Ökonomie der Sexarbeit
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Prostitution und Geld
Philosophie/Soziologie des Geldes
zum Gedankengut von Georg Simmel, 1900
"Wenn der Mensch Güter tauscht, werden die subjektiven Wertzuschreibungen des Individuums mit den subjektiven Wertzuschreibungen der anderen Marktteilnehmer abgeglichen, also objektiviert."
Bezahlen erzeugt zumindest Intersubjektivität (s.u. Krise).
"Geld ist die allgemeinste Form sozialer Beziehungen."
Warum sollte dann sexuelle Beziehung gegen Geld ein Problem darstellen? Soll das Prostitutionstabu dieses Geldtabu der relativität des Geldes etwa verschleiern um den Wert als etwas absolutes und sicheres vorzutäuschen, damit die Leute auch weiterhin für Geld arbeiten und ihr Geld den Geldsammelstellen hergeben?
"Geld hat eine Doppelfunktion. Es drückt den relativen Preis eines Gutes aus, und es ist zugleich selbst ein Wert (Eigenwert)."
Der Eigenwert des Geldes macht Geld zum gnadenlosen Nivelliererr, denn dem Geld ist das Besondere, Spezielle, Lokale, Individuelle ... und Unverwechselbare gleichgültig.
Damit wird das Einzigartige zum austauschbaren Industrieprodukt und damit wird der Mensch zur Ware. Das Prostitutitve Element kommt durch das Geld in die Gesellschaft. Und nicht nur im Geld für Sexdienstleistung, sondern allein in der Tatsache, daß es Geldwirtschaft gibt (d.h. der Sündenfall ist viel grundsätzlicher als die sexuelle Prostitution und betrifft alle).
"Die Quantität regiert über die Qualität. Als 'Ausdruck und Äquivalent aller Werte' verwandelt es sich von einem Mittel des Tausches zum absoluten Selbstzweck. Geld tritt an die Stelle von Gott."
Der Mensch verliert das Maß und den Lebenssinn außerhalb des Geldes (Gier und Kontrollverlust quasi vorprogrammiert als Systemfehler).
"Für Simmel waren Stadt und Geldwirtschaft untrennbar miteinander verbunden, denn wo viele Menschen zusammentreffen, ist viel Geld im Umlauf und eine hochgradig arbeitsteilige Welt entsteht."
Auch die kulturelle Entstehung von Prostitution wird mit der Stadtbildung erklärt. Simmel war der erste Stadtsoziologe.
Die Freiheit des Lebens in Städten hat den Preis fortan dem Kosten-Nutzen-Denken unterworfen zu sein (Entfremdung).
"Die Radikalität, mit der das Geld alle sozialen und individuellen Werte zum reinen Kalkül macht, färbt auf den Menschen ab. Er unterwirft seine Gefühle dem Intellekt, seine subjektive Befindlichkeit den objektiven Sachzwängen."
Wenn der Mensch seine Emotionen unter seine logischen Gedanken stellt, wird er krank (heute würde man sagen burn-out).
Der Mensch korrumpiert oder prostituiert sich (im nichtsexuellen Sinne des Wortes).
Die Lücke der Entfremdung zwischen individueller Selbstbehauptung und sozialer Anbindung übernimmt nach Simmel die Mode und heute würde man ergänzen der Life-Style und Waren-Konsum (Markenprodukte wollen Identität stiften).
Die Menschen kaufen sich etwas und lassen sich dabei verführen, verlocken, bestechen und kaufen von den kapitalistischen Verlockungen und Statussymbole.
Wenn ganze Gruppen sich in falschen kollektiven Wertzuschreiben verrennen (statt Objektivierung nur fehlgeleitete Intersubjektivität), ist das der tiefere Grund für Finanzkrisen. Dann wird das Geld und Finanzsystem selbst entwertet und seiner Basis, dem Vertrauen entzogen. Das Rückzahlungsversprechen von Geldschein, Bankkonto oder Zertifikat erweist sich als ein leeres Versprechen (Geld inflationiert, Immobilienwert verfällt, Bank wird zahlungsunfähigkeit wegen Bankenrun). Es dauert dann notwendiger weise sehr lange (nach Wertevernichtung, Crash/Krieg und Entschuldung), bis neues Vertrauen und neue Werte wachsen können, worauf dann auch der Wert des Geldes erneut aufbauen kann ...
Quelle
Der Soziologe Horst Helle über den Soziologen Simmel:
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/ ... index.html
Video:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=17943
Georg Simmel (1858 Berlin - 1918 Straßburg)
deutscher Philosoph und Soziologe.
Er leistete wichtige Beiträge zur Kulturphilosophie, war Begründer der „formalen Soziologie“ und der Konfliktsoziologie.
Simmel stand in der Tradition der Lebensphilosophie und des Neukantianismus.
weiterlesen...
http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Simmel
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zum Gedankengut von Georg Simmel, 1900
"Wenn der Mensch Güter tauscht, werden die subjektiven Wertzuschreibungen des Individuums mit den subjektiven Wertzuschreibungen der anderen Marktteilnehmer abgeglichen, also objektiviert."
Bezahlen erzeugt zumindest Intersubjektivität (s.u. Krise).
"Geld ist die allgemeinste Form sozialer Beziehungen."
Warum sollte dann sexuelle Beziehung gegen Geld ein Problem darstellen? Soll das Prostitutionstabu dieses Geldtabu der relativität des Geldes etwa verschleiern um den Wert als etwas absolutes und sicheres vorzutäuschen, damit die Leute auch weiterhin für Geld arbeiten und ihr Geld den Geldsammelstellen hergeben?
"Geld hat eine Doppelfunktion. Es drückt den relativen Preis eines Gutes aus, und es ist zugleich selbst ein Wert (Eigenwert)."
Der Eigenwert des Geldes macht Geld zum gnadenlosen Nivelliererr, denn dem Geld ist das Besondere, Spezielle, Lokale, Individuelle ... und Unverwechselbare gleichgültig.
Damit wird das Einzigartige zum austauschbaren Industrieprodukt und damit wird der Mensch zur Ware. Das Prostitutitve Element kommt durch das Geld in die Gesellschaft. Und nicht nur im Geld für Sexdienstleistung, sondern allein in der Tatsache, daß es Geldwirtschaft gibt (d.h. der Sündenfall ist viel grundsätzlicher als die sexuelle Prostitution und betrifft alle).
"Die Quantität regiert über die Qualität. Als 'Ausdruck und Äquivalent aller Werte' verwandelt es sich von einem Mittel des Tausches zum absoluten Selbstzweck. Geld tritt an die Stelle von Gott."
Der Mensch verliert das Maß und den Lebenssinn außerhalb des Geldes (Gier und Kontrollverlust quasi vorprogrammiert als Systemfehler).
"Für Simmel waren Stadt und Geldwirtschaft untrennbar miteinander verbunden, denn wo viele Menschen zusammentreffen, ist viel Geld im Umlauf und eine hochgradig arbeitsteilige Welt entsteht."
Auch die kulturelle Entstehung von Prostitution wird mit der Stadtbildung erklärt. Simmel war der erste Stadtsoziologe.
Die Freiheit des Lebens in Städten hat den Preis fortan dem Kosten-Nutzen-Denken unterworfen zu sein (Entfremdung).
"Die Radikalität, mit der das Geld alle sozialen und individuellen Werte zum reinen Kalkül macht, färbt auf den Menschen ab. Er unterwirft seine Gefühle dem Intellekt, seine subjektive Befindlichkeit den objektiven Sachzwängen."
Wenn der Mensch seine Emotionen unter seine logischen Gedanken stellt, wird er krank (heute würde man sagen burn-out).
Der Mensch korrumpiert oder prostituiert sich (im nichtsexuellen Sinne des Wortes).
Die Lücke der Entfremdung zwischen individueller Selbstbehauptung und sozialer Anbindung übernimmt nach Simmel die Mode und heute würde man ergänzen der Life-Style und Waren-Konsum (Markenprodukte wollen Identität stiften).
Die Menschen kaufen sich etwas und lassen sich dabei verführen, verlocken, bestechen und kaufen von den kapitalistischen Verlockungen und Statussymbole.
Wenn ganze Gruppen sich in falschen kollektiven Wertzuschreiben verrennen (statt Objektivierung nur fehlgeleitete Intersubjektivität), ist das der tiefere Grund für Finanzkrisen. Dann wird das Geld und Finanzsystem selbst entwertet und seiner Basis, dem Vertrauen entzogen. Das Rückzahlungsversprechen von Geldschein, Bankkonto oder Zertifikat erweist sich als ein leeres Versprechen (Geld inflationiert, Immobilienwert verfällt, Bank wird zahlungsunfähigkeit wegen Bankenrun). Es dauert dann notwendiger weise sehr lange (nach Wertevernichtung, Crash/Krieg und Entschuldung), bis neues Vertrauen und neue Werte wachsen können, worauf dann auch der Wert des Geldes erneut aufbauen kann ...
Quelle
Der Soziologe Horst Helle über den Soziologen Simmel:
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/ ... index.html
Video:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=17943
Georg Simmel (1858 Berlin - 1918 Straßburg)
deutscher Philosoph und Soziologe.
Er leistete wichtige Beiträge zur Kulturphilosophie, war Begründer der „formalen Soziologie“ und der Konfliktsoziologie.
Simmel stand in der Tradition der Lebensphilosophie und des Neukantianismus.
weiterlesen...
http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Simmel
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off topic: Banken-Tribunal (1)
- Wie sicher ist Deine Bank?
- Wer zahlt eigentlich für die Krise?
Veranstaltungstipp:
zivilgesellschaftliches Banken-Tribunal
Attac, Berlin, Volksbühne 9.-11. April 2010:
http://www.attac.de/aktuell/krisen/bank ... programm0/
mit live Video Übertragung
Die Anklageschrift (24 Seiten, 2 MB)
http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf ... chrift.pdf
Geschichte der Deregulierung der Finanzmärkte 1960-2007 als Ursache der Finanzkrise
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ROWs26Bdr6U[/youtube]
Was es neu zu regeln gilt bzw. im Tribunal zu be-/verurteilen gibt:
http://www.thorstenschulz.com/Synopse_D ... Nov_09.htm
http://www.thorstenschulz.com/Synopse_komplett.png (alle Verzweigungen ausgeklappt, 2 MB)
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- Wer zahlt eigentlich für die Krise?
Veranstaltungstipp:
zivilgesellschaftliches Banken-Tribunal
Attac, Berlin, Volksbühne 9.-11. April 2010:
http://www.attac.de/aktuell/krisen/bank ... programm0/
mit live Video Übertragung
Die Anklageschrift (24 Seiten, 2 MB)
http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf ... chrift.pdf
Geschichte der Deregulierung der Finanzmärkte 1960-2007 als Ursache der Finanzkrise
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ROWs26Bdr6U[/youtube]
Was es neu zu regeln gilt bzw. im Tribunal zu be-/verurteilen gibt:
http://www.thorstenschulz.com/Synopse_D ... Nov_09.htm
http://www.thorstenschulz.com/Synopse_komplett.png (alle Verzweigungen ausgeklappt, 2 MB)
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off topic: Banken-Tribunal (2)
Banken-Tribunal: das Urteil:
http://www.attac.de/fileadmin/user_uplo ... Urteil.pdf
Die Alternativen:
http://www.attac.de/aktuell/krisen/bank ... ernativen/
Falsche Mythen zur Finanzkrise
Falsche Mythen: Krisenursachen
- "Die Zinspolitik der US-Zentralbank war falsch"
- "Die Gier der Bankvorstände hat die Finanzkrise verursacht"
- "Die AmerikanerInnen haben über ihre Verhältnisse gelebt"
- "Die Einkommensverteilung war nicht das Problem"
- "Das Zinssystem ist schuld"
Falsches Täter-Opfer-Denken vgl. Karpmanschen Drama Dreieck.
In Wahrheit ist eine sehr verschärfte Verteilungsungerechtigkeit eine zentrale Ursache.
Falsche Mythen: Krisendynamiken
- "Europa ist nur ein Opfer der Krise in den USA"
- "Die Krise in Osteuropa ist nur ein vorübergehender Dämpfer"
- "Die 'braven' Banken sind unschuldige Opfer"
- "Männer sind die Hauptbetroffenen"
- "Protektionismus ist die große Gefahr"
Falsche Mythen: Krisenlösungen
- "Jetzt droht die Hyperinflation"
- "Zur staatlichen Bankenrettung gab es keine Alternative"
- "Mehr Transparenz kann eine neue Krise verhindern"
- "Der Internationale Währungsfonds betreibt eine neue, sozialere Politik"
- "Die Konjunkturpakete waren riesig und gefährden die Staatsfinanzen"
- "Alle müssen den Gürtel enger schnallen"
- "Vermögenssteuern wären jetzt kontraproduktiv"
- "Das Klima kann warten, bis die Wirtschaftskrise vorbei ist
Die Systemfehler der Kapital-Verwertungslogik müssen behoben werden.
Der Staat incl. größerer zivilgesellschaftlicher Beteiligung und Kontrolle muß die Macht zurückerhalten.
Buch: "Mythen der Krise - Einsprüche gegen falsche Lehren aus dem großen Crash", Herausgegeben vom Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen BEIGEWUM und von Attac Österreich.
.
http://www.attac.de/fileadmin/user_uplo ... Urteil.pdf
Die Alternativen:
http://www.attac.de/aktuell/krisen/bank ... ernativen/
- Hannah Arendt
"Was moderne Menschen so leicht in die totalitären Bewegungen jagt und sie so gut vorbereitet für die totalitäre Herrschaft, ist die allenthalben zunehmende Verlassenheit.
Es ist, als breche alles, was Menschen miteinander verbindet, in der Krise zusammen, so dass jeder von jedem verlassen und auf nichts mehr Verlass ist."
(aus: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, dt.:1955)
Falsche Mythen zur Finanzkrise
Falsche Mythen: Krisenursachen
- "Die Zinspolitik der US-Zentralbank war falsch"
- "Die Gier der Bankvorstände hat die Finanzkrise verursacht"
- "Die AmerikanerInnen haben über ihre Verhältnisse gelebt"
- "Die Einkommensverteilung war nicht das Problem"
- "Das Zinssystem ist schuld"
Falsches Täter-Opfer-Denken vgl. Karpmanschen Drama Dreieck.
In Wahrheit ist eine sehr verschärfte Verteilungsungerechtigkeit eine zentrale Ursache.
Falsche Mythen: Krisendynamiken
- "Europa ist nur ein Opfer der Krise in den USA"
- "Die Krise in Osteuropa ist nur ein vorübergehender Dämpfer"
- "Die 'braven' Banken sind unschuldige Opfer"
- "Männer sind die Hauptbetroffenen"
- "Protektionismus ist die große Gefahr"
Falsche Mythen: Krisenlösungen
- "Jetzt droht die Hyperinflation"
- "Zur staatlichen Bankenrettung gab es keine Alternative"
- "Mehr Transparenz kann eine neue Krise verhindern"
- "Der Internationale Währungsfonds betreibt eine neue, sozialere Politik"
- "Die Konjunkturpakete waren riesig und gefährden die Staatsfinanzen"
- "Alle müssen den Gürtel enger schnallen"
- "Vermögenssteuern wären jetzt kontraproduktiv"
- "Das Klima kann warten, bis die Wirtschaftskrise vorbei ist
Die Systemfehler der Kapital-Verwertungslogik müssen behoben werden.
Der Staat incl. größerer zivilgesellschaftlicher Beteiligung und Kontrolle muß die Macht zurückerhalten.
Buch: "Mythen der Krise - Einsprüche gegen falsche Lehren aus dem großen Crash", Herausgegeben vom Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen BEIGEWUM und von Attac Österreich.
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Weltbild/Menschenbild
Zum Thema Verbrechen Katholischer Priester als einem Phänomen im Kontext von Elitebildung [Michael Hartmann, Soziologe]:
Weltbild der Machtelite:
Arnold Karl Franz Gehlen
(1904 Leipzig - 1976 Hamburg)
Deutscher Philosoph und Soziologe.
Mit Helmuth Plessner und Max Scheler war er einer der Hauptvertreter der Philosophischen Anthropologie [Menschenlehre].
Seine Theorie vom Menschen als „Mängelwesen“, die im Kern auf Johann Gottfried Herder [Freund von Goethe] zurückgeht, erlangte große Bekanntheit.
In den 1960er Jahren galt er als konservativer Gegenspieler der Frankfurter Schule, insbesondere Theodor W. Adornos.
Er ist ein zentraler Vertreter eines „normativen Ontologismus“ (regelgebende bzw. Regeln als gegeben akzeptierende Seins-Lehre), dem „das sozialtheoretische Axiom zugrunde“ liege, „dass die Menschen nur lebensfähig seien, wenn sie sich in Ordnungen einfügen, die, obgleich von Menschen gemacht, ihrem Zugriff, ja sogar jeder Kritik entzogen werden müssen“ [vgl. Unfehlbarkeits-Mythos des Papstes].
[Die ökonomische Lehre vom "Mängelwesen" als modernere Variante einer Erbsündenlehre? Dabei zeigt die im Menschen angelegte Mitmenschlichkeit und Sexualität die ganze Fülle des Menschen. Darum wird Sexualität kontrolliert und unterdrückt.]
Der Herausgeber der Gehlen-Gesamtausgabe Karl-Siegbert Rehberg kritisiert Gehlens „ahistorischen und institutionalistischen Kurzschluß“ [nichts gelernt aus deutschlands faschistischer obrigkeitshöriger Vergangenheit] und nennt ihn einen „Extremisten der Ordnung“ [Ein Fetischismus von in der Kindheit mißbrauchten?].
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_Gehlen
Buch: "Philosophische Anthropologie und Epochenkrise. Studie über den Zusammenhang von allgemeiner Krise des Kapitalismus und anthropologische Grundlegung der Philosophie am Beispiel Arnold Gehlens", Pahl-Rugenstein, Köln 1979, vergriffen.
von:
http://www.werner-ruegemer.de
Interne Links:
- Videos Karlheinz Deschner: Kirche als Unternehmung der Macht:
viewtopic.php?p=78550#78550
- Sexarbeit als heilsame Tätigkeit:
viewtopic.php?t=3819 SW-only
- Intelligente Stellungnahme zur Putophobie:
viewtopic.php?t=5298 SW-only
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Weltbild der Machtelite:
Arnold Karl Franz Gehlen
(1904 Leipzig - 1976 Hamburg)
Deutscher Philosoph und Soziologe.
Mit Helmuth Plessner und Max Scheler war er einer der Hauptvertreter der Philosophischen Anthropologie [Menschenlehre].
Seine Theorie vom Menschen als „Mängelwesen“, die im Kern auf Johann Gottfried Herder [Freund von Goethe] zurückgeht, erlangte große Bekanntheit.
In den 1960er Jahren galt er als konservativer Gegenspieler der Frankfurter Schule, insbesondere Theodor W. Adornos.
Er ist ein zentraler Vertreter eines „normativen Ontologismus“ (regelgebende bzw. Regeln als gegeben akzeptierende Seins-Lehre), dem „das sozialtheoretische Axiom zugrunde“ liege, „dass die Menschen nur lebensfähig seien, wenn sie sich in Ordnungen einfügen, die, obgleich von Menschen gemacht, ihrem Zugriff, ja sogar jeder Kritik entzogen werden müssen“ [vgl. Unfehlbarkeits-Mythos des Papstes].
[Die ökonomische Lehre vom "Mängelwesen" als modernere Variante einer Erbsündenlehre? Dabei zeigt die im Menschen angelegte Mitmenschlichkeit und Sexualität die ganze Fülle des Menschen. Darum wird Sexualität kontrolliert und unterdrückt.]
Der Herausgeber der Gehlen-Gesamtausgabe Karl-Siegbert Rehberg kritisiert Gehlens „ahistorischen und institutionalistischen Kurzschluß“ [nichts gelernt aus deutschlands faschistischer obrigkeitshöriger Vergangenheit] und nennt ihn einen „Extremisten der Ordnung“ [Ein Fetischismus von in der Kindheit mißbrauchten?].
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_Gehlen
Buch: "Philosophische Anthropologie und Epochenkrise. Studie über den Zusammenhang von allgemeiner Krise des Kapitalismus und anthropologische Grundlegung der Philosophie am Beispiel Arnold Gehlens", Pahl-Rugenstein, Köln 1979, vergriffen.
von:
http://www.werner-ruegemer.de
Interne Links:
- Videos Karlheinz Deschner: Kirche als Unternehmung der Macht:
viewtopic.php?p=78550#78550
- Sexarbeit als heilsame Tätigkeit:
viewtopic.php?t=3819 SW-only
- Intelligente Stellungnahme zur Putophobie:
viewtopic.php?t=5298 SW-only
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.04.2010, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weltbild/Menschenbild: Cousin des Philosophen

Scheint familiär bedingt zu sein:Marc of Frankfurt hat geschrieben:[nichts gelernt aus deutschlands faschistischer obrigkeitshöriger Vergangenheit]
http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Gehlen
Das sind die, über die Konrad Adenauer einmal gesagt hat:
"Schmutzwasser soll man wegschütten - nur, wenn man kein anderes hat, dann behält man es halt ..."
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
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off topic: Banken-Tribunal (3)
Fortsetzung zum Berliner Schauprozess
über die Machenschaften im teilw. grauen Markt des Bankenmilieus:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ZLNxAYwWcNM[/youtube]
Anklageschrift / Eröffnungsrede:
Audio: http://www.youtube.com/watch?v=p3wtSlUnnuw 1(3)
Text: http://www.nachdenkseiten.de/?p=5128
Urteil (Link s.o.)
Reader zum Banken-Tribunal:
http://www.attac.de/fileadmin/user_uplo ... nsicht.pdf
(92 Seiten, 750 KB)
Homepage:
http://www.attac.de/aktuell/krisen/bankentribunal/
Pressenachlese:
http://news.google.de/news/story?pz=1&c ... 44Mal82suM
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über die Machenschaften im teilw. grauen Markt des Bankenmilieus:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ZLNxAYwWcNM[/youtube]
Anklageschrift / Eröffnungsrede:
Audio: http://www.youtube.com/watch?v=p3wtSlUnnuw 1(3)
Text: http://www.nachdenkseiten.de/?p=5128
Urteil (Link s.o.)
Reader zum Banken-Tribunal:
http://www.attac.de/fileadmin/user_uplo ... nsicht.pdf
(92 Seiten, 750 KB)
Homepage:
http://www.attac.de/aktuell/krisen/bankentribunal/
Pressenachlese:
http://news.google.de/news/story?pz=1&c ... 44Mal82suM
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Glück und Einkommen
Glück und Geld
Die Individualisten, die Wettbewerb/Ausbeutung im Kapitalismus bejahen bzw. akzeptieren sagen:
"Das Glück eines Menschen hängt von seiner sozialen Besserstellung gegen über Mitmenschen/Konkurrenten ab".
Die Vertreter von Gemeinschaft, die ein Auseinanderfallen von Arm und Reich verhindern wollen sagen:
"Gesellschaften mit geringeren Wohlstands- und Klassenunterschieden sind zufriedener und gesünder".
Wie Glück mit steigendem Einkommen erst schnell, dann immer langsamer wächst.

Vergrößern
Man sieht, daß beide Denkrichtung in Teilbereichen recht haben und daß es ab einem bestimmten Wohlstandsniveau einen Knick im Schaubild (=Phasenübergang) bzw. Sättigungseffekt gibt. Glück kann dann nicht mehr durch mehr Qantität von Geld gesteigert werden, sondern nur durch Qualität des sozialen Miteinanders...
Quelle ist diese Buchrezension Mathias Binswanger: Die Tretmühlen des Glücks:
http://www.illusion-des-menschen.ch/blo ... ednenheit/
Siehe auch oben die Forschungen von Richard Wilkinson, der diesen Zusammenhang gemessen hat:
viewtopic.php?p=76189#76189
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Die Individualisten, die Wettbewerb/Ausbeutung im Kapitalismus bejahen bzw. akzeptieren sagen:
"Das Glück eines Menschen hängt von seiner sozialen Besserstellung gegen über Mitmenschen/Konkurrenten ab".
Die Vertreter von Gemeinschaft, die ein Auseinanderfallen von Arm und Reich verhindern wollen sagen:
"Gesellschaften mit geringeren Wohlstands- und Klassenunterschieden sind zufriedener und gesünder".
Wie Glück mit steigendem Einkommen erst schnell, dann immer langsamer wächst.

Vergrößern
Man sieht, daß beide Denkrichtung in Teilbereichen recht haben und daß es ab einem bestimmten Wohlstandsniveau einen Knick im Schaubild (=Phasenübergang) bzw. Sättigungseffekt gibt. Glück kann dann nicht mehr durch mehr Qantität von Geld gesteigert werden, sondern nur durch Qualität des sozialen Miteinanders...
Quelle ist diese Buchrezension Mathias Binswanger: Die Tretmühlen des Glücks:
http://www.illusion-des-menschen.ch/blo ... ednenheit/
Siehe auch oben die Forschungen von Richard Wilkinson, der diesen Zusammenhang gemessen hat:
viewtopic.php?p=76189#76189
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Barter Trade / Sex im Direkttausch
Die Sache mit den Tauschgeschäften, Geldknappheit und der Moral
The problem of stigma (in prostitution) is deeply routed in power and hence money. Not only sex. The sex taboo is encrypting the power (and gender) issue beneath.
by marc:
Money makes everything comparable and increases competition between incomparable values and globally, but money still is more worth than goods and they often more than services. Money rules the world. Besides the luxury, freedom and economic growth it enables, money is on the other hand the reason for non sexual prostitution (of values) and alienation of humans.
So receiving money gives you more choices (and white money with bills more choices than black) and having and taking the choice to reinvest gives you the choice of becoming a business owner, producer or finally capitalist. And only dealing with money is called the choice of being a speculator or banker or member of the finance capitalistic elite. They may be motivated or attracted by dangerous economic bubbles (25% roi and more). Much bigger then the older Marxist surplus crises as we got to know now.
The intrinsic hardly understood laws of money markets (under revision by national economists;-) are the reason for the creation of steeper uneven wealth distribution. Money is accumulated on one side and large parts of society have been drained off the money flux. Then barter is the simple last solution (workers can only sell their workforce or body). Other solutions are, regional and complementary money systems, time money, super Tobin tax, basic income grant, micro credits, anarchosyndicalistic revolution (cf. Spain 1936-9) etc..
But what is money is not fully understood or agreed upon. Money is not only symbolized and standardized value to make exchange, but is credit. The paper bill is the contract of issued debt and the will to repay it that what the receiver and we all need to trust in. Hence only the solvent can receive credit i.e. have money.
So nowadays there is no need for slavery, trafficking in persons or feudalism and modernism arrived, since the money system has fully developed (compound interest, money creation, fractional banking, two level central bank trust system, us$ reserve currency).
Putophobia to control sexuality and especially women is a gamesmanship for the morally inclined.
Class-ism and intersectionality are the broader picture.
The re-allocative power for sex traders can only be fully converted, when the-poor-by-money-but-rich-by-sex-appeal are aware of the clandestine mechanisms of money, power and stigma and be better educated on how to advance step by step to become independent, sustainable economic players. That is the ultimate measure to empowerment strategies.
Much to learn for the helper industrialists too.
.
- Transactional sex and bartered sex:
Is there a good reason to distinguish from commercial sex?
by laura agustin:
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/tra ... r-sex-work
When we study things, we name them, but when we live things we usually don’t. [...] Labels potentially applied include transactional sex, barter, survival sex, girlfriends, sugar daddies and sugar mommies, jaboya, something-for-something love, husband-wife relationships, free love, opportunistic sex, exploitation, enjo kosai - and a lot more, believe me. [...]
What’s the motivation for making a distinction? Is it to keep these women free of the whore stigma? Is the idea that, to be properly commercial, transactions must involve coins and bills? [...]
Typical comments about transactional sex from cultures where it’s common refer to the blurry line dividing it from sex work or prostitution. [...] And who is deciding which label applies and for what reason? [...]
A programme in Uganda calls this kind of transaction Something for Something Love, said to be a relationship where sex is given in exchange for favours, money or gifts. I suppose this name was invented to distance the topic from previous labels, but note that now money is explicitly mentioned - this isn’t just barter. [...]
Young people are often pressured to do things that they would not normally do, like having unwanted or unprotected sex. These relationships usually cause problems for young people including unplanned pregnancy, dropping out of school, abortions, HIV/AIDS, and other sexually transmitted infections (STIs). Violence is common in Something for Something Love, especially if the young person refuses sex or tries to end the relationship. For adults, Something for Something Love often results in broken marriages or violence if the wife or husband learns about it. Something for Something
Others - not surprisingly USAID amongst them - go to the extreme and label transactional sex exploitation. [...]
These are all well-intentioned efforts, but the moralistic messages end up excluding a lot of people who don’t experience all this as oppressive or exploitative.
If money is scarce, then people may barter. [...] Money can therefore be seen as the means to cut through the need to find exactly matching offers. It doesn’t have to become so symbolic that we hasten to say which people are *not* prostitutes. Could the subject get more complicated? You bet.
The problem of stigma (in prostitution) is deeply routed in power and hence money. Not only sex. The sex taboo is encrypting the power (and gender) issue beneath.
by marc:
Money makes everything comparable and increases competition between incomparable values and globally, but money still is more worth than goods and they often more than services. Money rules the world. Besides the luxury, freedom and economic growth it enables, money is on the other hand the reason for non sexual prostitution (of values) and alienation of humans.
So receiving money gives you more choices (and white money with bills more choices than black) and having and taking the choice to reinvest gives you the choice of becoming a business owner, producer or finally capitalist. And only dealing with money is called the choice of being a speculator or banker or member of the finance capitalistic elite. They may be motivated or attracted by dangerous economic bubbles (25% roi and more). Much bigger then the older Marxist surplus crises as we got to know now.
The intrinsic hardly understood laws of money markets (under revision by national economists;-) are the reason for the creation of steeper uneven wealth distribution. Money is accumulated on one side and large parts of society have been drained off the money flux. Then barter is the simple last solution (workers can only sell their workforce or body). Other solutions are, regional and complementary money systems, time money, super Tobin tax, basic income grant, micro credits, anarchosyndicalistic revolution (cf. Spain 1936-9) etc..
But what is money is not fully understood or agreed upon. Money is not only symbolized and standardized value to make exchange, but is credit. The paper bill is the contract of issued debt and the will to repay it that what the receiver and we all need to trust in. Hence only the solvent can receive credit i.e. have money.
So nowadays there is no need for slavery, trafficking in persons or feudalism and modernism arrived, since the money system has fully developed (compound interest, money creation, fractional banking, two level central bank trust system, us$ reserve currency).
Putophobia to control sexuality and especially women is a gamesmanship for the morally inclined.
Class-ism and intersectionality are the broader picture.
The re-allocative power for sex traders can only be fully converted, when the-poor-by-money-but-rich-by-sex-appeal are aware of the clandestine mechanisms of money, power and stigma and be better educated on how to advance step by step to become independent, sustainable economic players. That is the ultimate measure to empowerment strategies.
Much to learn for the helper industrialists too.
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Grauer Finanzmarkt von unten
Die Armen und das Geld:
Finanzielle Selbsthilfe
Wer kein als Sicherheit verpfändbares Eigentum z.B. Land hat oder Bürgen wie reiche Eltern oder verdienende Kinder, ein pfändbares Einkommen aus einem Regelarbeitsverhältnis oder Rente etc., ist nicht kreditwürdig und wird von Bankern NINA genannt (no income, no asset). Kein Kredit = kein Geld. Geld = Kredit (s.o.). Armut = Finanzierungsarmut. Was also machen die Armen außer z.B. Sexarbeit?
Bei den Romas wird beobachtet, wie sie in ganzen Clans hier in West-Europa teilw. illegal der Prostitution nachgehen und ihren Verdienst zentral sammeln. Da steht dann der Verdacht des Menschenhandels als der globalisierten Form von Zuhälterei sofort in der Zeitung.
Im SW-only Thema "Sexworker und Geld" wird schon die Gameya erwähnt, ein uraltes Kreditsystem der Frauen in der arabischen Welt.
Da Sexworker und Sexworker Vereine auch hierzulande nur sehr schwer ein Konto eröffnen können, ist besonders das Beispiel der ersten indischen Sexarbeiter Bank beachtenswert.
Es handelt sich um genossenschaftliche Wirtschaftskassen (vgl. Friedrich W. Raiffeisen (1818–1888) oder Mikrokredit-Systeme.
Vorbild auch die seit 1983 im sehr armen Land Bangladesh arbeitende Grameen Bank deren Gründer Muhammad Yunus (*1940) im Jahre 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Die migrantische Sippe von Romas oder Nigerianerinnen kann also ökonomisch als Sexworker-Kollektive mit Genossenschaftsbank verstanden werden.
In Deutschland in Berlin gibt es für Sexworker bisher nur den kleinen Sozialfond bei Hydra e.V. und AV für Callboys bei Querstrich.
So machen es die Latinas und SpanierInnen:
Comunidades Autofinanciadas CAF

www.comunidadesCAF.org
"Das Prinzip der finanziellen Selbsthilfe funktioniert so:
Jede Gruppe besteht aus mindestens zehn und maximal 30 Personen, die sich idealerweise alle untereinander kennen. Gemeinsam wird festgelegt, welche Summe jeder in den Kapitalstock einzahlen muss, oft sind es nur um die 20 Euro. Je mehr man einzahlt, umso höher der eigene Anteil: Verfügt das Netz insgesamt über 1000 Euro, hält derjenige, der 100 Euro eingezahlt hat, zehn Prozent. Allerdings darf niemand mehr als die Hälfte der Anteile eines CAFs besitzen. Ist das Kapital zusammen, darf sich jedes Mitglied ohne Angabe von Gründen Geld leihen. Die Zinsen legen die Mitglieder gemeinsam flexibel fest, meist liegen sie der Einfachheit halber bei einem Prozent pro Monat. Die erwirtschafteten Gewinne werden gemäß den Anteilen untereinander verteilt. Einige CAFs zahlen zusätzlich in einen Notfallfonds ein. Auf den wird dann zurückgegriffen, wenn Mitglieder beispielsweise schwer erkranken.
Um sicherzugehen, dass niemand mit dem Ersparten durchbrennt, kann Geld nur dann vom Konto des Vorstands abgehoben werden, wenn mindestens drei Mitglieder einen Scheck unterschreiben. Um die Verluste bei einem Kreditausfall gering zu halten, darf ein Mitglied sich höchstens das Vierfache der Summe ausleihen, die es selbst eingezahlt hat. Zusätzlich muss jeder einen Partner in der Gruppe benennen, der im Notfall für ein weiteres Viertel haftet. Hat jemand 100 Euro in den Kapitalstock eingezahlt, kann er sich also maximal 400 Euro leihen. Kann er diese 400 Euro nicht mehr zurückzahlen, liegt der Ausfall für die Gruppe bei maximal 200 Euro.
Die Rendite für die Anteile an den Finanzgruppen liegt zwischen 11,7 und 17 Prozent. Es gelingt also, ein Mehrfaches der Summe zu erwirtschaften, die eine normale Bank ihnen an Zinsen für Kleinstbeträge zahlen würde."
http://www.brandeins.de/archiv/magazin/ ... -bank.html
Interview on Self-Managing Financial Communities:
http://w3.bcn.es/AB_CDA/P00Persistencia ... 39,00.html
Tabelle komplementäre Finanzideen:
http://www.projektgegenwart.de/seite_geld.htm
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Finanzielle Selbsthilfe
Wer kein als Sicherheit verpfändbares Eigentum z.B. Land hat oder Bürgen wie reiche Eltern oder verdienende Kinder, ein pfändbares Einkommen aus einem Regelarbeitsverhältnis oder Rente etc., ist nicht kreditwürdig und wird von Bankern NINA genannt (no income, no asset). Kein Kredit = kein Geld. Geld = Kredit (s.o.). Armut = Finanzierungsarmut. Was also machen die Armen außer z.B. Sexarbeit?
Bei den Romas wird beobachtet, wie sie in ganzen Clans hier in West-Europa teilw. illegal der Prostitution nachgehen und ihren Verdienst zentral sammeln. Da steht dann der Verdacht des Menschenhandels als der globalisierten Form von Zuhälterei sofort in der Zeitung.
Im SW-only Thema "Sexworker und Geld" wird schon die Gameya erwähnt, ein uraltes Kreditsystem der Frauen in der arabischen Welt.
Da Sexworker und Sexworker Vereine auch hierzulande nur sehr schwer ein Konto eröffnen können, ist besonders das Beispiel der ersten indischen Sexarbeiter Bank beachtenswert.
Es handelt sich um genossenschaftliche Wirtschaftskassen (vgl. Friedrich W. Raiffeisen (1818–1888) oder Mikrokredit-Systeme.
Vorbild auch die seit 1983 im sehr armen Land Bangladesh arbeitende Grameen Bank deren Gründer Muhammad Yunus (*1940) im Jahre 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Die migrantische Sippe von Romas oder Nigerianerinnen kann also ökonomisch als Sexworker-Kollektive mit Genossenschaftsbank verstanden werden.
In Deutschland in Berlin gibt es für Sexworker bisher nur den kleinen Sozialfond bei Hydra e.V. und AV für Callboys bei Querstrich.
So machen es die Latinas und SpanierInnen:
Comunidades Autofinanciadas CAF

www.comunidadesCAF.org
"Das Prinzip der finanziellen Selbsthilfe funktioniert so:
Jede Gruppe besteht aus mindestens zehn und maximal 30 Personen, die sich idealerweise alle untereinander kennen. Gemeinsam wird festgelegt, welche Summe jeder in den Kapitalstock einzahlen muss, oft sind es nur um die 20 Euro. Je mehr man einzahlt, umso höher der eigene Anteil: Verfügt das Netz insgesamt über 1000 Euro, hält derjenige, der 100 Euro eingezahlt hat, zehn Prozent. Allerdings darf niemand mehr als die Hälfte der Anteile eines CAFs besitzen. Ist das Kapital zusammen, darf sich jedes Mitglied ohne Angabe von Gründen Geld leihen. Die Zinsen legen die Mitglieder gemeinsam flexibel fest, meist liegen sie der Einfachheit halber bei einem Prozent pro Monat. Die erwirtschafteten Gewinne werden gemäß den Anteilen untereinander verteilt. Einige CAFs zahlen zusätzlich in einen Notfallfonds ein. Auf den wird dann zurückgegriffen, wenn Mitglieder beispielsweise schwer erkranken.
Um sicherzugehen, dass niemand mit dem Ersparten durchbrennt, kann Geld nur dann vom Konto des Vorstands abgehoben werden, wenn mindestens drei Mitglieder einen Scheck unterschreiben. Um die Verluste bei einem Kreditausfall gering zu halten, darf ein Mitglied sich höchstens das Vierfache der Summe ausleihen, die es selbst eingezahlt hat. Zusätzlich muss jeder einen Partner in der Gruppe benennen, der im Notfall für ein weiteres Viertel haftet. Hat jemand 100 Euro in den Kapitalstock eingezahlt, kann er sich also maximal 400 Euro leihen. Kann er diese 400 Euro nicht mehr zurückzahlen, liegt der Ausfall für die Gruppe bei maximal 200 Euro.
Die Rendite für die Anteile an den Finanzgruppen liegt zwischen 11,7 und 17 Prozent. Es gelingt also, ein Mehrfaches der Summe zu erwirtschaften, die eine normale Bank ihnen an Zinsen für Kleinstbeträge zahlen würde."
http://www.brandeins.de/archiv/magazin/ ... -bank.html
Interview on Self-Managing Financial Communities:
http://w3.bcn.es/AB_CDA/P00Persistencia ... 39,00.html
Tabelle komplementäre Finanzideen:
http://www.projektgegenwart.de/seite_geld.htm
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Herz-Schmerz-Film
Ökonomie des Lächelns:
oder das wertvollste ist gratis weil unbezahlbar
16 min:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Cbk980jV7Ao[/youtube]
Besser groß im Kinomodus anschauen:
http://www.youtube.com/v/Cbk980jV7Ao
Film "Validation" 2006 von Kurt Robert Kuenne:
http://www.imdb.com/name/nm0473936/bio
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oder das wertvollste ist gratis weil unbezahlbar
16 min:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Cbk980jV7Ao[/youtube]
Besser groß im Kinomodus anschauen:
http://www.youtube.com/v/Cbk980jV7Ao
Film "Validation" 2006 von Kurt Robert Kuenne:
http://www.imdb.com/name/nm0473936/bio
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Geld vs. Liebe
Beim Geld da hört die Freundschaft auf.
Zum Fundamentalproblem Geld und auch zu Kontrahierungspolitik der Sexworker (Preispolitik) haben wir auch hier diskutiert im Thema "Freier zahlt nicht = Vergewaltigung".
Hier ein krasses historisch-völkerkundliches Beispiel wie Geld die Menschen korrumpieren und ganze Gruppen zum Negativen verändern kann:
Regisseur Claus Strigel (Film: "Der Schein trügt"): Es gibt ein eindrückliches Beispiel, was Geld anrichten kann: das Volk der !Kung in der Kalahari in Namibia und Botswana. In den sechziger Jahren wurden dort von John Yellen ethnologische Studien durchgeführt. Die !Kung hatten eine Zivilisation, die sich seit zigtausend Jahren nicht verändert hatte - sowohl was die Werkzeuge anging als auch das soziale System.
Zwanzig Jahre später ging Yellen nochmals dahin, doch in der Zwischenzeit war Geld eingeführt worden. Yellen beschreibt, wie sich die Kultur und Architektur verändert hat. Aus dem 'jeder für jeden' wurde ein 'jeder für sich'.
Wie sah das aus?
Strigel: Es wurde mehr gekauft als benötigt - und zum ersten Mal in der !Kung-Geschichte sogar weggeschlossen. Auch die Siedlungsstruktur änderte sich radikal: Die Häuser, die vorher mit der offenen Seite im Kreis eng zueinander gestanden hatten, stehen jetzt gegeneinander abgeschirmt in größerem Abstand.
sueddeutsche.de: Und das Geld war daran schuld?
Strigel: Geld verändert Beziehungen. Es ist eine Macht, die eine Gesellschaft viel stärker verändern kann als Kriege, religiöse oder kulturelle Einflüsse es vermögen. Und das in enorm kurzer Zeit.
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/817/508955/text/
Mehr zu seinem tollen Film "Der Schein trügt" (s.o. Posting #141 S.8):
viewtopic.php?p=65702#65702
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Zum Fundamentalproblem Geld und auch zu Kontrahierungspolitik der Sexworker (Preispolitik) haben wir auch hier diskutiert im Thema "Freier zahlt nicht = Vergewaltigung".
Hier ein krasses historisch-völkerkundliches Beispiel wie Geld die Menschen korrumpieren und ganze Gruppen zum Negativen verändern kann:
Regisseur Claus Strigel (Film: "Der Schein trügt"): Es gibt ein eindrückliches Beispiel, was Geld anrichten kann: das Volk der !Kung in der Kalahari in Namibia und Botswana. In den sechziger Jahren wurden dort von John Yellen ethnologische Studien durchgeführt. Die !Kung hatten eine Zivilisation, die sich seit zigtausend Jahren nicht verändert hatte - sowohl was die Werkzeuge anging als auch das soziale System.
Zwanzig Jahre später ging Yellen nochmals dahin, doch in der Zwischenzeit war Geld eingeführt worden. Yellen beschreibt, wie sich die Kultur und Architektur verändert hat. Aus dem 'jeder für jeden' wurde ein 'jeder für sich'.
Wie sah das aus?
Strigel: Es wurde mehr gekauft als benötigt - und zum ersten Mal in der !Kung-Geschichte sogar weggeschlossen. Auch die Siedlungsstruktur änderte sich radikal: Die Häuser, die vorher mit der offenen Seite im Kreis eng zueinander gestanden hatten, stehen jetzt gegeneinander abgeschirmt in größerem Abstand.
sueddeutsche.de: Und das Geld war daran schuld?
Strigel: Geld verändert Beziehungen. Es ist eine Macht, die eine Gesellschaft viel stärker verändern kann als Kriege, religiöse oder kulturelle Einflüsse es vermögen. Und das in enorm kurzer Zeit.
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/817/508955/text/
Mehr zu seinem tollen Film "Der Schein trügt" (s.o. Posting #141 S.8):
viewtopic.php?p=65702#65702
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Grenzen des Wachstums
Sexarbeit ist eine prototypische re-generierbare Ressource.
Aber das natürlich nur, wenn man sich nicht zu billig hergeben muß (Lebenslaufbetrachtung).
Gedanken zur Nachhaltigkeit oder was ist der Unterschied zwischen:
Gleichgewichtswirtschaft vs. Wachstums(zwangs)wirtschaft
Weil jede Ressource aus einem Eigenanteil zur Ressourcenreproduktion und einem Fremdanteil für unsere Nutzung besteht, gibt es bezüglich der maximal regenerierbaren Ressoucenkapazität zwei Wirtschaftsphasen zu unterscheiden:
Denn Versorgung kann dann nur aus den Zuwächsen sichergestellt werden. Der Nutzanteil von Zuwächsen wird benötigt, um den Eigenanteil der tatsächlich genutzen Ressourcen zu erzeugen.
Weil der Eigenanteil zur Reproduktion eines Ressourcenstromes durch Technologie festgelegt ist, kann ein gestiegener notwendiggewordener Fremdanteil zur Nutzung einer gestiegenen Versorgung oberhalb der Gleichgewichtskapazitätsgrenze nur bereit gestellt werden durch Ausweitung der Produktion insgesamt. D.h. Produktionswachstumszwang. Ein tragischer Selbstverstärkungsmechanismus (Teufelskreis).
Weil selbst teiloffene Ökosysteme nicht unbegrenzt sind führt das irgendwann zum Crash.
Es ist somit eine Wette auf Risiko bzw. auf Zeit.
Eine solche Wirtschaft als ganzes ist wie ein verbotenes weil kriminelles Schneeballsystem.
Ein Geldsystem welches auf immer größere Geldmengen bei gleichzeitiger wachsender Verschuldungen (Verarmung, Versklavung) aufbaut ist davon nur ein übersteigertes Abbild.
Höchste Zeit wieder ins Gleichgewicht zurückzugelangen.
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Aber das natürlich nur, wenn man sich nicht zu billig hergeben muß (Lebenslaufbetrachtung).
Gedanken zur Nachhaltigkeit oder was ist der Unterschied zwischen:
Gleichgewichtswirtschaft vs. Wachstums(zwangs)wirtschaft
Weil jede Ressource aus einem Eigenanteil zur Ressourcenreproduktion und einem Fremdanteil für unsere Nutzung besteht, gibt es bezüglich der maximal regenerierbaren Ressoucenkapazität zwei Wirtschaftsphasen zu unterscheiden:
- Unterhalb der Gleichgewichtskapazität des Ökosystems:
Selbstversorgung oder Fremdversorgung aus den regenerierten Ressourcen.
Wachstum des Konsums und der Menschen geringer als Erträge im nachwachsenden System.
Gleichgewichtszustand (steady state) ist zeitlich unbegrenzt möglich. - Oberhalb der Gleichgewichtskapazität:
Zunehmend ausbeuterische Fremdversorgung der einen auf Kosten anderer, der Natur und Zukunft.
D.h. Wachstumszwang. (Hierin sind Ökologische-Frage und Soziale-Frage in Raum-Zeit verknüpft)
Schneeballsystem.
Systemsprengend.
Denn Versorgung kann dann nur aus den Zuwächsen sichergestellt werden. Der Nutzanteil von Zuwächsen wird benötigt, um den Eigenanteil der tatsächlich genutzen Ressourcen zu erzeugen.
Weil der Eigenanteil zur Reproduktion eines Ressourcenstromes durch Technologie festgelegt ist, kann ein gestiegener notwendiggewordener Fremdanteil zur Nutzung einer gestiegenen Versorgung oberhalb der Gleichgewichtskapazitätsgrenze nur bereit gestellt werden durch Ausweitung der Produktion insgesamt. D.h. Produktionswachstumszwang. Ein tragischer Selbstverstärkungsmechanismus (Teufelskreis).
Weil selbst teiloffene Ökosysteme nicht unbegrenzt sind führt das irgendwann zum Crash.
Es ist somit eine Wette auf Risiko bzw. auf Zeit.
Eine solche Wirtschaft als ganzes ist wie ein verbotenes weil kriminelles Schneeballsystem.
Ein Geldsystem welches auf immer größere Geldmengen bei gleichzeitiger wachsender Verschuldungen (Verarmung, Versklavung) aufbaut ist davon nur ein übersteigertes Abbild.
Höchste Zeit wieder ins Gleichgewicht zurückzugelangen.
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 01.05.2010, 13:56, insgesamt 3-mal geändert.
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Debatte Österreich
"Nicht mehr für Geld arbeiten"
und was wird dann aus Sexwork ???
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... iten.story
und was wird dann aus Sexwork ???
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... iten.story
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 26.06.2010, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Möglicherweise gibt es ja einen bisher nicht offensichtlich gewordenen Zusammenhang zwischen
Abwehr der Debatte zum Menschenrecht eines bedingungslosen Grundeinkommen
und Aufrechterhalt der Prostitutionskontrolle und -verurteilung.
Dann würde sich herausstellen, daß es gar nicht so sehr um Sexualität im Speziellen, sondern um Kontrolle im Allgemeinen geht ...

Abwehr der Debatte zum Menschenrecht eines bedingungslosen Grundeinkommen
und Aufrechterhalt der Prostitutionskontrolle und -verurteilung.
Dann würde sich herausstellen, daß es gar nicht so sehr um Sexualität im Speziellen, sondern um Kontrolle im Allgemeinen geht ...

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Mobile Mikropayments
Wo Afrika uns technologisch voraus ist:
Bezahlung per Handy
In Kenia gibt es ca. 50% mehr Leute die Geld bargeldlos zahlen (Überweisung) als es Kontobesitzer im Land gibt. Sie zahlen mit ihrem Handy. Gutschriften kann man sich an jedem Telefonladen/Kiosk bar ausbezahlen lassen.
Das Land hat eine technologische Entwicklungsstufe einfach übersprungen. Anstatt Stromkabel und Telefonkabel in alle Haushalte zu legen gibt es Breitband-Internet und Banking per Handy.
Diese Bezahlweise ist ideal für Sexworker und auch Online-Anbieter (AWM) wegen der jetzt möglichen Mikropayments.
Hier entsprechende Anbieter jetzt auch in England:

www.payforitUK.com
www.m-bill.net
Ist diese Technologie eigentlich schon auf FestlandEuropa angekommen?
Bezahlung per Handy
In Kenia gibt es ca. 50% mehr Leute die Geld bargeldlos zahlen (Überweisung) als es Kontobesitzer im Land gibt. Sie zahlen mit ihrem Handy. Gutschriften kann man sich an jedem Telefonladen/Kiosk bar ausbezahlen lassen.
Das Land hat eine technologische Entwicklungsstufe einfach übersprungen. Anstatt Stromkabel und Telefonkabel in alle Haushalte zu legen gibt es Breitband-Internet und Banking per Handy.
Diese Bezahlweise ist ideal für Sexworker und auch Online-Anbieter (AWM) wegen der jetzt möglichen Mikropayments.
Hier entsprechende Anbieter jetzt auch in England:

www.payforitUK.com
www.m-bill.net
Ist diese Technologie eigentlich schon auf FestlandEuropa angekommen?
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 01.05.2010, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Gedanken zur Krise und Weltwirtschaft
Ist hot Sex Gold wert?
Wie geht es weiter mit Wirtschaft- und Geldsystem?

3 Gramm Fein-Gold (5$-Mapel Leaf-Münze aus Kanada,
Größe knapp wie 1-Euro-Cent-Münze) für derzeit ca. 100,- Euro
an ihrem Bankschalter solange der Vorrat reicht (Tageskurs).
Wird Sex demnächst mit stabilem Sachwert Gold bezahlt werden müssen?
Zuerst gingen die Unterschicht-Hausbesitzer pleite, die eine minderwertige Hypothek bekommen hatten (sub-prime), d.h. ihnen wurde teilweise unübliche über 100% des Hauswertes der Hypothekenabsicherung zugeteilt, weil auf ständigen Wertzuwächse der Immobilien spekuliert wurde. (Wurden die armen Massen als Schuldner eingespannt, weil es ein exponential-explodierendes Verschuldungssystem gibt?). Nachdem aber die bisher niedrigen Zinsen plötzlich unerwartet 2006 anstiegen (möglicherweise manipuliert [vorsicht Verschwörungstheorie]; siehe: die Zentralbank FED ist gar keine Behörde sondern ein Bankenkartell) und Hypothekenraten nicht mehr beglichen werden konnten, kam es zu zahlreichen ersten Insolvenzen. Weil dann Häuser zwangsversteigert werden mußten und ein Überangebot enstand, sanken die Häuserpreise und damit alle Hypothenkenabsicherungen. In einem Selbstverstärkungseffekt wurden viele Sub-Prime-Hypotheken-Kreditverträge notleidend (Sub-Prime-Krise).
Dann gingen die nationalen Hypotheken-Banken FannieMae und FreddyMac Konkurs.
Dann kollabierte der darauf aufbauende Derivate Markt (Zertifikate), wo Sub-Prime-Risiko-Papiere gebündelt worden waren (MBS, CDO) und versichert wurden gegen Ausfall (CDS), um sie dann mit gekauften guten Ratings zu labeln, um so verpackt vollständig Rendite von Riskiko trennen zu können. Geldverdienen durch Handeln mit Geld, durch "Nichtstun" (Lehman Brothers Pleite).
Dann wurde der CDS-Versicherer staatlich mit Steuergeldern gerettet (America Insurance Company AIG, in Deutschland die Bad Bank HRE).
Dann schossen die westlichen führenden Wirtschaftsstaaten Milliarden in den übernatürlich im Vergleich zur Realwirtschaft aufgebhlähten Bankensektor (Rettungsfonds, Niedrigzinspolitik), weil angeblich sonst die Zahlungsfähigkeit der Wirtschaft gestockt hätte und erhöhten so die Staatsverschuldung innerhalb eines Jahres auf ca. 3/4 des Bruttoinlandsprodukt (i.e. erstmals Keynesianismus für den Bankensektor). Diese unbegreifbaren Geldmengen sind Motor und Gefahr für zukünftige Krisen, aus denen sich dann die hochverschuldeten Staaten aber nicht noch einmal werden herauskaufen können.
Und jetzt droht der erste Staatsbankrott und damit Krise bzw. Platzen des Eurosystems.
Derzeit stecken wir also in einer heftigen weltweiten Rezession (Weltwirtschaftskrise II) d.h. Rückgang von Umsatz, Produktion und Wirtschaftsleistung.
Noch haben wir Deflation. D.h. keiner will Geld ausgeben und hortet lieber, weil auf weiter fallende Preise spekuliert wird. Soweit die notwendigen aber negativen Selbststeuerungseffekte des Marktes.
Große Strukturreformen der Politik wie Hartz IV der Agenda 2010 haben sich als unmenschlich erweisen und sind teilw. gescheitert oder immer noch nicht richtig angelaufen (Bankenreform, Intl. Währungssystem).
Noch weiter gesteigerte negative Rezession wäre dann eine Depression. Das erklärt auch die teilw. verzweifelten immer stärker werdenden staatlichen Eingriffe. Ob die greifen werden? Abwertung einzelner Währungen ist wegen des Eurosystems nicht mehr möglich. Werden auch einzelne Staatspleiten verhindert, verteilt sich das Problem nur auf den ganzen Währungsraum. Schon jetzt spekuliert die Welt gegen den Euro bzw. eine Politik, die primär führende Bankhäuser retten will, weil die die beste Lobby haben.
Gefahr droht, daß sich die Lage insgesamt verschärft und dann umkippt in Inflation, wo der Geldwert ausgehölt wird und damit dann alle Sparguthaben entwertet werden. Dann flüchten die Massen in Sachwerte wie z.B. Gold.
Und so wird Sexdienstleistung im wahrsten Sinne des Wortes auch wieder goldwert (siehe Bild).
Doch Gold ist begrenzt und sicher bald ausverkauft (vgl. Run Gefahr). Die Goldpeise steigen derzeit stetig. Hyperinflation heißt das ultimative Schreckgespenst für eine Währung, wo große Bevölkerungskreise systematisch verarmt werden. Das radikalisiert die dann zumeist arbeitslosen Menschenmassen und ermöglicht extremistische Politiker mit poppulistischen Heilsversprechen Macht zu erlangen. Das geht dann auch schamlos aufkosten von Minderheiten wozu auch wir Sexworker gehören. ... Wirtschaftskurven der Weltwirtschaftskrise I ab 1929 zeigen deutlich, dass es in USA und D erst wieder wirklich ökonomisch aufwärts ging, als 10 Jahre später mit Rüstungsproduktion begonnen wurde. Und die Folgen davon kennen wir alle noch aus den Erzählungen unserer Eltern und Großeltern. Krieg hängt m.E. primär mit Ökonomie zusammen, so wie das öffentlich bisher noch gar nicht deutlich genug diskutiert wird, weil unter dem sog. Geldschleier (Tabu Geld) verborgen liegend.
Bei all dem hier entfalteten pessimistischen Krisenszenario können sich Sexworker nur mit einem trösten: Sie verfügen über eine in gewissem zeitlichen Bereich nachwachsende Ressource.
Grundsätzliche Gedanken kein Gold zu kaufen und wie man eine Inflations-Krise übersteht:
http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2010/25.html
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Wie geht es weiter mit Wirtschaft- und Geldsystem?

3 Gramm Fein-Gold (5$-Mapel Leaf-Münze aus Kanada,
Größe knapp wie 1-Euro-Cent-Münze) für derzeit ca. 100,- Euro
an ihrem Bankschalter solange der Vorrat reicht (Tageskurs).
Wird Sex demnächst mit stabilem Sachwert Gold bezahlt werden müssen?
Zuerst gingen die Unterschicht-Hausbesitzer pleite, die eine minderwertige Hypothek bekommen hatten (sub-prime), d.h. ihnen wurde teilweise unübliche über 100% des Hauswertes der Hypothekenabsicherung zugeteilt, weil auf ständigen Wertzuwächse der Immobilien spekuliert wurde. (Wurden die armen Massen als Schuldner eingespannt, weil es ein exponential-explodierendes Verschuldungssystem gibt?). Nachdem aber die bisher niedrigen Zinsen plötzlich unerwartet 2006 anstiegen (möglicherweise manipuliert [vorsicht Verschwörungstheorie]; siehe: die Zentralbank FED ist gar keine Behörde sondern ein Bankenkartell) und Hypothekenraten nicht mehr beglichen werden konnten, kam es zu zahlreichen ersten Insolvenzen. Weil dann Häuser zwangsversteigert werden mußten und ein Überangebot enstand, sanken die Häuserpreise und damit alle Hypothenkenabsicherungen. In einem Selbstverstärkungseffekt wurden viele Sub-Prime-Hypotheken-Kreditverträge notleidend (Sub-Prime-Krise).
Dann gingen die nationalen Hypotheken-Banken FannieMae und FreddyMac Konkurs.
Dann kollabierte der darauf aufbauende Derivate Markt (Zertifikate), wo Sub-Prime-Risiko-Papiere gebündelt worden waren (MBS, CDO) und versichert wurden gegen Ausfall (CDS), um sie dann mit gekauften guten Ratings zu labeln, um so verpackt vollständig Rendite von Riskiko trennen zu können. Geldverdienen durch Handeln mit Geld, durch "Nichtstun" (Lehman Brothers Pleite).
Dann wurde der CDS-Versicherer staatlich mit Steuergeldern gerettet (America Insurance Company AIG, in Deutschland die Bad Bank HRE).
Dann schossen die westlichen führenden Wirtschaftsstaaten Milliarden in den übernatürlich im Vergleich zur Realwirtschaft aufgebhlähten Bankensektor (Rettungsfonds, Niedrigzinspolitik), weil angeblich sonst die Zahlungsfähigkeit der Wirtschaft gestockt hätte und erhöhten so die Staatsverschuldung innerhalb eines Jahres auf ca. 3/4 des Bruttoinlandsprodukt (i.e. erstmals Keynesianismus für den Bankensektor). Diese unbegreifbaren Geldmengen sind Motor und Gefahr für zukünftige Krisen, aus denen sich dann die hochverschuldeten Staaten aber nicht noch einmal werden herauskaufen können.
Und jetzt droht der erste Staatsbankrott und damit Krise bzw. Platzen des Eurosystems.
Derzeit stecken wir also in einer heftigen weltweiten Rezession (Weltwirtschaftskrise II) d.h. Rückgang von Umsatz, Produktion und Wirtschaftsleistung.
Noch haben wir Deflation. D.h. keiner will Geld ausgeben und hortet lieber, weil auf weiter fallende Preise spekuliert wird. Soweit die notwendigen aber negativen Selbststeuerungseffekte des Marktes.
Große Strukturreformen der Politik wie Hartz IV der Agenda 2010 haben sich als unmenschlich erweisen und sind teilw. gescheitert oder immer noch nicht richtig angelaufen (Bankenreform, Intl. Währungssystem).
Noch weiter gesteigerte negative Rezession wäre dann eine Depression. Das erklärt auch die teilw. verzweifelten immer stärker werdenden staatlichen Eingriffe. Ob die greifen werden? Abwertung einzelner Währungen ist wegen des Eurosystems nicht mehr möglich. Werden auch einzelne Staatspleiten verhindert, verteilt sich das Problem nur auf den ganzen Währungsraum. Schon jetzt spekuliert die Welt gegen den Euro bzw. eine Politik, die primär führende Bankhäuser retten will, weil die die beste Lobby haben.
Gefahr droht, daß sich die Lage insgesamt verschärft und dann umkippt in Inflation, wo der Geldwert ausgehölt wird und damit dann alle Sparguthaben entwertet werden. Dann flüchten die Massen in Sachwerte wie z.B. Gold.
Und so wird Sexdienstleistung im wahrsten Sinne des Wortes auch wieder goldwert (siehe Bild).
Doch Gold ist begrenzt und sicher bald ausverkauft (vgl. Run Gefahr). Die Goldpeise steigen derzeit stetig. Hyperinflation heißt das ultimative Schreckgespenst für eine Währung, wo große Bevölkerungskreise systematisch verarmt werden. Das radikalisiert die dann zumeist arbeitslosen Menschenmassen und ermöglicht extremistische Politiker mit poppulistischen Heilsversprechen Macht zu erlangen. Das geht dann auch schamlos aufkosten von Minderheiten wozu auch wir Sexworker gehören. ... Wirtschaftskurven der Weltwirtschaftskrise I ab 1929 zeigen deutlich, dass es in USA und D erst wieder wirklich ökonomisch aufwärts ging, als 10 Jahre später mit Rüstungsproduktion begonnen wurde. Und die Folgen davon kennen wir alle noch aus den Erzählungen unserer Eltern und Großeltern. Krieg hängt m.E. primär mit Ökonomie zusammen, so wie das öffentlich bisher noch gar nicht deutlich genug diskutiert wird, weil unter dem sog. Geldschleier (Tabu Geld) verborgen liegend.
Bei all dem hier entfalteten pessimistischen Krisenszenario können sich Sexworker nur mit einem trösten: Sie verfügen über eine in gewissem zeitlichen Bereich nachwachsende Ressource.
Grundsätzliche Gedanken kein Gold zu kaufen und wie man eine Inflations-Krise übersteht:
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 25.06.2010, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
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"Möglicherweise gibt es ja einen bisher nicht offensichtlich gewordenen Zusammenhang zwischen
Abwehr der Debatte zum Menschenrecht eines bedingungslosen Grundeinkommen
und Aufrechterhalt der Prostitutionskontrolle und -verurteilung."
@Marc: Das bedingungslose Grundeinkommen steht nicht deshalb nicht zur Debatte weil irgendwelche bösen Politiker die Kontrolle halten wollen, sondern weil es schlicht nicht durchführbar ist und zu einer sozialen Katastrophe führen würde.
Abwehr der Debatte zum Menschenrecht eines bedingungslosen Grundeinkommen
und Aufrechterhalt der Prostitutionskontrolle und -verurteilung."
@Marc: Das bedingungslose Grundeinkommen steht nicht deshalb nicht zur Debatte weil irgendwelche bösen Politiker die Kontrolle halten wollen, sondern weil es schlicht nicht durchführbar ist und zu einer sozialen Katastrophe führen würde.