Länderberichte BELGIEN:

Hier findet Ihr "europaweite" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Ländern aufgeteilt.
Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Länderberichte BELGIEN:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Prostitution in Belgien



Wikipedia-Landesinformation:
http://de.wikipedia.org/wiki/Belgien

Wikipedia-Prostitutionsinformation nur ein Zweizeiler:
http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution#Belgien


Bild

Famous Golden Shower Statue




News

Belgian experiment: Make prostitution legal to fight its ills
26.5.05
http://www.post-gazette.com/pg/05146/510877.stm

Passports and panic buttons in the brothel of the future
6.8.07
http://news.independent.co.uk/europe/article1705589.ece

Antwerp launches a brothel guide
9.7.07
http://travel.timesonline.co.uk/tol/lif ... 903527.ece

Sex, hard cash and legal prostitution: Villa Tinto and the real Queens of Antwerp
9.5.7
http://antwerp.wordpress.com/2007/05/09 ... f-antwerp/

Strukturwandel im Sexgeschäft
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.ph ... ight=tinto





Links für Sexworker

Antwerpen
www.sensoa.be

Brüssel, Stricheranlaufstelle
www.adzon.be

Sexworker im Europäischen Parlament 2005
Verabschiedung eines Manisfests und einer Deklaration
www.sexworkEurope.org

Online-Rechtsberatung für MigrantInnen (wird nicht mehr aktualisiert):
femmigration.net

Urteil des Europäischen Gerichtshofes:
"Prostitution rechtfertigt nicht die Verweigerung einer Aufenthaltserlaubnis"
Zum Fall einer Französin, der in Belgien die Arbeit in der Prostitution zunächst verboten worden war.
EUGH Rechtssachen C-115 und 116/8: Adoui, Cornuaille





.

Benutzeravatar
JayR
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1311
Registriert: 20.08.2006, 03:03
Wohnort: Dänemark
Ich bin: Keine Angabe

Belgian disabled get access to prostitutes

Beitrag von JayR »

Belgian disabled get access to prostitutes


Belgian care homes are providing prostitutes for disabled residents and in order to grant them “the right to their sexuality”.

Driehuizen home for the disabled in Schilde, near Antwerp, has admitted securing the service of prostitutes for five of its 16 residents.

Belgium is a country with liberal attitudes to prostitution and most large cities have officially sanctioned Amsterdam-style red light districts.

“It often happens that one of our residents will ask for a prostitute,” said Kris Schauwbroeck, a social worker at Driehuizen home.

“We feel we should grant that request, because the disabled too have the right to their sexuality. And in general the prostitutes have responded positively.”

Families of the disabled residents have given their consent but, Mr Schauwbroeck admits, there are concerns over cost, as sex services are not covered by health insurance.

“Their only worry sometimes is the financial aspect. These prostitutes are not cheap, which means the number of visits must be limited,” he said.

And while providing residents with paid-for sex is not illegal, Mr Schauwbroeck concedes that finding risk-free prostitutes is hard work and can tread a fine line between care and procuring.

“We are constantly looking for locations where our residents are welcome. That can take some time,” he said. “We also make sure that we comply strictly with what is permitted by law in seeking a prostitute, so that our residents are not put in any danger.”

Telegraph
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jh ... tes128.xml

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

3.2.2011

MENSCHENHANDEL

Mehr Kontrollen in Bordellen

ARLON – Medienberichten zufolge befasst sich der Untersuchungsrichter mit zehn Fällen von Menschenhandel und Zuhälterei. Die Kontrollen der "Bars" werden jetzt verschärft.


Die Betreiber der sogenannten „Hostessen-Bars“ stehen unter Beobachtung. Die Kontrollen der "établissements" werden verstärkt. Ziel der belgischen Staatsanwaltschaft ist, laut Medienberichten, dem Menschenhandel und der Prostitution einen Riegel vorzuschieben. Auch wollen die Justizbehörden auf diese Weise die mit der Prostitution verbundene Kriminalität eindämmen, wie Schlägereien, Drogenhandel, usw.

Bis jetzt stellte man nur Listen mit den Namen der Mädchen auf. Jetzt gehe man direkt gegen die Zuhälter vor. Ein großes Problem stelle dabei die Aussagen der Opfer dar, so die Statsanwaltschaft am Donnerstag vor der Presse. Die Frauen seien oft verängstigt oder würden nicht die Sprache des Landes verstehen, heißt es aus dem Justizpalast. Der Menschenhandel würde meistens von organisierten Banden durchgeführt.

Mehrere Hochburgen

In der belgisch-luxemburgischen Grenzregion konzentriert sich die Prostitution auf die Ortschaften Arlon, Aubange, Messancy, Athus und Signeulx. Entlang der N4 oder auf der Straße zwischen Steinfort und Arlon findet man auch Bordelle. In Arlon würden des Weiteren viele Frauen in sogenannten „Massage-Salons“ arbeiten.

Viele Hostessen in den Bars kämen aus Frankreich, erklärt die Polizei.

In Belgien ist die Prostitution zwar erlaubt, doch die Ausübung des Berufs ist verboten. [???] Die Behörden kontrollieren vor allem, ob die Frauen sich freiwillig prostituieren und ob sie gültige Papiere besitzen.

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/14719699
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
nina777
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 5025
Registriert: 08.05.2008, 15:31
Wohnort: Minden
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von nina777 »

16.2.2011

“Eros Center”, ja aber ...

LÜTTICH - In der „Cité ardente“ soll ein „Eros Center“ entstehen. Aber nur unter gewissen Bedingungen, wenn es nach dem Willen der Liberalen (MR) geht


Das „Eros Center“ soll ein Teil der Bekämpfung der Zwangsprostitution werden. Dort würden die Frauen überwacht. Gewalttätige Übergriffe würden verhindert. Un die hygienischen Bedingungen seien auch besser, so die Befürworter des Projektes in belgischen Medienberichten.

Jedoch jetzt meldeten sich die Liberalen zu Wort. Sie sind prinzipiell mit der Schaffung eines solchen Centers einverstanden, betonen aber es müsse in die allgemeine Bekämpfung gegen den Frauenhandel eingebettet sein. Die Partei schlägt vor, die Gewinne des Eros-Centers in einen Fonds zur Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung von Frauen zu investieren. Auch müsse im „Freudenhaus“ ein Optimum an Sicherheit für die Angestellten wie für die Besucher garantiert werden.

Der Bau eines „Eros Centers“ kam zur Sprache, nachdem die Gemeinde Lüttich im April 2009 die meisten Bordelle schließen ließ. Beispiele für eine erfolgreiche Umsetzung eines solchen Projektes gibt es schon. In Antwerpen wurde ebenfalls ein solches Zentrum (“Villa Tinto”) geschaffen. Für die Vorbereitung des Projekts wurde in der Ardennenstadt extra eine Vereinigung mit dem Namen „Isatis“ (Initiative Sociale d’Aide aux Travailleurs Indépendants du Sexe – Sozialinitiative zur Unterstützung von Selbständigen im sexuellen Gewerbe) ins Leben gerufen.

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/gro ... --20874353
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

Rue Steinfort-Arlon

Beitrag von fraences »

Sündige Meile Steinfort-Arlon:
Erstes Bordell polizeilich geschlossen!
Luxemburger Kundschaft ist verunsichert

Sind die "schönen" Puffzeiten auf der anderen Seite der Grenze, der zu Belgien, jetzt auch endgültig vorbei? Seit gut 30 Jahren hatten es sich viele Männer aus Luxemburg, die die Gesellschaft der anrüchigen Frauen oder den schnellen bezahlten Sex mögen, angewöhnt, eines der zahlreichen "Cabarets" in Wahrheit regelrechte Puffs entlang der Straße Steinfort-Arlon zu besuchen. Einige Meter hinter der eigentlich nur noch fiktiven Grenze fängt die sündige Meile an.

Doch jetzt hat Belgiens Justiz durchgegriffen, eines dieser Bordells geschlossen, den Inaber hinter schwedische Gardinen gebracht. Der Mann, der der Zuhälterei angeklagt ist, ließ dort die Puppen tanzen, das heißt, er tat das, was allgemenin bekannt ist und bereoicherte sich an der Prostitution einer ganzen Reihe von jungen Damen. Parallell hatte er such noch eine gute Million Euro aus den Kassen seines Unternehmens abgezweigt. Jetzt ist vorerst mal Schluss.

http://www.luxprivat.lu/News/Suendige-M ... runsichert
=
http://boutique.investigateur.info/News ... runsichert
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

Freierbestrafung

Beitrag von fraences »

Belgien will schrittweise im Laufe von 3 Jahren die Bestrafung von Freier einführen:

www.lalibre.be/actu/belgique/article/65 ... ients.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
friederike
Goldstück
Goldstück
Beiträge: 2192
Registriert: 07.12.2010, 23:29
Wohnort: Saarlouis
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von friederike »

Bis jetzt ist es zum Glück nur die Meinung eines "Centre démocrate humaniste" (CDH), angeführt von einer dieser feministischen Moraltanten, die sich auf selbstgetürkte Studien zum schwedischen Modell berufen.

Benutzeravatar
Jupiter
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 893
Registriert: 13.08.2010, 09:30
Wohnort: Südbaden
Ich bin: Keine Angabe

RE: Länderberichte BELGIEN:

Beitrag von Jupiter »

In Belgien sollte man doch gefälligst das Problem Flamen / Wallonen für den Bereich Brüssel mal geklärt werden, damit es eine handlungsfähige Regierung gibt.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

Benutzeravatar
Arum
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 961
Registriert: 01.06.2009, 13:35
Wohnort: Niederländische Grenzregion
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Arum »

          Bild
friederike hat geschrieben:Bis jetzt ist es zum Glück nur die Meinung eines "Centre démocrate humaniste" (CDH), angeführt von einer dieser feministischen Moraltanten, die sich auf selbstgetürkte Studien zum schwedischen Modell berufen.

Das CDH ist eine französischsprachige politische Partei. Sie hat aber lediglich 9 Sitze im 150 Sitzen grossen belgischen Parlament, und 4 im Senat (75 Sitze gross), und 13 im wallonischen (75 gross).
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Länderberichte BELGIEN:

Beitrag von fraences »

Keine sexy Kleidung für Prostituierte im belgischen Gent


Im belgischen Gent müssen Prostituierte beim Anlocken der Kunden künftig auf sexy Kleidung verzichten. "Nackt, in Unterwäsche, im Bikini oder in transparenter Kleidung" ist vom ersten Oktober an verboten.

Im belgischen Gent müssen Prostituierte beim Anlocken der Kunden künftig auf sexy Kleidung verzichten. "Nackt, in Unterwäsche, im Bikini oder in transparenter Kleidung" ist vom ersten Oktober an verboten, wie der Bürgermeister Daniel Termont in Gent ankündigte. "Ich bin kein Puritaner, weit entfernt. Eine Stadt wie Gent braucht Prostituierte, aber sie müssen gewisse Regeln beachten", sagte Termont der Nachrichtenagentur AFP. Verboten seien den Prostituierten künftig auch Tänze hinter den Fensterscheiben der Bordelle oder "das Vorspielen sexueller Akte".
Hintergrund der Regeln, die formell noch vom Stadtrat beschlossen werden müssen, sind nach den Worten des Bürgermeisters zunehmende "Belästigungen" im Rotlichtviertel der Stadt. Anwohner und auch Prostituierte selbst hätten sich über "Staus vor den Vitrinen" und "Raufereien" beschwert, sagte Termont. Verstöße gegen die neuen Regeln sollen mit 120 Euro geahndet werden können.

http://www.donaukurier.de/nachrichten/p ... 70,2657283
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
annainga
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 3836
Registriert: 01.02.2007, 22:33
Wohnort: nrw
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Re: RE: Länderberichte BELGIEN:

Beitrag von annainga »

Bild
fraences hat geschrieben:"Nackt, in Unterwäsche, im Bikini oder in transparenter Kleidung" ist vom ersten Oktober an verboten
ist ja auch winteranfang, aber ab 1. mai ists wieder erlaubt?!

Benutzeravatar
Jupiter
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 893
Registriert: 13.08.2010, 09:30
Wohnort: Südbaden
Ich bin: Keine Angabe

Re: RE: Länderberichte BELGIEN:

Beitrag von Jupiter »

          Bild
annainga hat geschrieben: ist ja auch winteranfang, aber ab 1. mai ists wieder erlaubt?!
Der Winter beginnt am 21./22.12. , wenn die Sonne senkrecht über dem südl. Wendekreis steht und endet am 20./21.03. wenn die Sonne über dem Äquator steht (auch Tag u. Nachtgleiche)

Ich denke aber, dass dies die "Oberen" in Gent bei dem Schmarren dies nicht berücksichtigt haben. Außerdem liegt Gent dazu noch im Landesinneren und nicht an der Nordsee wie z.B. Ostende.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

Benutzeravatar
annainga
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 3836
Registriert: 01.02.2007, 22:33
Wohnort: nrw
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von annainga »

ok, dann halt herbstbeginn, einverstanden? :-)

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18073
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

In Wien wird die jetzige Jahreszeit als Altweibersommer bezeichnet... vielleicht hat es damit was zu tun? Ich glaube es aber nicht, da die meisten älteren Damen die ich kenne (die älteste aktive SW die ich kenne ist 74) durchaus aufgeschlossen sind.



Liebe Grüße

christian

Benutzeravatar
annainga
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 3836
Registriert: 01.02.2007, 22:33
Wohnort: nrw
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

RE: Länderberichte BELGIEN:

Beitrag von annainga »

denk an die hilde! über 80!

viewtopic.php?t=8765&highlight=hilde

Bild

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Länderberichte BELGIEN:

Beitrag von fraences »

Neue Debatte über Legalisierung der Prostitution

Offiziell ist Prostitution in Belgien verboten. Doch weil es sie eben doch gibt, soll jetzt ein gesetzlicher Rahmen her. Er soll den Prostituierten Rechte einräumen und vor allem das Abhängigkeitsverhältnis zwischen ihnen und den Personen, die von dem Geschäft “Sex gegen Geld” profitieren, regeln. Das schlagen die wallonischen Liberalen im Senat vor.
Sie gilt als das älteste Gewerbe der Welt. Und auch der Streit über Prostitution ist so alt wie die Dienstleistung selbst. Sex gegen Geld, darf es das geben? Ist das gut oder verwerflich? Soll man Prostitution verbieten, gesetzlich regeln oder alles einfach laufen lassen?
Die Frage ist alles andere als geklärt – auch in Belgien nicht. Selbst Experten vertreten ganz unterschiedliche Standpunkte, auch die beiden bekannten flämischen Sexologinnen Goedele Liekens und Mieke Mievis.
“Ich bin dafür, die Prostitution abzuschaffen”, sagt Liekens. “Ich weiß zwar nicht, ob das überhaupt jemals möglich sein wird. Aber Prostitution ist nicht mehr zeitgemäß.” Mievis ist anderer Meinung: “Der Bedarf besteht. So viele Reize nehmen Einfluss auf die Menschen, die müssen irgendwo abgebaut werden. Es gibt auch gute Aspekte der Prostitution, und die müssen in geordnete Bahnen geleitet werden.” Das soll jetzt geschehen. Die wallonischen Liberalen haben im Senat vorgeschlagen, den Status von Prostituierten zu legalisieren.
Frauen oder Männer, die in Abhängigkeit von anderen Sex anbieten, sollen in ihrer Tätigkeit offiziell anerkannt werden. Zurzeit ist das nicht möglich, denn laut belgischem Gesetz sind Einrichtungen wie Bars, Clubs oder Hotels, in denen Sex öffentlich angeboten wird, verboten. Allein in Brüssel soll es trotzdem mindestens 5.000 Prostituierte geben, die regelmäßig ihrem Gewerbe in festen Einrichtungen nachgehen.
Die Prostituierten sollen sich jetzt verpflichtend registrieren lassen, sagt Christine Defraigne, Chefin der wallonischen Liberalen im Senat. Ihnen soll der Status eines Dienstleisters gegeben werden. Wie andere Freiberufler sollen damit Rechte und Pflichten gegenüber den Behörden verbunden sein. Doch der Vorschlag trifft auf Kritik. Und die kommt vor allem aus dem Milieu selbst – von den Prostituierten und denjenigen, die sich schon heute um sie kümmern.
Denn nicht alle Prostituierten haben ein Interesse daran, als Prostituierte zu gelten. Manche Frauen und Männer würden nur manchmal Sex für Geld verkaufen, das nicht jeden Tag machen, sagt die ehemalige Prostituierte Sonya V. “Manchmal wissen die Eltern oder die Kinder gar nicht, dass die Tochter oder die Mutter diesem Beruf nachgeht. Es gibt keinen Grund dafür, solche Personen zu zwingen, ‘Prostituierte’ in ihren Ausweis zu schreiben.”
Auch Quentor Deltour von der Vereinigung Espace P, die sich um Prostituierte kümmert, sieht eine mögliche Regularisierung der Tätigkeit kritisch. “Eine Registrierung dient nur den Behörden und der Polizei. Sie brauchen dann nicht mehr selbst nachzuweisen, dass an einem Ort Prostitution betrieben wird, was oft sehr schwer ist. Aber künftig wird dann ein einfacher Verstoß gegen irgendeine Regel ausreichen, um ein ganzes Lokal zu schließen.”
Kurz: Der Umgang mit Prostitution bleibt schwierig. Die Debatte über Sex für Geld ist mal wieder angestoßen worden, was gut und nötig ist. Doch es wäre auch ein Wunder, wenn Belgien jetzt plötzlich Lösungen für Probleme finden würde, die genauso alt sind wie die Prostitution selbst.

http://brf.be/nachrichten/national/519215/
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Sexworker Interessenvertreterin Sonja

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die französisch-sprechende Sexarbeiterin Sonja V. ist die bekannteste geoutete Kämpferin für Sexworker-Rechte.

Sie arbeitete bis vor kurzem in einem Fester-Bordell im Brüssler-Rotlichtviertel nähe Hauptbahnhof und ist gut vernetzt in unseren intl. Verbänden z.B. ICRSE der 2005 die Sexworker-Konferenz im Europäischen Parlament veranstaltete.

Es gibt auch einen achtsamen Dokumentarfilm von und über Sonja:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=45541#45541

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

RE: Länderberichte BELGIEN:

Beitrag von fraences »

Können Ratsherren auch Zuhälter sein?


Die Kommunalverwaltung des Brüsseler Stadtteils Schaarbeek sieht sich dem Vorwurf der Prostitution ausgesetzt. Einige Betreiber von Bars im Rotlichtviertel am Brüsseler Nordbahnhofs, der im Stadtteil Schaaebeek liegt, beschuldigen die Kommune der Ausbeutung von Prostitution. Die Kommunalverwaltung erhebt nämlich Steuern auf Gebäude, in denen Prostituierte hinter Fenstern auf ihre Freier warten.
„An den Aktivitäten von Prostituierten Geld verdienen, dass nennt jeder Zuhälterei. Es sein denn, es handelt sich dabei im die Gemeinde Schaaebeek“, sagte ein Barbetreiber aus dem Rotlichtviertel am Brüsseler Nordbahnhof gegenüber der flämischen Tageszeitung De Standaard. Die Kommunalverwaltung und der Gemeinderat von Schaarbeek nennen die Besteuerung der Bars schlichtweg eine Vergütung für die Probleme, für die Besucher des Rotlichtviertels sorgen.

Sitzen Zuhälter im Rathaus von Schaarbeek?
Die kommunale „Besteuerung von Gebäuden mit Fensterprostitution“ sorgt für böses Blut in der Aarschotstraße und einigen anderen Rotlichtecken hinter dem Nordbahnhof in Brüssel. Der Kommunalrat gab dieser Steuer im Mai 2012 in aller Stille grünes Licht und verdient, nach Angaben der Barbetreiber, jährlich rund eine Million Euro daran.

Die Puffbetreiber fochten diese Steuer sogar beim Staatsrat an, doch dieser ging nicht auf die Argumente der Kläger ein. Deshalb ziehen die Barbetreiber jetzt vor Gericht. Die Brüsseler Staatsanwaltschaft bestätigte, dass sie mit Vorermittlungen begonnen habe. Das bedeutet tatsächlich, dass man der Frage nachgeht, ob sich die Ratsherren aus Schaarbeek der Zuhälterei, bzw. juristisch ausgedrückt, der „Ausbeutung der Prostitution“ schuldig machen.

http://www.deredactie.be/cm/vrtnieuws.d ... 3%25A4lter
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution

Doris67
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1127
Registriert: 20.06.2012, 10:16
Wohnort: Strasbourg
Ich bin: SexarbeiterIn

Beitrag von Doris67 »

Eine belgische Seworkaktivistin hat dem STRASS dies hier mitgeteilt: http://www.lesoir.be/355203/article/act ... 16-seraing (hab's bisher leider nur auf Französisch)

Dieser Artikel zeigt deutlichst, 1. was euch in Deutschland mit der Konzessionierung erwartet, und 2. warum der STRASS strikt gegen Bordelle aller Art ist (außer eventuell selbstverwaltete, aber dann unter einer ganz anderen Gesetzeslage als gegenwärtig). Was die Belgier hier einführen ist nichts anderes als eine modernisierte Fassung des alten französischen Hurenarbeitslagersystems, mit eingebautem High-Tech-Big-Brother zur Profitmaximierung.
Zuletzt geändert von Doris67 am 06.11.2013, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
Mitglied der Confédération Nationale du Travail

Benutzeravatar
fraences
Admina
Admina
Beiträge: 7440
Registriert: 07.09.2009, 04:52
Wohnort: Frankfurt a. Main Hessen
Ich bin: Keine Angabe

Großbordell Lüttich

Beitrag von fraences »

Weil ich es für sehr wichtig halte, setze ich die google Übersetzung hier rein:

Das erste "Eros-Center" in Wallonien öffnet im Jahr 2016 in Seraing

(63.000 Einwohner, 10 Km westl. von Lüttich an der Maas)
http://de.wikipedia.org/wiki/Seraing
http://goo.gl/maps/13QcH

Das erste Eros-Center öffnet in Wallonien in Seraing im Laufe des Jahres 2016, wurde am Dienstag auf einer Pressekonferenz von Alain Mathot, Bürgermeister von Seraing, bekanntgegeben. Es wird auf dem Gelände "Platz der Wunder" gelegen sein.

100 Sexworker können dort arbeiten.

Seraing ist der erste wallonische Gemeinde die ein Eros-Center in ihrem Hoheitsgebiet haben wird.

"Das Phänomen [Prostitution] im Stadtgebiet ist schwer zu verwalten, wo bis zu 284 Prostituierte nach den [Bordell-]Schließungen in Lüttich gezählt wurden. Wir weigern uns gegen Seraing als Mekka der Prostitution. [Aber e]s ist die am wenigsten schlechte Lösung ", versicherte Bürgermeister Alain Mathot.

Eros-Center deckt 2.000 m2 und wird mehrere Ebenen umfassen.
34 Zimmer werden im Erdgeschoss eingerichtet werden.
Eine Arztpraxis, eine Polizeistation und lokale Entspannung sind ebenso vorhanden wie ein Parkplatz mit 50 Stellplätzen wird im Untergeschoss für die Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.

Die Aktivitäten im Zentrum werden von anderen Verkehrsteilnehmern durch ein Sichtschutz-System aus einem perforierten Schleier ausgeblendet werden.

4.000 m2 Parkplätze für die Kunden werden neben dem Eros-Center gebaut werden.

Das Projekt umfasst auch einen Indoor-Garten von 350 m2 nur für die Mitarbeiter.

Eros-Center kostet $ 5.000.000 (3,6 Millionen Euro) und wird in Büroflächen umgewandelt werden können, wenn die Prostitution in Zukunft verboten werden sollte.

Die Lizenz wird im Frühjahr 2014 vergeben werden.

Mit Eröffnung des Eros-Center, wird Prostitution, die derzeit konzentriert in der Marnix Straße http://goo.gl/maps/DSV10 stattfindet, verboten werden.



[Textbearbeitung Marc]
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

*****
Fakten und Infos über Prostitution