Mein Ausstiegsbeispiel als Mutmacher
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Mein Ausstiegsbeispiel als Mutmacher
Hallo,
ich möchte hier umfassend schildern, wie mein Ausstieg geklappt hat, um anderen Frauen Mut zu machen.
Ich habe 6 Jahre als Prostituierte gearbeitet, anfangs auf Prozente, die letzten 3 Jahre als Terminfrau jede Woche woanders. Zum Schluss hat es mich nur noch genervt, mich um Termine zu kümmern, jeden Sonntag loszufahren, nie sicher zu sein, wie es wo wird, ob der Umsatz stimmt etc.
Ich war kaum zu Hause, hatte keine Kontakte (wie den auch, wenn man 4 Wochen am Stück unterweg ist), konnte keine Arztbesuche (Orthopäde) machen etc.
Ich habe die Arbeit als SW sehr genossen und bewundere meine Exkolleginnen immer noch, die das weiter machen.
Vor drei Wochen habe ich dann aufgehört, nachdem ich schon 3 Monate überlegt hatte, wie ich das mache.
Nachdem ich irgendwie keine Power hatte, mir überlegen, wann ich aufhöre, bin ich einfach ins kalte Wasser gesprungen und habe einen Schlussstrich gezogen.
Ich habe also alle meine Termine abgesagt, die ich noch gehabt hätte.
Dann habe ich mich beim Finanzamt gemeldet.
Die Jobsuche verlief sehr gut, ich habe erst einen Teilzeitjob angenommen und beginne ab morgen eine Vollzeitstelle.
Ich habe meinen Lebenslauf geschrieben und ganz wichtig ein Stärkenprofil, da ich vorher auch "normal" gearbeitet hatte.
Das Stärkenprofil finde/fand ich sehr wichtig, da dadurch mein Können mehr Gewicht hat.
In meinen Lebenslauf habe ich eine Tätigkeit als ... in freiberuflicher Selbstständigkeit für die letzten 6 Jahre angegeben.
Ich war natürlich flexibel in dem Wunsch meiner Arbeit.
Ich hätte fast alles gemacht, wenn ich es bekomme hätte, habe mich auch bei Zeitarbeitsfirmen beworben.
Jetzt habe ich eine Fachhelfertätigkeit. Ist natürlich nicht die Welt, aber für den Anfang wunderbar.
Ich bin der Meinung, dass man Probleme anpacken muss.
Sicher wird sich nicht alles von heute auf morgen lösen (Schulden von etwa 5000) aber mit jedem Tag wird es besser.
Ich habe mich bei einer Beratungsstelle beraten lassen und die haben mir gute Tipps gegeben.
Das wichtigste ist, daran zu glauben, dass es besser wird. Sich daran zu erinnern, was man alles machen kann und welche Stärken man hat.
Einsatz ist natürlich ebenso wichtig, den Mut Dinge anzupacken und dazu zu lernen, evtl. Kurse machen einmal oder zweimal die Woche etc.
Ich wünsche allen, die aussteigen wollen oder ausgestiegen sind, ganz viel Mut und Durchhaltevermögen.
Liebe Grüße,
Sisi
ich möchte hier umfassend schildern, wie mein Ausstieg geklappt hat, um anderen Frauen Mut zu machen.
Ich habe 6 Jahre als Prostituierte gearbeitet, anfangs auf Prozente, die letzten 3 Jahre als Terminfrau jede Woche woanders. Zum Schluss hat es mich nur noch genervt, mich um Termine zu kümmern, jeden Sonntag loszufahren, nie sicher zu sein, wie es wo wird, ob der Umsatz stimmt etc.
Ich war kaum zu Hause, hatte keine Kontakte (wie den auch, wenn man 4 Wochen am Stück unterweg ist), konnte keine Arztbesuche (Orthopäde) machen etc.
Ich habe die Arbeit als SW sehr genossen und bewundere meine Exkolleginnen immer noch, die das weiter machen.
Vor drei Wochen habe ich dann aufgehört, nachdem ich schon 3 Monate überlegt hatte, wie ich das mache.
Nachdem ich irgendwie keine Power hatte, mir überlegen, wann ich aufhöre, bin ich einfach ins kalte Wasser gesprungen und habe einen Schlussstrich gezogen.
Ich habe also alle meine Termine abgesagt, die ich noch gehabt hätte.
Dann habe ich mich beim Finanzamt gemeldet.
Die Jobsuche verlief sehr gut, ich habe erst einen Teilzeitjob angenommen und beginne ab morgen eine Vollzeitstelle.
Ich habe meinen Lebenslauf geschrieben und ganz wichtig ein Stärkenprofil, da ich vorher auch "normal" gearbeitet hatte.
Das Stärkenprofil finde/fand ich sehr wichtig, da dadurch mein Können mehr Gewicht hat.
In meinen Lebenslauf habe ich eine Tätigkeit als ... in freiberuflicher Selbstständigkeit für die letzten 6 Jahre angegeben.
Ich war natürlich flexibel in dem Wunsch meiner Arbeit.
Ich hätte fast alles gemacht, wenn ich es bekomme hätte, habe mich auch bei Zeitarbeitsfirmen beworben.
Jetzt habe ich eine Fachhelfertätigkeit. Ist natürlich nicht die Welt, aber für den Anfang wunderbar.
Ich bin der Meinung, dass man Probleme anpacken muss.
Sicher wird sich nicht alles von heute auf morgen lösen (Schulden von etwa 5000) aber mit jedem Tag wird es besser.
Ich habe mich bei einer Beratungsstelle beraten lassen und die haben mir gute Tipps gegeben.
Das wichtigste ist, daran zu glauben, dass es besser wird. Sich daran zu erinnern, was man alles machen kann und welche Stärken man hat.
Einsatz ist natürlich ebenso wichtig, den Mut Dinge anzupacken und dazu zu lernen, evtl. Kurse machen einmal oder zweimal die Woche etc.
Ich wünsche allen, die aussteigen wollen oder ausgestiegen sind, ganz viel Mut und Durchhaltevermögen.
Liebe Grüße,
Sisi
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liebe sisi,
es ist schön, daß es geklappt hat, daß du einen neuen lebensabschnitt beginnen konntest. was ich bei der geschichte nicht verstehe ist, warum hast du aufgehört mit der prostitution, wenn du sie doch genossen hast? man muß ja nicht von termin zu termin fahren, es gibt ja auch andere möglichkeiten. und warum bedarf es besonderen mut, aufzuhören? möglicherweise bin ich ein wenig naiv, aber wenn mir ein job keinen spaß mehr macht, suche ich mir einfach was anderes und das wars dann.
lieber gruss
lucy
es ist schön, daß es geklappt hat, daß du einen neuen lebensabschnitt beginnen konntest. was ich bei der geschichte nicht verstehe ist, warum hast du aufgehört mit der prostitution, wenn du sie doch genossen hast? man muß ja nicht von termin zu termin fahren, es gibt ja auch andere möglichkeiten. und warum bedarf es besonderen mut, aufzuhören? möglicherweise bin ich ein wenig naiv, aber wenn mir ein job keinen spaß mehr macht, suche ich mir einfach was anderes und das wars dann.
lieber gruss
lucy
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RE: Mein Ausstiegsbeispiel als Mutmacher
Hallo Sisi,
ich muss schon sagen, Hut ab.
Mit der Einstellung kriegst das weitere auch hin.
Ich wünsch dir alles Gute
JayR
ich muss schon sagen, Hut ab.
Mit der Einstellung kriegst das weitere auch hin.
Ich wünsch dir alles Gute
JayR
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- hat was zu sagen
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Hallo Sissi!
Super das es dir gut geht und du alles so positiv siehst:=)
Ich finde es ebenfalls mutig aufzuhören von heute auf morgen und sich was anderes zu suchen vor allem wenn man lang genug den Job gemacht hat und nicht mehr kann und will!!
Ich bin auch auf Termine gefahren erstmal auf Prozente wie du und dann auf Tagesmiete.Letzte Zeit wollte ich auch nur noch zu Hause sein,in meinem Bett schlafen.Nicht auf jedem Termin lief super.Mal hatte man mehr mal echt weniger das Geld.Ich dachte lange nach was ich machen könnte und jetzt mach ich eine Ausbildung :=)hab komplett aufgehört seit Januar mache ich nix mehr!!!hab meine Nummer gewechselt(weil viele nicht kapierten das eine wirklich aussteigen will.Ich hab fast zehn jahre als Sexworker gearbeitet und nun Zeit für was neues:=)
und es macht einfach Spass morgens um halb 6 aufzustehen,um 16 Uhr zu Hause zusein.Viel mit dem hund zu spazieren,draußen zu sein.Gut man hat weniger Geld aber darauf kommt es echt bei mir nicht mehr an.Hab nur noch Kontakt zu einer Kollegin die mittlerweile eine gute Freundin von mir ist und immer noch arbeitet.Die freut sich ebenfalls über mein Austieg.Viel liebe Grüße
Super das es dir gut geht und du alles so positiv siehst:=)
Ich finde es ebenfalls mutig aufzuhören von heute auf morgen und sich was anderes zu suchen vor allem wenn man lang genug den Job gemacht hat und nicht mehr kann und will!!
Ich bin auch auf Termine gefahren erstmal auf Prozente wie du und dann auf Tagesmiete.Letzte Zeit wollte ich auch nur noch zu Hause sein,in meinem Bett schlafen.Nicht auf jedem Termin lief super.Mal hatte man mehr mal echt weniger das Geld.Ich dachte lange nach was ich machen könnte und jetzt mach ich eine Ausbildung :=)hab komplett aufgehört seit Januar mache ich nix mehr!!!hab meine Nummer gewechselt(weil viele nicht kapierten das eine wirklich aussteigen will.Ich hab fast zehn jahre als Sexworker gearbeitet und nun Zeit für was neues:=)
und es macht einfach Spass morgens um halb 6 aufzustehen,um 16 Uhr zu Hause zusein.Viel mit dem hund zu spazieren,draußen zu sein.Gut man hat weniger Geld aber darauf kommt es echt bei mir nicht mehr an.Hab nur noch Kontakt zu einer Kollegin die mittlerweile eine gute Freundin von mir ist und immer noch arbeitet.Die freut sich ebenfalls über mein Austieg.Viel liebe Grüße
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- PlatinStern
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RE: Mein Ausstiegsbeispiel als Mutmacher
auch von mir @sisi alles gute für dein weiteres leben! schön, dass du uns schreibst, wie du den ausstieg schaffst. von meiner freundin weiß ich, dass es nicht einfach ist. vieles, was man in der prostitution erlebt und verdrängt hat, taucht auf und will gefühlsmäßig verarbeitet werden.
durch deine terminarbeit hast du womöglich auch soziale kontakte aufgegeben, das ist der grund, weshalb ich als "sesshafte" sexarbeiterin arbeite. ich halte es für sehr viel leichter.
bitte schreibe uns doch weiterhin wies dir in deinem neuen leben geht, von deinen erfahrungen können wir dann profitieren. ich bin gespannt .....
liebe grüße, annainga
durch deine terminarbeit hast du womöglich auch soziale kontakte aufgegeben, das ist der grund, weshalb ich als "sesshafte" sexarbeiterin arbeite. ich halte es für sehr viel leichter.
bitte schreibe uns doch weiterhin wies dir in deinem neuen leben geht, von deinen erfahrungen können wir dann profitieren. ich bin gespannt .....
liebe grüße, annainga
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- wissend
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RE: Mein Ausstiegsbeispiel als Mutmacher
Hallo Sissi,
tolle Sache, bei der ich Dir ganz viel Glück, Erfolg und neue positve Erfahrungen wünsche!
Wie sieht so ein Stärkeprofil aus? Davon habe ich noch nichts gehört *neugierig bin*.
LG Lisa
tolle Sache, bei der ich Dir ganz viel Glück, Erfolg und neue positve Erfahrungen wünsche!
Wie sieht so ein Stärkeprofil aus? Davon habe ich noch nichts gehört *neugierig bin*.
LG Lisa
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Hallo Lucy,
nun, der Ausstieg bzw. vorallem die Jobsuche ist natürlich schwerer, weil du keine Nachweise hast.
Wir können ja auch nicht einfach sagen: Ich habe als SW gearbeitet für x Jahre. Oder?
Und wenn du was anderes angibst, brauchst du ja ein Arbeitszeugnis.
Mir hat die Arbeit auch nicht mehr Spaß gemacht, früher mal ja, aber die letzten Monate war es einfach nur noch eine Qual.
@alle anderen: Danke für eure Beiträge.
@annainga: ja, das mit den sozialen Kontakten war eines meienr Gründe aufzuhören.
Liebe Grüße
Sis
nun, der Ausstieg bzw. vorallem die Jobsuche ist natürlich schwerer, weil du keine Nachweise hast.
Wir können ja auch nicht einfach sagen: Ich habe als SW gearbeitet für x Jahre. Oder?
Und wenn du was anderes angibst, brauchst du ja ein Arbeitszeugnis.
Mir hat die Arbeit auch nicht mehr Spaß gemacht, früher mal ja, aber die letzten Monate war es einfach nur noch eine Qual.
@alle anderen: Danke für eure Beiträge.
@annainga: ja, das mit den sozialen Kontakten war eines meienr Gründe aufzuhören.
Liebe Grüße
Sis
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Hallo,
hier mal ein Nachtrag.
Der erste Job hat leider nicht geklappt, hat nur einen Täg gehalten (war evtl. auch gut so, hat mir nicht gefallen).
Jetzt bewerbe ich mich für verschiedene Sachen (Call-Center-Agent (ich denke, wir können schon gut telefonieren, oder?, Produktion etc.).
Jetzt habe ich so viele Sachen laufen, dass ich mich nicht entscheiden könnte, wenn alles klappen würde.
Habe gute Aussichten.
Halte euch weiter auf dem Laufenden.
Bin immer noch froh, über meine Entscheidung.
Liebe Grüße
Sisi
hier mal ein Nachtrag.
Der erste Job hat leider nicht geklappt, hat nur einen Täg gehalten (war evtl. auch gut so, hat mir nicht gefallen).
Jetzt bewerbe ich mich für verschiedene Sachen (Call-Center-Agent (ich denke, wir können schon gut telefonieren, oder?, Produktion etc.).
Jetzt habe ich so viele Sachen laufen, dass ich mich nicht entscheiden könnte, wenn alles klappen würde.
Habe gute Aussichten.
Halte euch weiter auf dem Laufenden.
Bin immer noch froh, über meine Entscheidung.
Liebe Grüße
Sisi
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- aufstrebend
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Re: Mein Ausstiegsbeispiel als Mutmacher

Entschuldige bitte die indiskrete Frage, aber wieso bist Du mit Schulden aus der Prostitution herausgegangen?Sisi hat geschrieben: Sicher wird sich nicht alles von heute auf morgen lösen (Schulden von etwa 5000) aber mit jedem Tag wird es besser.
Ich finde das bemerkenswert, weil Schulden mitunter der Grund sind, in die Prostitution einzusteigen, und drinzubleiben.
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- interessiert
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Liebe Sisi
ich kann nur hoffen ,dass nicht irgenwann dich ein gewisses heimweh nach immerhin sechs jahren sexarbeit die du geleistest hast , natürlich höheren lebensstandart gewöhnt bist, nun aber der kalte wind der leistungsgesellschaft ohne die honorierung bekommst die du gewöhnt warst, vorallen die Mitarbeiter erträgst, da ja eine selbständigkeit auch prägend fürs leben ist nun muß man teilweise klein beigeben um nicht die leute vor den kopf zu stoßen-
Also viel Glück für dich und hand Kuß vom hndlat
ich kann nur hoffen ,dass nicht irgenwann dich ein gewisses heimweh nach immerhin sechs jahren sexarbeit die du geleistest hast , natürlich höheren lebensstandart gewöhnt bist, nun aber der kalte wind der leistungsgesellschaft ohne die honorierung bekommst die du gewöhnt warst, vorallen die Mitarbeiter erträgst, da ja eine selbständigkeit auch prägend fürs leben ist nun muß man teilweise klein beigeben um nicht die leute vor den kopf zu stoßen-
Also viel Glück für dich und hand Kuß vom hndlat
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@hndlat
Wir freuen uns zwar, wenn sich Jemand am Forum beteiligt.... - aber noch mehr freuen würden wir uns, wenn wir auch ungefähr wissen würden, wer es ist bzw. welchen Bezug er/sie zum Thema Sexarbeit hat.... zumindest ein wenig solltest Du doch über Dich verraten - und zwar im Bereich <a href="http://www.sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=29">Mitglieder stellen sich vor</a>
liebe Grüße
christian
Wir freuen uns zwar, wenn sich Jemand am Forum beteiligt.... - aber noch mehr freuen würden wir uns, wenn wir auch ungefähr wissen würden, wer es ist bzw. welchen Bezug er/sie zum Thema Sexarbeit hat.... zumindest ein wenig solltest Du doch über Dich verraten - und zwar im Bereich <a href="http://www.sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=29">Mitglieder stellen sich vor</a>
liebe Grüße
christian
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Hallo,
jetzt arbeite ich seit 3 Wochen bei einer Zeitarbeitsfirma, die mich in eine Papierverarbeitung geschickt haben.
@Mickey: Wenn man es korrekt machen möchte, kommt man nunmal nicht drumherum, Steuern zu zahlen, eine gute Krankenversicherung zu haben, auch die Miete für Terminwohnungen zu zahlen und nicht einfach abzuhauen oder erst gar nicht zu erscheinen.
@hndlat: ich verstehe deinen Beitrag nicht.
Sisi
jetzt arbeite ich seit 3 Wochen bei einer Zeitarbeitsfirma, die mich in eine Papierverarbeitung geschickt haben.
@Mickey: Wenn man es korrekt machen möchte, kommt man nunmal nicht drumherum, Steuern zu zahlen, eine gute Krankenversicherung zu haben, auch die Miete für Terminwohnungen zu zahlen und nicht einfach abzuhauen oder erst gar nicht zu erscheinen.
@hndlat: ich verstehe deinen Beitrag nicht.
Sisi
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Schön von dir zu lesen. Danke fürs Kontakthalten.
(Der feedback ist immens wichtig für alle aktiven Sexworker und potentiellen NeueinsteigerInnen.)
@hndlat
Tiefschürfende Anal-ysen wie schwer die Umstellung ist zur 'normalen' (Berufs-)welt habe ich gerade hier gefunden:
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenue ... i-1872.php
oder hier:
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=3055
Ich vermute, dass es vielen Sexworkern angemessener zur bisherigen Berufserfährung wäre, ein profitables Outplacement d.h. eine Nachfolgeberufstätigkeit als Selbstständige zu finden. Doch das ist aus Wettbewerbsgründen (=ökonomische Zusammenhangsbedingung) nur selten möglich, weil jede Existenzgründung außerhalb der Sexarbeit eine hohe Anfangsinvestition in Geld bzw. spezielles geldwertes Wissen (Ausbildung/Insiderwissen) verlangen, um die notwendige Effizienz (=Rentabilität) in Höhe der durchschnittlichen Kapitalmarktverzinsung zu erreichen. Das schaffen vielfach nur die privilegierten Abgänger von Universitäten oder Aussteiger von marktführernden Unternehmen...
@Micky
Entschuldige die naive Frage, aber als Mann oder Nichtsexworker scheinst du viele Aspekte der Sexarbeit verdrängen zu wollen - verständlich ;-) aber nicht akzeptabel ;-(( . Die sog. "Falle Prostitution" bedeutet und erklärt, dass Sexwork selten nachhaltig erfolgreich gelingt, weil die patriarchalen Verhältnisse extrem gegen Sexworker arbeiten und Sexwork wie Leistungssport ein Jugendberuf ist...
Die geplanten zahlreichen Projekte für Sexworker Fortbildungen und Ausstiegsbegleitung mögen das hoffentlich in Zukunft etwas abferdern können...
.
(Der feedback ist immens wichtig für alle aktiven Sexworker und potentiellen NeueinsteigerInnen.)
@hndlat
Tiefschürfende Anal-ysen wie schwer die Umstellung ist zur 'normalen' (Berufs-)welt habe ich gerade hier gefunden:
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenue ... i-1872.php
oder hier:
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=3055
Ich vermute, dass es vielen Sexworkern angemessener zur bisherigen Berufserfährung wäre, ein profitables Outplacement d.h. eine Nachfolgeberufstätigkeit als Selbstständige zu finden. Doch das ist aus Wettbewerbsgründen (=ökonomische Zusammenhangsbedingung) nur selten möglich, weil jede Existenzgründung außerhalb der Sexarbeit eine hohe Anfangsinvestition in Geld bzw. spezielles geldwertes Wissen (Ausbildung/Insiderwissen) verlangen, um die notwendige Effizienz (=Rentabilität) in Höhe der durchschnittlichen Kapitalmarktverzinsung zu erreichen. Das schaffen vielfach nur die privilegierten Abgänger von Universitäten oder Aussteiger von marktführernden Unternehmen...
@Micky
Entschuldige die naive Frage, aber als Mann oder Nichtsexworker scheinst du viele Aspekte der Sexarbeit verdrängen zu wollen - verständlich ;-) aber nicht akzeptabel ;-(( . Die sog. "Falle Prostitution" bedeutet und erklärt, dass Sexwork selten nachhaltig erfolgreich gelingt, weil die patriarchalen Verhältnisse extrem gegen Sexworker arbeiten und Sexwork wie Leistungssport ein Jugendberuf ist...
Die geplanten zahlreichen Projekte für Sexworker Fortbildungen und Ausstiegsbegleitung mögen das hoffentlich in Zukunft etwas abferdern können...
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- hat was zu sagen
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- Registriert: 11.03.2010, 20:28
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huhu sisi!
schön das du konsequent bist:=)
viell.ergibt sich noch eine möglichkeit das sie dich fest übernehmen oder das du viell.doch noch eine umschulung wagst?
bist ja selbst 30 das ist doch kein alter:=)
ich bin jetzt genau seit 8 monaten raus.
mache schule und freu mich über einen vollkommend neuen weg den ich eingeschlagen hab:=)
bald gibt es zeugnisse und ich hab jede woche 3-4 klausuren bis ende nächsten monat.
aber es ist mein verdammtes ziel diesen neuen weg zu gehen und dran zu bleiben
möge er noch so hart sein!!lg lena
schön das du konsequent bist:=)
viell.ergibt sich noch eine möglichkeit das sie dich fest übernehmen oder das du viell.doch noch eine umschulung wagst?
bist ja selbst 30 das ist doch kein alter:=)
ich bin jetzt genau seit 8 monaten raus.
mache schule und freu mich über einen vollkommend neuen weg den ich eingeschlagen hab:=)
bald gibt es zeugnisse und ich hab jede woche 3-4 klausuren bis ende nächsten monat.
aber es ist mein verdammtes ziel diesen neuen weg zu gehen und dran zu bleiben
möge er noch so hart sein!!lg lena
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- Fachmoderator(in)
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- Registriert: 23.08.2010, 15:38
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- Ich bin: BetreiberIn
RE: Mein Ausstiegsbeispiel als Mutmacher
Du hast den Job aber vor 6 Jahren mal angefangen. Aus welchem Grund? Not oder Passion ? Sicher ist es immer gut aus einem Job aussteigen zu können, den man nicht mehr machen will und gerade in diesem Gewerbe ist es meist schwerer als in "normalen" Berufen...obwohl ich das auch als normalen Beruf sehe, da es ja einen Markt dafür gibt. Es gibt auch hier wie überall sicher die unterschiedlichsten Meinungen. Ich finde es nur immer bedauerlich, wenn man zu dem was man beruflich gemacht hat nicht steht oder es verteufeln will... aus welchem Grund man das auch immer getan hat aber es ist ein Lebensabschnitt der nun mal da war... in dem es sicher auch Momente gab die nicht negativ besetzt waren und gutes Geld hat es sicher auch gebracht.
Ich rede hier nicht von Zwangsprostitution...denn das wäre ein ganz anderes Thema.
Wer aussteigen will und auch das Leben "danach" meistern kann, ist aber ein Mensch vor dem ich meinen Hut ziehe...aber den ziehe ich auch, wenn aus dem Bänker der Gastronom und aus der Hausfrau die erfolgreiche Geschäftsfrau wird.
Gruss Adultus - IT Micha
Ich rede hier nicht von Zwangsprostitution...denn das wäre ein ganz anderes Thema.
Wer aussteigen will und auch das Leben "danach" meistern kann, ist aber ein Mensch vor dem ich meinen Hut ziehe...aber den ziehe ich auch, wenn aus dem Bänker der Gastronom und aus der Hausfrau die erfolgreiche Geschäftsfrau wird.
Gruss Adultus - IT Micha
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- Ich bin: Keine Angabe
Hallo,
hier mal ein neues Resume.
Jetzt habe ich etwa 5 Woche gearbeitet, in eienr Papierverarbeitung bis zu oftmals 10,5 Stunden am Tag.
Es ist hart, mit weniger Geld auszukommen, da man sein Gehalt ja erst an einem bestimmten Tag bekommt.
Und die letzten 4 Tage waren am härtesten.
Trotzdem bin ich echt froh, so schnell eine Stelle bekommen zu haben.
Die Kollegen sind alle sehr nett, aber auch gelegentlich sehr albern. Männer halt;-)
Ich arbeite mit 3 Frauen und 15 Männern zusammen und musste feststellen, dass selbst Schlapperlook und "sch... egal was ich anziehe"-Klamotten auch nicht helfen, nicht von den Männern gesehen zu werden.
Zwei sind in mich verliebt, beide haben es mir gestanden.
Eigentlich wollte ich diese Aufmerksamkeit nicht und bin etwas irritiert.
Körperlich geht es mir, außer dem Asthma, dass ich wieder bekomme habe (Staub und Stress in der Arbeit) sehr viel besser.
Und ich habe 10Kilo abgenommen, teils durch die Arbeit, teils durch gesundes Essen.
Und jetzt muss ich mir auch nichts mehr ausdenken, wenn mich jemand fragt, was ich beruflich mache.
Liebe Grüße
Sisi
hier mal ein neues Resume.
Jetzt habe ich etwa 5 Woche gearbeitet, in eienr Papierverarbeitung bis zu oftmals 10,5 Stunden am Tag.
Es ist hart, mit weniger Geld auszukommen, da man sein Gehalt ja erst an einem bestimmten Tag bekommt.
Und die letzten 4 Tage waren am härtesten.
Trotzdem bin ich echt froh, so schnell eine Stelle bekommen zu haben.
Die Kollegen sind alle sehr nett, aber auch gelegentlich sehr albern. Männer halt;-)
Ich arbeite mit 3 Frauen und 15 Männern zusammen und musste feststellen, dass selbst Schlapperlook und "sch... egal was ich anziehe"-Klamotten auch nicht helfen, nicht von den Männern gesehen zu werden.
Zwei sind in mich verliebt, beide haben es mir gestanden.
Eigentlich wollte ich diese Aufmerksamkeit nicht und bin etwas irritiert.
Körperlich geht es mir, außer dem Asthma, dass ich wieder bekomme habe (Staub und Stress in der Arbeit) sehr viel besser.
Und ich habe 10Kilo abgenommen, teils durch die Arbeit, teils durch gesundes Essen.
Und jetzt muss ich mir auch nichts mehr ausdenken, wenn mich jemand fragt, was ich beruflich mache.
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Sisi
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Halllo,
ich möchte nach etwa 1,5 Jahren mal wieder berichten.
Ich bin umgezogen und arbeite noch im Helferbereich. An meine Sexworker-Tätigkeit denke ich gar nicht mehr, außer Kolleginnen lassen mal Kommentare fallen ala " Im horizontalen verdinet man bestimmt leicht sein Geld.". Ich schweige dann dazu und denke mir meinen Teil.
Jetzt habe ich mich entschlossen, etwas mehr aus meinem Leben zu machen und ab dem WS, spätestens ab dem SS, zu studieren. Aber wenn ich alles vorher geschafft habe, schafffe ich das auch.
Den größten Teil meiner Schulden habe ich bezahlt, nach und nach zwar, aber sicher. Und habe gelernt, das kleine Raten besser sind zu verkraften, als eine große über die man sich dann einen ganzen Monat ärgert.
Liebe Grüße, vorallem an die, die mich noch kennen.
ich möchte nach etwa 1,5 Jahren mal wieder berichten.
Ich bin umgezogen und arbeite noch im Helferbereich. An meine Sexworker-Tätigkeit denke ich gar nicht mehr, außer Kolleginnen lassen mal Kommentare fallen ala " Im horizontalen verdinet man bestimmt leicht sein Geld.". Ich schweige dann dazu und denke mir meinen Teil.
Jetzt habe ich mich entschlossen, etwas mehr aus meinem Leben zu machen und ab dem WS, spätestens ab dem SS, zu studieren. Aber wenn ich alles vorher geschafft habe, schafffe ich das auch.
Den größten Teil meiner Schulden habe ich bezahlt, nach und nach zwar, aber sicher. Und habe gelernt, das kleine Raten besser sind zu verkraften, als eine große über die man sich dann einen ganzen Monat ärgert.
Liebe Grüße, vorallem an die, die mich noch kennen.
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- Goldstück
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- Registriert: 06.05.2009, 21:29
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Hi Sisi,
gratuliere dir von ganzem Herzen für deinen bisherigen Weg, mir gehts ähnlich wie dir.
Hab auch vor etwa einem Jahr den Ausstieg gemacht weil ich einfach nicht mehr konnte, Schuld waren meine psychischen Probleme.
Heute arbeite ich in einem sozialem Betrieb und bin trotz kleinem Einkommen glücklich, ab und zu zieht es mich noch ins horizontale zurück und ich treffe mich mit Stammkunden, auch um mir ein kleines TG dazu zuverdienen.
Ich wünsche jedem auf seinem Weg das Beste, und ich werde nie vergessen warum ich heute da bin wo ich bin!
Danke SW Forum, danke Zwerg
Valerie
gratuliere dir von ganzem Herzen für deinen bisherigen Weg, mir gehts ähnlich wie dir.
Hab auch vor etwa einem Jahr den Ausstieg gemacht weil ich einfach nicht mehr konnte, Schuld waren meine psychischen Probleme.
Heute arbeite ich in einem sozialem Betrieb und bin trotz kleinem Einkommen glücklich, ab und zu zieht es mich noch ins horizontale zurück und ich treffe mich mit Stammkunden, auch um mir ein kleines TG dazu zuverdienen.
Ich wünsche jedem auf seinem Weg das Beste, und ich werde nie vergessen warum ich heute da bin wo ich bin!
Danke SW Forum, danke Zwerg
Valerie
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