Hofft, durch ihr missionarisches Engagement Luzerner Prostituierte zu bekehren: Claudine Tanner
Missionare auf Luzerns Strassenstrich aktiv
Seit November 2012 sind auf dem Luzerner Strassenstrich Missionare unterwegs. Die Frauen und Männer beten mit den Sexarbeiterinnen und wollen sie zum Ausstieg aus dem Sexmilieu bewegen. Jaqueline Suter von der Fachstelle Xenia sagt: «Solche Einsätze sind unprofessionell, unsensibel und sehr plakativ.»
«Ich habe Sexarbeiterinnen auf dem Strassenstrich besucht, um mich davon zu überzeugen, dass es in Luzern keine Opfer von Menschenhandel gibt. Es ist jedoch offensichtlich, dass auch hier Opfer von Menschenhandel leben und arbeiten», sagt Claudine Tanner aus Malters. 25 Jahre alt ist die kaufmännische Angestellte und seit November 2012 nimmt sie regelmässig Kontakt mit Prostituierten auf. Jede zweite Woche besucht sie diese auf dem Strassenstrich oder bei ihnen zuhause.
Vereinsziel: Ausstieg aus dem Milieu
Claudine Tanner tut dies für den Verein «bLOVEd», der im August 2013 gegründet wurde. Die Exponenten gehören teilweise der überkonfessionellen Freikirche ICF Luzern sowie dem Christlichen Zentrum Zollhaus Emmenbrücke an.
Doch will ein Verein, der gerade mal sieben Mitglieder zählt, tatsächlich gegen ein Business aktiv werden, das zum ältesten Gewerbe der Welt gehört und seit über 2000 Jahren existiert? «Unser Ziel ist, die Frauen und Männer aus dem Sexmilieu heraus zu holen», sagt Claudine Tanner. Ist das nicht illusorisch? «Nein. Wir haben es zwar bisher nicht geschafft. Vielleicht geht es vor allem darum, dass wir zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind», hofft Tanner weiter.
Motivation zieht sie unter anderem aus einem Beispiel vom Zürcher Strassenstrich. Hier konnte eine Frau, die nach ihren Angaben unfreiwillig im Sexgewerbe gelandet sei, zurück nach Ungarn begleitet werden. Die Luzernerin hofft, bald einen ähnlichen Erfolg in Luzern erzielen zu können.
Massive Kritik von Fachstelle
Dass sich Anhänger von Freikirchen auf dem Strassenstrich engagieren, beurteilt Jaqueline Suter von Xenia Bern als falsch. «Sie besitzen nicht die nötige Kompetenz. Solche Einsätze machen aus meiner Sicht absolut keinen Sinn», sagt Suter, die seit 16 Jahren für Xenia Bern tätig ist. Die Fachstelle berät Frauen und Männer, die im Sexgewerbe tätig sind. Suter kennt die Anliegen der Missionare und weiss: «Sie kümmern sich nicht um die Rechtslage und vermitteln ein total falsches Bild.» Freikirchen gingen davon davon aus, dass alle Frauen im Sexgewerbe Opfer von Frauenhandel seien und gerettet werden müssten. «Das ist unprofessionell, unsensibel und sehr plakativ», so Suter.
Eine Schuldzuweisung bringe den Sexarbeiterinnen nichts. «Die Frauen und Männer, die im Sexmilieu arbeiten, fühlen sich schon genügend schuldig. Mit ihren Einsätzen fügen die Missionare den Betroffenen nur noch mehr Schaden zu», urteilt die 49-Jährige.
Fälle von Menschenhandel in Luzern
Auch die Luzerner Polizei sieht das von den Freikirchen gezeichnete Bild differenzierter. «Dass es auch bei uns Opfer von Menschenhandel gibt, ist unbestritten. Es ist aber sicher nicht so, dass jede Frau ein Opfer ist», glaubt Simon Steger von der Kriminalpolizei Luzern. «Es gibt durchaus Frauen, die im Sexgewerbe arbeiten und das freiwillig tun, weil sie dabei viel Geld verdienen können», erklärt der 37-jährige Spezialist für Menschenhandel.
Die Luzerner Polizei führe zwar immer wieder Verfahren wegen Opfer von Menschenhandel durch. «Bis jetzt haben aber die meisten dieser Opfer in den Salons und Clubs und nicht auf dem Strassenstrich gearbeitet.» Die Luzerner Polizei habe deshalb eine Stelle geschaffen, bei der sich die Mitarbeiter hauptsächlich um dieses Deliktsfeld kümmern.
Mangelndes Angebot «ein Skandal»
Dies alleine genügt Xenix nicht. Jaqueline Suter finde es «einen Skandal», dass es in Luzern bisher kein professionelles Angebot für Prostituierte gibt. Denn es sei auch die Aufgabe solcher Fachstellen, Fragen rund um die Religion abzuklären und dort zu unterstützen. Dies beinhalte auch die Vermittlung an die Landeskirchen, wo professionell seelsorgerisch ausgebildete Menschen arbeiten. Suter ist überzeugt: «Die Missionare missbrauchen die Abhängigkeit und die Notsituation, in der sich die Frauen und Männer befinden, für ihre persönlichen Zwecke. Sie nehmen ihnen den letzten Glauben an sich selber.»
Viele der Sexarbeiterinnen seien religiös und würden sich dadurch schon in einem psychologischen Dilemma befinden. «Dann zu hören, dass dir Gott hilft, ist keineswegs hilfreich. Damit werden keine Mieten bezahlt und keine Familien ernährt. Für mich stellt das ganz klar eine Ausnützung der Notlage dar.»
Ewiges Leben - aber nur für Gläubige
Dem widerspricht Claudine Tanner. «Wir möchten den Prostituierten ein Stück Würde zurückgeben.» Jedes der sieben Vereinsmitglieder sei «sehr gläubig» und handle vor allem aus Nächstenliebe. «Wir staunen immer wieder, wie viele Sexarbeiterinnen gläubig sind. Sobald wir mit ihnen über den Glauben reden, sind sie offen. Wir beten zusammen mit den Prostituierten dafür, dass sie ein besseres Leben führen können oder dass es ihren Familien gut geht.» Und sie ist überzeugt, dass Gott nach dem Tod über jeden Menschen richten werde. «Diejenigen, die an Gott glauben, werden befreit und das ewige Leben geschenkt bekommen.»
Und Tanner berichtet, dass sie in den knapp zehn Monaten «schöne und krasse Situationen» erlebt habe. Die 25-Jährige erzählt von einem Transsexuellen, der unter starkem Einfluss von Alkohol völlig ausgerastet ist: «Er war verzweifelt, weil er an diesem Abend keine Kunden hatte. Er sagte, dass er von seinem Freier geschlagen werde, wenn er kein Geld heimbringen würde. Wir haben mitten in der Nacht versucht, ihn zu einer Vermittlungsstelle oder einer Opferbetreuung zu bringen.» Man habe bei der Polizei und beim Kantonsspital angerufen.«Wir haben keine Hilfe bekommen, niemand war zuständig. Wir mussten ihn zurück lassen. Das war sehr frustrierend.»
Luzerner Polizei: «Nicht jede Frau ist Opfer»
Simon Steger von der Kriminalpolizei Luzern sagt zu diesem Vorwurf: «Grundsätzlich gehen wir jeder Meldung nach, wenn dahinter eine Straftat stecken könnte. Doch wenn nichts Strafrechtliches im Vordergrund steht, sind uns die Hände gebunden.»
Für Claudine Tanner ist trotzdem klar: Aufgeben und die Sache an den Nagel hängen will sie nicht. Vielmehr fordert sie, dass Prostitution und Pornographie weltweit verboten werden müssten. Für Simon Steger ist ein Verbot keine Lösung. «Es ist das älteste Gewerbe der Welt, das sagt doch schon alles. Es ist trügerisch zu glauben, dass man die Zwangs-Prostitution mit einem Verbot verbannen kann. Damit würden die Frauen noch mehr in die Illegalität gezwungen. Ob es ihnen so besser gehen würde, ist fraglich.»
«Ein Missbrauch»
Auch für Jaqueline Suter von Xenia Bern steht fest: «Ein Verbot würde nichts Positives bewirken. Damit würde man den Sexarbeiterinnen noch den letzten kleinen rechtlichen Status, den sie besitzen, wegnehmen. Dadurch würden sie noch mehr ausgebeutet werden.»
Gleichzeitig wünscht sich die 49-Jährige, dass sich die Missionare vom Strassenstrich zurückziehen. «Sie sollen in der Allgemeinbevölkerung missionieren. Nicht dort, wo die Menschen geschwächt sind und wenig Selbstbewusstsein haben.» Es bestehe die Gefahr, dass dadurch die Arbeit der Fachstellen behindert und der Kontakt zu den Frauen und Männern im Sexgewerbe erschwert würden. In Biel und Thun seien die Beraterinnen von Xenia auch schon vor verschlossenen Türen gestanden, wenn sie einen Salon besuchen sollten. « Den Mitgliedern von bLOEVd geht es gar nicht um eine Hilfestellung. Sie wollen einfach missionieren und möglichst viele Schafe retten.»
www.zentralplus.ch/de/news/gesellschaft ... ?st-body=1
Luzern: Kirchliche "Retter" Verein bLOVEd
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Re: Luzern: Kirchliche "Retter" Verein bLOVEd

Jaqueline Suter ist in ihrem Interview mutig, ehrlich und konsequent - Mit ein Grund, warum ich mich sehr auf die 2. Prostitutionstage in Frankfurt viewtopic.php?t=11042 auf das Wiedersehen mit ihr freue - Meine eigene Wahrnehmung der Problemstellungen (welche auch durch die Retterindustrie produziert werden!) wurde durch persönliche Gespräche mit Jaqueline von Xenia geschärft!fraences hat geschrieben:« Den Mitgliedern von bLOEVd geht es gar nicht um eine Hilfestellung. Sie wollen einfach missionieren und möglichst viele Schafe retten.»
Respekt!
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Diese Freikirchen oder Evangelikalen sind gewissermaßen fundamentalistisch/radikal. Sie haben ein idealisiertes Weltbild, was ihnen Kraft für die Arbeit in gesellschaftlichen Brennpunkten gibt. Ob das direkt Ausbeutung der Prekarisierten ist, muß man fallweise abwägend beurteilen.
Damit sind sie eine Konkurrenz für die professionelle Sozialarbeit. Verständlich, dass man ihnen da Inkompetenz vorwirft, nach den Maßstäben der akademischen Hilfe. Dafür haben sie möglicherweise Qualitäten, die institutionalisierte Hilfe gar nicht leisten kann. Sie erreichen damit evt. auch andere Personen bzw. sie sprechen andere Bereiche im Menschen an.
Ernst wird es, wenn sie politischen Einfluß gewinnen (siehe Solwodi) und auch noch öffentliche Gelder einstreichen, die sekularen Projekten dann fehlen, und eigentlich nach meiner Meinung den Sexworkern und ihrer Selbstorganisation selbst und ausschließlich zustehen, in denen so wie in Australien auch nur Sexworker und Ex-Sexworker Berufspositionen bekommen und nicht nur akademischen Quereinsteiger_innen sich diese krallen (Affirmative Action Policy www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=480 PDF).
Aber das machen auch die Landeskrichen, die die Sozialberatungsszene für Prostitutierte dominieren. Verständlich, dass sie ihren Acker verteidigen gegen Sekten und mittels Sektenbeauftragten *LOL*
Dass professionelle Sozialhilfe ihre Grenzen hat und in Einzelfällen daher vielfach scheitern muß ist hinlänglich dokumentiert www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=135248#135248
Wenn nun versucht wird seelsorgerisch auf Sexworker zuzugehen, so kann das in Einzelfällen auch positiv wirken, etwa wenn eine Kartharsis ausgelöst wird, die eine Neusortierung der Lebensverhältnisse anstoßen kann. Gegen "Retten" spricht erstmal nichts, Straßensozialarbeit oder Empowerment kennen das Motiv auch. Allerdings sind diese Missions-Projekte vielfach nichts anderes als Expansionsstrategien (church planting).
Ferner bietet die Religion, bei all ihrer Verdammnis die sie für Sexworker bereithält (macht auch die Mitternachtsmission/Diakonie nicht anders), auch eine spezielle Exit-Option an. Nämlich die der reuigen Sünder_in, für die die Religion den Pfad der Vergebung anbietet. Na, wenn das mal nichts ist *LOL*
Das führt sogar so weit, dass es insbesondere in den USA viele Ex-Sexworker gibt www.sexworker.at/exit , die heute ihre eigene Missionsstation betreiben, nachdem sie für sich einen religiösen Weg gefunden haben. Dabei werden sie auch steuerrechtlich unterstützt, weil sie ihr Unternehmen und neues Geschäftsmodell ihr Leben als Hilfsprojekt zu organisieren als steuerbefreiten Verein aufbauen können, was uns Venuspriester_innen d.h. den Sexworkern selbst aber auch unseren Selbsthilfegruppen wie Sexworker Forum, Sexwork Deutschland oder den früheren Hurenprojekten verwehrt blieb.
Gut ist dass Jaqueline Suter sofort Stellung bezogen hat und so einen transparenten Dialog zum Thema gestartet hat. Evtl. kommt es ja zu einem Gespräch bzw. die Zuständigkeitsbereiche werden sauber abgesteckt. Warum sollen es Sexworker nicht mögen, wenn sie von mehreren Seiten umworben werden (Kunden, Kontaktbeamter, Sozialarbeiter, Missionare, Dessouthändler, Vermittler...). Solange das Geschäft nicht leidet und wir selbst entscheiden können. Müssen sich die Sexworker nur absprechen und dann entspechende Signale setzen.
Jedenfalls glaube ich, dass man Sexworkern getroßt selbst zutrauen kann und es ihnen überlassen kann selbst zu entscheiden, ob und wie weit sie sich auf religiöse Menschen und deren Angebote oder Verlockungen durch Jenseitsversprechnungen einlassen.
Leider versäumt es der Artikel die Hintergründe der Sekte auszuleuchten. Ob es diese hier sind www.facebook.com/thebelovedblog founded Apri 2012 by Kymberly Janelle, Kansas USA oder www.facebook.com/pages/Love-mission-in- ... 8375499670 2011 in Genf...
Schön finde ich es auch dass die erfahrene Mitarbeiterin von XENIA nach Frankfurt kommt. Dort will sie über Business Pläne Sexwork berichten, die im Kanton Bern inzwischen für SW vorgeschrieben sind. Das ist eine Chance unseren Wissensstand zu ergänzen www.bit.ly/businessplan-sexwork und das Konzept auch grundsätzlich zu reflektieren und zu überprüfen www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=10968
___
Befreiungstheologie Sexwork www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=3698&start=62
Damit sind sie eine Konkurrenz für die professionelle Sozialarbeit. Verständlich, dass man ihnen da Inkompetenz vorwirft, nach den Maßstäben der akademischen Hilfe. Dafür haben sie möglicherweise Qualitäten, die institutionalisierte Hilfe gar nicht leisten kann. Sie erreichen damit evt. auch andere Personen bzw. sie sprechen andere Bereiche im Menschen an.
Ernst wird es, wenn sie politischen Einfluß gewinnen (siehe Solwodi) und auch noch öffentliche Gelder einstreichen, die sekularen Projekten dann fehlen, und eigentlich nach meiner Meinung den Sexworkern und ihrer Selbstorganisation selbst und ausschließlich zustehen, in denen so wie in Australien auch nur Sexworker und Ex-Sexworker Berufspositionen bekommen und nicht nur akademischen Quereinsteiger_innen sich diese krallen (Affirmative Action Policy www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=480 PDF).
Aber das machen auch die Landeskrichen, die die Sozialberatungsszene für Prostitutierte dominieren. Verständlich, dass sie ihren Acker verteidigen gegen Sekten und mittels Sektenbeauftragten *LOL*
Dass professionelle Sozialhilfe ihre Grenzen hat und in Einzelfällen daher vielfach scheitern muß ist hinlänglich dokumentiert www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=135248#135248
Wenn nun versucht wird seelsorgerisch auf Sexworker zuzugehen, so kann das in Einzelfällen auch positiv wirken, etwa wenn eine Kartharsis ausgelöst wird, die eine Neusortierung der Lebensverhältnisse anstoßen kann. Gegen "Retten" spricht erstmal nichts, Straßensozialarbeit oder Empowerment kennen das Motiv auch. Allerdings sind diese Missions-Projekte vielfach nichts anderes als Expansionsstrategien (church planting).
Ferner bietet die Religion, bei all ihrer Verdammnis die sie für Sexworker bereithält (macht auch die Mitternachtsmission/Diakonie nicht anders), auch eine spezielle Exit-Option an. Nämlich die der reuigen Sünder_in, für die die Religion den Pfad der Vergebung anbietet. Na, wenn das mal nichts ist *LOL*
Das führt sogar so weit, dass es insbesondere in den USA viele Ex-Sexworker gibt www.sexworker.at/exit , die heute ihre eigene Missionsstation betreiben, nachdem sie für sich einen religiösen Weg gefunden haben. Dabei werden sie auch steuerrechtlich unterstützt, weil sie ihr Unternehmen und neues Geschäftsmodell ihr Leben als Hilfsprojekt zu organisieren als steuerbefreiten Verein aufbauen können, was uns Venuspriester_innen d.h. den Sexworkern selbst aber auch unseren Selbsthilfegruppen wie Sexworker Forum, Sexwork Deutschland oder den früheren Hurenprojekten verwehrt blieb.
Gut ist dass Jaqueline Suter sofort Stellung bezogen hat und so einen transparenten Dialog zum Thema gestartet hat. Evtl. kommt es ja zu einem Gespräch bzw. die Zuständigkeitsbereiche werden sauber abgesteckt. Warum sollen es Sexworker nicht mögen, wenn sie von mehreren Seiten umworben werden (Kunden, Kontaktbeamter, Sozialarbeiter, Missionare, Dessouthändler, Vermittler...). Solange das Geschäft nicht leidet und wir selbst entscheiden können. Müssen sich die Sexworker nur absprechen und dann entspechende Signale setzen.
Jedenfalls glaube ich, dass man Sexworkern getroßt selbst zutrauen kann und es ihnen überlassen kann selbst zu entscheiden, ob und wie weit sie sich auf religiöse Menschen und deren Angebote oder Verlockungen durch Jenseitsversprechnungen einlassen.
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Lieber unsere eigenen Traditionen pflegen
Ich glaube das ist gar kein größeres Problem, dass Sexworker aus kirchlichen Sekten aussteigen wollen.
Wer uns Sexworkern zutraut sich auf Prostitutionskunden und Prostitutionsorganisatoren (Drittparteien) einzulassen, der braucht auch Missionare nicht als Buhmänner oder Gefahr hinzustellen.
Einen Sexworker-Hilfsverein haben wir ja bereits. Jetzt auch mit Beirat. Wundere mich dass das im Forum nicht verkündet wurde. Was wir brauchen ist die eigene Sexworker-Kirche oder Gemeinden. Bei Leben&Schwulen hat das auch geklappt siehe z.B. www.queergottesdienst.de , Schwesternorden der Perpetuellen Indulgenz und andere Sekten und für Sexworker gibt es erste zaghafte Versuche und inklusive Gottesdienste in Köln und Bochum...
Tantra als uralte Traditionslinie und New-Age-Bewegung bietet sich für uns geradezu an.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=48696#48696 SW only
Die Sexwork Götter und Heiligen sind:
die Urmutter (vgl. Venus von Willendorf .at und von Hohle Fels .de)
Xochiquetzal - weibliche Göttin der Liebe - Mexiko
nach der das 1. Sexworker-Altenheim, Mexiko City benannt ist:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=25972#25972
Xochipilli der Blumenprinz - aztekischer Gott der Liebe
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=92445#92445
Yellama - Indien:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=33676#33676
Ishtar/Astarte/Inanna - Babylon:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=40605#40605
(Die Löwin auf dem Tor im Pergamonmuseum in Berlin!)
Aphrodite - Griechenland
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=83554#83554
Hetäre Phyne stand Modell für die Aphroditestatue von Praxiteles und wurde deshalb angeklagt aber wg. der Beweiskraft ihrer Schönheit freigesprochen. Die Götterstatue mit dem Antlitz einer Sexarbeiterin steht heute im Vatikan
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=19738#19738
Venus - Rom
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=37556#37556
Isis/Schwarze Madonna/Maria - Ägypten und Christentum
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=48023#48023
Maria Magdalena Reliquie
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=72312#72312
Kanaan: Madam Rahab of Jericho
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=37178#37178
Rom: Päpstin Marozia und die Pornokratie im 10. Jh.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=19417#19417
...
Und die modernen Sexworker, denen man Denkmale gesetzt hat
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=19749#19749
Wer uns Sexworkern zutraut sich auf Prostitutionskunden und Prostitutionsorganisatoren (Drittparteien) einzulassen, der braucht auch Missionare nicht als Buhmänner oder Gefahr hinzustellen.
Einen Sexworker-Hilfsverein haben wir ja bereits. Jetzt auch mit Beirat. Wundere mich dass das im Forum nicht verkündet wurde. Was wir brauchen ist die eigene Sexworker-Kirche oder Gemeinden. Bei Leben&Schwulen hat das auch geklappt siehe z.B. www.queergottesdienst.de , Schwesternorden der Perpetuellen Indulgenz und andere Sekten und für Sexworker gibt es erste zaghafte Versuche und inklusive Gottesdienste in Köln und Bochum...
Tantra als uralte Traditionslinie und New-Age-Bewegung bietet sich für uns geradezu an.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=48696#48696 SW only
Die Sexwork Götter und Heiligen sind:
die Urmutter (vgl. Venus von Willendorf .at und von Hohle Fels .de)
Xochiquetzal - weibliche Göttin der Liebe - Mexiko
nach der das 1. Sexworker-Altenheim, Mexiko City benannt ist:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=25972#25972
Xochipilli der Blumenprinz - aztekischer Gott der Liebe
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Yellama - Indien:
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Ishtar/Astarte/Inanna - Babylon:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=40605#40605
(Die Löwin auf dem Tor im Pergamonmuseum in Berlin!)
Aphrodite - Griechenland
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Hetäre Phyne stand Modell für die Aphroditestatue von Praxiteles und wurde deshalb angeklagt aber wg. der Beweiskraft ihrer Schönheit freigesprochen. Die Götterstatue mit dem Antlitz einer Sexarbeiterin steht heute im Vatikan
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Venus - Rom
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Isis/Schwarze Madonna/Maria - Ägypten und Christentum
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Maria Magdalena Reliquie
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Kanaan: Madam Rahab of Jericho
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=37178#37178
Rom: Päpstin Marozia und die Pornokratie im 10. Jh.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=19417#19417
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Und die modernen Sexworker, denen man Denkmale gesetzt hat
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RE: Luzern: Kirchliche "Retter" Verein bLOVEd
Ich habe öfters mit Freikirchlern zu tun gehabt. Sie sind sehr gläubisch in ihrer Sichtweise zum meist aber eingestränkt.
Man sollte sie im Zusammenhang wahrnehmen, eingebunden als Aspekt im Ganzen
Der Prostitution gestehen sie nicht einen eigenständige Entwicklungsraum zu. Hier wird die Prostituierte als Opfer betrachtet, als etwas Böses, um die eigene Sichtweise zu legitimieren.
Mir wurde auf ein Gottesdienst treffen, wo ich ein Kollegin kennen lernte, verboten über meine Tätigkeit zu sprechen. Ich hatte das Gefühl als würde mir ein Maulkorb umgehängt.
Glaube, der die eigene Heiligkeit in den Vordergrund stellt, dafür zwangsläufig andere Sichtweisen verdammen muss, waren nie Bestandteil meines persönlichen Horizontes.
Um der Vielfältigkeit des Lebens gerecht zu werden, bedarf es Respektes jeglicher Colour.
Ich kann Jaqueline voll zu stimmen, das missionarische Eifer, unproffesionell ist, und den Frauen schadet.
Danke , Jaqueline für deine mutige und wahre Statement in der Zeitung
Freue mich Dich in Frankfurt wieder zu sehen.
Liebe Grüße, Fraences
Man sollte sie im Zusammenhang wahrnehmen, eingebunden als Aspekt im Ganzen
Der Prostitution gestehen sie nicht einen eigenständige Entwicklungsraum zu. Hier wird die Prostituierte als Opfer betrachtet, als etwas Böses, um die eigene Sichtweise zu legitimieren.
Mir wurde auf ein Gottesdienst treffen, wo ich ein Kollegin kennen lernte, verboten über meine Tätigkeit zu sprechen. Ich hatte das Gefühl als würde mir ein Maulkorb umgehängt.
Glaube, der die eigene Heiligkeit in den Vordergrund stellt, dafür zwangsläufig andere Sichtweisen verdammen muss, waren nie Bestandteil meines persönlichen Horizontes.
Um der Vielfältigkeit des Lebens gerecht zu werden, bedarf es Respektes jeglicher Colour.
Ich kann Jaqueline voll zu stimmen, das missionarische Eifer, unproffesionell ist, und den Frauen schadet.
Danke , Jaqueline für deine mutige und wahre Statement in der Zeitung
Freue mich Dich in Frankfurt wieder zu sehen.
Liebe Grüße, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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