HIV => AIDS

Hier soll eine kleine Datenbank entstehen, die sich vornehmlich mit über den Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und dem Schutz vor ihnen beschäftigt
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Marc of Frankfurt
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Paradigmenwechsel?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zwangsuntersuchung?

Opt-in – opt-out - HIV-Routineuntersuchung versus Beratung und Test


Aids verschwindet. Die tödliche Seuche ist durch die antiretrovirale Therapie zur chronischen Erkrankung geworden. Aber: Die Zahl der Patientinnen und Patienten, bei denen die HIV-Infektion erstmals im fortgeschrittenen Stadium wegen zusätzlicher Komplikationen diagnostiziert wird, ist noch immer sehr hoch. Die Behandlungsoptionen dieser Patientinnen und Patienten sind eingeschränkt. Auch die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist trotz aller Präventionsstrategien in den letzten Jahren nicht rückläufig.

In Deutschland darf ein HIV-Test nur mit der aktiven Einwilligung einer Patientin bzw. eines Patienten nach einer Aufklärung erfolgen.

Andere Länder, wie die USA, bevorzugen seit einigen Jahren die Praxis des „opt out“, das heißt, dass eine Patientin oder ein Patient den im Rahmen einer gewöhnlichen Routineuntersuchungen durchgeführten HIV-Test aktiv ablehnen muss.
Ist dieses Modell auch für Deutschland vertretbar oder ist dies sowohl unter medizinischen als auch ethischen Aspekten unvertretbar?


Referent - Pro
Professor Dr. Behrens | Klinik für Immunologie und Rheumatologie | Hannover

Eine frühzeitige antiretrovirale Behandlung kann Aids und andere Komplikationen im Rahmen der HIV-Infektion verhindern. Durch die Senkung der Viruslast können möglicherweise auch Neuinfektionen verhindert werden. Die Medikamenteneinnahme einer antiretroviralen Therapie wird immer einfacher und offenbar verringert sich auch das Spektrum der Nebenwirkungen. Daher ist es sinnvoll, auch in Deutschland den HIV-Test in die normale Labor-Routine bzw. Standard-Routineuntersuchungen zu integrieren, um alle HIV-Infektionen zu erfassen. Wozu also noch mit dem START der ART warten? Was wäre, wenn alle HIV-Infizierten sofort behandelt werden könnten?


Referent - Contra
Dr. Armin Schafberger | Deutsche AIDS-Hilfe e.V.

Die "Reihentestung" der Gesamtbevölkerung ist weder medizinisch noch ethisch vertretbar. Vor dem Hintergrund der epidemiologischen Situation in Deutschland führt routinemäßiges Testen zu hohen falsch-positiven Testergebnissen in der Allgemeinbevölkerung. Ein HIV-Test ist auch heute noch kein banaler Eingriff, da das Ergebnis und die Ergebnismitteilung weitreichende Konsequenzen für die Betroffenen hat. Der Anspruch, besonders riskierte Menschen mit einem qualifizierten Beratungs- und Testangebot zu erreichen, kann besser durch zielgruppenspezifische Ermutigungsprojekte realisiert erreicht werden.

http://www.hivkontrovers.de/hivkontrove ... 41&lang=42





HIV-KONTROVERS 2010 am 2. Oktober 2010 in Essen


www.facebook.com/event.php?eid=148627548508527

www.hiv-kontrovers.de

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nina777
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Beitrag von nina777 »

21.9.2010

Neues Vaginal-Gel bietet kaum Schutz vor HIV

Die Hoffnungen auf einen Schutz vor HIV durch ein neues Vaginal-Gel erhalten einen Dämpfer: PRO 2000 schützt die beteiligten Frauen nicht vor einer Infizierung mit dem HI-Virus


Das Gel wurde viereinhalb Jahre lang mit mehr als 900 Frauen in einer so genannten Phase-III-Studie getestet. Solche Studien sind die letzte und für die Zulassung entscheidende Phase bei der Einführung eines neuen Medikaments oder einer neuen Behandlung.

Ein Teil der Frauen verwendete vor dem Geschlechtsverkehr das Gel, das die Vaginalzellen vor dem Eindringen von HIV-Viren schützen sollte. Die andere Gruppe erhielt ein unwirksames Placebo-Produkt. Die Frauen waren mindestens 18 Jahre alt und sexuell aktiv - und sie wurden über andere Mittel zur HIV-Prävention informiert.

Ähnliche Infektionsraten

Die Probandinnen wurden zwölf, 24, 40 und 52 Wochen nach Testbeginn in 13 Kliniken in Südafrika, Tansania, Uganda und Sambia untersucht. Dabei seien in den unterschiedlichen Testgruppen keine wesentlichen Unterschiede bei der Infizierungsrate festgestellt worden, heisst es in der Studie.

Das Gel PRO 2000, das mit zwei unterschiedlichen Konzentrationen getestet wurde, sei zwar gesundheitlich unbedenklich, aber zugleich unwirksam gegen das HIV-Virus, folgern die Ärzte. Wissenschaftler geben aber die Hoffnung nicht auf, dass Vaginalgels bei der Bekämpfung der Immunschwächekrankheit Aids helfen könnten.

Neue Hoffnung

Im Juli hatte ein bei der Aids-Konferenz in Wien vorgestelltes Vaginal-Gel namens CAPRISA 004 optimistische Reaktionen ausgelöst. Gemäss ersten Tests reduzierte dieses Gel das Risiko der HIV- Infizierung um rund 39 Prozent.

Dabei handelt es sich um das erste Mikrobizid - ein chemisches Mittel zur Abtötung von Mikroben -, das mit einem so genannten antiretroviralen Mittel ausgestattet ist. Antiretrovirale Mittel werden zur Behandlung von HIV-Patienten angewendet. Die Tests mit CAPRISA 004 sollen fortgesetzt werden.

http://www.20min.ch/wissen/news/story/27422123
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Marc of Frankfurt
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Antwort der D Bundesregierung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Zur Anfrage der Partei die Linke (s.o.):


Kein medizinisch relevantes Infektionsrisiko

bei antiretroviral behandelten HIV-Patienten
beim Geschlechtsverkehr



25. September 2010 | Von ondamaris

Nach derzeitiger Kenntnis muss laut Bundesregierung davon ausgegangen werden, dass von ”einem effektiv antiretroviral behandelten HIV-Infizierten in der Regel keine medizinisch relevantes Infektionsrisiko für seine Sexualpartner ausgeht“.

Ein Restrisiko bleibe – wie auch beim Gebrauch von Kondomen – bestehen, teilt sie in ihrer Antwort (17/2968) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (17/2852) mit.

Dieses Risiko könne gegenwärtig nicht genau quantifiziert werden.

Die Regierung macht weiter deutlich, dass eine pauschale Beantwortung der Frage, ob eine potenzielle Strafbarkeit wegen gefährlicher Körperverletzung nach dem deutschen Strafgesetzbuch auch bei HIV-infizierten und unter Therapie stehenden Menschen in Betracht komme, nicht möglich sei. Die Beantwortung hänge von ”diversen Einzelumständen“ ab, deren Bewertung den unabhängigen Gerichten überlassen bleibe.

Die Regierung sieht sich nicht in der Lage, die Zahl der Personen zu benennen, die seit 1982 wegen gefährlicher Körperverletzung durch eine mögliche Übertragung des HI-Virus angeklagt wurden. In den Statistiken der Strafrechtspflege würden Anklagen bzw. Verurteilungen wegen eines solchen Delikts nicht gesondert erfasst.

(Meldung HIB)
http://www.ondamaris.de/?p=21477





Antwort der Bundesregierung:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/029/1702968.pdf





.
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HIV greift das Gehirn an

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Wie bei Syphilis-Erkrankten im Spätstadium, wurden Gehirnschäden bei einem viertel der HIV-Infizierten festgestellt.

A quarter of those with HIV have brain disorders, Canadian study finds



VANCOUVER SUN
Wednesday, September 29, 2010
Eva Ferguson, Postmedia News
p. B8.

CALGARY -- Brain disorders may be almost commonplace among people infected with HIV, the virus that causes AIDS, a startling new Canadian study has found.

One quarter (25%) of HIV-positive patients who took part in a 10-year Alberta study also suffer from neurological disorders, reports Chris Power, a neurology professor at the University of Calgary.
The percentage of middle-aged Canadians with neurological disorders is just five per cent (5%).


Power adds that HIV patients who suffer from brain disorders also face twice the risk of death compared to HIV patients without neurological diseases.

The study, reported in the international journal Neurology, studied 1,651 people with HIV treated at the Southern Alberta Clinic in Calgary between 1998 and 2008. The study team found that 404 people with HIV experienced neurological problems, including seizures, dementia, nerve pain in their hands and feet, memory loss, headaches, migraines, afflictions of the nervous system and movement disorders.

"We were very surprised with these results, and what a common problem this is," said Power. "It has a really negative impact on the quality of life of these patients ... their ability to hold down a job, their economic and social capacities."

The study also found that those with full-blown AIDS had twice the chance of having brain disorders than people who were just HIV-positive.

HIV can cause inflammation that can damage the brain. Past research has suggested HIV can reduce blood flow to certain parts of the brain, causing problems with memory and other cognitive functions normally seen in much older patients.

Power said his study has proved existing anti retro viral medications don't attack the virus within the brain well enough.

He said the goal now must be to develop new antiretroviral medications that can be used in high concentrations, will attack HIV, but won't damage the brain.

"Right now these drugs don't cross the blood-brain barrier very well," he said. "The study proves without a doubt that neurological disease is a major cause of disability for people with HIV. That motivates us to look closely at which drugs are working well, design optimal drug combinations to reduce brain diseases, and to explore in the lab new drugs that we can use to protect the brain."



Abstract der Studie 2009:
Neurologic immune reconstitution inflammatory syndrome (NeuroIRIS) in HIV/AIDS
http://www.neurology.org/cgi/content/abstract/72/9/835

Prof. Christopher Power, Homepage:
http://www.psychiatry.ualberta.ca/Home/ ... rChris.cfm





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Fortsetzung zu posting#141

Beitrag von nina777 »

3.10.2010

HIV-Tests ohne Einwilligung?

Ärzte und Aids-Hilfe sind sich bei dem Thema nicht einig

Essen. Ärzte und Vertreter der Aidshilfe sind sich nicht einig darüber, ob in Deutschland ein HIV-Test ohne aktive Einwilligung des Patienten im Rahmen einer Routineuntersuchung eingeführt werden sollte. Vor allem in Großstädten mit vielen HIV-Infektionen sei ein Test ohne schriftliche Zustimmung des Betroffenen ratsam, sagte der Mediziner Georg Behrens am Samstag auf einer Fachtagung der Aidshilfe NRW in Essen. Gegner dieses Verfahrens wiesen darauf hin, dass Menschen, die permanent zum Arzt gingen, mehrfach getestet würden. Die Zielgruppe der homosexuellen Männer von rund 30 Jahren würde aber gar nicht getestet, kritisierte Armin Schafberger von der Deutschen Aidshilfe.

Abgesehen von einer fehlenden rechtlichen Grundlage seien HIV-Tests ohne Einwilligung zudem ein "Milliardengrab". Die Kosten würden auf bis zu 1,1 Milliarden Euro geschätzt.

http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-b ... 15,3444237

http://www.epd.de/west/west_index_79980.html
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Beitrag von nina777 »

11.10.2010

Problematische Selbstdiagnose

Experten warnen vor HIV-Test für zu Hause


Bin ich HIV-positiv? Eine Antwort auf diese Fragen versprechen im Internet angebotene Heimtests. Auf deren Ergebnisse ist jedoch wenig Verlass, warnen Mediziner. Außerdem können falsche Diagnosen die Betroffenen in große seelische Not bringen.

Berlin/Bonn - Es ist nur ein winziger Pieks in die Fingerkuppe - ein Pieks, der das ganze Leben verändern kann. Kinderleicht soll es sein, sich selbst zu Hause auf HIV zu testen: Einen Tropfen Blut in den Schacht einer Testkassette fallen lassen, anschließend zwei Tropfen Pufferlösung zugeben und bereits nach 15 bis 30 Minuten entscheiden zwei Streifen im Sichtfenster der Testkassette, ob eine HIV-Infektion vorliegt oder nicht.

Die sogenannten Heimtests kann jeder mit einem Klick im Internet problemlos bestellen - viele davon tragen kein CE-Siegel und sind somit für den europäischen Markt gar nicht zugelassen. Was viele Käufer nicht wissen: Testsysteme, die überprüfen, ob eine Person sich mit dem HI-Virus infiziert hat, dürfen in Deutschland seit dem 21. März 2010 nur noch an Ärzte, ambulante und stationäre Einrichtungen im Gesundheitswesen und an Gesundheitsbehörden abgegeben werden.
Trotzdem bieten einige Vertreiber HIV-Heimtests über das Internet weiterhin auch dem deutschen Laien an. Ein Unternehmen mit Firmensitz auf den Seychellen geht sogar soweit, den mündigen Bürger in die Pflicht zu nehmen, wenn er auf seiner Website auffordert: "Lassen Sie sich nichts von der Regierung und der EU vorschreiben! Kaufen Sie Heimtests wann und wo Sie wollen! Es geht hier um Ihre Gesundheit! " Ein HIV-Heimtest sei absolut anonym, das lange quälende Warten auf das Testergebnis entfalle, heißt es weiter.

Tatsächlich bestätigen einige Betroffene in Foren, dass sie sich scheuen, öffentlich gesehen zu werden, wenn sie sich beispielsweise in den Gesundheitsämtern oder bei den örtlichen Aidshilfen anonym auf HIV testen lassen - auch weil Aidskranke in der Gesellschaft noch immer stigmatisiert werden.

HIV-Test gehört in professionelle Hände

Doch HIV-Träger, die nichts von ihrer Infektion wissen, können andere Personen anstecken, eine frühzeitige Therapie, die den Krankheitsverlauf verlangsamt, unterbleibt. Ein HIV-Test ist also sinnvoll, aber bitteschön nur, wenn Ärzte oder medizinisch geschultes Personal ihn durchführen, warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zusammen mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) in einer gemeinsamen Erklärung. Für 2009 wurden dem RKI 2.856 neu diagnostizierte HIV-Infektionen in Deutschland gemeldet - über die Dunkelziffer der Neuinfektionen lässt sich nur spekulieren. Insgesamt tragen schätzungsweise 67.000 Menschen in Deutschland den Aids-Erreger in sich.

"Ohne vernünftige Beratung kann der HIV-Heimtest fatale Folgen haben", sagt Christian Hoffmann, Vorsitzender der klinischen Arbeitsgemeinschaft Aids Deutschland (KAAD) in Bonn: "Da sitzt ein Mensch allein zu Hause, macht einen Test und der zeigt fälschlicherweise ein positives Testergebnis. Ich habe schon Leute erlebt, die selbstmordgefährdet waren, nachdem sie mit einer HIV-Infektion konfrontiert wurden."

HIV-Heimtests überprüfen meist, ob die Testperson spezifische Antikörper gegen Proteinbestandteile des HI-Virus im Blut, Urin oder im Schleimhautabstrich der Mundhöhle aufweist. Bei einer von etwa 200 Proben schlägt das Testsystem aber ebenfalls Alarm, wenn viele HIV-unspezifische Antikörper im Körper der Testperson herumschwirren. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Testperson sich mit dem Grippevirus oder einem anderen Virus infiziert hat, bei einer Schwangerschaft, nach Impfungen oder bei einer Autoimmunerkrankung.

Das passiert zwar auch bei den herkömmlichen Antikörper-Suchtests im Labor, dort wird aber ein reaktives Suchtestergebnis durch einen weiteren sogenannten Bestätigungstest abgesichert. "Deswegen teilen wir das positive Ergebnis eines Suchtests niemals der Testperson mit, sondern warten immer erst den Bestätigungstest ab", erklärt Aidsexperte Hoffmann.

Wie ein Überraschungsei

Auch wenn das Testergebnis negativ ausfällt, also keine Infektion nachgewiesen werden kann, ist das noch lange kein Persilschein für ungeschützten Geschlechtsverkehr. Denn erst etwa drei Monaten nach der Ansteckung haben sich genügend Antikörper gegen das HI-Virus gebildet, um ausreichend zuverlässig eine HIV-Infektion ausschließen zu können.

Die aktuellen Schnelltests der vierten Generation verkürzen die Zeit von der Ansteckung bis zum Nachweis von HIV um lediglich etwa fünf Tage. Negativ kann der Test auch ausfallen, wenn er falsch angewendet wird, denn jeder Schritt vom Piekser bis zur Interpretation des Testergebnisses ist fehleranfällig.
"Das ist zum Teil so, als ob Sie ein Überraschungsei geliefert bekommen und dann die verschiedenen Komponenten zusammenbauen müssen", weiß Armin Schafberger, der Medizinreferent der Deutschen Aidshilfe in Berlin. Um halbwegs sicher in der Durchführung und Interpretation der Ergebnisse zu sein, müssten mindestens 20 Tests durchgeführt werden. Wenn der Finger nach dem Pieksen zu sehr gequetscht wird, gelangt beispielsweise mehr Gewebeflüssigkeit anstatt Blut in die Testkassette, wodurch die vorhandenen Antikörper verdünnt und somit schwerer nachweisbar sind. Von den mitgelieferten Plastikpipetten rät Schafberger sogar ab, weil darin das Blut viel schneller gerinnt als in einer Glaspipette.

Gegen die im Internet angebotenen nicht CE-markierten HIV-Heimtests können die zuständigen Überwachungsbehörden der Länder nur wenig ausrichten, zumal wenn die Betreiber im Ausland sitzen. Selbst ein CE-Siegel ist nicht automatisch eine Qualitätsgarantie, weil die Mitgliedsländer die europäischen Richtlinien unterschiedlich auslegen und unabhängige Vergleichsstudien oft fehlen. Mit dem Verbot der HIV-Heimtests in Deutschland ist dem Internethandel zwar kein Riegel vorgeschoben, es ist aber zumindest ein klares Signal, findet Schafberger: "Dadurch wird sich das Problem in Grenzen halten. Mehr kann man nicht machen."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 12,00.html
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Beitrag von nina777 »

20.10.2010


Angeblich Durchbrüche bei AIDS-Bekämpfung

Eine laufende, dreijährige Studie der Traditionellen Chinesischen Medizin hat Durchbrüche bei der Bekämpfung von HIV / Aids erzielt, teilte das Guang'anmen Krankenhaus in Beijing am Samstag mit.


...mehr dazu http://german.china.org.cn/china/2010-1 ... 161545.htm
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Marc of Frankfurt
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Angst als Gesundheitsverletzung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Urteil

HIV-Infizierter muss Sexpartner Schadenersatz zahlen



22.10.2010, 10:20 Uhr | DDP

Köln (dapd-nrw). Ein HIV-infizierter Mann muss seinem Sexpartner wegen ungeschütztem Geschlechtsverkehr Schadenersatz in Höhe von 1.140 Euro zahlen. Dies entschied das Amtsgericht Köln in einem am Freitag veröffentlichten Urteil. Der Mann hatte dem Kläger erst nach der gemeinsamen Nacht von seiner Erkrankung berichtet.

Der Mann beteuerte vor Gericht, er könnte seinen Partner nicht anstecken und legte dazu entsprechende Atteste vor. Aufgrund ständiger ärztlicher Kontrolle sei sein HIV-Wert "unterhalb der Nachweisgrenze".

Darauf komme es nicht an, befand der Richter. Allein die Angst, sich angesteckt zu haben, sei eine "psychische Beeinträchtigung im Sinne einer Gesundheitsverletzung", hieß es im Urteil. Dafür sehe das Gesetz einen Schadenersatzanspruch vor. Der Kläger erhält allerdings nur Dreiviertel der geforderten Summe, da ihn nach Überzeugung des Gerichts ein Mitverschulden trifft. Er hätte auf einem Kondom bestehen können.

Die beiden Männer hatten sich im letzten Herbst über eine Internet-Plattform kennengelernt. Nach dem einvernehmlichen, aber ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte der Beklagte offenbart, HIV-positiv zu sein.

Der Kläger, ein russischer Austauschstudent, lebte wochenlang in Angst, sich angesteckt zu haben. Er hatte sich umgehend einer 1.500 Euro teuren Medikamenten-Therapie unterzogen [PEP]. Seine Krankenkasse hatte sich allerdings geweigert, die Kosten zu übernehmen. Deshalb hatte er seinen Sex-Partner auf Schadenersatz verklagt.


dapd
http://nachrichten.t-online.de/hiv-infi ... 0350/index

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RE: HIV => AIDS

Beitrag von Aoife »

Nachdem aufgeklärt wurde, auf welche Weise manche Gehirnzellen gegen HIV resistent sind, nämlich indem sie ein Protein produzieren, das einen unverzichtbaren Schritt der Virusvermehrung blockiert, bestehen Hoffnungen, dass sich hieraus ein naturnahes Medikament gegen HIV entwickeln lassen könnte.

Abstract der relevanten Forschungsarbeit (English): http://litbot.doccheck.com/de/cont_40.p ... =dce102329
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Vielfalt der Vorbeugung

Beitrag von Marc of Frankfurt »


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Beitrag von nina777 »

05.11.2010

Erbgut-Vergleich

Wieso manche Menschen nicht an Aids erkranken


Eine HIV-Infektion führt zu Aids, wenn sie nicht behandelt wird. Allerdings nicht bei jedem: Bei etwa einem von dreihundert Betroffenen bricht die Immunschwächekrankheit nicht aus. Wissenschaftler haben im Erbgut nach der Ursache gesucht - und sind fündig geworden.

Manche Menschen scheinen von Natur aus vor Aids gefeit: Trotz einer Infektion mit HIV bleibt die Anzahl der Viren in ihrem Blut vergleichweise gering. Die Immunschwächekrankheit bricht daher deutlich später oder nie bei ihnen aus. Das Phänomen ist selten: Nur etwa einer von dreihundert Infizierten entpuppt sich als so genannter HIV-Controller.

Ein internationales Forscherteam hat jetzt das Erbgut von rund 1000 HIV-Controllern sowie 2600 HIV-Infizierten untersucht, um die Ursachen der natürlichen Widerstandsfähigkeit zu ergründen. Sie erhoffen sich bessere Behandlungsmethoden für die Zukunft, wie sie im Fachmagazin "Science" berichten.

Die Forscher fahndeten im Erbgut nach kleinen Variationen - Single Nucleotide Polymorphisms genannt -, die bei den HIV-Controllern gehäuft auftraten. Sie stießen dabei auf Veränderungen, die sich auf das so genannte HLA-Protein auswirken: Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das in infizierten Zellen Bruchstücke von Viren an sich bindet und an der Zelloberfläche präsentiert.

Diese Warnung alarmiert Killerzellen, eine Art Spezialeinheit der Körperabwehr. Sie docken daraufhin an die Zelle an, um sie zu zerstören und so die Vermehrung der Viren einzudämmen. Die Bindungsstelle des HLA-Proteins ist nach Angaben der Forscher bei HIV-Controllern etwas anders aufgebaut. Dadurch scheint es eine effektive Immunantwort gegen das Virus zu ermöglichen, die bei anderen Menschen ausbleibt.

"Frühere Studien haben gezeigt, dass bestimmte Gene für die Kontrolle von HIV wichtig sind, die mit dem HLA-System zu tun haben. Aber sie konnten nicht genau zeigen, welche Gene beteiligt sind und wodurch die Unterschiede im Verlauf der Infektion zustande kommen", sagt Paul de Bakker vom Brigham and Women's Hospital, einer der Co-Autoren der Studie. "Unser Ergebnis deutet nicht nur auf ein spezielles Protein, sondern sogar auf eine Region des Eiweißes, welche dessen Funktion entscheidend beeinflusst."

Die Wissenschaftler hoffen, dass diese Erkenntnis einen praktischen Nutzen in der Behandlung bringen kann. "Es ist noch ein langer Weg, bis wir diese Erkenntnisse in eine Therapie für Patienten oder die Entwicklung eines Impfstoffes umsetzen können, aber wir sind dennoch einen großen Schritt weitergekommen", sagt Bruce Walker, Leiter des Ragon Institute und Co-Autor der Studie.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 45,00.html

Abstract

http://www.sciencemag.org/cgi/content/a ... .1195271v1
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Beitrag von nina777 »

Vor dem Welt-Aids-Tag

Presseeinladung zum Online-Workshop "Aids-Prävention"
Stand der Forschung zu Aids-Impfstoffen und Mikrobiziden


Hannover (ots) - Prävention ist der Schlüssel im Kampf gegen die Aids-Epidemie. Trotz der weltweit gestiegenen Zahl von Aids-Patienten, die lebensrettende antiretrovirale Medikamente erhalten, ist die Rate der Neuinfektionen enorm: Auf zwei behandelte Patienten kommen fünf Menschen, die sich neu mit HIV anstecken. Angesichts von täglich mehr als 7.000 HIV-Neuinfektionen werden wirksame Präventionsmethoden dringend benötigt.
Vor allem Frauen in Entwicklungsländern brauchen Mittel wie zum Beispiel vaginal anwendbare Mikrobizide auf antiretroviraler Basis, um sich unabhängig von ihrem Partner vor HIV schützen zu können. Auch Aids-Impfstoffe - selbst mit partieller Wirksamkeit - sind ein zentrales Instrument im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit.

Wie ist der Stand der Forschung zu Mikrobiziden und zu Aids-Impfstoffen? Welche Fortschritte gab es bisher, wie geht es weiter? Welche Rolle spielen Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) dabei? Alles Wissenswerte über die Erforschung und Entwicklung von Aids-Präventionsmethoden erfahren Sie in einem Online-Workshop am.

Mittwoch, 24.November 2010
10.30 bis 11.30 Uhr.


Daten zur Einwahl ins WebEx-Seminar siehe unten.
Die Kurzreferate halten:

- Renate Bähr, Geschäftsführerin Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
(DSW): Einführung
- Nadia Rozendaal, Director Policy Advocacy, Europe, International
AIDS Vaccine Initiative (IAVI), www.iavi.org: "Stand der
Aids-Impfstoffforschung und Ausblick"
- Thomas Mertenskötter, Executive Director of External Relations,
Europe, International Partnership for Microbicides (IPM),
www.ipmglobal.org : "Stand der Mikrobizidforschung und Ausblick"

Im Anschluss an die Präsentationen haben Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Das Seminar wird aufgezeichnet und ist später über http://www.weltbevoelkerung.de/workshop.shtml abrufbar.
Hinweise zur Einwahl:

1. Registrieren im Vorfeld des Workshops:
a) Folgen Sie dem Link:
https://dsw.webex.com/dsw/onstage/g.php?t=a&d=707712526
b) Klicken Sie auf "Registrieren", tragen Sie Ihren Namen und Ihre
E-Mail-Adresse ein und klicken Sie anschließend auf "Absenden".
c) Nun erhalten Sie ein E-Mail mit weiteren Informationen.
2. Start des Workshops am 24. November, 10.30 Uhr
Wichtig: Loggen Sie sich zunächst auf der WebEx-Seite ein, bevor Sie
sich telefonisch einwählen.
a) Zur Teilnahmen am Workshop klicken Sie den Link "Klicken Sie hier"
in Ihrer E-Mail (siehe unter 1c).
b) Über den Button "Jetzt beitreten" können Sie an dem Workshop
teilnehmen.
c) Für die telefonische Einwahl: Sobald Sie auf der WebEx.-Seite
sind, erscheint ein Fenster mit globalen Einwahlnummern (wählen Sie
bitte 069/50071286), der Workshop-ID (707 712 526) und Ihrer
Teilnehmer-ID.
Sie können den Referenten alternativ über die Boxen Ihres PCs oder über ein Headset zuhören und sich zu jedem späteren Zeitpunkt telefonisch einwählen (siehe unter 2c), um Ihre Fragen an die Referenten zu stellen.
Pressekontakt:
Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Tel.:+49511-94373-31
mailto:ute.stallmeister@dsw-hannover.de
http://www.presseportal.de/go2/weltbevoelkerung

http://www.presseportal.de/pm/24571/171 ... voelkerung
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RE: HIV => AIDS

Beitrag von Aoife »

Papst lockert Kondomverbot

Wer als Katholik ein Kondom benutzt, muss nicht mehr zwingend ein schlechtes Gewissen haben: Papst Benedikt XVI. hat einen eingeschränkten Gebrauch erlaubt. Die neue Linie des Vatikan gilt allerdings nicht für die normale Empfängnisverhütung, ...

...wenn Prostituierte sich und andere so schützen, könne dies "ein erster Schritt zur Moralisierung" sein und dabei helfen, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, "dass nicht alles gestattet ist und man nicht alles tun kann, was man will"

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 72,00.html
English: http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-11804398
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"Gott verhüte"

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sogar für uns Sexworker gibts eine Botschaft:
Papst Benedikt XVI hat geschrieben:condoms for male prostitutes may be justifiable "in the intention of reducing the risk of infection."


http://montreal.ctv.ca/servlet/an/local ... ntrealHome
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 27.11.2010, 00:53, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: HIV => AIDS

Beitrag von Aoife »

Internationale Gruppen einschließlich UNAIDS begrüßen den Sinneswandel des Papstes (English):

http://www.bbc.co.uk/news/mobile/world- ... 43?SThisFB

Eine Stilblüte aus dem Text möchte ich euch nicht vorenthalten:

"If the intention is to prevent transmission of the virus, rather than prevent contraception, moral theologians would say that was of a different moral order."

Ich vermute der Fall, dass ein Kondom verwendet wird um die Empfängsnisverhütung zu verhindern, wird in der Praxis extrem selten sein :046

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von nina777 »

22.11.2010

Gleichbleibend hohe Zahl an AIDS-Neuinfektionen

Zahl der Neuinfektionen größer als Zahl der Todesfälle


Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat in seinem aktuellen Epidemiologischen Bulletin zum Welt-AIDS-Tag 2010 die Schätzzahlen für das laufende Jahr sowie eine Analyse der HIV-Entwicklung in Deutschland veröffentlicht. Demnach haben sich im Jahr 2010 wie in den Vorjahren rund 3.000 Menschen neu mit AIDS infiziert. Das nahm der Präsident des RKI, Reinhard Burger, zum Anlass, auf die Bedeutsamkeit von kontinuierlicher Forschung und Prävention hinzuweisen.

Die Anzahl der Neuinfektionen, die seit Jahren gestiegen war, stagniere seit Mitte des Jahrzehnts. Derzeit lebten in Deutschland rund 70.000 Menschen mit dem HIV oder AIDS. Im Jahr 2010 sind laut RKI mit etwa 550 Menschen relativ wenige an den Folgen der Krankheit gestorben, was der wirksamen medikamentösen Behandlung zu verdanken sei. Das führe dazu, dass die Zahl der Neuinfektionen erheblich höher sei, als die Zahl der Todesfälle.

DER HIV UND ANDERE SEXUELL ÜBERTRAGBARE ERREGER

Die bei weitem größte Gruppe der von der Krankheit betroffenen Menschen stellen mit rund 60 Prozent Männer, die mit Männern Sex haben. Mit etwa jeweils etwa 15 Prozent folgen Infektionen über heterosexuelle Kontakte sowie solche wegen intravenösen Drogengebrauchs. An vierter Stelle stehen mit rund 10 Prozent Menschen aus sogenannten Hochprävalenzländern, also Ländern, bei denen der Anteil der HIV-infizierten oder AIDS-kranken Menschen bei über einem Prozent der Bevölkerung liegt. Diese hätten sich meist in ihren Herkunftsländern bei heterosexuellen Kontakten infiziert.

Zunehmend erlangte der Umstand Bedeutung, dass andere sexuell übertragbare Erreger wie die der Syphilis wieder zunehmen. Wegen der damit einhergehenden Entzündungen werde die Ansteckung mit dem HIV erleichtert. Zudem seien Syphiliskranke selbst infektiöser. Das RKI weist darauf hin, dass der Verzicht von zwei vermeintlich gleichermaßen betroffenen Partnern auf ein Kondom nicht zielführend sei. „Paradoxerweise“ könne ein solches Verhalten auf indirektem Wege die Zahl der HIV-Infektionen erhöhen.

RECHTZEITIG MIT THERAPIE BEGINNEN

Die Zahlen werden von einem weiteren Umstand bestimmt. Die notwendige medizinische Behandlung sei in den vergangenen Jahren zunehmend auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden, was dazu geführt habe, dass die Ansteckungsfähigkeit durch entsprechende Medikamente nicht frühzeitig herabgesetzt werden konnte. Das werde derzeit wieder geändert.

http://www.gesundheit-report.de/in-kuer ... ionen.html

Epidemiologisches Bulletin

http://www.rki.de/cln_160/nn_205760/DE/ ... /46_10.pdf
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RE: HIV => AIDS

Beitrag von Aoife »

Bild
Aoife hat geschrieben:Internationale Gruppen einschließlich UNAIDS begrüßen den Sinneswandel des Papstes (English):

http://www.bbc.co.uk/news/mobile/world- ... 43?SThisFB
Nachdem konservative Kreise die Tatsache, dass der Papst als Beispiel für den Kondomgebrauch zur Infektionsprophylaxe MSM als Beispiel gewählt hat, dahingehend auslegen wollten, dass weibliche Prostituierte nach wie vor kein Kondom verwenden dürfen, hat der Papst am Wochenende klargestellt, dass seine neue Auffassung geschlechtsunabhängig ist.

Quelle: http://www.guardian.co.uk/world/2010/no ... dom-ruling

Dabei war doch von Anfang an klar, dass es um die Gesinnungsethik geht, das Geschlecht sich nur durch das willkürlich gewählte Beispiel ergeben hat. Schon traurig, welche Energien aufgewendet werden, um frauenfeindliche Perversionen als moralisch hochstehend darzustellen. Aber das kennen wir ja zur Genüge aus der politischen Diskussion zur Prostitution ...

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RE: HIV => AIDS

Beitrag von Aoife »

Auch wenn UNAIDS und andere Organisationen es begrüßen - es bleibt mehr als fraglich, ob der Sinneswandel des Papstes irgend einen praktischen Nutzen haben wird.

Denn wer in Fragen der Sexualität auf den Papst hört ist ungefähr ebenso vernünftig wie jemand, der sich zu einer anstehenden Gehirnchirurgie vom Klempner beraten läßt.

Zumindest argumentiert so Niall O'Dowd vom IrishCentral.
Quelle (English): http://www.irishcentral.com/story/news/ ... 20604.html

Das scheint mir durchaus nachvollziehbar, auch ich kann mir kaum vorstellen, dass ausgerechnet diejenigen, die bisher wegen der päpstlichen Haltung gegen Kondome zum Gesundheitsschutz waren, jetzt auf einmal Vorkämpfer eines vernünftigen Umgangs mit der Sexualität werden sollten. Sofern sie dem Sinneswandel des Papstes überhaupt folgen ...

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Dennis
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RE: HIV => AIDS

Beitrag von Dennis »

Ich muß mich doch sehr wundern das/wie diese Äußerung vom Papst hier aufgenommen wird. Das die Sexworker mit seiner Aussage diskriminiert und stigmatisiert werden scheint keinem von Euch aufgegangen zu sein.

Als wären wir Prostituierte das Übel schlechthin in Bezug auf HIV. Es spielt keine Rolle, ob das Wort "Prostituierte(r)" mit einem r oder mit einem e endet. es geht nicht um Sexualpraktiken an sich, es geht um ungeschützte Sexualpraktiken.

http://www.taz.de/1/leben/alltag/artike ... -ein-mann/

War er sich nicht bewußt das er damit Millionen von Menschen die diesem Beruf, Dienstleistung, Brotwerwerb weltweit nachgehen, nachgehen müssen zum wiederholten mal in eine Ecke stellt und ausgrenzt an der Teilhabe des „Mensch seins“, das männliche wie weibliche Prostituierte (Über)TrägerInnen von HIV sind, sie mit dieser Formulierung diskriminiert, stigmatisiert und je nach Landesgesetz kriminalisiert?

http://alivenkickn.wordpress.com/2010/1 ... omment-769


Was mich jetzt eine Woche nach dem "Halleluja, der Weise aus Rom hat gesprochen" verwundert", es ist niemandem aufgefallen das der "Heilige Stuhl" mit seiner "Lombardischen Weichspülung"

Die Papst-Äußerungen über die Lockerung des katholischen Kondom-Verbots bezogen sich nach den Worten von Vatikan-Sprecher Federico Lombardi nicht alleine auf männliche Prostituierte. Es gelte aber auch für weibliche oder etwa transsexuelle Prostituierte. http://www.google.com/hostednews/afp/ar ... b6b2f5.1e1

Prostituierte stigmamtisiert, diskriminiert hat und damit unterstellt, das sie für die Verbreitung von HIV (auch) verantwortlich sind. "Alle Prostiuierte sind HIV positiv".
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen.

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nina777
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Höheres Ansteckungsrisiko für Frauen

Beitrag von nina777 »

29.11.2010

Weltweit mehr Frauen als Männer betroffen

Mehr als die Hälfte der weltweit rund 22,5 Millionen HIV-Infizierten sind Frauen und Mädchen. Nötig sei daher dringend eine verstärkte frauenspezifische HIV-Forschung.


Mehr als die Hälfte der weltweit rund 22,5 Millionen HIV-Infizierten sind Frauen und Mädchen. Nötig sei daher dringend eine verstärkte frauenspezifische HIV-Forschung, erklärte der Sprecher des deutschen Kompetenznetzes HIV/AIDS, Norbert Brockmeyer, am Montag in Bochum anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember. Das Infektionsrisiko für Frauen sei aus gesellschaftlichen und anatomischen Gründen höher als das von Männern.

Während in Deutschland und anderen westlichen Industriestaaten rund 80 Prozent der Betroffenen männlich sind, hat eine Frau zum Beispiel in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara ein bis zu achtmal höheres Risiko, sich mit HIV zu infizieren als ein Mann.

Das deutsche Kompetenznetz befasst sich laut Brockmeyer derzeit speziell mit schwangeren HIV-Patientinnen. Erforscht wird beispielsweise, ob sich die HIV-Therapie geschlechtsspezifisch optimieren lässt. Es wird vermutet, dass der Therapieeffekt bestimmter HIV-Medikamente bei Männern und Frauen unterschiedlich ist.

In Deutschland leben neuen Schätzungen zufolge rund 70.000 Menschen mit HIV oder Aids. Allein in diesem Jahr haben sich etwa 3000 Menschen neu mit HIV infiziert, das sind ähnlich viele wie in den Vorjahren.

http://www.stern.de/news2/aktuell/hiv-i ... 29030.html
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