BORDELLCHEFIN F. SCHIROW "Alice Schwarzer lügt"

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BORDELLCHEFIN F. SCHIROW "Alice Schwarzer lügt"

Beitrag von fraences »

BORDELLCHEFIN FELICITAS SCHIROW
"Alice Schwarzer ist eine Lügnerin"
Eine Reform des Prostitutionsgesetzes ist Mist und Alice Schwarzer erzählt Unsinn. Das behauptet Bordellbetreiberin Felicitas Schirow. N24 hat mit ihr über Prostituierte und Freier gesprochen.

Im "Café Pssst!" in Berlin-Wilmersdorf gibt es bald etwas zu feiern. Am 17. Dezember vor 16 Jahren eröffnete es. In Berlin, in der Stadt, in der sich so schnell alles dreht und wendet, ist das schon eine Leistung. Mehr noch, wenn es sich bei dem Café um ein Bordell, genauer: einer Anbahnungsgaststätte handelt. Denn in dieser Branche geht es ziemlich turbulent zu. In diesen Tagen steht das Geschäft mit dem gekauften Liebesglück mehr denn je in der Kritik.

So dürfte die Jubiläumsfeier im "Pssst!" getrübt ausfallen. Es hat sich eine Front breit gemacht gegen die Prostitution. In Frankreich sollen Freier künftig mit saftigen Geldstrafen belangt werden. Nun ist auch in Deutschland eine Änderung des Prostitutionsgesetzes im Gespräch. Dieses gilt als besonders lax. Die große Koalition will mehreren Berichten zufolge Freier dann bestrafen, wenn eine "erkennbare Zwangsprostitution" vorliege. Der Kampf gegen die Prostitution wird auch angetrieben von Frauenrechtlerin Alice Schwarzer. Diese promotet derzeit ihr Buch "Prostitution. Ein deutscher Skandal“. Schwarzer fordert zusammen mit 99 Prominenten schlicht die Abschaffung der Prostitution.
"Schwarzer arbeitet mit falschen Zahlen"
Felicitas Schirow ist die Betreiberin des "Cafe Pssst!". Die Frau hat schon mit jeder Menge Ellenbogen um das Bordell-Gewerbe gekämpft. Vor dem Verwaltungsgericht Berlin erstritt sie sich die offizielle Anerkennung ihres Lokals als Anbahnungsgaststätte für sexuelle Dienstleistungen. Das am 1. Dezember 2000 verkündete Urteil gilt als Meilenstein auf dem Weg zum aktuellen Prostitutionsgesetz sowie allgemein zur Entkriminalisierung der Prostitution in Deutschland.
Schirow hat hart gekämpft. Das tut sie auch dieses Mal wieder - für die Bordelle, für die weitgehend repressalienfreie Prostitution. "Alice Schwarzer erzählt Lügen", sagt sie im Gespräch mit N24. "Sie übertreibt extrem und arbeitet mit falschen Zahlen". Nun wolle sie ein paar Dinge klarstellen. Am 9. Dezember lädt sie zu einer Veranstaltung in der Urania Berlin. Es ist eine Art Gegenveranstaltung zu Schwarzers Buchvorstellung an gleicher Stelle vor wenigen Wochen. "Daten, Fakten – statt Schwarz(er) – Weiß denken", lautet der Titel der Podiumsdiskussion.
"Zwang, wenn kein Orgasmus?"
Man merkt am Grad der Empörung: Schirow kämpft um ihren Berufsstand, auch ein wenig um ihr eigenes Geschäft. Denn bei ihr ist es nicht anders als in vielen anderen Etablissements in Deutschland. Die Freier werden weniger. "Die wirtschaftliche Situation ist nicht besser geworden", sagt sie. "Es kommen nicht mehr so viele Geschäftsleute wie früher. Die Firmen buchen nicht mehr so viele Hotels. Übernachtungen werden weniger, Besuche im Bordell werden weniger." Es ist eine einfache Gleichung. Da kommt der Gesetzesvorschlag ungelegen.
Schirow stößt sich vor allem an dem Begriff Zwangsprostitution. "Das ist Ermessenssache. Ist für die Prostituierte schon ein Zwang, wenn sie keinen Orgasmus bekommt? Oder wenn sie irgendwo blaue Flecken hat?", fragt sie überspitzt. Sie befürchtet, dass die Freier durch ein solches Gesetz verunsichert werden, dass sie Angst bekommen.
Neues Prostitutionsgesetz ein "Schuss nach hinten"?
Dabei macht sie es ja selbst schon jahrelang vor, wie es gehen kann. Das "Café Pssst!" genießt einen guten Ruf. Die Atmosphäre im "Pssst!" entspricht so gar nicht den Klischeevorstellungen eines Bordells. "Es ist bei uns nicht plüschig. Man merkt eigentlich gar nicht, dass man in einem Bordell ist", sagt Schirow. Die rund 20 Frauen, die die Zimmer bei ihr für 50 Euro buchen, kennt sie aus dem Effeff. Gegenseitiges Vertrauen sei wichtig, sagt Schirow. Aber sie weiß auch, dass das nicht überall so ist.
Repressalien vonseiten des Staates seien ein "Schuss nach hinten", sagt sie. Eine Kriminalisierung der Prostituierten sei kontraproduktiv. Es sollten dagegen mehr Anlaufstellen für Prostituierte geschaffen werden. Sozialarbeiter sollten häufiger die Bordelle aufsuchen, rät sie. Und schließlich müsse man auch an die Freier appellieren, nicht immer die "günstigsten Angebote" wahrzunehmen und bei Verdacht auf Zwangsprostitution auch mal eine Anzeige zu machen.
Doch wie viel Eigenverantwortung haben die Freier? Zumindest sorgen sie sich um die Jobs der Prostituierten. Dies jedenfalls geht aus den Erzählungen von Schirow hervor. So sei es immer wieder vorgekommen, dass Freier mit den Dienstleistungen der Frauen jahrelang unzufrieden gewesen seien. Die Freier hätten Schirow nur selten, und wenn dann viele Jahre später, davon etwas erzählt. Der Grund: "Sie wollten nicht, dass die Mädchen ihren Job verlieren." Um nichts anderes geht es auch Felicitas Schirow.

http://www.n24.de/n24/Wissen/Kultur-Ges ... erin-.html





3 Wochen zuvor
Sexworker protestieren bei der Buchvorstellung von Schwarzer
viewtopic.php?p=136611#136611

Das Buch
viewtopic.php?p=136262#136262
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Prostitutionsdebatte mit Christiane Howe, Felicitas Schirow

Beitrag von fraences »

Prostitutionsdebatte mit Christiane Howe, Felicitas Schirow und Rita Knobel-Ulrich | rbb Kulturradio
Durch ResearchProjectKorea

Wie Kann die Situation von Prostituierten in Deutschland verbessert Werden? Christiane Howe, Soziologin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Felicitas Schirow, Bordellbetreiberin des Café Pssst! und Sexarbeiterin, und Rita Knobel-Ulrich, Journalistin, Diskutieren mit Julia Riedhammer Gesetz über die Markt folgen des Prostitutionsgesetzes, Pays Welche Änderungen Sinnvoll wären, und Wie kann die Situation für Prostituierten in Deutschland verbessert werden Kann.

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Video zur Veranstaltung in Berlin Daten und Fakten

Beitrag von fraences »

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Beitrag von Kasharius »

Ich finde es aller Ehrenwert und höchst beachtlich, daß es Frau Schirow gelungen ist, innerhalb kurzer Zeit ein derart hochbesetztes Podium zusammen zukriegen. Den veröffentlichten Artikel nach wurde auf hohem Niveau aber auch kontrowers diskutiert. Auch auf der Veranstaltung von Frau Schwarzer wurden sehr unterschiedliche Sichtweisen deutlich, ob sie das nun wollte, oder nicht.

Das bedeutet: Auch in Bezug auf Sexarbeit herrscht Meinungspluralismus UND das wiederum spricht gegen deren Sittenwidrigkeit und gegen ein Verbot. Es ist gesellschaftlich nicht akzeptiert.
Nach meiner Meinung gilt es jetzt konkrete gesetzliche Regelungen zu entwickeln und in die Debatte einzuführen denn am Ende des Tages wird ein konkreter Gesetzentwurf im Raum und zur Abstimmung stehen.


Kasharius grüßt

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sammlung aller Zeitungsartikel zur Veranstaltung von Felicitas gemeinsam mit den Expertinnen


www.facebook.com/events/174738429401554 ... 332278897/



Als Reaktion auf dies Schwarzer-Veranstaltung viewtopic.php?p=136512#136512 SW only

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fraences
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RE: Video zur Veranstaltung in Berlin Daten und Fakten

Beitrag von fraences »

"Prostitution ist nicht gleich Menschenhandel!"
Experten verbünden sich gegen Schwarzer


Von Julian Vetten

Mit einem flammenden "Appell gegen Prostitution" will Alt-Feministin Alice Schwarzer die "fremdbestimmten" Huren aus ihrer Opferrolle retten. Die aber organisieren eine hochkarätig bestzte Gegenveranstaltung, um mal einiges klarzustellen.

Manche Menschen haben eine Aura. Politiker sind mit einer autoritären exzellent beraten, während Philosophen die weise Variante gut zu Gesicht steht. Felicitas Schirows Aura ist feucht-fröhlich. Wer mit der 56-Jährigen zusammentrifft, bekommt unweigerlich Lust, eine Flasche Schampus zu köpfen und ordentlich einen draufzumachen. Soft skills, wie gemacht für ihre Profession: Schirow war eine der bekanntesten Prostituierten Deutschlands und ist heute Bordell-Besitzerin.

Schampus gibt es an diesem Abend in der Urania zwar vorerst nicht, feucht-fröhlich ist die Stimmung in dem plüschig roten Saal aber trotzdem. Anstelle einer trockenen Einleitung schmettert die Prostituierte im farblich passenden Abendkleid ihren Gästen zur Begrüßung ein selbst getextes Protestlied entgegen - reichlich schief zwar, dafür aber voller Inbrunst.

Kurz gesagt: Schirow ist ein Wirbelwind der guten Laune. Und das, obwohl sie eigentlich ganz schön sauer ist - auf Alice Schwarzer und ihren hoch medienwirksamen "Appell gegen Prostitution". Die Alt-Feministin hatte noch vor einigen Wochen am selben Ort behauptet, dass Prostitution generell mit Menschenhandel gleichzustellen sei und eine erdrückende Mehrheit der Huren fremdbestimmte Opfer. Das wollte Schirow so nicht auf ihrem Berufsstand sitzenlassen und hat kurzerhand eine Gegenveranstaltung aus der Taufe gehoben, die die Verhältnisse geraderücken soll. Sperriger Titel der Expertenrunde: "Das habe ich mir ja ganz anders vorgestellt: Daten und Fakten statt Schwarz(er)-Weiß-Denken."

"Prostitution ist nicht gleich Menschenhandel"

Und tatsächlich liefert die streitbare Bordell-Besitzerin, was sie verspricht. Von einer Kriminalistin über eine auf Prostitution spezialisierte Soziologin bis hin zur emeritierten Kriminologie-Professorin sitzen acht Spezialisten auf der Bühne, die sich seit Jahren oder gar Jahrzehnten mit der brisanten Thematik auseinandersetzen. Dass Schirow bei der Zusammenstellung der Runde vor allem auf Expertise geachtet hat, ist der Organisatorin hoch anzurechnen und kein Vergleich zu Schwarzers fünfköpfigem Gremium, das vor allem die radikale Verbots-Haltung der Emma-Herausgeberin untermauern sollte.

"Prostitution ist nicht gleich Menschenhandel, aber Menschenhandel ist ein Teil der Prostitution", sagt etwa die Berliner LKA-Leiterin Rudat, die die Zahl der Berliner Prostituierten auf 6000 bis 8000 schätzt und auf die 365 Delikte im Rotlichtmilieu verweist, welche die Polizei 2012 erfasst hat - und von denen 25 Prozent mit dem "Verlust der sexuellen Selbstbestimmung" zu tun hatten. "Das Erörtern von Menschenhandel gehört in eine völlig andere Veranstaltung", findet dagegen Kriminologin Frommel und wird dabei von der Grünen-Politikerin Gesine Agena unterstützt: "Das Prostitutionsgesetz von 2002 war nie dazu da, den Menschenhandel zu bekämpfen."

Dass Alice Schwarzer Prostitution mit Menschenhandel gleichsetzt, darauf zumindest können sich alle Diskussionsteilnehmer einigen, sei reine Demagogie. Ein boulevardtaugliches Werkzeug, das Politiker zu vermeintlich wählerbringenden Kurzschlussgesetzen verführen soll. "Und das ist ja das Bedauerliche: Dass viele Politiker nach Verboten schreien, ohne überhaupt anständig recherchiert zu haben", sagt Evrin Sommer, frauenpolitische Sprecherin der Linken. Warum das so ist, erklärt Frommel: "Sex and crime packt die Menschen und lässt auf den ersten Blick kaum Widerspruch zu. Als Frau wie als Mann wird es einem sehr schwer gemacht, sich zu diesem Tabuthema zu positionieren."

"Widerliche und menschenverachtende Praxis"

Die Tabuisierung scheint auch der Knackpunkt in der ganzen Debatte zu sein. "Manchmal denke ich mir: Meine Güte, die nachfolgenden Generation sind ja ganz schön konservativ", sagt Frommel leicht resigniert. Die Kriminologin hat seit seit der Liberalisierung der Prostitution vor nur elf Jahren einen gesellschaftlichen "Rollback" vollzogen. Das sei ein perfekter Nährboden für die Fantasiezahlen und vermeintliche Vorzeigemodelle, die seit Schwarzers Appell durch die Medien geisterten. "Von einem rasanten Anstieg des Menschenhandels kann keine Rede sein", stellt die Kriminalistin Rudat fest und verweist auf die Internetseite des BKA, wo die Zahlen nachzulesen seien.


Percy MacLean, der als Richter vor mehr als zehn Jahren mit einem Präzedenzurteil die Schließung von Schirows "Café Pssst" verhinderte, vermittelt derweil einen Eindruck der bizarren Blüten, die das von Schwarzer so intensiv beworbene Prostitutionsverbot in Schweden treibt: "Die Beamten überprüfen mit strahlenintensiven Röntgenkameras auf dem Straßenstrich, was im Inneren der Autos vor sich geht – Beweisaufnahmen, um Freier zu überführen und zu bestrafen. Das ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern vor allem eine widerliche und menschenverachtende Praxis."

Das Erfrischende an der Diskussion ist, dass die versammelten Experten tatsächlich ganz ohne Schwarz-Weiß-Denken auskommen. Zwar lautet die einhellige Meinung, dass Prostitution weder verboten werden kann noch soll – das heißt aber nicht, dass alle acht mit der herrschenden Rechtslage zufrieden wären. "Wenn Freier wissentlich und willentlich die Lage einer Zwangsprostituierten ausnutzen, sollten sie rechtlich belangt werden können", wünscht sich etwa Grünen-Politikerin Agena, während Frommel vor allem die Einführung des Gewerberechts fordert, um mit der Kontrolle von Löhnen, Mieten und Arbeitsbedingungen die Kriminalität eindämmen zu können.

Die oft selbstkritische Veranstaltung ist kaum zu vergleichen mit der Hexenjagd, die Alice Schwarzer noch vor einigen Wochen an derselben Stelle veranstaltete. An einem offenen Diskurs war die Alt-Feministin aber auch nie wirklich interessiert gewesen, folgert Frommel: "Schwarzer fährt eine demagogische, pseudo-feministische Kampagne". Der tobende Applaus gibt ihr Recht.

www.n-tv.de/panorama/Experten-verbuende ... 97926.html
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Marc of Frankfurt
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Chefdemagogin Chantal Louis

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sehr raffiniert gemacht und technisch auf hohem Niveau, wie die Zeitung EMMA die Veranstaltung versucht runter zu machen


Von Chantal Louis
www.emma.de/artikel/felicitas-und-der-richter-312947




Siehe auch den fortgeführten Kampf um Worte und Fakten in den Kommentaren.
Diskussion auch hier www.facebook.com/emma.magazin/posts/741234225905598
Nachtrag, erfahre gerade, dass unsere Leute jetzt dort Schreibsperre bekommen haben plus totalverbannt wurden von der EMMA-FB-Seite. So schwach sind die EMMA-Feministen, dass sie die Konfrontation nur durch Zensur/Vertreibung bestehen können.





Das Faktum der erstochenen Sexarbeiterin Jasmin in Schweden hat der demagogisch bestens geschulten Frau Louis dann aber doch die Sprache verschlagen. Sie gerät an die Grenze zur Kognitiven Dissonanz, wenn sie formuliert "ohne Worte".
www.emma.de/comment/12289#comment-12289

Was die Prostitutionsdebatte mit dem sprichwörtlichen Glas Wasser gemein hat
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=137617#137617

Martin*
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Beitrag von Martin* »

Podiumsrunde zur Prostitutionsdebatte

Alle gegen Schwarzer

Prostitution verbieten? Nicht, wenn es nach Bordell-Betreiberin Felicitas Schirow geht. Sie lud am Montag in Berlin zu einer „Experten-Anhörung“.

Der Name Alice Schwarzer wird an diesem Abend in Berlin so oft genannt, dass es nicht zählbar ist. „Warum?“, fragt eine Dame aus dem Publikum, „sie ist keine Politikerin, keine Expertin.“ Ein anderer merkt an: „Da müssen Sie aufpassen, das ist keine Debattenkultur mehr, sondern Hetze.“

Ein riesig anmutender Theatersaal, in dem die Zuhörer sich gut verteilen – sich aber umso heftiger bemerkbar machen. Auf einem Podium in der Berliner Urania sitzen acht Experten, die zum Thema Prostitution referieren. Die Kriminologin und Rechtsprofessorin Monika Frommel ist eine von ihnen. Sie antwortet: „Schwarzer hat eine demagogische pseudofeministische Kampagne gestartet. Sie ist reaktionär geworden.“

Vier Wochen zuvor saß Alice Schwarzer auf derselben Bühne, um ihr Buch „Prostitution. Ein deutscher Skandal“ vorzustellen. Zeitgleich startete sie einen prominent besetzten Anti-Prostitutions-Appell in der Zeitschrift Emma. Deshalb hat Felicitas Schirow reagiert. Sie arbeitete selbst als Prostituierte und ist seit 1997 Besitzerin des Bordells „Café Pssst!“

Im Jahr 2000 erreichte sie vor Gericht die offizielle Anerkennung ihres Lokals. Die Urteilsbegründung: Prostitution sei nicht mehr sittenwidrig. Schirow sagt, die Feministin Schwarzer diskriminiere Prostituierte und Freier zugleich. Aus diesem Grund lud die Bordellbesitzerin in einem Kleid so rot wie der Vorhang hinter ihr zur „Experten-Anhörung“: „Daten und Fakten zur Prostitution, die vielleicht überraschen. Statt Schwarz(er)-Weiss Denken.“
Verbot bedeutet Entmündigung

Zu Beginn heißt es dann auch gleich: Es gibt keine verlässlichen Daten. Der Untertitel der Veranstaltung ist mit der Klammer zu lesen: „Statt Schwarzer- Weiss denken“. Denn Verbots-Vertreter sind nicht anwesend. Entsprechend einig sind sich die Referenten: Ein Verbot der Prostitution verletze das Persönlichkeitsrecht. In Schweden sei Prostitution verboten, was dazu führe, dass die Sexarbeiterinnen entmündigt würden.

Das Prostitutionsgesetz müsse verbessert werden, beispielsweise um das Gewerberecht. So hätte die Gewerbeaufsicht die Möglichkeit, Ausbeutung durch Zuhälter zu verhindern und die Frauen zu schützen. Eine Bestrafung der Freier wäre schwer realisierbar und menschenverachtend.

Polizistin Rudat versucht eine „fachliche Betrachtung“: „Prostitution ist nicht gleich Menschenhandel. Aber es zieht Kriminelle an, weil man damit viel Geld verdienen kann.“ Gewalt spiele eine Rolle, „Zuhälter schlagen Frauen, Frauen schlagen Frauen. Das ist eine Begleiterscheinung der Prostitution. Wir finden immer noch Menschenhandelsopfer in dem Bereich.“

Das will das Publikum nicht akzeptieren. Die Prostitution mit der Menschenrechtsdebatte zu verbinden, das sei schädlich. „Sex und Crime hat die Leute schon immer gepackt“, sagt die Kriminologin Monika Frommel.

Dann erwähnt eine Frau aus dem Publikum sogenannte Freier-Foren im Internet. Menschenverachtend sei das, was dort Freier schreiben, sexistisch und frauenfeindlich. Die Antwort: Das dürfe man nicht so ernst nehmen, im Internet schrieben eben viele einfach mal etwas, ohne darüber nachzudenken. Außerdem seien Feministinnen ebenso menschenverachtend mit ihren Aussagen über Sexarbeiterinnen.

Kritisiert wurde zudem die Emotionalisierung und Moralisierung des Themas. Als eine Künstlerin sagt, sie arbeite mit Sexarbeiterinnen und habe den Eindruck, viele würden unter Druck gesetzt, lässt man sie nicht ausreden. Sie wird aus dem Plenum geschimpft. „Das mag ich gar nicht, wenn man mich so angeht“, sagt sie und verlässt den Saal. Schade, es hätte eine richtige Debatte werden können.

http://www.taz.de/Podiumsrunde-zur-Pros ... e/!129146/

lemon
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Vortragsmanuskript

Beitrag von lemon »

Im Rahmen der Veranstaltung in der Urania hielt ich einen Vortrag mit einem Fokus auf Europa und die asiatisch-pazifische Region über die Auswirkungen von Prostitutionsgesetzen und Gesetzen zur Bekämpfung des Menschenhandels auf die Menschenrechte von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern zu berichten.

Mein Vortrag behandelte unter anderem die Menschenrechtsverletzungen bei den kürzlichen Razzien im Londoner Stadtteil Soho, sowie Erkenntnisse aus dem Bericht der Vereinten Nationen mit dem Titel „Sexarbeit and Recht im Asiatisch-Pazifischen Raum“, und die nachweislichen negativen Folgen des viel diskutierten Sexkaufverbots in Schweden.

Da nach der Veranstaltung mehrere Gäste mit der Bitte um eine Kopie meines Vortragsmanuskripts an mich herantraten, stelle ich es hiermit zur Verfügung. Bitte den Rechtshinweis beachten.

Vortrag in der Urania | Matthias Lehmann
Always forgive your enemies; nothing annoys them so much. - Oscar Wilde

Bild

http://researchprojectgermany.wordpress.com

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Kurz-Video

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Die Highlights






oder als Link zum weitergeben:
www.vimeo.com/82143913

Einladungsflyer:
www.issuu.com/prostitution/docs/prostitutionsgesetz



www.prostitutionsgesetz.tumblr.com (sieht aus wie http://zeitung.sexworker.at ;-)

www.facebook.com/prostitutionsgesetz

www.facebook.com/events/174738429401554/

www.twitter.com/PROstGesetz

pro.stitutionsgesetz ät gmail.com (Felicitas Shirow)




___
Dies ist m.E. die erste Veranstaltung der Hurenbewegung im Deutschsprachigen Raum und sexworker.at-Land, die umfassend über die digitalen Netzmedien vorbereitet, beworben und jetzt auch dokumentiert wurde in Text, Bild UND Video. Mein Kompliment.

(Vgl. Fachtagungen Prostitution seit 1985 www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=572 wo auch die ersten Videos aus USA und Australien seit 2010 auftauchen.)

Damit haben wir dank Einsatz von Ex-Sexarbeiterin und Betreiberin Felicitas den Technologiesprung zur Hurenbewegung2.0 endlich geschafft *hurra* wo das Sexworker Forum seit 2005 ein integraler Bestandteil ist.

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Kasharius
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Bravo Felicitas

Beitrag von Kasharius »

Nochmal großes Lob für Felicitas Schirow :023 .

Vor allem das letzte im Video wiedergegebene Statement von ihr fand ich richtig Klasse!!!

Schön zu sehen, wie sich engagierte SW die Deutungsmacht zum Thema SExarbeit nicht von EMMA & Konsorten entreißen lassen.

Kasharius grüßt

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

Sorry, ich wollte gar kein neues Thema, sondern nur ne neue Antwort im Thread zu Felicitas Veranstaltung am 9. Dezember in der Urania posten...! Kann das Jemand zurechtverschieben - Danke

Kasharius grüßt

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RE: BORDELLCHEFIN F. SCHIROW "Alice Schwarzer lügt"

Beitrag von IkarusDX »

Solche Aktionen wie die von Felicitas Schirow und Menschen wie sie, die sich so offensiv einsetzen bräuchten wir noch mehr, das meinte ich mit Gegenöffentlichkeit.

Aber auch solche Aktionen wie diese hier:

Halt die Klappe Alice ,

auch davon bräuchten wir mehr. Hut ab vor den Damen die dort vor Ort waren und diese diffamierenden Aussagen nicht einfach unwidersprochen vor dem Publikum haben stehen lassen.

Sowas gibt Hoffnung.

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nicole6
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Beitrag von nicole6 »

heute morgen beim Frühstück schaute ich Nachrichten beim ZDF.
Dabei wurde eine bald kommende Sendung angesagt.
Es wird um "die Lügen der Alice Schwarzer" gehen,
wie der Ankündungstext für die Sendung wörtlich lautete,
und den unehrlichen Feldzug der Schwarzer gegen die Sexarbeit.
Kurz wurde eine Sexarbeiterin eingeblendet, welche zur Kamera
hingewendet sagt, sie habe mit Freude und freiwillig ihren
Beruf ergriffen, und finde darin ihren Lebenssinn.
Leider wurde die Sendezeit nur am Anfang des Clips gesagt,
und am Ende nicht mehr wiederholt!
Es muss aber diese Tage sein!
Weis jemand von euch mehr davon wann diese Sendung kommen wird?

Nicole

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Beitrag von Kasharius »

@nicole6

könnte das die Sendung am 14. Januar 2014 auf Phoenix sein...?

Kasharius grüßt

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Melanie_NRW
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RE: BORDELLCHEFIN F. SCHIROW "Alice Schwarzer lügt"

Beitrag von Melanie_NRW »

Hmmm vllt auf ARD und nicht ZDF?

http://programm.ard.de/TV/daserste/pano ... esprogramm

Rotlicht: die verlogene Kampagne gegen die Prostituierten

Frau Eva Högl (SPD) postete gerade dazu:

Heute 21.45 Uhr ARD Panorama zu "Rotlicht: die verlogene Kampagne gegen die Prostituierten" - mit Interview mit mir.

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nicole6
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RE: BORDELLCHEFIN F. SCHIROW "Alice Schwarzer lügt"

Beitrag von nicole6 »

cara Melanie,

ja ! das muss es sein!
der Fernseher lief, und ich wurde erst aufmerksam, als der
Name der Schwarzer gefallen ist. Und danach wurde der
Kanal und die Zeit nicht mehr wiederholt! Als ich dann
auf der Webseite vom ZDF nachschaute, fand ich nichts.

ciao!
Nicole

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

@Melenie
@Nicole6

...wollte ich auch gerade posten - zu spät... :002

Auf jedenfall ist jetzt nach der Schwarzer-Kampagne ein medialer Rollback zu beobachten und das ist doch schon mal gut so!

Viel Spaß beim zuschaun und Dank an @Melanie für Deinen Einsatz an der Medienfront.

Kasharius grüßt