Hilferuf aus Behindertenwohnheim...

Hier könnt Ihr Eure Erlebnisse und Eure Gedanken zum Thema "Sexarbeit mit behinderten Kunden" aber auch "behinderte SexarbeiterInnen" posten, oder Anregungen holen, wie man mit dem sicherlich sensiblen Themen umgehen kann bzw. soll.
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Rolliman
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Beitrag von Rolliman »

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Kasharius hat geschrieben:Guten Abend,

wir sind durch die AVENTAR-Debatte etwas vom eigentlichen Thema begekommen. Mich würde aber die Meinung der weehrten Community zum Thema Sex auf Krankenschein interessieren. Meine provokante These zum Einstieg: No Money! No Sex! Warum soll es behinderten Armen die sich käuflichen Sex nicht leisten können besser gehen als nichtbehinderten Armen ....oder doch?!

Bin gespannt auf die weitere Diskussion.

Kasharius :017
Es ist eigentlich Schade, dass man sich immer wieder mit solch Ahnungslosem "Stammtischgeschwafel" auseinander setzen muß. Den meisten Behinderten geht es weder um "Sex auf Krankenschein" noch um "Sex für Lau". Den meisten Behinderten geht es erstmal um das persönliche Recht, überhaupt als Mensch mit sexuellen Bedürfnissen und Wünschen wahrgenommen zu werden. Das ist nämlich gerade in solchen Behindertenheimen noch längst nicht immer der Fall.

Der 2.massive Denkfehler den viele Nichtbehinderte begehen ist folgender:
Viele Behinderte sind auf dem normalen Weg Lebenspartner oder Sexualpartner kennenzulernen fast Chancenlos. Rollstühle, Gehhilfen, Spastiker, ect. wirken zu sehr abschreckend um mögliche Partner kennenzulernen. Deswegen sind sie auf professionelle Hilfe, sprich Sexworker, angewiesen um diese Lücke evtl. zu schließen.
Ein armer nichtbehinderter Mensch hat diese Probleme gar nicht und ist deswegen auch nicht zwingend auf Sexworker angewiesen.

Auch geht es bei dem "Hilferuf" nicht um die Kosten der Dienstleistung sondern um die fast Zwangsweise anfallenden Mehrkosten, wie bezahlung des Betreuers, bezahlung des Rollstuhltaxis, vielleicht vorheriger Transport eines Hebelifters, ect.,

Es sollte immer noch darum gehen, den Menschen als Mensch zu sehen... und Sexualität gehört zum Menschsein dazu...

so long
Rolliman

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annainga
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Beitrag von annainga »

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Rolliman hat geschrieben: Es ist eigentlich Schade, dass man sich immer wieder mit solch Ahnungslosem "Stammtischgeschwafel" auseinander setzen muß.
das meinst du wohl nicht ernst.

menschen, die behindert sind, haben nun mal halt meist wesentlich weniger geld als andere .....
außer vlt contis.
(bei anerkennung haben die über tsd, die auf nix anrechenbar sind)
aber 150 € sind für die meisten mehr geld als für normalverdiener.

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malin
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Beitrag von malin »

rolliman, auch viele nicht behinderte haben arge probleme auf "normalen" weg einen (sex) partner kennenzulernen...sehr viele sogar.

ich habe im laufe meiner tätigkeit viele männer als kunden gehabt, die intimitäten ausschliesslich mit sw ausleben können, weil sie noch nie zuvor auf dem freien markt eine frau für sich begeistern konnten.
manche kommen dann schon früh, so mit 20, andere auch erst mit mitte dreissig oder vierzig, und hatten noch nie sex, wurden noch nie zärtlich berührt.

die sparen oft lange auf ein date, weil sie es finanziell auch nicht so dicke haben, und buchen dann viermal im jahr eine stunde.
diese vier stunden im jahr sind dann ihr einziger körperlicher kontakt zu einem anderen menschen, wenn man übers blosse händeschütteln mal hinausgeht.
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)

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Kasharius
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RE: Hilferuf aus Behindertenwohnheim...

Beitrag von Kasharius »

@Rolliman,,

erstmal schön von Dir zu lesen. Es waren vor allem auch Deine Beiträge die mich bewogen haben, diesem Forum hier beizutreten. Wenn Du meine Vorstellung im betreffenden Bereich liest wirst Du hoffentlich feststellen, daß wir eigentlich inhaltlich grundsätzlich auf einer Linie liegen sollten. Dies betrifft insbesondere auch meine Kenntnisse über die Lebvewnswirklichkeit von Menschen mit Behinderungen die in Heimen leben (müssen!). Insofern gehe ich davon aus, daß Du meine sicher provokante Fragestellung nicht als ahnungsloses Stammtischgeschwaffel eines Nichtbehinderten qualifizierst.

In der Tat geht es nicht um Sex auf Krankenschein oder für lau sondern darum, ob Menschen mit Behinderungen in bestimmten Fällen einen Anspruch auf Übernahme/Erstattung der (mittelbaren) Kosten für die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen hat. Nach derzeitiger Rechtslage - und als Anwalt bzw. Jurist brauche ich eine gesetzliche Anspruchsgrundlage - folgt dies allein aus den Regelungen der Eingliederungshilfe (§§ 54 SGB XII, 55 SGB IX) zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Das Landessozialgericht Thüringen lehnte die Klkage eines Betroffenen ihm diese Kosten für Bordellbesuche im Rahmen des persönlichen Budgets zu erstatten u.a. mit der Begründung ab, der Bordellbesuch diene nicht der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft (Da wusste aber jemand wovon er spricht...). Ich halte die Entscheidung natürlich schon mit dieser Begründung für falsch. Sie geht m.E. schon von einem fehlerhaften Verständnis dessen aus, was dort im Bordell in einer solchen Konstellation an sozialem Austausch stattfindet; es werden auch, aber eben nicht nur Körperflüssigkeiten ausgetauscht. Das Maß an Intensität dieser - nennen wir es - Interaktion - wird in fast allen Erlebnissberichten von Betroffenen Gästen bzw. SW´s sehr deutlich. In Berlin wurde einem entsprechenden Antrag eines Betroffenden ohne Rechtsstreit stattgegeben.
Soweit zunächst von mir - Kasharius




P.S. Wie befreit man einen Anwalt aus einer aussichtslosen Lage.....?







Man schneidet das Seil ab :002 :002 :002

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

....meine Grammatik und Orthographie sind übrigens legendär...

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Robby
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Beitrag von Robby »

@annainga,malin
einerseits sind Menschen mit Behinderung vom Leben benachteiligt
andererseits wie es mein (leider verstorbener) Ex-schwiegervater(Gartengestaltung) ausdrückkte
der Gärtner ist genauso hungrig wie der Automechaniker,Installateur oder Zahnarzt(angesprochen auf den Stundenlohn)
daher sind Diskussionen über Tarife für Dienstleistungen-egal ob sexworker oder andere völlig kontraproduktiv
kein Vermieter,Supermarkt oder Tankstelle
würde eine Erklärung "die zahlen nur die hälfte"-
deswegen zahle ich auch nur die hälfte
für eine Ermässigung gelten lassen
liebe grüsse
robby
P:S.
in österreich gibzs gesundheitsbezogene Zuwendungen-Pflegegeld ca.150-1500 €
davon kann man sicher was abzweigen

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annainga
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RE: Hilferuf aus Behindertenwohnheim...

Beitrag von annainga »

es bleibt dienstleistern selbst überlassen, ob sie ein ermäßigung oder zeitverlängerung geben.

ermäßigungen für behinderte menschen haben aber schon tradition, denk mal an museen, an öffentliche veerkehrsmittel, an büchereien ..... @Robby

lieben gruß, annainga

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

@Robby

ja solch ein Pflegegeld gibt es in Deutschland auch. Manchmal kann man auch was abzweigen, denn den Verbrauch muss man nicht nachweisen; es ist aber nicht so üppig. Meistens geht es doch für andere Dinge drauf. Und für die Nebenkosten von denen Rolliman schrieb (z.B. Transport von Hilfsmitteln in den Sex-Club) würde es nicht reichen.

@annainga

zu den Ermäßigungen:Zeitermäßigungen scheinen angebracht da an-und auskleiden ja mal etwas länger dauern können. Preisnachlässe....ist ja okay aber so ganz sehe ich die Rechtfertigung nicht; zumal ja bestimmte Preisanteile (z.B. Anfahrt beimHausbesuch oder Zimmermiete im Bordell nicht variabel sind -oder?! Ich muss es - typisch Jurist - noch mal durchdenken. :002 :002 :017

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Beitrag von Robby »

@annainga
ja ermäßigungen in öffentlichen einrichtungen /verkehrsmitteln gibts:
für studenten,pensionisten,etc....
aber das sind keine privatpersonen die ihr tägliches leben finazieren müssen
natürlich bleibt es jedem selbst überlassen ob er/sie rabatt gibt
ich persönlich bin sehr dagegen weil irgendwann glaubt jeder dass er eine ausnahme ist und einen "vorzugspreis "verdient hat
@kasharius
ich denke sooo wenig ist die ermäßigung nicht
außerdem zahlen in österreich Behinderte keine kraftfahrzeugsteuer ..und die ist hier ein anderes kaliber als in deutschland...
und soo wenig ist pflegegeld bei uns auch nicht
ca 450 € für rollstuhlfahrer wenn ich mich recht erinnere
muss eh jeder selber wissen
lohndumping - egal in welchem bereich ist jedenfalls verabscheuungswürdig und der beginn allen Übels
liebe grüße
robby

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Beitrag von Kasharius »

...ich glaube es geht hier weniger um Ermäßigungen einzelner SW´s gegenüber behinderten Gästen. Die Frage ist: Haben Menschen mit Behinderungen, die selbst nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügen einen Anspruch auf Übernahme/Erstattung der Kosten für die Nutzung sexueller Dienstleistungen und wenn ja unter welchen Voraussetzungen?

Ich denke grundsätzlich haben Sie einen solchen Anspruch, zumindest dann, wenn Ihnen andere "Kompensationsmöglichkeiten (ein kaltes Juristendeutsch! :009) nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehgen oder diese nur mit unverhältnissmäßig großem Aufwand zu realisieren sind. Darunter können dann auch die mittelbatren Kosten, von denen Rolliman schrieb fallen.


b.u.v.

Kasharius :017

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Beitrag von Kasharius »

ich bitte die tipfähler :002 zu entschulbdigen
.
Kasharius

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Beitrag von Robby »

@kasharius
schwierige frage
wenn man den gedanken weiterspinnt
kommt eine flut von "liebesbedürtigen" auf einem zu
was ist mit den von malin angesprochnen männern zu tun?
mit verlassenen ehefrauen ?
sollen alle "auf krankenschein" sex bekommen ?
wie ist der tarif für die sexworker (weiblich/männlich)
wer soll das bezahlen ?

sowas hat seit den 70er jahren niemand interessiert
immer neue schulden um wähler zu kaufen
jetzt haben wir den ruin
unsere kinder und enkelkinder werden uns dafür kreuzigen
recht haben sie !!
robby

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Beitrag von annainga »

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Robby hat geschrieben:kommt eine flut von "liebesbedürtigen" auf einem zu
gern. viele sw´s sprechen von umsatzverlusten in den jahren seit der eu-erweiterung. das könnte ein schöner ausgleich werden. ich befürchte, dann müssen sich sexarbeiterinnen um eine kassenzulassung bemühen und dann gibts so viel bürokram vorher @Robby, dass deine ängste unnötig sind.

lieben gruß, annainga

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Beitrag von Kasharius »

@obby

ist ja alles richtig; geht aber m.E. hier (!) etwas am Thema vorbei.

Mich interessieren im Moment Menschen mit z.T. schweren körperlichen und/oder geistigen Behinderungen die in Heimen leben (müssen!) und sich oft nicht adäquat für ihre Rechte auch auf sexuelle Selbstbestimmung einsetzen können. Für jene kommt der Steuerzahler, ich finde völlig zu Recht, ohnehin jetzt schon auf. Denen jedenfalls gilt vor allem meine Aufmerksamkeit gerade auc in dieser wichtigen Frage.

Ein herzliches Servus von


Kasharius :002

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Beitrag von Kasharius »

oh je! Ich meinte @Robby

Sorry K

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Beitrag von Robby »

annainga,kasharrius
hab das thema leider im übereifer erweitert
sex auf krankenschein ist eigentlich schon eine gute idee
bei den kosten unsere gesundheitswesens kommts darauf auch nicht an
und was den vergleich psychopharmaka(glückspillen) und sex angeht
beides probiert-kein vergleich

@annainga

sooo schlimm sind die formulare auch nicht
wenns die zettel nicht gäbe hätte ich keine arbeit!
denk dir beim ausfüllen dass du den arbeitsplatz eines eifrigen beamten sicherst
liebe grüße
robby

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Beitrag von Aoife »

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Robby hat geschrieben:sex auf krankenschein ist eigentlich schon eine gute idee
Um realistisch zu bleiben: In Deutschland wären dann ca. 10 bis 15 € pro Stunde zu erwarten - mit dem vertraglichen Verbot von Kassenversicherten - auch wenn sie privat und ohne Behinderung kommen - mehr zu nehmen.

Ich weiß nicht, ob viele hier das eine gute Idee finden würden ...

Zumindest meiner Überzeugung nach kann "mehr Staat" nicht die Lösung für Probleme sein, die wir ohne Staat gar nicht hätten ... sorry Robby, hört sich jetzt vielleicht etwas beamtenfeindlich an, aber wenn wir den Staat und die von ihm verursachten Kosten nicht hätten wäre für alle genug da, die beschützte Werkstatt Beamtentum bräuchten wir dann gar nicht.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von Robby »

@aoife
ich dachte nicht an 10-15 € sondern eher an größenordnungen die ärzte für privatordinationen verrechnen
also 100-200 € die leistung ist auch vergleichbar
wahrscheinlich bin ich weltfremd
Deine meinung zum staat ist zwar vernünftig und richtig
aber die "geschützte werkstätte" bietet auch weniger talentierten leuten(wie mir) ein auskommen
sorry ist nicht nötig-ich weis ja wie es läuft
ganz liebe grüße
robbys

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Beitrag von Aoife »

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Robby hat geschrieben:ich dachte nicht an 10-15 € sondern eher an größenordnungen die ärzte für privatordinationen verrechnen
also 100-200 € die leistung ist auch vergleichbar
Das bekommen in Deutschland Ärzte für unbedeutende Leistungen, wenn sie in den entsprechenden Gremien vertreten sind.

Für wirklich aufwendige Leistungen, die nur wenige, nicht in diesen Gremien Vertretene zu erbringen imstande sind, sind es die 10 bis 15 € pro Stunde.

Und angesichts der bisherigen politischen Vertretung von SW beispielsweise an runden Tischen halte ich es für unwahrscheinlich dass wir mehr Zugang zu Honorarverhandlungen bekommen würden. Wahrscheinlich würde uns selbst dort das BKA "vertreten" wollen ...

Nachtrag und back til topic:

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Aoife hat geschrieben:Zumindest meiner Überzeugung nach kann "mehr Staat" nicht die Lösung für Probleme sein, die wir ohne Staat gar nicht hätten ...
Das gilt auch für "Behinderung" ganz grundsätzlich.

Wir sind alle Menschen und somit gleich, und gleichzeitig Individuen mit ganz eigenen Eigenschaften, niemand ist ganz genau wie ich oder sonst jemand anderes.

Die Kategorie "behindert" mit negativen oder sekundär auch positiven (!) Vorurteilen entsteht erst durch einen Staat, der die Menschen nach ihrer wirtschaftlichen Ausbeutbarkeit klassifiziert und um das zu verbergen eine Fürsorgeideologie vorschützt.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von Kasharius »

...alles richtig aber

1. Die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen findet auch, aber bei weitem nicht nur durch den "Staat" sondern auch die sog. Gesellschaft statt; wie ja schon das eher am Rande in anderem Kontext von Rolliman geschilderte Beispiel zeigt, der sich im Club von besch... nicht behinderten Kunden blöd anmachen lassen musste und

2. Es geht nicht um Sex auf Krankenschein: Menschen mit Behinderungen sind (in der Regel) nicht krank und der Besuch in einem Bordell fdfdient eher nicht der medizinischen Rehabilitation; nur dann müsste die Kasse einspringen.

Hier geht es um Menschgen die (vielleicht) nur schwer ihre sexualität ausleben können und auch nicht genügend Kohle haben SW bbezahlen zu können...

Der Topic hier heißt ja nicht umsonst: HILFERUF AUS DEM BEHINDERTENWOHNHEIM

Ich freue mich auf weitere Beiträge zum Thema...


Kasharius