Die Sexarbeiterin als Konkurrenz zur Ehefrau?

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Denise Richards befindet sich im Sorgerechtskrieg mit Charlie Sheen.

Denise soll sich 2006 haben scheiden lassen, weil er zu SexarbeiterInnen ging.

Berliner Kurier, 27.05.2008
http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... 20290.html





vgl. auch unseren Lexikoneintrag zur Bigamie
lexicon.php?letter=Bigamie

Siehe auch:
Ehefrauen als Opfer in Prostititutionsskandalen?
viewtopic.php?p=33837#33837





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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 28.05.2008, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Lucy
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Beitrag von Lucy »

als ich noch verheiratet war, hatten wir ein halbes jahr, in dem mein damaliger mann 500 km weit weg gearbeitet hat, wir sahen uns nur am we. damals habe ich darüber nachgedacht, wie ich reagieren würde. ich dachte schon damals, daß ich ihm eher verziehen hätte, wenn er mit einer prostituierten ins bett gegangen wäre, als eine affäre mit einer bekannten oder ähnlichem gehabt hätte. hätte er diese affäre wirklich gehabt, hätte ich ihm die rote karte gegeben, ein besuch bei einer hure hätte ich wahrscheinlich besser wegstecken können.

CK
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Beitrag von CK »

Mal ne andere Frage in diesem Kontext: müsste eine SW nicht akzeptieren, wenn ihr Ehemann mal zu einer anderen SW geht ? Schliesslich fickt sie selber jeden Tag für Geld, wieso sollte nun ihr Mann jedoch keusch bleiben und sich nur für sie aufsparen? Gut, für die SW ist es nur ein Job, aber für ihren Mann dann halt auch nur eine reine Konsumangelegenheit so wie ins Kino gehen oder so.

Oder würde eine SW das als Beleidigung ansehen weil sie schliesslich jederzeit ja bereit wäre dem Mann seine sexuelle Befriedigung zu kommen zu lassen ? (Obwohl: ist hier nicht das Risiko dass von einer SW erwartet wird, dass sie immer will, weil sonst schnell der Mann durchdreht aus Eifersucht über die Kunden ...)

Aber irgendwie ist das doch auch alles Doppelmoral. Selber die Männer von anderen Frauen sexuell befriedigen, aber beim eigenen Mann eifersüchtig werden ...

Wenn wir schon über Doppelmoral reden in unserer Gesellschaft, dann vlt. auch mal unter den SW selbst ...

Was meint ihr ?

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Lucy
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Beitrag von Lucy »

hihi, die überlegung hatte ich auch.

ich habe mich bewußt gegen eine partnerschaft entschieden, da ich nicht auf der einen seite ständig sex mit anderen männern haben kann und dann meinem partner vorwerfen, wenn er auch mit anderen frauen sex hat. das geht bei mir einfach nicht. also lass ich es ganz, was partnerschaft angeht :-))

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certik
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Beitrag von certik »

CK hat geschrieben:Mal ne andere Frage in diesem Kontext: müsste eine SW nicht akzeptieren, wenn ihr Ehemann mal zu einer anderen SW geht ? Schliesslich fickt sie selber jeden Tag für Geld, wieso sollte nun ihr Mann jedoch keusch bleiben und sich nur für sie aufsparen? Gut, für die SW ist es nur ein Job, aber für ihren Mann dann halt auch nur eine reine Konsumangelegenheit so wie ins Kino gehen oder so.
Ich sehe nicht, warum eine SW es eher akzeptieren müsste, als eine Frau, die nicht als SW arbeitet. Die SW verdient ihr Geld damit, es ist ihr Job. Und, wie in jedem anderen Job auch, gibt es gute und schlechte Tage - aber es ist immer Job.
Ich freue mich jedesmal mit und für meine Freundin, wenn sie einen angenehmen Job hatte - der Gedanke, dass sie mich dabei "betrügen" würde, ist mir noch nie gekommen.
Ich denke aber auch, dass die Frage eher müssig ist, da ein Partner einer SW, der andere Einblicke bekommt als ein Gast, durch diese Einblicke die Lust an einem Besuch bei einer anderen SW eher verliert. Mir zumindest geht es so.

CK hat geschrieben:Oder würde eine SW das als Beleidigung ansehen weil sie schliesslich jederzeit ja bereit wäre dem Mann seine sexuelle Befriedigung zu kommen zu lassen ? (Obwohl: ist hier nicht das Risiko dass von einer SW erwartet wird, dass sie immer will, weil sonst schnell der Mann durchdreht aus Eifersucht über die Kunden ...)
Wie kommst Du nur auf die Idee, dass eine SW jederzeit bereit wäre? Mich wundert, dass hier noch kein Aufschrei kam, denn das ist doch wirklich allerübelstes Klischee, auch wenn Du es ja selbst wieder etwas relativiert hast.
Warum sollte der Mann aus Eifersucht durchdrehen? Mache ich etwas falsch, wenn ich nicht eifersüchtig bin? :002
Ich denke, dass ein eifersüchtiger Charakter als Partner für SW denkbar ungeeignet ist.
Ich bin jetzt seit viereinhalb Jahren mit meiner Freundin zusammen, sie hatte in dieser Zeit sicherlich mit einer vierstelligen Anzahl von Männern Sex (vorher übrigens auch schon). Sie hat mich unter einer nicht geringen Anzahl an Vergleichs- und Auswahlmöglichkeiten gewählt, worauf ich schon ein wenig stolz bin. Ich hatte anfangs ein wenig Zeit gebraucht, um mich damit zurecht zu finden, aber durch viel reden ohne Vorbehalte, sind meine Bedenken sehr schnell verschwunden.


CK hat geschrieben:Aber irgendwie ist das doch auch alles Doppelmoral. Selber die Männer von anderen Frauen sexuell befriedigen, aber beim eigenen Mann eifersüchtig werden ...
Wenn wir schon über Doppelmoral reden in unserer Gesellschaft, dann vlt. auch mal unter den SW selbst ...
Was meint ihr ?
Ich sehe das nicht als Doppelmoral.
Doppelmoral wäre es, wenn die SW ausserhalb des Jobs eine Beziehung mit jemand Anderem hätte, dies aber nicht auch ihrem Partner zugestehen würde. Doppelmoral ist nach meinem Verständnis wenn ich etwas "offiziell" moralisch verdamme, es also meinem Partner nie zugestehen würde, es aber im Verborgenen selbst mache.

Ich denke, dass man das alles nicht verallgemeinern kann, da alle Menschen unterschiedlich sind.
Für mich bedeutet eine Partnerschaft, dass wir uns auf gleicher Augenhöhe befinden. Ich verlange nichts von meiner Partnerin, dass ich nicht auch selbst bereit bin zu machen. Ich erwarte auch, dass das umgekehrt nicht anders ist.
Jede Partnerschaft hat ihre individuellen Lösungsstrategien und wenn beide Partner mit einer Lösung einverstanden sind, dann ist das vollkommen in Ordnung und kein Aussenstehender hat das Recht das in Frage zu stellen.

LG certik

PS: Eine interessante Betrachtung zum Thema Eifersucht von Ernest Bornemann findet sich hier.
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

CK
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Beitrag von CK »

certik hat geschrieben:- der Gedanke, dass sie mich dabei "betrügen" würde, ist mir noch nie gekommen.
Eben. Es ist kein Betrug !

Wieso sollte dann der Besuch einer SW einer sein ? Business ist Business, ob Angebot oder Nachfrage. So sehe ich das.

Könnte man nicht sagen für Betrug müssten Gefühle im Spiel sein ? Sex und Liebe kann man ja wunderbar trennen.

Von daher finde ich auch ne offene Beziehung nicht schlecht, wo man also noch Sex mit Anderen haben darf oder man dies sogar gemeinsam in Swingerclubs so lebt (wobei natürlich da immer ein gewisses Risiko mitspielt, auch bzgl. Eifersucht, vlt. ist das deshalb auch nicht so das Wahre, k.A., hab es bisher nie testen können, da nie so eine Beziehung gehabt).
certik hat geschrieben: Ich denke aber auch, dass die Frage eher müssig ist, da ein Partner einer SW, der andere Einblicke bekommt als ein Gast, durch diese Einblicke die Lust an einem Besuch bei einer anderen SW eher verliert. Mir zumindest geht es so.
Interessant. Kannst Du das vlt. näher erläutern ?
certik hat geschrieben:Wie kommst Du nur auf die Idee, dass eine SW jederzeit bereit wäre?
Sorry, habe mich vlt. schlecht ausgedrückt. Ich wollte darauf hinaus, dass ja jeder Mensch sexuelle Wünsche hat, die er befriedigt sehen möchte. Man hat also immer gewisse Ansprüche an seinen Partner, zumindest unbewusst, egal ob berechtigt oder nicht.

Eine Frau hat das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und das muss ich als Mann akzeptieren. Aber jeder weiss dass das nicht einfach ist. Damit meine ich nicht, dass man sie zu etwas zwingen möchte, das nicht, aber dass eine solche Ablehnung erstmal verarbeitet werden muss und man aufpassen muss was man evtl. in seiner Enttäuschung sagt.Umgekehrt sicher genauso.

Unbewusst denkt die Frau dann vlt., dass sie- obwohl sie keine Lust heute hat- sie es vlt. doch tun müsste, zumal sie in ihrem Beruf ja erlebt, dass viele Männer sonst frustriert zu einer SW laufen und dieses Wissen sie noch stärker antreibt als eine Nicht-SW, die vlt. nur vage Gedanken in diese Richtung hat.
certik hat geschrieben: Warum sollte der Mann aus Eifersucht durchdrehen? Mache ich etwas falsch, wenn ich nicht eifersüchtig bin?
Nein, das ist wunderbar, wenn Du es nicht bist. Ich sehe aber generell das Problem, dass man es werden könnte. Und zwar eben dann wenn man sexuell unbefriedigt ist. Weil ihre Kunden sind das- sofern sie ihren Job gutgemacht hat- nicht mehr.
certik hat geschrieben: Jede Partnerschaft hat ihre individuellen Lösungsstrategien und wenn beide Partner mit einer Lösung einverstanden sind, dann ist das vollkommen in Ordnung und kein Aussenstehender hat das Recht das in Frage zu stellen.
Absolut richtig ! Vollkommen einverstanden.
certik hat geschrieben:hier.
Sorry, aber mit solchem Schwachsinn kann ich nichts anfangen.

Das mag ja sein, dass in Stammesgesellschaften kein Privatbesitz existiert, aber ich will in einer arbeitsteiligen, hoch entwickelten, industrialisierten, hochtechnisierten Welt wie der heutigen leben und diese gibt es eben nur mit Privateigentum. Anders funktioniert das nicht.

Dieses Zurückwollen in die warme Kleingruppe, wie man sie aus der Tierwelt kennt oder eben aus Subsistenzwirtschaften, mag ja zutiefst menschlich sein, aber es ist Irrsinn, die Regeln dieser Kleinwelt auf eine grosse Volkswirtschaft aufzupropfen. Wer das tut, zerstört, die Wirtschaft komplett. Genauso wie man umgekehrt die Kleingruppe (Familie bspw.) zermalmen würde, würde man ihr die Regeln der kapitalistischen Volkswirtschaft auferlegen. Dazu empfehle ich die Zwei-Welten-Theorie von Friedrich von Hayek.

Diesen Irrtum begehen aber fast alle Linkskollektivisten, ob Sozialisten, Kommunisten oder Matriarchen dann eben. Sie wollen ihre schönen Vorstellungen von Solidarität usw., die ich durchaus teile, auf die ganze Wirtschaft ausdehnen statt sie nur privat oder halt noch im eigenen Betrieb auszuleben. Was dann dabei rauskommt, kann man sich vorstellen. Der durch Eigennutz angetriebene Mensch wird nicht sehr produktiv sein und die Wirtschaft wird zusammenkrachen. Wie schon im Staatssozialismus. (In der Subsistenzwirtschaft funktioniert das noch, weil es da im Eigennutz des Menschen ist, so zu handeln. Der Mensch ist halt solange solidarisch, solange er darauf angewiesen ist und selbst etwas davon hat.)

Damit es keine Eifersucht gibt, müssten wir alle exakt ergebnisgleich sein. Um dies zu erreichen, müsste ein absolut barbarisches System errichtet werden, was jede persönliche Freiheit im Keim erstickt, denn nur so ist totale Gleichheit zu erreichen. Technisch müssten wir quasi zurück in die Höhlen. Würden mich wundern wenn das viele wollen, mit Ausnahme vlt. irgendwelcher grüner Esoteriker oder so. Und man darf zudem nicht nur bei materieller Gleichheit stehenbleiben.

Auf sexuellem Plan würde ich sagen, wir bräuchten dann eine Kultur wie bspw. die Bonobos, jeder mit jedem. Da zeigt sich der ganze schwachsinnige Irrsinn von solchen Träumern. Damit es keine Eifersucht geben kann, haben die Frauen erst recht auf Kommando die Beine breit zu machen und mit jedem Mann es zu treiben, sehr frauenfreundliche Welt. Entspannt in die Barbarei nenne ich das. Dass manche neomarxistische Feministinnen davon sogar noch träumen, weil sie meinen, dann gäbe es ne Welt ohne die böse Ehe oder Prostitution und auf wundersame Weise vlt. doch nur sexuelle zufriedene Männer ohne Ansprüche, ist wirklich lustig, aber gegen ideologische Verblendung (wie ich sie teilweise auch in nem anderen hier gesetzten Link schonmal lesen musste, damals von SPDlerinnen, ich kommentier halt bloss nicht alles was hier reingestellt wird) ist halt kein Kraut gewachsen.

Sorry, da bleibe ich lieber so ein böser bürgerlicher Kapitalist oder Konservativer (aufgrund meines Menschenbildes bin ich das ja auch wohl).

Und ehrlich gesagt, ich bezweifle dass es selbst bei Naturvölkern keine Eifersucht gab/gibt. Aber nun gut.

Es kann m.E. übrigens durchaus funktionieren, dass man in einer Gruppe Sex untereinander hat und alles super läuft, vlt. sogar Männer sich eine Frau teilen oder umgekehrt, das ist wunderbar (insgeheim bin ich ja auch für Polygamie und für sexuelle Freiheit sws), aber es gibt genug Fälle wo solche Dinge nicht funktionieren (in der berüchtigten Kommune 1 bspw. waren nicht alle glücklich....) und daher bleibe ich mehr als skeptisch. Ich weiss auch nicht wie ich persönlich reagieren würde.

Die Matriarchaten sollen aber durchaus gerne kleine Subkulturen gründen, ich liebe Subkulturen und besuche sie gerne.

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Beitrag von Angel_friend »

von certik
Sie hat mich unter einer nicht geringen Anzahl an Vergleichs- und Auswahlmöglichkeiten gewählt, worauf ich schon ein wenig stolz bin.

Wie meinst du das? Vergleichst du dich allen Ernstes mit den Freiern deiner Partnerin. Glaubst du sie hat sich den Besten im Bett ausgesucht? Was bekommt deine Partnerin noch von Ihren Kunden?

Eine SW arbeitet in einem Club an einem Ende der Stadt. Ihr Freund beglückt mit ihrem Geld (und seinem, hoffentlich) die Mädchen am anderen Ende der Stadt. Kommentar der Frau die mir das erzählte: "Toll, oder?". Sicher einer der beliebtesten Gäste.

Mangelnde oder geringe Eifersucht wird gern als Gefühlskälte ausgelegt. (Ich persönlich kann überhaupt nicht damit umgehen wenn jemand eifersüchtig ist).

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Angel_friend hat geschrieben:Wie meinst du das? Vergleichst du dich allen Ernstes mit den Freiern deiner Partnerin. Glaubst du sie hat sich den Besten im Bett ausgesucht? Was bekommt deine Partnerin noch von Ihren Kunden?
Also da bin ich doch der Meinung, dass es ein Unterschied ist, wenn man mit einem Kunden "ins Bett geht" und eine Dienstleistung erbringt oder mit dem eigenen Freund.

Ich kann mich hier an ein länger zurückliegendes Gespräch mit einem Mann erinnern, der selbst noch der alten Riege der Zuhälter zuzurechnen ist (die es meines Erachtens Heute nicht mehr gibt - die Ausbeuter in der SexarbeiterInnenwelt heißen nunmehr, Sexmagazin - ...zeitung - Webmaster - und auch manche BetreiberInnen (die weit über 50% kassieren)) - Bei diesem Gespräch wurde von meinem Gegenüber erklärt: Zitat: Ich habe kein Problem mit dem, was meine Kleine macht - aber, wenn sie gustiert (Wiener Ausdruck für "etwas nach Geschmack aussuchen") sich also um einen Gustobuam (also einen Mann als Lustobjekt (zumeist unbezahlt)) umschaut, dann würde ich es nicht dulden" Zitatende

Christian

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Jason
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Beitrag von Jason »

Ich habe immer ein Problem mit dem Begriff "Betrug" bzw. "betrügen".
Wer betrügt denn wen? Und um was?
Betrügt der brave Ehemann seine Frau um die Treue, die er ihr mal zugestand in einer Zeit der rosa Wolken, wenn er zu einer anderen Frau geht um Sex zu haben?
Oder betrügt sie ihn vielleicht um seine Sexualität wenn sie keine Lust hat? Warum soll nur sie entscheiden ob und wann ihr Mann Sex hat?

Mir kam es noch nie in den Sinn, den Besuch bei einer SW als Ersatz für etwas anzusehen, sondern es war vielmehr die Lust auf fremde Haut und die Erweiterung meines sexuellen Horizontes. Ich sehe deshalb auch eine SW nicht als "Ersatz" zu meiner Frau oder gar Ehe an, was auch ein kapitaler Fehler wäre. Ich sehe es als schöne persönliche Bereicherung an und oute mich hiermit als egoistischer böser Bube. ( das war ich aber schon immer :045 )
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Beitrag von CK »

@Jason: Ich finde der Betrug liegt auch darin, dass der Mann seiner Frau nichts sagt. Man verschweigt etwas, etwas so derart Elementares, dass man dies als Vertrauensbruch auffassen könnte, schliesslich hat man sich irgendwann mal geschworen sich alles zu erzählen (auch wenn jeder in der Realität immer noch Geheimnisse haben wird, wenngleich vlt. nicht gleich sowas) und ehrlich zueinander zu sein.

Andrerseits: welche Frau erlaubt ihrem Mann zu ner SW zu gehen ? Ich weiss persönlich von einem Fall, wo der Mann seine Frau ganz toll liebt und nur mit ihr Sex im egtl. Sinne hat, aber da er auf SM steht und seine Frau damit nichts anfangen kann, erlaubt sie ihm Dominas zu besuchen. Das finde ich toll, weil dies ist definitiv auch in diesem Milieu keine Selbstverständlichkeit. In vielen Fällen ist es sogar eher so, dass die Partnerin gar nichts von den Neigungen weiß.

Willkommen im Club aber, Jason, wir wären beide nichts für dieses ominöse sozialistische Paradies namens Matriarchat. Eine Welt ohne Sexarbeit - hilfe :003

Hanna
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Beitrag von Hanna »

CK hat geschrieben:@Jason: Ich finde der Betrug liegt auch darin, dass der Mann seiner Frau nichts sagt. Man verschweigt etwas, etwas so derart Elementares, dass man dies als Vertrauensbruch auffassen könnte, schliesslich hat man sich irgendwann mal geschworen sich alles zu erzählen (auch wenn jeder in der Realität immer noch Geheimnisse haben wird, wenngleich vlt. nicht gleich sowas) und ehrlich zueinander zu sein.
...
jaja, dieses "alles erzählen" ist ein problem. da sprichts du was wichtiges an CK!
IMHO leben viele am Anfang ihre Ehe zu total und kommen dann nicht mehr aus der Nummer raus. viele männer werden von ihren Frauen fast lückenlos überwacht, was Portemonnaie und Zeit angeht. Da hab ich manchen gehetzten Kunden der sich die Zeit rausschwitzen muß und manche die mir den Liebeslohn tw. in zwei Euro Stücken geben - weil sie sichs wirklich vom Zigarettengeld absparen mußten.
Man kann jeden Mann am Anfang seiner Ehe nur raten, sich einen gewissen Freiraum zu erhalten, durch ein Hobby und auch finanziell.
deswegen fidet man so viele Außendienstler und Kraftfahrer unter den SW-Kunden. die haben immer irgendwelche Reisespesen die sie an der Frau vorbeimogeln können und sind auch so mobiler...

den begriff "betrügen"der triffts nicht, taktvoll verschweigen eher. die konsequent andersrum wäre, daß kein Puffgänger heiraten könnte

lg, Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

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Jason
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Beitrag von Jason »

Hanna hat geschrieben:IMHO leben viele am Anfang ihre Ehe zu total und kommen dann nicht mehr aus der Nummer raus. viele männer werden von ihren Frauen fast lückenlos überwacht, was Portemonnaie und Zeit angeht.
Ist denn der Besuch einer SW nicht der Versuch aus dieser "Nummer" wie du es schreibst, herauszukommen. Ich denke viele verzichten auf gewisse Statussymbole ( teures Hobby, schicke Autos etc.) ganz bewußt obwohl sie es sich leisten könnten und geben das Geld für sich aus.


Hanna hat geschrieben:Da hab ich manchen gehetzten Kunden der sich die Zeit rausschwitzen muß und manche die mir den Liebeslohn tw. in zwei Euro Stücken geben - weil sie sichs wirklich vom Zigarettengeld absparen mußten.
Das kann ich mir gut vorstellen. Ich hatte auch mal damit angefangen und mir meine eigene Sparbüchse zugelegt, wenn auch nicht mit 2 Euro Stücken. Ich wollte mir einfach ein paar Bemerkungen seitens meiner Frau ersparen, denn ich wollte mir davon was neues für den PC zulegen. ( neues MB und ne neue Graka. )
Als ich dann das Geld hatte überlegte ich dann doch ob ich das wirklich alles brauche. Es kamen dann noch einige Faktoren wie
-Gelegenheit
-ein leichter Anfall von Midlife Crisis
-die Lust mal was Neues zu probieren
hinzu und so landete das Geld bei einer SW. Ich muß auch sagen das ich es absolut nicht bereue. So tippe ich immer noch auf meinem 1200er Pentium herum und für meine Zwecke reicht es aus. Außerdem wäre das Neue ja jetzt sowieso wieder veraltet. Man muß ja sein Geld nicht nur in Elektronikmärkten umsetzen. Ich bin doch nicht blööd! *g*

Vielleicht zeigt das obige Zitat auch ein gewisses Maß an Disziplin finanzieller Art auf. Es hat ja keiner etwas davon wenn er sein ganzes Konto leerpoppt. Also lieber etwas weniger und dafür ausgiebig vergnügen.

Welche Gäste sind denn so die angenehmsten? Jene die wissen wie schwer man an Kohle kommt, oder eher die wo das Portemonnaie lockerer sitzt?
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Buch zum Thema


"Zwischenstopp in der Hölle: Mein Mann geht ins Bordell"

http://www.petra-dirkes.de/index.php?op ... &Itemid=38

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Marc of Frankfurt
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Intra-Chinesische Migration

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Freihandel und Prostitution

Die neue Freundschaft zwischen Taiwan und China



Seit 1,5 Jahren nähern kommt es zu einer Annäherung der ehemals verfeindeten Länder China und Taiwan. Chinesen dürfen jetzt als Touristen auf die Insel Taiwan reisen. Die neue Freundschaft hat aber auch ihre Schattenseiten [für die Moralisten, und Vorteile für die unternehmungsmutigen Sexworker... Anm.]: Viele Festlandchinesinnen kommen als Prostituierte nach Taiwan.

Morgenjournal, 23.10.2010
Audio als mp3
Christian Hunger


Haarschneidesalons und Karaokebars

Es ist ein ziemlich herabgekommenes zweistöckiges Haus noch aus der Kolonialzeit, das zwischen den Hochhäusern im Stadtzentrum von Taipei, nur zwei Straßen vom Präsidentenpalast und den Ministerien entfernt, die moderne Zeit überlebt hat. Im oberen Stockwerk fehlen bereits die Fenster, üppiger Farn wuchert vom Dach herab. Unten, auf der Straßenseite, befindet sich ein Lokal. "Haarschneidesalon für Männer" nennt es sich, hinter den verklebten Auslagescheiben werden aber keinesfalls Haare geschnitten [evt. doch: Intimrasur? Anm.].

Stattdessen gibt es Dienste von Frauen, die das angeblich älteste Gewerbe ausüben. Und das nicht nur in diesem Lokal. Vor allem die in Asien so beliebten Karaokebars sind oft nichts anderes als versteckte Bordelle.


Freier bleiben straffrei

Seit 11 Jahren gibt es ein Gesetz, das strenge Strafen für die Frauen vorsieht, ihre Freier haben hingegen mit keinen Sanktionen zu rechnen [Das ist Geschlechter-Klassen-Justiz. Anm.], erzählt Wang Hung-Ying von der Taipei Women Rescue Foundation: "Sie sperren die Frauen für drei Tage ins Gefängnis oder verhängen eine hohe Geldstrafe von bis zu 30 000 Taiwan-Dollar".

Das sind umgerechnet fast 700 Euro - viel Geld für ein Land, in dem eine durchschnittliches Mittags- oder Abendessen nicht mehr als zwei Euro kostet. Wenn die Polizei aber sieht, dass die betroffenen Frauen wirklich in finanziellen Nöten stecken, dann geben sie sich schon mit ein paar Tausend Taiwan-Dollar zufrieden, sagt Wang Hung-Ying.


Geschäftsfrauen mit gefälschten Papieren

Das Prostitutions-Verbotsgesetz wird also nicht ganz so streng gehandhabt, über vieles wird einfach hinweggesehen oder einfach still toleriert [Oder der ein oder andere Polizist nutzt es um sich einen extra Freundschaft-Liebesdienst erweisen zu lassen? Anm.]. Die Frauen kommen nicht nur aus Taiwan, vor allem auch aus Vietnam und den Philippinen und in letzter Zeit immer mehr aus China. Waren es früher zumeist Scheinehen, geht das heute viel einfacher. Die Chinesinnen reisen als Geschäftsfrauen getarnt ein, die Papiere, die man für ein Geschäftsvisum braucht, sind in China gut gefälscht um rund 3.000 Euro zu haben. [also nur gut 4x so hoch wie die Prostitutions-Strafen. Anm.]

Das und viel mehr lässt sich in Taiwan beispielsweise mit organisierten Hotelbesuchen bei zahlungskräftigen Männern leicht verdienen. Die Behörden sprechen von einer stark ansteigenden Zahl solcher illegalen Prostituierten vom Festland. Die neuen Reisefreiheiten machen es für die Behörden immer schwerer, die Sache in den Griff zu bekommen, heißt es aus dem zuständigen Innenministerium.


Frauenorganisation gegen Legalisierung

"Der Profit von illegalen Geschäften ist immer höher als jener von legalen
, sagt Wang Hung-Ying. Deshalb kommen auch immer mehr Frauen und junge Mädchen mit falschen Dokumenten ins Land. Und wenn sie sich hier dann offiziell legal aufhalten, können sie von der Polizei auch nicht mehr so wie früher kontrolliert werden. Eine Legalisierung der Prostitution würde das Problem nur noch verschärfen, meint Wang."


Fällt Verbot?

Und Li Kai-Li von der Garden of Hope-Stiftung, eine andere große Frauen-Hilfsorganisation, weist auf noch ein Problem hin: Taiwan werde nach wie vor international nicht als selbständiger Staat akzeptiert: "Die Polizei kann somit nicht mit anderen Nationen zusammen arbeiten, damit sind auch grenzüberschreitende Nachforschungen unmöglich. Das fördert den internationalen Frauenhandel und damit die organisierte Kriminalität."

Auch bei der Regierung ist man sich beim Thema Liberalisierung der Prostitution nicht ganz einig und will öffentlich nicht gerne darüber sprechen. Vieles deutet aber darauf hin, dass das Verbot schon bald aufgehoben wird.


23.10.2010
http://oe1.orf.at/artikel/260438

Amazonas
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RE: Die Sexarbeiterin als Konkurrenz zur Ehefrau?

Beitrag von Amazonas »

Ein freundliches Hallo in die Runde,

als Autorin des hier

"von Marc of Frankfurt zitierten

Buchs zum Thema
"Zwischenstopp in der Hölle: Mein Mann geht ins Bordell"
http://www.petra-dirkes.de/index.ph.... ... &Itemid=38"

(find jetzt grad auf die Schnelle die Zitatfunktion nicht :-))

möchte ich gern einen Beitrag zum oben genannten Thema aus der anderen Warte beisteuern - nämlich der der Ehefrau.
Es gibt unendlich viele Perspektiven, aus denen man sich dem Thema nähern kann; bleiben wir beim Thema Konkurrenz.

Eine Frau, die ihren Partner wahrhaftig liebt, wird niemals akzeptieren, dass er Sex mit einer Sexarbeiterin (natürlich auch nicht mit jeder anderen Frau) hat. Erstens deshalb, weil Sex die ursprünglichste und größtmöglichste Ausdrucksform von Liebe ist - wenn er das mit einer SW "entweiht", sind der Zauber und die Exclusivität für die Beziehung mit seiner eigenen Frau für immer verschwunden. Daran bammelt der ganze Rattenschwanz von austauschbar sein, verraten worden sein, belogen worden sein, gedemütigt worden sein und - ganz wichtiges Thema - Vertrauensmissbrauch (denn alle machen es heimlich und hoffen, nicht erwischt zu werden).

Es scheint ein Volkssport zu sein, ein Kavaliersdelikt, niemand schaut wirklich hin, was da passiert. Betrogene Frauen sind bis in die tiefsten Tiefen ihrer Seele verletzt - das sind Wunden, die heilen sehr, sehr langsam, bei manchen heilen sie nie.

Niemand scheint ein Gespür dafür zu haben, was wirklich hinter der Fassade vor sich geht, alle halten es für normal, an jeder Straßenecke wird mit Seitensprungangeboten und Diskretionsversprechungen geworben - Frauen mit SW zu betrügen ist fast so etwas wie ein Wettbewerb geworden: Wer lügt am besten, wer zieht am spektakulärsten den Kopf aus der Schlinge - und immer hört bzw. liest man von den Männern, aber auch von etlichen SW: Alles kein Problem, wir können Sex und Gefühl komplett trennen.

Meine Lieben, nehmt es mir nicht übel, aber das kann keiner von euch. Kein einziger Mensch kann das. Alles was wir erleben, ist Gefühl - dem einen ist es bewusster, als dem anderen, doch wir alle sind gefühlvolle Wesen - das ist es, was unser Dasein ausmacht.

Ich glaube, das worüber wir hier reden, ist ein riesengroßer Selbstbetrug - geschaffen in dem Versuch, vor sich selbst zu flüchten und den Schatten im Inneren nicht begegnen zu müssen.

Danke für eure Aufmerksamkeit

Petra

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Beitrag von Zwerg »

Hallo Petra!

Obwohl ich absolut nicht Deiner Meinung bin, möchte ich Dich doch recht herzlich im Sexworker Forum begrüßen :-)

Fühle Dich, trotz der unterschiedlichen Auffassungen, was Frau bzw. man(n) kann, bitte wohl bei uns!

Liebe Grüße

christian (der ehrlich zugibt, auch ohne Sex bereits geliebt zu haben - aber auch genauso umgekehrt - für mich, gehören die beiden Begriffe Sex und Liebe nicht zwingend zusammen, auch wenn es unter Anderem die Kirche uns gerne weismachen möchte)

Amazonas
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RE: Die Sexarbeiterin als Konkurrenz zur Ehefrau?

Beitrag von Amazonas »

Lieber Christian,

Danke für dein freundliches Willkommen - kannst du auch nicht schlafen ;-) ? :015

Zunächst möchte ich betonen, dass meine Sichtweise von den Lehren der Kirche so weit entfernt ist, wie mein Wohnsitz vom Mond.

Aber da wir schon bei Dogmen sind: Wer sagt dir denn, dass die Überzeugung, man(n) könne Gefühle und Sex trennen, nicht mindestens so alt ist wie die Kirchenlehren - nur dass sie bisher niemand hinterfragt hat, weil sie sich so wunderbar zur Bestätigung der eigenen Gewohnheiten eignen? :006

Lieben Gruß
Petra

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RE: Die Sexarbeiterin als Konkurrenz zur Ehefrau?

Beitrag von Aoife »

Hallo Petra,

danke für deinen Beitrag!

Grundsätzlich denke ich deine Aussage bezüglich Selbstbetrug ist richtig.
Allerdings ist Betrug energieaufwendig, die Täuschung aufrechtzuerhalten benötigt immer neue Manöver.
Und wenn ich jetzt einfach nur bilanztechnisch betrachte, wieviel Energie aufgewendet wird um die die Monogamie zu erhalten, um den Mythos der Unzertrennlichkeit von Sex und Liebe zu wahren, und wie energetisch lebendig im Gegensatz dazu Paysex ist, trotz allen Ausrottungsversuchen in jeder Kultur existiert, so scheint der Selbstbetrug vor allem darin zu bestehen, dass viele nicht sehen wollen, dass der Mensch nun einmal nicht monogam veranlagt ist.

Der Schmerz, den das Fremdgehen deines Mannes bei dir ausgelöst hat, tut mir ehrlich leid. Aber das war eben nur der Auslöser, die Ursache liegt in dem Irrglauben, dass das verletzend, demütigend usw. sein müsste.

Wenn es dich tröstet: Natürlich gibt es vereinzelt Männer, die sich bei uns über ihre Partnerinnen beschweren. Was ich eher nervig finde. Der weit überwiegende Teil gibt aber deutlich zu verstehen, dass sie ihre Partnein lieben und schätzen, dass sie von mir nur Sex wollen, eventuell etwas, das die Partnerin nicht kann (deep throat beispielsweise können anscheinend nur wenige Frauen) oder nicht mag.

Und ebenso wie bei solchen "technischen" Dingen, nein bestimmt sogar noch in viel höherem Maß, sind die Menschen in ihren Gefühlen unterschiedlich. Du hast völlig Recht mit "Alles was wir erleben ist Gefühl" - und eben deshalb ist es prinzipiell nicht möglich, dass du über unsere Gefühle und unsere Fähigkeiten auf diesem Gebiet urteilst. Der Versuch von deiner Fähigkeit zu trennen auf unsere Fähigkeit zu schließen setzt voraus, dass wir identisch sind. Da wir aber verschiedene Menschen sind, mußt du gerade auch aufgrund deiner Prämisse, dass alles, was wir erleben Gefühl ist, anerkennen, dass beispielsweise ich andere Gefühle habe als du. Denn ich wette, dass wir unsere jeweiligen Leben völlig verschieden erleben.

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

@petra

Eigentlich sagt mir Niemand dies..... ich/wir versuche(n) mein/unser Leben (gemeinsam mit meiner LebensabschnittspartnerIn) so weit wie möglich ohne äußere Einflüsse, nach unserem gemeinsamen Wohlbefinden, zu gestalten. Soll heißen: Die alteingesessenen Erfahrungen Anderer zählen für mich/uns nicht annähernd soviel, wie das tagtägliche gemeinsam Erlebte in (m)einer (bzw. unserer) Beziehung....

Machen wir es umgekehrt... ich versuche Niemand von meiner Moral zu überzeugen... möchte aber auf der anderen Seite auch nicht von Jemand bekehrt werden - und möchte noch weniger von Jemand verurteilt werden, der nicht so denkt wie ich...

Wenn sich 2 Personen zusammen tun - dann ist es ihre Sache... Wenn davon 1 Person "Jemand betrügt", so ist dies nicht die Schuld der 2. Person... Es mag zwar Fälle geben, wo es verwerflich sein mag - als Beispiel "die beste Freundin" - aber: Es kann nicht eine globale Schuld an eine bestimmte Personengruppe herausgerechnet werden

Ich achte in höchstem Maße Deine moralischen Bedenken! Bitte, nicht falsch verstehen! Es ist Deine freie Entscheidung, es so zu sehen. Aber dieses Recht, eine freie Entscheidung nach eigenen Vorstellungen zu fällen, sollte doch ausnahmslos Jedem zustehen....

christian

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RE: Die Sexarbeiterin als Konkurrenz zur Ehefrau?

Beitrag von Amazonas »

Liebe Aoife,

falls der Eindruck entstanden ist, ich wollte jemand verurteilen, lag das nicht in meiner Absicht.

Ganz sicher erlebt jeder Mensch sein Leben auf seine eigene, einzigartige Weise.

Wenn du sagst, die verletzten Gefühle einer betrogenen Frau (und da spreche ich ja für viele) basierten auf einem Irrglauben, ist das so, als sagtest du einem Kind mit gebrochenem Bein: Der Schmerz ist eine Illusion. Du bildest dir nur ein, dass gebrochene Beine weh tun..... in Wirklichkeit ist das gar nicht so! In welcher Welt??

Lieben Gruß
Petra