"Mann oh Mann"- DIE ZEIT zum Frauen"kauf"

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
Benutzeravatar
Snickerman
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 365
Registriert: 26.07.2009, 15:16
Ich bin: Keine Angabe

"Mann oh Mann"- DIE ZEIT zum Frauen"kauf"

Beitrag von Snickerman »

Auch hier wieder ein von jeder Sachkenntnis ungetrübter Schmähartikel über die "bösen Männer" und die "armen Frauen",
diesmal vom Chefredakteur Bernd Ulrich:

Mann, oh Mann

Rasen, Rauchen, T-Shirts aus Bangladesch – bei uns ist fast alles verpönt. Nur der Kauf von Frauen nicht Ein Kommentar von Bernd Ulrich
7. November 2013 16:51 Uhr 688 Kommentare

Was für ein merkwürdiges Land das hier ist: Es gibt Arbeitsschutzvorschriften, es gibt Tarifverträge und demnächst einen flächendeckenden Mindestlohn. Wie schön. Zugleich jedoch wird geduldet, dass einige Hunderttausend (genau weiß man das nicht) Prostituierte unter ungeregelten, zumeist illegalen, oft verbrecherischen Umständen arbeiten müssen. Weil das nun allzu ruchbar geworden ist, plant die neue Regierung eine Gesetzesänderung.

Doch damit endet das Merkwürdige keineswegs. Deutschland ist eines der moralischsten Länder von allen, jedenfalls glauben das seine Einwohner. Man muss sich rechtfertigen für Hemden, die in Bangladesch genäht wurden, und wenn man unfair gehandelten Kaffee trinkt. Die guten deutschen Bürger überlegen, ob sie einer bettelnden Roma-Frau einen Euro geben sollen, weil der doch am Ende nur irgendeinem kriminellen Clanführer in Rumänien zugutekommen könnte.

Wenn aber dieselbe Roma-Frau oder ihre Tochter in einem Bordell arbeitet, dann interessiert sich kaum einer für die Frage, wohin die dreißig Euro gehen. Dann wird kopuliert und gezahlt. Gefragt wird nicht. Offenbar gibt es eine Zone der Recht- und Anstandslosigkeit, weithin toleriert, viel mehr jedenfalls als Passivrauchen. Was also ist los mit den Deutschen?
Sex ist der Dschungel, in dem noch das Recht des Stärkeren zählt

Oder besser gesagt: Was ist los mit jenen zahllosen Männern (ihre genaue Anzahl ist unbekannt), die regelmäßig ins Bordell gehen? Sind das nur solche, die auch überall rücksichtslos rauchen und mit achtzig Sachen durch die Innenstadt brettern – also die Minderheit der Skrupellosen? Nichts spricht für diese These, alles für ihr Gegenteil: Auch die Netten gehen in den Puff, doch wo die Prostitution anfängt, hört das Gewissen offenbar auf. Sex ist der Dschungel, in dem das Recht des Stärkeren gilt, also das des Zahlenden. Hier ist der Kunde noch König.

Deutschland ist, was die Prostitution betrifft, nicht vorbildlich – wie in so vielen anderen Bereichen –, sondern schlimmer als die meisten anderen europäischen Staaten. Da das nicht mehr zu übersehen ist, ruft man jetzt nach dem Staat, der soll dem Kunden garantieren, dass es moralisch sauber und hygienisch einwandfrei zugeht in den Bordellen. Das kann man fordern, muss es sogar (siehe Pro und Contra im Feuilleton, Seite 50). Und doch wissen alle: Mehr noch als bei der Massentierhaltung ist der Staat allein machtlos, wenn die Gesellschaft nicht rebelliert und der Konsument nicht umdenkt.

Wie kann es sein, dass hierzulande das Fleischessen unter höherem Rechtfertigungsdruck steht als Bordellbesuche? Offenbar denkt das kollektive Unbewusste noch immer, Prostitution sei Ausdruck der immer gleichen Triebnatur des armen Mannes, ein Ventil, das offen bleiben muss, um noch Schlimmeres zu verhüten.

Gäbe es beim Thema Prostitution eine ernst zu nehmende öffentliche Debatte über die Sexualität des Mannes und nicht nur über die Arbeitsbedingungen von Prostituierten, so würde sich schnell erweisen, wie albern das alles rechtfertigende Naturtheorem in Wahrheit ist.

Was tut der Mann, der ins Bordell geht? Er bezahlt für etwas, das genuin auf Gegenseitigkeit angelegt ist, und macht es damit zu etwas Einseitigem, um sich dann zugleich von der Frau vorspielen zu lassen, dass es nicht einseitig sei, während er doch weiß, dass sie weiß, dass das Unfug ist. Das ist ungefähr so natürlich wie eine Peking-Oper – inszeniert von Federico Fellini.

Man muss sich das bloß in anderen Lebensbereichen vorstellen: Welcher Mann würde mit jemandem Fußball spielen, der nur so tut, als spiele er Fußball? Wer bezahlt für Reden ohne Zuhören? Welcher Single richtet ein Kinderzimmer ein?

Warum dann beim Sex? Legen wir das Paradox des käuflichen "Sex" noch etwas tiefer: Der Mann bezahlt in Wirklichkeit nicht für den Sex, sondern für die Abwesenheit der Frau als Person, als Mensch, damit macht er aus der stärksten denkbaren Vereinigung die größte Entfremdung.

Je länger man darüber nachdenkt, desto seltsamer wird die Prostitution, desto verzweifelter kommt sie einem vor. In früheren Zeiten war es üblich und kulturell gelernt, andere Menschen zum Objekt zu machen, man hatte schwarze Sklaven und Leibeigene. Da ließ man sich den Spaß nicht dadurch verderben, dass der andere keinen hatte. Da war das Bordell noch Austragungsort männlicher Überlegenheit, heute ist es Schauplatz der Dürftigkeit. Da geht dann der Mann aus seiner quotierten Firma, steigt in sein emissionsarmes Auto, fährt durch verkehrsberuhigte Straßen, um schließlich in einem Bordell eine Frau dafür zu bezahlen, dass sie verschwindet, während er sie penetriert, um eine Sau rauszulassen, die wahrscheinlich schon lange nicht mehr in ihm ist? Er will ganz Mann sein, wo er behandelt wird wie ein kleiner Junge, der auf Bestellung jeden Tag Kindergeburtstag feiern will.

Natürlich lag der Grund für die Prostitution immer schon außerhalb des Bordells. Früher floh man vor der Moral des Katholizismus, heutevielleicht vor der des Feminismus und der Emanzipation. Das Bordell ist die Fluchtburg des modernen Mannes vor der noch moderneren Frau mit ihren widersprüchlichen Bedürfnissen und Anforderungen. Nur, ist es deswegen schon zwingend, dieses komplizierte, verlogene, nicht minder anstrengende Simulationsspiel im Bordell aufzuführen? Lohnt sich die Mühe der wirklichen Nähe nicht, ist das Verschiedenheitsspiel unter Gleichen nicht weit aufregender?

Darüber wäre zu reden.


http://www.zeit.de/2013/46/prostitution ... ettansicht


Wiedermal das Ersetzen von Fakten durch Stimmungsmache...
wirklich interessant die zahllosen Kommentare, bei denen die, die dieses Gesülze ablehnen,
eindeutig die größte Zustimmung bekommen!
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!

Benutzeravatar
lust4fun
Gelehrte(r)
Gelehrte(r)
Beiträge: 376
Registriert: 22.11.2012, 22:27
Ich bin: Außenstehende(r)

RE: "Mann oh Mann"- DIE ZEIT zum Frauen"kauf&

Beitrag von lust4fun »

"Darüber wäre zu reden."

Da hat er recht. Es sollte normal sein, in einer Demokratie über Moral, Kultur, Widersprüche, Unverständliches, Lebensweisen etc. zu reden.

Am besten auf einer liberalen Grundlage. Wenn schon Passivrauchen derart moralistisch unterbunden wird, sollten auch in liberalen Redaktionsstuben die Alarmglocken schrillen, weil
nämlich offensichtlich die Gefahr besteht, dass noch mehr verboten wird, was lediglich außerhalb des eigenen Verständnishorizonts liegt.

Tatsächlich ist der Artikel die intellektuelle Variante des EMMA-Appells und der Versuch, "schwedisches" Denken zu etablieren: Eine Rechtfertigungspflicht der Freier.

Es geht um die Sexualität des Mannes, um die Freier. Das ist das zweite - "weiche" - Großthema in der Debatte neben der "harten" Faktenschlacht. Dieses Thema wird noch viel schwieriger werden als der Blick auf die SW. Denn wir sind grundsätzlich unglaubwürdig und in der Defensive. Wir brauchen die "Fürsprache" durch die SW, aber die sind momentan selbst in der Schusslinie.

"Auch die Netten gehen in den Puff, doch wo die Prostitution anfängt, hört das Gewissen offenbar auf."

Gerecht wäre: Auch die Netten gehen in den Puff, und es gibt deshalb auch "nette" Begegnungen zwischen Freiern und SW.

"Er bezahlt für etwas, das genuin auf Gegenseitigkeit angelegt ist, und macht es damit zu etwas Einseitigem, um sich dann zugleich von der Frau vorspielen zu lassen, dass es nicht einseitig sei, während er doch weiß, dass sie weiß, dass das Unfug ist."

Gerecht wäre: Ja, das ist möglich. Sexualität funktioniert auch so. Die Gegenseitigkeit ist in der Sexualität nur ein Moment. Wobei die Bandbreite riesig ist. Die einen suchen die emotionslose
Anonymität, andere eine wohldurchschaute Inszenierung, für wieder andere ist dieses Zeitfenster voll von Emotion und Nähe. Sexworker spezialisieren sich entweder für ein Bedürfnis oder sind Künstler im situativen Erfassen und Eingehen auf die Bedürnisse.

"Der Mann bezahlt in Wirklichkeit nicht für den Sex, sondern für die Abwesenheit der Frau als Person, als Mensch, damit macht er aus der stärksten denkbaren Vereinigung die größte Entfremdung."

Gerecht wäre: Bezahlt wird nicht für die Abwesenheit der Frau, sondern für die Vereinbarung, anschließend wieder ohne weitere Ansprüche auseinandergehen zu können. Das Wesen des Paysex liegt ncht in der "Abwesenheit", sondern im Oszillieren zwischen intimer Begegnung und Ablösung. "Entfremdung" ist ein auf sich selbst bezogener Begriff. Es kann sein, dass man - auch im Paysex - von sich selbst entfremdet ist. Die Begegnung zwischen SW und Kunde kann misslingen. An einer "Entfremdung" zwischen den beiden wird das nicht liegen.

"Er will ganz Mann sein..."

Gerecht wäre: Er steht zu seinem Bedürfnis, vielleicht auch zu seinem Defizit. Der Sexworkerin gegenüber muss er es nicht rechtfertigen. Paysex ist in vielen Fällen gerade auch das Auffangbecken für Männer, die nicht "ganz Mann" sein können oder wollen. SW können das Spiel mit der "rausgelassenen Sau" mitspielen, wenn es sein soll. "Ganze Männer", die in sich rund und sensibel sind, sind sowieso kein Problem und als Kunden willkommen. Freier sind Männer, die gerne genießen und sich das auch zugestehen.

"Lohnt sich die Mühe der wirklichen Nähe nicht, ist das Verschiedenheitsspiel unter Gleichen nicht weit aufregender?"

Gerecht wäre: Für sehr viele Freier schließt das eine das andere nicht aus. Sie switchen zwischen den Beziehungs- und Sexualitätsmodi. Sie fühlen sich dadurch bereichert. Für diejenigen, für die Paysex die einzige Möglichkeit für Sex und vielleicht auch körperlich-emotionale Nähe ist, ist der Vorwurf ein Schlag ins Gesicht. Reflektierte SW zeigen sich hier viel sensibler und beschreiben ihre "Dienstleistung" auch unter sozialpädagogischen Gesichtspunkten.

usf.

Interessant bei der "Schmuddeldebatte" um das Freierbild ist, dass diese Diskussion auch in den Freier-Foren selbst geführt wird. Da werden Erscheinungsformen im Paysex scharf voneinander abgerenzt und eigenes Kundenverhalten durch Abwerten anderer Formen gerechtfertigt.

Interessant ist auch, dass die Werturteile über die jeweiligen Erscheinungsformen im Paysex relativ wenig von hartem Faktenwissen abhängt. Und dass solche Werturteile auch ohne klar argumentative Grundlage umschlagen können. Ein persönliches Beispiel: Einmal wollte ich wissen, wie ich die Atmosphäre in einem Bordell empfinde. Nach dem Gang durch die Flure hatte ich ein Ekelgefühl. Einen Tag später habe ich darüber gelächelt. Wo ich zuvor in der Flurkommunikation nur Machismus und dümmlich-verstümmelte Dialoge heraushören konnte, sah ich nun plötzlich souveräne Blitzaquise, unerschrockene Direktheit, Schlagfertigkeit und vertraut-eingespielte Sprachspiele. Seitdem bin ich noch viel vorsichtiger im Urteil über Wirklichkeiten, die mir (noch) fremd erscheinen.

Aber ein Zeit-Chefredakteur will eben schon "ganzer Mann" sein und seine Meinung und Selbstpositionierung unerschütterlich vertreten...

Fragender
unverzichtbar
unverzichtbar
Beiträge: 180
Registriert: 12.07.2011, 10:18
Wohnort: Am Rand des Ruhrgebiets
Ich bin: Außenstehende(r)

Beitrag von Fragender »

Ein von vorne bis hinten hanebüchener Artikel des Herrn Ulrich, angefangen von der Aufzählung angeblich verpönter Tätigkeiten, die es aber zu einem großen Teil gar nicht sind, über die angebliche Anzahl (weswegen er spekuliert, was er sogar zugibt) der Ausbeutungsverhältnisse, die er natürlich rein auf das Prostitutionsgesetz schiebt statt auf sonstige sich geändert habende politische Verhältnisse, bis zu den Motiven, die ausnahmslos in den Dreck gezogen werden, um auch netten Freiern ein schlechtes Gewissen zu machen. Und leider muss ich sagen, dass letzteres zumindest bei mir funktioniert - obwohl ich, wenn ich in das Gesicht und in die Augen "meiner" Sexarbeiterin schaue, gar keinen Grund dafür sehe, sondern oft Anzeichen von Zufriedenheit und Freude - da müsste sie schon eine sehr gute Schauspielerin sein.

Benutzeravatar
Jupiter
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 893
Registriert: 13.08.2010, 09:30
Wohnort: Südbaden
Ich bin: Keine Angabe

RE: "Mann oh Mann"- DIE ZEIT zum Frauen"kauf&

Beitrag von Jupiter »

Im o.a. Artikel wird auf ein Pro / Contra in der Printausgabe verwiesen. Diesen habe ich aber online nicht gefunden.
Da besonders der "Pro"-Artikel sehr heftig ist, versuche ich mal die entsprechende pdf-Datei hier einzustellen.

Gruß Jupiter
Dateianhänge
Zeit_13_46_050_Prostitution Pro-Contra.pdf
(312.5 KiB) 540-mal heruntergeladen
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Projektion + Polarisierung

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für das PDF

Wenn Iris Radisch, die ich sehr schätze, so einseitig ihre Literaturwissenschaft betriebe, wie sie hier die Prostitution aburteilt, dann sollte mensch sich ernsthaft Sorge machen, wie es mit dieser Geistes-Wissenschaft bestellt ist und ob sie gebraucht wird.

Ihr PRO-Verbots-Text ist die übliche Projektion von Männerhaß (wg. immernoch bestehender weiblichen Statusnachteile und weit verbreiteter Mißbraucherfahrungen) auf eine durch Polarisierung verzeichnete Sexbranche bestehend aus Tätern und Opfern.

Projektion + Polarisierung = Demagogie

Letztlich bringt so ein Kampf gegen Prostitution genau das zustande, was eigentlich bekämpft werden will. Es werden sexistische Zuschreibungen (Mann-Täter | Frau-Opfer) kultiviert und damit m.E. auch manifestiert.

Es ist eine psychologische Falle gegen das Böse zu kämpfen, und dadurch ständig sich mit dem Bösen beschäftigen zu müssen und ihm mentale Energie und Lebenszeit zu schenken. Eine Falle in der wir / ich hier im Sexworker Forum auch stecken.





Was wir brauchen sind PRO-Sexwork-Gedanken die wir aktiv nähren müssen.

Auch dadurch, dass wir uns überlegen, wie wir das Negative besser eingrenzen und abgrenzen in der Art wie wir hier unsere Media-Watch evt. noch besser organisieren.

Wir müssen Formen finden, wie wir quasi immer dann verbale Latex-Handschuhe oder Kondome überziehen, bevor wir uns solche beschmutzende Texte über Prostitution zuwenden oder sie hier einfach nur ins Forum reinkopieren. So wie du es gemacht hast mit Vorwarnung find ich klasse, nochmal Danke. Klar, immer einen Kommentar hinzuzufügen ist viel Arbeit die Zeit kostet und gar nicht immer so leicht ist. Herausforderungen für jedeN von uns für die Zukunft...

Benutzeravatar
Snickerman
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 365
Registriert: 26.07.2009, 15:16
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Snickerman »

Leider hat auch der "Contra"- Artikel (mind.) zwei gravierende Mängel, einmal wird folgendes behauptet:
"Sexarbeit ist eine besonders krasse Ausprägung sexistischer, kapitalistischer und rassistischer Machtstrukturen, die unsere Gesellschaft prägen."
Das ist nicht gerade wertneutral und könnte über vielen Arbeitsverhältnissen stehen- weltweit...
Und zweitens wird permanent nur von SexarbeiterINNEN gesprochen, als gäbe es keine Männer/TS in diesem Gewerbe.
Was die Frau Radisch schreibt, ist eh nur die immergleiche, anödende Wiederholung der Schwarzer´schen Unthesen...
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!

Fragender
unverzichtbar
unverzichtbar
Beiträge: 180
Registriert: 12.07.2011, 10:18
Wohnort: Am Rand des Ruhrgebiets
Ich bin: Außenstehende(r)

Beitrag von Fragender »

          Bild
Snickerman hat geschrieben: "Sexarbeit ist eine besonders krasse Ausprägung sexistischer, kapitalistischer und rassistischer Machtstrukturen, die unsere Gesellschaft prägen."
Dann wird auch klar, warum Prostitutionsgegner in jedem Fall die These von den vielen Zwangsprostituierten und den vielen Armutsprostituierten, die gar keine andere Wahl haben, aufrecht erhalten müssen, egal ob sie stimmt, oder nicht: Wenn eingeräumt würde, dass doch eine Möglichkeit der Berufswahlwahl besteht - und sei es nur die Wahl des geringsten Übels - könnten die Gegner den Widerspruch, dass dieser Job so schrecklich sein soll, ihn aber so viele Frauen trotzdem ausüben, nicht erklären.