Erste mal Terminwohnung - Was soll ich beachten?

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
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Maya28
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Erste mal Terminwohnung - Was soll ich beachten?

Beitrag von Maya28 »

Auch wenn es für einige vielleicht eine blöde Frage ist, aber worauf sollte ich achten, wenn ich das erste mal eine Terminwohnung anmiete?

Da ich in meiner Gegend noch keine Möglichkeit gefunden habe, in einem Nichtsperrgebiet zu arbeiten, überlege ich mir über die Wochenenden eine Terminwohnung in anderen Städten anzumieten. Evtl. Stuttgart, das weiß ich noch nicht genau.

Aber wie ist da der genaue Ablauf? Worauf soll ich achten?
Soll ich verlangen, die Miete erst hinterher zu bezahlen oder ist es üblich, das im Voraus zu machen?
Gibt es eine tägliche Reinigung oder muss ich selbst putzen? Gibt es täglich frische Bettwäsche oder muss ich sogar selbst welche mitbringen. Ich erhalte schon sofort nach Bezahlung eine Quittung?

Tut mir leid, aber ich habe noch nie so eine Wohnung angemietet und habe daher keine Ahnung davon. Wer hat mir Ratschläge, um nicht hinterher gelinkt zu werden?

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fraences
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Beitrag von fraences »

Ich würde auf folgende Kriterien drauf achten:

Die Wohnung sollte Parterre , höchsten 1. Etage sein.
Wieviele Wohneinheiten werden gewerblich benutzt?
Wie lange besteht die Adresse?
Wer hat im letzten Jahr daarin gearbeitet?
Jung/Reif Schlank/Mollig Deutsch/Ausländerin etc;
Welchen Preise für welchen Service wurde genommen?
Wo wurde announciert?
Ist die Wohnung durch Polizeieinsätze negativ aufgefallen?

Dieses Wissen ist nach meiner Erfahrung wichtig, und wirkt sich auf die Verdienstmöglichkeit aus.

Lieben Grüße
Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Maya28
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Beitrag von Maya28 »

Ach ich sollte wohl noch erwähnen, dass ich mir die Kunden selbst im Internet raussuchen. Ich brauche also keine bekannte Adresse und auch keine Werbung vom Vermieter.

Ich vereinbare selbst vorher die Termine mit MEINEN Kunden.

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Marc of Frankfurt
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interner Querverweis

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sicherheitstipps

Wohnungsprostitutiton:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2211

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Beitrag von Maya28 »

Vielen Dank Marc für die Links, aber da geht es mehr um die persönliche Sicherheit.

Mir geht es aber eher um das Mietverhältnis, auf was ich beim Vermieter bestehen soll und was hier üblich ist.
Miete vorher oder später bezahlen, schriftlichen Mietvertrag verlangen oder läuft das mündlich, sofortige Quittung nach Bezahlung verlangen (sonst nicht zahlen), tägliche Reinigung durch Vermieter oder durch Mieter, Bettwäsche von wem? Was sollte ich vorher mit dem Vermieter klären?

Sowas in die Richtung meinte ich. ;-)

P.S.: es geht um Wohnungen auf Mietverhältnis, nicht auf Provision.

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fraences
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Beitrag von fraences »

Wenn ich Wohnungen anmiete in dem ich gewerblich arbeiten möchte, voraussetzend die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen ist für mich die Entscheidung wird es kein flopp.
Ich will ja da nicht draufzahlen.
Viele Schwierigkeiten, die sich aus Erfahrungen einstellen könnten, sprich wer wohnt nebenan und könnte mir Ärger machen, kann ich die Mülleimer benutzen oder lieber abends meinen Müll woanders entsorgen.
Es hört sich lächerlich an, aber es ist Realität.
Ich habe die Kündigung in einem Objekt in Düsseldorf erhalten, obwohl der Vermieter einverstanden war, aber die Mitbewohner in den Mülltonne Kondome fanden und daraus ein Mordssache wurde.
Liebe Grüße
Fraences
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

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fraences hat geschrieben: aber die Mitbewohner in den Mülltonne Kondome fanden und daraus ein Mordssache wurde.
Liebe Grüße
Fraences
Kondome und bestimmte andere Dinge gehören doch in undurchsichtige Abfalltüten und dann zugeknotet. Oder wurde dort im Müll gewühlt.

Gruß Jupiter, der dies im Augenblick nicht kapiert
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Beitrag von fraences »

Ja , es wurde in diesem Fall im Müll gewühlt.
Ergänzend die Mietwohnung war in einen Eigentumsobjekt.
Somit kam die Angelegenheit vom der Eigentumsversammlung.
Hab dies schon mehrfach erlebt.
Mein Vermieter zuletzt in Köln tat es, nicht um mich zu entlarven, sondern weil er die Kosten der Müllentsorgung minimieren wollte, und sortierte aus um es selbst zu entsorgen.

Das aller Witzigste war mal in Düsseldorf in der Gustav-Poensgen Str.
Ein nach dem Krieg erklärten Dirnenwohnheim. Einen seit 30 Jahre bekannte Haus ,der neu renoviert wurde mit zwei fachunkundige Vermieter, deren Rechtsanwalt mir ein Mietvertrag unter der Nase hielten, mit dem Passus keine Kondome in die Mülleimer zu entsorgen.
Mir blieb nur noch ein müdes Grinsen und fragte ihn ob ich seine Mülltonne benutzen dürfte um mein Arbeitsmaterial zu entsorgen.

Liebe Grüße
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Beitrag von fraences »

Naja , so sind wir von Komdomzwang zu den Problemen Komdomentsorgung gelangt.

Liebe Grüße
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Lucy
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Beitrag von Lucy »

nach meiner erfahrung muß man die miete im voraus entrichten. einen schriftlichen mietvertrag habe ich nur mal bei einer wohnung gehabt, die ich für 2 monate gemietet hatte.

putzen mußt du wahrscheinlich selbst, es sei denn, es wird etwas anderes vereinbart.

bettwäsche wird normalerweise gestellt.

das sind jetzt nur die erfahrungen, die ich gemacht habe.

lieber gruss

lucy

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Beitrag von Maya28 »

Vielen Dank Lucy, das war sehr hilfreich.

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RE: Erste mal Terminwohnung - Was soll ich beachten?

Beitrag von Ariane »

Viele wollen nicht anteilsmässig, also Anzahl der Zimmer, Miete einheimsen, oftmals 150€/Tag pauschal, egal, ob du einen Kunden empfangen hast oder nicht. Viele Terminwohnungen sind eigentlich Bordelle mit wechselnden sog. Termingirls, wo jedoch exakt abgerechnet wird. Hab in diesem Bereich nur Reinfälle erlebt, andere schwören darauf und verdienen in eingelaufenen Terminwohnungen in einer Woche, was ich im Monat verdiene, kann aufgrund meiner Erfahrungen dennoch drauf verzichten. Mich hat dort der sog. Puff-Koller, im englischen: Prison Fever ereilt, ob Wartezeiten oder nicht, die permanente Verfügbarkeit zehrte an meinen Nerven. Ich habe einige Terminwohnungen im In- und Ausland kennengelernt. Eine Auswahl von Erfahrung wurde in meinem Blog literarisch aufbereitet bzw. verwurstet; wenn euch nach Lachen gelüstet, bitte hier reinschauen. Ist auch Material für meine Stand-Up Shows, zu irgend etwas muss es ja gut sein.http://nuttenrepublik.wordpress.com/201 ... apter-iii/ Ist zwar Nutten-Literatur, aber alles authentisch. Wohl bekomm's.... :005
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Beitrag von fraences »

@ariane
sehr amüsant. Günni und ich haben uns gekrümmt vor Lachen.
So manche Situationen kann ich mir life so richtig vorstelllen, denn es ist leider Realität.

Liebe Grüße auch von Günni
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Beitrag von alana »

Meine Erfahrung war folgendes:

Miete meistens immer im Voraus, je nach Etablissement kommt der Vermieter auch im Laufe des Tages und kassiert die Tagesmiete. Wenn man eine feste Woche vereinbart, dann natürlich wird die ganze Woche im Voraus fällig. Hängt aber auch ab, wie vereinbart wurde, kann auch tagesweise sein. Bettwäsche wird gestellt, wenn man der aber nicht traut, kann man seine eigene mitbringen. Machen auch manche Mädels, wenn sie mit dem eigenen Auto anreisen.

Es gibt auch viele Vermieter, die nur Wochenweise vermieten. Sie wollen nicht nur die Schokoladentage, sondern die ganze Woche Geld verdienen. Nur wenige gehen darauf ein, nur das WE zu vermieten.

Meistens sind die Zimmer Teil eines Puffs, man muß da mit den anderen Kolleginnen auskommen, weil man Küche und Bad teilen muß. Man sollte sich bei gesonderten Wohnungen immer erkundigen, ob diese in einem Wohngebiet befinden, um solche Erfahrungen wie oben beschrieben zu vermeiden. Da gibts früher oder später immer Probleme und wenn es dumm läuft, passiert es wenn man selbst da ist.

Quittungen und Mietverträge gibt es kaum. Handschlag reicht. Dafür muß man sich um die Steuersache dann selbst kümmern. Die Pappnasen der Ordnungsämter kennen ihre Pappenheimer und gucken u.U. regelmäßig vorbei und kontrollieren ob man beim Finanzamt gemeldet ist.

Laufkundschaft kommt immer vorbei, denn in den Freierforen verbreitet sich die Kunde recht schnell, daß in einer eingelaufenen Wohnung jemand neues ist. Andere gucken einfach aus Neugierde ob jemand neues da ist. Man hat u.U. eine ständige Lauferei von Freiern, die einfach nur gucken wollen wer neues da ist, obwohl die nicht wollen. Kein langes Palaver machen, sondern möglichst schnell abwimmeln (aber immer auf die freundliche Art, sie könnten ja doch am nächsten Tag als Kunden kommen). Man lernt extrem komische Vögel kennen, aber einfach mit großem Staunen cool bleiben.

Verbrauchsmaterial muß man alles selbst mitbringen, also Kondome, Tücher usw. Nur Handtücher sind meist vorhanden (gibt auch Absteigen wo nicht mal die da sind).

Bring nichts wertvolles mit oder was für dich ideellen Wert hat. So manch Kollegin nimmt es nicht so genau mit Privatbesitz, so mancher Freier auch nicht, also immer auf der Hut sein!

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Maya28
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Beitrag von Maya28 »

Keine Quittung? Als gewerblicher Vermieter ist man doch verpflichtet eine auf Verlangen auszustellen?! Im Hotel kann man doch auch eine verlangen. Sonst kann ich die Ausgaben gar nicht bei der Steuererklärung angeben.

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Marc of Frankfurt
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Saarbrücker Zeitung klärt auf

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Vermieter-Quittung für die Steuererklärung:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=90488#90488

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Maya28
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Beitrag von Maya28 »

Der Link führt aber zu einem Beitrag, wo es um eine Quittung für die Pauschalabgaben geht, aber nicht um die Miete. Wenn ich das richtig verstanden habe.

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Beitrag von alana »

Du kannst sicherlich eine Quittung verlangen. Wird dem Vermieter vielleicht nicht gefallen, weil der natürlich auch Kohle am Fiskus vorbei schleußen will, wie eigentlich jeder Geschäftsmann/Geschäftsfrau. Dann bist Du evtl. einmal dort und das nächste mal darfst Du dann nicht mehr, dann hat er irgendwelche Ausreden und so...

Es gibt halt solche und solche. Manche sind Buchhalter und geben für alles Quittungen, andere wollen alles unterm Deckmäntelchen machen.

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Beitrag von Maya28 »

Danke alana,

ich sehe das nicht ein, dass ich meine Einnahmen versteuere und so hohe Miete bezahle, ohne sie bei der Steuererklärung als Ausgaben geltend machen zu können. Wenn ein Vermieter schon an gewerblichen Räumen im Erotikbereich verdienen will, dann muss er auch eine Quittung rausrücken. Sonst kann ich gleich in ein Hotel. Da zahle ich das gleiche, wenn nicht sogar weniger für einen Tag und habe mehr Luxus. Bekomme sogar Frühstück dazu ;-)

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Beitrag von alana »

Ja stimmt schon. Was da an Mieten verlangt wird, ist eine Sauerei. Wenn man schon das Gewerbe legal machen will, sollte man den Wuchermieten auch mal so langsam an den Kragen gehen.