
Es ist eigentlich Schade, dass man sich immer wieder mit solch Ahnungslosem "Stammtischgeschwafel" auseinander setzen muß. Den meisten Behinderten geht es weder um "Sex auf Krankenschein" noch um "Sex für Lau". Den meisten Behinderten geht es erstmal um das persönliche Recht, überhaupt als Mensch mit sexuellen Bedürfnissen und Wünschen wahrgenommen zu werden. Das ist nämlich gerade in solchen Behindertenheimen noch längst nicht immer der Fall.Kasharius hat geschrieben:Guten Abend,
wir sind durch die AVENTAR-Debatte etwas vom eigentlichen Thema begekommen. Mich würde aber die Meinung der weehrten Community zum Thema Sex auf Krankenschein interessieren. Meine provokante These zum Einstieg: No Money! No Sex! Warum soll es behinderten Armen die sich käuflichen Sex nicht leisten können besser gehen als nichtbehinderten Armen ....oder doch?!
Bin gespannt auf die weitere Diskussion.
Kasharius
Der 2.massive Denkfehler den viele Nichtbehinderte begehen ist folgender:
Viele Behinderte sind auf dem normalen Weg Lebenspartner oder Sexualpartner kennenzulernen fast Chancenlos. Rollstühle, Gehhilfen, Spastiker, ect. wirken zu sehr abschreckend um mögliche Partner kennenzulernen. Deswegen sind sie auf professionelle Hilfe, sprich Sexworker, angewiesen um diese Lücke evtl. zu schließen.
Ein armer nichtbehinderter Mensch hat diese Probleme gar nicht und ist deswegen auch nicht zwingend auf Sexworker angewiesen.
Auch geht es bei dem "Hilferuf" nicht um die Kosten der Dienstleistung sondern um die fast Zwangsweise anfallenden Mehrkosten, wie bezahlung des Betreuers, bezahlung des Rollstuhltaxis, vielleicht vorheriger Transport eines Hebelifters, ect.,
Es sollte immer noch darum gehen, den Menschen als Mensch zu sehen... und Sexualität gehört zum Menschsein dazu...
so long
Rolliman