? Arbeitsmedizinische Betreuung für Alle
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? Arbeitsmedizinische Betreuung für Alle
In Österreich werden auf Grund eines EU-Gesetzes alle Arbeitnehmer arbeitsmedizinisch betreut. Der Sinn ist der Schutz der Gesundheit der österreichischen Arbeitnehmer. Ich frage mich, ob die Untersuchung für sexworker am Gesundheitsamt nur dem Schutz der Kunden dient oder ob auch eine Art von Beratung für die sexworker selbst stattfindet. werden sie Hepatitis A/B geimpft z.B.? vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen, würd mich einfach interessieren.
habe mir erlaubt dein doppelposting zu löschen. lg LOVARA
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Hallo Dr.Carter!
Also zuerst mal ein Herzliches Willkommen von mir!
Meiner Erfahrung nach, werden die Damen sehr wohl auch beraten von der Ärztin, sowohl auch von SozialarbeiterInnen.
Hepatitis A/B wird dort nicht geimpft, aber es wird darauf bei der Blutuntersuchung hingewiesen, sich gleich ums Eck impfen zu lassen, falls der Impfstoff nicht mehr im Blut sein sollte.
Natürlich dient es in erster Linie zum Schutz der Sexworker und dann auch der Kunden, wobei es dort manchmal sehr eigenartig zugeht...aber das ist ja auch Ansichtssache.
Liebe Grüße
Die Oberelfe ;-)
Also zuerst mal ein Herzliches Willkommen von mir!
Meiner Erfahrung nach, werden die Damen sehr wohl auch beraten von der Ärztin, sowohl auch von SozialarbeiterInnen.
Hepatitis A/B wird dort nicht geimpft, aber es wird darauf bei der Blutuntersuchung hingewiesen, sich gleich ums Eck impfen zu lassen, falls der Impfstoff nicht mehr im Blut sein sollte.
Natürlich dient es in erster Linie zum Schutz der Sexworker und dann auch der Kunden, wobei es dort manchmal sehr eigenartig zugeht...aber das ist ja auch Ansichtssache.
Liebe Grüße
Die Oberelfe ;-)
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
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Staatliche Gesundheitsdienstleistungen
Staatliche Gesundheitsdienstleistungen funktionieren in Deutschland im Prinzip genauso.
Zusätzlich ist die Untersuchung völlig freiwillig, nachdem erkannt wurde, dass eine Pflichtuntersuchung der Frauen stigmatisierend wirkt, wenn nur primär sicherstellt wird, dass die Freier tadelose Dienstleisterinnen zur Verfügung haben, aber Freier ohne Testat ins Bordell gehen dürfen.
Heutzutage wird der Gesundheitsdienst kostenfrei für alle sexuell aktiven Mitbürger angeboten.
Anonym - aber registriert mit Kennwort und immer demselben also eineindeutig zuzuordnen. Damit das Amt seine Statistik machen kann. Und nicht so wie mancher Freier, der sich bei jedem Hurenbesuch mit einem anderen Namen meldet.
Falls man in einer prekären Lage ist, wird auch eine notwendige Behandlung/Impfung irgendwie kostenlos ermöglicht.
Kritisch wird es, wenn gesetzlich meldepflichtige etc. Erkrankungen festgestellt werden. Dann greift das gesetzliche/amtliche Instrumentarium.
Dann können Zwangsmaßnahmen greifen. Möglicherweise bis hin zu Zwangseinweisung/Isolierung/Berufsverbot?!
Hierzu würde ich gerne mal einen Fachmann hören, weil ich aus eigener Erfahrung das zum Glück noch nicht habe lernen müssen und auch die zugrundeliegenden Gesetze und Dienstanweisung des medizinischen Dienstes nicht studiert habe. Insbesondere will ich hiermit deutlich machen, dass diese unterschwellig wirksame Bedrohung eine Verhinderungs-Schwelle für manche KollegIn ist, den zwar kostenlosen uns sich niederschwellig nennenden Drop-In-Service zu nutzen.
Links:
Infektionsschutzgesetz (IfSG) und Sexwork:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=31146#31146
Geschlechtskrankheitenkontrolluntersuchungen und Gesundheitsstudien Sexwork:
viewtopic.php?t=552
.
Zusätzlich ist die Untersuchung völlig freiwillig, nachdem erkannt wurde, dass eine Pflichtuntersuchung der Frauen stigmatisierend wirkt, wenn nur primär sicherstellt wird, dass die Freier tadelose Dienstleisterinnen zur Verfügung haben, aber Freier ohne Testat ins Bordell gehen dürfen.
Heutzutage wird der Gesundheitsdienst kostenfrei für alle sexuell aktiven Mitbürger angeboten.
Anonym - aber registriert mit Kennwort und immer demselben also eineindeutig zuzuordnen. Damit das Amt seine Statistik machen kann. Und nicht so wie mancher Freier, der sich bei jedem Hurenbesuch mit einem anderen Namen meldet.
Falls man in einer prekären Lage ist, wird auch eine notwendige Behandlung/Impfung irgendwie kostenlos ermöglicht.
Kritisch wird es, wenn gesetzlich meldepflichtige etc. Erkrankungen festgestellt werden. Dann greift das gesetzliche/amtliche Instrumentarium.
Dann können Zwangsmaßnahmen greifen. Möglicherweise bis hin zu Zwangseinweisung/Isolierung/Berufsverbot?!
Hierzu würde ich gerne mal einen Fachmann hören, weil ich aus eigener Erfahrung das zum Glück noch nicht habe lernen müssen und auch die zugrundeliegenden Gesetze und Dienstanweisung des medizinischen Dienstes nicht studiert habe. Insbesondere will ich hiermit deutlich machen, dass diese unterschwellig wirksame Bedrohung eine Verhinderungs-Schwelle für manche KollegIn ist, den zwar kostenlosen uns sich niederschwellig nennenden Drop-In-Service zu nutzen.
Links:
Infektionsschutzgesetz (IfSG) und Sexwork:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=31146#31146
Geschlechtskrankheitenkontrolluntersuchungen und Gesundheitsstudien Sexwork:
viewtopic.php?t=552
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 22.11.2008, 23:47, insgesamt 2-mal geändert.
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oberelfe was heißt "eigenartig" ?
du schreibst in deinem posting es geht bei der untersuchung "eigenartig" zu, was genau meinst du damit? erzähl mal.
l.g.Dr.Carter
l.g.Dr.Carter
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@ dr. carter
also mir gefällt bei den untersuchungen nicht, dass die damen immer doppelt aufgerufen werden, die umkleidekabinen zum untersuchungszimmer dabei offenbleiben und sich die damen gegenseitig bei der untersuchung dabei zusehen können/müssen.
es kommt mir mehr vor wie eine massenabfertigung und noch dazu, wenn ich mit der ärztin ein gesundheitliches problem zu besprechen habe, kann die andere patientin dabei zuhören.
es ist zwar soweit anonym, da die damen mit nummern aufgerufen werden, aber unangenehm ist es doch.
angenommen die ärztin teilt mir ein ernstes gesundheitliches problem mit, möchte ich nicht, dass da jemand anderer mithören kann.
nochdazu ist es eher eine unfreundliche massenabfertigung, an die frau sich erst gewöhnen muss, was dann sehr sensible menschen doch eher abschreckt.
verstehst du, was ich meine?
also mir gefällt bei den untersuchungen nicht, dass die damen immer doppelt aufgerufen werden, die umkleidekabinen zum untersuchungszimmer dabei offenbleiben und sich die damen gegenseitig bei der untersuchung dabei zusehen können/müssen.
es kommt mir mehr vor wie eine massenabfertigung und noch dazu, wenn ich mit der ärztin ein gesundheitliches problem zu besprechen habe, kann die andere patientin dabei zuhören.
es ist zwar soweit anonym, da die damen mit nummern aufgerufen werden, aber unangenehm ist es doch.
angenommen die ärztin teilt mir ein ernstes gesundheitliches problem mit, möchte ich nicht, dass da jemand anderer mithören kann.
nochdazu ist es eher eine unfreundliche massenabfertigung, an die frau sich erst gewöhnen muss, was dann sehr sensible menschen doch eher abschreckt.
verstehst du, was ich meine?
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
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Hallo Oberelfe! Ich kann mich deinem Post nur anschliessen, Intimsphäre ist keineswegs gewahrt.
Was besonders störend ist, ist auch dass die letzten Jahre kaum Zeit bleibt, für ein beratendes Gespräch mit der Ärztin, das Personal auf der Untersuchungsstelle ist total überfordert, die arbeiten bereits wie am Fliessband oder wie im Akkord.
Akuter Personalmangel und die zeitliche Begrenzung auf den Vormittag führt zu grossem Stress..das Klima leidet natürlich darunter, die Mädchen sind gereizt ob der langen Wartezeiten und das Personal kann nicht mehr als arbeiten.
Der starke neue Zulauf von ausländischen Sexworkerinnen lässt die Untersuchungsstelle fast platzen.
Als Positiv an der Entwicklung sehe ich das stärkere Gesundheitsbewusstsein der Sexworkerinnen.
L.G.
Ellena
Was besonders störend ist, ist auch dass die letzten Jahre kaum Zeit bleibt, für ein beratendes Gespräch mit der Ärztin, das Personal auf der Untersuchungsstelle ist total überfordert, die arbeiten bereits wie am Fliessband oder wie im Akkord.
Akuter Personalmangel und die zeitliche Begrenzung auf den Vormittag führt zu grossem Stress..das Klima leidet natürlich darunter, die Mädchen sind gereizt ob der langen Wartezeiten und das Personal kann nicht mehr als arbeiten.
Der starke neue Zulauf von ausländischen Sexworkerinnen lässt die Untersuchungsstelle fast platzen.
Als Positiv an der Entwicklung sehe ich das stärkere Gesundheitsbewusstsein der Sexworkerinnen.
L.G.
Ellena
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ich verstehe was du meinst oberlelfe. da ich in einer kleineren stadt lebe mit 40.000 einwohnern geht es wohl hier etwas ruhiger zu. irgendwie klingt das anachronistisch diese massenabfertigung, die behörden könnten das auch an niedergelassene gynäkologen delegieren. arbeiten dort fachärztinnen oder allgemeinmediziner? was untersuchen die alles (Blutabnahme, abstrich?), oder mehr?
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also meines wissens arbeiten dort schon fachärztinnen.
blutabnahme alle 6 wochen und abstrich wird jediglich auf geschlechtskrankheiten (pilze, bakterielle infektionen etc. ) untersucht
lungenröntgen 1 mal im jahr
blutabnahme alle 6 wochen und abstrich wird jediglich auf geschlechtskrankheiten (pilze, bakterielle infektionen etc. ) untersucht
lungenröntgen 1 mal im jahr
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Hallo, Dr. Carter!
Ich hab schon früher mal zusammengeschrieben, was und in welchen Abständen untersucht wird:
(vielleicht eine kleine Hilfe für dich)
viewtopic.php?t=552
Untersuchende Ärzte sind Fachärzte der Dermatologie (Haut und Geschlechtskrankheiten)
Ich hab schon früher mal zusammengeschrieben, was und in welchen Abständen untersucht wird:
(vielleicht eine kleine Hilfe für dich)
viewtopic.php?t=552
Untersuchende Ärzte sind Fachärzte der Dermatologie (Haut und Geschlechtskrankheiten)
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hallo, ich kann nur für deutschland sprechen, marc hat erwähnt, dass wir keine melde- und untersuchungspflicht als sexworker haben. in siegen (mein zuständiges gesundheitsamt) arbeitet frau auraß und da keine pflicht zur untersuchung mehr besteht, kommen auch kaum noch frauen. die arme hat angst arbeitslos zu werden. obwohl siegen eine großstadt ist, wird auf diskretion viel wert gelegt. auf wunsch kann man anonym bleiben. untersucht wird syphilis, gonorrhoe und aids, außerdem wird ein abstrich gemacht. immer schließen an die untersuchung fragen über meinen psychischen zustand an. auf wunsch auch eine weiterleitung an den psychologen im gesundheitsamt. bisher waren diese dinge (anonymität, vertrautheit, beratung) selbstverständlich für mich, aber wenn ich die beiträge von euch lese, weiß ich den service in deutschland doch zu schätzen. wobei ich noch erwähnen sollte, ich kenne nur das gesundheitsamt in siegen und arnsberg, liegt beides in nordrhein-westfalen, möglicherweise ist das nicht repräsetativ für ganz deutschland.
liebe grüße an alle von annainga
liebe grüße an alle von annainga
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Gibt es Nachteile von Gesundheitsuntersuchungen?
Zum Thema "zwanghafte Gesundheitsuntersuchung" wurde mir unverlangt folgender Beitrag eingesandt.
Eine Glosse:
Wenn man in der XXX-Redaktion sitzt, bekommt man ja immer erstaunlich viel mit. Keiner kennt einen, aber man selbst weiß so ziemlich alles, was passiert. Nun hat es sich weithin rumgesprochen, dass die Verdienstmöglichkeiten im Gewerbe nicht mehr ganz so rosig sind, wie noch vor ein paar Jahren. Die Sexarbeiterinnen sind zwar noch weit davon entfernt, am Hungertuch zu nagen, doch das vierte Gucci-Täschchen ist in diesem Monat nicht mehr drin und letzten Monat musste man schon auf diesen Chanel-Fummel verzichten. Das kann schon an den Nerven zehren.
Viele sehen ein: Wenn die Löhne rückläufig sind, kann für Sex nicht mehr Geld ausgegeben werden. Das ist zwar bedauerlich, lässt sich aber nicht ändern. Zumindest nicht kurzfristig und nicht auf der individuellen Ebene. Und dann gibt es die anderen, die zu dieser umfassenden Einsicht nicht in der Lage sind, sondern in ihrer Kollegin mehr und mehr eine Nebenbuhlerin sehen, der sie die neulich erworbenen Stilettos nicht gönnen. Daher ist sie mit allen erdenklichen Mitteln, sei es legal, sei's illegal, in den Wahnsinn zu treiben.
Es empfiehlt sich, die Kolleginnen mittels Intrige schachmatt zu setzten. Das wirkt und man muss sich nicht als Neiderin outen, denn die Intrige wird im Verborgenen initiiert. Ein eindeutiger Vorteil.
Deutsche Behörden lassen sich für Intrigenspielchen gerne instrumentalisieren. Ein kurzer Anruf beim Gesundheitsamt und mit männlich sonorer Stimme die Kollegin angeschwärzt. HIV-positiv ist hier das geeignetste Mittel der Denunziation und bei intriganten Damen und umgebauten Herren sehr beliebt.
Wenn man das tut, rauscht nämlich erst mal das Gesundheitsamt an und beordert die Denunzierte zum Test. Sollte der HIV-Anitkörpertest verweigert werden, leistet die Polizei Amtshilfe und bugsiert die Betreffende im offiziellen, grünen Auto zur nächsten behördlichen Blutennahmestelle. Natürlich unter ausgiebiger Beobachtung sämtlicher Nachbarn, denn wann kriegt man schon mal so ein Schauspiel live geboten? Hure von Polizei abgeführt... Man hat es ja immer gewusst!
Die Rechtsgrundlage für dieses Verfahren ist das Infektionsschutzgesetz und das Verfahren ist rechtlich nicht zu beanstanden.
Da es sich bei den Denunzierten allerdings um Profis handelt, ist das Ergebnis des Tests meist negativ. Doch das spielt selbstverständlich keine Rolle, denn einen Tag war die Nebenbuhlerin mit Amtsgängen beschäftigt und fiel daher als Konkurrentin aus. Darüber hinaus ist die gefühlte Peinlichkeit häufig derart stark, dass sie einfach die Koffer packt und sich verzieht. Damit ist das Ziel auf ganzer Linie erreicht.
Ob man das gut findet? Wohl eher nicht. Bezaubernd kindlich vielleicht, wenn man in der Lage ist, vom Ernst für die Geschädigte abzusehen. Absolut kindisch, wenn man Erwachsenenpsychologie zu Rate zieht. Und in kranker Weise unsolidarisch, wenn man es unter dem Gesichtspunkt der Solidarität unter Huren betrachtet. Aber letztere gibt es wohl nur dann, wenn die Kohle üppig fließt. Mithin ist sie lediglich gespielt. Schade!
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Eine Glosse:
Wenn man in der XXX-Redaktion sitzt, bekommt man ja immer erstaunlich viel mit. Keiner kennt einen, aber man selbst weiß so ziemlich alles, was passiert. Nun hat es sich weithin rumgesprochen, dass die Verdienstmöglichkeiten im Gewerbe nicht mehr ganz so rosig sind, wie noch vor ein paar Jahren. Die Sexarbeiterinnen sind zwar noch weit davon entfernt, am Hungertuch zu nagen, doch das vierte Gucci-Täschchen ist in diesem Monat nicht mehr drin und letzten Monat musste man schon auf diesen Chanel-Fummel verzichten. Das kann schon an den Nerven zehren.
Viele sehen ein: Wenn die Löhne rückläufig sind, kann für Sex nicht mehr Geld ausgegeben werden. Das ist zwar bedauerlich, lässt sich aber nicht ändern. Zumindest nicht kurzfristig und nicht auf der individuellen Ebene. Und dann gibt es die anderen, die zu dieser umfassenden Einsicht nicht in der Lage sind, sondern in ihrer Kollegin mehr und mehr eine Nebenbuhlerin sehen, der sie die neulich erworbenen Stilettos nicht gönnen. Daher ist sie mit allen erdenklichen Mitteln, sei es legal, sei's illegal, in den Wahnsinn zu treiben.
Es empfiehlt sich, die Kolleginnen mittels Intrige schachmatt zu setzten. Das wirkt und man muss sich nicht als Neiderin outen, denn die Intrige wird im Verborgenen initiiert. Ein eindeutiger Vorteil.
Deutsche Behörden lassen sich für Intrigenspielchen gerne instrumentalisieren. Ein kurzer Anruf beim Gesundheitsamt und mit männlich sonorer Stimme die Kollegin angeschwärzt. HIV-positiv ist hier das geeignetste Mittel der Denunziation und bei intriganten Damen und umgebauten Herren sehr beliebt.
Wenn man das tut, rauscht nämlich erst mal das Gesundheitsamt an und beordert die Denunzierte zum Test. Sollte der HIV-Anitkörpertest verweigert werden, leistet die Polizei Amtshilfe und bugsiert die Betreffende im offiziellen, grünen Auto zur nächsten behördlichen Blutennahmestelle. Natürlich unter ausgiebiger Beobachtung sämtlicher Nachbarn, denn wann kriegt man schon mal so ein Schauspiel live geboten? Hure von Polizei abgeführt... Man hat es ja immer gewusst!
Die Rechtsgrundlage für dieses Verfahren ist das Infektionsschutzgesetz und das Verfahren ist rechtlich nicht zu beanstanden.
Da es sich bei den Denunzierten allerdings um Profis handelt, ist das Ergebnis des Tests meist negativ. Doch das spielt selbstverständlich keine Rolle, denn einen Tag war die Nebenbuhlerin mit Amtsgängen beschäftigt und fiel daher als Konkurrentin aus. Darüber hinaus ist die gefühlte Peinlichkeit häufig derart stark, dass sie einfach die Koffer packt und sich verzieht. Damit ist das Ziel auf ganzer Linie erreicht.
Ob man das gut findet? Wohl eher nicht. Bezaubernd kindlich vielleicht, wenn man in der Lage ist, vom Ernst für die Geschädigte abzusehen. Absolut kindisch, wenn man Erwachsenenpsychologie zu Rate zieht. Und in kranker Weise unsolidarisch, wenn man es unter dem Gesichtspunkt der Solidarität unter Huren betrachtet. Aber letztere gibt es wohl nur dann, wenn die Kohle üppig fließt. Mithin ist sie lediglich gespielt. Schade!
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 05.02.2008, 16:59, insgesamt 2-mal geändert.
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- hat was zu sagen
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Erfahrungen GA Heinsberg NRW
Also hier in Heinsberg beim Gesundheitsamt wird Wert darauf gelegt das die Intimsphäre einer jeden Frau gewahrt bleibt...Dr.Freund nimmt sich für jede einzelne Frau wirklich Zeit auch wenn das bedeutet das andere Warten müssen und seine Sprechstunde sich dadurch erheblich Verlängert.
Seine allererste Frage lautet immer...Welche Veränderungen seit dem letzten Mal sowohl Physisch wie auch Seelisch.
Er fragt die Frauen auch nach ihrn Lebensumständen und bietet ihnen jederzeit das Gespräch an sollten sie auf irgend eine Weise Probleme mit dem Club oder ihren Verwandten oder Freunden haben,und weist die Frauen auf geeignete Institutionen zur Beratung oder Lebenshilfe hin.
Dieses Vorgehen war für mich der Grund für mich für das Gesundheitsamt zu Entscheiden statt für einen "normalen" Gyn
Ich befürchte das ein Arzt außerhalb des Gesundheitsamtes auf Grund seiner anstehenden Arbeit einfach nicht genügend Zeit hat sich mit den einzelnen Frauen zu befassen und vieles bleibt auf der Strecke.
Häufig ist mir in meiner Zeit passiert wenn ich zu einem regulärem Gynäkologen ging ich als erstes die Frage gestellt bekam ob ich denn nichts Anständiges machen könnte.Womit ich in der Position des Erklärens und Rechtfertigens war.
Hier werden die Frauen lediglich mit ihrem Arbeitsnamen in einer dem Haus zugehörigen Akte geführt.
Bei jedem Erstbesuch einer Frau findet ein ausführliches Anamnese Gespräch statt so wie eine Blutentnahme für alle Notwendigen Untersuchungen so wie für den aktuellen Hap-Status.
Seine allererste Frage lautet immer...Welche Veränderungen seit dem letzten Mal sowohl Physisch wie auch Seelisch.
Er fragt die Frauen auch nach ihrn Lebensumständen und bietet ihnen jederzeit das Gespräch an sollten sie auf irgend eine Weise Probleme mit dem Club oder ihren Verwandten oder Freunden haben,und weist die Frauen auf geeignete Institutionen zur Beratung oder Lebenshilfe hin.
Dieses Vorgehen war für mich der Grund für mich für das Gesundheitsamt zu Entscheiden statt für einen "normalen" Gyn
Ich befürchte das ein Arzt außerhalb des Gesundheitsamtes auf Grund seiner anstehenden Arbeit einfach nicht genügend Zeit hat sich mit den einzelnen Frauen zu befassen und vieles bleibt auf der Strecke.
Häufig ist mir in meiner Zeit passiert wenn ich zu einem regulärem Gynäkologen ging ich als erstes die Frage gestellt bekam ob ich denn nichts Anständiges machen könnte.Womit ich in der Position des Erklärens und Rechtfertigens war.
Hier werden die Frauen lediglich mit ihrem Arbeitsnamen in einer dem Haus zugehörigen Akte geführt.
Bei jedem Erstbesuch einer Frau findet ein ausführliches Anamnese Gespräch statt so wie eine Blutentnahme für alle Notwendigen Untersuchungen so wie für den aktuellen Hap-Status.
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.
Liebe Grüße Nele
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Hallo Nele,
diese Erfahrungen von dir freuen mich wirklich - der beweis dafür, dass es gut geführte Untersuchungen ohne hast und eile geben kann - auch wenn dadurch die wartezeit leidet. dies ist aber meiner meinung nach ein manko welches in anbetracht der - wie es scheint - guten untersuchung in kauf genommen werden kann. Vielleicht kannst du bei deinem nächsten besuch den Arzt auf unsere seite aufmerksam machen - ich denke, er/sie kann bestimmt viel wertvolles beitragen. Einen versuch wäre es auf alle fälle wert
glg
Walker
diese Erfahrungen von dir freuen mich wirklich - der beweis dafür, dass es gut geführte Untersuchungen ohne hast und eile geben kann - auch wenn dadurch die wartezeit leidet. dies ist aber meiner meinung nach ein manko welches in anbetracht der - wie es scheint - guten untersuchung in kauf genommen werden kann. Vielleicht kannst du bei deinem nächsten besuch den Arzt auf unsere seite aufmerksam machen - ich denke, er/sie kann bestimmt viel wertvolles beitragen. Einen versuch wäre es auf alle fälle wert
glg
Walker