"Von Höhepunkt zu Höhepunkt" von Maria van Daarten

Buchtips für Sexworker oder von Sexworkern
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MaryAthens
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"Von Höhepunkt zu Höhepunkt" von Maria van Daarten

Beitrag von MaryAthens »

Der Klappentext des Romans lautet folgendermaßen:

Wie mache ich mich als Callgirl selbstständig?

Diese Frage stellt sich die zweiundvierzigjährige Ilona, die in Deutschland bisher nur nebenberuflich und heimlich als Prostituierte in den Clubs ihrer Umgebung gearbeitet hat, und die es leid ist, sich mit ihrem Job tagtäglich zu verstecken.
Sie träumt vom Easy Money und davon, in der Sonne und am Meer zu leben.
Aus diesem Grund ist sie nach Athen geflogen. Hier will sie den Sommer über checken, ob sie sich als Callgirl selbstständig machen und genügend Geld verdienen kann, um ein schönes Leben zu führen, und auch etwas zu sparen.
Gleich zu Anfang lernt sie die erfahrene Prostituierte, Violet, kennen, die ihr wertvolle Tipps für ihr neues Arbeitsgebiet gibt und sie ins sogenannte Fischen einführt.
Ilona, die sich von nun an Anika nennt, gibt eine Anzeige in einer lokalen Wochenzeitschrift auf. Voller Arbeitseifer beginnt sie, sich einen eigenen Kundenstamm aufzubauen.
Dabei trifft sie auf sehr unterschiedliche Männer mit teils außergewöhnlichen Wünschen.
Spannend und unterhaltsam beschreibt sie ihre Tätigkeit: Von der Auswahl ihrer Kleidung, über die Telefonate mit den Kunden, bis hin zu ihrer eigentlichen Arbeit, für die sie bezahlt wird, dem Sex!

*

Das Buch gibt nicht nur einen ehrlichen und offenen Einblick in die Tätigkeit und das Leben eines Callgirls, - es zeigt auch, dass sie eine ganz normale Frau ist!
Das ist der Autorin wichtig und wird dem Leser sehr gut vermittelt. Auch bei den Telefongesprächen mit ihrer Kollegin, Violet, begegnet man Frauen, die Mitten im Leben stehen und halt einfach nur ihrer Arbeit nachgehen.
Neben diesem Aspekt gibt der Roman einen urteilsfreien und freundlichen Einblick in die Sexualität der Männer, die als Freier zu ihr kommen. Und das, obwohl sie vielen verschiedenen Männern mit teils außergewöhnlichen Bedürfnissen begegnet.

Das Buch ist flüssig geschrieben und eine pikante und unterhaltsame Lektüre! Es gib wohl kaum jemanden, der die Protagonistin am Ende des Buches nicht lieb gewonnen hat. Obwohl sie eine Prostituierte ist!

Ein tolles Buch, um mehr Verständnis für den Beruf von Sexarbeiterinnen in unserer Gesellschaft zu erzielen, und auch mehr Verständnis für die Freier!

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friederike
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Re: "Von Höhepunkt zu Höhepunkt" von Maria van Daa

Beitrag von friederike »

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MaryAthens hat geschrieben:Es gibt wohl kaum jemanden, der die Protagonistin am Ende des Buches nicht lieb gewonnen hat. Obwohl sie eine Prostituierte ist!
:002
Solche Bücher helfen uns hoffentlich! Danke für den Tip!

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hapebe
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Beitrag von hapebe »

Ich habe das Buch gelesen und fand es großartig. Interessant (Infos) und spannend (gewisse Erlebnisse) geschrieben. Nie langweilig. Wie der Titel schon sagt:"Von Höhepunkt zu Höhepunkt."
Es geht darin nicht um reine Fakten, sondern erzählt in unterhaltender Weise von dem Start in ein neues Leben in einem neuen Land. Und allem was drumherum passiert.
Es wird hoffentlich eine Fortsetzung geben, denn einige Erlebnisse rufen schon danach und ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht.
„Ein Atom ist leichter zu zertrümmern als ein Vorurteil“ (Albert Einstein)

Klaus Fricke
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RE: "Von Höhepunkt zu Höhepunkt" von Maria van Daa

Beitrag von Klaus Fricke »


Dieser Beitrag gibt nur meine persönliche Meinung wieder.
Er steht nicht im Zusammenhang mit einer Moderatorentätigkeit


Selbstvermarktung?

...
das Buch wird zum wiederholten Male hier auf SW-at von Mary Athens, die sich als Autorin präsentiert, erwähnt.
Zur Qualität des Buches kann ich mich nicht abschließend äussern. Mary Athens hat hier: http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 191#153191 einen Auszug des Buches auf sw.at. zur Verfügung gestellt. Seit 1976 besuche ich Griechenland regelmässig, Seit Mitte 1980 bin ich dort Gast von SW. Die Verhältnisse in Athen sind mir nicht unbekannt. Meine Erfahrungen und Kenntnisse decken sich nicht mit den Schilderungen von Maria van Daarten alias Mary Athens in ihrem Roman

genauer (aus einer bisher unveröffentlichten Stellungnahme von mir zu dem Roman, Text in blau)

nachdem ich den Ausschnitt aus dem Buch von MayAthens alias Maria van Daarten und den Werbetext zu ihrem Buch bei Amazon angesehen habe, https://www.amazon.de/Von-Hoehepunk.... ... bc?ie=UTF8 (nicht mehr abrufbar) (aktuell abrufbar), kommen mir Zweifel an der Authentizität ihrer Angaben.

Als Griechenlandreisender (seit 1976), der die letzten Jahre mehr Zeit dort als in D war, passabel Griechisch spricht, das Festland inklusive Athen und Thessaloniki kennt, dem die SW Szene dort seit vielen Jahren wenigstens zu Teilen bekannt ist (Quartiere der Straßen-SW in Athen und Thessaloniki, Transszene, Bordelle, Studios, Barbetiebe, Escortszene), der mehr als nur einige Gespräche mit SW-Kunden dort geführt hat, erscheinen mir die Angaben von MaryAthens ungenau. Auch meine Gespräche mit [einer dort ehemals tätigen SW aus RO], die mehr als ein Jahr in GR in einem Bordell gearbeitet hat ... ergeben in Teilen ein anderes Bild, als das, welches MaryAthens schildert. Escort Tarife liegen z.B. seit Jahren bei 100 bis 120 Euro Stunde (nicht bei 200). Aufpreise für Service bei 20 Euro für Oral ohne etc. Anal Aufpreis zwischen 30 und 50 Euro.

Bis ungefähr 2012 gab es eine sehr große Anzahl afrikanischer Straßen SW sowohl in Thessaloniki als auch in Athen. Diese sind zwischenzeitlich, ebenso die ... bulgarischen, rumänischen und albanischen Straßen-SW erheblich dezimiert worden bzw. verschwunden. Die Polizei hat, Menschenjagden gleich, aufgeräumt. Auch zu den Zeiten ([von mir beoabchtet]ab ca 1985 bis ca 2012), zu denen eine sehr große Anzahl von Straßen-SW tätig waren, sind die Preise nicht unter den Gegenwert von zuerst ca 50 DM später 30 Euro für 10 Minuten Service in einem Stundenhotel direkt bei den Straßen-SW Gebieten gefallen. Diese Stundenhotels kosteten ca ... 10 Euro Miete und waren von sehr bescheidener Qualität.

Die Einmietung in eins der qualitativ gut ausgestatteten Stundenhotels im Großraum Athen von denen MaryAthenss spricht (siehe http://www.bourdela.com/sex/xenodoheia/) liegt derzeit bei 25 Euro für mehrere Stunden. Zumeist sind zwei Softgetränke in diesem Preis enthalten. Die Ausstattung dieser Zimmer ist sehr gut (große Flatscreens mit Hardcore, reichlich Handtücher, sehr sauber, eigene Dusche/Bad, Gute Beleuchtung, viele Spiegel, siehe z.B. http://xdream.gr/ ). Die Stunde Service liegt bei 100 Euro. Einige Hotels dieser Art hatten für Jahre einen angeschlossenen Barbetrieb, in denen Anbahnung stattfand. In diesem Fall lag der Standardtarif bei 50 Euro die [halbe] Stunde. Diese Hotels wurden zwischenzeitlich behördlich geschlossen.

Eine englischsprachige Zeitung Athens World gibt es nach meiner Kenntnis nicht. Die englischsprachige Wochenzeitung Athens News hat ihr Erscheinen Mitte November 2012 eingestellt. Die Escort-Werbung läuft über diverse Portale (kaum überschaubar [mit zum Teil mehr als 500 Anzeigen für Escorts]). Die Werbung für Bordelle und Studios läuft im Wesentlichen und sehr übersichtlich über www.bourdela.com. Sicher gibt es noch Anzeigen in den Tageszeitungen etc. Die sind mir aber nicht bekannt und einem Menschen, der kein Griechisch spricht und das griechische Alphabet [wie die Protagonistin des Romans] nicht beherrscht, noch nicht einmal zugänglich.

Ich hoffe, dass die Ungenauigkeiten in den Schilderungen von MaryAthens [alias Mary van Daarten] der schriftstellerischen Freiheit geschuldet sind und sie sich nicht als Fake entpuppt, sie sexworker.at also aus lauteren und nicht aus Gründen der Selbstvermarktung nutzt. ... Sofern sich eine SW-Rezensentin findet, könnte die mich gerne auf mein Wissen zur SW in GR und zu GR insgesamt ansprechen.
(Einfügungen in eckiger Klammer heute von mir hinzugefügt)
Zuletzt geändert von Klaus Fricke am 06.02.2017, 16:34, insgesamt 2-mal geändert.

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Lucille
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Beitrag von Lucille »

Hmm, man müßte die Jahreszahlen vergleichen ... die Situation in Griechenland dürfte in der jüngsten Vergangenheit ebenso gravierenden Veränderungen unterlegen haben wie unsere hier und überall in Europa. Insofern wird wohl jede bereits gedruckte Lektüre eher einem Historienroman ähneln denn einer aktuellen Bestandsaufnahme.

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MaryAthens
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Beitrag von MaryAthens »

Der Roman erhebt nicht den Anspruch die heutigen Zustände Athens bezüglich Sexarbeit widerzuspiegeln!

Vielmehr, und das ist der Sinn dieses Buches, schildert er ganz normale Frauen, die Sex verkaufen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich hätte die Geschichte auch nach Barcelona oder in eine andere große Stadt verlegen können. Das wäre für die Botschaft, die in dem Buch steckt, total egal!

Der Zeitraum, in dem sich die Geschichte abspielt, ist mit Absicht nicht definiert! Zum Schutze meiner ehemaligen Kundschaft und zu meinem eigenen. Deshalb wurden auch alle Personennamen und zum Teil die Namen von Institutionen geändert.

Also, was du über Athen weißt, mag alles richtig sein und einiges erkenne ich auch wieder. Aber du hast ja nur das erste Kapitel gelesen und deshalb kannst du nicht wissen, wie es weitergeht. Alles ist jedenfalls realistisch und tatsächlich geschehen. Sogar die Kunden gibt es noch!

Ich hoffe hiermit aufgeklärt zu haben, dass das Buch keine 1 : 1 Anleitung mit Garantie ist, um sich heutzutage in Athen selbstständig zu machen, obwohl ich es nicht von der Hand weisen würde, dass es immer noch so möglich wäre.

Liebe Grüße, Mary
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Klaus Fricke
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RE: "Von Höhepunkt zu Höhepunkt" von Maria van Daa

Beitrag von Klaus Fricke »


Dieser Beitrag steht im Zusammenhang mit meiner Moderatorentätigkeit.
Er gibt jedoch nur meine persönliche Meinung wieder.


Selbstvermarktung über behauptete "Authentizität"
(Echtheit der eigenen Person und der persönlichen Erlebnisse / Erfahrungen)


@ Mary Athens
In diesem Beitrag
http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 190#153190
der dem von Dir auf sw.at eingestellten Text aus Deinem Roman vorausgeht, nennst Du die Jahreszahl 2012, den Ort Athen und Dich selbst als authentische Erzählerin:

»Der letzte Beitrag in dieser Rubrik war 2012.... schon verrückt. Da habe ich begonnen mich in Athen als Callgirl selbstständig zu machen«

Diese Aussage schwächst Du im vorhergehenden Beitrag, Dich auf das beziehend,
was schriftstellerische Freiheit genannt wird und damit nicht mehr Authentizität beanspruchen kann, ab.
Gut, dass das geklärt ist.


@Lucille
Bevor ich meinen vorstehenden, ursprünglich nicht-öffentlichen Beitrag zu denen (2016-11-29, 16:28 Beitrag #59/60 und 2016-11-29, 16:45 Beitrag #60/60) von Mary Athens geschrieben habe (das Original meines Beitrages stammt vom 2016-11-29, 23:29, also fast sieben Stunden Recherchezeit meinerseits, zwischen dem Beitrag von Mary Athens und meinem), habe ich die aktuelle Situation in Athen und Thessaloniki erneut recherchiert. Die Links, die ich gesetzt habe, - die Seite, die ich verlinkt habe, diein GR bekannt und unter Kunden renommiert ist (von einem griechischen Kunden erhielt ich ca 2010 den Link) existiert seit 2005 - führen zu belastbaren Informationen über die SW in GR, insbesondere auch was Escorts angeht. Hinzu kommen meine eigenen Felderfahrungen seit 1985. Die Aussagen von Maria van Daarten geben, soweit ich dies beurteilen kann - wenn überhaupt seriös - so nur einen sehr eingeschränkten Ausschnitt der SW in GR wieder. Die realen heutigen Verhältnisse, die denen von 2012 sehr ähneln, kann erfassen, wer sich mit dem von mir eingefügten Link zu der Bewerbung von SW Angeboten in GR über das Internet beschäftigt.

Als Moderator von sw.at.
Ich bin nicht begeistert von Werbung für was auch immer auf sexworker.at. Sexworker.at wird in den letzten Monaten von einer Flut von Spambeiträgen heimgesucht. Auch die Anzahl der Beiträge, die dem Feld Jobs etc. zuzuordnen sind, und letztlich der Vermarktung dienen, war nicht gering. Ich bitte darum, dieses Forum nicht mit Hinweisen für kostenpflichtige eigene Produkte oder Dienstleistungen zu belasten. Das war und ist, so habe ich das verstanden, nicht das Ziel, das dieses Forum verfolgt. Soweit es mir möglich ist, stelle ich dieser erheblichen Anzahl von unerfreulichen Beiträgen in meinen Beiträgen Kommentare und Berichte gegenüber, die ich, Material sichtend und recherchierend, so fundiert wie mir das möglich ist, zu begründen und zu belegen versuche, da dies zu meinem Selbstverständnis als Pro-SW-Aktivist und als Mensch gehört. Sofern das als penetrant empfunden wird, ist denen, die diese Bewertung bevorzugen, entglitten, wie ein emanzipatorischer Prozess - und um den geht es, sofern Pro-SW gehandelt werden soll - sich gestaltet. Jedenfalls nicht über Denk-, Kritik- oder gar Textverbote. Ein emanzipatorischer Prozess ist disputfrei kaum zu realisieren, denn die Emanzipation, bedarf, kurz und bündig gesagt, der unbedingten praktischen, ästhetischen und theoretischen Kritik des Ist.

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Lucille
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Beitrag von Lucille »

Danke für die klärenden Worte.