Verliebt in ein Escortgirl - was nun?

Ein nahezu unerschöpfliches Thema: Psychologische Betrachtungsweise der Sexarbeit
Guenter
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Frage an die hier mitlesenden SW-Damen

Beitrag von Guenter »

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timoison hat geschrieben: Günter, Deinen Satz "Es war genau der Tisch und genau die Stelle wo ich vor einigen Monaten noch vor einem anderen Hintergrund "Geld auf den Tisch gelegt" habe." habe ich in etwas anderer Form erlebt:
Es war genau der Körper und genau die Stelle, wofür vor einigen Monaten noch andere "Geld auf den Tisch gelegt" haben. - Glaubst Du mir, dass nach dem Gedanken nichts mehr lief?
Ich glaube Dir aufs Wort - und sehe es in meiner Beziehung doch anders. Sie konnte mir mir seit über 3 Monaten nichts mehr das machen, was sie mit anderen Männern machen muss. Auch wenn ich insoweit sexuell auf eine harte Probe gestellt wurde, habe ich das als ihre erste(n) Liebesbezeugung(en) verstanden und kam desweg damit klar und über diese sexuelle Druststrecke hinweg. Sie sagte mit immer wieder, dass ich geduldig sein solle und alles von allein kommt. Jetzt hat sie am Telefon angedeutet, dass sie sich mir wieder öffnet. Jetzt(!) bin ich mir sicher, dass wenn es einmal wieder passiert, es aus ihrer Zuneigungen erfolgt und bin dann darüber ganz glücklich.

Es gibt jedoch jetzt das gegensätzlich Problem:
Sie sagte mir, dass sie psychisch keine Termine mehr wahrnehmen kann. Sie braucht aber das Geld um zu leben. Da ich mich gerade von einer "fast Insolvenz" erholen und sie nicht in dem Umfang unterstützen kann, den sie braucht wird es finanziell eng. Sie ist bei mir proforma angestellt, damit zumindest die Miete, Strom etc. abgedeckt und sie sozialversichert ist. Sie bekommt dann auch noch etwas zum Leben von mir. Mehr schaffe ich wirtschaftlich (noch) nicht - und es ist knapp für uns beide.
Ich versuche gerade Sie daher noch bei einer befreundeten Firma unterzubringen.


Frage an die hier mitlesenden SW-Damen: :006

Wie seht ihr diese Situation? Was kann, was soll ich tun um ihr zu helfen?

Gruß Günter

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Bambus
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Beitrag von Bambus »

Wisst Ihr noch, wie es in der Schule war?
Wenn wir den Stoff nicht verstanden haben, eine Aufgabe nicht lösen konnten,
mußten wir so lange wiederholen, bis wir es konnten.
Das war ärgerlich, ganz schlimm oder sogar eine Katastrophe!
(Naja, den Strebern unter Euch ist das natürlich NIE passiert!) :012
Letztendlich wurde jedoch alles immer gut! Oder?

Das Leben ist wie eine Schule:
Wenn wir eine Aufgabe nicht kapiert haben, bekommen wir sie in ähnlichen Formen immer wieder vorgesetzt,
bis wir sie begriffen haben.
Auch wenn es manchmal negativ aussieht (nur weil etwas anders läuft als geplant!)
wird trotzdem immer alles gut!
So lange wir uns an unsere Vorstellungen klammern und an das, was wir HABEN WOLLEN,
sind wir blind und taub für DAS LEBEN!
Sobald wir LOS LASSEN, in jedem Moment unser Bestmögliches tun,
uns selbst und dem Leben vertrauen, wird alles zumindest besser, als wir befürchten!
Lieber Doppelkinn, genieß das Glück und jeden schönen Moment und tu Dein Bestes!
Es kommt wie es kommen soll! Und so, wie es kommt, ist es in Ordnung!
Akzeptiere es einfach, dann lebst Du leichter! :001

Liebe Grüße :006
Wolfgang

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Marc of Frankfurt
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Meine SW-Predigt zum Donnerstag

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ich kann Guenters Partnerin gut verstehen.


Sexarbeit und Liebesbeziehung sind emotional so anspruchsvoll und auch so unterschiedlich, dass sie längst nicht jedeR zusammenbringen kann.


Gilt übrigens auch für viele andere Berufe. Bei denjenigen, wo dann Selbstständigkeit an erster Stelle steht und Familie nur mitläuft, scheitert es deshalb dann oft auch.

Bei ebenso emotional anspruchsvoller beruflicher Seelsorgetätigkeit hat der große Arbeitgeber kath. Kirche bekanntlich und sicher nicht zuletzt deshalb Abstinenz im Privaten verordnet (Zölibat).

Umgekehrt haben wir alle noch das tradierte Modell im Kopf, von der nur im privaten Haushalt arbeitenden, sorgenden und liebenden Partnerin (emotionale und wirtschaftliche Spezialisiserung). Demgegenüber haben heutige Singels, die Beruf und Privat auf gleicher Augenhöhe der Geschlechter jeweils aushandeln müssen unter gewisser Überforderung zu leiden (Dilemma des Generalisten).



All diese Gedanken zeigen, daß die soziale Institution der Ehe und die soziale Institution der Prostitution in Konkurrenz stehen.

Kulturell, wirtschaftlich und sogar emotional ...

Braucht also enorm viel Mut, Kraft und Glück diese Gegensätzlichkeit überwinden zu können, für den der beides haben will beziehungsweise für diejenigen, die die Anerkennung der Prostitution wirklich leben wollen.

Die Konservativen haben sich bekanntlich für den leichten pragmatischen Weg des Verbots bzw. der Kontrolle entschieden.

Aber hier helfen Wolfgangs Worte weiter:

"Sich hingeben an das Leben"

Das ist die Essenz der heiligen Prostitution.






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steve_xxx
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RE: Verliebt in ein Escortgirl - was nun?

Beitrag von steve_xxx »

Es war genau der Körper und genau die Stelle, wofür vor einigen Monaten noch andere "Geld auf den Tisch gelegt" haben. - Glaubst Du mir, dass nach dem Gedanken nichts mehr lief?

naja, wenn man die 20 hinter sich hat, dann ist die Chance noch auf eine Jungfrau zu treffen, eh gering. Wenn man sich dann vorstellt, wie die Partnerin dann Sex mit jemand anderem hatte.........ob nun mit oder ohne Geld, ich finde das ist eine müssige Betrachtung die letztlich nur dir selbst schaded.

Wie man an dem thread hier aber sehen kann, ist das Problem letztlich der Übergang von der "Dienstleistungsbeziehung" zur "normalen Beziehung". Das ist für beide Seiten heikel, vor allem wenn der eine was will und der andere dafür was aufgeben muss und noch nicht so genau weiss, obs das letztlich wert ist.

Die Frauen verdienen gutes Geld und haben oft keine Job-Alternative in einem bürgerlichen Leben. Da muss die Liebe schon gross sein ........


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annainga
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Beitrag von annainga »

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lg, annainga

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