ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

@Marc

ja diesen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von DIE KIRCHE habe ich auch gelesen und fand ihn sehr ermutigend.

Kasharius grüßt

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Arum
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Beitrag von Arum »

@Kasharius

Na ja, ermutigend, was soll ich sagen ... der blosse Satz "Das muss rigoroser verfolgt werden" deuter daraufhin, dass sich auch diese Dakonie-Chefin mal wieder keine Gedanken gemacht hat über die genaue Umsetzung eines solchen Grundsatzes, und was die für die Frauen bedeuten würde. Denn das hiesse, dass die Frauen (mal angenommen, sie seien wirklich Opfer von Zwangsprostitution) von der Polizei als Lockvögel benutzt werden könnten, zu einem so gross wie nur möglichen Kundenfang. Und so lange es der Polizei gefällt. Hiesse im Allgemeinen auch, dass SW unter polizeiliche Dauerüberwachung gestellt werden dürften, als in keinem anderen Gewerbe. Nee, das einzig Ermutigende ist die Ablehnung eines Prostitutionsverbots, mehr scheint mir in diesem Sinne aber nicht dran. Hier ist einfach wieder nicht nachgedacht, und nur von irgendeinem weltfremden, der Staatsgewalt gegenüber blauäugigen Moraldiskurs heraus geredet worden.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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fraences
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Beitrag von fraences »

Immer mehr lese ich auch zwischen den Zeilen, man sagt:"Klar wir werden Prostitution nicht abschaffen, dafür aber die Hürden der Bürokratie so hoch ansetzen, es dadurch unattraktiv und unökonomisch gestalten,das wir darüber es eindämmern können.

Kommt einem Verbot gleich, nur kommt es subtiler daher!

Letztendlich wird das Ganze auf den Rücken von uns Sexarbeiter ausgetragen.Es scheint, das wir als Sündenböcke für vielerlei gesellschaftliche Probleme herhalten sollen

Liebe Grüße, Fraences
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lust4fun
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von lust4fun »

Schon interessant, wie und was wir zwischen den Zeilen lesen.

Der Forderungskatalog von Kahl-Passoth dürfte nach meiner Einschätzung ziemlich nahe an das herankommen, was von der zukünftigen Regierung als Vorlage zu einer Gesetzesausarbeitung formuliert werden wird. Damit ist aber noch nicht wirklich geklärt, welche Absichten hinter diesen Formulierungen stehen. Ich ahne, dass hinter fast identischen Forderungskatalogen sehr unterschiedliche Motivationen stehen.

Emmas Extremforderung nach einem Verbot der Prostitution (nach schwedischem Vorbild) bekommt hierzulande keinen (partei-)politischen Zuspruch. Deshalb verläuft die Front auch nicht eigentlich zwischen "Verbietern" und "Nicht-Verbietern".

Das Schwarzer-Lager wird - erste Anzeichen gibt es - bei der Maximalforderung einlenken und eine Linie verfolgen, wie es fraences zwischen den Zeilen liest.

Das etwas liberalere Lager hat nicht die Absicht, Prostitution zu verhindern, sondern das, was es als "Begleiterscheinung" mit sich bringt.

Bei den Leitzielen unterscheiden sich die Lager. Die einen sagen: Wir können das Verbot leider nicht durchsetzen. Die anderen sagen: Ein Verbot bringt nicht das, was wir wollen.
Was sie verbindet, ist der politische Pragmatismus - dieser Forderungskatalog.

Wenn dies administrative Politik werden sollte und dazu führt, dass Sexarbeit an sich als Arbeits- und Lebensform empfindlich eingeschränkt wird, werden sich die einen darüber freuen, und die anderen werden mit der Schulter zucken und sagen: Dann soll es eben so sein.

Was ich also kritisiere, ist nicht nur dieses Fehlen an Nachdenken über Wirkzusammenhänge, wie es Arum sagt, sondern noch grundlegender das Fehlen einer demokratischen "Präambel" vor jedem Forderungskatalog: Es gibt Menschen, die als Dienstleister oder Kunden mit und in der Prostitution leben und genau so leben wollen. Dies ist zu akzeptieren und bei möglichen oder nötigen staatlichen Regulierungen unbedingt zu beachten.

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

@lust4fun

erstmal danke für diese sehr differenzierte Betrachtung. Besonders unterstütze ich Deine Forderung nach der demokratischen Präambel, die vor jeden Forderungskatalog gehört! Woraus schließt Du den, daß die Schwarzer-Fraktion bei ihren Maximalforderungen einlenkt?

@Arum
@freances

sicher, man muss gerde bei Beiträgen zu diesem Thema zwischen den Zeilen lesen. Aber für einen Vertreter der (ev.) Kirche bzw. einer maßgeblichen christlich-caritativen Organisation war dieser Beitrag doch bemerkenswert differenziert. Als praktizierender evangelicher Christ und Kirchenrechtler weiß ich, wovon ich spreche :002
Kasharius grüßt

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Beitrag von lust4fun »

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Kasharius hat geschrieben:@lust4fun
Woraus schließt Du den, daß die Schwarzer-Fraktion bei ihren Maximalforderungen einlenkt?
Nach einem Spiegel-Bericht soll Schwarzer letzten Donnerstag in Berlin gesagt haben:

Nach zwei emotionsgeladenen Stunden erklärte Schwarzer die Veranstaltung für beendet. Im Geschrei der Leute, die in den langen Schlangen vor den Saalmikros nicht zu Wort gekommen waren, war schließlich noch die Forderung zu vernehmen "Prostitution nicht abschaffen, sondern die Bedingungen verbessern!" "Ein gutes Schlusswort", befand Schwarzer, "darauf können wir uns doch einigen."

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 33715.html

**************


Sonia Dolinsek zum Buch von Alice Schwarzer:

"Ja, wir müssen uns mit dem Thema Prostitution, der Frage beschäftigen, wie man die Arbeits- und Lebensbedingungen von Prostituierten verbessern kann und wie man Menschenhandel verhindern kann. Aber nicht so. Dieses Buch ist der falsche Ansatz sowohl bei der Bekämpfung des Menschenhandels (der auch in anderen Branchen stattfindet) als auch bei Stärkung der Rechte von Sexarbeitenden. Das Buch wühlt emotional auf, bietet aber kaum eine Quelle an, wenn es um Fakten geht.

Was für ein Wissen ist das, was Alice Schwarzer verkauft? Wie fundiert ist es und was kann man damit anfangen? Kann ich überhaupt solche Fragen an ein Buch herantragen, das weiter entfernt von Wissenschaftlichkeit nicht sein könnte? Wie kann ich ein Buch rezensieren, das auf der Prämisse fundiert zu sein scheint, dass man Wissen erfinden kann, solange die Botschaft ankommt? Und die Botschaft ist klar: Prostitution gehört abgeschafft."

weiter:
http://menschenhandelheute.net/2013/11/ ... schwarzer/

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

@lust4fun

ja dieses Zitat von Frau Schwarzer in dem Bericht von Spiegel-Online habe ich auch aufmerksam gelesen. Allerdings wirkte sie nach dem Bericht während der Veranstaltung in der URANIA in Berlin insgesamt eher genervt und uninteressiert. Insofern ist zweifelhaft, ob dieser Satz ernstes Einlenken in der Sache bedeutet.

Die Aussagen von Frau Dolinsek sind da sicher von anderer Qualität.

Wie läßt sich Frau Schwarzer den bei PHOENIX ein? Ich kann mir das nicht ansehen - aus gesundheitlichen Gründen... :002

Jedenfalls danke für die Infos.

Kasharius grüßt

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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von Melanie_NRW »

Frag nich...

Klar nach dem Motto:
"Und aus dem Chaos sprach eine Stimme:
Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen.
Und ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer!"

Unbeschreiblich furchtbar

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Beitrag von fraences »

Das Dreier Gestirn von Phoenix hat durch aus für den gesunden Menschenverstand, wenn er mit Humor gepaart ist, sehr belustigender Züge. Das man der Art tendenziös das eigene Dogma postuliert,zeugt doch nur von der Angst vor dem Kontra, dem das Dogma zu keiner Zeit standgehalten hätte.
Hier würde ein Horrorkatalog projeziert: "Sündenbockprinzip"

Es wurde Pflichtuntersuchung gefordert,
Registrierungspflicht
Meldepflicht
Genehmigungspflicht (Konzessionierung)für Betreiber
Verschärfung §232 Menschenhandel ohne Aussage der Betroffenen
Freierbestrafung
anlasslose und verdachtsunabhängige Einlass für Polizeikontrollen
Mindestalter 21 Jahre
Nur Ausstiegshilfe

9 von 10 Prostituierten wären Gewalt- und Mißbrauchsopfer
subtile Rassismus (Eindämmerung der Migrantenströmungen)wurde den Pseudo-Argumenten allzeit untergelegt
Kontrolle und Observation der Männer die mit Sexworker zu tun haben

Unterbindung des Weisungsrecht es war auch Thema
Alle Aktivistinnen haben unter vier Augen sich als Opfer bei Alice geoutet:)

So viele Fehleinschätzungen habe ich noch nie in eine Sendung gehört.

Gerade die Isoliertheit der Vortragenden wurde vom Fernsehzuschauer leicht erkannt.

Die Menschen sind nicht sooooo dumm und uninformiert, wie das Dreier Gestirn selbstgefällig vermutet.

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Beitrag von fraences »

Übrigens würde der Monolog eingeleitet mit den Worten:
"Was ist das Gegenteil von Gut?
Es gut zu meinen."

Damit hat die Runde sich Bestens selbst charakterisiert. *lol*
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Beitrag von lust4fun »

... schön, dich mal so lachend zu erleben, fraences! :-)

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Beitrag von fraences »

Ich glaube es wäre besser gewesen, anstatt Phoenix den Komödienstadel als Bühne zu nehmen. Die Menschen hätten Tränen gelacht, stattdessen saßen einige handverlesene Leute im Publikum, als hätten sie einen Stock im A.....

War das bezahlte Statisten???

Mich hat nach dieser Sendung den Galgenhumorvirus gepackt.
Wenn Alice jetzt meine Worte lesen könnte, würde sie sich zu Hause vor dem Spiegel stellen, Diktatorpose einehmen (wie Chaplin als er Hitler spielte) mit übertrieben gerolltem R drohend:"Euch wird das Lachen noch vergehen."

Boa, habe ich jetzt Angst.:)
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Beitrag von fraences »

@lust4fun

Naja, wenn Plan A von Alice und Uhl durch geht, gibt es immer noch Plan B, wie auch immer er aussieht. :)

Ach und übrigens:"Nur die Dinosaurier werden immer trauriger.":)
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Beitrag von Kasharius »

@all

Ich sag ja: Wäre nicht gut für meine Gesundheit gewesen aber bei PHOENIX kriegen wir ja das ganze Bild....

Kasharius grüßt

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Beitrag von fraences »

Hoch lebe der Extremismus. Ich wollte schon immer in Keuschheit leben. Wo kriegt man heutzutage den "Gürtel" her???

Oh, ob Alice eine neue Einnahmequelle demnächst plant?

Und nur sie allein hat den Schlüssel.

P.S. Ich bin ganz nüchtern, das kommt auch noch dazu:)

Aber vielleicht sollte ich zu Tanke laufen und mir "Baldriantropfen" besorgen, dann lebt sich leichter mit Alice:)
Zuletzt geändert von fraences am 19.11.2013, 10:17, insgesamt 2-mal geändert.
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von Melanie_NRW »

siehst du, hat alice doch recht.. du hälst es nicht mehr ohne bewusstseinsverändernde drogen aus...

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Beitrag von fraences »

Baldrian statt Massenwahn
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Fun Garden Urteil

Beitrag von Marc of Frankfurt »

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LG Kleve:
Fun Garden Urteil

Sexworker im FKK-Club -als klassisches Bordell geführt- sind scheinselbständig!
Arbeitgeber muß Sozialabgaben zahlen!
Arbeitgeber muß Umsatzsteuer auch auf den Sexworker-Lohn zahlen!
...


(Vgl. Pussy-Club Urteile)

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=136785#136785



Derweil hat der Club unter neuem Betreiber erneut geöffnet.

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Re: Fun Garden Urteil

Beitrag von ehemaliger_User »

Marc of Frankfurt hat geschrieben: Derweil hat der Club unter neuem Betreiber erneut geöffnet.
und wer zahlt die hinterzogenen Steuern? Ein Steuerbescheid gegen einen Club in Augsburg mit ähnlichem Inhalt führte einfach dazu, dass der Club von einer neuen GmbH weitergeführt wurde und der "alte Club" in Insolvenz ging.
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RE: ProstG: Deutsches Prostitutionsgesetz

Beitrag von fraences »

Neuregelung des Prostitutionsgesetzes SPD und Union wollen Freier bestrafen

Prostituierte werden oft ausgebeutet. Nicht nur von Zuhältern, sondern auch von Freiern. Das soll ein Ende haben. Den Sexkunden droht bei Fehlverhalten Strafe. Darauf einigten sich SPD und Union.
Eine Prostituierte in Flensburg. Einem jüngsten Beschluss zufolge plant eine mögliche Regierungskoalition von Union und SPD die Rechte der Prostituierten künftig zu stärken.
Eine Prostituierte in Flensburg. Einem jüngsten Beschluss zufolge plant eine mögliche Regierungskoalition von Union und SPD die Rechte der Prostituierten künftig zu stärken.


Das Prostitutionsgesetz aus dem Jahr 2002 soll drastisch verschärft werden. Darauf einigten sich nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" Union und SPD am vergangenen Dienstag.

"Wir werden nicht nur gegen die Menschenhändler, sondern auch gegen diejenigen, die wissentlich und willentlich die Zwangslage der Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution ausnutzen und diese zu sexuellen Handlungen missbrauchen, vorgehen", zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ aus dem Beschluss von Union und SPD. Details zu den Strafen sollen nicht in den Koalitionsverhandlungen, sondern im Gesetzgebungsverfahren festgelegt werden.
Aufenthaltsrecht für Opfer von Zwangsprostitution

Zudem ist geplant, Opfern von Zwangsprostitution, die aussteigen wollen, ein Aufenthaltsrecht zu gewähren. Selbst dann, wenn sie nicht bereit sind, vor Gericht gegen ihre Peiniger auszusagen.

In der großen Runde der schwarz-roten Koalitionsverhandlungen war es in den vergangenen Wochen zu harten Debatten über die Bekämpfung der Zwangsprostitution gekommen. Einigen Unions-Frauen gingen die Vorschläge der Arbeitsgruppe Inneres in dieser Frage nicht weit genug, hieß es immer wieder aus Verhandlungskreisen.

Sie forderten demnach neben einem Aufenthaltsrecht für Opfer von Menschenhandel und stärkeren Kontrollen von Bordellen auch die Bestrafung von Freiern, die Zwangsprostituierte wissentlich und willentlich sexuell ausbeuten. Die AG Inneres, deren Ergebnisse in der großen Runde beraten wurden, hatte diese Bestrafung zunächst nicht vorgesehen. Dem Bericht zufolge haben sich die Unions-Frauen nun durchgesetzt.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Polit ... rafen.html
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