Länderberichte SCHWEDEN:

Hier findet Ihr "europaweite" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Ländern aufgeteilt.
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Arum
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Beitrag von Arum »

Eine hochinteressante Übersicht der bürgerrechtliche Lage in Schweden findet sich hier:

http://grundlag.wordpress.com/2009/03/1 ... liberties/

Das Prostitutionsgesetz wird nicht erwähnt, aber die Seite macht wenigstens klar in welches Umfeld man sie hineinplazieren sollte. Und das sieht gar nicht gut aus: 'This would propel Sweden way down into the group of flawed democracies.'

Da das Prostitutionsgesetz doch gerade auch zur Bekämpfung des Human Trafficking ausgedacht worden ist, ist folgendes schon sehr auffällig:

Sweden holds several negative European records regarding discrimination of immigrants, such as living segregation and a low rate of inter-ethnic marriages. A case in point is the 2007 debate in British press regarding Somalies, who after several years in Sweden gave up trying to establish themselves, and instead moved to England, where their relatives are far better of. The reasons for this are Swedish attitudes to foreigners, especially expressed through so called institutional racism. Sweden also has a both historical and present problem, in the way that it has treated its indigenous Sami population. For example, Sweden is the only Nordic country that has not signed the international treaty for protection of indigenous populations (ILO).

Ich bekomme immer mehr den Ausdrück, als sei der grosse Empörungswirbel in Sachen 'Human Trafficking' doch mindestens teilweise auch fremdenfeindlich geprägt.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

rainman
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Beitrag von rainman »

Mit Sicherheit, Arum!

Die (latente) Fremdenfeindlichkeit und Überheblichkeit, gepaart mit "Blauäugigkeit" hat eine lange Tradition. Vor dem Ende des sog. Kalten Krieges war es z.B. Ausländern verboten, sich als Sportbootfahrer in gewissen militärischen Gebieten aufzuhalten. Schwedische Sportsfreunde durften aber rein; als ob ein Schwede grundsätzlich nicht als Spion gegen sein Land zu gewinnen wäre! Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

LG rainman

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Snickerman
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Internetsperrtechnik jetzt durch EU

Beitrag von Snickerman »

Und in der EU versuchen die schwedischen Frauen (scheint egal zu sein, von welcher Partei)
Gesetze durchzuboxen, um das Internet zu "säubern", obwohl alle Experten vor derartigem populistischen Aktionismus warnen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 89,00.html

Da kann man(n) doch nur noch sagen:
"Die spinnen, die Schwed(inn)en!"
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!

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Arum
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Beitrag von Arum »

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Snickerman hat geschrieben:Und in der EU versuchen die schwedischen Frauen (scheint egal zu sein, von welcher Partei)
Gesetze durchzuboxen, um das Internet zu "säubern", obwohl alle Experten vor derartigem populistischen Aktionismus warnen:
Dafür gilt wohl, was Klaus Ottomeyer schreibt in seinem noch immer sehr lesenswerten Buch Die Haider-Show (Klagenfurt 2000), wo er die Kindermissbrauchshysterie der Haiderschen FPÖ analysiert:

Ich denke,dass dies auf einer allgemeinen Ebene auch damit zu tun hat, dass sich in unserer Gesellschaft sehr viele Menschen, auch Erwachsene, in ihrer Liebeswünschen und ihrer Gutgläubigkeit durch Autoritäten missbraucht und ausgebeutet fühlen. Das gilt für viele Arbeitsbeziehungen, in denen die Chefs zu allem anderen auch noch über die "Erotik der Macht" verfügen. [...]
Viele Menschen fühlen sich wie dumme und verführte Kinder, welche die Autorität nicht stürzen können.


Um davon abzuleiten wird gerne auf dieser Trommel gepaukt, gerade von denen, die aud nichts weniger als umso schlimmeren Politmissbrauch abzielen.

Übrigens las ich kürzlich auf einer niederländischen Webseite, dass die Schweden die grössten Zuckerwarenfresser in der ganzen Welt wären... Dürfte uns jetzt wohl nicht mehr wundern.
Und schon gar nicht mehr, wenn man liest:

In 2007, the US State Department recorded 6,192 cases of child abuse in Sweden by November of that year. It also reported homophobic crime was on the rise, and tens of thousands of rapes and domestic violence incidents in a population of just nine million. “Violence against women remains a problem,” its report concluded. Likewise, a 2006 report from the group Global Monitoring on the commercial sexual exploitation of children found systemic faults in Sweden, including allowing child pornography to be viewed, although not downloaded, and failing to care properly for children caught up in sex trafficking.


http://www.telegraph.co.uk/culture/film ... ciety.html
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Beitrag von Arum »

Top Social Democrats get tough on rape

Published: 9 Apr 10 09:46 CET

Punishments for the most serious rape crimes must be increased, former justice minister Thomas Bodström and former equality ombudsman Claes Borgström have urged.

Bodström and Borgström, who share a legal practice, argue in a debate article in the Svenska Dagbladet daily on Friday that a new classification for rape crimes needs to come into force.

"Society must take a clearer stance against the most serious abuses involving women and girls. With this in mind, we want to introduce a new criminal classification - especially aggravated rape - which would carry a prison sentence of between six and ten years," the leading Social Democrats write.

The pair note that while the centre-right government has proposed an equivalent tightening of legislation with regard to violent crimes they have omitted to include sexual offences.

"Since it is almost exclusively women who are affected, we believe this is an important gender issue."

Bodström and Borgström also propose a tightening of punishments for paying for sex, admitting that legislation outlawing the practice during the Social Democrat tenure has proved insufficient to address the problem.

They propose, for example, elevating the classification of pimping to human trafficking to underline the severity of the crime and increase its penalty. They also propose raising the custodial penalty for paying for sex from six months to twelve months.

Furthermore, "victims of the purchase of sex" should be entitled to receive compensation, among a raft of other measures proposed.

"These changes would provide substantially better protection of girls and women in Sweden. Efforts to strengthen their rights, protection and integrity should never cease, but must be developed; almost four years have now been lost in the struggle against sex crimes," Bodström and Borgström argue.

http://www.thelocal.se/25984/20100409/
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Joachim Ringelnatz

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Marc of Frankfurt
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Prohibition gescheitert?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Auswirkung nach Einführung der Freierbestrafung [Sexkaufverbot] 1989

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Durchschnittswerte in den letzten 4 Jahren:

- Kosten für den Staat US$ 7 million jährlich.

- 3 Verurteilungen pro Jahr wegen Menschenhandel.

- 18 Verurteilungen pro Jahr wegen Zuhälterei.

- 75 bestrafte Freier pro Jahr wegen Sexkauf.

(9 Millionen Einwohner)


Dr. Elizabeth Pisani
Autorin von "Weisheit der Huren"
viewtopic.php?p=39864#39864





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Beitrag von ehemaliger_User »

Zitat aus der Veröffentlichung: "Was wir wissen ist, dass Vergewaltigungen um 28% zugenommen haben seit der Kauf von Sex verboten wurde und Sexualstraftaten allgemein haben um 68 % zugenommen....Es hat sich aber nicht erfüllt, dass Gewalt gegen Frauen durch das Verbot der Nachfrage abgenommen hat."

Ob allerdings die Zunahme der Vergewaltigungsfälle mit dem Sex-Kaufverbot in Zusammenhang steht oder andere Ursachen haben könnte geht aus dem Artikel nicht hervor.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Einige Politiker in Schweden sind gegen das Prostitutionskauf-Verbot


Fredrick Federley, Swedish Centre Party
Jg 1978, offen schwul, Drag-Performer
http://en.wikipedia.org/wiki/Fredrick_Federley

und

Camilla Lindberg, Swedish Liberal
http://nppr.se/2010/05/09/swedish-liber ... -brothels/





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Arum
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Beitrag von Arum »

Ende des Bargelds: Neueste Kampfansage an die Prostitution im Land der totalen Kontrolle?

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Kampf um die schwedische Krone
Böses Bargeld

Von Niels Reise, Stockholm


Schweden hat etwas, was sich heute viele Europäer wünschen - eine eigene Währung. Doch die klassische Krone könnte bald verschwinden: Das Königreich will das Bezahlen mit Bargeld radikal einschränken, Lobbyisten kämpfen gar für ein Komplettverbot.

"Bargeld hat ausgespielt," sagt Maria Löök von der schwedischen Bankgewerkschaft trocken. Sie verweist auf aktuelle Statistiken, die einen starken Anstieg bei der Zahl der Raubüberfälle verzeichnen. Schuld an dieser Entwicklung sei der altmodische Gebrauch von Scheinen und Münzen - das jedenfalls behauptet eine breite Allianz aus Gewerkschaften, Unternehmensverbänden und Behörden. Deren Ziel: Aus der Schwedenkrone soll eine rein virtuelle Währung werden, Cash soll es im Königreich bald nicht mehr geben.

Für ihr Anliegen betreiben die Gruppen in großem Stil Lobbyarbeit. Laut sogenanntem "Raubbarometer", mit dem die Bankgewerkschaft regelmäßig die Öffentlichkeit schockt, sind 25 Prozent der Angestellten im schwedischen Einzelhandel bereits Opfer von Raub und Gewalt geworden. Manche von ihnen sogar mehrfach.

"Es ist schlicht inakzeptabel, dass Menschen zur Arbeit gehen und Angst vor Überfällen haben müssen," erklärt daher auch Mikael Sjöberg. Der Generaldirektor von Schwedens Amt für Arbeitsschutz will Tausende Geschäfte überprüfen lassen, in denen es überdurchschnittlich viele Überfälle gab. Je nach Ergebnis droht den Läden ein grundsätzlicher Bargeld-Bann.

"Wer Bares besitzt, hat etwas zu verbergen"

"Mit dem großen Helikopterraub ging es los," sagt Jonas Milton, zuständig für alternative Zahlungsmittel bei der Stockholmer Zentralbank. Seiner Meinung nach hatte der spektakuläre Raubüberfall vom vergangenen Herbst, als Diebe auf dem Dach eines Stockholmer Geldtransportunternehmens landeten und mit einer Millionenbeute unbehelligt wieder verschwanden, die öffentliche Meinung entscheidend zu Lasten von Bargeld beeinflusst. Schwedens führende Tageszeitung "Dagens Nyheter" leitartikelte damals dramatisch von einer "kriminellen Kriegserklärung."

Jetzt wird zurückgeschlagen: "Zwei von drei Bargeld-Kronen sind schwarz," behauptet Gewerkschaftlerin Löök: "Man weiß ja nicht, wo das Geld eigentlich kursiert. Und das heißt doch nichts anderes, als dass es Teil der Schattenwirtschaft ist."

Der Dachverband "Kontanfritt Nu", in dem sich die Feinde des Bargelds zusammengefunden haben, kritisiert deshalb auch das staatliche Spielmonopol. So werden die Casinos öffentlich als Geldwäschereien gebrandmarkt. Hier würden sich Dunkelmänner in großem Stil Bargeld beschaffen, das dann für den Handel mit illegalen Waren und Dienstleistungen benutzt würde. Und wer Bares benutze, habe meist etwas zu verbergen: "Schließlich bezahlt man auch Prostituierte nur ungern mit der Kreditkarte," sagt Marie Löök süffisant. Prostitution ist in Schweden verboten, auf den Kauf sexueller Dienste stehen empfindliche Gefängnisstrafen.

Kann Bares wirklich böse sein?

Doch mittlerweile regt sich Widerstand gegen die Bargeld-Hasser - nicht nur von Freiern oder Verbrechern. Selbst Martine Syrjänen von der Gewerkerkschaft der Handelsangestellten gibt zu, dass auch unbescholtene Bürger gerne echte Kronen in der Tasche haben. Sie deutet dies aber lediglich als "kulturellen Widerstand". Das Ganze sei "eine Frage der Gewohnheit, speziell bei alten Leuten", sagt die Gewerkschafterin. Dabei sei der bargeldlose Einkauf für Rentner viel besser - "die verlieren doch sonst immer alles".

Bis zum Herbst will das Stockholmer Amt für Arbeitsschutz die Ergebnisse seiner Masseninspektion auswerten. Im schlimmsten Fall müssen rund 3000 Geschäfte auf bargeldlosen Zahlungsverkehr umstellen, was für viele das Aus bedeuten dürfte. Fast alle diese Läden haben etwas gemeinsam: Sie beschäftigen weniger als fünf Angestellte, bieten Öffnungszeiten bis weit in den Abend hinein und liegen an Orten, die Dieben den Zugriff erleichtern.

Und sie werden in der Regel von Einwanderern betrieben, die sonst schwerlich eine andere Arbeit finden. Damit wird die Bargeld-Frage zu einer hochpolitischen Anlegenheit.

Das bevorstehende Bargeldverbot richte sich vor allem gegen kleine von Ausländern betriebene Geschäfte,
sagt Maroun Aoun, der Vorsitzender des Kleinunternehmerverbands IFS. "Wir sind doch keine Kriminellen." Investitionen für die Umstellung auf Kartenterminals oder geschlossene Bargeldsysteme könnten die Läden nicht stemmen, ihre Existenz sei in Gefahr.

In Schwedens Großstädten Stockholm, Göteborg und Malmö stehen in mindestens jedem vierten Geschäft Ausländer hinter der Kasse. Sie siedeln sich dort an, wo die großen Einzelhandelsketten weggehen - in den Beton-Ghettos an den Stadträndern. Hier sind die Kunden arm und die Margen niedrig: "Ganze Stadtgebiete werden ohne Milch und Brot dastehen," prophezeit Aoun. Große Hoffnung hat er allerdings nicht mehr - denn die Anti-Bargeld-Lobby hat mächtige Verbündete.

Die Polizeipräsidentin nutzt seit Jahren keine Kronen mehr


"Bargeld ist das Blut in den Adern der Kriminalität," verkündet die Polizeipräsidentin von Stockholm, Carin Götblad. Um dem organisierten Verbrechen Parolie zu bieten, gebe es keine Alternative zu einer umfassenden Einschränkung des Bargeldverkehrs, dozierte Götblad erst kürzlich vor führenden Politikern des Landes.

Götblad selbst benutzt schon seit Jahren keine Kronen mehr, sie zahlt nur noch mit Karte oder Handy. An Weihnachten sorgte sie für publikumswirksamen Rummel, als sie - in Polizeiuniform - auf dem Stockholmer Weihnachtsmarkt einem fahrenden Tannenbaumhändler ihre Visakarte entgegenstreckte.

Schon heute zahlen in Schweden mehr Menschen mit Karte als mit Cash. Doch das sei erst ein Anfang im Kampf gegen Schwarzarbeit und für eine gute Steuermoral, sagt Gewerkschafterin Syrjänen. Am Ende, schwärmt sie, könnte der Komplettverzicht auf Scheine und Münzen stehen. "Eine
bargeldlose Gesellschaft ist eine weniger kriminelle Gesellschaft."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 91,00.html
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Joachim Ringelnatz

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Marc of Frankfurt
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Prostitutions-Engineering?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

In ihrem letzten Interview sagt Laura sinngemäß:
"Schweden ist ein Land mit nur 9 Millionen Einwohnern. Wenn also Schweden seine Prostitutionpolitik mit Sexkaufverbot auf ganz Europa weitergeben will, übertreiben sie ihr politisches Gewicht in überheblicher weise."





Fachbuch zur Sozial- und Genderpolitik:

Thomas Etzemüller
Die Romantik der Rationalität
Alva & Gunnar Myrdal – Social Engineering in Schweden


Juni 2010, 502 Seiten, kart., zahlr. Abb., 35,80 €
ISBN: 978-3-8376-1270-7

Mehr Infos zum Buch und Bestellmöglichkeit:
http://www.transcript-verlag.de/ts1270/ts1270n.php

Die »ambivalente Moderne« hat Spuren hinterlassen – auch in Schweden. Social Engineering schien eine Möglichkeit, die negativen Folgen der Moderne aufzufangen, indem die sozialen Beziehungen neu gestaltet werden sollten. Zwei der weltweit bekanntesten Sozialingenieure waren Alva und Gunnar Myrdal. In Schweden, den USA und Asien versuchten sie zwischen 1930 und 1980 eine gerechte Gesellschaftsordnung zu entwerfen, die jedoch das Paradebeispiel einer »Normalisierungsgesellschaft« darstellt.

Ein Blick auf ihre aufregend-konfliktreiche Ehe zeigt, dass sich Machtbeziehungen präziser analysieren lassen, wenn sie in den Alltagspraktiken der Experten verortet werden.

Thomas Etzemüller (Dr. phil.) ist apl. Prof. für Zeitgeschichte an der Universität Oldenburg.




http://de.wikipedia.org/wiki/Alva_Myrdal (Friedensnobelpreisträgerin Soziologin 1970)
http://de.wikipedia.org/wiki/Gunnar_Myrdal (Nobelpreisträger Wirtschaft 1974)

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Marc of Frankfurt
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Prostitutionsgegnerin dekonstruiert

Beitrag von Marc of Frankfurt »

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Australischer Generalstaatsanwalt findet heraus,
daß die Fakten der Schwedischen Prostitutionsgenerin Gunilla Ekberg
nicht überprüfbar sind:
- Sie beruft sich und zitiert eigene Veröffentlichungen und Geschichten,
- Geschichten die aus pers. Gesprächen mit Betroffenen oder Opfern stammen und aus
- Zeitungsberichten die selbst keine überprüfbaren Quellen nennen.

Die Publikationen der Schwedischen Behörden besagten vielmehr:
- anfänglich konnte der Straßenstrich zurückgedrängt werden,
- aber es liegen keine belastbaren Erkenntnisse vor über Prostitution insgesamt,
- inzwischen belebt sich der Straßenstrich langsam wieder,
- über andere Prostitutionsbereiche kann jedoch kaum etwas genaues ausgesagt werden.

Dennoch vertritt er eine legalistisches Regime von Prostitutionskontrollpolitik für West Australien...


Attorney General challenges anti-prostitution lobby



By Anthony Barich
Thursday, 17 June 2010
http://www.therecord.com.au/site/index. ... &Itemid=27


Prostitution will always be around and it is impossible to police a blanket ban, Attorney General tells community forum

West Australia (WA) Attorney General Christian Porter addresses a community crime forum at Belmont RSL Club on 8 June. Photo: Anthony Barich

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WA Attorney General Christian Porter has turned the debate on legalising brothels on its head, challenging anti-prostitution advocates to come up with a better solution than his planned legislation to restrict brothels to “entertainment zones”.
While conceding prostitution is “morally objectionable”, a blanket law criminalising it is unenforceable and legislation that permits it in specific zones is the only feasible solution, Mr Porter told a community forum in Belmont on 8 June.
“I do believe that you have to have some kind of level of prostitution which is permitted, strictly regulated for the health and safety of the people in it, because of the fact that it has always existed and because of the fact that we have not been successful over successive decades in stopping it, notwithstanding a law which says it shouldn’t exist anywhere,” Mr Porter told a forum of over 100 at Belmont’s RSL Club.

To this end, Mr Porter, formerly the Director of Public Prosecution’s Senior State Prosecutor, will introduce a Green Paper by December, produced under his direction by senior civil servants from the Departments of the Attorney General, Police, Liquor and Gaming, and Town Planning.

This Green Paper, which, despite being prepared for community consultation, he said “will find its way into legislation”, will:
l Prohibit the operation of brothels in residential areas and street prostitution in any area in WA and require businesses tolerated in strict geographical areas to be stringently regulated and limited to a small number of appropriate locations,

l See “very high levels” of compliance checks to ensure the health and safety of those people who are “unfortunately engaged” in being prostitutes,
l Expand police powers so they can investigate and prosecute those engaged in prostitution outside the regulatory scheme,
l Give State Government ultimate authority to determine the areas where prostitution is permitted, with consultation with local government, a “necessary but not sufficient condition”,
l Ensure very strict controls of the types of people allowed to operate, manage or engage in services defined in prostitution;
l Put in place penalties to deter all parties from engaging in prostitution outside the regulatory schemes.
“I don’t have confidence in anything else that’s been put to me as an alternative system which would allow for the same ability to shut down that type of behaviour (surrounding prostitution), or advertising and the operation in brothels,” he said.

When asked whether his plans included any support for prostitutes to exit the industry, he told The Record: “It’s certainly an area which we have been giving consideration to.”
He admitted, however, “the fact is that police for a long period of time have not gone out and positively and proactively investigated incidents of prostitution”.

Due to the resourcing that must be allocated to enforce such a law, he said police have determined to investigate and prosecute incidences of prostitution where there is evidence of drug dealing, alcohol abuse, the involvement of juveniles, illegal immigrants or where organised crime is said to exist in relation to a particular brothel.

“Successive generations of police officers and administrations who want the best for this State say that they can’t possibly properly consistently enforce that law,” he said.
This was backed up by Senior Sergeant Steven Martyn, Officer in Charge of the Belmont Police Station, present at the 8 June forum with Mr Porter, who told The Record that “our hands are tied” unless they find evidence of one of the above circumstances.
“At my station, any information we get we collate on a database so that when legislation comes in like Mr Porter has proposed, then we will have a starting point,” Sgt Martyn said.

“If people tell us a brothel is operating it, we will … not investigate it, but inquire into it, and if we can prosecute we will; otherwise we will gather intelligence and proceed to the next level when the new legislation comes in.”

Mr Porter also admitted that while senior WA police watching trafficking closely have told him it does not exist in WA, it “must be watched vigilantly”. He also admitted he has watched the issue closely since becoming Attorney General as “it represents dire criminal conduct”.

Mr Porter said that those pushing for outright bans on prostitution have been using unsubstantiated claims about the failure of legalising or regulating prostitution in other States and countries. A statistic that says the number of illegal brothels in Victoria exploded from 149 to 400 in three years since it enacted the 1994 Prostitution Control Act under a similar model to Mr Porter’s was based on a report in Melbourne newspaper The Age, the source for which was either someone from the adult entertainment industry or “an unnamed source”, he said.

“That academic article is very average indeed. I don’t accept that those figures are true,” he said. While he knew the number of legal brothels had increased in Victoria since it was regulated, “which is to be expected”, he did not have data on illegal brothels, as they don’t declare themselves.
When The Record contacted Victoria Police on such stats, they said it is a permit/planning issue, not a police matter, and advised to contact the appropriate local councils or the City of Melbourne.

Similarly, Mr Porter dismissed the effectiveness of the ‘Swedish model’ which criminalises the purchaser but not seller of sex, and its champion Gunilla Ekberg, the expert adviser to the Swedish Government in the development and implementation of their legislation who was brought to Perth to advise MPs who ended up passing the previous Labor Government’s Prostitution Amendment Act 2008.

The Bill was not enacted, however, as Mr Porter’s Liberal government came to power in September 2008.
Mr Porter said that while he has “no difficulties with severely penalising the users of prostitution services”, he added that “penalising just the users does not give you the policing tool to control and shut down brothels where they’re unlawful”.
“Police have told me that this is not enough,” he said.

Under Mr Porter’s concept, prostitution will be strictly unlawful in any residential area outside designated zones, and will criminalise the service or profiting from the service and the users of the service, he said.

He said that Ms Ekberg’s statistics are “not a verifiably massive improvement in its ability to control prostitution in Sweden”.

However, the UK newspaper The Guardian reported that in 2008 Britain’s House Minister visited Sweden as it was considering adopting the Swedish model.
Having researched Ms Ekberg’s original documents, Mr Porter said she sources herself, her own anecdotes of conversations she’s had with people and newspaper articles “which themselves do not have proper sources”.

He noted that she also cites a group of reports issued by County Police of Stockholm, which say that in Sweden there has been some success in reducing street prostitution but “on the other hand, we do not know whether it has had any effect on prostitution overall”.

On whether the extent of prostitution has increased or decreased, he quoted the Swedish Government’s National Board of Health and Welfare as saying: “We cannot give any unambiguous answer to that question. At most we can discern that street prostitution is slowly returning after swiftly disappearing in the wake of the law against purchasing sexual services, but that refers to street prostitution, the most obvious manifestation. In regards to other areas, ‘hidden’ prostitution, we are even less able to make any statement”.

From this, Mr Porter concluded: “So I would counsel caution against believing on face value some of the quite expansive and, in my view, unsubstantiated positives that people have attached to the Swedish model.”





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 29.06.2010, 10:08, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Forts.:

Prozess gegen Ex-Polizeichef Göran Lindberg in Schweden

Supercop und Sadist



28.06.2010, 14:18
Von Gunnar Herrmann


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Göran Lindberg zeigte sich gern als Feminist - nun ist der schwedische Ex-Polizeichef als Vergewaltiger angeklagt. Er soll unter anderem eine 17-Jährige gequält und missbraucht haben.

Das geheime Leben des Musterpolizisten enttarnten seine Kollegen an einer Tankstelle. Dort verhafteten sie im Januar den 64-jährigen Göran Lindberg. Der Zugriff kam überraschend, nicht nur für den Festgenommenen selbst: Lindberg war einst einer der ranghöchsten Polizeichefs Schwedens.

Ein Schock nicht nur für die schwedische Polizei: Einem ihrer rangöchsten ehemaligen Polizeichefs werden 23 Sexualdelikte zur Last gelegt - darunter Vergewaltigung und der Missbrauch Minderjähriger. (© Archivbild: AFP)

An jenem Tag im Januar hatte er einen Koffer mit Utensilien wie Gleitmittel, Dildos, Viagra und Lederriemen bei sich. Den Ermittlern zufolge war er auf dem Weg zu einer 14-Jährigen, die er in ein Hotelzimmer bestellt hatte.

Und es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass Lindberg sich an Minderjährigen verging. Die Staatsanwaltschaft legt dem Polizeichef insgesamt 23 Sexualdelikte zur Last, die ihm sechs bis acht Jahre Gefängnis einbringen könnten.

Der Angeklagte bestreitet die meisten Vorwürfe. In dieser Woche beginnt nun vor einem Stockholmer Gericht der aufsehenerregende Prozess.


Der Supercop spricht vor den UN

Für viele ist es ein Schock, dass ausgerechnet Lindberg wegen Missbrauchs und Vergewaltigung angeklagt wird. Der seit 2009 pensionierte Polizist war früher Rektor der schwedischen Polizeihochschule und dann Chef des Distrikts Uppsala. Während seiner Zeit an der Spitze der Staatsgewalt zeichnete er sich besonders durch seinen Kampf für Frauenrechte aus.

Er war ein Vorzeigebeamter, den man gerne auch ins Ausland schickte, um Schweden, das Musterland der Emanzipation, zu repräsentieren. So hielt Lindberg unter anderem Vorträge bei den UN über die Erfolge Schwedens im Kampf gegen den Frauenhandel.

In seiner Freizeit unterstützte er eine Hilfsorganisation, die Opfern sexueller Übergriffe beisteht.


Spitzname "Kapitän Kleid"

Im Dienst setzte er sich für Beförderung weiblicher Beamten ein. Die Kollegen tauften ihn wegen seines Engagements auf den Spitznamen "Kapitän Kleid". Vor allem den Politikern und den Medien gefiel das gut. Sie sahen in dem Polizeichef einen Vorkämpfer gegen alte patriarchalische Strukturen.

Dass Lindberg nach Dienstschluss alles andere als ein Feminist war, dämmerte zuerst einigen Ermittlern von der Mordkommission. Die untersuchten im vergangenen Jahr den rätselhaften Tod eines 60-Jährigen, der von einem Balkon gestürzt war. Der Fall entwickelte sich nach und nach zu einem Skandal. Der 60-Jährige war offenbar kurz vor einem Treffen mit einer Prostituierten ums Leben gekommen. Die Ermittler fanden zwar keinen Mörder, aber auf dem Handy des Mannes jede Menge Hinweise auf einen Zuhälterring für Männer mit ausgefallenen sexuellen Vorlieben. Ihm gehörten laut schwedischen Medienberichten mehrere Topmanager an, einige aus der Gruppe werden nun ebenfalls vor Gericht gestellt.

Die Verwunderung der Beamten muss groß gewesen sein, als sie bei der Spurensuche plötzlich auf den Namen des feministischen Polizeichefs stießen. Göran Lindberg hatte sich neben seinem Leben als oberster Polizist von Uppsala offenbar noch eine zweite Existenz in der Unterwelt aufgebaut und spielte in dem Zuhälternetz seit Jahren eine zentrale Rolle. Er soll mehrmals Frauen an zahlende Kunden vermittelt und auch Gruppensexorgien in Hotelzimmern organisiert haben.

Allein dies wäre schon genug für einen großen Justizskandal, denn Prostitution ist in Schweden streng verboten; Freier und Zuhälter werden hart bestraft. Lindberg wird neben Verstößen gegen das Prostitutionsgesetz aber zudem vorgeworfen, mehrere Mädchen vergewaltigt zu haben. In einem besonders schlimmen Fall hatte er der Anklage zufolge eine 17-Jährige mit Lederriemen ans Bett gefesselt, sie geprügelt und sadistisch gequält, während er sich an ihr verging.

Den Kontakt zu seinen Opfern soll der Polizeichef zum Teil unter falscher Identität über Schülerseiten im Internet hergestellt haben. So näherte er sich auch der 14-Jährigen, die er am Tag seiner Verhaftung treffen wollte. Doch diesmal hatte die Polizei den Mann beschattet und konnte das Schlimmste gerade noch verhindern.

Vermutlich sind noch nicht einmal alle Einzelheiten über das Doppelleben des Supercops bekannt. Staatsanwalt Håkan Roswall hält bislang große Teile der 3000-seitigen Anklageschrift geheim, was von einigen Medien heftig kritisiert wurde. Völlige Offenheit sei gerade in diesem Fall geboten, argumentierte ein Kolumnist der Boulevardzeitung Expressen, schließlich stelle der Justizapparat einen seiner eigenen Leute, und noch dazu einen Chef, vor Gericht. Da sei es besonders wichtig, genau zu dokumentieren, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

In einem seiner seltenen Gespräche mit Journalisten hielt Staatsanwalt Roswall dagegen, er müsse die Identität der zum Teil minderjährigen Zeugen schützen, auf deren Aussagen ein großer Teil der Beweisführung ruhe. Es sei wichtig, dass die Zeugen das Gefühl bekommen, ihm vertrauen zu können, sagte er. "Sonst erfahren wir nie alle Details über die Verbrechen", erklärte er.

Karl Harling, der Anwalt des Angeklagten, bezweifelt dagegen, dass die Beweise überhaupt stichhaltig genug für einen Schuldspruch in allen Punkten sind. Sein Klient habe gestanden, in einigen Fällen für Sex bezahlt und damit gegen das Prostitutionsverbot verstoßen zu haben, sagte Harling zu Expressen. Lindberg bestreite aber, an Vergewaltigungen oder anderen Gewaltverbrechen beteiligt gewesen zu sein. Der Prozess beginnt am Dienstag.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/pro ... t-1.966529





Ob allein die Beschäftigung mit dem Thema 'Sex gegen Geld' Männer verführen und abhängig machen kann und dann sogar zu Gesetzesübertritten und Verbrechen verleiten kann (gefallener Engel)? Oder ob manche sich nur deshalb mit Prostitution befassen z.B. als Retter oder Polizist, weil sie das Thema persönlich so spannend finden, sich aber selbst nicht trauen es für sich als (legaler) Freier oder Sexworker auszuleben (Wolf im Schafspelz)? Beides könnte man als Falle Prostitution bezeichnen.

Beides Argumente um eine legale und kultivierte Forum von Paysex und Sexarbeit gesellschaftlich zu ermöglichen: Entkriminalisierung von einvernehmlicher Prostitution unter Erwachsenen!





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Re: Gefallener Engel

Beitrag von Aoife »

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Marc of Frankfurt hat geschrieben:Ein Schock nicht nur für die schwedische Polizei: ...
Und das ist IMHO das größte Problem und das größte Verbrechen an der ganzen Angelegenheit.

Statt die Lehre aus den Vorfällen zu ziehen und endlich einzusehen, dass man nichts Gutes bewirken kann, wenn man die Natur des Menschen verleugnet und meint, ihn entsprechend der gerade modernen Ideologie umformen zu können, läßt man das in solchen "Unfällen" vorhandene Erkenntnispotential verpuffen, indem man sich einfach nur geschockt gibt. Und versucht, mit "mehr vom Alten", erwiesenermaßen Unwirksamen, mit noch mehr Vorschriften, Einschränkungen der Grundrechte, Strafandrohungen eine Wiederholung zu vermeiden. Was logisch gesehen noch schlimmere Verbrechen provozieren und noch mehr Opfer schaffen muss.

Wobei ich Herrn Lindberg und seinen Zuhälter-/Kundenring aus Topmanagern ebenso wie die mißbrauchenden Priester zwar schon als Täter sehe, aber ebenso auch als Opfer einer realitätsfernen Ideologie. Die menschliche Sexualität mit Vorschriften, gleichgültig ob moralisch oder juristisch, unter Kontrolle bringen zu wollen ist genauso zum Scheitern verurteilt, wie der kommunistische Versuch, das Bedürfnis nach Privateigentum "wegzuzüchten". Solche Versuche bleiben leider nicht "nur" wirkungslos, sondern vermehren das Leid, das sie angeblich bekämpfen sollen, noch exponentiell.

Das Gegenteil von "gut" ist: Gut gemeint ...

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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Snickerman
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Beitrag von Snickerman »

Die Sache mit den Minderjährigen wird hier doch auch nur zum Schlagzeilenschinden verwendet, neueste Untersuchungen aus den USA haben gezeigt, dass das sogenannte "Grooming", also das Heranpirschen an junge Mädchen im Internet durch ältere Männer zahlenmäßig ziemlich unbedeutend und obendrein stagnierend bis rückläufig ist. Zudem wissen die fast ausschließlich über 14jährigen Jugendlichen, bei denen es zu sogenannten "Offline-Kontakten" kommt, sehr gut, mit wem sie chatten und welches Interesse diese Männer an ihnen haben. So kommt es auch oft zu mehreren Treffen, bei denen es meist zu einvernehmlichen Kontakten kommt- wobei diese nach hiesigem Recht (wenn keine Bezahlung erfolgt) durchaus legal wären.
Der Rest ist Hexenjagd, vielleicht ist der Mann den Hardcore-Feministinnen unangenehm geworden...
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!

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Marc of Frankfurt
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Ein Schock

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Forts. Göran Lindberg Presseberichterstattung:


Die Zeitung derWesten.de der WAZ-Gruppe im Ruhrgebiet, die gerne negativ gegen Prostitution schreibt und dazu auch schonmal richtigstellenwollende Sexworker Leserbriefe weglöscht

schreibt in diesem Fall nur von "Göran L. (64)"
http://www.derwesten.de/kultur/fernsehe ... 72009.html

Das ist ein weiterer Hinweis auf eine übereifrige wertkonservative Allianz von den Schreibern bei derWesten.de mit Institutionen und Establishment.

Gerade bei einer solchen Affäre aus dem Polizei-Milieu sollte jede polizeiliche Begleitkriminalität mit schonungsloser Offenheit und der für eine die Emanzipation voranbringenwollende Demokratie notwendigen Transparenz aufgeklärt werden.

"Bis zur Pensionierung im vergangenen Herbst leitete L. das EU-Projekt „Gender Force“.
... referierte vor der UNO über Schwedens erfolgreichen Kampf gegen Prostitution und Frauenhandel."

So wurde also die Politik gegen Prostitution von Seiten der hösten internationalen politischen Institutionen aufgebaut bzw. verfestigt.

Den Frauen und Vorkämperinnen für Gender-Gleichberechtigung muß der jetzt entlarvte Skandal und insbesondere die Tatsache dass einem solchen Mensch diese politischen Ämter anvertraut waren, vorkommen wie Betrug und heuchlerischer Meuchelmord an ihrer Sache der Frauen-Emanzipation.





.

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Marc of Frankfurt
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Regierungsbericht

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Evalutation
Prostitutionskauf-Verbotsgesetz aus dem Jahre 1999:

Kriminalisierung hat Prostitution erfolgreich zurückgedrängt




The report makes the common mistake of not explaining its methodology, how it chose people to talk to (what sort of sample, in other words), how many, how the questions were framed, and so on. All studies that leave this information out leave themselves open to criticism, and in Sweden at the moment many are complaining.

As Laura Agustín wrote in an earlier piece on the Swedish law, 'evaluation' is a highly difficult task with laws that criminalise anything:
http://www.lauraagustin.com/women-are-n ... rchase-law

Kommentar von Laura in Englisch:
http://www.lauraAgustin.com/ban-on-purc ... evaluation





Aus der englischen Zusammenfassung
Seiten 27-44

...

"Those who defend prostitution argue that it is possible to differentiate between voluntary and non-voluntary prostitution, that adults should have the right to freely sell and freely purchase sex, and that the ban on the purchase of sexual services represents an outdated position, based on sexual moralism.
However, based on a gender equality and human rights perspective, and shifting focus away from what is being offered, i.e. those who are exploited in prostitution, to demand, i.e. traffickers, procurers and sex purchasers, the distinction between voluntary and nonvoluntary prostitution is not relevant." [31]
  • Chapter 6, Section 11 of the Penal Code:
    "Purchasing a sexual service on one single occasion is sufficient for criminal liability. Compensation can be in the form of money, but payment can also be made through such means as alcohol or drugs.
    Promising compensation so that payment is a condition for the service is sufficient to establish liability. A crime is committed even if someone other than the person who avails him or herself of the sexual service has provided or promised the compensation. An attempted offence is also punishable. The scale of penalties for the purchase of sexual services is a fine or imprisonment for at most six months." [32]
Street prostitution in Sweden has been halved. [34]

The number of women in street prostitution in both Norway and Denmark subsequently increased dramatically.

On 1 January 2009, Norway became the second country after Sweden to introduce a general prohibition of the purchase of sexual services.

The number of foreign women in street prostitution has increased in all the Nordic countries

Indicates that the ban has not led to street prostitution in Sweden shifting arenas to the Internet. [35]

Criminalisation has therefore helped to combat prostitution. [36]

Ban on the purchase of sexual services has counteracted the establishment of organised crime.

The ban itself has had a significant normative effect.
More than 70 per cent of those asked took a positive view of the ban.

The ban has led to a decrease in demand, at least for street prostitution.

purchasers are afraid to be caught, but are more concerned about the offence of which they are suspected becoming known to family and acquaintances than about the penalties they risk.

So few are caught and the penalties are so lenient.

A new penal provision, trafficking in human beings for sexual purposes, came into force on 1 July 2002

One reason why priority is not given to sexual purchase offences is the low penal value of this type of offence.

Our assessment shows that the ban on the purchase of sexual services has had the intended effect and is an important instrument in preventing and combating prostitution. [40]

A national centre against prostitution and human trafficking for sexual purposes should be set up

We therefore propose that the maximum penalty for the purchase of sexual services be raised from imprisonment for six months to imprisonment for one year.

There is a need to expand the possibilities to prosecute in Sweden sexual purchase offences committed abroad.





Presseerklärung
http://translate.googleusercontent.com/ ... m0Fj9Cj71g





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 04.07.2010, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Press release:
Evaluation of the ban on the purchase of sexual services
http://translate.google.co.uk/translate ... %26hl%3Den




  • "A 2008 study found that only 8% of Swedish men had paid for sex, compared with 13.6% before the law came into force."
    [Das heißt der Markt und damit die Verdienstmöglichkeiten für Sexworker sind um 40% eingebrochen wegen Kriminalisierung.]
aus "Legalising prostitution is not the answer" von Prostitutionsgegnerin Julie Bindel
(Teilzeitangestellte Beraterin beim Hilfsprojekt Eaves für obdachlose Frauen mit seinem fragwürdigen Poppy-Projekt und Big Brothel Report gegen Prostitution, wogegen viele pro-SW Wissenschaftler protestiert haben)

http://www.guardian.co.uk/commentisfree ... wedish-law

(Mit vielen schönen Links im Text zu den englischen Pro-Sexwork-Interessenvertretern gegen die sie anzuschreiben versucht ;-)





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 04.07.2010, 11:11, insgesamt 5-mal geändert.

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Lycisca
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Beitrag von Lycisca »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Press release: Evaluation of the ban on the purchase of sexual services
Die folgende Schlussfolgerung des Berichts erscheint mir schon von der Formulierung her sehr zweifelhaft:

"The inquiry has not been able to find that criminalization adversely affected the people who engage in prostitution."

Der Satz bedeutet nämlich im Klartext nur:

Es waren nicht ausreichend Daten vorhanden [wurden wahrscheinlich gar nicht gesucht], um Aussagen über die Verschlechterung der Lebensbedingungen von Sexworkern treffen zu können.

Tatsächlich wurden vor allem Sozialarbeiter und Polizisten interviewt und Literatur gesichtet: Hier wird bei einer Kernfrage (nützt das Gesetz den angeblichen Opfern, oder werden sie schlechter gestellt, als jemals zuvor?) plötzlich ein hoher wissenschaftlicher Standard angewandt, um die Aussagen von anderen Studien (über die negativen Auswirkungen auf Sexworker, wenn der Markt wegbricht) zu relativieren, während sonst in der Studie positive Effekte beobachtet werden, ohne zu hinterfragen, ob sie unter demselben wissenschaftlichen Standard haltbar sind.

Unten ist ein Ausschnitt aus dem englischen Abstract: Der letzte Abschnitt zeigt, was die Autoren unter Verbesserung verstehen: Sexworker sind "exploited" - ihre Kritik daher nicht so ernst zu nehmen, weil sie offenbar nicht wissen, was gut für sie ist.

How the ban has affected those involved in prostitution

When the ban on the purchase of sexual services was introduced, various misgivings were voiced. These included fears that criminalisation would risk driving prostitution underground, making it harder to reach out to the vulnerable people involved through social measures, and that the ban would bring an increased risk of physical abuse and generally worsen living conditions for prostitutes. As far as we can judge from the written material and the contacts we have had with public officials and people involved in prostitution, these fears have not been realised.

Police officers and social workers report that purchasers of sexual services have become more cautious and that the ban has led to a decrease in demand, at least for street prostitution, as a result of criminalisation. According to the police, purchasers are afraid to be caught, but are more concerned about the offence of which they are suspected becoming known to family and acquaintances than about the penalties they risk. The impression that purchasers have become more cautious is shared by some of the current and former prostitutes who responded to the Inquiry’s questions, while others have reported that criminalisation has not affected purchasers because so few are caught and the penalties are so lenient.

According to surveys conducted in Sweden in the period following criminalisation, the proportion of men reporting that they have, on some occasion, purchased sexual services has decreased, and it would seem that fewer men purchase sexual services in Sweden than in the other Nordic countries. In a survey conducted in 2008, a number of those asked also reported that the ban had affected their actions to the extent that they no longer purchased sexual services. All in all, the above must be interpreted as meaning that the ban has a deterrent effect on prospective purchasers of sexual services.

It is clear, and it seems logical, that those who have extricated themselves from prostitution take a positive view of criminalisation, while those who are still exploited in prostitution are critical of the ban. This pattern is reflected in many different reports and is also confirmed by the contacts that the inquiry has had with women with experience of prostitution.

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Weitere Kommentare zur Evaluation:


Sweden's prostitution law a success: report
http://www.theLocal.se/27580/20100703/

Seksialan Liitto SALLI ry
http://www.faceBook.com/Salli.org

Behind the happy face of the Swedish anti-prostitution law
http://www.lauraagustin.com/behind-the- ... tution-law
http://www.thelocal.se/blogs/theothersw ... ution-law/

Evaluating the Swedish Ban on the Purchase of Sexual Services: The Anna Skarhed Report
http://nppr.se/2010/07/02/evaluating-th ... ed-report/

Swedish report based on wrong Danish numbers for street prostitution
http://www.lauraagustin.com/swedish-rep ... ostitution
http://s-i-o.dk/wordpress/?p=58
http://ekstrabladet.dk/nationen/article1373557.ece

Deutsch:
http://sinamore6.blogspot.com/2010/07/e ... dells.html

Menschen, auch allen Dingen überhaupt
Marginalie: Doppelmoral und Prostitution in Schweden. Wie der der Minister Sven Otto Littorin sein Amt verlor
http://zettelsraum.blogspot.com/2010/07 ... ution.html

...
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.07.2010, 15:51, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Früherer Schwedische Arbeitsminister und Mitglied der konservativen Partei Sven Otto Littorin soll nach Berichten der Boulevardzeitung Aftonbladet 2006 Kunde einer Sexarbeiterin gewesen sein.


Aftonbladet: Littorin bought sex
http://www.stockholmnews.com/more.aspx?NID=5617

Littorin denies buying sex: lawyer
http://www.thelocal.se/27710/20100710/

Newspaper Accuse Minister of Sex Crime
http://sverigesradio.se/cgi-bin/Interna ... el=3845741



Mehr:
http://www.facebook.com/Salli.org