat von Ende Mai bis Mitte September 220 Verstöße gegen geltendes Recht dokumentiert", sagten Geschäftsleute, die wie der Uni-Vertreter aus Angst vor der Zuhälterszene ungenannt bleiben wollen. "Damit sind 180 Autokennzeichen aufgenommen worden."

Immer wieder habe man beobachtet, dass Freier und Frauen Sex in aller Öffentlichkeit praktizieren würden. In der Regel zwar innerhalb der erlaubten Zeiten zwischen 20 und 6 Uhr, "aber in den frühen Abendstunden im Sommer immer wieder vor den Augen von Passanten und gerade vor Minderjährigen". Wenn die Stadt weiter solche Rechtsverstöße dulde, werde man auch rückwirkend Anzeigen erstatten.

Das Fass zum Überlaufen gebracht hat bei den Anliegern das jüngste Gespräch zwischen Stadtdirektor Volker Kregel, Polizeipräsident Wolfgang Albers und Regierungspräsident (RP) Hans Peter Lindlar. Wie berichtet, hatte dieser der Stadt für Ende September eine Frist gesetzt, eine für die Anlieger befriedigende Lösung zu finden. Doch in dem Gespräch Anfang Oktober ging man mit der "Erwartung" Lindlars auseinander, "dass der neu gewählte Stadtrat sich bis zum Jahresende entscheidet, wie er mit dem Straßenstrich umgehen wird".

Für die Anlieger ist das eine weitere Verschleppung der Probleme, die sie nicht nur dem RP, sondern auch den Ratsfraktionen, Kregel, Albers und dem neuen Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch in Briefen schildern. Vor allem empört die Anlieger die Äußerung einer Prostituierten, wonach diese von einem Gespräch mit einem städtischen Mitarbeiter erfahren habe, dass in dem Gebiet alles so bleibe. Kernproblem ist laut Anlieger das fehlende "Verrichtungsgelände".

Deshalb seien Freier wie Frauen geradezu gezwungen, der Prostitution illegal nachzugehen: Die Verstöße seien oft genug innerhalb des Sperrbezirks festgestellt worden oder aber in Wohngebieten und in der Nähe von Schule und Kindergarten. Deshalb fordern die Anlieger Verwaltung und Fraktionen auf, "legale Bedingungen für die Prostituierten zu schaffen" und den Strich Am Propsthof und in der Domagk-Straße zu verbieten.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=657582
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Sankt-Florians-Prinzip

Beitrag von nina777 »

26.11.209

Weiter Streit um den Bonner Straßenstrich

CDU hält Gelände an der Kölnstraße für ungeeignet


Bonn. (dab) In der Diskussion um die Verlegung des Straßenstrichs vom Propsthof/Gerhard-Domagk-Straße hält die CDU das Areal an der Ecke Köln-/Schlesienstraße für ungeeignet. "Wir werden unseren Einfluss dahingehend gelten machen, dass der Straßenstrich nicht an diesen Ort verlegt wird", erklärten die Stadtverordneten für Auerberg und Buschdorf, Wolfgang Maiwaldt und Pierre Becker.

Ihre Haltung habe nichts mit einem Sankt-Florians-Prinzip zu tun, sondern basiere auf guten Argumenten. Die Stadt muss nach einer Vorgabe der Bezirksregierung bis Ende des Jahres ein neues Gelände für den Straßenstrich ausweisen. Die Verwaltung hat bisher keine Lösung für die Probleme gefunden.

In der Ratssitzung im Dezember sollen nun Varianten vorgestellt werden; unter anderem die an der Köln-/Schlesienstraße. Die CDU-Stadtverordneten halten dieses Gelände nach eigenen Angaben aus mehreren Gründen für ungeeignet. Unter anderem, weil dort in unmittelbarer Umgebung in zwei Jahren eine Einfamilienhaussiedlung entstehen soll.

Der Straßenstrich sollte laut Maiwaldt und Becker durch Angebote der Sozialen Arbeit sowie durch Polizei und Ordnungsamt begleitet werden. "Ob deshalb eine Trennung von Straßenstrich und den Eros-Centern über mehrere Kilometer richtig wäre, stellen wir ebenfalls infrage", so die Politiker.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=668444
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Beitrag von nina777 »

10.12.2009

Straßenstrich soll ans Eros-Center

Nach dem Druck der Bezirksregierung und der Anlieger sind nun auch SPD und CDU für ein "Verrichtungsgelände"


Bonn. Wohin mit dem Straßenstrich? Das Thema beschäftigt am kommenden Mittwoch wieder einmal den Stadtrat. Nach jahrelangem Bürgerprotest und Ermahnungen des Regierungspräsidenten (RP), eine für Anwohner und Prostituierte befriedigende Lösung zu schaffen, zeichnet sich jetzt eine solche ab.

Nachdem die Stadtverwaltung eine achtseitige Vorlage mit fünf "Optionen" für den Straßenstrich vorgelegt hat, haben sich jetzt auch CDU und SPD - wie zuvor schon Grüne und FDP - für ein "Verrichtungsgelände" ausgesprochen. Bislang ziehen sich Frauen und Freier in Wohngebiete und auf Grundstücke von Gewerbetreibenden und der Uni in der Gerhard-Domagk-Straße zurück.

Konkret sieht die von der Ratsmehrheit favorisierte "Option 5" vor, dass die "Anbahnungszone" aber weiterhin in der Gerhard-Domagk-Straße und Am Propsthof bleiben soll. Für die "Verrichtung" will die Stadt ein Grundstück quasi um die Ecke von den Stadtwerken pachten: an der Immenburgstraße.

Doch auch diese Option ist nicht ohne Haken, warnt die Verwaltung: Da sei zum einen die Nähe zum Unternehmen Moeller, das diesen Standort schon kritisiert habe mit dem Hinweis, dass möglicherweise 100 Arbeitsplätze doch nicht nach Bonn verlagert würden.

Zudem biete ein "Verrichtungsgelände", wie es beispielsweise seit Jahren in Köln existiert, keine Gewähr dafür, dass sich die Straßenprostitution auch dorthin zurückziehe. Um die Ausweitung des Sperrbezirks auf alle anderen Stadtgebiete wird die Verwaltung daher wohl kaum herumkommen.

Und dann ist da noch - neben zu erwartender weiter anhaltender Proteste der Anlieger in der alten und neuen "Anbahnungszone" - die ungeklärte Finanzierung. Minimum 100 000 Euro würde die einfache Herrichtung mit sogenannten Boxen für die Autos der Freier und die Umzäunung des Geländes kosten.

Hinzu kämen jährliche Kosten von bis zu 260 000 Euro für Sozialarbeit, privaten Wachdienst und Unterhaltung des Geländes. CDU-Sozialpolitikerin Ingeborg Cziudaj sagte dem GA, für die CDU käme nur eine finanzielle Minimallösung infrage. Mit Rücksicht auf die Anlieger der "Anbahnungszone" sollen die Zeiten von 20 bis 6 Uhr beibehalten werden, meint die SPD.

Klare Absagen erteilen CDU, SPD und Grüne der Option 4: "Verlagerung des Strichs an die Ecke Köln-/Schlesienstraße" - vor allem wegen der Nähe zu Buschdorf.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=674238
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Beitrag von nina777 »

12.12.2009

Studenten protestieren gegen Bonner Straßenstrich

Wie andere Anlieger fordern sie Verwaltung auf, Prostitution im Umfeld der Uni-Institute ganz zu verbieten


Bonn. "Kein Strich vor der Uni", forderten Freitag mehr als 200 Demonstranten in der Gerhard-Domagk-Straße. Die Studenten der dortigen Uni-Institute lehnen damit einen aus ihrer Sicht faulen Kompromiss ab, den die Stadtverwaltung in ihrer Beschlussvorlage zum Straßenstrich für Mittwoch dem Rat vorlegt:

Die Verwaltung schlägt als eine auch von CDU, SPD und Grünen favorisierte Option vor, wonach die "Anbahnungszone" des Strichs weiterhin in der Gerhard-Domagk-Straße und Am Propsthof bleiben und lediglich die "Verrichtung" sexueller Dienstleistungen auf einem eigenen Gelände stattfinden soll. Dieses könnte an der Immenburgstraße entstehen.

"Wir wollen aber alles hier weghaben", fordern die Studenten, die sich von den Prostituierten und Freiern seit langem massiv belästigt fühlen. Akzeptieren könnten sie eine Lösung, die auch die Anbahnung in der Immenburgstraße vorsieht.

Der Anwalt anderer Anlieger in der Domagk-Straße sagte, man habe wie angekündigt mittlerweile 40 Freier angezeigt, die mit Frauen Sex auf privatem Gelände von Firmen gehabt hätten.

Die Uni bereite weitere 100 Anzeigen vor. Angesichts massiver Rechtsverstöße unter anderem gegen den Jugendschutz kündigte der Anwalt "bei weiterer Passivität" der Behörden rechtliche Schritte an.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=675037
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Beitrag von nina777 »

18.12.2009

Straßenstrich wird verlagert

Stadtrat beschließt die Schaffung eines Verrichtungsgeländes - Irritation um Pachtzins


Bonn. Nach jahrelangem Hickhack, zahlreichen Anliegerprotesten und Ermahnungen der Bezirksregierung hat sich der Stadtrat mit Mehrheit in seiner Sitzung am Mittwochabend auf eine Änderung der Situation des Bonner Straßenstrichs in der Weststadt geeinigt.

Die sogenannte Anbahnungszone wird verlagert und deutlich verringert, außerdem soll ein zusätzliches "Verrichtungsgelände" geschaffen werden. Bislang haben sich Frauen und Freier in die umliegenden Wohngebiete in Endenich, unter anderem auch entlang des Propsthofs, und der Weststadt sowie auf Grundstücke von Gewerbetreibenden und der Uni in der Gerhard-Domagk-Straße zurückgezogen.

Für die "Verrichtung" wollen die Stadtwerke der Stadt nun ein privates Grundstück an der Immenburgstraße unterverpachten. Eine Option, so hatte die Verwaltung gewarnt, die neuen Protest hervorrufen könnte: Zum einen liegt das Gelände in der Nähe zum Unternehmen Moeller, außerdem biete es keine Garantie dafür, dass sich die Straßenprostitution auch dorthin zurückziehe - es sei denn, das ganze Stadtgebiet würde zum Sperrbezirk erklärt.

Hinzu kommen die Kosten für die Herrichtung des Geländes, die laut Verwaltung je nach Ausführung bei bis zu 135 000 Euro liegen können, sowie die Kosten für die soziale Betreuung, Reinigung und den Wachdienst. Der Pachtzins soll nach Informationen des GA bei drei Euro liegen. Bisher sollen die SWB lediglich ein Drittel davon an den Eigentümer gezahlt haben.

Für viele aus den Reihen der CDU war der Kostenfaktor ein Grund, sich bei der Abstimmung über das Verrichtungsgelände zu enthalten oder mit Nein zu stimmen. Auf die Frage von Ingeborg Cziudaj (CDU), wo Kosten gespart werden könnten, erklärte Stadtdirektor Volker Kregel: "Die Zahlen werden nicht geschönt, um etwas gefälliger durchzuwinken."

Das Rektorat der Bonner Universität begrüßte gestern "mit Begeisterung" die Entscheidung des Stadtrates, den Straßenstrich zu verlegen. Immer wieder sei es in der bisherigen Anbahnungszone in der Domagk-Straße, wo die Chemischen Institute liegen, zu Belästigungen und Bedrohungen der Studenten gekommen.

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