Gerade durch einen Hinweis von Marc an anderer Stelle gefunden:
In "Die Zeit" v. 13. Januar 2011
Online-DEBATTE
Übrigens, ich bin eine Prostituierte
Im Video spricht Simone Kellhoff von Hydra e.V. und ein anonymisiertes Escort über ihren Umgang mit dem Verschweigen ihrer Tätigkeit.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2011-01 ... ostitution
Habe die ersten vierzig Kommentare überflogen und ich frage mich ernsthaft, ob es der Mühe wert ist, dort ein Statement abzugeben. Was meint ihr?
DIE ZEIT: DEBATTE Übrigens, ich bin eine Prostituierte
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DIE ZEIT: DEBATTE Übrigens, ich bin eine Prostituierte
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RE: DIE ZEIT: DEBATTE Übrigens, ich bin eine Prostituierte
Ariane, ich habe mir gerade über 200 Kommentare durchgelesen.
Es sind zwar einige, welche fundierte Kommentare einbringen, leider glänzt aber die Mehrheit mit sämtliche gesellschaftlichen Klischees aus purer Unwissenheit.
Dazu bringt eine "Ann-Katrin" dann den "Alice Schwarzer Standpunkt" als den richtigen Weg an.
Ein "Zeitungsente a. D". holt aber immer sofort zu Totschlagargumenten aus (muss sehr viel Zeit haben).
Schlussfolgerung: Die guten und richtigen Kommentare werden leider sofort pauschal zugedrönt. Es ist der ewige Kampf gegen Windmühlen.
Gruß Jupiter
Es sind zwar einige, welche fundierte Kommentare einbringen, leider glänzt aber die Mehrheit mit sämtliche gesellschaftlichen Klischees aus purer Unwissenheit.
Dazu bringt eine "Ann-Katrin" dann den "Alice Schwarzer Standpunkt" als den richtigen Weg an.
Ein "Zeitungsente a. D". holt aber immer sofort zu Totschlagargumenten aus (muss sehr viel Zeit haben).
Schlussfolgerung: Die guten und richtigen Kommentare werden leider sofort pauschal zugedrönt. Es ist der ewige Kampf gegen Windmühlen.
Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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Strategie
Die Prostitutionsgegnerschaft folgt tief sitzenden Instinkten (z.B. prägenden Ekelgefühlen) und ist daher auf der rationalen Schiene schwer zu bekämpfen. Ein Video kann da teilweise mehr leisten (toll dass Hydra damit eines der ersten deutschsprachige SWA-Clips produziert hat [Sex Worker Awarness vgl. Audacia Ray, SWAT, Oberelfe, Nuttenrepublik e.a.]). Kann es jemand bei Youtube und Co. reinstellen?
Leserpostings bringen m.E. weniger und werden weniger(?) gelesen. Es sei denn wir werden immer mehr und posten unter gemeinsamen Wiedererkennungswert "Sexworker Forum Sexworker" viel, häufig, regelmäßig, erfrischend und schlagfertig...
Aber ich befürchte, es kann die einzelne Aktivistin (also dich Ariane genauso wie mich;-) langfristig auch ganz schön runter ziehen, sich ständig mit den Anties zu beschäftigen. (Auch Simone kommt m.E. nicht wirklich gut rüber. Die jahrelange aufreibende prekarisierte Arbeit im Kampf gegen ein stigmatisierendes hegemoniales System scheint Spuren hinterlassen zu haben).
Die Fronten sind teilw. ideologisch verhärtet wie Religionsgegnerschaft und -krieg z.B. früher zwischen ev. und kath. oder heute christl./jüd. zu arab./mosl. oder zwischen neolib. Marktwirtschaftlern gegen Kommunismus oder zwischen hetero/'normal', Rassismus/Ausländerhaß und homo/queer...
Die neuen Medien Internet und Foren haben leider auch die negativen Folge, dass sich die Bevölkerung in ihre verschiedenen Medienecken aufteilt und gesellschaftliche Polarisation damit größer wird.
Eine Kampf-Ethik und Vorgehensweise unsererseits sollte in eine Liebes-Ethik gewandelt werden. Sind wir Sexworker dazu nicht die berufenen Experten? Wir müssen uns nur an unsere Kernkompetenz erinnern.
Leserpostings bringen m.E. weniger und werden weniger(?) gelesen. Es sei denn wir werden immer mehr und posten unter gemeinsamen Wiedererkennungswert "Sexworker Forum Sexworker" viel, häufig, regelmäßig, erfrischend und schlagfertig...
Aber ich befürchte, es kann die einzelne Aktivistin (also dich Ariane genauso wie mich;-) langfristig auch ganz schön runter ziehen, sich ständig mit den Anties zu beschäftigen. (Auch Simone kommt m.E. nicht wirklich gut rüber. Die jahrelange aufreibende prekarisierte Arbeit im Kampf gegen ein stigmatisierendes hegemoniales System scheint Spuren hinterlassen zu haben).
Die Fronten sind teilw. ideologisch verhärtet wie Religionsgegnerschaft und -krieg z.B. früher zwischen ev. und kath. oder heute christl./jüd. zu arab./mosl. oder zwischen neolib. Marktwirtschaftlern gegen Kommunismus oder zwischen hetero/'normal', Rassismus/Ausländerhaß und homo/queer...
Die neuen Medien Internet und Foren haben leider auch die negativen Folge, dass sich die Bevölkerung in ihre verschiedenen Medienecken aufteilt und gesellschaftliche Polarisation damit größer wird.
Eine Kampf-Ethik und Vorgehensweise unsererseits sollte in eine Liebes-Ethik gewandelt werden. Sind wir Sexworker dazu nicht die berufenen Experten? Wir müssen uns nur an unsere Kernkompetenz erinnern.
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Liebes-Ethik
Genau; von diesem Ethos ist auch das von mir geschriebene Abschluss-Manifest getragen, das krönender Abschluss der Nuttenrepublik ist. Hab den Text hier an anderer Stelle erwähnt. Das Programm, wo es u.a. Texte abgedruckt sind, muss noch in pdf umgewandelt werden, leider fehlt mir die Technik. Vielleicht kann mich hier jemand supporten.
Genau; von diesem Ethos ist auch das von mir geschriebene Abschluss-Manifest getragen, das krönender Abschluss der Nuttenrepublik ist. Hab den Text hier an anderer Stelle erwähnt. Das Programm, wo es u.a. Texte abgedruckt sind, muss noch in pdf umgewandelt werden, leider fehlt mir die Technik. Vielleicht kann mich hier jemand supporten.
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Ganz einfach.Ariane hat geschrieben: Das Programm, wo es u.a. Texte abgedruckt sind, muss noch in pdf umgewandelt werden, leider fehlt mir die Technik.
Auf http://de.openoffice.org/ OpenOffice.Org herunterladen, eine kostenlose Alternative zu Microsoft Office (und Word und dergleichen), dieses Programm installieren (dauert eine Weile, aber ist ganz einfach). Dein Text öffnen in Open Office Writer. Da gibt es eine Funktion, wo man mit einem Mausklick einen Text in pdf verwandelt.
Alternative: Acrobat Pro kaufen, und das ist nicht billig.
LG,
Arum
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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RE: DIE ZEIT: DEBATTE Übrigens, ich bin eine Prostituierte
Format umwandeln kann ich schon Arum; nur habe ich keinen Scanner zum Einlesen der Druckfassung also digitalisieren, wo sehr viel interessante Texte zu finden sind.
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