Bundesratsvorlage zum ProstG

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Aoife
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Re: RE: Bundesratsvorlage zum ProstG

Beitrag von Aoife »

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friederike hat geschrieben:@Aoife,

spielt die Erpressung von Freiern eine grosse Rolle? Ich habe bislang noch nichts gehört oder mitbekommen.
Erpressung muss nicht immer mit heimlichen Geldübergaben zu tun haben. Und Mittel um den Bürger "in der Hand zu haben" suchen die Behörden ständig.

Ich kann mir offen gesagt nicht vorstellen, dass die ständigen niederschwelligen Rechtsverletzungen in Deutschland möglich wären, wenn das Netz von Gesetzen und Verordnungen nicht so gestrickt wäre, dass JEDER Angst haben muß im Falle eines Widerspruchs Schwierigkeiten gemacht zu bekommen. Und sei es eben auch "nur" dass die Ehefrau informiert wird ...

Als man mir erklärt hat, dass ich Vergnügungssteuer zu zahlen hätte, hat es sich der betreffende Beamte nicht nehmen lassen zu erwähnen, dass er meinen Chef im soliden Job ja nicht unbedingt informieren müsse.

Ich konnte über diesen untauglichen Versuch nur lachen, es weiß ja sowieso jeder, was ich tue. Aber der Struktur nach war dies in meinen Augen zweifelsohne ein Erpressungsversuch, um mich von meiner erklärten Absicht mein Recht auf Widerspruch in Anspruch zu nehmen abzubringen.

Liebe Grüße, Aoife
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RE: Bundesratsvorlage zum ProstG

Beitrag von friederike »

@Aoife,

tolle Geschichte mit dem Beamten! In den Lehrbüchern steht da irgendetwas über Datenschutz .... Es bleibt einem die Spucke weg.

Diese Tendenz, nicht mehr Recht und Gesetz, sondern die "normative Kraft des Faktischen" (ein Ausdruck aus den Theoriedebatten nach 1968, ich hatte mich in einem historisch (dachte ich) ausgerichteten Seminar damit zu beschäftigen) walten zu lassen ("Klagen Sie doch, wenn es Ihnen nicht gefällt ..."), ist nicht nur für SexarbeiterInnen gefährlich.

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Re: RE: Bundesratsvorlage zum ProstG

Beitrag von Aoife »

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friederike hat geschrieben:..., ist nicht nur für SexarbeiterInnen gefährlich.
Ganz klar, wenn es nur um *uns* als nullkommaprozent der Bevölkerung ginge, würde ich niemals das Wort "Revolution" in den Mund nehmen :002

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Beitrag von ehemaliger_User »

Ungekehrt wird auch ein Schuh daraus: Ich habe jetzt schon mehrere Fälle mitbekommen, wo Freier SexdienstleisterInnen wegen Betrugs angezeigt haben ("Das Geld war als Darlehen gedacht für eine Existenzgründung" oder "Wenn Du nicht zahlts informiere ich Deine Familie"). In 2 Fällen führte das zu U-Haft weil die Betzroffenen nicht zugaben, ihre Freier betrogen zu haben, die Staatsanwältin glaubte "natürlich" den klagenden Männern mit entsprechendem Ansehen in der Öffentlichkeit.

Ist doch trotz ProstG immer noch stigmatisierend.

Oder ist es vorstellbar, dass ein Croupier wegen Betrugs in U-Haft kommt weil ein Spieler behauptet, die (hohen, über einen längeren Zeitraum bezahlten) Trinkgelder seien als Darlehen gedacht gewesen?
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Beitrag von fraences »

Zitiert aus dem Buch Verbrechen als Markt von Valentin Landmann: "Jede Verschaerfung der Rahmenbedingung fuer die Prostitution trifft zuerst, am haertesten und gelegentlich ausschließlich die legale Prostitution, denn der langfristig taetige legale Puffier muss mit ihnen leben.Unter Umstaenden wird er sich aus Gebieten zurueckziehen, in denen ihm zu viele Schranken auferlegt werden.In diese Luecke wird sofort die illegale Prostitution springen.Der Staat hat also alles Interesse daran, eine moegliche marktsaettigende legale Prostitution zu foerdern.Dafuer muesste er Rahmenbedingungen setzen,welche diese Etablissements mindestens konkurrenzfaehig bleiben lassen neben ihrer schwarzarbeitenden Konkurrenz.Derartiges, findet dergleichen kaum statt.Man legt den Legalen so viele Steine, wie möglich in den Weg.Man hat schaebige Aufklaerungsquoten vorzuweisen. Der Staat verhaelt sich einmal mehr anders.Zwar sind im Strafrecht vernuenftige Liberaliesierungstendenzen feststellbar, zwar wird grundsaetzlich der politische Wunsch nach Anerkennung der Prostitution als "naormalem"Beruf geaeußert.Aber die uebrige Gesetzgebung und insbesondere die Praxis zeigen immer noch dazu, in altes moralisierendes Verhalten zurueckzuverfallen und bei jeder Gelegenheit massivste Einschraenkungen fuer die Prostitution zu schaffen, ohne das deren oekonomische Folgen auch nur im Geringsten beruecksichtigt wuerden.Eine in der Öffentlichkeit kaum je wahrgenommene massive Einschraenkung der Prostitution erfolgt derzeit ueber das Baurecht.
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Beitrag von Aoife »

Letzlich ist es sicher eine Glaubenssache, ob man das nur für Dummheit der an sich wohlmeinenden Regierenden halten kann.

Gerade ich würde liebend gerne an das Gute im Menschen glauben, jedoch zeigt die formale Intelligenz, mit der Baurechtsvorschriften ausgedeutet werden, um sie dann ausschließlich gegen Prostitution anzuwenden, dass leider Dummheit in zumindest solchen Ausprägung, wie sie oberflächlich erscheint, nicht angenommen werden kann.

Wenn jemand jemanden kennt (und nicht mag), der eine Haushaltshilfe beschäftigt, so kann er ja versuchsweise einmal Anzeige erstatten. Nach der für Prostitution angewandten Auslegung des Baurechts wäre das nämlich auch das Ausüben einer gewerblichen Tätigkeit in einer Wohnung, die dafür nicht zugelassen ist. Und wo ein Antrag auf Zulassung nicht genehmigungsfähig wäre, wenn die Wohnung in einem Wohngebiet oder in einem nicht ausgewiesenen Gebiet liegt. Ich möchte aber wetten, dass eine solche Anzeige nicht zum Erfolg führen würde. Denn die eigentliche Absicht der derzeitigen Auslegung des Baurechts, nämlich sozial Schwächere in Abhängigkeit zu halten, würde dadurch ja unterlaufen.

Ich halte daher die Aussage von Herrn Landmann:

          Bild
fraences hat geschrieben:Der Staat hat also alles Interesse daran, eine moegliche marktsaettigende legale Prostitution zu foerdern.
für viel zu blauäugig. Ein hypothetischer Staat, der seinen Bürgern dient, hätte daran Interesse. Nur diesen Staat gibt es hier nicht, und der real existierende Staat, der dem Kapital dient und diejenigen, die sich dafür hergeben entsprechend motivieren muss (und das auch noch möglichst kostenneutral), hat keinerlei Interesse daran.

Ich bin überzeugt, dass die derzeitigen menschenrechtswidrigen Zustände nur deshalb existieren, weil sie von ihren Nutznießern ausdrücklich so beabsichtigt sind.

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Beitrag von fraences »

Ich glaube nicht das Landmann das blauaeugog sieht, sondern eher als Appell.Ich bin mal gespannt, wie in Zuerich, das neue Prostitutionsgesetz ausfallen wird.(Herr Landmann wirkt dort mit).Aber wenn man ueberlegt das ist 2006 veröffentlicht wurde, auch hat mich damals Steffi Klee darauf hingewiesen, auf dieser jetzt so aktuell gewordene Problematik.Ich kann mich noch sehr genau an ihre Warnung erinnern."Nicht mehr so sehr die Polizei, sondern das Bauamt wird das Problem sein.,Und zu dem was Du persönlich erlebst hast, mit den ""wehrten Herren" vom Bauamt: Eine Unverschaemtheit hoch zehn.Eine totale Missbrauch ihre Amtes und anzeigewürdig.Liebe Gruesse, Fraences
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Beitrag von fraences »

Koalition will Menschenhandel bekämpfen! Union und FDP wollen härter gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution vorgehen. Fachleute beider Regierungsparteien haben einen entsprechenden Antrag ausgearbeitet, der der Zeitung «Die Welt» vorliegt.
Erstmals sehe er eine Erlaubnispflicht für Bordelle vor. Bisher können sie, anders als beispielsweise Gaststätten, ohne Genehmigung betrieben werden. Die Koalitionsfraktionen wollen auch prüfen lassen, ob die bisherigen Strafrechtsvorschriften ausreichen und ob eigene Regelungen nötig sind, um Jugendliche und Heranwachsende besonders zu schützen.


http://www.marler-zeitung.de/nachrichte ... 233,473608
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Beitrag von fraences »

Menschenhändler im Visier

Regierung plant Genehmigungspflicht für Bordelle


CDU und FDP bereiten ein umfangreiches Gesetz gegen Zwangsprostitution vor. Ein Konflikt droht, weil die Liberalen ein Bleiberecht für Opfer fordern.


Als der Einsatz beendet ist, haben 120 Einsatzkommandos der Polizei in Köln, Nürnberg und anderen Städten fast 1000 Bordelle durchsucht. Die Ermittler suchen nach Frauen, die mit falschen Versprechen nach Deutschland gebracht und als Sex-Sklavinnen gehalten werden.

Selten werden Menschenhändler gefasst – zu groß ist die Angst der Opfer
Und nach Hintermännern, einem Netz von westafrikanischen Zuhältern, Geldwäschern, Dokumentenfälschern und Schleusern. Dreizehn Landeskriminalämter sind beteiligt, ein Team der Europol hilft.



Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution


Die Ergebnisse dieser Großrazzia vor zehn Tagen sind noch nicht ausgewertet, doch das Problem des Frauenhandels beschäftigt inzwischen auch Politiker der Koalitionsfraktionen in Berlin.

Nach „Welt Online“-Informationen wollen sich heute Vertreter des Familienministeriums und Abgeordnete aus den Fraktionen von CDU/CSU und FDP zusammensetzen, um ein Gesetzespaket vorzubereiten, das den Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution erleichtern soll. „Die Razzia hat nur noch einmal gezeigt, was eigentlich bekannt sein sollte: wie dringlich das Problem ist“, heißt es aus dem Ministerium.

.
Fachleute der Koalitionsparteien haben bereits einen Antrag vorbereitet. Der Entwurf, der „Welt Online“ vorliegt, sieht erstmals eine Erlaubnispflicht für Bordelle vor. Bisher können sie, anders als Gaststätten, ohne Genehmigung betrieben werden.

Flatrate-Bordelle, also Klubs mit einem Pauschalangebot für Freier, sollen ganz verboten werden. Außerdem wollen die Fraktionen prüfen, ob die bisherigen Strafrechtsvorschriften ausreichen oder ob spezielle Regelungen nötig sind, um Jugendliche und Heranwachsende besonders zu schützen.

"Kein Dissens" mit Unionsfraktion

Viele der insgesamt elf Punkte decken sich mit den Plänen, die Familienministerin Kristina Schröder (CDU) ohnehin seit Wochen in ihrem Haus ausarbeiten lässt. Bis Monatsende soll ein entsprechendes Eckpunktepapier vorliegen.

Von der Ministerin heißt es auf Anfrage, man sei „natürlich mit den Fraktionen in engem und vertrauensvollem Austausch über das weitere Vorgehen“. Insbesondere mit der Unionsfraktion gebe es keinen Dissens. Diese Formulierung deutet allerdings auf Konfliktpotenzial hin.

In Deutschland arbeiten etwa 400.000 Prostituierte, die Mehrheit der Prostituierten in Deutschland sind Migranten. Zahlen und Fakten:

Tatsächlich sind in der bisherigen Fassung des Antrags noch wichtige Fragen ausgespart, die für Ärger sorgen können. Fragen des Opferschutzes und – damit verbunden – des Bleiberechts vor allem, die der FDP am Herzen liegen.

Ihre Fachpolitiker wollen erreichen, dass Frauen, die Opfer von Menschenhändlern wurden, künftig nicht mehr einfach abgeschoben werden dürfen, erst recht nicht während eines laufenden Gerichtsverfahrens. Dies geht aus einem internen Eckpunktepapier der FDP hervor.



Arbeitserlaubnis für Opfer


Demnach sollen Opfer von Menschenhändlern, die sich bereit erklären, bei der Polizei auszusagen, eine Arbeitserlaubnis bekommen. Unter Umständen könnte dies auch ein unbefristetes Aufenthaltsrecht bedeuten.

Das raten Polizei und Ermittlungsbehörden seit Jahren. Sie glauben, dass das Problem noch unterschätzt wird. So gehen die Vereinten Nationen von jährlich etwa 40.000 Opfern in Europa aus. Und Deutschland ist für die Menschenhändler eines der lukrativsten Länder.



Opfer fürchten Rache


Aber genau weiß das niemand. Denn die Täter werden selten gefasst und noch seltener bestraft, weil ihre Opfer nicht gerne aussagen. Sie fürchten Rache und haben Angst, abgeschoben zu werden und schließlich in ihren Heimatländern wieder in die Hände der Menschenhändlerringe zu geraten.

An der Haltung der Politik hat das lange nichts geändert. Die FDP will es nun versuchen. „Die bisherigen Regelungen im Aufenthaltsgesetz reichen da aus meiner Sicht noch nicht aus“, sagt der Vorsitzende des FDP-Arbeitskreises Innen & Recht, Hartfrid Wolff. „Ein befristeter Aufenthaltstitel hingegen würde wichtige Opferzeuginnen stabilisieren und helfen, erhebliche Straftaten besser aufzuklären.“ Das hoffen auch Ermittler.

Bei der jüngsten Großrazzia haben sie rund 170 Westafrikanerinnen vorgefunden, von denen sie glauben, sie könnten zur Prostitution gezwungen worden sein. Die schwierigste Arbeit aber fängt gerade erst an: Zeugen vernehmen, Beweise sammeln. Die Opfer sind oft die einzigen Zeugen. Sagen sie aus, können die Täter leichter ausfindig gemacht und vor Gericht gestellt werden. Nur dann.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... delle.html
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RE: Bundesratsvorlage zum ProstG

Beitrag von Maya28 »

Manchmal habe ich das Gefühl dass die Rechte der Sexworker in der Zukunft immer weniger werden.

Offener Brief an Prostituiertenorganisationen

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fraences
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Beitrag von fraences »

Liebe Maya28, Du hast nicht nur das Gefühl, es weht schon ein heftige Wind um unsere Ohren zur Zeit. Lg Fraences
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Beitrag von ehemaliger_User »

Ministerin fordert Konzessionen für Bordelle

Die Prostituierten protestieren

Geht es nach Familienministerin Kristina Schröder, brauchen Prostitutionsstätten bald behördliche Anmeldungen. Betroffene sprechen von "Kriminalisierung". VON SIMONE SCHMOLLACK

BERLIN taz | Wenn Carmen zur Arbeit geht, zieht sie sich schick und teuer an, schminkt sich, steckt sich die Haare hoch und richtet sich auf viele Stunden in Restaurants, im Theater und in Hotelzimmern ein. Carmen, 29, ist Edelprostituierte, ihren Escort-Service kann man im Internet buchen. Dann begleitet Carmen Männer ins Konzert, geht mit ihnen essen und anschließend ins Bett.

In Deutschland soll es Schätzungen zufolge rund 400.000 SexarbeiterInnen geben, über 80 Prozent von ihnen sind Frauen. 1,2 Millionen Männer sollen täglich ihre Dienste in Anspruch nehmen. Carmen heißt in Wirklichkeit anders, sie will anonym bleiben, denn die Berlinerin hat einen Mann und ein Kind. Seit vier Jahren verdient die Geisteswissenschaftlerin ihr Geld mit Prostitution, ganz legal und ohne ihr Gewerbe irgendwo angemeldet zu haben.

Das könnte sich aber bald ändern. Denn Familienministerin Kristina Schröder (CDU) will dafür sorgen, dass Prostitutionsstätten, wie Wohnungen und angemietete Zimmer im Sexgewerbe heißen, künftig eine Konzession haben müssen. So wie Kneipen, Cafés und Dönerbuden.

Erlaubnispflicht mit Kontrollmöglichkeiten

Bislang brauchen Prostitutionsstätten aller Art, also auch Bordelle, Sex- und Swingerklubs, diese Behördenzulassung nicht. Ende des Monats will das Familienministerium Eckpunkte für eine Gesetzesinitiative vorlegen, mit der für den "Betrieb aller Arten von Prostitutionsstätten eine Erlaubnispflicht mit entsprechenden Kontrollmöglichkeiten eingeführt wird".

Kristina Schröder, die seit einer Woche im Mutterschutz ist, will damit Menschenhandel und Zwangsprostitution "nachhaltig bekämpfen". Trotz intensiver Bemühungen von Bund und Ländern sei das bisher nicht gelungen, heißt es aus dem Ministerium. Im Jahr 2009 hat das Bundeskriminalamt (BKA) 710 Opfer des "Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung" gefunden, fast 90 Prozent von ihnen waren Frauen. Tampep zufolge, einer Organisation, die sich international um Prostitution kümmert, sind 47 Prozent der Prostituierten MigrantInnen. Die Vereinten Nationen schätzen, dass in Europa jedes Jahr 40.000 Frauen Opfer von Menschenhandel werden.

Sexarbeiterinnen wie Carmen und Juanita Rosita Henning vom Prostituiertenverein Dona Carmen in Frankfurt am Main sehen hinter dem Vorstoß allerdings eher eine "repressive Wende in der Prostitutionspolitik". "Es geht weniger um die Bekämpfung von Zwangsprostitution als vielmehr um eine umfassende polizeiliche Reglementierung der Prostitution", sagt Juanita Rosita Henning: "Wir sollen entrechtet und wieder kriminalisiert werden."

Seit 2002 ist Prostitution in Deutschland nicht mehr strafbar, damals trat das aus drei Paragrafen bestehende Prostitutionsgesetz in Kraft. Seitdem können sich Prostituierte regulär kranken- und rentenversichern. Ähnlich liberale Regelungen gibt es in der Schweiz, den Niederlanden und in Australien.

Polizei und BKA können jederzeit stürmen

Wenn Prostitutionsstätten künftig eine Konzession brauchen, hat das direkte Auswirkungen für Frauen und Männer im Sexgeschäft, warnt Juanita Rosita Henning: "Die Polizei und das BKA können jederzeit und ohne Ankündigung Prostitutionsstätten stürmen." Viele Prostituierte betreiben ihr Gewerbe in ihrer Wohnung. Juanita Rosita Henning: "Wenn die Beamten kommen, dringen sie in die Privatsphäre der Prostituierten ein."

Der Bundesrat hat bereits im Februar und auf Grundlage eines Papiers der Innenministerkonferenz vom vergangenen November eine "stärkere Reglementierung des Betriebs von Prostitutionsstätten" gefordert. Der Beschluss sieht unter anderem eine Kondompflicht vor und regt an, Konzessionen wieder zu entziehen, wenn bestimmte "hygienische und sicherheitsrelevante Aspekte" nicht gegeben sind. Darüber hinaus sollen Personen, die Zimmer an Prostituierte vermieten, dies den zuständigen Behörden melden.

Carmen will auch in den nächsten Jahren als "Begleiterin" arbeiten. Für das Finanzamt gibt sie sich als Event-Managerin aus. Diesen Status wird sie in absehbarer Zeit wohl nicht ändern.


taz 26.05.2011

Die geplanten Auflagen fürs Sexgewerbe sind kaum zu erfüllen

Zurück ins Halbdunkel

KOMMENTAR VON SIMONE SCHMOLLACK

Die Absicht von Kristina Schröder, Zwangsprostitution und Menschenhandel bekämpfen zu wollen, ist richtig und lobenswert. Aber ob das gelingt, wenn man Bordellen und anderen Stätten der Prostitution per Gesetz eine Genehmigungspflicht vorschreibt, ist mehr als fraglich.

Tritt ihr Gesetz in Kraft, können Polizei und Bundeskriminalamt jederzeit in Bordellen und Wohnungen von Prostituierten Razzien durchführen - egal, ob sie nur die Buchführung überprüfen oder schlicht das Geschäft stören wollen. Viele Prostituierte haben darauf keine Lust, Prostituiertenverbände warnen sogar schon vor einem "Polizeistaat".

Angeblich will die Familienministerin mit ihrem Vorstoß mehr Licht ins Sexgeschäft bringen. Aber genau das Gegenteil wird passieren. Denn viele Prostituierte und BordellbetreiberInnen werden künftig nicht mehr offen arbeiten, sondern heimlich. Warum es dann leichter sein soll, den Menschenhandel zu unterbinden, bleibt das Geheimnis der Familienministerin. Schon bislang ist das ja kaum gelungen - trotz eines Prostitutionsgesetzes, mit dem das Sexgewerbe legalisiert und aus dem Halbdunkel gezerrt wurde.

Schröder will es dem Gewerbe nun wieder schwerer machen - mit Repressalien und mit Auflagen, die kaum zu erfüllen sind. "Das Milieu" soll so leichter zu kontrollieren sein. Dabei war die Gesellschaft gerade dabei, Prostitution nicht mehr nur als "Schmuddelgewerbe" anzusehen. Einer Umfrage zufolge kann sich sogar ein Drittel aller Studierenden einen Nebenjob in der Branche vorstellen.

Prostitution wird sicher nie ein "ganz normales Geschäft" sein. Schröders Vorstoß aber forciert, dass Prostitution weiter als anrüchig und unmoralisch gelten soll. Deshalb soll sie jetzt wieder kriminalisiert und ins Zwielicht gerückt werden.

taz 26.05.2011

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RE: Bundesratsvorlage zum ProstG

Beitrag von Ariane »

Zuhälter ändern die Handynummer
Menschenhandel Experten bezweifeln die Wirkung des geplantes Gesetzes gegen Zwangsprostitution. Der Entwurf setze an der falschen Stelle an, so die Kritik.

VON SIMONE SCHMOLLACK
BERLIN taz |
Das von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) geplante Gesetz gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel wird nach Einschätzung von Experten voraussichtlich ins Leere laufen.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass Zwangsprostitution mit einer Zwangskonzessionierung von Prostitutionsstätten eingedämmt werden kann", sagte Barbara Eritt von In Via, der Beratungsstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, am Mittwoch in Berlin.

Die Einrichtung der Caritas arbeite eng mit der Polizei zusammen, erklärte Eritt. Die Polizei bringe die bei Razzien in Bordellen und Sexklubs gefassten Frauen zu In Via, wo sie soziale und psychische Unterstützung fänden. Eritt: "Die Polizei will an die Täter ran. Aber viele Frauen machen keine Aussage, weil sie sonst um ihr Leben fürchten müssen."
Darüber hinaus arbeiteten die meisten Zwangsprostituierten als Escort-Service: Sie "besuchen" ihre Kunden in Hotels oder in Wohnungen. Wenn das auffliegt, änderten die Zuhälter die Handynummern, über die die Frauen zu buchen sind.


Zurück ins Halbdunkel
Im Jahr 2009 hat die Polizei 710 Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution ermittelt, 534 Ermittlungsverfahren wurden abgeschlossen. Die meisten Opfer sind Frauen und kommen nicht aus Deutschland. Wurden nach dem Mauerfall vor allem Frauen aus Polen und Russland mit Arbeitsangeboten nach Deutschland gelockt, um sie dann zur Prostitution zu zwingen, sind es jetzt verstärkt Frauen aus Bulgarien, Rumänen und Afrika.





http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... ndynummer/
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Beitrag von ehemaliger_User »

Nur mal zum Vergleich (BKA, Kriminalstatistik 2010)
  • Mord- und Totschlag: 2.218
  • Vergewaltigung und sexuelle Nötigung 7.734
  • gefährliche und schwere Körperverletzung: 142.903
  • Raubdelikgte: 48.166
Es wird höchste Zeit, zur Eindämmung solch schwerer Gewalttaten eine Genehmigungspflicht zum Verlassen der Wohnung einzuführen.



Graphiken
.de www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=971
.en www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=972
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Beitrag von Aoife »

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ehemaliger_User hat geschrieben:Es wird höchste Zeit, zur Eindämmung solch schwerer Gewalttaten eine Genehmigungspflicht zum Verlassen der Wohnung einzuführen.
ehemaliger_User, Vorsicht!

Ich weiß dass du das satirisch gemeint hat, aber angesichts des derzeitigen Respekts vor Menschenrechten muß ich wiklich warnen, niemanden auf dumme Gedanken zu bringen.

Es ist wie mit Klaus Staeck's Kunstwerk: Dass die Ironie übersehen werden kann ist die eigentliche Aussage, das Abbild der deutschen Gesellschaft:

http://images.ewins.com/digital_asset_m ... 55&mdx=400

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von ehemaliger_User »

Aoife hat geschrieben: 
Es ist wie mit Klaus Staeck's Kunstwerk: Dass die Ironie übersehen werden kann ist die eigentliche Aussage, das Abbild der deutschen Gesellschaft:
Hast recht. Kann mich noch gut an den Bundestagswahlkampf erinnern in dem das Staeck-Plaket "Deutsche Arbeiter, die SPD will Euch Eure Villen im Tessin wegnehmen" von vielen nicht verstanden wurde.

Habe gerade zufällig "Britt" auf Sat 1 angezappt. Thema: Sex. Der Film wird wohl demnächst hier für 7 Tage zu sehen sein.

Sendezeit: ca. 13.30 Uhr. Wer schaut um diese Zeit? Altersdurchschnitt des Publikums unter 18 (oder jünger) - nicht nur im Studio. Und dann werden z.B. im Baurecht wegen "Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" Bordelle verboten. Super, was an Lebensweisheiten in solchen Sendungen rüberkommt. Zum Inhalt der Sendung möchte ich nichts sagen, viele Aussagen halte ich für Hetze gegen Sexarbeiterinnen und damit ein Verstoss gegen das Grundgesetz. Die einzige derartige Show, die mir gefallen hat, war "TV Kaiser".
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Beitrag von Aoife »

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ehemaliger_User hat geschrieben:Und dann werden z.B. im Baurecht wegen "Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" Bordelle verboten.
Das wären die ersten Vorschriften, die bei einer evidenzbasierten Politik fallen müssten.

Aber leider ist die deutsche Politik stattdessen von einer romantischen Sehnsucht nach Sicherheit und Ordnung geprägt, die hin und wieder auch erfolgreich umgesetzt wird:


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Beitrag von nina777 »

17.11.2011

Einladung an den Bundestag: Abgeordnete sollen Puff besuchen

Wenn das mal kein heißes Angebot ist: Weil der Bundesrat eine Verschärfung der Bordell-Regeln angestoßen hat, sollen sich Abgeordnete des Bundestages nun selbst ein Bild von der Lage machen – in einem „Liebestempel“ in Berlin....

Geht es nach dem Verband Erotik Gewerbe, dann besuchen Abgeordnete des Bundestages demnächst ein Edelbordell in Berlin. Dem Vorsitzenden des Rechtausschusses, Siegfried Kauder, liegt eine entsprechende Einladung vor, heißt es in der „Bild“-Zeitung vom Donnerstag. Die Mitglieder des Ausschusses würden damit ins „Agentur Liberty“ eingeladen.

Das Bordell wirbt auf seiner Homepage damit, ein „superschicker Liebestempel“ zu sein, „eine romantische Liebeswelt auf zwei Etagen“. Hintergrund der ungewöhnlichen Einladung sind Pläne der Politik, die Regeln für Bordelle zu verschärfen. Der Bundesrat hatte eine solche Initiative im Februar angestoßen; dabei geht es unter anderem um ein Verbot von sogenannten „Flatrate-Bordellen“, eine Kondompflicht und eine Meldepflicht für Prostituierte.

„Klinikspiele“ und „Sadomaso-Studio“

Der Bundestag müsste einem solchen Gesetz zustimmen. In dem Schreiben werden die Mitglieder des Rechtsausschusses laut „Bild“ nun aufgefordert, „sich selbst ein Bild von der Lage zu machen“. Im Bordell gebe es 15 unterschiedlich eingerichtete Zimmer, darunter ein „Sadomaso-Studio“ und ein Raum für „Klinikspiele“.

„Nimm Dir die Zeit zu träumen, es ist der Weg zu den Sternen“, wirbt „Agentur Liberty“ im Internet. Besonders begeistert scheinen die Abgeordneten von der Einladung allerdings nicht zu sein. Laut „Bild“ hat sich bisher keiner von ihnen für einen Besuch angemeldet.

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 85286.html


OFFIZIELLE EINLADUNG

Bundestagsabgeordnete sollen Bordell besuchen!

http://www.bild.de/politik/inland/borde ... off.edpick
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

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Marc of Frankfurt
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Frauengeführter Betrieb kämpft um Rechte und Akzeptanz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Agentur Liberty hatte schon mit dem Salon Prestige ein spektakuläres Urteil in Berlin gewonnen
(Erlaubnis Wohnungsbordell im Wohn-/Mischgebiet):

SW Anwältin: Dr. jur. Magarete Gräfin von Galen
http://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Galen

Beraterin: Sexarbeiterin und Coach Stephanie Klee

Urteil und viele Presseartikel im Sammelthema "Prostitutionskontrolle per Baurecht":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=58440#58440

Geoutete und voll legal arbeitende, d.h. nicht nur irgendwie in einer rechtlichen Grauzone geduldete Betreiber können den Kampf um Rechte sogar mit Werbung und PR für den eigenen Betrieb verbinden.





http://libertyBerlin.de

http://www.salon-prestige-berlin.de

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nina777
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Beitrag von nina777 »

18.11.2011

Politiker von SPD und FDP wollen Bordell-Einladung folgen

Berlin. Das Angebot des Unternehmerverbands Erotik Gewerbe Deutschland (UEGD) zur Bordellbesichtigung stößt bei ersten Mitgliedern des Bundestagsrechtsausschusses auf Interesse.


Wie die "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe) berichtet, plant der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy eine Teilnahme an der UEGD-Führung durch ein Berliner Etablissement. "Ich stehe der Einladung offen gegenüber. Es ist alles andere als anrüchig, wenn Berufsprostituierte gegenüber Parlamentariern ihre Meinung äußern wollen", sagte Edathy der Zeitung.

Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete und Rechtspolitiker Manuel Höferlin stellte eine Teilnahme an der Bordellbesichtigung in Aussicht. "Selbstverständlich sind wir als Politiker verpflichtet, uns ein Bild vor Ort zu machen. Ich wäre bei Bedarf dabei", sagte Höferlin der "Bild-Zeitung". Unklar ist nach Angaben des Blattes, ob der Ausschussvorsitzende Siegfried Kauder (CDU) an der Besichtigung teilnehmen wird. Die "Bild"-Zeitung hatte in ihrer gestrigen Ausgabe (Donnerstag) von einer Einladung des UEGD an die Mitglieder des Rechtsausschusses berichtet, ein Berliner Edelbordell zu besichtigen und sich über die Arbeitsbedingungen vor Ort zu informieren.

http://www.open-report.de/artikel/Polit ... 46486.html

http://www.bild.de/politik/inland/bunde ... .bild.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.