Christian Wulff -Pressefreiheit oder Hetzkampagne?

Hier findet Ihr aktuelle Pressemeldungen, die nicht unbedingt etwas mit dem Thema Sexwork zu tun haben.
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Femina
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RE: Christian Wulff -Pressefreiheit oder Hetzkampagne?

Beitrag von Femina »

Wow! Ein toller Satz!
Liebe Grüße, Femina
Träume, die wir leben, machen uns zu dem, was wir sind.

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Lucy
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Beitrag von Lucy »

frau wulff kennt sich gut mit pr aus. ganz egal, ob das buch niveauvoll oder ganz toll oder extrem blöd ist, es verkauft sich wie verrückt. und das aufgrund der klagen gegen jauch und google.

das spült viel viel geld in die haushaltskasse... und das war wohl auch sinn und zweck der übung, sonst hätte sie das schon viiiiel früher gemacht.

lg lucy

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fraences
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RE: Christian Wulff -Pressefreiheit oder Hetzkampagne?

Beitrag von fraences »

Bettina Wulff und Gerüchte im Netz
Wenn das Recht auf Vergessen nicht gilt


Die frei erfundenen Gerüchte gegen Bettina Wulff können im Netz bis heute ungebremst weiterwuchern. Internetrecht? Allein das Wort ist ein schlechter Witz. Der Gesetzgeber schaut dem digitalen Mobbing seit Jahren tatenlos zu. Ein Skandal.


Es gibt verschiedene Arten von Lawinen: Schneebrettlawinen, Lockerschneelawinen, Staublawinen, Eislawinen. Diese Lawinen sind unglaublich schnell, manche mehr als dreihundert Stundenkilometer, sie ersticken und erdrücken ihre Opfer. Noch schneller sind nur die Internet-Lawinen, die die abenteuerlichsten Gerüchte mit abenteuerlicher Geschwindigkeit weltweit verbreiten. Diese Internet-Lawinen ersticken und erdrücken ihre Opfer nicht unbedingt, sie ruinieren aber ihren Ruf, ihr Ansehen, ihre Lebensleistung. Internet-Mobbing ist die wohl unabänderlichste Form des Mobbings.


Bettina Wulf hat das erlebt. Sie wurde, ihr Mann war in dieser Zeit Bundespräsident, als angebliche ehemalige Prostituierte denunziert; politische Gegner ihres Mannes waren offenbar die Betreiber und Verbreiter dieser Gerüchte. Es gab und gibt Bilder im Internet, die angeblich sie in einem Erotik-Club zeigen. Wenn man heute bei Google das Wort "Bettina" eingibt, erhält man zur Vervollständigung der Suche das Angebot "Bettina Wulff Prostituierte" und weitere stichwortartige Verleumdungen einschlägiger Art.

Zum Schutz vor Schnee- und Eislawinen gibt es passive und aktive Schutzmaßnahmen: Da werden ganze Wälder angelegt, Betonwände gebaut, Barrieren montiert, es werden Lawinen gesprengt und so abgeleitet, dass sie wenig Schaden anrichten. Es gibt gegen Eis- und Schneelawinen allerlei sinnvolle Verhaltensregeln, die die Menschen schützen. Und es gibt natürlich, wenn das Unglück trotzdem passiert, Lawinensonden, Lawinenhunde und diverses Suchgerät, um die Verschütteten ausgraben zu können.

Das Internet-Opfer muss sich selbst helfen

Bei Internet-Lawinen gibt es nichts. Es gibt keine Paragrafen, die das potenzielle Opfer schützen, es gibt keine Hilfstruppen, die ausrücken, um das Opfer freizuschaufeln. Man hat bisher auch nicht davon gehört, dass ein Datenschutzbeauftragter Bettina Wulff geholfen hätte.

Das Internet-Opfer muss sich selbst helfen. Und wenn es sich selbst zu helfen versucht, dann erlebt es die Macht des Gerüchts: Die Gerüchte belasten nämlich nicht nur ihr Opfer, sie verseuchen auch die Umwelt und vergiften das Denken. Die Lawinenhunde des Internets helfen nicht, sie grinsen stattdessen über die Entlarvung des Gerüchts, treiben auf den benachbarten Hängen ihre Späße und bloggen darüber, dass dem Opfer, wenn ihm nun nicht dieses, so doch sehr wohl anderes zuzutrauen sei. Das entlarvte Gerücht nährt neue Gerüchte, und daraus werden Quasi-Wahrheiten und Quasi-Realitäten.

Der griechische Philosoph Plutarch hat vor zweitausend Jahren gelebt. Aber sein Satz, dass "immer etwas hängenbleibt", war nie so wahr wie heute. "Audacter calumniare, semper aliquid haeret": Das klingt wie ein Zauberspruch aus "Harry Potter", ist aber der Schlüsselsatz der Mediengesellschaft: Verleumde nur frech, es bleibt immer etwas hängen.

Was hängenbleibt, hängt heute nicht einfach in ein paar Köpfen und ein paar alten Zeitungen herum, sondern im Internet. Und das führt dazu, dass das Hängengebliebene sich ewig selbst regeneriert und multipliziert - unter anderem mit der automatischen Stichwortverknüpfung von Unternehmen wie Google, dem " autocomplete". Zum ersten Mal in der Geschichte funktioniert offenbar heute im Internet ein Perpetuum mobile: Eine Konstruktion, einmal in Bewegung gesetzt, bleibt ewig in Bewegung.

Ist das so Recht? Es ist jedenfalls Faktum.

Für das Internet gibt es noch kaum Regeln

Der Frankfurter Rechtsprofessor Spiros Simitis, der Doyen des Datenschutzes in Europa, ist nicht bereit, das noch länger einfach so hinzunehmen. Konzerne, die die eben erwähnte Kommunikationstechnik bereitstellen, sagt er, "dürfen dieses nur tun, wenn der Datenschutz gesichert ist". Simitis akzeptiert es nicht, wenn die neue Informationstechnologie mit der Meinungsfreiheit einfach gleichgesetzt wird - wie dies die Grünen und die Piraten tun.

Es ist mit dem Internet ähnlich wie mit dem Auto: Man kann sich damit das Leben wunderbar erleichtern, man kann damit aber auch Leute totfahren. Um Letzteres möglichst zu verhindern, gibt es Regeln, gibt es Zulassungs- und Straßenverkehrsordnungen, gibt es Strafrecht. Für das Internet gibt es noch kaum Regeln.

Seit Kurzem gibt es freilich den Entwurf einer Verordnung der EU-Kommission zum Datenschutz. Dort findet sich im Artikel 17 ein "Recht auf Vergessenwerden" - aber keine vernünftigen Regeln zu dessen Durchsetzung. Wer vergisst? Wie vergisst er? Das geht im Internet nicht so leicht.

Eine Welt ohne Recht ist friedlos

Spiros Simitis hat nun eine intensive Woche lang Gelegenheit, daran rechtlich etwas zu ändern: Im Zentrum des 69. Deutschen Juristentages, der am Dienstag in München beginnt, steht das Thema "Persönlichkeits- und Datenschutz im Internet - Anforderungen und Grenzen einer Regulierung". Der Juristentag, der alle zwei Jahre stattfindet, ist die wohl wichtigste rechtspolitische Veranstaltung in Europa, und Simitis ist Vizepräsident der dortigen "Abteilung IT- und Kommunikationsrecht", die (wie das bei den Juristentagen üblich ist) zum Abschluss der Beratungen Empfehlungen an den Gesetzgeber verabschiedet.

Es geht dabei letztlich um die Frage, wer im Internet das Recht setzt: Gesetzgeber, Gerichte oder Internet-Konzerne wie Google. Es geht darum, ob im digitalen Zeitalter Persönlichkeitsrecht und Datenschutz noch etwas gelten. Es geht nicht um ein Auftrumpfen des Rechts, sondern darum, ob und wie es im Internet wirksam werden kann. Dagegen kann niemand etwas haben. Eine Welt ohne Recht ist friedlos.

Am Beginn des 20. Jahrhunderts, am Beginn des modernen Zeitungszeitalters, stand der Fall Eulenburg. Graf Eulenburg gehörte zur Entourage des jungen Kaisers Wilhelm II., er galt als des Kaisers bester Freund, als ebenso feinsinnige wie intrigante Schlüsselfigur des wilhelminischen Establishments. Dem Journalisten Maximilian Harden galt der achtfache Vater Eulenburg als übler Einflüsterer, als Haupt einer bösen Nebenregierung. Harden denunzierte ihn, erst vorsichtig, dann immer brutaler, als Haupt einer schwulen Verschwörerbande. Maximilian Harden machte die Homosexualität Eulenburgs und seines Kreises zum Politikum.

Es war dies der erste gewaltige Medienskandal in Deutschland. Harden zog alle Register des Sensationsjournalismus, um die Männer in der engsten Umgebung des Kaisers, deren Einfluss er für unselig hielt, zu stürzen. Der liberale Politiker Walther Rathenau, später Außenminister, sprach von einem "dreckigen Metier", in dem Harden sich tummele. Dem Journalisten Harden entglitt seine Kampagne komplett, es wurde daraus eine einzige große Dreckwäscherei und eine Hetzjagd gegen Homosexuelle.

Am Ende einer vierjährigen Prozess- und Schlammschlacht waren nicht nur Eulenburg & Co gesellschaftlich und politisch vernichtet, sondern auch Maximilian Harden auf Dauer desavouiert. Er immerhin stand für seine Kampagne ein. Die Hetzer im Internet sind und bleiben meist anonym.

Mit der Verbissenheit der Kampagne und der Maßlosigkeit ihrer Mittel entzog Maximilian Harden seinerzeit seiner politischen Kritik die Legitimität. Man ist ein wenig erinnert an die Art und Weise, wie die Kampagne gegen den unglücklichen und glücklosen Bundespräsidenten Christian Wulff betrieben wurde - die Verleumdung seiner Ehefrau war ein Teil dieser über weite Strecken ziemlich selbstgefälligen publizistischen Kampagne.

Wie gesagt: Am Beginn des Zeitungszeitalters stand diese Eulenburg-Affäre. Am Beginn des Internet-Zeitalters stehen Kampagnen wie die gegen die Wulffs.

Im Recht bleiben immer große Nar
ben

Es gibt zwei Arten dieser netzgestützten Kampagnen: Die einen haben einen wahren Kern - wie damals die Kampagne gegen Eulenburg; andere sind blanke böse Erfindung - wie heute die Verleumdung von Bettina Wulff eine ist, die aber mit den kleineren und größeren Vorwürfen gegen ihren Mann, den Politiker, süffisant verwoben wurde. Christian Wulff wurde mit den Vorwürfen über finanzielle Unregelmäßigkeiten die moralische Eignung für das Bundespräsidentenamt aberkannt - da kamen die erlogenen moralischen Anwürfe gegen seine Frau gerade zupass.


Die Kampagnen mit dem wahren Kern zerren oft Details aus dem Intimleben des Entlarvten ans Licht; Details, die freilich niemanden etwas angehen. Max Mosley, der frühere Präsident des Weltmotorsportverbandes FIA führt bis heute einen Kampf gegen die Bilder, die ihn halb nackt präsentieren; sie wurden gemacht, als er auf einer Sex-Party fotografiert wurde; seine ganze Vita ist seitdem, wie der Spiegel schreibt, auf diesen Skandal zusammengeschmolzen.

Warum? Weil Konzerne wie Google riesige Maschinerien gegen das Recht auf Vergessen geworden sind. Das wissen und erleiden auch die Frauen, deren Ex-Freunde und Ex-Ehemänner intime Fotos ins Netz stellen - aus Rache, aus Bosheit, aus Lust an der Entwürdigung, aus Lust am Rufmord, aus Machtlust.

Komplette Erfindung kompromittierender Geschichten

Solche Lust führt dann auch, wie im Fall Bettina Wulff, zur kompletten Erfindung kompromittierender Geschichten. Die schweinische Kampagne gegen sie hat wohl den Rücktritt ihres Mannes als Staatsoberhaupt mit befördert. Er und sie waren hier aus juristischen Gründen ganz besonders ohnmächtig: Hätten sie damals schon vor Gericht geklagt, wäre die Rotlicht-Geschichte noch stärker in der Öffentlichkeit breitgetreten worden - als angeblich notwendige, genüssliche Berichterstattung über ein gerichtliches Verfahren.

"Restitutio ad integrum" nennt man in der Medizin die vollständige Wiederherstellung eines Menschen nach Abschluss des Heilungsprozesses. Manchmal bleiben Narben zurück. So gut funktioniert das Recht leider nicht; große Narben bleiben dort immer. Und vollständige rechtliche Heilung bei massivsten Persönlichkeitsrechtsverletzungen gelingt nie. Im Internet gibt es bislang nicht einmal halbwegs ordentliche Heilungsversuche. Es ist leider so: Das bisherige Internetrecht verdient nicht einmal das Wort Recht.

Vor dreißig Jahren, in Vor-Internet-Zeiten, wurde Günter Kießling, Vier-Sterne-General, Opfer von Gerüchten. Sie besagten, er sei homosexuell, er treibe sich in einschlägigen Lokalen herum und sei deswegen erpressbar. Zeitungen berichteten verlogene Einzelheiten, ließen suspekte Zeugen zu Wort kommen. Der damalige Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner erklärte ihn daraufhin zum Sicherheitsrisiko, schickte ihm formlos die Entlassung. Der General wehrte sich - der Verteidigungsminister geriet immer stärker in Beweisnot; er hatte sich blind auf einen Gerüchtemix des Militärischen Abschirmdienstes MAD verlassen, dem einige Andeutungen von US-Offizieren zugrunde lagen; die Öffentlichkeit hatte zu diesem Mix noch ihre eigenen Spekulationen dazu getan. Aus dem Fall Kießling wurde schließlich ein Fall Wörner: Er musste den General wieder einstellen.

Es war dies der Versuch einer juristischen Restitutio ad integrum. Man kann sich überlegen, wie das in der Causa Wulff, wie das bei Bettina Wulff aussehen könnte.

Wäre der Fall Kießling in jüngerer Zeit passiert, der General müsste womöglich damit leben, dass bei der Google-Suche nach der Eingabe der ersten Buchstaben seines Namens schon die Namen einschlägiger Sex-Lokale auftauchen. So wie es heute auch Schulen es aushalten müssen, dass bei der Eingabe ihres Namens dahinter sofort das Wort "Selbstmord" erscheint.

Wie lange noch?


http://www.sueddeutsche.de/panorama/rol ... -1.1468695
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Re: RE: Christian Wulff -Pressefreiheit oder Hetzkampagne?

Beitrag von Aoife »

Eine Glanzleistung manipulativer Rhetorik.

So muss die arme Bettina Wulff nun auch noch dazu herhalten dem souveränen Volk plausibel zu machen warum es selbst die Abschaffung der Informationsfreiheit fordern sollte.

          Bild
fraences hat geschrieben:Eine Welt ohne Recht ist friedlos
Na und? ... möglicherweise ist eine Welt mit Recht ja genauso friedlos oder noch friedloser ...

Aber akkzeptieren wir einmal die angebotene Suggestion und nehmen an, dass eine Welt ohne Recht friedlos, eine Welt mit Recht hingegen friedlich ist: Da die Welt zweifellos unfriedlich ist (sonst hätte man die Nachrichtensendungen schon lange streichen können), jedoch flächendeckend "Gesetzgeber" tätig sind, können wir nur schließen, dass das was sogenannte Gesetzgeber erlassen mit Recht nicht das Geringste zu tun hat. Sonst müsste die Welt ja friedlich sein :017

Warum also Bettina Wulff dazu mißbrauchen dem Bürger geplante Aktionen des Gesetzgebers schmackhaft zu machen? Fürchtet die Süddeutsche sich etwa vor freier Information?

Liebe Grüße, Aoife
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Offener Brief an Alice S. von Emma P.

Beitrag von ehemaliger_User »

Ich habe Ihren Blog "Die Ehre der Bettina Wullf" gelesen und bin sehr enttäuscht.

Die gesellschaftliche Debatte, liebe Frau Schwarzer, müsste eine andere sein. Wir sollten endlich mal darüber reden, warum Prostitution "unehrenhaft" ist.

Diese Doppelmoral ist mir schon länger ein Dorn im Auge und von Ihnen, Frau Schwarzer, hätte ich mehr erwartet.
Sie setzen sich für die Rechte der Frauen ein, leider entsteht immer wieder der Eindruck, dass nicht alle Frauen dazugehören. Immer wieder trennen Sie zwischen studierten und nichtstudierten Frauen. Das ist aber ein anderes Thema.

Es geht hier um die ehrverletzende Assoziation: "Prostituierte".
Ich habe vor drei Jahren einige Prostituierte auf der Kurfürstenstraße in Berlin befragt, weil ich in meinem Bühnenprogramm kurz auf dieses Thema eingehe und ich traf auf sehr kluge Frauen.

Ich will jetzt gar nicht näher, auf die fragwürdig die Regelungen der Steuerzahlung von Prostituierten eingehen, sondern vielmehr auf den gesellschaftlichen Druck, den die Damen des Gewerbes ausgesetzt sind. Immer mehr alleinerziehende Mütter schleichen sich des Nachts aus ihren Wohnungen um die Fantasien der "ehrenhaften" Familienväter zu erfüllen und ihren Kindern, durch das verdiente Geld, eine adäquate Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Diesen Frauen ist es beispielsweise sehr wichtig, am Nachmittag wenn die Kinder aus der Schule kommen, als Ansprechpartner anwesend zu sein. Sie entscheiden sich dagegen, alten Leuten im Callcenter überteuerte Telefonverträge oder Versicherungen anzudrehen. Diese Frauen setzen Prioritäten, indem sie ihren Kinder nicht sagen: "Ich muss Geld verdienen und du musst allein bleiben.".

Sie vermitteln ihren Kindern nicht, dass Geld wichtiger ist, als die gemeinsam verbrachte Zeit. Diese Frauen schieben ihre Kinder nicht in die staatliche Erziehungseinrichtungen (z. B. Ganztagsschulen) ab, denn sie wollen ihren Kindern ihre Wertvorstellungen selbst vermitteln. Ist das unehrenhaft?

Der Preis, den die Damen des Gewerbes zahlen ist enorm hoch. Niemand darf erfahren was sie machen, denn das Jugendamt freut sich sehr, Kinder in fragwürdige Heime zustecken hinter denen private Firmen sitzen und pro Kind ca. 3000 EUR verdienen! Entschuldigung, ich komme wieder vom Thema ab, ich bin sehr aufgebracht.

Die Ächtung der Prostituierten muss endlich ein Ende haben und die Reaktion von Frau Wullf und leider auch von Ihnen, trägt keineswegs dazu bei.

Wenn wir das Thema "Ehrenhaftigkeit" diskutieren wollen, dann reden wir doch mal von den hochgelobten, erfolgreichen Frauen, die Agrarfonds verkaufen, oder über Frau von der Leyen, die eine gigantische Werbekampagne für die privaten Versicherer hinter sich hat, oder über Mütter die Söhne wie Ackermann oder Maschmeyer erzogen haben.

Eine Prostituierte, richtet keinen Schaden an. Sie nimmt lediglich Geld für eine Dienstleistung. Frau Wullf hingegen, beleidigt mit dem Kampf um ihre "Ehre" alle Prostituierten. Das ist in meinen Augen borniert und unehrenhaft!

Mit freundlichen Grüßen
Emma P.
http://emmape.wordpress.com/2012/09/14/ ... ina-wullf/

Emma P. ist Ballettlehrerin und Kaberettistin/Autorin zum Thema "Männer und Frauen". Ihr erstes Buch: "Artgerechte Haltung eines Männchens"
http://bundes28.de/empfehlungen/jetzt-a ... von-emma-p
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Blogeintrag von Alice Schwarzer

Beitrag von ehemaliger_User »

Das war Schwarzer:

Die Ehre der Bettina Wulff

Von einer Presseagentur wurde ich heute nach meiner Meinung zu Bettina Wulff gefragt. Schon wieder. Und die Kollegin schien überrascht von meinen Antworten. Damals war ich überrascht, auf Bettina Wulff angesprochen zu werden. Das war im Herbst vergangenen Jahres, als ein Kollege – ein ganz besonders seriöser, den ich noch nie hatte klatschen hören – mich fragte: Und was sagen Sie dazu? Wozu? Na, dass die Frau des Präsidenten früher als Escort-Girl gearbeitet hat. Ob ich das nun normal fände – oder doch irritierend? Wie bitte?! Ach, das wüsste ich noch gar nicht? Aber das wäre doch seit Wochen Tagesgespräch in allen Berliner Redaktionen!

Eines war für mich sofort klar: Dass, wenn es so sein sollte, keiner das Recht hätte, das zu enthüllen. Aber ich stellte mir dann doch die Frage, ob unser Bundespräsident womöglich erpressbar sei. Ich ging also auf Googlesuche – und in der Tat, da blinkte nach der Eingabe von Bettina Wulffs Namen sofort das Wort „Prostituierte“ auf. Ich begann zu zweifeln und vertiefte die Recherche. Doch die Blondine, die da als Beweis abgebildet war, hätte jede sein können.

Dennoch waberte das Gerücht weiter, von allen Seiten. Und als der Bundespräsident wegen seines Hauskredits und seiner Gratisurlaube immer mehr in Bedrängnis geriet, stand dahinter immer matterhorn-groß dieser noch viel, viel gravierendere Verdacht: Die Frau des Präsidenten sei eine Ex-Prostituierte. Würde sie bei Empfängen womöglich Ex-Kunden die Hand schütteln müssen…?

Jetzt, ein halbes Jahr nachdem der Bundespräsident zurückgetreten ist, geht seine Frau in die Offensive. Sie will ihren guten Ruf und ihr selbstbestimmtes Leben wiederhaben. Dazu hat sie nicht nur ein Buch geschrieben, in dem sie die Rotlicht-Gerüchte unmissverständlich zurückweist. Sie hat auch Journalisten, die im Namen der Auflage bzw. Einschaltquote Unbelegtes unverantwortlich verbreitet hatten, in die Knie gezwungen: Die mussten Einstweilige Verfügungen hinnehmen.

Am mutigsten aber – und vielleicht folgenreichsten, nicht nur für sie – ist Bettina Wulffs Klage gegen Google. Egal, wie es ausgeht: Die gesellschaftliche Debatte darüber ist eröffnet.

Wulff klagt gegen die Methode der „Autovervollständigung“ von Namen bei der Google-Suche. Dagegen, dass schon bei der Eingabe ihres Namens ergänzend der Begriff „Prostituierte“ aufblinkt. So, als gehörte das zwingend zusammen.

Google weist jede Verantwortung von sich. Die 2008 eingeführte Methode habe sich schließlich bei Recherchen großartig bewährt. Rufschädigung? Verleumdung? Üble Nachrede? Iwo, das sei ein rein technisches Verfahren, in dem sich eben spiegele, wie viele Menschen wie oft nach bestimmten Zusammenhängen gesucht hätten. Peter Schaar, der Bundesdatenschutzbeauftragte, sieht das anders. Er sagt: „Ich halte es für recht und billig, wenn Betroffene auch die Möglichkeit haben, bei Eingabe ihres Namens als Suchbegriff ehrverletzende Assoziationen auszuschließen.“

So sieht das auch Google in Frankreich. Dort war der Internetkonzern bereit, den Begriff „Juif“ (Jude) als Ergänzung von Namen zu untersagen. Denn hinter der Etikettierung bzw. Brandmarkung eines Menschen als „Jude“ stehen auch über ein halbes Jahrhundert nach dem Holocaust immer noch antisemitische Motive.

Und die Brandmarkung einer Frau als Prostituierte? Ist das nicht Frauenfeindlichkeit, also Sexismus? Oder ist es Gewohnheit? Sollen wir uns nicht so anstellen, wir Frauen? Denn in der Tat: Es gab sicherlich jüdische Interessengruppen, die in Frankreich Druck auf Google gemacht haben. Aber es gibt bisher noch keine Frauengruppen, die in Sachen Sexismus Google zur Verantwortung ziehen.

Und Bettina Wulff? Der wird zurzeit angekreidet, die Verbindung von Klage & Buch sei eine „geschickte Marketingstrategie“ und ihr Buch ein „Groschenroman“. Na und? Niemand hat behauptet, hier komme hohe Literatur. Es geht schlicht um eine für diesen Menschen existenzielle Richtigstellung in eigener Sache. Und was die Marketingstrategie angeht: Das ist doch auch mal schön, dass hier eine, die mit größtmöglicher Wucht gehetzt und verleumdet wurde, mit größtmöglicher Wucht zurückschlägt.

Alice Schwarzer
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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

...Alice Schwarzer?! Kenn ich nich aber plötzlich muss ich wieder an Tucholsky denken -komisch...

Kasharius :002

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annainga
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RE: Christian Wulff -Pressefreiheit oder Hetzkampagne?

Beitrag von annainga »

Kommen Sie ins Bordell!

Die mediale Inszenierung von Bettina Wulff geht auf Kosten der Prostituierten. Eine Hure schlägt ihr einen Besuch am Arbeitsplatz vor – mit Praktikum von Stephanie Klee

Zur Hure muss man Distanz halten. Immer dann, wenn das Thema Prostitution in deutschen Medien auftaucht – wie jetzt im Fall von Bettina Wulff –, geht es darum, zu leugnen, zu verneinen, möglichst viel Abstand zwischen sich selbst und dieses immer noch als anstößig empfundene Gewerbe zu bringen. Ist das nicht langsam müßig?

Offiziell hat die Politik längst verstanden, dass Huren einem normalen Beruf nachgehen. „Im weltanschaulich neutralen Staat des Grundgesetzes ist die freiwillige Ausübung der Prostitution daher so lange als autonome Entscheidung vom Recht zu respektieren, als keine Rechte anderer verletzt werden“, schreibt die Bundesregierung in ihrer Evaluation von 2007. „Die eigenverantwortlich ausgeübte Prostitution verstößt nicht automatisch gegen die Menschenwürde der Prostituierten.“

Sie ist zudem ein gewinnträchtiges, steuerzahlendes Gewerbe. An dessen Einnahmen die Behörden übrigens gerne mitverdienen – ob nun per Steuerautomat wie in Bonn oder in Form einer kommunalen Vergnügungssteuer wie in Duisburg. Prostitution ist ein Beruf, dessen sich niemand schämen muss. Nicht nur, weil er auf dem Boden des Gesetzes steht. Sondern auch, weil viele Umfragen zeigen, dass die Deutschen Prostitution als wichtige Arbeit empfinden, die mit anderen Berufen gleichgestellt werden sollte.

Prostituierte befriedigen berechtigte Bedürfnisse von Männern und Frauen, die sonst unerfüllt blieben. Das ist eine wichtige soziale Aufgabe. Wer in diesem Beruf arbeitet, braucht ein großes Herz und Freude am Menschen.

Natürlich findet es der eine oder die andere moralisch verwerflich, was wir tun – das ist ihr gutes Recht. Aber diese Moral darf nicht benutzt werden wie eine große Keule, mit der alles zu Klump gehauen wird, was einem persönlich nicht gefällt. Prostituierte zu diskriminieren, weil man sich selbst nicht vorstellen kann, als Sexarbeiter sein Geld zu verdienen, ist in einer sich gerne aufgeklärt gebenden westlichen Gesellschaft ein unwürdiges Gebaren.

Ein Angebot an Bettina Wulff

Schaut man sich das jetzige Medienspektakel um das angebliche „Vorleben“ und das Buch der ehemalige First Lady an, so scheint Bettina Wulff das anders zu sehen. Ich mache ihr ein Angebot: Es lässt sich leise und gewiss auch von den Medien unbemerkt ein Bordell finden, dass ihr persönliche Einblicke in die Arbeit und die täglichen Geschäftsabläufe gewährt. Praktikum inbegriffen.

Denn vielleicht glaubt sie – die mit Sicherheit nie Hure war – tatsächlich all den Vorurteilen und Klischees über diesen Beruf. Etwa das Stigma „Huren machen für Geld alles“. Sie selbst hat es jedenfalls verstanden, das Huren-Gerücht in klingende Münze umzusetzen. Gerne stelle ich mir die Reaktion einer Sexarbeiterin vor, wenn die Medien behaupten würden, sie hätte früher für die CDU gearbeitet. Leider wird das nie passieren.

Was ich mir aber schon wünschen darf, ist eine charmantere Klarstellung von Bettina Wulff. Was wäre denn so schwer daran, einfach zu sagen: „Nein, ich habe nicht als Prostituierte gearbeitet.“ Und dann hinterherzuschieben: „Aber an der Arbeit einer Prostituierten ist auch nichts auszusetzen.“

So bleibt für mich und meine KollegInnen ein ziemlich übler Beigeschmack: auf der einen Seite die große mediale Inszenierung einer öffentlichen Person und auf der anderen Seite die Herabwürdigung der Prostituierten, auf deren Kosten diese Inszenierung geht.

http://www.taz.de/Prostitution-als-Beruf/%21101839/

link korrigiert @ehemaliger_User

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

Ein dreifaches BRAVO auf Frau Klee. Das sind aus meiner Sicht die richtigen Worte zur richtigen Zeit.

Herzliche Grüße

Kasharius

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Marc of Frankfurt
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Wiederholung: Offener Brief an Alice S. von Emma P.

Beitrag von Marc of Frankfurt »

          Bild
Emma P. an Alice S. hat geschrieben:Ich habe Ihren Blog "Die Ehre der Bettina Wullf" gelesen und bin sehr enttäuscht.

Die gesellschaftliche Debatte, liebe Frau Schwarzer, müsste eine andere sein. Wir sollten endlich mal darüber reden, warum Prostitution "unehrenhaft" ist.

Diese Doppelmoral ist mir schon länger ein Dorn im Auge und von Ihnen, Frau Schwarzer, hätte ich mehr erwartet.
Sie setzen sich für die Rechte der Frauen ein, leider entsteht immer wieder der Eindruck, dass nicht alle Frauen dazugehören. Immer wieder trennen Sie zwischen studierten und nichtstudierten Frauen. Das ist aber ein anderes Thema.

Es geht hier um die ehrverletzende Assoziation: "Prostituierte".
Ich habe vor drei Jahren einige Prostituierte auf der Kurfürstenstraße in Berlin befragt, weil ich in meinem Bühnenprogramm kurz auf dieses Thema eingehe und ich traf auf sehr kluge Frauen.

Ich will jetzt gar nicht näher, auf die fragwürdig die Regelungen der Steuerzahlung von Prostituierten eingehen, sondern vielmehr auf den gesellschaftlichen Druck, den die Damen des Gewerbes ausgesetzt sind. Immer mehr alleinerziehende Mütter schleichen sich des Nachts aus ihren Wohnungen um die Fantasien der "ehrenhaften" Familienväter zu erfüllen und ihren Kindern, durch das verdiente Geld, eine adäquate Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Diesen Frauen ist es beispielsweise sehr wichtig, am Nachmittag wenn die Kinder aus der Schule kommen, als Ansprechpartner anwesend zu sein. Sie entscheiden sich dagegen, alten Leuten im Callcenter überteuerte Telefonverträge oder Versicherungen anzudrehen. Diese Frauen setzen Prioritäten, indem sie ihren Kinder nicht sagen: "Ich muss Geld verdienen und du musst allein bleiben.".

Sie vermitteln ihren Kindern nicht, dass Geld wichtiger ist, als die gemeinsam verbrachte Zeit. Diese Frauen schieben ihre Kinder nicht in die staatliche Erziehungseinrichtungen (z. B. Ganztagsschulen) ab, denn sie wollen ihren Kindern ihre Wertvorstellungen selbst vermitteln. Ist das unehrenhaft?

Der Preis, den die Damen des Gewerbes zahlen ist enorm hoch. Niemand darf erfahren was sie machen, denn das Jugendamt freut sich sehr, Kinder in fragwürdige Heime zustecken hinter denen private Firmen sitzen und pro Kind ca. 3000 EUR verdienen! Entschuldigung, ich komme wieder vom Thema ab, ich bin sehr aufgebracht.

Die Ächtung der Prostituierten muss endlich ein Ende haben und die Reaktion von Frau Wullf und leider auch von Ihnen, trägt keineswegs dazu bei.

Wenn wir das Thema "Ehrenhaftigkeit" diskutieren wollen, dann reden wir doch mal von den hochgelobten, erfolgreichen Frauen, die Agrarfonds verkaufen, oder über Frau von der Leyen, die eine gigantische Werbekampagne für die privaten Versicherer hinter sich hat, oder über Mütter die Söhne wie Ackermann oder Maschmeyer erzogen haben.

Eine Prostituierte, richtet keinen Schaden an. Sie nimmt lediglich Geld für eine Dienstleistung. Frau Wullf hingegen, beleidigt mit dem Kampf um ihre "Ehre" alle Prostituierten. Das ist in meinen Augen borniert und unehrenhaft!

Mit freundlichen Grüßen
Emma P.
http://emmape.wordpress.com/2012/09/14/ ... ina-wullf/

Emma P. ist Ballettlehrerin und Kaberettistin/Autorin zum Thema "Männer und Frauen". Ihr erstes Buch: "Artgerechte Haltung eines Männchens"
http://bundes28.de/empfehlungen/jetzt-a ... von-emma-p

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Re: Wiederholung: Offener Brief an Alice S. von Emma P.

Beitrag von Aoife »

          Bild
Sie vermitteln ihren Kindern nicht, dass Geld wichtiger ist, als die gemeinsam verbrachte Zeit. Diese Frauen schieben ihre Kinder nicht in die staatliche Erziehungseinrichtungen (z. B. Ganztagsschulen) ab, denn sie wollen ihren Kindern ihre Wertvorstellungen selbst vermitteln. Ist das unehrenhaft?
Das ist weit schlimmer als unehrenhaft, das ist staatsfeindlich!

Kein Wunder dass die staatstragenden Medien Frau Schwarzer jede Möglichkeit zur Verbreitung ihrer Propaganda einräumen.

Liebe Grüße, Aoife
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RE: Christian Wulff -Pressefreiheit oder Hetzkampagne?

Beitrag von fraences »

Google löscht acht Suchergebnisse zu Bettina Wulff

Insgesamt 3000 Suchergebnisse wollte Bettina Wulff von Google gelöscht haben, nur acht beseitigte der Internetkonzern. Die Klage zur Autovervollständigung wird an die US- Zentrale weitergeleitet.

Die Anwälte der ehemaligen "First Lady" Bettina Wulff haben vom Internetkonzern Google die Löschung von Suchergebnissen zum Wikipedia-Eintrag und zu Medienberichten gefordert: Von ursprünglich genannten mehr als 3000 Suchergebnissen seien aber nur acht aufgrund falscher Tatsachenbehauptungen rechtswidrig gewesen und gelöscht worden, erklärte der Internet-Konzern am Sonntag nach einem entsprechenden Bericht der "Bild am Sonntag".

"Das bezieht sich rein auf die geforderte Löschung von Suchresultaten in der Google-Suche, nicht aber auf die Klage und die Autovervollständigung", betonte ein Google-Sprecher.

Die Gattin des Ex-Bundespräsidenten hatte den US-Konzern im September wegen der automatischen Vervollständigungsfunktion verklagt, weil beim Eintippen des Namens Bettina Wulff auch Vorschläge für Suchanfragen zu einer angeblichen Rotlicht-Vergangenheit auftauchen. Google erklärt, diese Funktion spiegele nur tatsächliche Suchanfragen der Nutzer wider.

Es gibt allerdings Fälle, zum Beispiel bei Namen einiger US-Prominenter, bei denen die automatische Vervollständigung abgeschaltet ist.

Die Klage zur Autovervollständigung werde jetzt an die Google- Zentrale in die USA weitergeleitet, schrieb die "Bild am Sonntag". Wulffs Anwälte forderten darin die Löschung von 85 Suchbegriffen aus der automatischen Suchergänzung.

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... Wulff.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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fraences
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RE: Christian Wulff -Pressefreiheit oder Hetzkampagne?

Beitrag von fraences »

Bettina Wulff will weiter gegen Google vorgehen

Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur automatischen Vervollständigung bei Google möchte Bettina Wulff nun mit ihrem eigenen Verfahren durchstarten. Die Chancen stehen gut.


HIER WEITERLESEN:

www.welt.de/wirtschaft/article116355211 ... gehen.html
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