Aktueller Spiegel

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
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Melanie_NRW
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#81

Beitrag von Melanie_NRW »

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Tilopa hat geschrieben: Möchte mal jemand den Link im Spiegel-Forum posten und entsprechend als "profound critique by human trafficking researchers Sonja Dolinsek and Matthias Lehmann" vorstellen, o.Ä.?
Sieht sicherlich besser aus, als wenn ich da hinter dem Beitrag des Typen, der meint, Sexworker verkaufen ihre Seele, nochmal angedackelt käme:
http://forum-international.spiegel.de/s ... php?t=3798
Habe ich eben getan.. muss das erst freigeschaltet werden?

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Tilopa
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RE: Aktueller Spiegel

#82

Beitrag von Tilopa »

Vielen Dank, Melanie.
Und genau - der muss erst frei geschaltet werden.

lemon
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#83

Beitrag von lemon »

Vielen Dank für das Posten des Artikels dort. Nur für die Zukunft, Marc hatte ich es schon gesagt, bitte ich mich nicht als "trafficking researcher" zu benennen. Ihr wisst ja, welche Reaktionen das (zu Recht) bei manchen auslöst. Obwohl man dem Thema Menschenhandel nicht unbedingt ausweichen kann, und schon gar nicht mit unserer Regierung und unserer Presse, versuche ich nicht weiter zur Vermischung der Themen 'sex work' und 'trafficking' beizutragen, dort wo es sich vermeiden lässt.
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#84

Beitrag von lemon »

Ich habe beim Überfliegen der englischsprachigen Gegendarstellung auch noch ein paar Rechtschreibfehler und einen fehlenden Link gefunden. Wenn jemand Lust hat, könnte er dort einmal Korrektur lesen und seine Erkenntnisse per E-Mail an Sonja, Matthias oder Wendy schicken - die wären sicherlich dankbar für diese Hilfe.
Schick's mir bitte und ich leite es an Wendy weiter. Wir standen ziemlich unter Strom, das so schnell wie möglich zu posten.

-- Matthias
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Tilopa
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RE: Aktueller Spiegel

#85

Beitrag von Tilopa »

Hi Matthias,

an dieser Stelle auch noch einmal Gratulation zu eurem großartigen Beitrag. Irgendwo war mir ein Tippfehler aufgefallen, aber der war soo gravierend auch wieder nicht und es war ja wirklich wichtig, möglichst schnell zu veröffentlichen. Zum Korrekturlesen fehlt mir allerdings bis Anfang nächster Woche die Zeit. (Vielleicht mag ja jemand anderes nochmal drüber schauen?)

Und dann muss ich mich bei dir entschuldigen, dass ich dich gerade eben erst wieder in einem Kommentar unter dem englischsprachigen Spiegel-Artikel als "human trafficking researcher" bezeichnet habe. Ich verstehe deine Bedenken sehr gut und möchte zu dieser Vermischung in Zukunft natürlich nicht unnötig beitragen - war also das letzte Mal. :002
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Re: RE: Aktueller Spiegel

#86

Beitrag von Kasharius »

Bemerkenswert ist, dass diese Wortmeldung von einem hohen Juristen stammt, dessen Beurteilung Gewicht hat. Man erinnert sich, dass es das Verwaltungsgericht in Berlin war, dass seinerzeit Felicitas Schirow-Weigmann rechtgegeben und die Sittenwidrigkeit der Prostitution verneint hat.

LG,
Friederike
@frederike

ja ganz richtig: Richter Percy McLean war jener Richter der 35. Kammer des Verwaltungsgericht Berlin, der verantwortlichfür die legendäre Cafe-Pssst-Entscheidung vom Dezember 2000 gewesen ist. Ich konnte mich auch in einem persönlichen Gespräch mit ihm von seinen klaren Ansichten zu selbstbestimmter Sexarbeit überzeugen. Man sollte versuchen, ihn als Sachverständigen zu gewinnen, wenn es im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens doch noch zu Anhörungen in den Fachausschüssen des Dt. Bundestages kommen sollte.

Kasharius grüßt :006


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Grünen-Fraktionschefin Künast im RZ-Interview

#88

Beitrag von ehemaliger_User »

Grünen-Fraktionschefin Künast im RZ-Interview: Prostitution boomt wegen Armut in Europa

Berlin - Mit ihrem Gesetz von 2002 wollten die Grünen Prostituierte rechtlich besser absichern. Heute wird es als Ursache für die "Liberalisierung" des Sexgeschäfts in Deutschland gesehen. Im Interview verteidigt Fraktionschefin Renate Künast die damalige Entscheidung, räumt aber ein, dass nachgebessert werden muss.

Grünen-Fraktionschefin Renate Künast verteidigt das rot-grüne Prostitutionsgesetz von 2002.

Ist Deutschland wirklich das "Bordell Europas?"

Glauben Sie das im Ernst? Ich nicht. Es gibt nicht einmal verlässliche Zahlen. Im Übrigen finde ich diesen Begriff derart unter Niveau, dass es mir die Sprache verschlägt. Jeder weiß doch, dass es so nicht ist.

Viele Experten sind aber der Ansicht, dass das Prostitutionsgesetz von Rot-Grün von 2002 Zwangsprostitution und Menschenhandel befördert hat. Würden Sie das Gesetz noch einmal so beschließen?

Die These ist falsch. Es gibt dazu keine Belege. Das ist aus meiner Sicht eine Kampfthese von einigen, die etwas anderes völlig ausblenden. Wir haben eine Situation von Armut in Bulgarien und Rumänien, die Wanderungen auslöst. Freizügigkeit gilt nicht nur für die Reichen und Schönen, sondern für alle Menschen, auch für die Armen und Perspektivlosen. Das ist es, was zu einer Zunahme der Prostitution geführt hat. Aber sicher nicht unsere rechtlichen Regelungen.

War das Gesetz also genau richtig?

Wir hätten das Gesetz damals gern ausgeweitet. Wir wollten Prostitution schon damals als Gewerbe definieren. Das wollten die Bundesländer nicht, weil sie es hätten umsetzen müssen. Seit Jahren hat die Koalition nun Zeit, die EU-Richtlinie gegen Menschenhandel und für besseren Opferschutz umzusetzen. Was sie jetzt vorgelegt haben, ist auch sehr dürftig.

Die Grünen haben aber damals gar nichts falsch gemacht?

Die Länder wollten nicht weitergehen. Das ändert aber nichts daran, dass die Frauen vor dem Gesetz eine Dienstleistung erbracht haben, die sie zivilrechtlich nicht einklagen konnten und die als sittenwidrig galt. Das haben wir geändert, damit sie sich sozialversicherungsrechtlich absichern können. Die Frauen können auch ihr Geld einfordern. Ich stehe zu dem Gesetz.

Kritiker behaupten aber, dass durch die Anerkennung des Berufs keine Kontrollen möglich sind.

Mit der Problemlage heute hat unser Gesetz nichts zu tun! Sie ist durch Armutsmigration ausgelöst und dadurch, dass man bei der Gewerbeaufsicht nicht den nächsten Schritt gegangen ist, dass wir im Strafrecht zu wenig Zeugenschutz haben, dass es kein Bleiberecht für die Zeuginnen gibt. Wenn die Frauen aussagen, werden sie bedroht und unter Druck gesetzt. Der Staat gibt bisher keine Sicherheit für die Durchführung des Strafverfahrens.

Wie kann man die Frauen denn besser schützen?

Man muss einen regelmäßigen Kontakt zu den Frauen aufbauen. Man entdeckt sie aber überhaupt erst, indem man das Ganze zum Gewerbe erklärt. Dann kann man Auflagen für den Betrieb machen. Dann haben sie bei der Überprüfung sofort die Frage nach der Aufenthaltsgenehmigung einer Frau. Man muss natürlich versprechen können, dass es im Fall eines Prozesses bei Zwangsprostitution ein Bleiberecht gibt. Aussage und Anzeige wird man anders doch nicht bekommen. Aber auch das regelt der Gesetzentwurf der Bundesregierung nicht.

Wie müsste das Gesetz denn aussehen, damit Sie ihm nächste Woche bei der Abstimmung zustimmen könnten?

Ich stimme deren Unsinn überhaupt nicht zu. Wir haben viel bessere Entwürfe, die tatsächlich gezielt gegen Menschenhandel vorgehen. Wir brauchen einen Stopp der Beratungen und keinen Schnellschuss. Die Koalition beeilt sich ja nur deshalb so, um ein Vertragsverletzungsverfahren in Brüssel abzuwenden.

Welchen Weg schlagen Sie vor?

Wir sagen, es muss jetzt eine ordentliche Anhörung geben und dann ein ordentliches Gesetz: Es braucht klare Auflagen für das Gewerbe, die eingehalten werden müssen für die Erlaubnis des Betriebs. Nur über das Bleiberecht und entsprechenden Polizeischutz hier kommt man an Aussagen und damit rein in die kriminellen Strukturen. Aber diese Koalition hat sich über das Bleiberecht mal wieder heillos zerstritten.

Wäre es nicht trotzdem besser, es gäbe jetzt ein Gesetz als gar keins?

Dieses Gesetz der Koalition ist so minimalistisch, dass daraus überhaupt keine Veränderung für die Praxis erwächst. Es hindert uns ja niemand daran, die Beratungen gleich nach der Bundestagswahl wiederaufzunehmen.

Haben auch die Grünen in den vergangenen Jahren zu wenig Druck gemacht, um wirksam gegen Zwangsprostitution vorzugehen?

Die Medien haben nicht wahrgenommen, als wir es auf die Agenda gesetzt haben.

Aber Sie haben sich die ganze Zeit darum gekümmert?

Ja, so ist es. Wir sind nicht abhängig davon, dass einzelne Medien merken, dass etwas ein Thema ist. Wir haben die ganze Legislaturperiode an dem Thema systematisch gearbeitet. Aber wir sind mit dieser Koalition nicht weitergekommen.

Das Gespräch führte Rena Lehmann

http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten ... 11629.html
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friederike
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RE: Aktueller Spiegel

#89

Beitrag von friederike »

Ein hervorragendes Interview von Frau Künast!

Man muss sich das ansehen, wie sie kommuniziert: kurze, knappe Sätze mit einer enormen Wucht - mit denen sie diese Dreher-Gugel-Ekman-Bande von der Platte haut. Von der kann man lernen!

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Snickerman
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#90

Beitrag von Snickerman »

Ja! Die Frau hat E*er!
Und dieser Möchtegern-Journalistin hat sie deren Schlagzeilen regelrecht um die Ohren gehauen!
Chapeau und Respekt!
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!

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WICHTIG! SPIEGEL-ARTIKEL IN KOREA ANGEKOMMEN!

#91

Beitrag von lemon »

Der Spiegel-Artikel ist nun auch in Korea angekommen, wo ihn große Tageszeitungen zitieren. Da in Korea derzeit der Supreme Court über die Verfassungsmäßigkeit des koreanischen Anti-Prostitutionsgesetzes berät, ist es immens wichtig, dass den "Fakten" des Spiegels etwas entgegengesetzt wird. Daher bitten wir um kleine Spenden, um eine_n professionelle_n Übersetzer_in zu bezahlen, um die Spiegel-Kritik von Sonja und mir ins Koreanische zu übersetzen. Unser Spendenziel sind 300 Euro. Mehr Informationen findet Ihr auf meinem Blog. Alle Spenden werden als Bezahlung für den oder die Übersetzer_in verwendet!

Small Fundraiser for Important Translation Job

Translator needed!

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(Falls dieser Spendenaufruf gegen die Regeln des Sexworker-Forums verstößt, bitte ich ihn sofort zu löschen.
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Marc of Frankfurt
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Insider Info Öffentlichkeitsarbeit und mehr

#92

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Reichweitenanalyse:
Qualität unserer Gegenberichterstattung gegen Quantität des Kampagnenjournalismus

Statistiken zu Ausmaß von Öffentlichkeitsarbeit und Sexwork-Institutionalisierung



Inzwischen nachträglich ergänzt zu einer kleinen Statistik zu Medien, Sexworker-Bewegung, Sexbiz und Prostitutionskontrolle.


1.) Fernsehen

10,67 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 28,4% hatte der 1. Teil der unsäglichen ARD-Tatort Doppelfolge "Wegwerfmädchen" im Dez. 2010.

Wieviele Sendungen gab es in letzter Zeit gegen Prostitution und Menschenhandel? Wäre mal eine Diplomarbeit wert!


2.a) Print Mainstream

Spiegel-Artikel
266.551 [95%] Exemplare im Einzelverkauf dieser Spiegel-Ausgabe, d.h. trotz des reißerischen Titels "Bordell Deutschland" allerdings prompt unter den Schnitt von bislang rund
278.000 [100%] verkauften Exemplaren im 2. Quartal.

(Gegründet 1947; SPON seit 1994).


Schier unendliche Flut prostitutionsfeindlicher Zeitungsartikel...
Einige Pro-Prostitutions-Artikel...


2.b) Sexworker Zeitung
La Muchacha von Dona Carmen e.V. seit 2000
1.000er Auflage (ca.) i.d.R. einmal jährlich


2.c) Bücher
Dr. Belle de Jour aus Bristol über den Markt in UK www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=127503#127503

Sammelthema Medienkompetenz
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=943


3.) Blogs

Replik zum Spiegelartikel
http://menschenhandelheute.net/2013/05/ ... auf-lucke/

5.000 x bis heute aufgerufen in 33 Tagen (150x/Tag; knapp 2% der Spiegel Druckauflage)
18 Kommentare, 12 Trackbacks.

(Blog seit April 2011)


3.a) Blogs von Sexworkern
...
www.sexworker.at/phpBB2/viewforum.php?f=83

Unsere Kollegin aus Berlin aus dem Spiegel-Artikel
www.courtisane.de/blog/?p=659 (26. Mai 2013)
67 Kommentare und eine große Zugriffszahl
www.twitter.com/courtisane_de/status/336971080940007424
13 retweets (21. Mai 2013)


4.a) Sexworker Forum

4.541 Aufrufe insgesamt in 34 Tagen oder 133 mal pro Tag im Durchschnitt in diesem Thema.
3.124 mal wurde dieser Thread anonym aufgerufen.
1.417 mal aufgerufen von unseren Usern (20x im Durchschnitt je User, entspricht 30% der Aufrufe).
69 registrierte User oder
700 Leute haben dieses Thema somit gesehen (wenn man 5 Aufrufe pro anonymen User annimmt)
92 Kommentar-Postings.

12.927 Besucher pro Tag zählt unser Forum. Wo schaun die nur alle hin??
9.361 registrierte User d.h. 7 Promille der jemals Registrierten waren im Thema, bzw. sind zur Zeit aktiv.

(Gründung 2005)


4.b) SW only

Neuaufnahmen und Beteiligung an Abstimmungen
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=124554#124554


5.) Facebook

Unsere Gruppe
31 User haben das Posting bei www.facebook.com/groups/sexworker.at/ beachtet (18%).
172 Mitglieder hat die Gruppe.

"16.124 haben innerhalb der letzten 36 Stunden" die Freier-Flitner-Fotoserie über Freier im Bordell Paradise angesehen, jedoch bis heute nur
82 comments, 100 likes und 132 shares des 1. Postings vom 26. Juni bis heute (16 Tage), wie passt das zusammen?
Seitdem wir mitkommentieren, gibt es kaum noch neue Unterstützer_innen-Kommentare in den 2 Folgepostings. Ähnliches beobachten wir auf der Emma FB-Seite oder anderen feministischen oder prostitutionsfeindlichen Seiten. Manche wissen sich nur zu helfen, indem sie uns ganz bannen, was mir schon so oft passiert ist. Das Thema dieser Stern-Reportage bei uns "Warum gehen Männer in den Puff?":
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=10983

Weltweiter Vergleich von FB-Gruppen und Prostitutionsgegnern www.bit.ly/sexworkinternet


6.) Twitter / Youtube / E-Mail-Listen

Twitter nutzen wir derzeit leider nicht als Organisation und Sexworker Forum.
Youtube d.h. unseren eigenen TV/Video-Kanal betreiben wir auch nicht.
E-Mail-Liste ist eingeschlafen http://de.groups.yahoo.com/group/sexworker/
Viele wichtige Tools oder Kanäle, wo wir positive Effekte für Öffentlichkeitswirkung und Communitybuilding verschenken.


1 Millionen Hits in 2 Wochen für ein virales Youtube-Video der evangelikalen Prostitutionsgegner UK/USA über Prostitution in Amsterdam. Es wurde vmtl. mit besonderen Trix gepusht, zumal der US-Gigant Google/Youtube die Prostitutionsgegner wie z.B. das Polaris-Projekt in Washington finanziell fördert.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=114265#114265


7.) Live Events

50 Sexarbeiter/innen waren beim Gründungs-Treffen Sexwork-Deutschland in Frankfurt und
77 Sexworker zeigen Flagge auf der Homepage www.sexwork-deutschland.de
192 Likes bei FB www.facebook.com/pages/Sexwork-Interess ... 1471404121

20 Aktivisten, Sexworker und Supporter waren aktiv bei der letzten Demonstration am Welthurentag vor dem Reichstag in Berlin. Ähnlich beim Sexworker-Only-Day.
Eine handvoll sind aktiv bei den jährlichen Fachtagungen Prostitution von www.bufas.net ähnlich wie an anderen Tagungen...

2 Sexworker haben uns auf dem Kirchentag in Hamburg repräsentiert und damit allen Sexworkern ihre Stimme verliehen.


8.) Theater-Projekte

3.200 Zuschauer Pornoladen Grillo-Theater Essen, 8 ausverkaufte Vorstellungen und 5 Publikumsgespräche.


9.) Petition

864 Unterstützer der Frankfurter Erklärung oder 24 pro Tag seit 24. Mai 2013
www.openpetition.de/petition/online/fra ... iter-innen
Chart www.openpetition.de/graph/petition/fran ... istik2.php


Petition der Gegner:
Gegen das ProstG
130 Unterstützer oder 0,72 pro Tag seit 23. März 2013
secure.avaaz.org/de/petition/Gesetzesaenderung_zum_ProstG_Gesetz_zur_Regelung_der_Rechtsverhaeltnisse_der_Prostitution/?wYmPveb

Für Verbot von Sexkauf in Wien
843 Unterstützer oder 8 pro Tag seit April 2013
change.org/de/Petitionen/%C3%B6sterreichische-bundesregierung-gesetzliches-verbot-von-sexkauf-in-%C3%B6sterreich


Unsere Eingaben und Schattenberichte an die UN
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1497


10.) Sexworker-Infrastruktur

Beratungsstellen:
41 Stadtgesundheitsämter (STD-Stellen)
48 Beratungsstellen für Sexworker
87 Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel (weniger als 600 Opfer pro Jahr !!! www.bit.ly/bkazahlen)
39 NGOs davon, finanziert vom Bundesfamilienministerium, betreuen 211 Opfer.

Beratungsstellen sortiert nach Art des Trägers:
31 Konfessionell/religiös (Christliche Kirchen seit 1918) 72%
12 Hurenbewegung (unabhängige Selbstorganisation seit 1919 bzw. 1980) 28%

xyz Mitarbeiter
xyz Beratungskontakte

x Runde Tische (Anhörung; Governance)
0 mal formelle Mitbestimmung (Deliberation)

Parteien
www.bit.ly/parteienprostitution

0 geoutete Politiker, Freier, Ex-/Sexworker

0 mal Sexworker-Sozialkasse
0 mal Sexworker Bank
0 mal Sexworker Altenheim
0 mal bundesweite 24-7 Hotline
...

230 Sexwork-Städte ca., d.h. wo kein generelles Prostitutionsverbot gilt. Gemeinden können mit Sperrgebietsverordnungen die Sexarbeit jedoch weiter stark eingrenzen. Das geschieht vielfach bis auf wenige Liegenschaften, was dann die angeprangerten Wucherpreise für Bordellzimmermieten zur Folge hat...
www.bit.ly/sexworkatlas


11.) Maßnahmen zur Prostitutionseindämmung

xy Sittenkommissariate / Ordnungsämter / Zollfahndungseinheiten...
xyz Razzien >> Razzia Blog hier und Razzia-Spiegel von Dona Carmen e.V.
11.500 so genannte „Routinekontrollen“ pro Jahr überprüfen ca. 44.000 Personen.

xy Städte verlangen inzwischen die kommunale Vergnügungssteuer (Sexsteuer)

1 kleines feines Prostitutionsgesetz www.sexworker.at/prostg seit 2002
8 Sonderstrafgesetze, 12 der 16 Landespolizeigesetze und vermutlich die Mehrzahl der xyz Urteile
1 neues Anti-Prostitutions-Gesetz in der Debatte im Bundesrat

Dem stehen nur wenige sehr schwere Taten gegenüber und es gibt dementsprechend auch kaum den Strafgesetzen entsprechend zu Gefängnisstrafen verurteilte Täter
www.bit.ly/bkazahlen

Der ganze Verfolgungsdruck stützt sich auf Moralurteile (Jugendschutz, Unsittlichkeits-Verdikt), eine unbewiesene Dunkelfeld-Hypothese (Menschenhandels-Mythos, Moral-Panik), Tatsachenverfälschungen (Spiegel-Artikel) und Projektionen (Sündenbockprinzip) bzw. auf die subjektiv spürbaren "Energien" von Sexualitätstrieb, Geldverdien-Notwendigkeit, Gutmenschentum i.V.m. Power-Games (OK- und Migrationskontrolle) einerseits und der subjektiv spürbaren Vulnerabilität von Migrant_innen, jungen Frauen und intimer Sexualität andererseits.


12.) Sexmarkt und Sexmarkt-Kontakte

46.000-200.000 (400.000 [Hydra]) geschätzte Sexworker in Deutschland.
6.000.000-15.000.000 (Millionen) geschätzte Kunden [annainga] (7-19% der Deutschen).
Kritisch hinterfragt werden diese Zahlen hier:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=133778#133778
www.sexworker.at/freierforschung

365 Millionen geschätzte Sexdienstleistungen pro Jahr.

300.000 registrierte Mitglieder bei kaufmich.com laut Eigendarstellung, wobei dort zunächst stand:
300.000 registrierten Kunden und über 50.000 Sex-Dienstleistern (6:1)
773 FB Likes
314 Aufrufe pro Tag bei unserer Plattform www.erotik-rotlicht.de mit derzeit 517 Anzeigen.

...





81 Millionen Einwohner in Deutschland als potentielle Zielgruppe für Information & Aufklärung.
62 Millionen Wahlberechtigte (76%).

Da sind die von uns erzeilten Reichweitezahlen leider noch recht mau, oder?
Also müssen wir uns noch mehr oder mal was ganz anderes einfallen lassen bzw. werden noch kräftig weiter arbeiten müssen, wenn wir die Reichweite weiter vergrößern wollen...
Qualität statt Quantität! Ja, aber stimmt die Qualität?

Ab 5-10% hat man einen kritischen Punkt erreicht, wo eine Bewegung zum Selbstläufer wird.

Erstaunlich dass das Sexbusiness unkaputtbar fortbesteht, auch wenn unsere Emanzipationsarbeit so ein dickes Brett ist. *LOL*



___
wwweltweite Zahlen
www.bit.ly/sexworkinternet
www.bit.ly/sexworkfacts

Deutsche Zahlen auch in diesem Video-Intro zum Interview mit Johanna Weber
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=133714#133714
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 26.07.2013, 10:59, insgesamt 7-mal geändert.

Klaus Fricke
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RE: Aktueller Spiegel

#93

Beitrag von Klaus Fricke »

Hilfreiche und wie ich finde mit realistischen Blick erfolgte Einordnung unserer "Stärke", die uns nicht entmutigen sondern Ansporn sein sollte.
Ein strategischer Blick und die Entwicklung einer eigenen Kampagne mit alternierender Überschrift im medienwirksamen und diskursfestem Gewand
sollte uns den Bohrer für das Brett in die Hand geben.

Ideen?

Fragt Klaus aus Bremen

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RE: Aktueller Spiegel

#94

Beitrag von lemon »

Eine Idee ist beim Protest in Berlin mitzumachen.

http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopi ... 606#133606
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Re: Spiegel-Manipulation im Bundestag

#95

Beitrag von Tilopa »

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Marc of Frankfurt hat geschrieben:Jetzt wissen wir, warum dieser unsägliche Artikel gedruckt wurde...

...damit die Politiker die Argumente für ihre Debatte bekommen, die sie den Journalisten zuvor diktiert haben




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www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=132295#132295
Diesen Nachtrag muss ich hier unbedingt noch einstellen, denn ich musste soo lachen, als ich das seinerzeit gelesen habe und er zeigt schön, wie es um die Redlichkeit von Politikern vom Schlage Uhls bestellt ist.
Im Rahmen der NSA-Affäre hat Hans-Peter Uhl nämlich Folgendes über sein Verhältnis zum Spiegel von sich gegeben:


"Hans-Peter Uhl (...) stärkte dem BND-Chef vor der Sitzung den Rücken und zog zugleich die Enthüllungen des SPIEGEL in Zweifel. Wenn der BND-Chef in der Sitzung das Gegenteil der Berichterstattung behaupten sollte, "dann glaube ich dem Beamten und nicht den Pseudo-Enthüllungen irgendeines Magazins", sagte Uhl. Es habe auch schließlich schon mal die Hitler-Tagebücher gegeben. 1983 hatte das Magazin "Stern" angebliche Aufzeichnungen Hitlers veröffentlicht, die sich später als Fälschungen erwiesen."
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 13093.html

Das also wohlgemerkt von demselben Mann, der wenige Wochen zuvor mit dem Spiegel im Bundestag gewedelt und ausführlich und oberlehrerhaft daraus zitiert hat, als es gerade opportun war.

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#96

Beitrag von lemon »

@Tilopa In Ermangelung eines Buttons: LIKE!
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