LIEBE-SYMPATHIE

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Hubertus
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LIEBE-SYMPATHIE

Beitrag von Hubertus »

da wir uns nun in der " besinnlichen Zeit " befinden, möchte ich ein klein wenig zum nachdenken anregen, für all diejenigen die verheiratet sind, in einer partnerschaft leben, und auch für die singles unter uns.



L I E B E - S Y M P A T H I E


wie wir wissen, gibt es unterschiedliche arten von liebe und sympathie, jedoch wo liegen die tätsächlichen unterschiede oder wie können wir sie unterscheiden?

als verschiedene sympathievarianten lassen sich u.a folgende spielarten von einstellungen aufzählen:

> die sympathie für einen freundlichen bekannten
> die tiefere zuneigung zu einem freund
> der respekt vor einem menschen der große leistungen
erbracht hat
> die aufopfernde hingabe der mutter zu ihrem kind
> die begeisterte verehrung zu einem sportler


trotz dieser verschiedener arten konnte bis zum heutigen zeitpunkt die definition von liebe noch nicht vollends erforscht und aufgeklärt werden, da es auch unterschiedliche formen von beziehungen gibt.

die SYMPATHIE entsteht sehr langsam oder kann eben sehr langsam wachsen, dies ergibt sich daraus, dass diese mit jeder "belohnung" zunimmt, jedoch die liebe oft plötzlich in voller stärke eintreten kann. ( liebe auf den ersten blick )

die KAMERADSCHAFTLICHE LIEBE ist für langfristige beziehungen und freundschaften charakteristisch. sie ist ein geordneter, vorhersagbarer prozess, deshalb handelt es sich um eine form von sympathie.

die LEIDENSCHAFTLICHE LIEBE dagegen wird nicht lerntheroretisch betrachtet, sondern diese wird durch die stärke, jedes gefühles von der momentanen situation abhängig. der blutdruck steigt, zittern, herzklopfen.....

die " Dreieckstherorie" geht davon aus, dass es drei liebeskomponenten gibt:

> Intimität
> Leidenschaft
> Entscheidung

diese therorie heisst deshalb "Dreieckstheorie", weil die verschiedenen formen der liebe als dreiecke dargestellt werden können.

Intimität ist die obere spitze
Leidenschaft die linke und
Entscheidung / Bindung die rechte seite des dreiecks.


die drei grundkomponenten werden folgendermaßen charakterisiert:
INTIMITÄT
kann mit sympathie gleichgesetzt werden und umfasst- vertrautheit, nähe, verbundenheit und wärme.

LEIDENSCHAFT
ist mit hoher aktivierung und mit starken gefühlen verbunden-
(sexuelle wünsche, aber auch andere motive wie etwa selbstwerterhaltung oder- steigerung, dominanz, unterwürfigkeit, bedürfnis für jemanden zu sorgen spielen hier eine rolle )

ENTSCHEIDUNG
einen bestimmten menschen zu lieben, der langzeitaspekt ist die entscheidung, eine langfristige beziehung aufrecht zu erhalten.


1. SYMPATHIE
verbundenheit und wohlwollen ohne leidenschaft und ohne bindung ist für manche kurzfristige bekanntschaften und freundschaften charakteristisch.

2. VERLIEBTHEIT
verliebtheit ist durch ein hohes ausmaß von aktivierung gekennzeichnet. sie kann ganz plötzlich einsetzen und mitunter wieder verschwinden.

3. LEERE LIEBE
in manchen langfristigen beziehungen sind leidenschaft und intimität verschwunden. diese beziehung wird nur mehr aufrecht erhalten, weil man sich einmal dazu entschlossen hat unter bestimmten bedienungen.z.B.: aus finanziellen oder geschäftlichen gründen, kann leere liebe am beginn der beziehung vorliegen, und es können andere formen der liebe folgen.

4. WAHRE LIEBE
im gegensatz zur bloßen verliebtheit besteht die wahre oder romantische liebe nicht nur aus leidenschaft, sondern es kommt zur stabilisierung der intimität

5. KAMERADSCHAFTLICHE LIEBE
diese kombination ist für für tiefe, langfristige freundschaften charakteristisch, aber auch für viele ehen, in denen leidenschaft nicht mehr oder minimal vorhanden ist.

6. ALBERNE LIEBE
die alberne liebe ist ein lieblingsthema der trivialfilme und romane. aufgrund einer kurzen aber heftigen verliebtheit wird oftmals eine ehe geschlossen.

7. VOLLKOMMENE LIEBE
diese form der liebe, wird von den meisten menschen angestrebt, dürfte aber eher selten vorkommen. zumindest ist sie in der regel nicht sehr langlebig, da die leidenschaftskomponente nur selten dauerhaft ist.

( erwähnenswert ist vor allem,dass die unterschiedlichen liebesformen in einer partnerschaft jeweils vorkommen)



liebe grüße
hubertus



PS: hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt

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Marc of Frankfurt
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Das Mysterium der Liebe 1(2)

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie schön, dass das Thema Liebe in diesem "Job"-, "Dienstleistungs"-, "Konsum"- und "Freizeitbeschäftigungs"-Forum einen Raum findet.

In einem Zeitalter der Massen- und Überproduktion sowie Überbevölkerung ist die Liebe einer der höchsten Werte. (In archaischen Zeiten mag das anders gewesen sein, da mag der Mut, die Autorität, die Fruchtbarkeit, der Stolz ... höherwertiger erachtet worden sein.) Damit will ich sagen, daß es einen Zusammenhang zwischen Werteordnung und Evolutionsstufe/Lebenssituation gibt, entgegen jedweder Theorie absoluter Werte und Glaubensdogmen, was andererseits keinesfalls Beliebigkeit und Gesetzlosigkeit unterstellen will.

Die wahre Liebe (mit h) ist die Zusammenhangsbedingung zwischen allem Lebenden, um es spirituell auszudrücken (Deus carias est). Franc bezeichnet sie auch als die romantische, obwohl ich hier -insbesondere aus heutiger Zeit rückblickend- schon ein reduziertes Liebesideal wahrnehme, zwar damals ein Ideal i.S.v. wahr/letzte Wahrheit, aber dennoch zeitgebunden, das sich herausbildete nachdem weite Bevölkerungsschichten zu Ende des Feudalismus persönliche und wirtschaftliche Freiheiten erlangen konnten.

Ferner bin ich mir nicht sicher ob nur wir Menschen zur Liebe befähigt und für sie empfänglich sind oder inwieweit sie alles durchdringt wie die Entelechie, der "elan vital" oder das Morphische Feld (Sheldrake).

Was mich aber wundert, ist die Vernachlässigung der Ware Liebe (ohne h), geradezu ein Verschweigen der Prostitution von Franc. Sie ist aber doch unser Hauptthema in diesem Forum und Prostitution steht in einem herausfordernden Spannungsfeld zu der wahren Liebe mit h.

Nicht zuletzt deswegen wird die käufliche Liebe so stark bekämpft und tabuisiert.

Fangen wir mit einer These an:
"Ich liebe meine Kunden."
Natürlich ist es nicht die Liebe wie zu meinem Geliebten, meinen Eltern, Kameraden etc. Neben dem Sex ist es reine Mitmenschlichkeitsliebe. Liebe wie sie die Kindergärtnerin zu Kindern hat, die Krankenschwester zu ihren Patienten etc.

Was eine Prostituierte verkauft ist Zeit, Diskretion, Professionalität ... und Sex. Liebe verschenkt sie, bzw. kann sie verschenken, wenn sie im aufgeklärten, selbstbewussten und freigewählten Status einer modernen Kurtisane lebt, liebt und arbeitet. So ein Liebes-Lebens-Künstler bin ich auch.

Klar dass trifft lange nicht auf alle Prostitutionsmillieus und -formen zu. Aber auch nur die wenigsten Nahrungsmittel sind von hoher "Bioqualität" und somit wahre Lebensmittel (mit h).

...Fortsetzung...

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Marc of Frankfurt
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Das Mysterium der Liebe 2(2)

Beitrag von Marc of Frankfurt »

...Fortsetzung...



Für viel Kunden habe ich ausgesprochene Sympathie, wir haben menschliche Resonanzen oder besser, die Empathie trägt uns. Zu manchen Gästen entwickelt sich über die Zeit eben mehr, es wächst Vertrauen, Freundschaft und es gibt Elemente von Umgangsformen wie bei einem "älten Ehepaar", wo Sex nachrangig wird und menschliches nährendes Beisammensein ausreichend ist.

Es sind die gesellschaftlichen Verhältnisse, die mir/uns Prostituierten am meisten zu schaffen machen. Die wechselnden sexuellen und menschlichen Energien sind nicht das Problem. Es sind die schlechten Energien, die insbesondere im durch sexuelle und finanzielle Notlagen und Bedürftigkeiten geprägten Milleu ausgetauscht werden. Durch Schuldgefühle, Heimlichkeiten, Finanzarmut, sexueller Not... alles Folgen der gesellschaftlichen Verhältnisse oder Konditionierungen.

Es ist leider teilweise so, daß die wohlhabenderen Kunden für mich als Dienstleister die angenehmeren sind. Ich muß nicht lange werben und aquirieren, nicht feilschen, sie sind gepflegt, gebildet, haben kultivierte Umgangsformen etc.; Ausnahmen bestätigen die Regel wie so oft im Leben.

Und damit kommt eine weitere wichtige Zusammenhangsbedinung ins Spiel: das Geld, die materielle Dimension der Existenz und der damit verbundenen Sicherheit/Unsicherheit.

Lebende und liebende Menschen bewegen sich nicht im sprituellen geistigen Liebesvakuum. Das Materielle bestimmt unser Sein, Denken und Handeln entscheidend mit. Leben hat immer eine materielle Dimension. Geld ist aus der Welt nicht wegzudenken. Ehe und Prostitution sind Konnexinstitute weiß die Prostitutionsforschung. Aber ist Geld deshalb der Sündenfall? Geld ist genauso Lebensenergie wie die Liebe (Amor vincit omnia).

Eine Diskussion, die auch für mich noch lange nicht zu Ende ist...


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Ria
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Beitrag von Ria »

Hat man eine Liebe zum Beruf, dann gibt man sie wieder, indem ja bemerkbar ist, dass hier nicht das Geld vordergründig ist, auch wenn es dazu gehört.

Man darf nicht vergessen,dass im Bereich "Prostitutuion" doch verschiedene Kriterien sind. Diejenigen, die tatsächlich gezwungen werden, aus finanziellen Problemen den Weg gehen müssen, nun da wird man bei diesen Menschen kaum Liebe finden. Wie auch. Unterordnung - Zwang all das erlischt die innerliche Liebe und Leidenschaft.

Diesen Menschen kann ausschließlich nur das Gesetz helfen und so lange es hinten nach hängt, werden diese Menschen zu der Sorte Mensch irgendwann zählen, die traurig und einsam leben.Und die irgendwann ihr Leben aufgeben.

Liebe gibt es in verschiedenen Formen. Ich kann einen Freund lieben, weil er ist wie er ist und einfach da ist, wenn man ruft. Ich kann aber auch meine Haustiere lieben, weil sie sind wie sie sind. Liebe zur Familie ist eine der schönsten Varianten, weil es wieder gegeben werden kann.

Die Romantik gibt es noch immer, sie ist nur versteckter, weil alles andere nun mal in der neuen Zeit offener dargelegt wird. Aber es gibt sie noch immer und nicht mal zu wenig.

Einzige die Jungen, die Jungen leben zu schnell und zu früh, doch hier sind wieder die Eltern gefragt, ihnen die Jugendzeit so lange zu lassen wie geht. Und vor allem aber wieder Werte näher bringen. Nicht was man hat oder ist , sondern wer man ist.

In der käuflichen Liebe, kauft der Gast eine Illussion. Und auch das war seit immer schon so. Und ist auch wesentlich, denn dadurch kann er wieder daheim Liebe wieder geben. Es gab Zeiten am Gürtel, da war so manche Frau wirklich die Geliebte für die Stunde. Eben eine Illussion.

Im dominanten Bereich spielt wieder weitaus mehr Vertrauen und Sympathie mit. Weniger Liebe. Hier entscheidet wieder die Liebe zum Beruf. Wer es gern und aus Leidenschaft macht, spiegelt es wieder und kann damit der Session eine absolut gute Zeit und schöne Zeit geben.

Wie gesagt - auf der Strasse - in den diversen Lokalen und Wohnungen - nun da geht es um Geld - um schnelles Geld ohne Rücksicht darauf, ob diejenige/derjenige das will oder nicht will. Hier wird eine Situation ausgenutzt. Egal ob finanziell, Drogen oder Aufenthalt.

Und da nutzen keine Flyer nichts oder sonstiges, denn diese Menschen werden nicht angesprochen, weil es hier weitaus mehr gilt das Streetworker draussen sind, Rechtsspezialisten und die Behörden. Doch der Weg ist mittlerweile ein weiter und schwerer für diejenigen geworden, da es doch einige Jahre schleifen gelassen wurde, dadurch natürlich einige Schlupflöcher entdeckt wurden und vor allem aber - zu schnell ausgebreitet hat.

In diesem Sinne ein schönes Weihnachtsfest
lg
Ria
Meinungen und Einstellungen sind ein Weg des Respektes und der Toleranz, doch verletze und erniedrige damit nicht, denn jedes Lebewesen ist individuell.

sixela
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Beitrag von sixela »

"Liebe", besonders die zwischen Mann und Frau, wird immer so romantisch gesehen.

Dabei ist sie nichts anderes als eine chemische Reaktion im Gehirn, eine Ausschüttung von Hormonen, z.B. auch "Bindungshormonen", die auch vernunftbegabte Wesen nur noch selten steuern können.

Also nichts anderes als eine Laune der Natur :001
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird