Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
Benutzeravatar
NoraSW
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 125
Registriert: 15.10.2015, 20:57
Wohnort: Speckgürtel
Ich bin: SexarbeiterIn

Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von NoraSW »

:009
Wenn man den neuen Medienberichten folgt, scheint es, als habe die Polizei lange nicht reagiert in dieser Sache. Der Fall an sich ist erschütternd, aber das ...einfach nur Sprachlosigkeit.
Hier nachzulesen:

https://www.krone.at/2817289

Grüße
Nora

Benutzeravatar
MinaMaiskolben
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 74
Registriert: 06.02.2020, 19:51
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von MinaMaiskolben »

Es ist unfassbar. Ich habe dazu bei Twitter was gebracht und mit einem Reporter von puls24.at gesprochen, der darüber schreiben und auch am Thema dranbleiben will. Ich glaube zwar nicht, dass es echte Konsequenzen hat (eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus), aber wenigstens wird so etwas Öffentlichkeit geschaffen. Einfach nur schrecklich, alles daran.

Dr.Carter
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 24
Registriert: 18.12.2006, 21:07
Wohnort:
Ich bin: Außenstehende(r)

Re: Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von Dr.Carter »

In OÖ steht in der Zeitung, daß ihr Begleiter, der sie mit dem Auto hingeführt hat und auf sie wartete, nicht wusste in welcher Wohnung sie sich aufhält. 'Als sie nach einer Stunde nicht gekommen ist, wußte der nicht, wo genau er sie suchen sollte.
Ein Pfefferspray sollte zur Standardausstattung gehören.

Benutzeravatar
deernhh
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 1658
Registriert: 17.06.2018, 13:17
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von deernhh »

Gott, ich bin entsetzt über das Verhalten und die Ignoranz der Polizei!
Das Opfer starb viel zu jung und sinnlos!


Es gibt einen weiteren Artikel hierzu:


APA/dpa/Andreas Arnold

Tod von Escort-Dame: "Bevorzuge Hotels, da werden Hilferufe eher gehört"

Heute, 18:46 · Lesedauer 4 min

In Oberösterreich wurde am Samstag eine Escort-Frau via Internet in das Haus eines Kunden bestellt - dort soll sie zu Tode geprügelt worden sein. Der Fall sorgt auch bei Sexarbeiterinnen für Aufsehen. PULS 24 hat nachgefragt, wie sie sich schützen und welche Maßnahmen nötig sind.

Dass Agenturen ihre Escort-Damen scheinbar ohne jegliche Überprüfung der Mentalität des Kunden zu diesem nach Hause schicken, schockiert Julia von Steyr, Sexarbeiterin und Studentin aus Wien. Sie fordert alle Sexarbeitenden und Vermittlungsdienstleister dazu auf, Erstgespräche mit Neukundschaft abzuhalten.

Scheinbar sei beim Fall in Oberösterreich nicht einmal die Agentur draufgekommen, dass die Frau nicht sicher zurückgekommen sei - sondern Freundinnen, sagt Julia. Sie sieht das als "grobe Vernachlässigung" von Seiten der Agentur. Diese habe sicherzustellen, dass die Escort-Damen nach Terminen wieder sicher nach Hause gebracht werden.

Mehr dazu:

Mutmaßlicher Mord an Escort-Frau: Reagierte die Polizei zu spät?
Heute, 13:33

Oberösterreich: Escort-Frau tot in Wohnung gefunden
Heute, 08:43

"Emotionale Gewalt ist aufgrund der massiven gesellschaftlichen Verachtung und der damit verbundenen täglichen Diskriminierung ein sehr großes Thema in unserem Beruf", sagt sie im Gespräch mit PULS 24. Physische Gewalt habe sie selbst aber bisher nie erfahren, betont sie. Auch die Kolleginnen, mit denen sie sich im Rahmen der Berufsvertretung Sexarbeit Österreich (BSÖ) regelmäßig austauscht, nicht.

Als Sexarbeiterin müsse sie aber "monatelang" nach Steuerberater:innen oder Juristen:innen suchen, da sie wegen ihres Berufes häufig abgelehnt werde, schildert sie. "Selbst meine Studienkolleginnen schauen mich nicht mehr an". Eltern würden oft den Kontakt zu ihren Kindern abbrechen, Sexarbeiterinnen von ihren Familien "verstoßen" werden. Der mutmaßliche Mord in Oberösterreich sei ein "Auswuchs vieler struktureller Probleme rund um die Sexarbeit", ist Julia überzeugt. Vor allem im Niedriglohnsektor sei die "Verachtung" gegenüber den Prostituierten noch schlimmer, weshalb sie sich klar gegen Dumpingpreise ausspricht.

Ein weiteres Problem sieht sie bei den Agenturen. Diese seien zwar praktisch für Frauen, die nicht oder schlecht Deutsch sprechen, vollkommene Selbstständigkeit sei aber sicherer, da man dadurch die Möglichkeit bekomme, sich mit allen Kundinnen und Kunden persönlich auszutauschen. Sie selbst mache etwa kaum Hausbesuche und führe vor Treffen mit Kunden Erstgespräche durch.

Welche Vorkehrungen sind nötig?
Generell treffen viele Sexarbeiterinnen Sicherheitsvorkehrungen, wenn sie Kunden treffen. Julia etwa berichtet von Vertrauenspersonen, die immer wissen, wo sie sei. Sollte sie gezwungen werden, Textnachrichten zu senden, in denen sie etwa mitteilt, dass sie später heimkomme, habe sie Codewörter, die sie als Warnung in solche Nachrichten einbauen könne.

Auch Jasmin, die als Sexarbeiterin in einer deutschen Großstadt tätig ist und auf Twitter regelmäßig über ihre Arbeit berichtet, schildert gegenüber PULS 24 ihre zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen. Sie könne nicht von allen berichten, "weil manche Dinge nur funktionieren, wenn sie nicht bekannt sind", sagt sie. Sie verwende aber etwa Google Tracking oder AirTags, damit jemand anderes wisse, wo sie ist. An Vertrauenspersonen schickt sie regelmäßig Nachrichten mit einem vereinbarten Text. Sie merkt aber an: "Das kann man natürlich alles vergessen, wenn man sich auf die Polizei verlässt und diese untätig bleibt".

Vor Ort achte sie außerdem darauf, dass Türen nicht verschlossen werden und ihr Handy in Griffweite liege. Sie bevorzuge Hotels, weil da Hilferufe eher gehört werden und kenne "ein paar Selbstverteidigungshandgriffe", wie sie sagt. Ob man Wohnungsbesuche ablehnen könne, sei aber "letztlich ein Kompromiss, wie viel Risiko man einzugehen bereit ist. Man will ja am Ende des Monats auch noch die Miete zahlen können und was essen", gibt sie zu.

Forderungen an die Gesetzgeber
Verbote von Prostitution und die Verbannung aus der Öffentlichkeit lehnen die Sexarbeiterinnen ab. Das würde zu noch mehr Unsicherheit führen. "Eine Welt, in der Sexarbeit ein akzeptierter Beruf ist, bei dem nicht erstmal getuschelt wird, wäre die beste Sicherheitsmaßnahme von allen, aber bis dahin ist es leider noch ein immens weiter Weg", sagt Jasmin.

Julia fordert, dass es in Österreich endlich einheitliche gesetzliche Regelungen geben sollte. In Österreich sind etwa Haus- und Hotelbesuche nur in Wien, Niederösterreich, im Burgenland, in Oberösterreich und in der Steiermark legal. In Vorarlberg ist Prostitution de facto gar nicht legal, kritisiert Julia. Sie wäre nur in Bordellen erlaubt, diese werden aber nicht genehmigt. Sexarbeit finde aber dennoch überall in allen Formen statt. Sie werde durch die Gesetze nur in die schlecht kontrollierbare Illegalität gedrängt, so die Kritik. Das gelte auch für die Verdrängung des sogenannten Straßenstrichs an den Stadtrand.

Sie fordert österreichweit einheitliche und transparente Prostitutionsgesetze, die auch Wohnungsprostitution entkriminalisieren sollten. Sexarbeiterinnen könnten dann gemeinsam mit Kolleginnen Arbeitswohnungen mieten, wo sie sich gegenseitig unterstützen und geschützter arbeiten könnten.

Konstantin Auer
Quelle: Redaktion / koa

https://www.puls24.at/news/chronik/tod- ... ert/276749

https://www.puls24.at/news/chronik/ober ... den/276585

https://www.puls24.at/news/chronik/mutm ... aet/276684






Benutzeravatar
friederike
Goldstück
Goldstück
Beiträge: 2194
Registriert: 07.12.2010, 23:29
Wohnort: Saarlouis
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von friederike »

Danke, @deernh, für diesen Artikel. Und danke, @MinaMaiskolben, für Dein Interview, das darin zitiert ist. Du bist eine erstaunliche Pressearbeiterin!

Benutzeravatar
MinaMaiskolben
hat was zu sagen
hat was zu sagen
Beiträge: 74
Registriert: 06.02.2020, 19:51
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von MinaMaiskolben »

@deernhh Danke für das Reinstellen, ich wollte es gestern eigentlich noch machen, aber bin dann nicht dazu gekommen.

@Friederike Dir auch danke.

Benutzeravatar
deernhh
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 1658
Registriert: 17.06.2018, 13:17
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von deernhh »

Sehr gerne, liebe friederike und MinaMaiskolben.
Und ganz herzlichen Dank an MinaMaiskolben für Deinen tollen Beitrag!


Und hier weitere Artikel:


27.09.2022
Tötung von Escort-Dame: Polizei OÖ prüft eigenes Vorgehen

Anwalt erhebt schwere Vorwürfe gegen die oberösterreichische Polizei vor Ort. Das Obduktionsergebnis ist nun da.

von Petra Stacher

Eine Escort-Dame wurde am Sonntag von der Polizei tot in einer Wohnung in Ternberg (Bezirk Steyr-Land) aufgefunden. Doch wie nun ein Anwalt der Kronen-Zeitung berichtet, soll es trotz Anruf einer Freundin des Opfers erst Stunden später zum Einsatz der Polizei gekommen sein. Die Exekutive prüft nun den internen Vorgang.

Am Samstag soll der 34-jährige Tatverdächtige, für den mittlerweile Untersuchungshaft beantragt wurde, die Rumänin via Internet zu sich eingeladen haben. Laut Andreas Pechatschek von der Staatsanwaltschaft Steyr, das erste Mal. Was dann geschah ist noch Gegenstand laufender Ermittlungen. Der Beschuldigte zeige sich für den Tod der Frau verantwortlich. Nachdem der Verdächtige zunächst zu Motiv und Tathergang keine näheren Angaben machte, soll er laut Krone am Dienstag ein Geständnis in dem Fall abgelegt haben. Demnach sei der Streit um den Preis der Prostituierten völlig eskaliert.

Obduktionsergebnis
Das Opfer sei in Folge von "massiver Gewalteinwirkung" an ihrem eigenen Erbrochenen und Blut erstickt. Am Mittwoch soll der Verdächtige dem Haftrichter vorgeführt werden. Ermittelt wird wegen Mordverdachts.

Aufgefunden wurde die Frau schließlich am Sonntag. Eine Freundin meldete sich mit einer Vermisstenanzeige bei der Polizei, weil sie nichts mehr vom späteren Opfer gehört habe. Laut Vorwürfen eines Anwalts, hätte die Polizei auf diesen Hilferuf jedoch nicht reagiert.

Fahrer hat auf Dame gewartet
Wie er auch dem KURIER bestätigte, habe sich eine ehemalige Mandantin bei ihm gemeldet und um Hilfe gebeten. "Ein Fahrer, der die Frau zur Wohnung brachte, hat bereits um 2 Uhr Früh bei der Polizeiinspektion Garsten angerufen und gemeint, dass die Frau nicht mehr aus dem Haus kommt. Dann hat die Freundin des Opfers telefonisch eine Vermisstenanzeige bei der Polizei Garsten aufgegeben. Die haben das aber einfach auf die leichte Schulter genommen", so der Anwalt Manfred Arbacher-Stöger.

Gleich nachdem die ehemalige Mandantin ihn um Hilfe bat, hätte er es dann um 14 Uhr selbst bei der Polizeiinspektion vor Ort versucht. Ganz nach dem Motto "wird schon nichts sein", verwies ihn der diensthabende Beamte jedoch an das Landeskriminalamt. "Eigentlich wäre das die Aufgabe der Polizeiinsepktion Garsten, diesen Verdacht auf ein Gewaltverbrechen weiterzugeben", argumentierte Arbacher-Stöger.

Beim LKA stieß er schließlich auf ein offenes Ohr. "Danach ging alles Schlag auf Schlag und die Cobra hat die Wohnung gestürmt", lobt er deren Arbeit.

Mordwohnung gestürmt
Von der Landespolizeidirektion OÖ heißt es: "Wir werden diesen Vorwurf intern prüfen. Mehr können wir dazu noch nicht sagen." Zu den Aussagen des Anwalts könne man deshalb noch keine Auskunft geben. Wann die internen Ermittlungen abgeschlossen sein werden, ließ man offen. Bei der Polizeiinspektion Garsten kann man auf KURIER-Anfrage keine Auskunft zu dem Fall geben.

https://kurier.at/chronik/oberoesterrei ... /402160692




CHRONIK
Escort-Lady ermordet: Wiener Anwalt musste Polizei auf Spur führen

Als ihr Handy ausgeschaltet wurde und sie nicht vom Freier zurückkam, ahnten ihre Freunde: Da ist etwas Schreckliches passiert.

https://www.oe24.at/oesterreich/chronik ... /531378355

In diesem Link oben ist ein Video, in dem der Anwalt vier Minuten lang über das Geschehen und seine Meinung dazu redet.




OBERÖSTERREICH
27.09.2022 16:22

ESCORT-DAME GETÖTET


Geständnis abgelegt: Mord wegen Preis für Sex
Eine Obduktion klärte den Tod von Callgirl Ana Maria D. (23) in Ternberg: Sie wurde bis zur Unkenntlichkeit von ihrem letzten Freier verprügelt, erstickte schließlich an ihrem eigenen Blut und Erbrochenem. Am Dienstag legte der mutmaßliche Mörder Alexander H. ein Geständnis ab. Das Motiv: Uneinigkeiten bei der Preisverhandlung.

Nach dem Mord an einer 23-jährigen rumänischen Escort-Dame in Ternberg ist alles geklärt. Bei den Preisverhandlungen waren Alexander M., der das Callgirl im Internet für Samstagabend gebucht hatte, und Ana Maria D. in der Wohnung in Streit geraten, gestand der 34-Jährige am Dienstag. „Bei der Festnahme wurde bei dem Mann kein Geld gefunden“, sagt Andreas Pechatscheck, Staatsanwaltschaft Steyr.

Ist nicht zum Sex gekommen
Der mutmaßliche Mörder sagte, dass es dann gar nicht mehr zum Sex gekommen sei, er die Rumänin, die im Großraum Linz mit anderen Prostituierten lebte, „geschlagen habe“. Das Opfer sei mit bloßen Händen bis zur Unkenntlichkeit verprügelt worden – die Eltern identifizierten ihre Tochter anhand von Tattoos. Warum der Fahrer, der die 23-Jährige zum Freier gebracht hatte, ohne sie gefahren war, ist ungeklärt. „Laut Obduktionsergebnis verstarb das Opfer an der Aspiration von Erbrochenen und Blut“, kennt Pechatschek den aktuellen Ermittlungsstand.

ZU TODE GEPRÜGELT
Escort-Mord: Anwalt führt Ermittler in Blutwohnung
In diesem Häuserblock geschah das mutmaßliche Verbrechen. (Bild: fotokerschi.at/Mader)
OBDUKTION BEENDET
Todesursache nach Mord an Escort-Dame geklärt
Täter war bis jetzt unbescholten
Das bedeutet, dass die junge Rumänin qualvoll auf der Couch ihres letzten Freiers erstickte. Der Todeszeitpunkt konnte nicht mehr eindeutig geklärt werden, liegt jedenfalls zwischen Samstagabend und Sonntagmittag. Am Sonntag gegen 16 Uhr wurde die Leiche, nach Intervention eines Wiener Anwaltes, schließlich gefunden und der 34-Jährige festgenommen. Ein Alkotest bei der Festnahme ergab 0,8 Promille. Ein toxikologisches Gutachten wurde angefordert. Am Mittwoch um 8.30 Uhr sitzt Alexander M., der bisher noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, vor dem Haftrichter.

https://www.krone.at/2818074

Benutzeravatar
malin
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1205
Registriert: 01.09.2008, 18:26
Ich bin: Keine Angabe

Re: Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von malin »

Das ist so furchtbar…

In einem der Artikel steht bei dem Typen wurde überhaupt kein Geld gefunden - d.h. der hatte von vornherein nicht vor sie zu bezahlen.
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)

Benutzeravatar
floggy
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 385
Registriert: 15.09.2013, 19:28
Wohnort: 85716 Unterschleissheim
Ich bin: KundIn

Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von floggy »

Im Jahr 2021 wurden 29 Femizide gezählt in Österreich - Ende September 2022 sind es schon 27:

https://bundeskriminalamt.at/501/files/ ... r_2021.pdf

https://www.derstandard.de/story/200013 ... ruehsommer

Jetzt wird nach der Istanbul Konvention Gewalt gegen Frauen gerufen. Und lebenslangen Haftstrafen für die Täter.

Quelle google: Femizid - Frauentötung. Alle 72 Stunden stirbt in Deutschland eine Frau – getötet von ihrem (Ex)-Partner, Ehemann, Vater, Bruder, Sohn, Nachbarn, etc.

https://www.ndr.de/kultur/Femizide-in-D ... id100.html

Deutschland:
alle drei Tage ein Femizid = 122 pro Jahr
bezogen auf 83 Mio EinwohnerInnen
=> 1 Femizid pro 680.000 EinwohnerInnen.

Österreich:
29 Femizide im Jahr 2021
bezogen auf 9 Mio EinwohnerInnen
=> 1 Femizid pro 310.000 EinwohnerInnen.

Fazit: In Österreich ereignen sich doppelt so viele Femizide als in Deutschland. Ich hab' doch richtig gerechnet? Klar doch. Deutschland hat neunmal mehr EinwohnerInnen, das wären dann bei gleicher Intensität 29 x 9 Femizide = 261 Femizide. Deutschland hat aber "nur" 122 Femizide zu beklagen.

Fortsetzung - LPD weist Vorwürfe zurück

"Laut Landespolizeidirektion (LPD) Oberösterreich habe es mehrere Anzeigen von verschiedenen Personen gegeben. Auf jede Anzeige sei durch die Beamten „unverzüglich und mehrfach mit konkreten Maßnahmen“ reagiert worden, teilte die LPD nach einer ersten internen Überprüfung aller Amtshandlungen Mittwochnachmittag mit. Die Überprüfung der stattgefundenen Kommunikation dauere noch an, daher könne man noch keine abschließende Bewertung abgeben.

Aus den ersten Ermittlungsergebnissen ergebe sich aber kein Hinweis auf einen strafrechtlich relevanten Sachverhalt, wurde betont. „Unabhängig davon nehmen wir die im Raum stehenden Vorwürfe sehr ernst. Deshalb wurde der Bericht mit allen gesicherten Daten an das dafür zuständige Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung übermittelt. Dort wird die weitere Prüfung einer strafrechtlichen Relevanz stattfinden“, so die LPD in einer Aussendung."


Jetzt wird mir klar, warum die Frauen im obigen ersten von drei Videos (Österreich Spitzenreiter bei Frauenmorden?) so vehement auf die Umsetzung der Istanbul Konvention Gewalt gegen Frauen pochen. Was hat Gewaltprävention mit Korruptionsbekämpfung zu tun? Da kann ja nichts Gescheites herauskommen. Und wer will der Polizei schon mit dem Strafgesetzbuch kommen? Bei Gewalt gegen Frauen erwartet man doch ganz andere Maßnahmen und Regelungen, nicht wahr?

https://ooe.orf.at/stories/3175603/
Wo Schatten ist, muß auch Licht sein.

Benutzeravatar
deernhh
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 1658
Registriert: 17.06.2018, 13:17
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: Mord an Sexarbeiterin in Ternberg

Beitrag von deernhh »

ÖSTERREICH
Getötete Escort-Dame in Steyr: Täter bekam lebenslang

26.04.2023 18:03
(Akt. 27.04.2023 08:37)

Das Landesgericht Steyr verhängte über jenen 35-Jährigen, der eine Escort-Dame brutal getötet haben soll, die Höchststrafe lebenslange Haft.
Prozess in OÖ wegen toter Escort-Dame

34-Jähriger soll Escort-Dame getötet haben
Die Geschworenen sprachen ihn am frühen Mittwochabend mit sieben zu eins Stimmen des Verbrechens des Mordes schuldig. Vom Vorwurf der Störung der Totenruhe sprachen ihn alle frei. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Prozess um getötete Escort-Dame in Steyr
Das Gericht begründete die Höchststrafe damit, dass die Tat "unter Einsatz eines hohen Ausmaßes an Gewalt sowie in bestialischer Vorgehensweise einhergehend mit dem Martyrium des Opfers" begangen worden sei. Der Verteidiger meldete unmittelbar nach der Urteilsverkündung Nichtigkeitsbeschwerde und Strafberufung an.

Der Oberösterreicher hatte die 23-Jährige via Internet für den 24. September des Vorjahres in seine Wohnung nach Ternberg (Bezirk Steyr-Land) bestellt. Tags darauf hatten Polizisten nach einer Abgängigkeitsanzeige die Frau nur mehr tot in der Wohnung gefunden. Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen.

Angeklagter in Steyr bekam lebenslange Haftstrafe
Der Angeklagte bestritt in dem zweitägigen Prozess seine Mordabsicht und sprach von Erinnerungslücken wegen der mindestens "20 Dosen Bier", die er getrunken haben will. Als die junge Frau in seine Wohnung kam und er ihr erklärte habe, die vereinbarte Summe für ihre Dienste nicht zu besitzen, sei die Situation außer Kontrolle geraten.

Die Sachverständige Adelheid Kastner attestierte dem Angeklagten Zurechnungsfähigkeit zum Tatzeitpunkt: "Er hat immer gewusst, was Sache ist", hielt sie fest. Auch sei er an jenem Tag "sicherlich nicht unter Drogen gestanden", habe der Angeklagte selbst zu ihr gesagt. Aber er will 14 Liter Bier getrunken haben. "Aus medizinischer Sicht müsste er sieben Promille gehabt haben, da wäre er eher tot gewesen", bezweifelte Kastner seine Angaben.

Angeklagter dürfte 4,7 Promille gehabt haben
Laut dem toxikologischen Gutachtens könnte er allerdings 4,7 Promille gehabt haben. Trotz seiner Trunkenheit sei er aber in der Lage gewesen, "zielgerichtet zu handeln", meinte Kastner. Und: "Er konnte zwischen richtig und falsch entscheiden", betonte sie.

Die junge Frau sei "stellvertretend für eine andere gestorben", stellte die Gutachterin als "Hypothese" auf. Besagte andere Frau ist die von ihm getrennt lebende Mutter seines Kindes, auf die er "einen unbändigen Hass" habe, wegen der Behandlung der gemeinsamen Tochter. Dieses Problem habe er nie gelöst. Die "ganz, ganz heftige Abneigung gegen die Kindsmutter könne "möglicherweise einen generalisierten Hass auf das weibliche Geschlecht" ausgelöst haben.

Gericht in Steyr verhängte lebenslang
Der Norm nicht entsprechende sexuelle Fantasien, die zu dem "massiven Gewaltausbruch" geführt hätten, habe sie "von außen betrachtet nicht feststellen" können. Ein erstmaliges Ausleben derartiger Fantasien sei daher "keine Grundlage für die Tathandlung" des Mannes, hielt Kastner weiter fest.

Bisher sei der Angeklagte auch nicht durch aggressives Verhalten aufgefallen. Zudem ist er unbescholten, weshalb sie keine hohe Wahrscheinlichkeit einer Tatwiederholung sah. Eine Voraussetzung zur Unterbringung in eine Anstalt geistig abnormer Rechtsbrecher sei somit nicht gegeben.

(APA/Red)

https://www.vienna.at/getoetete-escort- ... ng/8044780