Länderberichte PAKISTAN:
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Länderberichte PAKISTAN:
PAKISTAN
Islamisten überfallen angebliches Bordell
Sie kamen mit Knüppeln und nahmen neun Menschen als Geiseln, darunter sechs Chinesinnen: Sie hätten "sündige Akte" begangen, sagten die Entführer. Beim Überfallkommando dabei waren auch zehn in Ganzkörperschleier gekleidete Frauen.
Islamabad - Rund 30 radikalislamische Studenten haben am Samstag in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad eine angeblich als Bordell genutzte Klinik für Akupunktur überfallen und neun Menschen gekidnappt. Die Entführer, unter ihnen zehn in Ganzkörperschleier gekleidete Frauen, seien mit Knüppeln bewaffnet gewesen, teilten Sicherheitskräfte in Islamabad mit. Bei den Geiseln handelte es sich um sechs chinesische Frauen und drei Männer. Die ausländischen Frauen hätten "sündige Akte" begangen, erklärten die Entführer. Die Aktion sei eine natürliche Reaktion auf die "Vulgarität und Obszönität".
Islamabad: Entführer weg, Entführte weg, Polizei am Tatort.
Ein Sprecher der mit den islamistischen Taliban sympathisierenden Roten Moschee sagte, Studenten seiner Einrichtung hätten das Bordell im Zuge einer Kampagne gegen die Verbreitung von Unmoral überfallen und die Geiseln in die Moschee gebracht. Den örtlichen Behörden zufolge wurden Verhandlungen mit der Moschee über die Freilassung der Geiseln aufgenommen.
Im April drohte einer der beiden Führer der Roten Moschee, Abdul Asis, "tausende" Selbstmordattentäter loszuschicken, sollten die Sicherheitskräfte gegen ihre Organisation vorgehen. Die Hardline-Kleriker hatten bereits in der Vergangenheit mutmaßliche Bordelle sowie Video- und Musikläden überfallen. Im Mai nahmen ihre Anhänger zwei Polizisten als Geiseln. Sie wurden nach sechs Tagen freigelassen.
Spiegel
Islamisten überfallen angebliches Bordell
Sie kamen mit Knüppeln und nahmen neun Menschen als Geiseln, darunter sechs Chinesinnen: Sie hätten "sündige Akte" begangen, sagten die Entführer. Beim Überfallkommando dabei waren auch zehn in Ganzkörperschleier gekleidete Frauen.
Islamabad - Rund 30 radikalislamische Studenten haben am Samstag in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad eine angeblich als Bordell genutzte Klinik für Akupunktur überfallen und neun Menschen gekidnappt. Die Entführer, unter ihnen zehn in Ganzkörperschleier gekleidete Frauen, seien mit Knüppeln bewaffnet gewesen, teilten Sicherheitskräfte in Islamabad mit. Bei den Geiseln handelte es sich um sechs chinesische Frauen und drei Männer. Die ausländischen Frauen hätten "sündige Akte" begangen, erklärten die Entführer. Die Aktion sei eine natürliche Reaktion auf die "Vulgarität und Obszönität".
Islamabad: Entführer weg, Entführte weg, Polizei am Tatort.
Ein Sprecher der mit den islamistischen Taliban sympathisierenden Roten Moschee sagte, Studenten seiner Einrichtung hätten das Bordell im Zuge einer Kampagne gegen die Verbreitung von Unmoral überfallen und die Geiseln in die Moschee gebracht. Den örtlichen Behörden zufolge wurden Verhandlungen mit der Moschee über die Freilassung der Geiseln aufgenommen.
Im April drohte einer der beiden Führer der Roten Moschee, Abdul Asis, "tausende" Selbstmordattentäter loszuschicken, sollten die Sicherheitskräfte gegen ihre Organisation vorgehen. Die Hardline-Kleriker hatten bereits in der Vergangenheit mutmaßliche Bordelle sowie Video- und Musikläden überfallen. Im Mai nahmen ihre Anhänger zwei Polizisten als Geiseln. Sie wurden nach sechs Tagen freigelassen.
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Prostitution im Islam (Pakistan)
Prostitution im Islam (Pakistan)
Islamische Extremisten gewinnen an Macht in Pakistan. Die prangern auch Rotlichtviertel an, die im Islam zwar verboten, aber dennoch vorhanden sind. Das die Frauen sich dort unter Zwang verkaufen müssen, sie oft schon im Kindesalter dazu gezwungen werden, zählt für die Fundamentalisten nicht.
Frischfleisch am TickaTacka-Imbiss im Diamond-Viertel von Lahore. Doch nicht schmackhaftes Lamm-Masala ist die Attraktion des "Diamond-Market", sondern käufliche Waren ganz anderer Art. Das sogenannte Diamanten-Viertel in Lahore ist der größte Rotlichtbezirk der Islamischen Republik Pakistan.
O-Ton: Mann
"1.000 Rupee, komm rein, nur 1.000 Rupee!"
Die moslemische "Reeperbahn" arbeitet ganz legal, mit offizieller Duldung der pakistanischen Regierung.
O-Ton: Mann
"Willst Du Drogen? Nein?"
Alles ist hier zu kriegen: Drogen, Frauen und Pornos. Wir machen uns auf einen Rundgang durch das ca. anderthalb Quartratkilometer große Viertel. Die Nacht der käuflichen Liebe beginnt traditionell in einem dieser vielen Tanzshops. Wir sind uns schnell handelseinig: 500 Rupee, rund sechs Euro, müssen wir zahlen, dann werden die Fensterläden geschlossen. Die Tänzerin heißt Nabila. Wir fragen sie nach ihrem Alter und seit wann sie hier arbeitet.
O-Ton: Nabila
"Ich bin 16 Jahre alt. Wird das jetzt gefilmt? Ich arbeite hier seit vier Jahren."
Dann beginnt unsere ganz private Show. Der Tanz heißt Kathak. Seinen Ursprung hat er in den Harems der Mogulherrscher Nordindiens – vor 300 Jahren. Damals wie heute dienen das Drehen, sich Strecken und Verbiegen der Tänzerinnen einzig dem Zweck, die Proportionen und Reize des Körpers zu präsentieren. Häufig tanzen mehrere Frauen gleichzeitig in den engen Räumen. Der zahlende Gast sucht sich die Schönste aus. Von Intimität oder einander Kennenlernen keine Spur. Die Musiker sind anwesend, genauso wie die Puffmutter und andere Tänzerinnen. Am Ende der Tanzvorführung wollen wir wissen, wie es weiter ginge, wenn der Kunde Appetit bekommen hat.
O-Ton: Nabila
"Bis nachts um eins tanze ich, danach kommen die Kunden, die mich zuvor ausgesucht haben."
Draußen in den Straßen patrouillieren die Sicherheitskräfte. Mitten im Rotlichtbezirk befindet sich eine Polizeiwache. Hier wird uns stolz die Kameraüberwachung des "Diamond-Market" präsentiert. An allen größeren Straßen und Plätzen sind Kameras installiert. Das Geschäft mit der käuflichen Liebe spielt sich somit unmittelbar unter den Augen der pakistanischen Staatsmacht ab.
O-Ton: M.A. Mubashir, Polizeichef
"Durch die Kameraüberwachung ist es uns gelungen, die kriminellen Handlungen einzuschränken. Heute wird höchstens mal ein Handy geklaut."
Die Polizeipräsenz dient dem Schutz der Kunden, nicht jedoch dem Wohl der Frauen und Mädchen des Viertels. Viele der Mädchen werden gegen ihren Willen in den Tanzshops zur Arbeit gezwungen. Bereits im frühesten Jugendalter beginnt ihre Karriere als Prostituierte. Wir besuchen eine weitere Show. Drei Mädchen arbeiten hier. Die Tanzdarbietung ist dürftig. Aber um Tanz geht es auch gar nicht mehr. In den vergangenen Jahrhunderten gehörten Tänzerinnen zur gebildetsten Kaste, sie sprachen die Sprache der Poeten und waren als Künstlerinnen anerkannt. Doch ganz anders heute. Diese Mädchen können weder lesen noch schreiben. Sie sind käufliche Ware. Je jünger umso begehrter. Als wir nach der Darbietung die Mädchen nach ihrem Alter fragen, verschlägt es uns fast die Sprache. Die Jüngste ist gerade zwölf, ihre Kollegin vierzehn Jahre alt.
Es ist inzwischen weit nach Mitternacht. Auf den Straßen des Viertels werden die letzten Arrangements dieser Nacht verabredet. Der Sex-Bezirk grenzt bizarrer Weise an die größte Moschee Lahores. Den Mullahs der Stadt ist das sündige Viertel ein Dorn im Auge. Doch nicht nur ihnen. Der "Diamond-Market" beleidigt das religiöse Empfinden vieler Pakistanis. Käuflicher Sex in einem Land, in dem Frauen häufig weder Haut noch Haare zeigen, ist eine Provokation. Eine Provokation, die letztlich nur die Macht der Islamisten stärkt.
O-Ton: Imman
"Die Existenz eines Platzes wie die des "Diamond Market" in einem Land des Islam ist eine Unmöglichkeit. Der Islam ist eine Religion der Reinheit und Moral. Das Viertel dort ist nur für die Reichen und die Leute aus der Regierung. Es muss geschlossen werden. Kein Anhänger des Islam sollte dorthin gehen, wo Frauen zu so etwas gezwungen werden."
Am nächsten Tag durchqueren wir das Gassengewirr im Zentrum des Sex-Bezirks. In jedem dieser Häuser befinden sich Bordelle. Hier wird nicht erst getanzt, hier geht es gleich um das schnelle Geschäft, auch wenn nicht jede Frau auch wirkliche eine ist. Im Hinterhof des Diamond-Viertels ist keiner wählerisch. Später am Abend treffen wir noch einmal die 16-jährige Nabila. Während die Fensterläden geschlossen werden, kleidet sich Nabila für den Tanz um. Später erzählt sie uns, dass sie nie wieder in die normale pakistanische Gesellschaft zurückkehren kann. Als 12-Jährige begann sie im Sex-Business zu arbeiten – gegen ihren Willen. Heute ist sie eine Ausgestoßene. Prostitution und außerehelicher Sex gelten im Islam als eine der "unverzeihlichen Sünden".
http://www.mdr.de/windrose/4992395.html
Islamische Extremisten gewinnen an Macht in Pakistan. Die prangern auch Rotlichtviertel an, die im Islam zwar verboten, aber dennoch vorhanden sind. Das die Frauen sich dort unter Zwang verkaufen müssen, sie oft schon im Kindesalter dazu gezwungen werden, zählt für die Fundamentalisten nicht.
Frischfleisch am TickaTacka-Imbiss im Diamond-Viertel von Lahore. Doch nicht schmackhaftes Lamm-Masala ist die Attraktion des "Diamond-Market", sondern käufliche Waren ganz anderer Art. Das sogenannte Diamanten-Viertel in Lahore ist der größte Rotlichtbezirk der Islamischen Republik Pakistan.
O-Ton: Mann
"1.000 Rupee, komm rein, nur 1.000 Rupee!"
Die moslemische "Reeperbahn" arbeitet ganz legal, mit offizieller Duldung der pakistanischen Regierung.
O-Ton: Mann
"Willst Du Drogen? Nein?"
Alles ist hier zu kriegen: Drogen, Frauen und Pornos. Wir machen uns auf einen Rundgang durch das ca. anderthalb Quartratkilometer große Viertel. Die Nacht der käuflichen Liebe beginnt traditionell in einem dieser vielen Tanzshops. Wir sind uns schnell handelseinig: 500 Rupee, rund sechs Euro, müssen wir zahlen, dann werden die Fensterläden geschlossen. Die Tänzerin heißt Nabila. Wir fragen sie nach ihrem Alter und seit wann sie hier arbeitet.
O-Ton: Nabila
"Ich bin 16 Jahre alt. Wird das jetzt gefilmt? Ich arbeite hier seit vier Jahren."
Dann beginnt unsere ganz private Show. Der Tanz heißt Kathak. Seinen Ursprung hat er in den Harems der Mogulherrscher Nordindiens – vor 300 Jahren. Damals wie heute dienen das Drehen, sich Strecken und Verbiegen der Tänzerinnen einzig dem Zweck, die Proportionen und Reize des Körpers zu präsentieren. Häufig tanzen mehrere Frauen gleichzeitig in den engen Räumen. Der zahlende Gast sucht sich die Schönste aus. Von Intimität oder einander Kennenlernen keine Spur. Die Musiker sind anwesend, genauso wie die Puffmutter und andere Tänzerinnen. Am Ende der Tanzvorführung wollen wir wissen, wie es weiter ginge, wenn der Kunde Appetit bekommen hat.
O-Ton: Nabila
"Bis nachts um eins tanze ich, danach kommen die Kunden, die mich zuvor ausgesucht haben."
Draußen in den Straßen patrouillieren die Sicherheitskräfte. Mitten im Rotlichtbezirk befindet sich eine Polizeiwache. Hier wird uns stolz die Kameraüberwachung des "Diamond-Market" präsentiert. An allen größeren Straßen und Plätzen sind Kameras installiert. Das Geschäft mit der käuflichen Liebe spielt sich somit unmittelbar unter den Augen der pakistanischen Staatsmacht ab.
O-Ton: M.A. Mubashir, Polizeichef
"Durch die Kameraüberwachung ist es uns gelungen, die kriminellen Handlungen einzuschränken. Heute wird höchstens mal ein Handy geklaut."
Die Polizeipräsenz dient dem Schutz der Kunden, nicht jedoch dem Wohl der Frauen und Mädchen des Viertels. Viele der Mädchen werden gegen ihren Willen in den Tanzshops zur Arbeit gezwungen. Bereits im frühesten Jugendalter beginnt ihre Karriere als Prostituierte. Wir besuchen eine weitere Show. Drei Mädchen arbeiten hier. Die Tanzdarbietung ist dürftig. Aber um Tanz geht es auch gar nicht mehr. In den vergangenen Jahrhunderten gehörten Tänzerinnen zur gebildetsten Kaste, sie sprachen die Sprache der Poeten und waren als Künstlerinnen anerkannt. Doch ganz anders heute. Diese Mädchen können weder lesen noch schreiben. Sie sind käufliche Ware. Je jünger umso begehrter. Als wir nach der Darbietung die Mädchen nach ihrem Alter fragen, verschlägt es uns fast die Sprache. Die Jüngste ist gerade zwölf, ihre Kollegin vierzehn Jahre alt.
Es ist inzwischen weit nach Mitternacht. Auf den Straßen des Viertels werden die letzten Arrangements dieser Nacht verabredet. Der Sex-Bezirk grenzt bizarrer Weise an die größte Moschee Lahores. Den Mullahs der Stadt ist das sündige Viertel ein Dorn im Auge. Doch nicht nur ihnen. Der "Diamond-Market" beleidigt das religiöse Empfinden vieler Pakistanis. Käuflicher Sex in einem Land, in dem Frauen häufig weder Haut noch Haare zeigen, ist eine Provokation. Eine Provokation, die letztlich nur die Macht der Islamisten stärkt.
O-Ton: Imman
"Die Existenz eines Platzes wie die des "Diamond Market" in einem Land des Islam ist eine Unmöglichkeit. Der Islam ist eine Religion der Reinheit und Moral. Das Viertel dort ist nur für die Reichen und die Leute aus der Regierung. Es muss geschlossen werden. Kein Anhänger des Islam sollte dorthin gehen, wo Frauen zu so etwas gezwungen werden."
Am nächsten Tag durchqueren wir das Gassengewirr im Zentrum des Sex-Bezirks. In jedem dieser Häuser befinden sich Bordelle. Hier wird nicht erst getanzt, hier geht es gleich um das schnelle Geschäft, auch wenn nicht jede Frau auch wirkliche eine ist. Im Hinterhof des Diamond-Viertels ist keiner wählerisch. Später am Abend treffen wir noch einmal die 16-jährige Nabila. Während die Fensterläden geschlossen werden, kleidet sich Nabila für den Tanz um. Später erzählt sie uns, dass sie nie wieder in die normale pakistanische Gesellschaft zurückkehren kann. Als 12-Jährige begann sie im Sex-Business zu arbeiten – gegen ihren Willen. Heute ist sie eine Ausgestoßene. Prostitution und außerehelicher Sex gelten im Islam als eine der "unverzeihlichen Sünden".
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barbarische sog. Ehrenmorde
Pakistan: Frauen lebendig begraben
Strafe dafür, dass sich die Frauen Ehemänner selbst aussuchen wollten - "Nur wer sich der Unmoral hingibt, muss Angst haben."
Islamabad - Laut Medienberichten sind in den Stammesgebieten im Nordwesten Pakistans fünf Frauen lebend ins Grab geworfen worden, weil sie sich ihre Ehemänner selbst aussuchen wollten. Auf die Frauen, drei davon waren noch Jugendliche, soll zunächst geschossen worden sein, dann warf man sie ins Grab und schaufelte Erde über sie, obwohl sie noch atmeten. "Das sind jahrhundertealte Traditionen, und ich werde sie weiter verteidigen", sagte der Abgeordnete Israr Ullah Zehri am Samstag. "Nur wer sich der Unmoral hingibt, muss Angst haben."
Eklat
Zehri hatte am Freitag im Parlament für einen Eklat gesorgt, als er den verblüfften Abgeordneten erklärte, dieser Brauch des Baluch-Stammes helfe dabei, Obszönitäten zu stoppen. Er rief seine Kollegen auf, nicht so viel Aufhebens um diese Angelegenheit zu machen. Mehrere Abgeordnete sprangen protestierend auf und verurteilten den sogenannten Ehrenmord als barbarisch.
Menschenrechtsgruppen warfen örtlichen Behörden vor, sie hätten versucht, den Zwischenfall zu vertuschen. Die Morde haben sich nach Berichten von Menschenrechtsaktivisten und lokalen Medien vor etwa einem Monat in dem entlegenen Dorf Baba Kot im Bezirk Jafferabad zugetragen haben. (APA/AP)
http://diestandard.at/?url=/?id=1219938597460
Anmerkung von Zwerg:
Es ist unfassbar.....
Strafe dafür, dass sich die Frauen Ehemänner selbst aussuchen wollten - "Nur wer sich der Unmoral hingibt, muss Angst haben."
Islamabad - Laut Medienberichten sind in den Stammesgebieten im Nordwesten Pakistans fünf Frauen lebend ins Grab geworfen worden, weil sie sich ihre Ehemänner selbst aussuchen wollten. Auf die Frauen, drei davon waren noch Jugendliche, soll zunächst geschossen worden sein, dann warf man sie ins Grab und schaufelte Erde über sie, obwohl sie noch atmeten. "Das sind jahrhundertealte Traditionen, und ich werde sie weiter verteidigen", sagte der Abgeordnete Israr Ullah Zehri am Samstag. "Nur wer sich der Unmoral hingibt, muss Angst haben."
Eklat
Zehri hatte am Freitag im Parlament für einen Eklat gesorgt, als er den verblüfften Abgeordneten erklärte, dieser Brauch des Baluch-Stammes helfe dabei, Obszönitäten zu stoppen. Er rief seine Kollegen auf, nicht so viel Aufhebens um diese Angelegenheit zu machen. Mehrere Abgeordnete sprangen protestierend auf und verurteilten den sogenannten Ehrenmord als barbarisch.
Menschenrechtsgruppen warfen örtlichen Behörden vor, sie hätten versucht, den Zwischenfall zu vertuschen. Die Morde haben sich nach Berichten von Menschenrechtsaktivisten und lokalen Medien vor etwa einem Monat in dem entlegenen Dorf Baba Kot im Bezirk Jafferabad zugetragen haben. (APA/AP)
http://diestandard.at/?url=/?id=1219938597460
Anmerkung von Zwerg:
Es ist unfassbar.....
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Lahore
Bordell-Razzien:
Violation of Protection of Women Act, 2006 : Police crack down on ‘brothels’
* All DPOs directed to take stern action against brothels
* SC advocate says Punjab government should obey amended Act
By Abdul Manan
LAHORE: The city police have been raiding brothels and registering cases against any people found to be involved, which is a violation of the Protection of Women Act, 2006, police sources told Daily Times on Saturday.

The sources claimed the police had expedited action against brothels after eight years. They claimed the previous government had not paid any attention to removing brothels, adding that more raids had been conducted in these past eight months then had been in the past eight years. They said all district police officers (DPOs) had been directed to take stern action against brothels.
Lawyers and representatives of the civil society criticised the police’s act, terming it a clear violation of the Act.
Sources said the police usually registered the first information reports under Sections 371A and 371B of the Pakistan Penal Code. Section 371A states: “Whoever sells, lets to hire, or otherwise disposes of any person with intent that such a person shall at any time be employed or used for the purpose of prostitution or illicit intercourse with any person or for any unlawful and immoral purpose, or knowing it to be likely that such person shall at any time be employed or used for any such, purpose, shall be punished with imprisonment which may extend to twenty five years, and shall also be liable to a fine.” Under the Act, whenever a woman is sold, it is automatically considered that she was sold for the purpose of prostitution until proven otherwise.
Under Section 371B, any prostitute or any person keeping or managing a brothel, who buys, hires or obtains possession of a female would be presumed to have obtained possession of the female with the intent that she would be used for prostitution, until proven otherwise in court.
The Capital City Police Officer (CCPO)’s assistant public relation officer refused to provide any figures about the number of cases registered against brothels in the city. Daily Times, however, visited a number of police stations to obtain as much information as possible about cases registered against brothels.
The officials posted at the Defence A and B police stations, North Cantonment police station, Johar Town police station, Tibbi City police station and Lohari police station confirmed they had recently registered a number of cases under Section 371A and Section 371B.
On February 5, the Sato Katla police station conducted a raid at a brothel in Johar Town, registering cases under the two sections. The station house officer (SHO) claimed he had conducted the raid on the complaints of local residents.
Obey: Supreme Court Advocate Aftab Ahmad Bajwa said the police’s actions were a serious violation of the Act. According to the Act, police was not allowed to bother or question couples in public places, he said. He said police was bound to get search warrants prior to raiding any brothel, adding that the Supreme Court (SC) and the High Court had bound the police to get warrants from magistrates prior to raids in various cases. He said it was a violation of basic human rights under Article 10 of the Constitution. He said the Punjab government should obey the amended Act.
Senior Superintendent of Police (Operations) Chaudhry Shafique Ahmad said it was the police’s right to raid and arrest any law violators in the city, adding that it was a condemnable action to conduct a raid anywhere without a search warrant.
http://www.dailytimes.com.pk/default.as ... 009_pg13_1
.
Violation of Protection of Women Act, 2006 : Police crack down on ‘brothels’
* All DPOs directed to take stern action against brothels
* SC advocate says Punjab government should obey amended Act
By Abdul Manan
LAHORE: The city police have been raiding brothels and registering cases against any people found to be involved, which is a violation of the Protection of Women Act, 2006, police sources told Daily Times on Saturday.

The sources claimed the police had expedited action against brothels after eight years. They claimed the previous government had not paid any attention to removing brothels, adding that more raids had been conducted in these past eight months then had been in the past eight years. They said all district police officers (DPOs) had been directed to take stern action against brothels.
Lawyers and representatives of the civil society criticised the police’s act, terming it a clear violation of the Act.
Sources said the police usually registered the first information reports under Sections 371A and 371B of the Pakistan Penal Code. Section 371A states: “Whoever sells, lets to hire, or otherwise disposes of any person with intent that such a person shall at any time be employed or used for the purpose of prostitution or illicit intercourse with any person or for any unlawful and immoral purpose, or knowing it to be likely that such person shall at any time be employed or used for any such, purpose, shall be punished with imprisonment which may extend to twenty five years, and shall also be liable to a fine.” Under the Act, whenever a woman is sold, it is automatically considered that she was sold for the purpose of prostitution until proven otherwise.
Under Section 371B, any prostitute or any person keeping or managing a brothel, who buys, hires or obtains possession of a female would be presumed to have obtained possession of the female with the intent that she would be used for prostitution, until proven otherwise in court.
The Capital City Police Officer (CCPO)’s assistant public relation officer refused to provide any figures about the number of cases registered against brothels in the city. Daily Times, however, visited a number of police stations to obtain as much information as possible about cases registered against brothels.
The officials posted at the Defence A and B police stations, North Cantonment police station, Johar Town police station, Tibbi City police station and Lohari police station confirmed they had recently registered a number of cases under Section 371A and Section 371B.
On February 5, the Sato Katla police station conducted a raid at a brothel in Johar Town, registering cases under the two sections. The station house officer (SHO) claimed he had conducted the raid on the complaints of local residents.
Obey: Supreme Court Advocate Aftab Ahmad Bajwa said the police’s actions were a serious violation of the Act. According to the Act, police was not allowed to bother or question couples in public places, he said. He said police was bound to get search warrants prior to raiding any brothel, adding that the Supreme Court (SC) and the High Court had bound the police to get warrants from magistrates prior to raids in various cases. He said it was a violation of basic human rights under Article 10 of the Constitution. He said the Punjab government should obey the amended Act.
Senior Superintendent of Police (Operations) Chaudhry Shafique Ahmad said it was the police’s right to raid and arrest any law violators in the city, adding that it was a condemnable action to conduct a raid anywhere without a search warrant.
http://www.dailytimes.com.pk/default.as ... 009_pg13_1
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<B>Meeting Pakistani prostitutes</b>
Kaneez Fatima's story is typical of how young women end up in the business of prostitution in Pakistan.
Although they are legally outlawed, the number of sex workers in the country has increased over the past few years.
Growing unemployment and inflation and the resulting rise in poverty have led many down this road.
Increasingly, young women across the country are putting their bodies up for sale in the "flesh markets".
The daughter of a poor rural farmer from the Punjab province's sub-district of Chiniot, Kaneez Fatima's only advantage was that she was able to complete her school education.
Still in her teens, she was married off as is normally the case in Pakistan's rural heartland.
"Initially it worked fine, but then my husband went out of work," she told BBC Urdu.
"I had two small children to support, and started to work as a maid."
Kaneez Fatima says the place where she started work was actually a brothel.
"The people there convinced me to join the profession. The money was better than anything I could find and I was desperate."
There has been no looking back after that, she says.
[...]
She has continued in the business and has now graduated to supplying girls to brothels all over Punjab.
"I get a commission ranging from an average of 5,000 to 10,000 rupees ($60 to $120) per girl. The price varies according to age and beauty."
Kaneez says she also has to guarantee that the girls will not run away.
"While most are forced into the profession due to poverty, there are some who join voluntarily because they can make more money than in a 'normal' trade."
Zum Weiterlesen: http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/8222222.stm
Kaneez Fatima's story is typical of how young women end up in the business of prostitution in Pakistan.
Although they are legally outlawed, the number of sex workers in the country has increased over the past few years.
Growing unemployment and inflation and the resulting rise in poverty have led many down this road.
Increasingly, young women across the country are putting their bodies up for sale in the "flesh markets".
The daughter of a poor rural farmer from the Punjab province's sub-district of Chiniot, Kaneez Fatima's only advantage was that she was able to complete her school education.
Still in her teens, she was married off as is normally the case in Pakistan's rural heartland.
"Initially it worked fine, but then my husband went out of work," she told BBC Urdu.
"I had two small children to support, and started to work as a maid."
Kaneez Fatima says the place where she started work was actually a brothel.
"The people there convinced me to join the profession. The money was better than anything I could find and I was desperate."
There has been no looking back after that, she says.
[...]
She has continued in the business and has now graduated to supplying girls to brothels all over Punjab.
"I get a commission ranging from an average of 5,000 to 10,000 rupees ($60 to $120) per girl. The price varies according to age and beauty."
Kaneez says she also has to guarantee that the girls will not run away.
"While most are forced into the profession due to poverty, there are some who join voluntarily because they can make more money than in a 'normal' trade."
Zum Weiterlesen: http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/8222222.stm
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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Kondome macht Sexworker "vulnerabel"
Pakistan sex workers on AIDS frontline
By Hasan Mansoor (AFP) – 1 day ago
KARACHI — A prostitute born and brought up in Karachi's Napier Road red-light district, Shumaila never heard about HIV and AIDS until recently. Today, she carries condoms but clients refuse to wear them.
"None of us were aware about the danger of AIDS looming over us for years but now we all know and can avoid it," said the tall 29-year-old who lives in a Victorian-style building in the heart of the neighbourhood.
Shumaila's awareness -- rare among Pakistan sex workers -- is thanks to the Gender and Reproductive Health Forum, a local charity that runs a UN-funded programme in Napier Road teaching prostitutes about the perils of HIV/AIDS.
"So far we have provided hundreds of thousands of condoms to sex workers in the last two years, which have saved them from being infected with the lethal virus," said Mirza Aleem Baig, who runs the forum.
Karachi, Pakistan's largest metropolis and one of the biggest Muslim cities in the world, has up to 100,000 female sex workers, according to data gathered by Pakistan Society, a local welfare organisation.
"This is 20 percent of their overall population in Pakistan. Lahore comes next with 75,000 sex workers," Saleem Azam, head of the charity, told AFP.
Prostitution may be illegal but it has prospered in an increasingly Islamised Pakistan, where an economic downturn and widening poverty have forced women and men onto the streets to meet the rising cost of living.
Shaheena, 38, is a home-based sex worker. She is a skilled paramedic but seldom finds a permanent job.
"So I opted to enter this business on the side," she told AFP, veiling her face to hide her identity.
"I have sibblings, cousins, nephews and nieces who don't know about my second profession. So I don't want to identify myself to embarass them.
"But it's a question of survival as none of my relatives support me with money. They are all too stretched themselves," she said.
Azam says more than 60 percent of Pakistan's prostitutes work from homes or ply the streets, while the elite serve wealthy clients from kothikhanas (houses or rooms) in plush neighbourhoods.
This year's annual UN report on AIDS said while the epidemic in Asia appears to be stable overall, HIV prevalence is increasing in some parts of the region, such as Bangladesh and Pakistan.
A survey published in the report said 60 percent of female sex workers and 45 percent of their male clients in Karachi and Lahore do not know that condoms can prevent transmission of HIV.
Of those that do, few protect themselves.
"The number of our clients who agree to wear a condom is very small. Female condoms are not available, which can save us more effectively," said Nasreen, another prostitute in Napier Road.
"I can't carry condoms in my purse on the street as we're vulnerable to the police and could be arrested if they find them," said Afshan, 29, who walks the city's busy streets looking for clients.
The most recent survey conducted by Pakistan's state-run National AIDS Control Programme (NACP) in 2006 said only 18 percent of sex workers reported always using condoms.
The UN report estimates that around 96,000 people, or 0.1 percent of the population, live with HIV in Pakistan. The government says only 5,000 people are infected.
NACP says the disease is spreading among high-risk groups, especially drug users, who mostly inject and use dirty needles, raising fears the virus could spread quickly from addicts to prostitutes.
In 2006, Pakistan said HIV/AIDS prevalence among female sex workers was around 0.02 percent, but independent bodies put it much higher.
"It is at least 15 percent," said Azam.
"They are totally at the mercy of their clients. Most of their clients refuse to wear condoms," he said.
"In Pakistan, this business is illegal, thus there is no law to seriously tackle the issue and save precious lives. Yet a way-out is desperately needed on humanitarian grounds."
Baig said he had identified an HIV-positive sex worker a few months ago and tried to help her with treatment and a new job but she left because her colleagues considered her a blot [Schandfleck] on their business.
"Now, no one knows where she is and what she is doing," he said.
AFP
http://www.google.com/hostednews/afp/ar ... p-PArgFf1A

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By Hasan Mansoor (AFP) – 1 day ago
KARACHI — A prostitute born and brought up in Karachi's Napier Road red-light district, Shumaila never heard about HIV and AIDS until recently. Today, she carries condoms but clients refuse to wear them.
"None of us were aware about the danger of AIDS looming over us for years but now we all know and can avoid it," said the tall 29-year-old who lives in a Victorian-style building in the heart of the neighbourhood.
Shumaila's awareness -- rare among Pakistan sex workers -- is thanks to the Gender and Reproductive Health Forum, a local charity that runs a UN-funded programme in Napier Road teaching prostitutes about the perils of HIV/AIDS.
"So far we have provided hundreds of thousands of condoms to sex workers in the last two years, which have saved them from being infected with the lethal virus," said Mirza Aleem Baig, who runs the forum.
Karachi, Pakistan's largest metropolis and one of the biggest Muslim cities in the world, has up to 100,000 female sex workers, according to data gathered by Pakistan Society, a local welfare organisation.
"This is 20 percent of their overall population in Pakistan. Lahore comes next with 75,000 sex workers," Saleem Azam, head of the charity, told AFP.
Prostitution may be illegal but it has prospered in an increasingly Islamised Pakistan, where an economic downturn and widening poverty have forced women and men onto the streets to meet the rising cost of living.
Shaheena, 38, is a home-based sex worker. She is a skilled paramedic but seldom finds a permanent job.
"So I opted to enter this business on the side," she told AFP, veiling her face to hide her identity.
"I have sibblings, cousins, nephews and nieces who don't know about my second profession. So I don't want to identify myself to embarass them.
"But it's a question of survival as none of my relatives support me with money. They are all too stretched themselves," she said.
Azam says more than 60 percent of Pakistan's prostitutes work from homes or ply the streets, while the elite serve wealthy clients from kothikhanas (houses or rooms) in plush neighbourhoods.
This year's annual UN report on AIDS said while the epidemic in Asia appears to be stable overall, HIV prevalence is increasing in some parts of the region, such as Bangladesh and Pakistan.
A survey published in the report said 60 percent of female sex workers and 45 percent of their male clients in Karachi and Lahore do not know that condoms can prevent transmission of HIV.
Of those that do, few protect themselves.
"The number of our clients who agree to wear a condom is very small. Female condoms are not available, which can save us more effectively," said Nasreen, another prostitute in Napier Road.
"I can't carry condoms in my purse on the street as we're vulnerable to the police and could be arrested if they find them," said Afshan, 29, who walks the city's busy streets looking for clients.
The most recent survey conducted by Pakistan's state-run National AIDS Control Programme (NACP) in 2006 said only 18 percent of sex workers reported always using condoms.
The UN report estimates that around 96,000 people, or 0.1 percent of the population, live with HIV in Pakistan. The government says only 5,000 people are infected.
NACP says the disease is spreading among high-risk groups, especially drug users, who mostly inject and use dirty needles, raising fears the virus could spread quickly from addicts to prostitutes.
In 2006, Pakistan said HIV/AIDS prevalence among female sex workers was around 0.02 percent, but independent bodies put it much higher.
"It is at least 15 percent," said Azam.
"They are totally at the mercy of their clients. Most of their clients refuse to wear condoms," he said.
"In Pakistan, this business is illegal, thus there is no law to seriously tackle the issue and save precious lives. Yet a way-out is desperately needed on humanitarian grounds."
Baig said he had identified an HIV-positive sex worker a few months ago and tried to help her with treatment and a new job but she left because her colleagues considered her a blot [Schandfleck] on their business.
"Now, no one knows where she is and what she is doing," he said.
AFP
http://www.google.com/hostednews/afp/ar ... p-PArgFf1A

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Frauen in Pakistan
Es ist eine Schande
Mahik, 24, lebt in Pakistan, einem der Länder, die laut einer Studie für Frauen die gefährlichsten der Welt sind. Sie hat zwei Kinder, aber keinen Mann - und ist so auch ihrer eigenen Familie wenig wert.
Manchmal ist sie sogar zu müde, um den Fernseher anzuschalten. Sie starrt dann einfach ins Leere, und die Zeit verrinnt.
Draußen in der Gasse des Slums von Lahore, Pakistan, spielen ihre beiden Töchter, die acht und fünf Jahre alt sind.
Und irgendwann wird drinnen das Telefon klingeln. Sie wird den Anruf annehmen, eine Adresse genannt bekommen und die notieren. Sie wird sich zurechtmachen und zu der Adresse gehen. Dort wird ein fremder Mann auf sie warten. Ihre Gedanken werden durch die Welt wandern, während ihr Körper auf dem Laken zurückbleibt. Zu Hause wird sie sich danach lange waschen.
Mahik ist 24 Jahre alt, eine junge, blasse Frau, vom Vater ihrer Kinder geschieden.
Sie arbeitet als Prostituierte, man nennt das in Pakistan "Business". Sie tue das, sagt sie, damit ihre Töchter es mal besser haben als sie. Sie tut es aber auch, weil ihre Familie, die Eltern und die beiden jüngeren Brüder, sie dazu gedrängt hat. Weil auch die von ihrer Arbeit leben, für die Mahik von der umgebenden Gesellschaft verachtet wird. Die Nachbarn jedenfalls machen schon lange einen Bogen um sie. Das, was die an ihr sehen, kann sie nicht abwaschen.
Als Muslimin könnte sie wieder heiraten. Als Christin darf sie es nicht.
Man kann Mahik im Büro einer Schule treffen, die sich um Kinder von Frauen wie Mahik kümmert, in einem heruntergekommenen Wohngebiet in der Millionenstadt. Mahik hat ihren besten Salmar Kameez, das traditionelle Hängehemd mit Hose, angezogen. Komal, die jüngere ihrer Töchter, schmiegt sich an sie, während draußen Schulkinder in blauen Uniformen lärmend die Pause verbringen.
Mahik erzählt von ihrem Leben, in dem es kaum je einen selbstbestimmten Moment gegeben habe. Immer haben andere über sie verfügt. Über ihren Körper, ihr Herz, ihre Seele. Nie wurde nach ihrer Meinung gefragt. Obwohl doch die Eltern und die beiden Brüder auf ihre Kosten leben. Jeden Monatsanfang gibt Mahik ihnen Geld. Die Eltern sagen, es tue ihnen leid, wie die Tochter das Geld verdiene. Die Brüder aber - "sie sind nicht gut", sagt Mahik -, 17 und 19 Jahre alt, drohten sogar, sie und die Töchter auf die Straße zu werfen, wenn sie nicht die Hälfte aller Kosten bestreitet.
Mahik lebt in einem der fünf Länder, die einer Studie der Londoner Thomson-Reuters-Stiftung zufolge für Frauen die gefährlichsten der Welt sind. Während Frauen in Afghanistan und Kongo am meisten von Gewalt und Armut betroffen seien, leiden demnach Pakistanerinnen wie Somalierinnen besonders unter häuslicher Gewalt und wirtschaftlicher Diskriminierung. Und es wächst in Pakistan die Zahl derjenigen Frauen, die im "Business" einen Ausweg suchen, es sind immer häufiger auch verheiratete.
Mahik ist wie ihre Eltern und ihre Brüder Christin. Etwa zwei bis drei Millionen Christen leben in der Islamischen Republik Pakistan. Ihre Vorfahren waren Dalits, also Unberührbare, die zum Christentum konvertierten, um dem Kastensystem zu entrinnen. Bis heute zählen sie zur untersten Schicht in dem 185-Millionen-Einwohner-Land. Aber Mahiks Geschichte könnte sich auch unter Hindus oder Muslimen zutragen. Nur einen Unterschied gibt es: Als Muslimin könnte sie wieder heiraten. Dieser Weg ist den pakistanischen Christinnen versperrt. Christen nicht: Bei den Männern werden beide Augen zugedrückt. Doch keiner der Christen aus ihrer Gemeinde würde Mahik nehmen.
Und so ist es vielleicht ihr sehnlichster Wunsch, allein zu leben, doch in Pakistan wird der sich niemals erfüllen. Dort braucht eine Frau den Schutz eines Mannes, auch die Töchter wären nicht sicher.
Jeden Sonntag geht die Familie gemeinsam in die Kirche. Die Eltern und die Brüder sitzen dann mit erhobenen Köpfen im vorderen Bereich, und Mahik verdrückt sich in einer der hintersten Bankreihen. Wenn die Leute sie ansehen, senkt sie den Kopf.
In ihren Gebeten, sagt sie, bitte sie Gott um Vergebung. "Ich will nicht dieses Leben in Sünde führen", erzählt sie ihm. Aber sie zweifelt, dass Gott sie hört. Und ihre Geschichte ist auch keine besondere. Es gibt viele Frauenschicksale in Südasien, in den armen Ländern der Welt, die dem von Mahik ähneln.
In der ärmlichen Schule, ihr Kind im Arm, erzählt sie davon und fängt dabei immer wieder zu schluchzen an. Oft braucht sie Minuten, um weiterzureden, um die Bruchstücke ihres Lebens zu einem Bild zusammenzufügen.
Pakistanerinnen leiden weltweit am meisten unter häuslicher Gewalt
Sie ist 14 Jahre alt, als die Eltern sie an einen zehn Jahre älteren Mann verheiraten. Auch er ein Christ. "Er ist nun dein Ein und Alles", sagen sie der Tochter. Und die gehorcht. Die Eheleute ziehen, wie in Südasien üblich, zu den Schwiegereltern. "Zwei Jahre hat es gebraucht, bis ich erstmals schwanger wurde", erzählt sie. Es klingt, als wolle sie sich entschuldigen dafür, dass ihr kindlicher Körper eine Schwangerschaft verweigerte. Die Ehe läuft nicht gut. Ihr Mann ist kaum zu Hause, auch nachts nicht, dafür stellt ihr der Schwiegervater nach. Er bedrängt sie, versucht, sie zu vergewaltigen. Vielleicht hat er es auch getan, aber das würde Mahik nie aussprechen, weil nicht er, sondern sie "beschmutzt" wäre.
So geht das Leben weiter, sie bekommt ein weiteres Kind, sieht ihren Mann nicht oder wird von ihm geschlagen, wenn sie nach Geld für sich und die Mädchen fragt, und dann kommt der Tag, der ihr den Boden unter den Füßen wegreißt. Eine Nichte erzählt ihr, dass ihr Mann noch eine andere Ehefrau habe, eine, die er vor ihr geheiratet hat. Dort sei er die meiste Zeit, der zahle er Geld, mit der habe er bereits drei Kinder.
Mahik schluckt Tabletten, alle, die sie im Haus finden kann, darunter sind auch Psychopharmaka. Die Schwiegereltern bemerken das, bringen sie aber nicht zum Arzt, sie wollen keinen Skandal. Sie sperren die Schwiegertochter in eine kleine Kammer, geben ihr Wasser und warten ab. Zehn Tage ist Mahik am Rande des Wahnsinns, zerkratzt sich den Körper, schreit stundenlang wie eine Besessene. Dann wird ihr Vater informiert, der die Tochter nach Hause holt.
Da sitzt sie dann. Knapp 20 Jahre alt, mit zwei kleinen Töchtern und ohne Mann. "Geschieden" - das ist ein Bannstrahl, das Ende aller Hoffnung auf ein ehrenhaftes Leben. Kein guter Christ in Pakistan nimmt "so eine". Und auch für die eigene Familie ist "so eine" nicht mehr als eine unbezahlte Magd.
Ein paar Monate arbeitete Mahik als Hausmädchen. 4000 Rupien verdient sie im Monat, 33 Euro, genug für ihre Töchter und sich. Doch die Brüder verlangen, dass sie die Hälfte der Miete zahlt, des Stroms, des Essens. Immer wieder borgt Mahik sich Geld von ihrer Freundin Rabia, damit die Brüder Ruhe geben. Geld, das die im "Business" verdient hat
"Warum steigst du nicht auch ein", fragt Rabia eines Tages. Und als Mahik einwilligt, benachrichtigt Rabia die "Madam", die Zuhälterin. In Pakistan sind es oft Frauen, die die Mädchen vermitteln. 1000 Rupien bekommt die "Madam" von jedem Kunden, die Hälfte - 500 Rupien - bekommen die Prostituierten. So kommt sie auf 10 000 bis 15 000 Rupien, 80 bis 125 Euro, im Monat. Nun sind ihre Brüder zufrieden.
Der Job der Prostituierten ist gefährlich. Einmal habe die "Madam" Mahik und Rabia zusammen zu einem Termin geschickt, da warteten statt zwei Männern acht auf sie. "Wir haben ihnen gesagt, dass das körperlich nicht geht, dass wir kaputt gehen. Aber es war ihnen egal", erzählt Mahik. Am Ende verdankte sie es dem Jüngsten, dass sie einer Gruppenvergewaltigung entgeht. Er hat Mitleid mit den verängstigten Mädchen.
Es sind Momente wie diese, die Mahik in ihrem Gedächtnis aufbewahrt wie Juwelen in einer Schmuckschatulle. Diese seltenen Momente, in denen jemand sie nicht wie ein Tier, sondern wie einen Menschen behandelt.
Auch eine andere Geschichte erzählt sie gerne. Einmal habe sie einen Freier gehabt, der sei auch Christ gewesen. Als er erfahren habe, dass sie keine Muslimin, sondern Christin sei, habe er ihr das Geld gegeben, aber darauf verzichtet, ihren Körper zu benutzen. Manchmal rufe er sie noch heute an, um zu fragen, wie es ihr gehe. Aber helfen könne auch er ihr nicht. Er habe seine eigene Frau und seine Kinder.
Die Ärztin gibt ihr Medizin und einen Rat - den sie nicht annimmt
Zwei Stunden erzählt Mahik von ihrem Leben, oft stockend, oft unter Tränen, und lächelt nur ein einziges Mal. Das ist, als sie von den Seifenopern erzählt, die sie im Fernsehen guckt. Am liebsten mag sie die bunten kitschigen Familiendramen aus Indien. Die Frauen dort tragen schöne Saris. Und alle haben Ehemänner. Scheidung - so etwas kommt in den Serien nicht vor. Prügel auch nicht. Hunger nicht. Und auch keine Krankheiten.
Mahik fühlt sich nicht wohl. "Schon seit acht oder neun Monaten nicht", sagt sie. Sie hat ständig Schmerzen im Unterleib. Manchmal fühlt sie sich zu erschöpft, um morgens aufzustehen. Sie hat sich irgendetwas eingefangen. Aber ihr fehlt das Geld, um zur Frauenärztin zu gehen. Und sie verdient nun auch immer weniger. Wenn sie blutet, kann sie nicht arbeiten. Mahik weiß, dass es gefährlich ist, ohne Schutz mit Männern zu schlafen. „Aber die Männer entscheiden“, sagt sie. "Sie weigern sich, ein Kondom zu benutzen." Sie wiegen sich in Sicherheit, in dem Größenwahn, sie seien vor Krankheiten gefeit.
Einer der Schulmitarbeiter kann sich das vom Schmerz verzerrte Gesicht von Mahik nicht länger ansehen. Er bringt sie zu einer Frauenärztin und bezahlt die von seinem Geld. Die Ärztin untersucht Mahik und gibt ihr mehrere Packungen Antibiotika mit. Sie sagt, dass sie immer mehr Frauen wie Mahik sehe. "Du darfst deinem Mann nicht nahe kommen", befiehlt die Ärztin, obwohl sie weiß, dass ihre Patientin keinen Mann hat. Es ist ihre Art zu sagen, dass Mahik raus aus dem "Business" muss. Wenn ihr ihr Leben lieb ist.
Tagesspiegel - 17.06.2011
Es ist eine Schande
Mahik, 24, lebt in Pakistan, einem der Länder, die laut einer Studie für Frauen die gefährlichsten der Welt sind. Sie hat zwei Kinder, aber keinen Mann - und ist so auch ihrer eigenen Familie wenig wert.
Manchmal ist sie sogar zu müde, um den Fernseher anzuschalten. Sie starrt dann einfach ins Leere, und die Zeit verrinnt.
Draußen in der Gasse des Slums von Lahore, Pakistan, spielen ihre beiden Töchter, die acht und fünf Jahre alt sind.
Und irgendwann wird drinnen das Telefon klingeln. Sie wird den Anruf annehmen, eine Adresse genannt bekommen und die notieren. Sie wird sich zurechtmachen und zu der Adresse gehen. Dort wird ein fremder Mann auf sie warten. Ihre Gedanken werden durch die Welt wandern, während ihr Körper auf dem Laken zurückbleibt. Zu Hause wird sie sich danach lange waschen.
Mahik ist 24 Jahre alt, eine junge, blasse Frau, vom Vater ihrer Kinder geschieden.
Sie arbeitet als Prostituierte, man nennt das in Pakistan "Business". Sie tue das, sagt sie, damit ihre Töchter es mal besser haben als sie. Sie tut es aber auch, weil ihre Familie, die Eltern und die beiden jüngeren Brüder, sie dazu gedrängt hat. Weil auch die von ihrer Arbeit leben, für die Mahik von der umgebenden Gesellschaft verachtet wird. Die Nachbarn jedenfalls machen schon lange einen Bogen um sie. Das, was die an ihr sehen, kann sie nicht abwaschen.
Als Muslimin könnte sie wieder heiraten. Als Christin darf sie es nicht.
Man kann Mahik im Büro einer Schule treffen, die sich um Kinder von Frauen wie Mahik kümmert, in einem heruntergekommenen Wohngebiet in der Millionenstadt. Mahik hat ihren besten Salmar Kameez, das traditionelle Hängehemd mit Hose, angezogen. Komal, die jüngere ihrer Töchter, schmiegt sich an sie, während draußen Schulkinder in blauen Uniformen lärmend die Pause verbringen.
Mahik erzählt von ihrem Leben, in dem es kaum je einen selbstbestimmten Moment gegeben habe. Immer haben andere über sie verfügt. Über ihren Körper, ihr Herz, ihre Seele. Nie wurde nach ihrer Meinung gefragt. Obwohl doch die Eltern und die beiden Brüder auf ihre Kosten leben. Jeden Monatsanfang gibt Mahik ihnen Geld. Die Eltern sagen, es tue ihnen leid, wie die Tochter das Geld verdiene. Die Brüder aber - "sie sind nicht gut", sagt Mahik -, 17 und 19 Jahre alt, drohten sogar, sie und die Töchter auf die Straße zu werfen, wenn sie nicht die Hälfte aller Kosten bestreitet.
Mahik lebt in einem der fünf Länder, die einer Studie der Londoner Thomson-Reuters-Stiftung zufolge für Frauen die gefährlichsten der Welt sind. Während Frauen in Afghanistan und Kongo am meisten von Gewalt und Armut betroffen seien, leiden demnach Pakistanerinnen wie Somalierinnen besonders unter häuslicher Gewalt und wirtschaftlicher Diskriminierung. Und es wächst in Pakistan die Zahl derjenigen Frauen, die im "Business" einen Ausweg suchen, es sind immer häufiger auch verheiratete.
Mahik ist wie ihre Eltern und ihre Brüder Christin. Etwa zwei bis drei Millionen Christen leben in der Islamischen Republik Pakistan. Ihre Vorfahren waren Dalits, also Unberührbare, die zum Christentum konvertierten, um dem Kastensystem zu entrinnen. Bis heute zählen sie zur untersten Schicht in dem 185-Millionen-Einwohner-Land. Aber Mahiks Geschichte könnte sich auch unter Hindus oder Muslimen zutragen. Nur einen Unterschied gibt es: Als Muslimin könnte sie wieder heiraten. Dieser Weg ist den pakistanischen Christinnen versperrt. Christen nicht: Bei den Männern werden beide Augen zugedrückt. Doch keiner der Christen aus ihrer Gemeinde würde Mahik nehmen.
Und so ist es vielleicht ihr sehnlichster Wunsch, allein zu leben, doch in Pakistan wird der sich niemals erfüllen. Dort braucht eine Frau den Schutz eines Mannes, auch die Töchter wären nicht sicher.
Jeden Sonntag geht die Familie gemeinsam in die Kirche. Die Eltern und die Brüder sitzen dann mit erhobenen Köpfen im vorderen Bereich, und Mahik verdrückt sich in einer der hintersten Bankreihen. Wenn die Leute sie ansehen, senkt sie den Kopf.
In ihren Gebeten, sagt sie, bitte sie Gott um Vergebung. "Ich will nicht dieses Leben in Sünde führen", erzählt sie ihm. Aber sie zweifelt, dass Gott sie hört. Und ihre Geschichte ist auch keine besondere. Es gibt viele Frauenschicksale in Südasien, in den armen Ländern der Welt, die dem von Mahik ähneln.
In der ärmlichen Schule, ihr Kind im Arm, erzählt sie davon und fängt dabei immer wieder zu schluchzen an. Oft braucht sie Minuten, um weiterzureden, um die Bruchstücke ihres Lebens zu einem Bild zusammenzufügen.
Pakistanerinnen leiden weltweit am meisten unter häuslicher Gewalt
Sie ist 14 Jahre alt, als die Eltern sie an einen zehn Jahre älteren Mann verheiraten. Auch er ein Christ. "Er ist nun dein Ein und Alles", sagen sie der Tochter. Und die gehorcht. Die Eheleute ziehen, wie in Südasien üblich, zu den Schwiegereltern. "Zwei Jahre hat es gebraucht, bis ich erstmals schwanger wurde", erzählt sie. Es klingt, als wolle sie sich entschuldigen dafür, dass ihr kindlicher Körper eine Schwangerschaft verweigerte. Die Ehe läuft nicht gut. Ihr Mann ist kaum zu Hause, auch nachts nicht, dafür stellt ihr der Schwiegervater nach. Er bedrängt sie, versucht, sie zu vergewaltigen. Vielleicht hat er es auch getan, aber das würde Mahik nie aussprechen, weil nicht er, sondern sie "beschmutzt" wäre.
So geht das Leben weiter, sie bekommt ein weiteres Kind, sieht ihren Mann nicht oder wird von ihm geschlagen, wenn sie nach Geld für sich und die Mädchen fragt, und dann kommt der Tag, der ihr den Boden unter den Füßen wegreißt. Eine Nichte erzählt ihr, dass ihr Mann noch eine andere Ehefrau habe, eine, die er vor ihr geheiratet hat. Dort sei er die meiste Zeit, der zahle er Geld, mit der habe er bereits drei Kinder.
Mahik schluckt Tabletten, alle, die sie im Haus finden kann, darunter sind auch Psychopharmaka. Die Schwiegereltern bemerken das, bringen sie aber nicht zum Arzt, sie wollen keinen Skandal. Sie sperren die Schwiegertochter in eine kleine Kammer, geben ihr Wasser und warten ab. Zehn Tage ist Mahik am Rande des Wahnsinns, zerkratzt sich den Körper, schreit stundenlang wie eine Besessene. Dann wird ihr Vater informiert, der die Tochter nach Hause holt.
Da sitzt sie dann. Knapp 20 Jahre alt, mit zwei kleinen Töchtern und ohne Mann. "Geschieden" - das ist ein Bannstrahl, das Ende aller Hoffnung auf ein ehrenhaftes Leben. Kein guter Christ in Pakistan nimmt "so eine". Und auch für die eigene Familie ist "so eine" nicht mehr als eine unbezahlte Magd.
Ein paar Monate arbeitete Mahik als Hausmädchen. 4000 Rupien verdient sie im Monat, 33 Euro, genug für ihre Töchter und sich. Doch die Brüder verlangen, dass sie die Hälfte der Miete zahlt, des Stroms, des Essens. Immer wieder borgt Mahik sich Geld von ihrer Freundin Rabia, damit die Brüder Ruhe geben. Geld, das die im "Business" verdient hat
"Warum steigst du nicht auch ein", fragt Rabia eines Tages. Und als Mahik einwilligt, benachrichtigt Rabia die "Madam", die Zuhälterin. In Pakistan sind es oft Frauen, die die Mädchen vermitteln. 1000 Rupien bekommt die "Madam" von jedem Kunden, die Hälfte - 500 Rupien - bekommen die Prostituierten. So kommt sie auf 10 000 bis 15 000 Rupien, 80 bis 125 Euro, im Monat. Nun sind ihre Brüder zufrieden.
Der Job der Prostituierten ist gefährlich. Einmal habe die "Madam" Mahik und Rabia zusammen zu einem Termin geschickt, da warteten statt zwei Männern acht auf sie. "Wir haben ihnen gesagt, dass das körperlich nicht geht, dass wir kaputt gehen. Aber es war ihnen egal", erzählt Mahik. Am Ende verdankte sie es dem Jüngsten, dass sie einer Gruppenvergewaltigung entgeht. Er hat Mitleid mit den verängstigten Mädchen.
Es sind Momente wie diese, die Mahik in ihrem Gedächtnis aufbewahrt wie Juwelen in einer Schmuckschatulle. Diese seltenen Momente, in denen jemand sie nicht wie ein Tier, sondern wie einen Menschen behandelt.
Auch eine andere Geschichte erzählt sie gerne. Einmal habe sie einen Freier gehabt, der sei auch Christ gewesen. Als er erfahren habe, dass sie keine Muslimin, sondern Christin sei, habe er ihr das Geld gegeben, aber darauf verzichtet, ihren Körper zu benutzen. Manchmal rufe er sie noch heute an, um zu fragen, wie es ihr gehe. Aber helfen könne auch er ihr nicht. Er habe seine eigene Frau und seine Kinder.
Die Ärztin gibt ihr Medizin und einen Rat - den sie nicht annimmt
Zwei Stunden erzählt Mahik von ihrem Leben, oft stockend, oft unter Tränen, und lächelt nur ein einziges Mal. Das ist, als sie von den Seifenopern erzählt, die sie im Fernsehen guckt. Am liebsten mag sie die bunten kitschigen Familiendramen aus Indien. Die Frauen dort tragen schöne Saris. Und alle haben Ehemänner. Scheidung - so etwas kommt in den Serien nicht vor. Prügel auch nicht. Hunger nicht. Und auch keine Krankheiten.
Mahik fühlt sich nicht wohl. "Schon seit acht oder neun Monaten nicht", sagt sie. Sie hat ständig Schmerzen im Unterleib. Manchmal fühlt sie sich zu erschöpft, um morgens aufzustehen. Sie hat sich irgendetwas eingefangen. Aber ihr fehlt das Geld, um zur Frauenärztin zu gehen. Und sie verdient nun auch immer weniger. Wenn sie blutet, kann sie nicht arbeiten. Mahik weiß, dass es gefährlich ist, ohne Schutz mit Männern zu schlafen. „Aber die Männer entscheiden“, sagt sie. "Sie weigern sich, ein Kondom zu benutzen." Sie wiegen sich in Sicherheit, in dem Größenwahn, sie seien vor Krankheiten gefeit.
Einer der Schulmitarbeiter kann sich das vom Schmerz verzerrte Gesicht von Mahik nicht länger ansehen. Er bringt sie zu einer Frauenärztin und bezahlt die von seinem Geld. Die Ärztin untersucht Mahik und gibt ihr mehrere Packungen Antibiotika mit. Sie sagt, dass sie immer mehr Frauen wie Mahik sehe. "Du darfst deinem Mann nicht nahe kommen", befiehlt die Ärztin, obwohl sie weiß, dass ihre Patientin keinen Mann hat. Es ist ihre Art zu sagen, dass Mahik raus aus dem "Business" muss. Wenn ihr ihr Leben lieb ist.
Tagesspiegel - 17.06.2011
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RE: Länderberichte PAKISTAN:
– Die kriminellen Organisationen nutzen auch weiterhin Frauen und Kinder für ihren Menschenhandel aus
ASIEN/PAKISTAN – Die kriminellen Organisationen nutzen auch weiterhin Frauen und Kinder für ihren Menschenhandel aus
Islamabad Fidesdienst) – Es wird angenommen, dass jedes Jahr in der ganzen Welt mehr als 700.000 Menschen Opfer von Menschenhandel sind, der als drittgrößte EASIEN/PAKISTAN
Die kriminellen Organisationen nutzen auch weiterhin Frauen und Kinder für ihren Menschenhandel ausinkommensquelle für für die kriminelle Organisationen, die ihre Opfer – insbesondere Frauen und Kinder – zur Prostitution und Zwangsarbeit zwingen. Die größte Zahl der Opfer kommt aus Asien: mehr als 225.000 Personen im Jahr kommen aus Südostasien, mehr als 150.000 aus Zentralasien. Die Länder der ehemaligen Sowjetunion sind die größte neue Quelle des Menschenhandels mit über 100.000 Menschen pro Jahr. Weitere 75.000 kommen aus Mittel-und Osteuropa, 100.000 aus Lateinamerika und aus der Karibik und mehr als 50.000 kommen aus Afrika. Die meisten Opfer werden nach Asien, in den Nahen Osten, nach Westeuropa und Nordamerika verbracht.
In Asien ist Pakistan Quelle, Durchgangsstation und Endstation für Männer, Frauen und Kinder. Jungen und Mädchen werden gekauft, verkauft, vermietet oder entführt, um in organisierten, illegalen Kreisen als Hauspersonal, Prostituierte und Zwangsarbeiter in Lagern zu arbeiten. Frauen und Mädchen werden. In einigen Gegenden Pakistans werden sie wie Tiere gehandelt. Je besser der „Stand“ der Frau ist, desto höher ist der Verkaufspreis. Wenn sie erst einmal gekauft sind, werden sie in privaten Gefängnissen gehalten oder in andere Teile Pakistans und ins Ausland verschleppt und dort für die Prostitution, Drogenhandel und Zwangsarbeit verwendet. Wenn der Eigentümer dann nichts mehr von ihnen wissen will oder die Frau nicht mehr nützlich ist, verkauft er sie weiter. Viele auch minderjährige Mädchen bringen Kinder zur Welt, die dann ihrerseits auf den Märkten verkauft werden.
Der Frauenhandel besteht seit der Schaffung von Pakistan. Während der Teilung wurden Frauen aus beiden Teilen an den Grenzen von Indien und Pakistan entführt und dann verkauft oder zur Prostitution gezwungen. Nach der Gründung von Bangladesh ergab sich die Gelegenheit auch mit vielen anderen Tausend Frauen zu handeln. In Zeiten von Krieg, Überschwemmungen oder anderen Naturkatastrophen ist stets ein Anstieg des Menschenhandels aufgrund der sich ausdehnenden Armut zu verzeichnen; die Menschen sind verzweifelt, und die Frauen werden dann zur Heirat mit alten Männern oder zur Organentnahme gezwungen, damit die Familien ihre Schulden begleichen können. Um dieses Phänomen einzudämmen verbietet Pakistan mit Hilfe der Prevention and Control of Human Trafficking Ordinance (PACHTO) jeglichen transnationalen Handel; diese Bestimmung sieht Gefängnisstrafen zwischen 7 und 14 Jahren vor. Außerdem verbietet der Bonded Labor System Abolition Act die Zwangsarbeit bei Gefängnisstrafen zwischen 2 und 5 Jahren oder Geldstrafen. Die Regierung des Landes bekämpft dieses Phänomen ernsthaft und versucht so wenigstens einen Teil dieser kriminellen Tätigkeiten auszumerzen.
http://catinfor.com/de/2011/07/21/asien ... andel-aus/
ASIEN/PAKISTAN – Die kriminellen Organisationen nutzen auch weiterhin Frauen und Kinder für ihren Menschenhandel aus
Islamabad Fidesdienst) – Es wird angenommen, dass jedes Jahr in der ganzen Welt mehr als 700.000 Menschen Opfer von Menschenhandel sind, der als drittgrößte EASIEN/PAKISTAN
Die kriminellen Organisationen nutzen auch weiterhin Frauen und Kinder für ihren Menschenhandel ausinkommensquelle für für die kriminelle Organisationen, die ihre Opfer – insbesondere Frauen und Kinder – zur Prostitution und Zwangsarbeit zwingen. Die größte Zahl der Opfer kommt aus Asien: mehr als 225.000 Personen im Jahr kommen aus Südostasien, mehr als 150.000 aus Zentralasien. Die Länder der ehemaligen Sowjetunion sind die größte neue Quelle des Menschenhandels mit über 100.000 Menschen pro Jahr. Weitere 75.000 kommen aus Mittel-und Osteuropa, 100.000 aus Lateinamerika und aus der Karibik und mehr als 50.000 kommen aus Afrika. Die meisten Opfer werden nach Asien, in den Nahen Osten, nach Westeuropa und Nordamerika verbracht.
In Asien ist Pakistan Quelle, Durchgangsstation und Endstation für Männer, Frauen und Kinder. Jungen und Mädchen werden gekauft, verkauft, vermietet oder entführt, um in organisierten, illegalen Kreisen als Hauspersonal, Prostituierte und Zwangsarbeiter in Lagern zu arbeiten. Frauen und Mädchen werden. In einigen Gegenden Pakistans werden sie wie Tiere gehandelt. Je besser der „Stand“ der Frau ist, desto höher ist der Verkaufspreis. Wenn sie erst einmal gekauft sind, werden sie in privaten Gefängnissen gehalten oder in andere Teile Pakistans und ins Ausland verschleppt und dort für die Prostitution, Drogenhandel und Zwangsarbeit verwendet. Wenn der Eigentümer dann nichts mehr von ihnen wissen will oder die Frau nicht mehr nützlich ist, verkauft er sie weiter. Viele auch minderjährige Mädchen bringen Kinder zur Welt, die dann ihrerseits auf den Märkten verkauft werden.
Der Frauenhandel besteht seit der Schaffung von Pakistan. Während der Teilung wurden Frauen aus beiden Teilen an den Grenzen von Indien und Pakistan entführt und dann verkauft oder zur Prostitution gezwungen. Nach der Gründung von Bangladesh ergab sich die Gelegenheit auch mit vielen anderen Tausend Frauen zu handeln. In Zeiten von Krieg, Überschwemmungen oder anderen Naturkatastrophen ist stets ein Anstieg des Menschenhandels aufgrund der sich ausdehnenden Armut zu verzeichnen; die Menschen sind verzweifelt, und die Frauen werden dann zur Heirat mit alten Männern oder zur Organentnahme gezwungen, damit die Familien ihre Schulden begleichen können. Um dieses Phänomen einzudämmen verbietet Pakistan mit Hilfe der Prevention and Control of Human Trafficking Ordinance (PACHTO) jeglichen transnationalen Handel; diese Bestimmung sieht Gefängnisstrafen zwischen 7 und 14 Jahren vor. Außerdem verbietet der Bonded Labor System Abolition Act die Zwangsarbeit bei Gefängnisstrafen zwischen 2 und 5 Jahren oder Geldstrafen. Die Regierung des Landes bekämpft dieses Phänomen ernsthaft und versucht so wenigstens einen Teil dieser kriminellen Tätigkeiten auszumerzen.
http://catinfor.com/de/2011/07/21/asien ... andel-aus/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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RE: Länderberichte PAKISTAN:
Pakistanische TV-Journalistin Khan: Hetzjagd im Bordell
Von Hasnain Kazim, Islamabad
Die pakistanische TV-Journalistin Maria Khan führt vor laufender Kamera einen zweifelhaften Moralfeldzug: Sie stürmt in ein als "Massagesalon" getarntes Bordell, drängt die Frauen zum "Geständnis", die Polizei bringt sie gleich mit. Viele Zuschauer sind entsetzt, doch Khan sieht sich im Recht.
Der Mann öffnet die Tür nur einen Spalt weit, Maria Khan drückt sie auf. Was das solle, will der Mann wissen, doch die Frau blafft ihn an: "Ich bin mit der Polizei hier! Gehen Sie zur Seite, gehen Sie!" Eine Kamera folgt ihr, in grellem Scheinwerferlicht stürmt sie in das Haus, hinein in ein Zimmer, in dem mehrere junge Frauen sitzen. Es ist eine Razzia in einem mutmaßlichen Bordell, gelegen in einem Wohnviertel der pakistanischen Millionenmetropole Lahore.
Doktor Maria Zulfiqar Khan, Moderatorin beim pakistanischen Fernsehsender ExpressNews und nach eigenen Angaben auch Medizinerin, beschäftigt seit dem Wochenende die Blogosphäre des Landes. Die Frage, um die es geht: Darf sich eine Journalistin als Sittenwächterin aufführen, und dann auch noch auf so aggressive Weise? Oder legitimiert das Schicksal der Frauen, die missbraucht und ausgebeutet werden, das Vorgehen der Journalistin?
"Baat Say Baat", wörtlich: "Von Rede zu Rede", heißt ihre Sendung auf Urdu. Übersetzt bedeutet es so viel wie "Dies und das", ein lockeres Plaudern. Mit der Ausgabe vom Freitag hat Khan sich nun den zweifelhaften Ruf einer selbsternannten Sittenwächterin erworben, die sich anmaßt, die Handtaschen fremder Frauen auszuschütten und ihnen Vorhaltungen zu machen.
"Oh bitte, wir wissen alle, was hier passiert!"
"Wer ist hier Pakistanerin?", schreit Khan die Frauen an. In dem Center arbeiten Chinesinnen und eine Russin, außerdem auch Pakistanerinnen. Die Frauen halten sich die Hände vors Gesicht. "Was machst du hier?", fragt die Moderatorin ein junges Mädchen. Nach einigem Hin und Her presst es hervor, es sei hier, um Leute zu massieren. "Oh bitte, wir wissen alle, was hier passiert!", schleudert Khan ihr entgegen.
Sie drängt eine andere Frau, detailliert die Dienstleistungen zu beschreiben, die in dem Center angeboten werden. Als die sich weigert, droht Khan: "Ich werde dich den Polizisten übergeben, wenn du nicht die Wahrheit sagst!" Dann brüllt sie in die Runde: "Wer ist für den Betrieb hier zuständig?" Andere Frauen fordert sie auf: "Ich will eure Pässe sehen!" Schließlich befiehlt sie den Polizisten: "Nehmt die Frauen fest und bringt sie weg von hier!"
Khan macht eine ältere Chinesin als Chefin des Hauses aus. "Zeigen Sie mir Ihre Betriebsgenehmigung." So geht es minutenlang: "Zeigen Sie mir Ihre Genehmigung! Zeigen Sie mir Ihre Genehmigung!"
Kondome in der Handtasche
Die Chinesin macht eine jämmerliche Figur. Erst fragt sie Khan, mit welchem Recht sie in dem Haus filme. Die Journalistin knallt ihr an den Kopf: "Sie betreiben hier ein Sex-Center und fragen mich, wer mir erlaubt, hierher zu kommen?" Die Chinesin entgegnet, das sei gar kein "Massage-Center", sondern eine "Klinik". Dann tut sie so, als suche sie nach der Betriebserlaubnis, um dann doch kleinlaut zuzugeben, dass sie keine besitzt.
Dann stehen Khan und die Polizisten vor mehreren von innen verschlossenen Zimmern. Die Moderatorin triumphiert: "Hier gibt es keine Massagegeräte, sondern nur diese Zimmer!" Sie greift die Handtasche einer Frau und schüttet sie aus. Kondome purzeln heraus. "Was ist das?", brüllt sie und hält ihren Fund in die Kamera. Schließlich findet sie eine Frau, die vor der Kamera einräumt, dass Frauen in dem Center ihren Körper verkaufen würden.
Prostitution ist in Pakistan verboten. Viele Bordelle tarnen sich als Massagepraxen. Alle paar Monate finden landesweit Razzien statt, werden Häuser geschlossen - um wenige Tage später woanders neu zu eröffnen. In den Bordellen prostituieren sich Pakistanerinnen, aber auch Frauen aus China, Afghanistan, Russland, Zentralasien und Arabien.
Kritische Reaktionen selbst beim Sender
Bei den pakistanischen Prostituierten handelt es sich oft um geschiedene Frauen aus armen Familien oder Frauen, die vor ihren gewalttätigen Ehemännern geflohen sind und nun versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Aber es gibt auch Frauen, die sich durch das Anschaffen einen extravaganten Lebensstil finanzieren. In der Gesellschaft wird käuflicher Sex tabuisiert, er gilt als verwerflich. Gleichwohl muss die Nachfrage groß sein, sonst gäbe es nicht so viele Bordelle.
Der erhobene Zeigefinger, die selbstgerechte Manier Khans nerven aber Tausende. "Ich wünschte, Maria Khan würde mal Razzien machen an Orten, wo Leute mittels Gehirnwäschen zu Selbstmordattentätern gemacht werden", ätzt @hameedtalad auf Twitter. Mehrere schreiben in den sozialen Netzwerken, das Benehmen der Journalistin zeige beispielhaft, wie "krank" die pakistanischen Medien seien. Das Echo ist überwiegend negativ, viele fühlen sich an die Journalistin Maya Khan erinnert, die im vergangenen Jahr unverheirateten Liebespaaren im Park nachstellte und schließlich wegen des öffentlichen Aufschreis von ihrem Sender gefeuert wurde.
Sogar innerhalb des Senders ExpressNews sind viele Mitarbeiter verwundert bis verärgert über Khans Auftreten. "Sie will um jeden Preis Karriere machen, was bedeutet, dass sie Quote machen muss", sagt ein Mitarbeiter. "Offensichtlich ist sie bereit, dafür alle journalistischen und ethischen Prinzipien über Bord zu werfen." Ein anderer Mitarbeiter, Omair Mahmood, fragt in seinem Blog: "Wer hat Doktor Maria Zulfiqar Khan das Recht gegeben, solche Razzien durchzuführen, wenn es doch Sache der Polizei ist?" Seine Antwort: "Niemand!"
Khan sieht Bevölkerungsmehrheit hinter sich
Die Jagd auf Prostituierte weckt in Pakistan Erinnerungen an ein düsteres Kapitel in der Geschichte des Landes: Vor fünf Jahren verbreiteten ultrakonservative Koranschüler der Roten Moschee in Islamabad Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Sie verlangten, die Regierung solle das islamische Recht anwenden, und drohten mit einem Bürgerkrieg. Sie terrorisierten Ladenbesitzer, die CDs verkauften, griffen Internetcafés und Friseursalons an, entführten angebliche Prostituierte aus Bordellen in ihre Moschee. Im Sommer 2007 stürmten Soldaten das Gebäude. Mehr als hundert Menschen starben bei den Kämpfen.
Moderatorin Khan sieht sich im Recht. "Wir haben den Hinweis auf das Bordell von den Nachbarn erhalten, auch auf ein 14-jähriges Mädchen, das von seinem Vater gezwungen wurde, dort zu arbeiten." Man könne nicht so tun, als sei der Betrieb von Bordellen etwas Normales, sagt Khan SPIEGEL ONLINE. "In unserer Gesellschaft ist eine Mehrheit dagegen, das müssen wir also bitte berücksichtigen."
Ihr aggressives Vorgehen rechtfertigt die Journalistin damit, dass "manche Probleme auf angemessene Art" angegangen werden müssten. "Wenn ein 14-jähriges Kind zur Prostitution gezwungen wird, halte ich mein Vorgehen für angemessen", sagt sie.
In der Sendung hat sie die Familie dieses Mädchens aufgesucht. Khan trifft die Mutter an, die weinend berichtet, dass der Vater das Kind zur Arbeit schicke und das Geld, mehrere tausend Rupien, kassiere.
Khan ruft den Vater an. Der hört sich die Vorwürfe an, dann sagt er, er sei sich keiner Schuld bewusst. Er habe seine Tochter lediglich zum Arbeiten in ein Massage-Center geschickt.
(Quelle: Spiegel Online: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 81333.html)
Von Hasnain Kazim, Islamabad
Die pakistanische TV-Journalistin Maria Khan führt vor laufender Kamera einen zweifelhaften Moralfeldzug: Sie stürmt in ein als "Massagesalon" getarntes Bordell, drängt die Frauen zum "Geständnis", die Polizei bringt sie gleich mit. Viele Zuschauer sind entsetzt, doch Khan sieht sich im Recht.
Der Mann öffnet die Tür nur einen Spalt weit, Maria Khan drückt sie auf. Was das solle, will der Mann wissen, doch die Frau blafft ihn an: "Ich bin mit der Polizei hier! Gehen Sie zur Seite, gehen Sie!" Eine Kamera folgt ihr, in grellem Scheinwerferlicht stürmt sie in das Haus, hinein in ein Zimmer, in dem mehrere junge Frauen sitzen. Es ist eine Razzia in einem mutmaßlichen Bordell, gelegen in einem Wohnviertel der pakistanischen Millionenmetropole Lahore.
Doktor Maria Zulfiqar Khan, Moderatorin beim pakistanischen Fernsehsender ExpressNews und nach eigenen Angaben auch Medizinerin, beschäftigt seit dem Wochenende die Blogosphäre des Landes. Die Frage, um die es geht: Darf sich eine Journalistin als Sittenwächterin aufführen, und dann auch noch auf so aggressive Weise? Oder legitimiert das Schicksal der Frauen, die missbraucht und ausgebeutet werden, das Vorgehen der Journalistin?
"Baat Say Baat", wörtlich: "Von Rede zu Rede", heißt ihre Sendung auf Urdu. Übersetzt bedeutet es so viel wie "Dies und das", ein lockeres Plaudern. Mit der Ausgabe vom Freitag hat Khan sich nun den zweifelhaften Ruf einer selbsternannten Sittenwächterin erworben, die sich anmaßt, die Handtaschen fremder Frauen auszuschütten und ihnen Vorhaltungen zu machen.
"Oh bitte, wir wissen alle, was hier passiert!"
"Wer ist hier Pakistanerin?", schreit Khan die Frauen an. In dem Center arbeiten Chinesinnen und eine Russin, außerdem auch Pakistanerinnen. Die Frauen halten sich die Hände vors Gesicht. "Was machst du hier?", fragt die Moderatorin ein junges Mädchen. Nach einigem Hin und Her presst es hervor, es sei hier, um Leute zu massieren. "Oh bitte, wir wissen alle, was hier passiert!", schleudert Khan ihr entgegen.
Sie drängt eine andere Frau, detailliert die Dienstleistungen zu beschreiben, die in dem Center angeboten werden. Als die sich weigert, droht Khan: "Ich werde dich den Polizisten übergeben, wenn du nicht die Wahrheit sagst!" Dann brüllt sie in die Runde: "Wer ist für den Betrieb hier zuständig?" Andere Frauen fordert sie auf: "Ich will eure Pässe sehen!" Schließlich befiehlt sie den Polizisten: "Nehmt die Frauen fest und bringt sie weg von hier!"
Khan macht eine ältere Chinesin als Chefin des Hauses aus. "Zeigen Sie mir Ihre Betriebsgenehmigung." So geht es minutenlang: "Zeigen Sie mir Ihre Genehmigung! Zeigen Sie mir Ihre Genehmigung!"
Kondome in der Handtasche
Die Chinesin macht eine jämmerliche Figur. Erst fragt sie Khan, mit welchem Recht sie in dem Haus filme. Die Journalistin knallt ihr an den Kopf: "Sie betreiben hier ein Sex-Center und fragen mich, wer mir erlaubt, hierher zu kommen?" Die Chinesin entgegnet, das sei gar kein "Massage-Center", sondern eine "Klinik". Dann tut sie so, als suche sie nach der Betriebserlaubnis, um dann doch kleinlaut zuzugeben, dass sie keine besitzt.
Dann stehen Khan und die Polizisten vor mehreren von innen verschlossenen Zimmern. Die Moderatorin triumphiert: "Hier gibt es keine Massagegeräte, sondern nur diese Zimmer!" Sie greift die Handtasche einer Frau und schüttet sie aus. Kondome purzeln heraus. "Was ist das?", brüllt sie und hält ihren Fund in die Kamera. Schließlich findet sie eine Frau, die vor der Kamera einräumt, dass Frauen in dem Center ihren Körper verkaufen würden.
Prostitution ist in Pakistan verboten. Viele Bordelle tarnen sich als Massagepraxen. Alle paar Monate finden landesweit Razzien statt, werden Häuser geschlossen - um wenige Tage später woanders neu zu eröffnen. In den Bordellen prostituieren sich Pakistanerinnen, aber auch Frauen aus China, Afghanistan, Russland, Zentralasien und Arabien.
Kritische Reaktionen selbst beim Sender
Bei den pakistanischen Prostituierten handelt es sich oft um geschiedene Frauen aus armen Familien oder Frauen, die vor ihren gewalttätigen Ehemännern geflohen sind und nun versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Aber es gibt auch Frauen, die sich durch das Anschaffen einen extravaganten Lebensstil finanzieren. In der Gesellschaft wird käuflicher Sex tabuisiert, er gilt als verwerflich. Gleichwohl muss die Nachfrage groß sein, sonst gäbe es nicht so viele Bordelle.
Der erhobene Zeigefinger, die selbstgerechte Manier Khans nerven aber Tausende. "Ich wünschte, Maria Khan würde mal Razzien machen an Orten, wo Leute mittels Gehirnwäschen zu Selbstmordattentätern gemacht werden", ätzt @hameedtalad auf Twitter. Mehrere schreiben in den sozialen Netzwerken, das Benehmen der Journalistin zeige beispielhaft, wie "krank" die pakistanischen Medien seien. Das Echo ist überwiegend negativ, viele fühlen sich an die Journalistin Maya Khan erinnert, die im vergangenen Jahr unverheirateten Liebespaaren im Park nachstellte und schließlich wegen des öffentlichen Aufschreis von ihrem Sender gefeuert wurde.
Sogar innerhalb des Senders ExpressNews sind viele Mitarbeiter verwundert bis verärgert über Khans Auftreten. "Sie will um jeden Preis Karriere machen, was bedeutet, dass sie Quote machen muss", sagt ein Mitarbeiter. "Offensichtlich ist sie bereit, dafür alle journalistischen und ethischen Prinzipien über Bord zu werfen." Ein anderer Mitarbeiter, Omair Mahmood, fragt in seinem Blog: "Wer hat Doktor Maria Zulfiqar Khan das Recht gegeben, solche Razzien durchzuführen, wenn es doch Sache der Polizei ist?" Seine Antwort: "Niemand!"
Khan sieht Bevölkerungsmehrheit hinter sich
Die Jagd auf Prostituierte weckt in Pakistan Erinnerungen an ein düsteres Kapitel in der Geschichte des Landes: Vor fünf Jahren verbreiteten ultrakonservative Koranschüler der Roten Moschee in Islamabad Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Sie verlangten, die Regierung solle das islamische Recht anwenden, und drohten mit einem Bürgerkrieg. Sie terrorisierten Ladenbesitzer, die CDs verkauften, griffen Internetcafés und Friseursalons an, entführten angebliche Prostituierte aus Bordellen in ihre Moschee. Im Sommer 2007 stürmten Soldaten das Gebäude. Mehr als hundert Menschen starben bei den Kämpfen.
Moderatorin Khan sieht sich im Recht. "Wir haben den Hinweis auf das Bordell von den Nachbarn erhalten, auch auf ein 14-jähriges Mädchen, das von seinem Vater gezwungen wurde, dort zu arbeiten." Man könne nicht so tun, als sei der Betrieb von Bordellen etwas Normales, sagt Khan SPIEGEL ONLINE. "In unserer Gesellschaft ist eine Mehrheit dagegen, das müssen wir also bitte berücksichtigen."
Ihr aggressives Vorgehen rechtfertigt die Journalistin damit, dass "manche Probleme auf angemessene Art" angegangen werden müssten. "Wenn ein 14-jähriges Kind zur Prostitution gezwungen wird, halte ich mein Vorgehen für angemessen", sagt sie.
In der Sendung hat sie die Familie dieses Mädchens aufgesucht. Khan trifft die Mutter an, die weinend berichtet, dass der Vater das Kind zur Arbeit schicke und das Geld, mehrere tausend Rupien, kassiere.
Khan ruft den Vater an. Der hört sich die Vorwürfe an, dann sagt er, er sei sich keiner Schuld bewusst. Er habe seine Tochter lediglich zum Arbeiten in ein Massage-Center geschickt.
(Quelle: Spiegel Online: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 81333.html)
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RE: Länderberichte PAKISTAN:
Auch wenn man der Sprache nicht mächtig ist (Teile sind Englisch - der Rest in Original), so kommt bei der Aufzeichnung der oben genannten Sendung die Agression der ReporterIn und auch die Verzweiflung der eingeschüchterten SW deutlich rüber
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Männer in Pakistan töteten Mutter und Stiefschwestern
Männer in Pakistan töteten Mutter und Stiefschwestern
http://derstandard.at/2000007983641/Mae ... rn?ref=rssMänner in Pakistan töteten Mutter und Stiefschwestern
Männer in Pakistan töteten Mutter und Stiefschwestern
11. November 2014, 11:34
Ehebruch und Prostitution vorgeworfen - Opfern wurden die Kehlen durchschnitten
Lahore - Wegen angeblicher Unzucht haben zwei junge Männer in der ostpakistanischen Provinzhauptstadt Lahore nach Polizeiangaben ihre Mutter und ihre zwei Stiefschwestern ermordet. Ein Polizeisprecher sagte am Dienstag, die mutmaßlichen Täter hätten den drei Opfern am Vortag die Kehle durchgeschnitten. Sie hätten ihrer Mutter Ehebruch und ihren Schwestern Prostitution vorgeworfen.
Die Männer hätten die Tat bei der ersten Vernehmung nach ihrer Festnahme gestanden. Frauenrechtsorganisationen wie die pakistanische Aurat Foundation schätzen, dass jedes Jahr etwa 1.500 Frauen unter dem Vorwand getötet werden, die Familienehre retten zu wollen.