Bib:Love gegen Unistress

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Bib:Love gegen Unistress

Beitrag von ehemaliger_User »

Uni-Stress
Gute Noten durch guten Sex

Carolin Stihler, in der STN vom 15.04.2012 09:00 Uhr

Mannheim - Noch schnell die Hausarbeit abgeben, Unterlagen kopieren, und die heiße Phase des Semesters geht los. Nun heißt es büffeln bis zum Umfallen, um die Prüfungen zu bestehen. An der Universität Mannheim macht nun eine andere Taktik die Runde. Mit dem Slogan "Gute Noten durch guten Sex" werben drei BWL-Studenten, die sich Oskar (24), Christopher (21) und Julius (23) nennen, für ihr Projekt Bib:Love. Auf Plakaten, Flyern und über das soziale Netzwerk Facebook bieten sie sich selbst gratis für eine Nacht an – um bei den gestressten Kommilitoninnen für Entspannung zu sorgen. "Nach einem Lerntag kann man sich mit Sport oder in der Sauna entspannen, am besten funktioniert es aber mit Sex", sagt Oskar. Doch den Studenten bliebe wenig Zeit, um nach einem anstrengenden Tag in der Bibliothek auf Partys zu gehen und Partner für den Geschlechtsverkehr ausfindig zu machen. Da kommt Bib:Love ins Spiel.

Als Callboys sehen sich Oskar, Julius und Christopher nicht, eher wie einen "Telefon­joker" in hektischen Zeiten. Die Studentinnen können ihre Anfragen per Mail schicken und sich mit einem der drei jungen Männer treffen. Dabei wissen beide Seiten vor der Verabredung nicht, auf wen sie sich einlassen. Oskar, Christopher und Julius bleiben anonym – bis zu dem Moment, in dem sie sich mit einem Mädchen treffen. Da die Studentinnen meist keine Fotos von sich mitschicken, ist es ein Abenteuer für beide Seiten. Allerdings behalten sich die drei Studenten das Recht vor, einen Abend nach einem gemeinsamen Bier zu beenden, sollte ihnen eine Frau nicht gefallen.

One-Night-Stand im Namen der Emanzipation

Etwa 100 Mails haben Oskar, Christopher und Julius seit dem Start im vergangenen November erhalten. Das Ergebnis: neun Verabredungen, von denen fünf tatsächlich zum One-Night-Stand führten. Auch einige Anfragen von schwulen Männern haben sie erhalten. Wenn die Interessenten einverstanden waren, wurden sie untereinander verkuppelt. Die restlichen Mails kamen von Neugierigen, die mehr über Bib:Love erfahren wollen.

Die eigentliche Mission der drei Frauenhelden sei nämlich die Emanzipation, erklärt Oskar. Die ganze Idee entstand im Gespräch mit Kommilitoninnen, die sich darüber beschwerten, dass Männer für One-Night-Stands als tolle Hechte gefeiert werden, während Frauen, die sich das gleiche Recht herausnehmen, immer noch geächtet werden. Dieser Ungerechtigkeit wollen die jungen Männer entgegentreten. "Die Leute können unsere Aktion gut finden oder nicht, Hauptsache, sie reden darüber", sagt Oskar. Denn nur so würde sich etwas in der Gesellschaft verändern.

Nötig haben es die drei Studenten nach eigenen Angaben nicht, auf diese Weise Frauen kennenzulernen. Selbstbewusst werben sie mit Sprüchen wie "Tiefpunkt in der Lernphase? Wir bringen dich zum Höhepunkt!" oder "Vergiss Yoga. Nimm uns!". Auf vielfachen Wunsch nach Referenzen richteten sie auf ihrer Facebook-Seite ein Gästebuch ein, in dem die Damen von ihren Erfahrungen mit Bib:Love berichten können. So schreibt eine Austauschstudentin: "Zwar weiß ich nicht, ob sich meine Noten verbessern werden, aber der Abend war nett." Eine andere berichtet: "Gefühlvoll, nett, ausdauernd, witzig – ein schöner Abend!" Eine Bewertung, mit der Oskar zufrieden ist: "Das läuft wie nach einer erfolgreichen Ebay-Auktion ab."

Bewertungssystem wie bei Ebay

Die Idee von Bib:Love hat schon andere Unis erreicht. Zweigstellen in Leipzig, Köln, Trier, Berlin und München sind in Planung. Natürlich können sich Oskar, Christopher und Julius nicht selbst um die vielen Studentinnen kümmern; sie geben ihr Projekt und den Namen an andere Frauenhelden weiter.

An ihrer eigenen Uni in Mannheim werden die Hobby-Casanovas geduldet. "Das sind erwachsene Menschen, da mischen wir uns nicht ein", sagt Uni-Sprecherin Katja Bär. Sie betrachtet das Ganze als einen harmlosen Gag. Auch Denes Kücük, Sprecher des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Uni nimmt Bib:Love mit Humor, geht aber davon aus, dass eine Marketingstrategie hinter dem Projekt steckt. "Ich denke, die drei Studenten wollten auf clevere Art Werbung für eine Party mache", sagt Kücük.

Angst vor negativen Reaktionen haben Oskar, Julius und Christopher nicht. Trotzdem bleiben sie lieber anonym. "Es gibt einen Kreis von Mitwissern, aber man erkennt uns nicht, wenn wir über den Campus laufen", sagt Oskar. Daran soll sich auch nichts ändern: "Wir wollen das Mysteriöse bewahren und keinen Personenkult um uns betreiben." Schließlich gehe es ihnen um die Sache. Um die schönste Nebensache der Welt.

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... c366e.html
https://www.facebook.com/pages/BibLove/ ... &filter=12
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobund ... 50,00.html
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bienemaya
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Beitrag von bienemaya »

"gefühlvoll, nett, ausdauernd, witzig..." jung, knackig und vielleicht einen Körper wie Adonis selbst??? Sie sind "fast" zu beneiden, die Studentinnen...lach

Solange sie sich mit Kondomen vor übertragbaren Krankheiten schützen und alles in beiderseitigen Einverständnis geschied...meinen Segen haben sie.

Für mich sind das junge Männer mit einer kleveren Idee, die sich sexuell ausprobieren bzw. ausleben wollen. Gut finde ich, dass die Uni sich gegenüber der Öffentlichkeit so "leger" mit diesen Thema umgeht. Da wirft sich die Frage für mich auf, wie würde die Uni-Sprecherin reagieren, wenn StudentINNEN diese "Idee" gehabt hätten????

Was meint Ihr dazu bzw. wie seht Ihr das???

Blöd finde ich allerdings ein Bewertungssysthem.

bienemaya

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friederike
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RE: Bib:Love gegen Unistress

Beitrag von friederike »

Sex ist tatsächlich gut gegen Studien- und Prüfungsstress! Insofern haben die drei Kommilitonen recht und die Kommillitoninnen, die die Dienstleistungen in Anspruch nehmen, auch. Also eine gute Idee.

Allerdings: Sex ist doch nicht "die schönste Nebensache der Welt"! Was sollte denn dann eine Hauptsache sein?

@bienemaya: Deine Frage finde ich treffend. Die Studenten weisen ja darauf hin, ein Mann wird für einen ONS "als toller Hecht" angesehen, und einer, der Sex als Service anbietet, als cleverer Typ. Für Frauen gilt das nach wie vor nicht ...

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Marc of Frankfurt
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Idealisten *LOL*

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Neulich auf der Bib:Love-Facebookseite

Marc:
"Infos von und über Profi-Sexdienstleister_innen gibt es hier [...]"


Bib:Love Ulm:
Hey Marc, wir glauben du hast da etwas missverstanden. Wir verkaufen unsere Körper nicht, unsere Philosophie steht für ein Ideal ;) Trotzdem danke für die Mühe.


Marc:
"Hi, ich(wir) verkaufe meinen Körper auch nicht (er ist ja immer noch da:), sondern biete eine hochkomplexe Dienstleistung an (gegen Honorar d.h. Unkostenerstattung fürs Leben und Studieren...).

Auch der "gratis-Sex" beim ONS, Bib:Love oder Partnerschaft ist ein Tausch (Aufmerksamkeitsökonomie, Distinktionsgewinne oder soziale Sicherung im Institut der Ehe).

Aber das Geldtabu bei der Prostituiton ist m.E. sekundär, die Promiskuität und freie Liebe ist der primäre Tabubruch und den betreiben wir m.E. gemeinsam (Sex nur des Sexes und der Lußt willen ganz ohne Liebe)...

Ich hoffe es ist Euch möglich diese angedeuteten Gemeinsamkeiten zu erkennen, bevor ihr übereilt Ab- oder Ausgrenzung betreibt."


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Beitrag von ehemaliger_User »

Super, Marc!
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