Fragen und Interesse an Tantramassagen

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Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von fraences »

Ich spiel schon länger mit dem Gedanken mein Serviceangebot auf Tantramssagen zu erweitern.
Denke das man das aber professionell erlernen muss.
Worauf sollte man achten, wenn man ein Einführungskurs in Tantra bucht und wie hoch wäre da die Kosten?

@Curyoux

Du schreibst das ein Tantrasession über 4 Stunden geht, da ich nicht glaube , das jeder Gast solang möchte, geht das auch in einen kürzeren Zeitrahmen (1-2 Std.)?
Vom Rheinland kenne ich das die SW das in diesem Zeitrahmen anbieten.
Von einige Gäste, die das in Anspruch genommen haben, höre ich nur begeisterte Erlebnisse.
Kannst Du mir da ein paar Tipps geben, wie ich es am besten anfangen kann um in diesem Thematik rein zukommen.

Liebe Grüße
Fraences
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RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von annainga »

ich habe erstmal ein buch zu tantra gelesen @fraences, dann habe ich selbst eine tantramassage gebucht und anschließend habe ich einige tagesseminare besucht. das buch kostete 20 €, die tantramassage 90 € (1,5 std), die tagesseminare lagen bei 65 €. demnächst starte ich eine mehrtätige fortbildung.

infos fand ich hier:

http://www.tantramassage-verband.de/

lieben gruß, annainga

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fraences
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Beitrag von fraences »

@annainga, vielen herzlichen dank für die info.
liebe grüße
fraences
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Curyoux
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RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von Curyoux »

Auch wenn ich damit Anecke, eine Tantramassage dauert min. 4 Stunden, meistens länger. Bei mir im Durchschnitt 10 Stunden, wobei davon nicht alles reine Massagezeit ist. Auch hier der Bezug zum SM, im Grunde bist Du der Untergebene und Verwöhnst Deinen Gott und das wichtigste Du liebst bedingungslos. Das ist die grundsätzlichste Eigenschaft im Tantra und Grundvoraussetzung und das ist, was die Leute im nachhinein schwärmen läßt. Sie haben sich von Grund auf und so wie sie sind geliebt gefühlt. Damit habe ich das große Geheimnis um Tantra auf den Nenner gebracht.

Alles was unter zwei Stunden angeboten ist, kann ich nicht guten Gewissens als Tantra bezeichnen. Ich persönlich spreche dann eher von Handbefriedigung mit indischen Tatsch Mermal.

Ein Buch lesen ist eine einseitige Informationsquelle, ich denke da musst Du mindestens 10 Bücher lesen und wirst sehr widersprüchliche Informationen erhalten. Ich habe etwa 100 über das Thema Tantra hier, kannst Du Dir gerne jederzeit ausleihen, persönlich gesehen meistens nur sehr oberflächige Informationen. Es gibt zwei gute Bücher zu Techniken von Margot Anand und Andro.

Das gleiche gilt für Seminare, da mittlerweile jeder Wellnessclub ein irgendwie Tantra anbietet. Auch wachsen die Tantravereine aus den Boden wie Pilze. Ich persönlich wäre wie auch im Bereich SM und SW für eine fundierte anerkannte Ausbildung, leider gibt es das nicht. So darf sich im Grunde jeder Tantrameister nennen, der eine indische Plastikfigur am Fensterbrett stehen hat.

Wenn Du Kontakte nach England hast, würde ich Dir einen Besuch im Shri Swaminarayan Mandir Tempel (London Neasden) und ein Gespräch dort mit Pramukh Swami Maharaj empfehlen, allerdings lehrt dieser das sehr traditionelle Tantra bzw. seine Frau. Sie spricht schlecht englisch und wenig deutsch, hat aber eine Tochter die gut deutsch spricht und übersetzen kann. Ich denke Kontaktschwierigkeiten hast Du als SW keine, da Inder sehr sehr offen sein können.

Diamant Lotus sprich Andro lebt mittlerweile auf einer Insel und die Seminare die hier angeboten werden, sind meistens nicht wirklich gut in Bezug auf Preis-Leistungsverhältnis.

Die meisten Lehrer wie ich, achten sehr darauf wenn sie was weitergeben, um zu verhindern, dass noch mehr Konsum mit der eigentlichen tantrischen Lebenseinstellung passiert und es gibt in Deutschland gerade mal 8 wirkliche Lehrer.

Zu dem sollte so eine Ausbildung kostenlos sein und damit Ecke ich jetzt wieder voll an. Meine Tantra-Ausbildungen haben bis auf Unterhalts-, Fahrt- und Materialkosten nichts gekostet. Es handelt sich dabei um eine Lebensphilosophie oder wenn man es streng sieht als eine Art Religion und indische Lehrer rotieren bereits im Grab, weil die europäische Esogesellschaft wieder einmal einen neuen Markt gefunden hat, um Kohle für etwas zu verlangen, was im Grunde kostenlos ist.

Wenn Du Ambitionen in den SM-Bereich hast, wäre auch ratsam einen Wicca-Coven aufzusuchen, da die auch eine Art Tantra praktizieren.

Ich denke Du musst Dir erst einmal die Grundfrage stellen, was willst Du damit erreichen:

Tantra ist und bleibt eine Lebenseinstellung, alles andere wäre eine Fortbildung im Bereich der Wellnessmassagen. Allerdings wirst Du mit einer oberflächigen Sichtweise niemals das eigentliche Ziel auslösen. Was aber auch wiederum nicht heißt, dass Du mehr damit auslösen kannst als mit normalen Sex.

Der nächste Schritt wäre es verschiedene hochwertige Tantramassagen zu buchen und sich anzusehen, um für sich einen Weg zu finden der angenehm ist.

Der dritte Schritt ist zu überlegen ob Du auch bereit bist die Verantwortung für die Konsequenzen zu übernehmen. Weil egal ob Du an spirituelle Energien glaubst oder nicht, durch eine Tantramassage löst Du Prozesse bei Deiner Kundschaft aus. Ich zum Beispiel habe allein genug Arbeit damit sogenannte Tantraunfälle wieder auszubügeln und vergleiche das Thema Tantra gerne mit SM und die Gefahr, wenn es von Laien durchgeführt wird.

Danach solltest Du Dir einen Ausbilder oder Lehrer suchen, den Du vertraust und der auch im Notfall ein kompetenter Ansprechpartner ist. Seminare mit mehr als 10 Menschen sind nicht zu empfehlen, genausowenig Seminare in denen nur theoretisiert wird. Auch wenn ich jetzt wiederspreche sind die Seminare von Diamant Lotus in dieser Hinsicht sehr gut, allerdings auch unverhältnismäßig teuer.

Zum Thema Verbände und Vereine könnte ich noch vieles sagen, aber im Grunde ist ein Zusammenschluß von Menschen die angeblich Tantra praktizieren und dennoch ihr Geld über Mitgliedsbeiträge von den eigenen Mitgliedern holen müssen, für mich immer eine Art Religionsinstitution gewesen, dies ist meine persönliche Meinung und dazu stehe ich auch.
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RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von annainga »

in der tat @curyoux gefällt mir dein beitrag nicht. er ist mir zu "festgelegt". ich mag es nicht, ich finde es nicht richtig, zu sagen, so muss es sein, nur dann ist es tantra.

deine zeitvorgaben mögen für dich stimmen, für mich käme es kaum in frage.

weiterhin finde ich es nicht nur in ordnung, geld für seminare für die organisation von tantra-workshops zu nehmen, sondern unerlässlich.

ich selbst würde auf keinen fall kostenlose seminare besuchen, das würde mir sehr merkwürdig vorkommen.

mag sein, dass deine erfahrungen mit tantra viel länger und intensiver sind als meine, auf einen gemeinsamen standpunkt kämen wir nicht, denn deine dominante ausdrucksweise finde ich sehr unangebracht.

vor allem "Handbefriedigung mit indischen Tatsch Mermal" ist einfach nur herablassend und unfair tantra-anbietern gegenüber, die sich sehr um seriösität bemühen.

deine intoleranz erbost mich wirklich.

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RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von Curyoux »

Wie ich bereits fraences per PN mitgeteilt habe, meine Meinung zu Tantra ist relativ unflexibel und auch etwas hart, weil ich es eben als meine persönliche Lebensphilosophie ansehe und es mir ein sehr wichtiges Thema ist, eben den Begriff Tantra zu beschützen.

Genauso könnte ich in den Raum schmeißen Tantra hat mit einer Tantramassage ebensoviel zu tun, wie eine Massage in einer Kirche und der Tatsache das man Christ ist. Weil Tantra eben eine Lebenseinstellung ist und die Tantramassage eben nur ein Auszug aus dem Tantrischen ist, diese vielleicht 5% der tantrischen Philosophie werden aber seither als der Hauptteil angesehen. Tantrische Heilungsrituale, Ehrezeremonie, Meditationen, Opferrituale, Feiertage und die umfangreichen Schriften, spielen für die meisten keine Rolle. Aber trotzdem bezeichnen sie sich als tantrische Masseure.

Das wäre als würde ich mich als katholischer Priester bezeichnen, nur weil ich die Bibel gelesen habe und mich danach richte (Stichwort: Konzil von Nicäa).

Die Zeitvorgaben haben einen bestimmten Grund, der mittlerweile sogar medizinisch wissenschaftlich belegbar ist. Wie man weis kann ein Mann ebenso wie eine Frau multiple Orgasmen haben und ein Orgasmus kann mehrere Stunden dauern. Die meisten Männer sehen den Samenerguß als Orgasmus an und viele Frauen haben bisher noch nicht viel mehr als eine Muskelkontraktion Orgasmus nennen können. Komisch ist aber die Beschreibung aus vielen alten Schriften zu den Thema wie kleiner Tod, Neugeburt, Transzendenz, Verbundenheit mit den Universum - soweit die Begrifflichkeiten aus anderen Kulturen für das Wort Orgasmus. Die Frage was ist ein Orgasmus, könnte man in einen neuen Treat Kaputtquatschen, ist aber im Grunde nicht beschreibbar, nur erlebbar.

Für mich ist ein Orgasmus das völlige abheben für eine Stunde. Kein Raum- oder Zeitgefühl zu haben und sich völlig sicher und geborgen zu fühlen. Aus dem SM-Bereich kennt man den Begriff flow, wenn man eine Person zu völligen Selbsthingabe gebracht hat und diese mehr fliest, als dass sie noch bewußt agiert.

Für Seminare Geld zu verlangen oder nicht, ist eine Seite. Ich mache auch keine Seminare umsonst, sonst kommt nämlich niemand. Ich wollte hier eigentlich eine fundierte Lehre ansprechen, eine Meister - Schüler Beziehung - vielleicht habe ich mich hier unklar ausgedrückt.

An meine dominante Ausdrucksweise musst Du Dich leider gewöhnen, ist eine Art schlechte Angewohnheit, die ich gerade beim schreiben an den Tag lege. Ich verfalle auch gerne in bestimmten Situation auf einen arroganten Ton. Ist aber meistens nicht ganz so böse gemeint, wie ich es schreibe. Ich denke es sollte klar sein, dass hier jeder seine Meinung schreibt und schreiben darf. Und Du wirst sehen ich kann auch die Meinung der anderen als Ihre eigenen akzeptieren, so Intolerant bin ich also gar nicht.

Aber anstatt meine persönliche Schreibart anzugehen und klar zu stellen, dass wir keinen gemeinsamen Standpunkt haben, würde es mich mehr Interessieren wie Du das Thema Tantra siehst. Was sind für Dich wesentliche Bestandteile und um wieder zurück zum Thema zu kommen, was ist für Dich eine wichtige Voraussetzung um eine Tantramassage anbieten zu können.

Was ich zugebe, ist das meine Bezeichnung Handbefriedigung mit indischen Tatsch Mermal wirklich etwas herablassend ist, vielleicht sollte man gemeinsam eine bessere Bezeichnung dafür finden. Ich hätte kein Problem damit anstatt der zusammenfassenden Tantramassage, den einzelnen Zyklus herauszunehmen und es zum Beispiel als Yoni- bzw. Lingammassage mit tantrischen Hintergrund zu nennen.

Das Wort „Tantra-Anbieter“ finde ich übrigen intolerant denen gegenüber die in Tantra mehr als nur die Massage sehen. Hat es für mich persönlich den selben bitteren Nachgeschmack wie „Christ-Anbieter“, „Wicca-Anbieter“ oder ähnliche Anbieter für spirituelle Glaubensrichtungen.

Insgesamt denke ich, dass Du die Sache ebenso wie ich sehr persönlich genommen hast und wir die beiden Seiten einer Medaille darstellen. Ich der eine tantrische Lebensphilosophie hat und Du die tantrische Massagetechniken durchführt. Die Wahrheit liegt bei jeder Sache immer irgendwo dazwischen.
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RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von annainga »

@curyoux, ich habe gesagt, dass ich im thema "tantra" anfängerin bin. dass ich die begriffe nicht so benutze wie du es für richtig hältst, tut mir leid. weil ich "tantra-anbieter" positiv belege, bin ich überrascht, dass du dich dadurch verletzt fühlst. ein angebot ist doch etwas schönes!

im grunde kannst du dir aus jedem meiner beiträge formulierungen herausnehmen und verletzt fühlen. das liegt eher daran, ob du dich verletzt fühlen willst. aber "tantra" und "tantramassage" will ich dir zuliebe als erste gelernte unterscheidung richtig benutzen, dankeschön dafür, das sehe ich auch als richtig an.

deine dogmatischen vorstellungen (dauer mindestens 10 stunden, 6 tantralehrer in deutschland) finde ich merkwürdig. woher willst du denn wissen, wie groß deren anzahl ist? ansonsten stimme mit dir überein, wie du dich selbst beschreibst: unflexibel, hart, dominant, arrogant - so wirkst du tatsächlich (und nein, dein gegner bin ich nicht, dazu kenne ich dich zuwenig). hoffentlich steckt noch anderes dahinter! es gibt einige, die so ins forum kommen, zahlreiche pn`s schreiben, kommunikationsangebote machen, laut und interessant sind und für wirbel sorgen. das hält einige zeit an bis das forum uninteressant als schauplatz geworden ist, aber auch diese "verwirbelungen" bereichern unser forum.

ich bin gespannt, wie nachhaltig und engagiert du dich hier einbringen wirst. sicherlich finden wir dann eine ebene auf der wir uns austauschen können :-)

für alle interessierte will ich betonen, dass ich mich in dem tantramassage-verband sehr wohl fühle, dass ich ihn für verlässlich, verantwortlich und professionell halte. als ich anfing, mich für das thema "tantra" zu interessieren, hatte ich tatsächlich nur an eine erweiterung meiner prostitutiven, handwerklichen fähigkeiten gedacht. so habe ich mein interesse auch benannt (wahrscheinlich hat der seminarleiter schon innerlich geschmunzelt), denn dass es sehr viel mehr sein kann, habe ich sehr schnell bemerkt.

der tantramassage-verband bietet workshops an, in denen man als anfänger im sicheren rahmen, angezogen und geschlechtsbereiche aussparend, tantrische übungen, massagen, sinnliche übungen, körperwahrnehmungsübungen, tanzen, meditieren ..... erfahren kann. es gibt ganz verschiedene gruppen, workshops, seminare und ausbildungen, je nachdem, was man selbst zulassen möchte oder nicht.

für mich ist es inzwischen viel mehr als eine "fortbildung in massagetechnik", diese sinnlichen übungen in der gruppe, die warme, vertrauensvolle atmosphäre, die passende umgebung, das sichere wissen darum, dass wir alle achtsam und respektvoll miteinander umgehen, das macht diese workshops für mich zu so einem sensationellen, wunderbaren erlebnis.

lieben gruß, annainga

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Re: RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von Aoife »

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Curyoux hat geschrieben:Wie ich bereits fraences per PN mitgeteilt habe, meine Meinung zu Tantra ist relativ unflexibel und auch etwas hart, weil ich es eben als meine persönliche Lebensphilosophie ansehe und es mir ein sehr wichtiges Thema ist, eben den Begriff Tantra zu beschützen.
Es ist schwierig, über einen Begriff zu diskutieren, der von den Beteiligten unterschiedlich aufgefasst wird. Noch dazu, wenn der tatsächliche Gebrauch dieses Begriffs in den verschiedensten Bedeutungen stattfindet.

Erschwerend kommt hinzu wenn der Begriff wie am Beispiel "Christentum" gezeigt für einzelne der Beteiligten einen hohen emotionalen Stellenwert besitzt.

Wer sich für Tantra nicht im Sinn einer eng definierten Philosophie/Religion interessiert, sondern die energetischen Aspekte ausprobieren/erlernen möchte, dem sei das Buch "Urban Tantra" von Barbara Carrellas empfohlen. Gerade auch für diejenigen, die nicht die Zeit für 'mindestens x-stündige" Rituale haben, sondern (wie der Buchtitel schon besagt) in einen urbanen Lebensrhythmus eingebunden sind. Aus meiner persönlichen Sicht ist das ein durchaus zulässiger Umgang mit den tatsächlich vorhandenen Energien, so wie uns ja auch das Vorhandensein klassischer Feuerrituale nicht daran zu hindern braucht im Bedarfsfall einfach die Heizung aufzudrehen. Ob das Ganze dann noch zu Recht "Tantra" genannt werden darf ist für meinen Geschmack zweitrangig, ich selbst schreibe deshalb gerne Tantra/Tao, um aufzuzeigen, dass es mir nicht um bestimmte Schulen, sondern um die zugrundeliegenden Phänomene geht.

Liebe Grüße, Aoife
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RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von Curyoux »

Liebe Annainga,
Annainga hat geschrieben:für mich ist es inzwischen viel mehr als eine "fortbildung in massagetechnik", diese sinnlichen übungen in der gruppe, die warme, vertrauensvolle atmosphäre, die passende umgebung, das sichere wissen darum, dass wir alle achtsam und respektvoll miteinander umgehen, das macht diese workshops für mich zu so einem sensationellen, wunderbaren erlebnis.
Ich glaube das ist der Punkt wo wir einen gemeinsamen Standpunkt haben. Für mich ist es mittlerweile mehr als eine Fortbildung, es ist eine spirituelle Lebenseinstellung.

Meine dogmatischen Vorstellungen beziehen sich rein auf das traditionelle indische Tantra und nicht auf Neo-Tantra und deren Untergruppen.

Mit Verbänden und Vereinen habe ich wahrscheinlich durch den Heilpraktikerverband, sowie die Ärztekammer und deren Regionalverband und dem deutschen Schützenbund einfach bereits mein Vorurteil weg. Dies sind im Grunde Pflichtverbände, denen man beitreten muss (also nicht darf) um seinen Beruf ausüben zu dürfen. Die Gegenleistung besteht meistens in einen Monatheftchen und Regeln Regeln Regeln. Ich denke meine Angst besteht darin, dass es im tantrischen irgendwann ebenso ist und ein Verband dann Regeln aufstellt, die alle anderen einhalten müssen, oder noch schlimmer jeder Tantriker Pflichtmitglied sein muss, um den Begriff nutzen zu dürfen.

Ich denke allein aus unserer Diskussion kann man herauslesen, dass der Begriff Tantra in einfachen Worten nicht zu erklären ist, weil es einfach zu viele Angebote mit dem Begriff Tantra gibt.

Und man kann im übrigen auch nachhaltig und engagiert verwirbeln
:fglob
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RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von Curyoux »

Was haltet ihr von den Vorschlag, wenn die Tantriker hier im Forum, einfach Ihre Technik und Vorgehensweise kurz beschreiben würden. So kann sich ein Interessierter eher ein Bild über die verschiedenen Vorgehensweisen machen und gezielt über den Ausbildungsweg nachfragen.

Und zum Thema LEXIKON der Begriff Tantra, ich finde der ist nicht wirklich gut beschrieben, habe ich auch schon bemängelt, meine Frage ist dieser Text wirklich im Interesse der Mehrzahl von Tantriker hier ?

Tantra
das 2000 Jahre alte Tantra ist, ähnlich dem Kamasutra, eine altindische Liebeslehre, die sich allerdings auf einer höchst disziplinierten Form der körperlichen Liebe begründet. Diese Disziplin soll Körper, Geist und Emotionen stärken und kontrollieren, um damit höchste Lust zu erreichen. Das ursprüngliche Tantra besteht aus einem einwöchigen Liebesritual - den sieben Nächten des Tantra. Zu Beginn dieses Rituals entkleiden sich die Partner gegenseitig, baden gemeinsam und genießen zusammen einen guten Wein. Der körperliche Teil des Tantra setzt sich zusammen aus dem Wahrnehmen und dem Berühren der Körperteile des Partners in einer genau festgelegten Reihenfolge und dem Koitus in bestimmten Stellungen. Während dieser Prozeduren müssen die Partner monotone meditative Worte, sogenannte Mantras, wiederholen. Sogar die Mahlzeiten sind in ihrer Beschaffenheit während dieser Prozedur festgelegt. Völlig ausgeschlossen ist unkontrollierte Lust. Die Partner müssen sich auch in ihrer Ekstase beherrschen können und dürfen sich nicht einfach in wilder Wollust lieben.

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RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von Jupiter »

Ich muss Curyous recht geben, das Angebot von "Tantramassagen" ist für einen Kunden sehr unübersichtlich und beinhaltet sehr oft nur eine Ölmassage.

Ich habe mich mal etwas damit beschäftigt, da ich hierbei neue Erkenntnisse erleben wollte. Leider habe ich dabei soviel "Ölmassagen" erlebt, dass ich frustriert das weitere Suchen aufgegeben habe und zu meiner bisherigen Praxis zurückgekehrt bin.

Die Professionalität an der Zeitdauer festzumachen ist aber m. E. nicht unbedingt zielführend, da ich z. b. nicht unbedingt 8 h Zeit ermöglichen kann (siehe auch Beitrage von fraences).

Mittlerweile habe ich aber auch so gute Erläuterungen auf der Homepage von einzelnen Damen gelesen, dass meine Neugier wieder da ist. Leider ist hier im Augenblick die Entfernung noch etwas "hinderlich".

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Marc of Frankfurt
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Tantra vs. Tantramassagen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

"Die Kontrolle der Lust und der eigenen Triebe dient der Befreiung von der Kontrolle durch die Triebe."

Das ist ein Kernthema von Tantra und Bewußtseinserweiterung
aber nur ein Randthema von Prostitution und Sexwork.

Der Text aus dem Lexikon ist gut, aber berücksichtigt nicht unsere Kontroverse oder die Erkenntnisse des Neo-Tantras im Westen, die in unserem emanzipatorischen Lexikoneintrag natürlich integriert und verlinkt sein sollten ;-)

Tantra ist darüberhinaus zu einem Feigenblatt oder Label geworden. Tantramassagen sind eine Teilbranche von Sexwork in denen sich reife Sexworker gut etablieren können (Huren Karriere Management), weil es nicht nur auf das sexy Sein ("Körper verkaufen") sondern das erotische Können ankommt (Sexworker Academy, vgl. BDSM und Ausbildung)...

Lustiges Video im SW-Telekolleg: "Kobern bei der Tantramassage":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=82927#82927

Darüberhinaus kann die Teilnahme an Neo-Tantra-Gruppen ein guter Ersatz für Sexworker-Supervision sein. Es kann allerdings selbst dort in so einer empathischen Gruppe sensibler Menschen über die Jahre anstrengend werden der einzige Sexworker zu bleiben und somit letztlich Exot zu sein.





Thema Tantra im Sexworker Forum
www.google.de/search?q=tantra+site%3Ase ... wtopic.php

Und im SW-only
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3819 heilsame Tätigkeit
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1416 SW Telekolleg
...

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Re: RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von Aoife »

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Curyoux hat geschrieben:Was haltet ihr von den Vorschlag, wenn die Tantriker hier im Forum, einfach Ihre Technik und Vorgehensweise kurz beschreiben würden. So kann sich ein Interessierter eher ein Bild über die verschiedenen Vorgehensweisen machen und gezielt über den Ausbildungsweg nachfragen.
Dann erlaube ich mir einmal den Anfang zu machen, auch wenn ich hier sicherlich Außenseiterin bin - ich bezeichne mich nicht als Tantrikerin sondern bin hands on sex-therapist und nutze den Begriff "Tantra" nur in Verbindung mit weiteren Schlagworten um beim Gegenüber eine grobe Assoziation auszulösen, in welche Richtung "Energiearbeit" so ungefähr zu verstehen ist ...

Dass ich trotzdem hier mitschreibe hat Jupiter mit dieser Aussage angeregt:

          Bild
Jupiter hat geschrieben:Ich habe mich mal etwas damit beschäftigt, da ich hierbei neue Erkenntnisse erleben wollte. Leider habe ich dabei soviel "Ölmassagen" erlebt, dass ich frustriert das weitere Suchen aufgegeben habe ...
die mich daran erinnert hat, dass ich schon einige Klienten hatte, die wohl schon viel Geld in Tantrakurse investiert hatten und sich als sie kamen für erfahren hielten, nach der Sitzung jedoch ganz offen eingestanden haben, dass sie ein so intensives Energieerlebnis noch nie erreicht hatten, sich zuvor gar nicht hätten vorstellen können, dass so etwas überhaupt möglich ist ...

Wobei ich schon sagen muß, dass ich keine Technik habe und meine Vorgehensweise so situationsangepasst ist, dass sie sich kaum beschreiben läßt. Was ich also beschreibe ist nicht *meine* Technik, sondern wie *es* sich typischerweise entwickelt:

Beim "Begrüßungskaffee" informiere ich mich beiläufig über Vorkenntnisse und Vorerfahrungen des Gasts, nicht nur bezüglich des sog. "Tantra" (meist ja wirklich "nur" Ölmassagen), sondern auch Tao, Yoga, Hypnose, Bioenergetik usw. Dabei kann ich dann auch gleich mit einfließen lassen, dass ich keinem strengen Schema folgen werde, sondern seinen Bedürfnissen und Reaktionen folgen werde. Und ich kläre den Gast je nach dem Grad seiner eigenen Bedenken nebenbei oder ganz ausdrücklich darüber auf, dass die Kontrolle immer bei ihm bleiben wird, dass ich nicht etwas mit ihm tun werde, sondern dass er mich beispielsweise wie einen Fahrlehrer oder Sporttrainer sehen kann, der ihm hilft, die großartigen Leistungen selbst zu tun.

Meine "Technik" bei der eigentlichen Energiearbeit beschränkt sich dann auf den lockeren Rahmen, an den ich mich halten kann solange weder vohrab geäußerte Wünsche noch Reaktionen während der Sitzung selbst mir zeigen, wo ich weitermachen sollte. Ein solcher Rahmen wäre beispielsweise:

Formale oder formlose (je nach Wunsch) Tranceeinleitung, um dem Gast das Erspüren seiner Energieströme zu erleichtern.
Konzentration auf den 1000$-Punkt
Zeigen wie durch Atemtechnik und Kegels am 1000$-Punkt Energie erzeugt wird
Die erzeugte Energie mittels Atemtechnik und Visualisierung in Bewegung setzen - hier fängt dann auch die "Massage" an um ein körperliches Gefühl für die Energiestöme zu unterstüzen/zu bahnen
Die zunächst mit der Atmung in der Wirbelsäule auf- und abströmende Energie hochzupendeln bis sie über den höchten Punkt überströmt und der große Energiekreislauf startet
Mit jedem Umlauf die Energie weiter steigern, um dann Energien in die kleinen Energiekreisläufe (Arme, Beine) abzweigen zu können, dies alles mit "Massage" unterstützen
Nach einer Weile die Energie wieder im großen Energiekreislauf zusammenfassen und auf einen neuen Höhepunkt bringen
Dem Klienten zeigen, wie er die Energie in den 3Erwärmern auffangen kann
Danach die in den 3Erwärmern gesammelte Energie in eine selbststabilisierende Rotation versetzen
Dann stelle ich dem Klienten frei, ob er diese Energie jetzt in einem Sexakt freisetzen oder lieber als Lebensenergie für die Zukunft bewahren möchte (ich weiß dass das nicht der klassischen Philosophie entspricht, bin jedoch der Meinung, dass es nicht meine Aufgabe ist meine Mitmenschen in Richtung Energiebewahrung zu missionieren)
In der Ausklingphase fasse ich dann nochmal in kurzen Worten zusammen, was wir gerade gemacht haben, mit dem Hinweis, dass der Gast dadurch jetzt gelernt hat das in Zukunft auch ohne mich zu seinem Nutzen anzuwenden. Und ich stelle dem Klienten frei, ob wir den Trancezustand zurücknehmen sollen, oder ob der weiterbestehen soll bis er natürlicherweise ausklingt.

Wie gesagt, das ist kein Schema, das so durchgezogen werden muss oder auch nur sollte, sondern der lockere Rahmen, an den ich mich halten kann, solange sich keine situativen Hinweise ergeben, was jetzt eigentlich getan werden sollte. Nur das vorbereitende Gespräch (auch um mögliche Gefahren zu erkennen) und der abschließende Hinweis auf die Eigenständigkeit des Klienten (um Abhängigkeiten zu vermeiden) sind in meinen Augen ein *Muss*.

Vielleicht hat das den einen oder anderen interessiert, auch wenn ich zugeben muss, dass das bezüglich des Themas "Ausbildung Tantramassagen" etwas O.T. war - eine erstens-zweitens-drittens-Anweisung kann es für meine Arbeitsweise nicht geben.

Liebe Grüße, Aoife
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Re: RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von Curyoux »

Lieber Marc,

"Die Kontrolle der Lust und der eigenen Triebe dient der Befreiung von der Kontrolle durch die Triebe."

Dieser Satz aus der christlichen Hermeneutik, der auf die Frage warum katholische Priester im Vergleich zu evangelische Priester keine Ehe bzw. Beziehung führen dürfen und der zu dem die Standartantwort der katholischen Kirche für die sexuelle Unterdrückung darstellt, würde ich persönlich nicht als Leidsatz und Kernthema für Tantra darstellen.

Was mich stört am Lexikoneintrag ist der Vergleich mit Kamasutra und das es den Anschein hat, dass man nur als Tantrainsider an einer Tantramassage teilnehmen kann, wobei doch gerade Tantra als eine Kunst bekannt ist, mit der Uneingeweihte ebenfalls Transzendenz erreichen können, ohne etwas tun zu müssen.

Auch die Eckpunkte stimmen nicht, weil Tantra etwa 8.000 Jahre alt ist und keine Liebeslehre wie Kamasutra, sondern eine Möglichkeit für Menschen die keine Zeit hatten ins Kloster zu gehen und Ihre Meditationen zu machen, dennoch in den Genus der Transzendenz zu kommen. Das einwöchige Liebesritual bezieht sich wieder auf das Neo-Tantra und ist Teil des alten Jahreskreisfestes der Kelten, was sich im Wiccatantra bzw. Artustantra niedergeschlagen hat und dem Fest zur Göttin Aphrodite angeschlossen ist, was sich im christlichen Kalender durch den Valentinstag nur noch in einem Tag niederschlägt. Alkohol und Tantra halte genauso gefährlich wie Drogen aller Art in Kombination mit Tantra. Es gibt Tantragruppen in dem man sich mit Wein und Käse erdet, ist aber auch wieder eine spezielle Ausrichtung.

Der Koitus in bestimmten Stellungen ist rein Kamasutra, da Tantra einen Koitus eher ausschließt. Im Grunde gibt es den Gebenden und den Empfangenden. Der Gebenden massiert aktiv und führt den Empfangenen dadurch zum Orgasmus, aber eben ohne Geschlechtsverkehr. Bei Paarmassagen und wenn gewünscht wird die Massage nicht zum Höhepunkt ausgeführt und es folgt eine Vereinigung nach dem offiziellen Tantraritual.

Während der Tantramassage achtet der Empfangende nur auf seine Atmung und wird hin und wieder durch sanfte Worte an die Atmung erinnert. Mantras lasse ich zwar von CD (Deva Premal ablaufen), ich selber bevorzuge aber GOA und ich habe eine Kundin die auf Metal höchst entspannend findet. Das mit den Mahlzeiten stimmt soweit, wenn man sich wieder auf das traditionelle Tantra bezieht, hier wird sogar eine strenge Diät Tage vor der Massage von beiden Partnern erwartet, um den Körper zu reinigen. Gleichzeitig wird etwa zwei Tage vor der Tantramassage begonnen bis zur Massage gemeinsam still zu meditieren und zu fasten. Das habe ich einmal gemacht und habe dann während der Massage massive Kreislaufprobleme bekommen, was ich persönlich für äußerst peinlich und unentspannend empfunden habe.

Die unkontrollierte Lust wird ausgeschlossen, dabei ist es dass Ziel den Empfangenden in den Zustand des multiplen Orgasmus zu bringen, sprich in die unkontrollierte Lust zu massieren. Der einzige der seine Lust dabei kontrollieren muss, ist der Gebende.

Insgesamt ist die Beschreibung von Wicci zur Herkunft von Tantra besser, wobei wir hier ja bereit versucht haben zum Thema der Sexualpraktiken von Tantra auf einen Nenner zu kommen. Selbst hier findet man keine einheitliche Erläuterung, da es eine unendliche Anzahl an verschiedenen Auslegungen und Praktiken gibt.

Was man auf einen Nenner bringen kann, ist das es sich hierbei eher um eine therapeutische als eine Wellnessbehandlung handelt. Dass es sich dabei nicht um einen sexuellen Geschlechtsverkehr handelt, weil es innerhalb der katholischen Kirche ebenfalls eine Art Tantra-Behandlung gibt. Diese wird in katholischen Nonnen-Klostern gelehrt und hat Ihre Wurzeln in Spanien zu Ehren der schwarzen Madonna. Wer in Mallorca das Kloster LeLuc besucht und in die Klostergartenkapelle geht, wird dementsprechend einige Hinweise darüber finden.

Alles im allen ein kompliziertes Thema. Generell könnte man das bisherige Tantra immer als Neo-Tantra bezeichnen, da das traditionelle im Grund nur von einer kleiner Gruppe einer Randsekte im Hinduismus entstanden ist. Den Virjas die Tantra nur während eines bestimmten Rituals ausgeführt haben, dass in den Grundzügen den keltischen Beltane am nächsten kommt. Alles andere ist im 19. Jahrhundert entstanden und gedeutet worden.

In einen Punkt kann ich aber Marc nur zustimmen, eine Tantragruppe ist ein guter Ersatz für eine SW-Supervision, vor allem bei Themen ED (Energiedistanz) und EL (Energetische Löschung).
Aoife hat geschrieben:Dann stelle ich dem Klienten frei, ob er diese Energie jetzt in einem Sexakt freisetzen oder lieber als Lebensenergie für die Zukunft bewahren möchte (ich weiß dass das nicht der klassischen Philosophie entspricht, bin jedoch der Meinung, dass es nicht meine Aufgabe ist meine Mitmenschen in Richtung Energiebewahrung zu missionieren)
Diese Frage entspricht der klassischen Philosophie sehr wohl, auch wenn die Energie nicht klassisch in einen Sexakt befreit wird, sondern eher durch Massage, finde ich Deine Beschreibung äußerst interessant und liebevoll.
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Beitrag von fraences »

Ich finde die Beiträge sehr interessant und informativ.
Habe das Gefühl ich brauchte Jahre um auf den gleichen Wissenslevel zukommen.
Werde aber mal den Anlauf nehmen und ein Anfang starten.
Ich denke ich sollte erstmal in die Praxis eine Tantramassage oder ein Tantraeinführungsseminar buchen.
Bin mehr der Praktische Typ nach dem Motto:
Was ist der Unterschied zwischen Praxis und Theorie?
Bis jetzt scheint es mit eine Wissenschaft für sich zu sein, den man fast studiert haben muss
Gruß
Fraences
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Beitrag von Aoife »

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fraences hat geschrieben:Bis jetzt scheint es mit eine Wissenschaft für sich zu sein, den man fast studiert haben muss
Ja, in gewisser Weise schon, denke ich ...

Wobei - *wenn* man gezielt studiert, sollte man sich die benötigten Kenntnisse wohl doch deutlich schneller aneignen können, als wenn es sich "nur" (wie bei mir) um angesammelte Lebenserfahrung handelt. Trotzdem, einen in etwa einer Heilpraktikerausbildung (also definitive Kenntnisse im Umgang mit möglichen Problemen plus zumindest eine persönliche Vorgehensweise solange keine Probleme auftreten) entsprechenden Kenntnisstand halte ich für unabdingbar, bevor man professionell arbeiten kann.

Liebe Grüße, Aoife
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RE: Fragen und Interesse an Tantramassagen

Beitrag von Curyoux »

Dann werde ich mal beschreiben, wie es bei mir so abläuft:

Ein Vorgespräch findet bei mir, meistens eine Woche vor dem Termin statt. Hier kläre ich ab, ob bereits Tantraerfahrungen vorhanden sind und falls ja welche. Auch versuche ich ein gemeinsames Ziel zu erarbeiten bzw. auftretende Probleme zu erläutern. Wichtig ist mir auch persönlich ob die betreffende Person schon einmal einen Orgasmus hatte und was sie sich persönlich erhofft. Bei diesen Gespräch entscheide ich auch ob es zu einen weiteren Termin kommt oder nicht. Ich lehne Tantratermine ab bei offensichtlichen psychischen oder seelischen Problemen und auch wenn ich in Gefahr geraten würde meine Energie nicht kontrollieren zu können.

Obwohl ich eigene Räumlichkeiten mittlerweile im eigenen Haus habe, versuche ich meine Kunden von einem Hotelbesuch zu überzeugen, da man sich nach der Behandlung in einen Art Trancezustand befindet und es angenehmer ist, nach der Behandlung einfach liegen bleiben zu können, am nächsten morgen sich frisch zu machen und sogar noch frühstücken kann.

Im Vorgespräch erläutere ich kurz den Ablauf der Massage und beantworte meistens eine Menge Fragen.

Der Termin beginnt damit, dass wir uns bei einer Tasse Tee nochmals kurz unterhalten um die Spannung abbauen, was bei Neugöttinen (ich finde den Begriff in diesen Zusammenhang besser als Kundin) wichtig ist und bei Stammgöttinnen ein beliebtes Ritual ist, um zu Beispiel auf spezielle Wünsche einzugehen. Danach helfe ich Ihr beim ausziehen und in die Badewanne. Die Zwischenzeit nutze ich zur Meditation, bei einigen Ausnahmen beginnt während des Bades bereits die erste Massage zur Reinigung mit Seife und Schwamm.

Ab diesen Zeitpunkt ist die Göttin stets passiv und läßt sich führen. Nach dem Bad übernehme ich das abtrocknen und lege ihr das Tuch (klassisches viereckiges Tuch, das um die Hüften nach vorne gelegt wird und am Hals hinten zugebunden) um. Ich selber trage dabei eine Art Hüftschurz aus Tuch und darunter einen Tanga oder enganliegende Boxershorts. Meine Erfahrung zufolge ist es für eine Frau angenehmen, wenn der Mann nicht vollständig unbegleitet ist.

Die Göttin wird zur Massagefläche geführt und setzt sich dort erst einmal gemütlich hin. Dort angekommen wird etwa eine halbe Stunde meditiert und Atemübungen gemacht. Auch versucht man hier bereits die Atmung zu synchronisieren.

Danach geht es fließend in eine Entspannungsganzkörpermassage über, wobei aber erogene Zonen und die Intimzone ausgespart bleiben. Für Arme und Füße nehme ich mir meistens noch zusätzliche Zeit und arbeite mit einer Mischung aus Druckpunkt- und Energiemassage. Die Teile aus dem Rekei und der TCM enthalten, aber in abgewandelter Form. Insgesamt nimmt die ganze Prozedur etwa zwei Stunden in Anspruch.

Anschließend wird wieder etwas Tee getrunken, manchmal etwas gegessen, Pinkelpause, etc.

Daraufhin folgt die Tantramassage, die eine gezielte Energie- und Druckpunktmassage ist. Die Energien werden durch die einzelnen Chakren gelenkt, Blockaden gelöst um den Energiekreislauf in Schwingung zu versetzen. Dabei werden die abgesprochenen Ziele beachtet und umgesetzt. Die Göttin achtet dabei nur auf die Atmung und läßt geschehen. Der Geschlechtsbereich wird dabei noch ausgespart, aber nicht der komplette Intimbereich. Eine Analmassage (bei Männern eine gezielte Prostatamassage) kann bereits zu Vororgasmen führen. Kleine Wechselspielchen Heiß - Kalt, Süß-Sauer unter Einbeziehung aller Sinneswahrnehmungen, außer den optischen gehören auch zu der Tantramassage. Normalerweise dauert dies zwischen 2 und 4 Stunden.

Nach der Tantramassage frage ich ob ich hier weitermachen darf und die Yoni berühren, oder nicht. Wenn Nein, wird die Energie mit ein wenig kuscheln und Streicheleinheiten langsam beruhigt und ich begleite meine Göttin soweit sie mich benötigt.

Wenn Ja, erfolgt die Yonimassage, die meistens sehr speziell auf die jeweilige Göttin zugeschnitten ist. Manchmal kommt Spielzeug zum Einsatz, manchmal dient die Tantramassage um die Menstruation schmerzfrei zu erleben und manchmal zu Heilzwecken (Beispielsweise nach Geburt), oft aber einfach zum Spaß. Auch hier ist der Zeitrahmen von 1 bis 3 Stunden. Vor dem Höhepunkt stelle auch ich meiner Göttin die Frage ob Sie Ihre Energie freisetzen oder aufbewahren möchte.

Der abschließende Teil ist die Begleitung des Orgasmuses durch Streicheleinheiten und einfaches anwesend sein.

Eine Besonderheit stellte bis vor kurzen noch die Paarmassage dar, hier wurde ein Paar synchron durch zwei Masseure massiert. Die Yoni- bzw. Lingammassage wird hier bis kurz vor dem Höhepunkt durchgeführt und danach vereinigt sich das Pärchen, während die Masseure den Akt begleiten und anschließend für Versorgung und Streicheleinheiten zur Verfügung stehen. Auf diesen Weg kann man besonders Paaren mit Zeugungsproblemen helfen, den Befruchtungszwang zu nehmen und ein positives Ergebnis (Schwangerschaft) zu erzielen. Leider steht mir meine Massagepartnerin aufgrund von Liebe und Verlobung Ihrerseits und Umzug meinerseits nicht mehr zur Verfügung.

Eine anschließende sexuelle Vereinigung schließe ich nicht aus, führe ich aber nur bei sehr erfahrenen Göttinnen durch und die Rollenverteilung bleibt dabei erhalten.

Ich massiere bis auf zwei Ausnahmen Frauen und habe deshalb hier als Standart die weibliche Ansprache benutzt, soll keine Diskriminierung sein.
Nihil humani a me alienum puto.