SOLWODI, rel. Fundamentalisten & ihr Kampf gegen ProstG

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
ehemaliger_User
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Re: Und wieder beschmutzt Solwodi Sexarbeit

Beitrag von ehemaliger_User »

Aoife hat geschrieben:     
Unter Nonnen hingegen auffallend viele ...
Ob die Kirche da selbst Menschenhandel im großen Stil betreibt?
Weiß jemand, wie das aus juristischer Sicht zu beurteilen ist?
Da ja die "Nutter Kirche" die jungen Frauen nach Deutschland kostenfrei schleust gibts bestimmt auch gleich eine Aufenthalteerlaubnis ohne Diskussion. Alten- und Pfelegeheime, Krankenhäuser etc. sind ja schliesslich auf billige Arbeitskräfte angewiesen (denn die Ninnen werden an solche Einrichtungen "vermietet"). Da senkt die Sozialkosten.

Übertragen wir dieses Modell auf ein Grossbordell: der Betreiber rekrutiert Frauen als SW, die freiwillig zu seinen Bedingungen arbeiten wollen, gewährt ihnen Kost, Logis und ein Taschengeld mit der Aussicht auf ein besseres Leben nach dem Tod...

Wäre mal interessant, öfter mal die Polizei zu Razzien ins Kloster zu schicken "Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft"-

Trennung von Staat und Kirche existiert immer noch nicht...
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Aoife
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Re: Und wieder beschmutzt Solwodi Sexarbeit

Beitrag von Aoife »

ehemaliger_User hat geschrieben:Da senkt die Sozialkosten.
Meines Wissens nicht. Habe mich allerdings seit Jahren nicht mehr damit beschäftigt.
Damals jedenfalls hat die Kirche den vollen Satz abgerechnet, wie ihn jede deutsche Arbeitskraft auch verdient hätte.
Also nix mit Sozialkosten senken, nur Umschichtung zu Gunsten der Kirche.
Was den Vorwurf der "Ausbeutung der Arbeitskraft" stützen würde ...

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Marc of Frankfurt
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Archiv der Glaubensbekenntnisse

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neue Datenbank der Konfessionen

Religious Institute



Schwerpunkt Religionen und Sexualität
gegründet 2001
pro LGBT (schwul-lesBIsch)


Datenbank:
http://www.religiousinstitute.org/denom ... statements

Beispiel Prostitution 23 Ergebnisse:
http://www.religiousinstitute.org/searc ... itution%22





.

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Sieg der Sexworker-Interessenvertreter

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Konservative Organisation für traditionelle Werte muß sich erstmals bei Sexworkern entschuldigen.
Bisher hatten sie in Kampagnen und Werbeschaltungen nur das "Feindbild Prostitution" bedient und Sexworker regelmäßig stigmatisiert und damit entwertet, an den Rand gedrängt und gefährdet.

Jetzt gab es statt sog. Zwangsprostitution einen staatlich verordnete ZwangsEntschuldigung.

Die Sexworker-Gewerkschaft und der Dachverband aller Länder-Initiativen in Australien Scarlet Alliance hat sich erfolgreich auf das Antidiskriminiuerungsrecht (ADG) berufen.


:welle


Family group apologises to sex workers




Quelle:
http://www.abc.net.au/news/stories/2010 ... 885604.htm

Sex workers want a ban on material which stigmates their industry.

A group opposed to prostitution has been forced to apologise to
Tasmanian sex workers for saying the industry is harmful to women.

The Family Protection Society also accused sex workers of "breaking up
marriages" in a series of advertisements placed in a Tasmanian daily
newspaper.

Jade Barker from the lobby group Scarlet Alliance says the society
agreed to apologise after the alliance lodged a complaint.

"Scarlet Alliance commenced action under the Tasmanian
Anti-discrimination Act of 1998 in relation to the Family Protection
Society and a conciliation was held and an apology given which was
published by the Family Protection Society," she said.

Tasmanian sex worker "Claire" says the society has a long history of
publishing material stigmatising sex workers.

"[It says] things like prostitution harms women, prositution disturbs
marriages."

She says the apology is welcome but it is only the first step.

"Ads like these should be banned from the paper."

The Alliance is continuing to push for the decriminalisation of
prostitution in Tasmania.

Attempts to contact the Family Protection Society have been unsuccessful.

Bild





http://www.scarletAlliance.org.au

Der Dachverband ist integraler Teil der nationalen HIV/AIDS-Gesundheitsprävention und kann daher professionel für die Rechte der Sexworker eintreten.


Hier dazu ein Zeitungsartikel einer Sexarbeiterin aus Tasmanien, Australien:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=81028#81028


Siehe auch diese erfolgreiche Protestaktion der Sexworker-Gewerkschaft gegen die Heilsarmee:
viewtopic.php?p=57598#57598





.

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Christliche Anti-Porn Missionskirchen kämpfen und helfen gegen Pornosucht unter Frauen.

Will die Kirche bei Problemen helfen, die sie selbst erzeugt hat?




Christian Anti-Porn Ministries Battle Women's 'Porn Addiction'
These groups appear to be helpful to many women. But are they ministering to -- or even perpetuating -- sexual problems the Christian church has created?


more:
http://www.alternet.org/story/147053/ch ... age=entire

rainman
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Antwort der Justiz-Ministerin

Beitrag von rainman »

@ Forengemeinde

Betr.: Brief an das Justizministerium (D)
hier: Antwort angekommen

Im Beitrag Nr. 104 dieses Threads habe ich Euch versprochen, dass wir uns melden, sobald eine Antwort auf unseren weiter oben aufgeführten Brief eingegangen ist. Soeben hat mir AOIFE in einer persönlichen Nachricht mitgeteilt, dass das nun der Fall ist. Die Kernaussage hat sie mir ebenfalls mitgeteilt. Sie lautet:
  • "In der Sache möchte ich Ihnen mitteilen, dass derzeit eine Reform des Prostitutionsgesetzes, welches im Jahre 2002 das Selbstbestimmungsrecht der Prostituierten erheblich gestärkt hat, nicht angedacht wird".
Na, so etwas aus der ministeriellen Feder zu vernehmen, macht doch Freude, nicht wahr? Es sollte uns alle, SexarbeiterInnen und SympatisantInnen, ermutigen, weiter bei der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von SW aktiv zu bleiben.

Ich habe die Sache seinerzeit losgetreten; ich bin so ein Typ, der sich schnell echauffiert, wenn er meint, dass Ungerechtes und Bedrohliches unterwegs ist. Ich bin aber sehr glücklich darüber, dass die Initiative von einer ganzen Reihe von Mitgliedern des Forums mitgetragen wurde. Namentlich und vor allem möchte ich AOIFE dafür danken, dass sie die gesamte technische Seite der Korrespondenz in die Hand genommen hat.

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Beitrag von rainman »

Aus irgendeinem Grund habe ich den abschließenden Gruß nicht mehr hingekriegt; es ist halt so ein Kreuz mit Kollege Computer. Er sollte aber nicht fehlen.
Also:

Liebe Grüße

Euer rainman

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Tolles Ergebnis der Briefaktion. Gratulation und vielen Dank.





Hoffen wir mal, daß damit das ProstG ausreichend gegen die Initiative von Baden-Württemberg im Bundesrat schützt ist:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=81459#81459

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Marc of Frankfurt
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Berlin

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die frohe Botschaft für Prostituierte

Wie die Neuseeländerin Patricia Green (70) in Berlin Prostituierten das Evangelium erzählt - Von Karsten Huhn



Berlin (kath.net/idea)
Die Arbeit von Patricia Green (70) gehört zu jenen unscheinbaren Tätigkeiten, die nicht vom Erfolg der großen Zahl leben, sondern davon, dass man das Richtige tut. Auf den beiden großen Straßenstrichs in Berlin spricht Patricia Green Prostituierte an, um mit ihnen über das Evangelium zu sprechen. Greens Leitmotiv steht im Buch der Sprüche 31,8-9: "Tue deinen Mund auf für den Stummen, für das Recht aller Verlassenen! Tue deinen Mund auf, richte recht und verteidige den Elenden und Armen!"


Von Bangkok nach Berlin

Patricia Green stammt aus Neuseeland. Dort studierte sie in der Hauptstadt Wellington Psychologie und Sozialarbeit und baute ein christliches Haus für vernachlässigte oder misshandelte Mädchen und Frauen auf.
1988 zog sie in die thailändische Hauptstadt Bangkok und gründete dort im Rotlicht-Milieu den "Rahab Dienst" (benannt nach der Hure Rahab in Josua 2). Um Kontakte zu den Prostituierten zu knüpfen, eröffnete sie einen Schönheitssalon.
Später kamen ein Haus für Aussteiger sowie Angebote für Ausbildung und Existenzgründung hinzu, zum Beispiel eine Schmuckwerkstatt. In 20 Jahren gelang auf diese Weise etwa 200 Frauen der Ausstieg aus der Prostitution. 200.000 Frauen leben in Bangkok von der Prostitution.


Ein 14 Milliarden Euro-Markt

Ein Großteil der nach Thailand reisenden Sex-Touristen sind Deutsche. So begann Patricia Green sich für Deutschland zu interessieren. Dem Landeskriminalamt Berlin zufolge gibt es in der deutschen Hauptstadt Berlin etwa 6.000 bis 8.000 Prostituierte. Mehr als die Hälfte der Frauen stammt aus Osteuropa oder Asien. Sie bieten ihre Dienste auf der Straße, in Bars, Nachtclubs oder Bordellen an. Mit Prostitution werden in Deutschland pro Jahr etwa 14 Milliarden Euro verdient. Der Großteil dieser Summe geht nicht an die Prostituierten, sondern an deren Zuhälter.

Dass Prostitution in Deutschland seit 2002 legal ist, hält Patricia Green für einen Fehler. "Das legt den Schluss nahe, dass Prostitution ein Beruf sei wie der einer Krankenschwester oder Lehrerin. Dabei ist die Legalisierung von Prostitution nichts anderes als eine Erlaubnis für Männer, Frauen sexuell auszubeuten."


Schokolade und Bibelverse

Seit 2006 lebt Patricia Green in Berlin und gründete das Hilfswerk "Alabaster Jar". Der Name spielt auf die Frau in Matthäus 26,7 an, die an Jesus mit einer Alabasterflasche herantritt, um ihn mit Öl zu salben. Um Prostituierte zu beraten, baute Patricia Green ein Team von derzeit sieben ehrenamtlichen Frauen auf (weitere Helferinnen sind willkommen).

In den ersten Monaten wurden die Frauen von "Alabaster Jar" von den Prostituierten ignoriert. Mit kleinen Geschenken wie Blumen oder Schokolade gelang es mit der Zeit, deren Vertrauen zu gewinnen. Die Frauen von "Alabaster Jar" haben Tee, Kaffee und Karten mit Bibelversen dabei, auf Nachfrage geben sie auch Kondome weiter. Manche der oft drogensüchtigen Prostituierten bieten ihren Körper bereits für fünf Euro an und haben für Verhütung kein Geld.

Einmal in der Woche lädt das Team von Alabaster Jar zu Gespräch und Gebet in einem Café ein. "Die meisten Menschen mögen es, wenn für sie gebetet wird", sagt Patricia Green. "Wir wollen, dass die Frauen erfahren, dass Gott sie liebt und sie etwas Besonderes für ihn sind."

http://www.kath.net/detail.php?id=26969





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Re: Berlin

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Dass Prostitution in Deutschland seit 2002 legal ist, hält Patricia Green für einen Fehler. "Das legt den Schluss nahe, dass Prostitution ein Beruf sei wie der einer Krankenschwester oder Lehrerin."
Eine eigenartige Argumentation, die mehr über den geistigen Zustand der so Denkenden aussagt, als über die Folgen des ProstG.

Wieso soll alles, was legal ist, deshalb gleich ein Beruf wie Krankenschwester oder Lehrerin sein? Nach dieser Logik müßten
auch die Aktivitäten einer Patricia Green illegalisiert werden, auf der Straße Prostituierte anzusprechen um mit ihnen über das
Evangelium zu sprechen, ist schließlich auch kein *normaler* Beruf :002

Aber es spricht schon für Deutschland, dass der weltberühmte "verbotenism" inzwischen aus Neuseeland reimportiert werden muß.

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Re: Berlin

Beitrag von ehemaliger_User »

"Das legt den Schluss nahe, dass Prostitution ein Beruf sei wie der einer Krankenschwester oder Lehrerin."

Endlich mal eine, die den Kern des ProstG verstanden hat!
Zuletzt geändert von ehemaliger_User am 14.06.2010, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Lycisca »

Der Kern des ProstG 2002 war die Verbesserung der Rechtslage der Sexworker: keine Sittenwidrigkeit, Ausmistung des Strafgesetzes, Möglichkeit zur Sozialversicherung. Nicht angestrebt wurde, woran die Bundesregierung auch jetzt noch festhält (Bericht zu den Auswirkungen des ProstG, Stand 2007), dass es "ein Beruf wie jeder andere" sei (womöglich gar mit einem Rechtsanspruch des Freiers auf sexuelle Leistungen, sobald er/sie zur Bezahlung bereit ist). Im Hinblick darauf, dass überhaupt kein Beruf "wie jeder andere" ist, halte ich das auch nicht für weiter schlimm. Wichtig und im Sinn des ProstG wäre es, die Rechtslage der Sexworker auch auf Landesebene zu verbessern, damit nicht dort im Verordnungsweg (über Bauordnung, Sperrbezirk usw.) die Verbesserungen auf Bundesebene behindert werden. Leider ist die Politik aber gerade auf Landesebene anfällig für Populismus und Einflüsterungen religiöser Fanatiker - was schlecht für SexworkerInnen ist.

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Beitrag von ehemaliger_User »

Lycisca hat geschrieben: Nicht angestrebt wurde, woran die Bundesregierung auch jetzt noch festhält (Bericht zu den Auswirkungen des ProstG, Stand 2007), dass es "ein Beruf wie jeder andere" sei
die damalige Bundesregierung hat das sehr wohl angestrebt, musste aber Kompromisse eingehen um das Gesetz überhaupt noch durchzubringen.

Und die Regierung von 2007 ist ne ganz andere. Die wollen natürlcih nicht, dass Prostitution ein "Beruf wie jeder andere sei" wie will die CDU dies den fundamentlistischen Christen erklären? Da müssten ja rigoros alle gesetzlichen Hemmnisse und Schikanen beseitigt werden und sogar echte Manager/Agenten etabliert werden. Studiengänge, Fortbildung etc eingerichtet werden, die Bundesagentur dürfte vermitteln, offizielle Agenturen könnten im Ausland SexarbeiterInnen anwerben wenn mit eigenen Kern-EU-Bürgern der Bedarf nicht gedeckt werden könnte. Und so fort.

Und "Beruf wie jeder andere" bedeutet nicht automatisch die totale Gleichstellung mit anderen Berufen. Das ist auch in anderen DL-Bereichen nicht so (von einem Arzt kann ich auch nicht erwarten, dass ich 100 % geheilt werde, kann das auch nicht einklagen). Für Polizisten gelten auch andere Regelungen wie für Soldaten. Aber für beide Berufsgruppen gilt das Beamtenrecht.

Ich habe in Diskussionen um die Rechtsgleichstellung oft den Eindruck, dass dies auch von SW gar nicht erwünscht ist. Weil damit eventuell auch unangenehme Pflichten damit verbunden sind? Natürlich muss den besonderen Anforderungen (intimste Körperlichkeit) Rechnung getragen werden (z.B.eingeschränkte Weisungsbefugnis; ein Soldat muss auch Befehle verweigern wenn sie gegen Gesetze verstossen)
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Beitrag von Aoife »

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ehemaliger_User hat geschrieben:Ich habe in Diskussionen um die Rechtsgleichstellung oft den Eindruck, dass dies auch von SW gar nicht erwünscht ist. Weil damit eventuell auch unangenehme Pflichten damit verbunden sind?
Das ist eine beliebte, aber auch leicht durchschaubare Suggestion :002

Richtig, ehemaliger_User, nach Jahrzehnten massiver Grund- und Menschenrechtsverletzungen wollen wir zunächst einmal die uneingeschränkte
Gewährung unserer Rechte, bevor irgendjemand auch nur auf die Idee kommt, das Wort "Pflichten" in den Mund zu nehmen.
Wer jetzt schon über berufsabhängige Pflichten philosophiert
setzt sich dem Verdacht aus, die uns als Menschen bedingungslos zustehenden Rechte von Voraussetzungen
abhängig machen zu wollen.

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Beitrag von ehemaliger_User »

Zur Klarstellung meiner Meinung:

Rechte können und dürfen nicht von Bedingungen abhängig gemacht werden, die müssen allen BürgerInnen zugestanden werden. Das sehe ich genau so.

Nur: warum wird dann von SW immer wieder betont, Sexarbeit sei keine Arbeit wie jede andere? Mir sind die Unterschiede schon klar, aber es geht um Rechte, nicht um Inhalte.

Die Ausformung dieser Rechte muss den Unterschieden Rechnung tragen, auch das darf keine Frage sein. Das ist ja auch bei anderen Berufen der Fall.
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Beitrag von Lycisca »

ehemaliger_User hat geschrieben:Nur: warum wird dann von SW immer wieder betont, Sexarbeit sei keine Arbeit wie jede andere? Mir sind die Unterschiede schon klar, aber es geht um Rechte, nicht um Inhalte.
Solange Personen im SW wegen ihrer Tätigkeit Opfer vom Staat gesteuerter systematischer Menschenrechtsverletzungen sind (verdeckte Ermittlungen, erniedrigende Behandlung, Vorenthaltung sozialer Rechte, Stigmatisierung, ...) kann SW kein Beruf wie jeder andere sein. Der Fokus der Diskussion muss daher weg gehen von Fragen über den Beruf, wo die Menschen im Beruf nicht mehr als Subjekte wahrgenommen werden, hin zu Fragen über die Menschen selbst: Wie kann der Staat die Grundrechte gewährleisten, ohne sich von (im Vergleich zu Grundrechten zweitrangigen) Fragen über den Beruf blenden zu lassen.

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Beitrag von ehemaliger_User »

@Lycisca

Absolut Deiner Meinung.
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Blogeintrag zum verbotenen Bordell gegenüber der Kirche in Primasens


vaticarsten.de - Käufliche Liebe

Eins vorneweg: Prostitution ist nicht ok!



"Die Chefin des Hauses, Frau H., ist eine adrette, freundliche und angenehme Persönlichkeit. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und hat schon zu Beginn den Kontakt mit uns gesucht, um uns über den neuen Betrieb zu informieren.

[...] Frau H. weiß, das wir die Prostitution nicht für gut befinden können. Sie ist sich im Bilde, was die Kirche davon hält. Sie weiß aber auch, daß wir sie und ihre Mädels zuallererst als Menschen sehen. Als Menschen, die von Gott geliebt werden – selbst wenn ihm ihr Beruf ein Dorn im Auge ist. Frau H. ist dankbar, daß sie im Pfarrhaus ihre Sorgen loswerden kann – und nicht wegen ihres Berufes schief angeschaut wird.

[...] wie Jesus mit “solchen” Menschen umgegangen ist: Mit Sündern, Zöllnern, Prostituierten. Sein Verhalten ist glasklar: “Hasse die Sünde – aber liebe den Sünder!” Bei ihnen ging er ein und aus. Mit ihnen hat er gesprochen und gegessen. Ihnen hat er klar gemacht, wie sehr sie “Gottes geliebte Kinder sind”."


Mit Kommentarfunktion:
http://www.vaticarsten.de/2010/07/kaeufliche-liebe/

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Re: unkonditionierte Mitmenschen-Liebe

Beitrag von Aoife »

          Bild
Marc of Frankfurt hat geschrieben:Frau H. ist dankbar, daß sie im Pfarrhaus ihre Sorgen loswerden kann – ...
Wie gut, dass es in der Kirche auch solche Menschen gibt, die bemüht sind, das Leiden, das es ohne die Kirche gar nicht gäbe, wenigstens etwas zu lindern.

Das nenne ich doch echtes soziales Engagement - und wenn's nicht wirklich hilft, so kann man wenigstens werbewirksam darüber sprechen :018

Liebe Grüße, Aoife
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USA: Kreationisten u Wiedergeborene

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Mag Jesus Porno?

Wie religiöse Gruppen in USA im sexuellen Feld helfen und missionieren



www.XXXchurch.com

dazu Spiegel Reportage 2004
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 48,00.html


Harmony Dust (Ex-Stripperin, die sich um Stripperinnen in Las Vegas kümmert
englisch (members-only?):
http://www.facebook.com/note.php?note_id=415309584538




Allerdings verstehen es die religiösen Aktivisten z.B. im Gegensatz zu den Sexworker-Interessenvertretungs-Netzen wirtschaftlich profitabel zu wirtschaften (Spenden sammeln, Steuern sparen durch Unternehmensform Kirche, Ehrenamtler gewinnen, kostenpflichtige Seminare für Ehrenamtler, Dienstleistungs- und Bücherverkauf, Berufsmodel Pastor/Prediger...;-)





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