"saubere" Prostitution

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Melanie_NRW
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"saubere" Prostitution

Beitrag von Melanie_NRW »

Die letzte Zeit ist man ja viel gewohnt, aber dieser Artikel schlägt dem Fass den Boden aus... im Grunde müssten man den kompletten Text fett hervorheben:



http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-b ... 14,4876499


Saarbrücken

Betreiber verteidigt Großbordell
Von SZ-RedakteurNorbert Freund

Die Paradise Island GmbH, die in Saarbrücken-Burbach ein neues Großbordell plant, hat ihre Investition verteidigt. Der Investor sieht sich als Vertreter einer "sauberen" und vom Staat kontrollierten Prostitution.
(Veröffentlicht am 27.07.2013)

Saarbrücken. Der Stuttgarter Investor Jürgen Rudloff hat bestätigt, dass er auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern ein Wellness-Großbordell in Saarbrücken-Burbach baut. Sein Sprecher Michael Beretin teilte mit, dass das Etablissement bis zum Jahresende fertig sei. Dort sollen rund 50 Frauen arbeiten. Er widersprach zugleich der Aussage des Saarbrücker Ordnungsdezernenten Jürgen Wohlfarth, dass es in der Landeshauptstadt bereits „viel zu viele“ Bordelle gebe.

Beretin sagte der SZ, richtig sei vielmehr, dass es in Saarbrücken "viel zu viele Spelunken" gebe, von denen Wohlfarth "mal einige zumachen sollte, weil sie katastrophal betrieben werden". Dort hätten die Frauen keinerlei Freiheiten und müssten tun, was Inhaber und Kunden verlangen. Das sei "dirigistische Prostitution, im Grunde ein Straftatbestand".

"Große Häuser" wie das geplante Investment in Burbach seien für die Behörden dagegen "einfach kontrollierbar". Bei ihm, so Beretin, der in Saarbrücken Geschäftsführer werden soll, finde keine Zwangsprostitution statt. Die Frauen checkten wie im Hotel ein und legten selbst fest, von wann bis wann und wie sie arbeiten. Die Räume würden nach jedem Gast gereinigt. Die Frauen müssten regelmäßige ärztliche Untersuchungen nachweisen. Er biete ihnen über Allianz und DKV eine Altersversorgung und eine Tageskrankenversicherung an.

Beretin sagte, er sei offen für jede denkbare Kooperation mit Behörden, Polizei oder Selbsthilfegruppen von Prostituierten, solange sie nicht „geschäftsschädigend“ sei. Die geplante Nutzfläche sei mit 6000 Quadratmetern deshalb so groß, damit die Frauen auf drei von insgesamt fünf Stockwerken die Möglichkeit hätten, sich in Räumlichkeiten zurückzuziehen, in denen sie nicht von Freiern behelligt würden, schlafen, fernsehen sowie essen und trinken könnten. Die Frauen zahlten beim „Einchecken“ 79 Euro Eintritt, 23 Euro pro Übernachtung plus 25 Euro Pauschalbesteuerung, die an das Finanzamt abgeführt würden. In der Preisgestaltung mit den Freiern seien sie autonom.

Rudloff betreibt laut Beretin bisher bereits ganz ähnliche Häuser in derselben Größenordnung, wie es jetzt in Saarbrücken geplant ist, in Frankfurt, Stuttgart, Salzburg und Graz. Die Investition in Saarbrücken begründete Beretin mit der Nähe zu Frankreich, wo die Prostitution verboten ist. Die Investitionssumme betrage viereinhalb Millionen Euro.

Er begrüßte ausdrücklich Forderungen aus der Politik nach einer strengeren Regulierung der Prostitution in Form eines „Bordell-Tüvs“ und regelmäßigen behördlichen Kontrollen, wie sie etwa von Wohlfarth erhoben worden waren.

Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) verlangte eine Überarbeitung des rot-grünen Prostitutionsgesetzes von 2002, das die Prostitution liberalisiert hatte. Die Behörden sollten über eine Genehmigungspflicht für Bordelle direkt auf die Rotlichtkriminalität einwirken und Bordelle verhindern können, wenn bestimmte Anforderungen nicht erfüllt werden. Damit solle verhindert werden, dass Frauen „in einem Zustand der Sklaverei leben“.





Paradise Stuttgart/Echterdingen
- Bericht im Sexworker-Only Bereich
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7825
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=97310#97310 :007
- Video
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=46300#46300
- weitere Stellen im Sexworker Forum
www.google.de/search?q=rudloff+site:www ... wtopic.php

Berlin: Artemis www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=135411#135411

[ergänzt Marc]

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Jupiter
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RE: "saubere" Prostitution

Beitrag von Jupiter »

Ja Melanie, da geht einem förmlich der Hut hoch.

Da nutzt ein Betreiber die Kommunalpolitik aus, um Konkurrenz auszugrenzen, indem er alles gewünschte auf dem "Silbertablett" serviert.
In Freiburg läuft etwas ähnliches (siehe Lokalnachrichten Freiburg) nur nicht so offensichtlich.

Scheinbar kommt die Günstlingswirtschaft wieder, wie sie vor der Änderung des ProstG üblich war.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Beitrag von ehemaliger_User »

Schöne Augenwischerei die der Beretin da betreibt. Im Paradise in LE oder im Palace in FFM wird auch immer von "Rückzugsräumen" gesprochen - Frauen aber in die Bar "getrieben" wenn sich Männer über zu wenig "Augenmaterial" beschweren. Männer können verbilligte 10er-Karten erwerben, Frauen nicht. 23 EUR für Unterbringung in einem 6-Bett-Zimmer (nicht abschliessbar) mit Kasernenathmosphäre sind auch ein stolzer Preis.
In den Spinden der Männer sind Safes mit Zahlenschloss - Frauen haben diese Möglichkeiten nicht.

Wenn ein Spind einer Frau aufgebrochen und ausgeraubt wird darf die Betroffene keine Polizei hinzuziehen ohne einen Rausschmiss zu riskieren.

Direkt lächerlich die Aussage, das Haus mische sich nicht in die Preisgestaltung ein... Wehe der Frau, die für FO Aufpreis verlangen wollte oder für eine halbe Stunde mehr als 50 EUR aufruft!
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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fraences
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Rudloffs Neue Bordellplanung auf Sylt

Beitrag von fraences »

Nach Saarbrücken jetzt Sylt. Er scheint sich in Deutschland ein bundesweite Monopol zu sichern.

EDEL-BORDELL AUF SYLT
- „Das wird gar nicht puffig“


Ein neues Edel-Bordell in Westerlands Strandstraße soll Ende 2014 öffnen. Dem Betreiber gehört bereits das angeblich größte Bordell Europas. Merkwürdig: Die Gemeinde Sylt weiß gar nichts von geplanter Prostitution.

Er betreibt das größte Bordell Europas – jetzt will Jürgen Rudloff einen „Gentlemen’s Club“ in Westerland eröffnen: Das Edel-Bordell in der Strandstraße soll auf das Sylter Klientel abgestimmt werden.

SYLT | Der Betreiber des angeblich größten Bordells Europas, dem „Paradise“ in Stuttgart, eröffnet einen Gentlemen’s Club in der Strandstraße in Westerland auf Sylt. Wie Jürgen Rudloff gegenüber der Sylter Rundschau bestätigte, will er für rund 2,5 Millionen Euro das ehemalige Kino im Appartement-Haus Strandburg umbauen. Die Eröffnung des Clubs, in dem die Angestellten „auch der Prostitution nachgehen“, plane er momentan für Ende des kommenden Jahres, sagt der Stuttgarter.


Vor allem sei ihm wichtig, betont Rudloff, dass das Sylter Etablissement nichts mit seinen anderen fünf Groß-Bordellen in Deutschland gemeinsam habe – „das wird sehr stilvoll, kriegt Clubcharakter, wird gar nicht puffig – in seiner Art einzigartig “. Er habe vor, seinen Sylter Club europaweit zu bewerben. In verschiedenen Bereichen könnten sich die Besucher mit den Mitarbeiterinnen, die freischaffend der Prostitution nachgehen, zurückziehen. Rund 15 bis 20 Angestellte sollen im „Gentlemen’s Club“ arbeiten.

Rudloff betont, er liebe die Insel Sylt schon lange, auch die gehobene Gastronomie, beispielsweise das Gogärtchen oder die Sansibar: „Der idyllische Charakter Sylts wird nicht verloren gehen, weil ich komme.“ Zudem habe seine Idee des gehobenen Herrenclubs auf der Insel bisher eher begeistert, denn ablehnende Reaktionen hervorgerufen.

Der Bordell-Besitzer tritt in den deutschen Medien häufig in Erscheinung, er präsentiert sich in Talkshows oder Zeitungsartikeln gern als frauenfreundlicher Bordell-Besitzer: Seine Mitarbeiterinnen seien selbstständig und würden eigenständig entscheiden, wann und wie sie arbeiten, betont er. Zudem kooperiere er mit Behörden wie der Polizei oder dem Meldeamt.

In Sachen Behörden gibt es allerdings im Falle des Gentlemen’s Club noch Unklarheiten: Rudloff versichert, der geplante „bordellartige Betrieb“ sei angemeldet und genehmigt. Sowohl der Bauausschuss der Gemeinde Sylt als auch das Bauamt des Kreises Nordfriesland geben dagegen an, lediglich genehmigt zu haben, dass im ehemaligen Kino eine Table-Dance-Bar eröffnet wird – das sei baurechtlich nicht zu vermeiden gewesen. Carsten Kerkamm, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Sylt: „Von einem Bordell-Betrieb ist der Gemeinde nichts bekannt.“ Er betont: Sollte im Gebäude an der Strandstraße etwas stattfinden, das nicht genehmigt ist, werde die Gemeinde einschreiten.

Dass der Gentlemen’s Club in direkter Nachbarschaft zu einer Table-Dance-Bar liegt, möchte Kerkamm nicht beurteilen: „Die Strandstraße ist kein Rotlichtbezirk, es ist nicht gewollt, dass sie einer wird, und wir als Gemeinde sehen auch nicht, dass sie sich in diese Richtung entwickelt.“

Gepachtet hat Rudloff die Räumlichkeiten von der Strandburg GbR, deren Geschäftsführerin Christine Deyhle ist. Ihr Ehemann, der Stuttgarter Rolf Deyhle, ist in Deutschland unter anderem dadurch bekannt, dass er 1988 mit Friedrich Kurz die Stella AG gründete, die die Deutschlandlizenzen für Musicals wie „Das Phantom der Oper“ oder „Cats“ besaß. Unter anderem ist Deyhle im Immobiliengeschäft tätig, außerdem beteiligte er sich an Filmproduktionen amerikanischer Blockbuster. 1998 scheiterte der Börsengang der Stella AG. Deyhle war gezwungen, sie zu verkaufen.

Heute ist Deyhle in verschiedenen Bereichen tätig, bekannt ist er unter anderem auch als leidenschaftlicher Kunstsammler. Auf Sylt hat die Familie Deyhle einen Zweitwohnsitz in Keitum. Deyhle selbst wollte sich zum geplanten Gentlemen’s Club nicht äußern. Die konkrete Nutzung der Strandburg entziehe sich der Kenntnis des Ehepaars Deyhle, sagte ihr Sprecher auf Anfrage der Sylter Rundschau.

www.shz.de/lokales/sylter-rundschau/das ... 93286.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »


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bienemaya
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Beitrag von bienemaya »

Beretin sagte der SZ, richtig sei vielmehr, dass es in Saarbrücken "viel zu viele Spelunken" gebe, von denen Wohlfarth "mal einige zumachen sollte, weil sie katastrophal betrieben werden"..........

...und da fängt sie schon wieder an.....die gegenseitige Denunziererei....

Er begrüßte ausdrücklich Forderungen aus der Politik nach einer strengeren Regulierung der Prostitution in Form eines „Bordell-Tüvs“ und regelmäßigen behördlichen Kontrollen...

Hätte der Herr "Saubermann" jemals als SW gearbeitet, würde er die kommenden Schikanen, die auf SW zukommen werden nicht begrüßen. Wenn man so etwas liest, kann man nur :078
bröckeln!

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Tanja_Regensburg
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RE: "saubere" Prostitution

Beitrag von Tanja_Regensburg »

Vor allem, wenn man weiß, dass gerade im Paradise "laut Kundenberichten" die Herren auf ihre Mädels aufpassen und sie genau unter Kontrolle haben.....




Zitat

Und dann einige Gäste: Ich weiß ja nicht, ob es am Samstag lag, aber eine solche Ansammlung von Halbwelt-Typen habe ich in meinem Leben noch selten an einem Ort gesehen . Muckimänner, teils kahlrasiert, mit Goldkettchen und Respekt einflößenden Figuren, die unterm Bademantel noch mächtiger wirkten. Man denkt sofort an Zuhälter, Rockerbanden, „Sicherheitskräfte“, aus Anatolien, von der Alb oder sonstwo her. Mit Schampus und Whiskey im Kühler ließen sie es krachen zwischen Bar und Hallenrund, prolliger geht’s nimmer. Ist das Premium? Gar Weltklasse?


Quelle
http://bw7.com/forum/showthread.php/660 ... el+H%F6lle

von fun51 .. so mal auf die schnelle gefunden

Kunden berichten immer wieder davon....

wenn ich die anderen finde stell ich sie mit rein.

von wegen kontrolliert... klingt eher nach Agreement

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Beitrag von ehemaliger_User »

Banken haben für ominöse Geldanlagen auch immer Hochglanzprospekte!
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