LokalNachrichten: KÖLN

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Marc of Frankfurt
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Re Hunt Oil, Silberspekulation...

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für die tollen Ergänzungen.

Zu Geld- und Finanzthemen schlage ich vor diese Threads zu nutzen:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=5319
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=2288

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friederike
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von friederike »

Lieber Marc - vielen Dank!
Die Lektüre der "Klassiker" ist immer wieder zu empfehlen ...
LG,
Friederike

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fraences
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

Wie lang darf der Arbeitsweg für Huren sein?

Die Bekämpfung der Straßenprostitution ist ein Dauerbrenner der kölschen Politik. Im Süden wurden Sperrbezirke erlassen, um den Strich aus Wohngebieten zu verlagern. Nun fragte die Politik im Gesundheitsausschuss nach. Errechnet wurde, dass der Weg zum neuen Arbeitsplatz für die Huren nun zwei Kilometer ausmache. Die Politiker wollten wissen, ob es den Frauen tatsächlich gelänge, ihn zurückzulegen. Die Stadt verweist auf einschlägige Erfahrungen beim Outsourcing anderer Sex-Meilen. Sie fasst zusammen: Das Zurücklegen einer Strecke von zwei Kilometern sei für Prostituierte „zumutbar und erfolgsversprechend“.

http://www.express.de/koeln/colonia-cur ... 25634.html
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nina777
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Beitrag von nina777 »

29.6.2012

MIT HYBRID-AUTOS

Lausch-Angriff auf den Straßenstrich

KÖLN –
Das Ordnungsamt startet einen Lausch-Angriff auf den Kölner Straßenstrich! Um Huren und Freier im Sperrbezirk bei der illegalen Anbahnung besser erwischen zu können, schleichen sich die Mitarbeiter des Ordnungs- und Verkehrsdienstes mit modernen Hybrid-Autos an.


Vor einem Jahr hat die Stadt die Brühler Landstraße von sechs bis 20 Uhr zur sexfreien Zone erklärt. Wer im Sperrbezirk Kontakt mit Prostituierten aufnimmt, um die schnelle Nummer gegen Geld zu verabreden, riskiert harte Strafen. Freier kriegen 75-Euro-Knöllchen nach Hause geschickt, Huren zahlen bis 1000 Euro und kassieren Platzverweise.

Die Ordnungsamtler kurven mit einem Toyota Prius über den Sperrbezirk. „Der Hybrid ist durch den Elektro-Motor so leise, dass wir oft erst im letzten Moment wahrgenommen werden“, erklärte eine Ordnungshüterin im Rahmen eines Gerichtsprozess – eine Hure war hier wegen Körperverletzung angeklagt, weil sie die städtische Angestellte angegriffen hatte. Nur wenn Hure und Freier in flagranti erwischt werden, kann es die Strafen setzen.

Das Ordnungsamt hat drei zivile Hybrid-Fahrzeuge. Extra für den Straßenstrich seien die Fahrzeuge aber nicht angeschafft worden, erklärt Ordnungsamts-Chef Robert Kilp.

Durch die Kontrollen seien viele potenzielle Freier abgeschreckt worden – im ersten Halbjahr gab’s elf Knöllchen, für Huren 142 Platzverweise.

http://www.express.de/koeln/mit-hybrid- ... 03218.html
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Beitrag von nina777 »

7.11.2012

ANFRAGE

SPD will Details zu Bordellen

Leverkusen.Müssen Bordelle vom Ordnungsamt genehmigt werden? Und wie viele Bordelle gibt es in Leverkusen? Diese Fragen möchte die SPD-Ratsfraktion von der Verwaltung beantwortet haben.


Nach der Empörung über die geplante Eröffnung eines Herren-Bordells an der Humboldtstraße in Opladen ab Dezember hat die SPD nun eine Anfrage an Reinhard Buchhorn gestellt: Der Oberbürgermeister soll in einer der kommenden Ratssitzungen berichten, ob Bordelle in Leverkusen grundsätzlich ordnungsbehördlich genehmigungspflichtig sind.

Zudem möchte die Partei beantwortet wissen, wie viele Bordelle derzeit in der Stadt existieren und wie viele Steuern diese der Stadt bringen.

Auf Nachfrage des Leverkusener Anzeiger erklärte eine Sprecherin der Stadtverwaltung, Bordelle müssten grundsätzlich von verschiedenen Fachbehörden wie dem Ordnungsamt und der Bauaufsicht genehmigt werden. Zur Anzahl gegenwärtig existierender Bordell konnte die Sprecherin keine Angaben machen, eine Liste darüber werde nicht geführt. Ebenso wenig konnten Angaben zu den Steuereinnahmen in der Vergangenheit gemacht werden. Die Verwaltung werde der Anfrage nachgehen.

http://www.ksta.de/stadt-leverkusen/anf ... 16504.html
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fraences
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

Oben-ohne-Demo vor Kölner Puff

„Mit blanker Brust bekommen wir mehr Aufmerksamkeit für unseren Protest“, sagt eine der Femen-Frauen

Köln – Mit nackten Tatsachen gegen nackte Tatsachen: Acht Damen der internationalen Frauenbewegung „Femen“ zogen gestern vor Europas größten Puff blank.
OBEN OHNE GEGEN ZWANGSPROSTITUTION UND AUSBEUTUNG!


Während drinnen die Prostituierten (hier arbeiten insgesamt 100) ihre Freier beglückten, schrien die Femen ihre Botschaft heraus: „Der Mensch ist keine Ware!“
Auf Plakaten und ihren Brüsten standen Botschaften wie „Freiwillig oder Zwang, das kann kein Freier wissen“. Höhepunkt der Aktion: Eines der Mädchen warf zwei Kilo altes Schweinefleisch auf den Boden.
„Damit wollen wir zeigen, dass Frauen kein Stück Fleisch sind“, erklärte Aktivistin Melanie. „Aus dem Land der Dichter und Denker ist das Land der Freier und Zuhälter geworden. Wir sind nicht gegen Prostitution, aber gegen die Ausbeutung von Frauen.“
Laut Gesundheitsministerium gibt es in NRW rund 28.000 Prostituierte, etwa 1800 davon arbeiten in einem der 280 Puffs in Köln und Leverkusen. Die Bordelle werden zwar laut Polizei regelmäßig kontrolliert. Wie viele Frauen zur Prostitution gezwungen werden, ist aber unklar. Die meisten Betroffenen schweigen aus Angst.
Pascha-Geschäftsführer Armin Lobscheid war während der Protestaktion nicht da. Er hatte seine Securities angewiesen, nichts gegen die Oben-ohne-Demo zu unternehmen.
DAS GESCHÄFT MIT DEM SEX

SO LÄUFT ES

15 Milliarden Euro Umsatz mit der Prostitution allein in Deutschland. Laut „Tagesspiegel“ gibt es rund 400 000 Huren im Land. Deren Dienste werden täglich von bis zu 1,5 Mio. Männern gekauft. 87 Prozent der Frauen arbeiten in Bordellen, nur 13 Prozent auf der Straße – dort ist es besonders gefährlich.
In Köln gibt es auf dem Strich an der Geestemünder Straße Verrichtungsboxen mit Alarmsystem und Beratungsangebote vor Ort. Am neuen Bonner Strich an der Immenburgstraße gibt es sogar einen Wachdienst. Dafür müssen die Damen aber auch am Automaten eine Steuermarke (6 Euro) ziehen.
(weg)

http://www.bild.de/regional/koeln/demon ... .bild.html
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fraences
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

SPERRBEZIRK
Prostitution sorgt für Diskussionen


Immer wieder beschweren sich Bürger über den "Straßenstrich" an der Landstraße 213/279 an der Autobahnbrücke und auf der L361 bei Broich. Die Stadt gibt an, dass sie keine rechtliche Möglichkeit gegen die Prostituierten habe.
Immer wieder ärgern sich Bedburger über den „Straßenstrich“, über Prostituierte, die an der Landstraße 213/279 an der Autobahnbrücke und auf der L 361 bei Broich ihre Dienste anbieten. So manchen Bürger stört das.

Der WDR griff das Thema nun im Fernsehen auf. Die Stadt, die nach Meinung der Befragten etwas unternehmen sollte, reagierte auf die Anfrage des Senders mit einer Pressemitteilung. Es gebe „keine rechtliche Möglichkeit“ gegen die Straßenprostitution. Seit dazu 2002 ein Gesetz erlassen wurde, gelte freiwillige Prostitution ohne kriminellen Hintergrund als legal. Nur wenn sich die Frauen in der Nähe von Spielplätzen, Kindergärten oder Schulen aufhielten oder in anderen Bereichen, die Kinder und Jugendliche nutzen, könne die Stadt einschreiten. Das sei in Bedburg aber nicht der Fall.

Sperrbezirk denkbar

Denkbar sei aber, so heißt es in der Mitteilung, die Einrichtung eines Sperrbezirks, um die Prostitution in bestimmten Gebieten zu verhindern. Dafür sei jedoch die Bezirksregierung Köln zuständig. Und diese habe der Stadt auf Anfrage bereits im Oktober vergangenen Jahres „deutlich gemacht“, dass ein Sperrbezirk in Bedburg rechtlich nicht in Frage komme, jedenfalls nicht, wenn sich die Prostituierten weiter an der Autobahnbrücke und an der L 361 aufhielten.
Die Bereiche würden aber unabhängig davon regelmäßig von Polizei und Ordnungsamt kontrolliert, teilt die Stadtverwaltung mit. Aus Bedburger Sicht sei die Situation „äußerst unbefriedigend“. Aber ein grundsätzliches Verbot der Prostitution an den beiden Landstraßen sei rechtlich nicht möglich.

www.ksta.de/bedburg/sperrbezirk-prostit ... 98962.html
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ehemaliger_User
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Aus Politik und Zeitgschichte

Beitrag von ehemaliger_User »

"Das Parlament" 09/2013

http://www.das-parlament.de/2013/09/Beilage/001.html

Sabine Reichert , Anne Rossenbach
„Wir wollen den Frauen Unterstützung geben.“ Ein Gespräch







Sarah Laukamp: Auf der Geestemünder Straße haben Prostituierte seit 2001 die Möglichkeit in einem geschützten Raum ihrer Tätigkeit nachzugehen. Wie ist dieses Projekt entstanden?

REICHERT: In der Zeit vor 2001 gab es vor allem in der Kölner Innenstadt viel Straßenprostitution. Rund um den Reichenspergerplatz und den Ebertplatz sind jahrelang Frauen anschaffen gegangen. In diesem Gebiet haben sich vorwiegend drogenabhängige, in den meisten Fällen heroinabhängige, Frauen prostituiert. Da es sich hierbei um ein Wohn-, Büro- und Geschäftsviertel handelt, kam es zu Beeinträchtigungen der Anwohner, die darüber klagten, dass Freier Frauen und auch Kinder angesprochen haben und dass Spritzen und benutzte Kondome in den Vorgärten und auf der Straße gefunden wurden. Die Anwohner haben Lösungen gefordert. Obwohl in Köln ein sogenannter Sperrbezirk gilt, hat er die Zielgruppe der drogengebrauchenden Prostituierten nicht erreicht. Diese haben sich nicht an die Sperrbezirksverordnung gehalten, sondern versucht sie zu umgehen. Nachdem verschiedene Maßnahmen (Platzverweise, Anzeigen und so weiter) erfolglos blieben, war das Projekt Geestemünder Straße sozusagen der „letzte Versuch“. Es wurde erkannt, dass es nicht möglich ist, die Straßenprostitution aus der Stadt zu verdrängen, ohne den Frauen Alternativen zu bieten. So entstand der ausgelagerte Straßenstrich auf der Geestemünder Straße in Zusammenarbeit der Stadt Köln, dem Gesundheitsamt, der Polizei und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF).

Wie stehen Sie zur Einrichtung von Sperrbezirken?

REICHERT: Sperrbezirksverordnungen werden eingeführt zum Schutz der Jugend und des öffentlichen Anstands. Es ist in vielen Gebieten sinnvoll, zum Schutz der Anwohner Sperrzonen einzurichten. Es ist jedoch problematisch, wenn keine Alternativplätze angeboten werden. Denn irgendwo werden die Menschen arbeiten. Oft führt das dazu, dass Prostitution an den Rand der Stadt gedrängt wird. So ist das zum Beispiel auch im Kölner Süden der Fall. Hierbei stellt sich das Problem, dass die Frauen nicht unter sicheren Bedingungen arbeiten können. Es ist gefährlich, an einem menschenleeren Ort zu einem Freier ins Auto zu steigen. Das erschwert die Arbeit der Frauen und macht sie riskanter.

Sind damals auch andere Maßnahmen diskutiert worden außer der Schaffung eines ausgelagerten Straßenstrich?

REICHERT: Es wurden ganz unterschiedliche Ideen zum Umgang mit der Prostitution in der Innenstadt aus ordnungs-, aber auch aus gesundheits- und sozialpolitischer Perspektive diskutiert. Der SkF arbeitet seit 1996 gezielt im Bereich der Straßenprostitution. Wir haben von sehr vielen Frauen erfahren, die Opfer von Gewalt wurden. Wir haben wöchentlich von Vergewaltigungen, Nötigungen und Erniedrigungen gehört. Wir sind der Ansicht, dass, wenn man Prostitution nicht verhindern kann, für die Frauen zumindest die Möglichkeit geschaffen werden muss, in Sicherheit zu arbeiten. Unabhängig davon, wie man zu Prostitution oder Sexarbeit steht, gibt es Menschen, die diese Dienstleistungen anbieten, und andere, die sie in Anspruch nehmen. Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht, wie die Frauen arbeiten können, ohne zusätzlich zu dieser belastenden Tätigkeit noch Opfer von Gewalt zu werden. Nach der Diskussion verschiedenster Konzepte haben wir von einem geschützten Straßenstrich in Utrecht in den Niederlanden erfahren, an dem Polizei und Sozialarbeit Hand in Hand arbeiten, um die Sicherheit der Frauen zu erreichen. Zusätzlich gab es Beratungsmöglichkeiten, zum Beispiel um mögliche Wege zum Ausstieg aus der Prostitution aufzuzeigen. Ein weiteres Ziel war die Beschwerdefreiheit der Anwohner und ein Verhindern des Ausuferns der Straßenprostitution. Dieses Konzept fanden wir sehr interessant. Gemeinsam haben die Kooperationspartner dann die Umsetzung für Köln initiiert.

Gibt es in Köln trotz Sperrbezirk und dem Projekt Geestemünder Straße nach wie vor Frauen, die ungeschützt der Straßenprostitution nachgehen?

REICHERT: Im Kölner Süden gibt es einen weiteren Straßenstrich, für den auf Drängen der Anlieger 2011 eine neue Sperrbezirksverordnung erlassen wurde. Um die Brühler Landstraße ist die Prostitution nun in der Nacht erlaubt, in anderen Gebieten kann man rund um die Uhr arbeiten. Es hat sich aber gezeigt, dass die drogengebrauchenden Frauen nicht mit den Zeitfenstern umgehen können und sich auch nicht an Sperrbezirksverordnungen halten. Wenn eine drogenabhängige Frau morgens Entzugserscheinungen hat, wartet sie nicht bis 20 Uhr, bis sie versucht, sich das Geld für ihre Drogen zu beschaffen. Ein schwieriges Gebiet ist Meschenich. Dort gilt der Sperrbezirk. In den letzten Jahren wurden viele Menschen in sozial schwierigen Situationen vom Sozialamt oder Wohnungsamt in Wohnungen am sogenannten „Kölnberg“ vermittelt. Von den dort lebenden drogenabhängigen Frauen finanzieren viele ihre Sucht mit Prostitution. Sie sind oft in einem körperlich und seelisch höchst problematischen Zustand und verlassen ihr Wohngebiet kaum. Auch aufgrund ihres Gesundheitszustands ist es für die Frauen naheliegend, nicht weit von ihrem Zuhause nach Kunden zu suchen. Die Frauen sind in Not; sie interessieren sich nicht für die Sperrbezirksverordnung. Deswegen greift diese in diesem Fall nicht. Meschenich ist räumlich weit von der Innenstadt und auch von der Geestemünder Straße entfernt. Es hat sich gezeigt, dass es nicht möglich ist, diese Frauen in unser Projekt zu integrieren. Die Entfernungen sind einfach zu groß. Deswegen arbeiten wir in Meschenich wieder mit aufsuchender Sozialarbeit.

Seit wann ist der SkF in der Prostituiertenhilfe tätig und was waren die Gründe für sein Engagement?

ROSSENBACH: Wir kümmern uns bereits seit der Gründung unseres Vereins 1899 um Prostituierte. Zuvor hatte sich unsere Gründungsmutter Marie Le Hanne Reichensperger bereits in Koblenz in der Prostituiertenhilfe engagiert. Frauen, die nicht den Status Tochter, Ehefrau oder Witwe hatten, waren nicht sozial abgesichert und gerieten schnell in den Verdacht, Prostituierte zu sein oder in moralisch schwierigen Verhältnissen zu leben. Marie Le Hanne Reichensperger hat diesen Frauen mit ihrem pragmatischen Engagement in der Geschlechtskrankenfürsorge geholfen und wir haben das immer weiter geführt. Viele christliche Vereine engagieren sich im Bereich der Prostituiertenhilfe. Sicherlich ist dabei ein Ursprungsgedanke, Menschen wieder auf den „rechten Weg“ zu bringen, und zwar nicht über Strafen sondern über Zugewandtheit, über Mildtätigkeit, pragmatisches Handeln und gesellschaftliche Führsprache. Daraus hat sich mit der Zeit Soziale Arbeit entwickelt und professionalisiert. Einen ganz ähnlichen Prozess finden Sie in der Straffälligenhilfe. Dahinter steht sicherlich häufig ein Läuterungsgedanke und der Wille den Menschen wieder ein bürgerliches Leben zu ermöglichen.

Es gibt andere Organisationen, die strikter ausstiegsorientiert arbeiten. Bewerten diese Ihre Arbeit kritisch?

ROSSENBACH: Wir haben an verschiedenen Stellen Konflikte. Aus der feministischen Bewegung hört man häufig die Position, Prostitution gehöre verboten. Dieser Aussage stehen wir kritisch gegenüber, weil wir nicht glauben, dass Verbote sich umsetzen lassen. Schweden und einige andere Staaten haben Prostitution verboten. Aber auch in diesen Ländern wird weiterhin darüber gestritten, ob diese Verbote wirklich ihre Ziele erreichen. Wir sind da eher für das Ausleuchten der Dunkelfelder. Natürlich haben wir auch Konflikte mit anderen Organisationen, die der Meinung sind, dass unsere Arbeit auf dem Straßenstrich moralisch nicht vertretbar sei und wir die Frauen schneller aus der Prostitution bewegen müssten. Wir sind jedoch der Überzeugung, dass sich das nach den Menschen richten muss, mit denen wir arbeiten. Die Situation ist jedoch sehr komplex, und es dauert lange, Vertrauen zu den Frauen aufzubauen. Viele der Frauen haben ein Bündel an Problemen. Da kann man nicht gleich mit dem Ziel des Ausstiegs anfangen.

REICHERT: Es geht uns in der Arbeit um das Schaffen von Zugängen. Das ist bei unserer Zielgruppe nicht immer leicht. Wenn man von vornherein das Ziel „Ausstieg“ im Kopf hat, dann kann man die Klientinnen auch verschrecken. Es gibt ganz unterschiedliche Frauen mit verschieden gelagerten Problemen. Manche sind mit ihrer Arbeit für den Moment zufrieden und brauchen Unterstützung bei den alltäglichen Problemen des Lebens. Wenn man versucht, diese zum Ausstieg zu motivieren, werden sie vielleicht zu einem anderen Lebenszeitpunkt unsere Hilfe nicht in Anspruch nehmen. Manchmal kommt aber durch kleine Hilfen ein langwieriger Prozess in Gang, der zu einem späteren Zeitpunkt zum Ausstieg führen kann. Wir helfen Frauen in allen Situationen. Wir möchten die Selbstbestimmungsrechte der Frauen nicht verletzen, sie nicht entmündigen. Wir möchten den Frauen nicht vermitteln, dass alles, was sie tun, „schlimm“ ist. Selbst wenn wir das manchmal so empfinden mögen. Es kommt auch darauf an, in welcher Szenerie man arbeitet. Wenn man zum Beispiel mit Opfern von Menschenhandel arbeitet, hat die Soziale Arbeit einen anderen Fokus, als wenn es, wie bei uns, darum geht, erst mal wieder einen Kontakt zwischen den beiden Welten herzustellen. Das Milieu ist eine eigene Welt. Frauen, die sich dort sehr sicher fühlen und sehr gut durchsetzen können, sind oft erschreckend eingeschüchtert und komplexbeladen im Kontakt mit der „normalen“ Welt und brauchen viel Unterstützung bei kleinen Gängen zum Beispiel zur Arbeitsagentur oder zur Krankenkasse. Die Frauen dort in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken und aufzubauen ist Teil von unserem Job.

Wie setzt sich Ihre Zielgruppe zusammen?

REICHERT: Wir sind sehr ausgerichtet auf die Zielgruppe drogengebrauchender Prostituierter. Angefangen haben wir vorwiegend mit der Arbeit mit heroinabhängigen Prostituierten. Bundesweit geht der Heroinmissbrauch jedoch zurück. Unsere Klientinnen konsumieren unterschiedliche Drogen. Eine Tendenz vom Heroin- zum Kokaingebrauch lässt sich feststellen. Wir haben jedoch auch viele Klientinnen, die tabletten- oder alkoholabhängig sind oder Amphetamine benutzen. Viele sind auch Mischkonsumentinnen. Laut der von uns geführten Statistik und einer wissenschaftlichen Studie 1 konsumieren über 50 Prozent der Frauen, die an der Geestemünder Straße arbeiten, Drogen. Wir vermuten jedoch, dass die Dunkelziffer weit höher ist. Außerdem empfinden sich viele Frauen nicht als drogenabhängig, auch wenn sie Drogen konsumieren. Es kommen Frauen, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren. Andere Frauen konsumieren Drogen, damit ihre Arbeit für sie leichter erträglich wird. Seit einiger Zeit steigt die Zahl der Frauen, die als Arbeitsmigrantinnen in die Prostitution einsteigen. Hier bedarf es neuer Konzepte und Arbeitsansätze.

Verwenden Sie in Ihrer Arbeit den Begriff Sexarbeit oder Prostitution?

REICHERT: Wir unterteilen die Beschäftigung in verschiedene Gruppen. Zum einen unterscheidet man, wo die Frauen arbeiten. Es ist eine andere Art von Prostitution, wenn eine Frau in einem Club arbeitet, als wenn sie auf dem Straßenstrich arbeitet. Die Arbeit hat unterschiedliche Bedingungen, die sich unterschiedlich auf die Frauen auswirken. Es ist ein Unterschied, ob sich jemand aus freien Stücken für die Prostitution entscheidet, sich gezwungen sieht, in die Prostitution zu gehen, um den Lebensunterhalt oder die Sucht zu finanzieren oder durch Zuhälter in die Prostitution gezwungen wurde. Wir selber unterscheiden dann noch verschiedene Problemlagen. Eine Migrantin hat andere Probleme und Beratungsbedarfe als eine Drogenabhängige. Eine „Profifrau“ hat wieder ganz andere Schwierigkeiten. Im Hinblick auf unsere Zielgruppe tun wir uns mit dem Begriff Sexarbeit schwer. Unsere Klientinnen sehen sich selten als Prostituierte. Sie wollen schnell Geld machen, um Geld für ihre Droge zu finanzieren. Trotzdem stehen wir dem Begriff Sexarbeit nicht ablehnend gegenüber. Die Professionalisierung, die mit diesem Begriff einhergeht, sehen wir durchaus positiv.

ROSSENBACH: Als über das Prostitutionsgesetz debattiert wurde, waren unter anderem „Huren“ aus der sogenannten Hurenbewegung Wortführerinnen, die ein solches Gesetz forderten, um ihre rechtliche und soziale Lage zu verbessern und überprüfbare und regulierbare Arbeitsverhältnisse zu erreichen. Mit dem Prostitutionsgesetz und einem anderen Selbstverständnis haben die Frauen den Begriff Sexarbeit gewählt, als eine Arbeit wie jede andere. Das trifft aber nicht auf die Frauen zu, mit denen wir arbeiten. Sie werden sich oft weder als Prostituierte noch als Hure noch als Sexarbeiterin sehen. Deswegen würde ich sagen, es hängt immer von den Umständen ab, unter denen die Frauen arbeiten. Wir verwenden oft den Begriff, den die Frauen selber verwenden. Im offiziellen Rahmen verwenden wir weiterhin die Begriffe Prostitution und Prostituiertenhilfe.

Welchen Einfluss hatte das vor etwas mehr als 10 Jahren in Deutschland verabschiedete Prostitutionsgesetz auf Ihre Arbeit?

REICHERT: Auf unsere Klientinnen hatte das Prostitutionsgesetz einen geringen Einfluss. Diese Frauen kämpfen nicht für ihre Rechte. Sie kämpfen um ihr Überleben. In diesem Fall greift das Prostitutionsgesetz gar nicht. Ich würde aber sagen, dass das Prostitutionsgesetz das Projekt Geestemünder Straße erst ermöglicht hat. Dadurch, dass die Sittenwidrigkeit aufgehoben wurde, hat sich auch eine neue Gesetzeslage für die Soziale Arbeit ergeben.

ROSSENBACH: Durch die wissenschaftlichen Begleitstudien ist mittlerweile belegt, dass vor allem die Umsetzung schwierig ist, weil viele kommunale Behörden mit unterschiedlichen Kompetenzen eingebunden sind und es keine einheitlichen Durchführungsverordnungen gibt. Grundsätzlich wird mehr über Prostitution gesprochen, auch über Elends- oder Zwangsprostitution. Es handelt sich nicht mehr um ein so großes Tabu, wie vor der Einführung des Prostitutionsgesetzes. Andererseits muss man feststellen, dass es in einer sexualisierten Umwelt auch „salonfähiger“ geworden ist, in der Prostitution zu arbeiten. Es ist jedoch fraglich, ob das auf das Gesetz zurückgeführt werden kann.

Besuchen auch Zwangsprostituierte die Geestemünder Straße?

REICHERT: Hier ist die Definition sehr schwierig. Wir wissen von Frauen auf der Geestemünder Straße, die zur Prostitution gezwungen werden. Wir haben auch Klientinnen, von denen wir vermuten, dass sie gezwungen werden. Oft haben die Frauen offiziell keinen Zuhälter, schaffen aber für ihren Partner mit an.

ROSSENBACH: Bei uns findet man jedoch nicht die Fälle von Zwangsprostitution, bei denen Frauen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Deutschland gelockt oder sogar hierher verschleppt werden. Dafür ist die Kooperation mit Polizei und Ordnungsamt zu eng. Bei uns handelt es sich eher um Mischformen. Wo fängt zum Beispiel der Zwang in der Partnerschaft an? Oft würden wir diese Fälle als Zwang werten, die Frauen selbst haben dazu aber andere Einstellungen. Sie werten diese Konstellation zum Beispiel als partnerschaftliche Verpflichtung, weil sie mit einem anderen Rollenbild aufgewachsen sind.

Welche konkreten Ziele hat Ihre Arbeit?

REICHERT: Zum einen geht es uns darum, Beratungsangebote, nicht zuletzt unser eigenes, innerhalb dieser Szene bekannt zu machen. Denn nur so können wir die Frauen erreichen. Wir wollen den Frauen Unterstützung geben, vor allem, wenn sie Wege aus der Prostitution finden wollen. Wir vermitteln in weitere Beratungsangebote, von psychologischer Unterstützung bis zur Schuldnerberatung. Wenn die Frauen ihren Job weiter ausüben wollen, möchten wir ihnen helfen, ihren Job so sicher wie möglich auszuüben. Hiermit meinen wir nicht nur, ohne Gewalt zu erfahren, sondern auch den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

ROSSENBACH: Auf einer anderen Ebene geht es um die Haltung, dass ein Leben nicht verloren ist. Jeder Mensch hat seinen eigenen Wert. Wir kümmern uns vor allem um diejenigen, die ausgegrenzt sind, die man vielleicht nicht so gerne angucken will, die ganz weit vom eigenen Leben entfernt sind. Das bedeutet nicht, von oben nach unten weise Ratschläge zu geben, sondern den Frauen das Gefühl zu geben: Ich akzeptiere deine Autonomie. Ich akzeptiere dich als Mensch. Ich will dir helfen, da sicher durchzukommen. Wenn du an den Punkt kommst, dass du da raus willst, dann helfe ich dir dabei.

Welche Erfolge können Sie nach etwas mehr als zehn Jahren vorweisen?

REICHERT: Hier ist die Frage, was man als Erfolg wertet. Gilt es als Erfolg, wenn eine Frau sich nicht mehr prostituiert und den Weg in ein „geregeltes“ Leben gefunden hat, dann haben wir wenig quantifizierbare Erfolge vorzuweisen. Wir sind eine niedrigschwellige Einrichtung. Oft geben wir sozusagen die Initialzündung und vermitteln die Frauen an andere Stellen weiter. Auch wenn Frauen der Ausstieg gelingt, teilen sie uns das nicht unbedingt mit. Es gibt Frauen, die ganz klar zu uns kommen und sich bedanken. Hier würde ich das jedoch als Erfolg der Frauen, nicht als unseren Erfolg werten. Es ist für unsere Arbeit zentral, dass den Frauen zu signalisieren und die Selbstbestimmung der Frauen damit zu fördern.

ROSSENBACH: Ganz wichtig sind die Ergebnisse der Studie 2und die Ergebnisse des Berichts des Gesundheitsamts 3 zu zehn Jahren Straßenstrich. Aus der ordnungspolitischen Perspektive kann man berichten, dass der Straßenstrich in der Kölner Innenstadt nicht mehr existiert. Die Frauen können auf der Geestemünder Straße recht sicher arbeiten. Die Anzahl der gewaltsamen Übergriffe, die früher alle ein bis zwei Tage vorkamen, sind minimiert worden. Die Frauen sind leichter für den Ausstieg zu erreichen, und sie kennen sich besser mit dem Hilfesystem aus. Das Thema Prostitution wurde in den vergangenen zehn Jahren öffentlich. Das Projekt an der Geestemünder Straße war das erste Projekt dieser Art in Deutschland. Wir werten auch als Erfolg, dass Nachfolgeprojekte geschaffen wurden. Ein kleiner Erfolg am Rande betrifft die öffentliche Wahrnehmung. Wenn heute eine Prostituierte verschwindet, berichten die Boulevardmedien darüber. Die Menschen interessieren sich dafür. Das wäre vor zehn Jahren keinen Zeitungsbericht wert gewesen. Auch bei den Akteuren, die sich mit Prostitution beschäftigen, hat sich etwas geändert. Es findet eine andere Zusammenarbeit, insgesamt mehr Kooperation zwischen Polizei, Ordnungsamt, Gesundheitsamt und den in der Prostituiertenhilfe Tätigen statt. Und das nicht nur in Köln.

Was sind für Sie die größten Herausforderungen in der Sozialen Arbeit mit Prostituierten?

REICHERT: Für mich ist die größte Herausforderung, dass man den Umstand anerkennen muss, dass sich Szene verändert. Die Zielgruppen verändern sich und die Arbeit muss sich stetig mitentwickeln.

ROSSENBACH: Angesichts der Krise der kommunalen Haushalte wird es überall schwieriger, Projekte zu sichern oder auszubauen, die sich an gesellschaftliche Randgruppen wenden, langfristig angelegt und nicht auf „schnelle“ oder messbare Erfolge ausgelegt sind. Es braucht aber diesen Platz und diese Zeit, um die Frauen zu erreichen. Als zweite große Herausforderungen sehe ich die Notwendigkeit, den Frauen Perspektiven zu bieten. Wie kann ich einen versäumten Abschluss nachholen? Wie bekomme ich ein berufliches Profil? Wie gestalte ich mein Leben, wenn ich hier raus bin? Da geht es um Themen wie Sucht, um psychische Erkrankungen. Für viele Frauen ist es schon eine Überforderung, die Miete in einer Großstadt zu finanzieren. Es müsste mehr berufliche Perspektiven geben als die hier oft vorgeschlagene Altenpflege mit der Begründung, dass die Frauen schließlich keine Angst vor körperlicher Nähe hätten. Hier müssten sich mehr Kreativität und dauerhafte Lösungsansätze entwickeln.

Auch Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sicher großen Herausforderungen ausgesetzt. Wie versuchen Sie, diese zu unterstützen?

REICHERT: Es ist wahr, dass man bei unserer Arbeit viele schreckliche Geschichten erfährt, glücklicherweise aber nicht nur solche. Wir bieten unseren Mitarbeitern eine flankierende Supervision an, wie es in der Sozialen Arbeit üblich ist. Man muss in unserem Job auch privat sehr gut für sich sorgen und einen Ausgleich für sich suchen, damit der „Elendsblick“ nicht auch das Privatleben bestimmt. Wir brauchen inhaltliche Auseinandersetzungen und Fortbildungen, um auch mit Veränderungen umgehen zu können. So brauchen wir zum Beispiel für die Arbeit mit Migrantinnen eine andere Informationsgrundlage für eine Rechtsberatung. Direkt bei der Arbeit kann Humor ein Entlastungspunkt sein. Wir können nicht auf der Straße stehen und den ganzen Tag denken: „schlimm, schlimm, schlimm“. Dann könnten wir unsere Arbeit nicht gut machen.

ROSSENBACH: Aus Arbeitgeberperspektive ist hier sehr wichtig, nur Mitarbeiter für diese Tätigkeit einzustellen, die wirklich dafür brennen, die das wollen. Gleichzeitig ist es auch ein Arbeitsgebiet, das Menschen sehr bindet, weil man Beziehungsarbeit macht. Man muss genau beobachten, wann Distanz verloren geht oder die Arbeit keine Freude mehr macht, und dann vielleicht in ein anderes Feld zu wechseln.

Gibt es auch Ansprüche, an denen Sie mit Ihrem Projekt gescheitert sind?

ROSSENBACH: Nein, die Ansprüche, die in Köln an uns und die Kooperationspartner gestellt wurden, haben wir eingelöst. Schwerer ist es, den medialen Ansprüchen an Zahlen, Daten und Fakten gerecht zu werden, die die Darstellung stringenter Lösungsansätze für komplexe Probleme leichter vermitteln.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Ihren Kooperationspartnern?

REICHERT: Wir arbeiten mittlerweile in dieser Kooperation sehr gut miteinander. Hier treffen sehr unterschiedliche Berufsgruppen aufeinander. Jede von diesen hat ihre Eigenarten. Jemand, der zur Polizei geht, ist vielleicht anders gestrickt als jemand, der in die Sozialarbeit geht. Wir mussten uns viel mit unterschiedlichen Haltungen auseinandersetzen. Bis heute ist es wichtig, die Kooperationsstrukturen immer weiter zu entwickeln. Entscheidungen sollten gemeinsam getroffen werden. Es hängt auch viel von den beteiligten Personen ab. Die Pflege der Kontakte ist für eine gelungene Kooperation notwendig, deswegen gibt es regelmäßige Arbeitstreffen und Fortbildungen. Unser Container ist für alle Kooperationspartner geöffnet, auch für die Polizei. Das Gesundheitsamt ist einmal pro Woche vor Ort.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Politik?

ROSSENBACH: Sehr gut. Das halte ich für eine Qualität der Stadt Köln. Wir haben gemeinsam dieses Projekt entwickelt. Das Projekt ist vom Rat der Stadt abgesegnet. Als es um den Erlass der Sperrbezirksverordnung für den Kölner Süden ging, wurden wir als Kooperationspartner gehört und konnten eine Einschätzung abgeben. Wir sind da in einem sehr intensiven Austausch mit Politik und Verwaltung.

Wie blicken Sie in die Zukunft?

REICHERT: Wir sind positiv gestimmt. Es ist ein gelungenes Projekt. Die Ziele sind erreicht worden und konnten auch gehalten werden. Prostitution hat sich nicht wieder in der Innenstadt etabliert. Wir bieten Unterstützung für die Frauen an, die angenommen wird. Auch aus der Politik erhalten wir positive Signale. Manchmal hören wir von Leuten: „Ach, ich dachte Euer Platz ist schon lange geschlossen. Das ist für uns ein gutes Zeichen.“ Es zeigt, dass das Projekt funktioniert, ohne dass Anlieger beeinträchtigt werden.

ROSSENBACH: Auch die Studie hat ergeben, dass die betroffenen Frauen bereit sind, Hilfe anzunehmen und sogar danach suchen. Deswegen hoffen wir, auch aus humanitären Gründen, dass wir das Projekt weiter betreiben können.


1 Elfriede Steffan/Viktoria Kerschl, Die Verlagerung des Straßenstrichs der Stadt Köln. Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung durch die SPI Forschung gGmbH, Berlin 2004.
2 E. Steffan/V. Kerschl (Anm. 1).
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von Melanie_NRW »

Städte wollen am Sex verdienen

ERSTELLT 10.07.2013


In Frechen und Elsdorf soll eine Sex-Steuer eingeführt werden. Allein in Elsdorf könnte die neue Abgabe eine fünfstellige Summe im Jahr einbringen. Die Vergnügugnssteuer soll sich an der Zahl der Quadratmeter orientieren.
Von Ralph Jansen und Pamo Roth

Elsdorf/Frechen. „Mit meinem Feuer und Temperament werde ich dir den Tag versüßen, wie du es noch nie erlebt hast“, schreibt Bella aus Frechen in ihrer Annonce im Internet. Sieben Einrichtungen in Frechen widmen sich Vergnügungen sexueller Art: zwei bordellähnliche Etablissements, zwei Swinger- beziehungsweise SM- (Sado-Maso)-Clubs und drei bordellähnliche Einrichtungen in Wohnräumen. Die Bordelle will Frechen nun verstärkt zur Kasse bitten mit einer Vergnügungssteuer, die sich an der Quadratmeterzahl der Einrichtungen orientiert. An einem Bordell haben die Verwaltungsangestellten des Fachdienstes 8, Bürgerservice und Ordnung, das einmal durchgerechnet und sind auf 23 000 Euro Steuern gekommen – ein Einsatz, der sich also lohnt.

Annoncen durchforstet

Konkret messen die städtischen Angestellten, die die Sex-Annoncen in Zeitungen durchforsten, dann in den einschlägigen Einrichtungen die Quadratmeter mit dem Zollstock aus. Der Bauausschuss hat der Einführung der Steuer gestern zugestimmt, der Rat entscheidet am nächsten Dienstag.

Auch in Elsdorf ist derzeit eine Sexsteuer im Gespräch. Der Rat soll in der kommenden Woche ebenfalls darüber entscheiden. Doch die Mehrheit für die Sexsteuer scheint bereits sicher, denn im Hauptausschuss gab es einhellig grünes Licht für das Projekt, das der FDP-Mann Volker Juhrich als Ergänzung der Vergnügungssteuer schon seit Langem vorantreibt.

So sollen zum Beispiel künftig in Elsdorf für Prostitution „unabhängig von der tatsächlichen zeitlichen Inanspruchnahme und der Anzahl der sexuellen Handlungen für jede Prostituierte und jeden Prostituierten sechs Euro pro Veranstaltungstag“ eingetrieben werden. Das ist in Paragraf 5 der neuen „Satzung über die Erhebung einer Steuer auf Vergnügen sexueller Art“ unter der Überschrift „Prostitution“ geregelt.

„Steuergegenstand“ sind „Striptease, Peepshows und Tabledances sowie Darbietungen ähnlicher Art“. Auch Vorführungen von Filmen werden besteuert. Für das Vorführen von expliziten Erotikstreifen in Kinos und Filmkabinen müssen 20 Prozent des Entgeltes abgeführt werden, das die Unternehmen erheben. In Nachtlokalen, Bars, Saunaclubs, Massagesalons und ähnlichen Betrieben werden wohl bald für jeden angefangenen Kalendermonat 50 Euro pro „Bildschirm, Leinwand oder ähnlichem Filmbetrachtungsgerät“ erhoben.

Die Steuerkarten bereithalten sollten auch all jene, die „die gezielte Einräumung der Gelegenheit zu sexuellen Vergnügungen in Bars, Sauna-, FKK- und Swingerclubs“ und ähnlichen Einrichtungen anbieten. Doch auch wer sexuelle Handlungen gegen Entgelt zum Beispiel in „Beherbergungsbetrieben, Privatwohnungen, Wohnwagen“ in Elsdorf offeriert, könnte künftig belangt werden. Ebenfalls besteuert werden sollen Sex- und Erotikmessen.

Wie viel Geld die Stadt einnehmen wird, wurde nicht öffentlich kommuniziert. Unter der Hand wird von einer fünfstelligen Summe im Jahr gesprochen, doch das sind nur Schätzungen, auf die sich niemand festlegen will. In dem neuen Gewerbegebiet Gut Neuenhof an der Oststraße könnte bald ein weiterer Vergnügungsbetrieb entstehen. Bauherr ist der Eigentümer des Gebäudes, in dem sich der Elsdorfer Saunaclub „Babylon“ befindet. Gleich dahinter ist ein Apartmenthotel geplant.

Das soll nicht nur den Gästen des „Babylon“ offenstehen. Die Stadtverwaltung hat laut Bürgermeister Wilfried Effertz kein Problem mit der Ansiedlung: „Es ist ja ein Gewerbegebiet.“ Die Fraktionen sprechen von einem ganz normalen Vorgang.

Auch in diesem Gewerbe soll Steuer gezahlt werden, und der Verwaltungsaufwand sei gering, hieß es im Elsdorfer Hauptausschuss.

http://www.ksta.de/aus-dem-kreis/prosti ... 58868.html

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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

GEWERBEGEBIET FRECHEN
Liebesdienste im Garagenhof?


In einem Gewerbegebiet an der Europaallee könnten 42 Garagen entstehen, in denen Prostituierte ihre Liebesdienste anbieten. Der Stadt Frechen liegt eine entsprechende Bauanfrage vor. Nun prüft die Verwaltung, ob das Projekt überhaupt zulässig ist.
Von Udo Beissel

Frechen.
Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung das Thema Sex-Steuer behandelt, die Stadt will am horizontalen Gewerbe mitverdienen.

Sieben Einrichtungen wie bordellähnliche Etablissements, Swinger- oder Sado-Maso-Clubs sind der Stadt neben zahlreichen Privatadressen derzeit bekannt. Bald könnte ein weiteres Großobjekt dazukommen.

Stellplatz vor der Sex-Garage

Wie zu erfahren war, liegt der Stadtverwaltung jetzt eine erste Bauvoranfrage vor. Im Gewerbegebiet an der Europaallee denkt ein Investor an den Bau eines Garagenhofs. Dabei handelt es sich nicht um irgendeinen Garagenhof mit herkömmlichen Bauten zur Lagerung von Material, Ware oder Autos. Der Interessent beabsichtigt, das horizontale Gewerbe dort anzusiedeln.

42 kleinere Bauten in Garagengröße plant der Mann dort zu errichten. Die Sex-Garagen sind speziell ausgebaut. Der erste Teil besteht aus einem Raum mit Bett, im hinteren Bereich ist ein Bad mit WC vorgesehen. Die Liebesnester sollen, sofern sie nicht gegen Vorschriften verstoßen, auf einem Areal zwischen Delta-Musik und Fertigbau-Musterhaussiedlung entstehen. Für dieses Grundstück hat ein Mann aus Jülich Interesse bei einer Vermarktungsfirma gezeigt.

Das mehrere Tausend Quadratmeter große Gelände liegt verkehrsgünstig im Bereich der Autobahn 4, zwischen Frechen-Nord und dem Autobahnkreuz Köln-West. Die Freier sollen auf der geplanten Anlage mit dem Wagen durch das Karree fahren und sich die Damen, die ihre Liebesdienste anbieten, in Ruhe anschauen können. Vor jeder Sex-Garage ist ein Stellplatz vorgesehen, auf dem der Wagen geparkt werden kann.

Auf Nachfrage bestätigte der Rechtsamtsleiter der Stadtverwaltung Frechen, Dieter Dumstorff, den Eingang der Bauvoranfrage. „Derzeit wird geprüft, ob so ein Projekt bauplanungsrechtlich zulässig ist.“

Im Gewerbegebiet an der Europaallee hat das horizontale Gewerbe bereits Einzug gehalten. Dort gibt es einen Club, in dem Liebesdienste offeriert werden.

Vor etwa zwei Jahren teilte die Bezirksregierung Köln die Sperrgebiete rund um Köln neu auf. Damals verlagerte sich der Straßenstrich von der Brühler Landstraße auch nach Frechen.

Auf dem brachliegenden Gelände des ehemaligen Truck-Stops an der Kölner Straße hatte sich zunächst ein Verkaufshändler für Pflanzen und Blumen angesiedelt.

www.ksta.de/frechen/gewerbegebiet-frech ... 75750.html
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Beitrag von fraences »

GEWERBEGEBIET FRECHEN
Liebesdienste im Garagenhof?


In einem Gewerbegebiet an der Europaallee könnten 42 Garagen entstehen, in denen Prostituierte ihre Liebesdienste anbieten. Der Stadt Frechen liegt eine entsprechende Bauanfrage vor. Nun prüft die Verwaltung, ob das Projekt überhaupt zulässig ist.
Von Udo Beissel

Frechen.
Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung das Thema Sex-Steuer behandelt, die Stadt will am horizontalen Gewerbe mitverdienen.

Sieben Einrichtungen wie bordellähnliche Etablissements, Swinger- oder Sado-Maso-Clubs sind der Stadt neben zahlreichen Privatadressen derzeit bekannt. Bald könnte ein weiteres Großobjekt dazukommen.

Stellplatz vor der Sex-Garage

Wie zu erfahren war, liegt der Stadtverwaltung jetzt eine erste Bauvoranfrage vor. Im Gewerbegebiet an der Europaallee denkt ein Investor an den Bau eines Garagenhofs. Dabei handelt es sich nicht um irgendeinen Garagenhof mit herkömmlichen Bauten zur Lagerung von Material, Ware oder Autos. Der Interessent beabsichtigt, das horizontale Gewerbe dort anzusiedeln.

42 kleinere Bauten in Garagengröße plant der Mann dort zu errichten. Die Sex-Garagen sind speziell ausgebaut. Der erste Teil besteht aus einem Raum mit Bett, im hinteren Bereich ist ein Bad mit WC vorgesehen. Die Liebesnester sollen, sofern sie nicht gegen Vorschriften verstoßen, auf einem Areal zwischen Delta-Musik und Fertigbau-Musterhaussiedlung entstehen. Für dieses Grundstück hat ein Mann aus Jülich Interesse bei einer Vermarktungsfirma gezeigt.

Das mehrere Tausend Quadratmeter große Gelände liegt verkehrsgünstig im Bereich der Autobahn 4, zwischen Frechen-Nord und dem Autobahnkreuz Köln-West. Die Freier sollen auf der geplanten Anlage mit dem Wagen durch das Karree fahren und sich die Damen, die ihre Liebesdienste anbieten, in Ruhe anschauen können. Vor jeder Sex-Garage ist ein Stellplatz vorgesehen, auf dem der Wagen geparkt werden kann.

Auf Nachfrage bestätigte der Rechtsamtsleiter der Stadtverwaltung Frechen, Dieter Dumstorff, den Eingang der Bauvoranfrage. „Derzeit wird geprüft, ob so ein Projekt bauplanungsrechtlich zulässig ist.“

Im Gewerbegebiet an der Europaallee hat das horizontale Gewerbe bereits Einzug gehalten. Dort gibt es einen Club, in dem Liebesdienste offeriert werden.

Vor etwa zwei Jahren teilte die Bezirksregierung Köln die Sperrgebiete rund um Köln neu auf. Damals verlagerte sich der Straßenstrich von der Brühler Landstraße auch nach Frechen.

Auf dem brachliegenden Gelände des ehemaligen Truck-Stops an der Kölner Straße hatte sich zunächst ein Verkaufshändler für Pflanzen und Blumen angesiedelt.

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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

Zehn Jahre Straßenstrich „Geestemünder Straße“ in Köln

http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/co ... df53/2.pdf
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

Mehr Hygiene, mehr Sicherheit

Von Philipp Haaser

Seit der Einführung der Sperrbezirke im Kölner Süden ist Prostitution entlang der Brühler Landstraße tagsüber verboten.

Bezirksvertreter wollen die Situation der Frauen im Sperrbezirk an der Brühler Landstraße zwischen Raderthal und Höningen

. Rund um den Straßenstrich ist es dunkel. Das Waldstück gilt nicht als sehr sicher.

Warnwesten und Taschenlampen – damit müssen die Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes ausgestattet sein, wenn sie im Sperrbezirk zwischen Raderthal und Höningen unterwegs sind. Zumindest empfiehlt das die städtische Stelle für Arbeitssicherheit. Denn rund um den Straßenstrich entlang der Brühler Landstraße ist es dunkel. Und für die Frauen, die sich dort abends und nachts prostituieren, ist das Waldstück nicht nur wegen des Straßenverkehrs kein besonders sicherer Ort.

„Die Dunkelheit macht den Frauen Angst“, sagt Anne Rossenbach vom Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF). Mitarbeiterinnen eines Berliner Instituts befragten die Frauen im vorigen Jahr für eine Untersuchung. Sie ermittelten, wie die Situation für sie akzeptabel gestaltet werden kann. Die Bezirksvertretung Rodenkirchen stimmte in ihrer jüngsten Sitzung nun über die Umsetzung der Empfehlungen ab. Am Robinienweg, an der Brühler Landstraße und an der Straße Am Eifeltor wird die Stadt jeweils eine Solarleuchte und insgesamt vier mobile Toiletten aufstellen. Der SKF kümmert sich bislang mit einer halben Stelle um die Frauen, die nun aufgestockt wird.

Der Rat hatte die Untersuchung mit der Einrichtung des Sperrbezirks beschlossen. Mitte 2012 lagen die Ergebnisse vor. „Die Umsetzung hat etwas länger gedauert als gedacht“, räumte Jörg Simon vom Gesundheitsamt in der Sitzung der Bezirksvertretung ein. Er gehe jedoch davon aus, dass der bis 2014 geltende Sperrbezirk „noch in diesem Jahr“ verlängert werde.

Hygienischere Verhältnisse, mehr Sicherheit und regelmäßiger Austausch – damit soll den Frauen vor allem auf dem Straßenstrich geholfen werden. Im Gegensatz zu den Sexarbeiterinnen in den Wohnwagen am Eifeltor, die sich als professionelle Dienstleisterinnen sehen, sei der Strich an der Brühler Landstraße von „Armutsprostitution“ geprägt, sagt SKF-Mitarbeiterin Rossenbach. Sie stützt sich auf den Abschlussbericht der Untersuchung. Die Frauen stammen demnach überwiegend aus Bulgarien und anderen osteuropäischen Ländern.

Regelung gültig bis 2014
Die Sperrbezirke wurden 2011 eingerichtet und 2012 um zwei Jahre verlängert. Bürger aus Meschenich hatten darauf gedrängt, als die Prostitution um die Hochhäuser des Kölnbergs überhand zu nehmen drohte. Im Ort ist Prostitution ganztägig verboten.
Nördlich der Autobahn, entlang der Brühler Landstraße, gilt der Sperrbezirk nur tagsüber. Am Eifeltor bieten Sexarbeiterinnen ihre Dienste in Wohnwagen an. Der Sperrbezirk spart dieses Gebiet aus. (phh)
Die Entschädigung, die die 63 befragten Frauen für ihre Teilnahme erhielten, sei für manche, so heißt es im Bericht, „offensichtlich“ das einzige Einkommen seit mehreren Wochen gewesen. Die Forscher stellen fest, dass mehr Betreuung als bislang notwendig ist, auch in der Muttersprache der Frauen. Sie schildern ein großes Mitteilungsbedürfnis und teilweise heftige emotionale Reaktionen. Einstimmig bei Enthaltung der beiden FDP-Vertreter sprachen sich die Bezirkspolitiker dafür aus, die Empfehlungen des Forschungsinstituts umzusetzen.

Forderung einer Notrufsäule

Marion Heuser von den Grünen forderte zusätzlich eine Notrufsäule. Rafael Struwe (SPD) bezweifelte, dass eine einzige Stelle für eine Sozialarbeiterin ausreiche. Ein wenig Unbehagen ließ die FDP erkennen. „Wir haben die Sorge, dass der Strich zur Dauereinrichtung wird“, begründete Karl-Heinz Daniel (FDP) seine Zurückhaltung. „Dafür ist uns der Grüngürtel zu schade“, sagte er.

Gesundheitsamt-Mitarbeiter Simon erläuterte, dass die Toiletten und die Solarleuchte leicht wieder abtransportiert werden könnten. Daniels Fraktionskollege Karl Wolters erinnerte an die Szene der etwa zehn drogenabhängigen Frauen, die sich nach wie vor im Umfeld der Wohnungen am Kölnberg prostituieren. Simon bat um Geduld für die langwierige „Einzelfallarbeit“ mit diesen Frauen.

www.ksta.de/rodenkirchen/-prostitution- ... 32310.html

Ein Minimum an Beachtung

http://www.ksta.de/rodenkirchen/-kommen ... 32308.html
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

KATASTROPHALE ZUSTÄNDE
Toiletten für Straßenstrich

Von CHRIS MERTING
Frauen aus Bulgarien und Rumänien bieten sich auf dem Straßenstrich im Kölner Süden an.

Die Zustände auf dem Straßenstrich im Kölner Süden seien katastrophal. Mit einem Sofortprogramm für 30.000 Euro sollen zumindest Toiletten und eine Straßenbeleuchtung errichtet werden.
Die städtische Dienststelle für Arbeitssicherheit hat mit dem Abzug aller Sozialarbeiterinnen gedroht, nachdem sie sich ein Bild von der Lage an der Brühler Landstraße, Am Eifeltor und am Robinienweg gemacht hat.
Die sei unzumutbar: stockdunkel, unsicher, katastrophale hygienische Verhältnisse, eine permanente Gesundheitsgefahr. Schutz kann die Dienststelle für die Streetworkerinnen einfordern; für die Prostituierten nicht. Doch die Ratspolitiker wollen auch deren Lage ein wenig verbessern.
30.000 Euro gibt es jetzt als Soforthilfe: für die Beleuchtung der Umgebung und Toiletten-Anlagen. Auch Notrufsäulen werden gefordert. Die Sozialarbeiterinnen werden zudem mit „Warnkleidung und Taschenlampen ausgestattet“.
Deren Präsenz soll verstärkt werden, was von den Prostituierten ausdrücklich gewünscht werde. Die meisten von ihnen hätten keine Krankenversicherung, viele leiden unter gravierenden gesundheitlichen Problemen. Ihre größte Sorge ist, sich mit HIV anzustecken. Grund: unverantwortliche Freier. Zwei Drittel der Prostituierten klagen, dass immer mehr Männer auf Sex ohne Kondom bestehen.

www.express.de/koeln/katastrophale-zust ... 69170.html
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Uralter Sexworker protest und florierendes Biz

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Prostitutionsgeschichte Eigelstein


(nördliches Bahnhofsviertel)

www.goo.gl/maps/nXlHG

Diese Straße vom Hauptbahnhof nach Norden existierte schon zur Römerzeit und führte nach Neuss. Es war die Nord-Süd-Achse Cardo Maximus auf der auch weiter südlich die Hohe Straße, die heutige Shoppingmeile liegt. Die heutige Nord-Süd-Fahrt ist die Turiner Straße.

Der Eigelstein lag somit nördlich außerhalb der römischen Stadtmauer und war das ehem. römische Gräberfeld. Der Straßenname stammt von dem hier nicht heimischen Pinienkern gefunden in Stein als Architektur-Dekorelement, was aber die einheimischen Germanen als Eichel interpretierten *LOL* und somit auch zum Paysex im Viertel passt.

"Wo vor 2000 Jahren Glas produziert wurde [Fund der nakten Venus] verkehrt heute so manche andere Venus" , wie Stadtmuseumsdirektor Dr. Mario Kramp schmunzelnd erklärt.

Südlich von der mittelalterlichen Stadttor Eigelstein-Torburg und damit innerhalb der früheren mittelalterlichen Stadt blühte die Prostitution in mehreren Seitenstraßen. So arbeiteten z.B. in der Straße im Stavenhof/D'r Stüverhoff eher ältere Frauen, die dort eine "Art soziales Rückzugsgebiet hatten". Das heutige Eigelstein-Viertel liegt also zwischen diesen beiden zu unterschiedlichen Epochen bestehenden Stadtmauern und konnotiert Sexwork auch räumlich als gränzgängig.

Prostitution habe es am Eigelstein schon im Mittelalter gegeben. Das lege die Geschichte des 1802 nach der franz. Revolution und Ende des HRR aufgelösten Klosters „St. Maria Magdalena zur Buße“ nahe (Reichsdeputationshautschluß). Die Nonnen nahmen hier reuige Prostituierte auf, welche 1492 einen Aufstand wagten / revoltierten – offenbar wollten sich die Damen doch nicht so leicht bekehren lassen [sie wurden wohl zur Zwangsarbeit mißbraucht wie später auch in Irischen und Englischen Magdalene Laundries?! Der Ausstieg aus der Prostitution war offenbar auch damals oft ein gewaltförmiger/leidvoller Prozess www.sexworker.at/exit ]. Heute liegt quasi am Gründungsort der "mittelalterlichen und ersten deutschen Hurenbewegung" [MoF] das Savoy-Hotel (Turiner Straße / Ecke Machabäerstraße, derzeit Bausteile nachdem es 2006 die Erlaubnis bekam höher auszubauen zum Boardinghaus mit 50 Appartements mit Größen bis 45 Quadratmetern www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/122812#412053 ).

Bevor Politiker 1972 die komplette Innenstadt zum Sperrbezirk erklärten (Karte im Posting #1 auf Seite 1), gingen viele in den umliegenden Kneipen anschaffen.

Das Rotlichtmilieu wurde in die Bordellhäuser jenseits der Inneren Kanalstraße im Gleisdreieck verbannt (Hornstraße). Eine Monopol-begründende Konzentration, d.h. höhere Zimmermietpreise, in den 2 Großbordellen: Pascha von Herman Müller mit Geschäftsführer Armin Lobscheid www.pascha.de und gegenüberliegendes Laufhaus.

Ein kurioser(?) "Stadtplan für Männer" weist trotz Prostitutionsverbot wg. Sperrgebietsregelung 1982 noch den Eigelstein als lohnendes Ziel für kaufbare Liebe aus (siehe unten das Attachment).

Heute sind die verbleibenden Sexworker im Stadtteil gezwungen clandestin zu arbeiten (verbotene Geheimprostitution www.bit.ly/sperrgebiet ).

Drogengebraucherinnen und Migrantinnen haben ferner die Möglichkeiten im Sozialarbeiter überwachten-gesicherten Gebiet und Modellprojekt der Safer-Sex drive-in Liebeslauben in Köln Gestemünderstraße nähe Ford-Werke anschaffen zu gehen.

Das gay Männerbordell Valentino liegt in der Altenbergerstr. 13 Nähe Nordausgang des HBF www.valentino.de


Ausstellung im Kölner Stadtmuseum "Dunter & Drüber - Der Eigelstein"
http://www.museenkoeln.de/koelnisches-stadtmuseum
http://www.rundschau-online.de/koeln/-d ... 08232.html
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/k ... stein.html
http://www.koeln.de/koeln/ausstellung-z ... 88337.html
Video http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... in100.html


Weiterführende Literaturquellen empfohlen vom Kölner Stadtmuseum (Danke):

Carl Dietmar: Aufstand der "bekehrten Sünderinnen", in: Chronik Köln, Gütersloh 1991, Seite 143

Joachim Oepen: Eine versunkene Welt, in: drunter und drüber: Der Eigelstein – Schauplatz Kölner Geschichte 2 (Begleitkatalog zur gleichnamigen Ausstellung), Bachem-Verlag, Köln 2014, Seite 65 – 69, darin zu Maria Magdalena zur Buße, siehe Seite 67


https://de.wikipedia.org/wiki/Eigelstei ... C3%B6ln%29
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Maria ... _Bu%C3%9Fe
Dateianhänge
Stadtplan für Männer von 1982(!) obwohl die komplette Innenstadt seit 1972 Sperrgebiet d.h. mit Prostitutionsverbot belegt ist.
Stadtplan für Männer von 1982(!) obwohl die komplette Innenstadt seit 1972 Sperrgebiet d.h. mit Prostitutionsverbot belegt ist.

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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

Die Schwulenszene in Köln ist in Aufruhr.

Die Politik stehe „Vergnügungsstätten“ für die Schwulenszene sehr kritisch gegenüber – sagen Homosexuellen-Verbände. Die Stadtverwaltung arbeitet an einer neuen Satzung.
Marco Malavasi, Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Köln, ärgert sich über die Äußerung von Politikern, Schwulenbars und -clubs seien eine Abwertung einzelner Stadtviertel.
Eine besondere Rolle spielen dabei die sogenannten Darkrooms – Räume mit spärlichem oder ganz ohne Licht – in denen die Besucher miteinander Spaß haben können. „Die Leute gehen dort freiwillig rein, das hat nichts mit Prostitution zu tun“.
Er verurteilt die Doppelmoral einiger Politiker. Sie würden jährlich den „Christopher Street Day“ für eigene Werbung nutzen, um am nächsten Tag die Interessen der Schwulen als „Schmuddeleien“ zu betiteln. Malavasi betont, dass solche Clubs und Diskotheken mit Darkrooms in Städten wie Berlin kein Problem seien. Und schließlich profitiere Köln auch finanziell vom Ruf als Hauptstadt der Schwulen.
„Wir müssen die Bevölkerung – vor allem in Wohngebieten – zum Beispiel vor Lärmbelastung schützen“, sagt Anne Luise Müller als Chefin des Stadtplanungsamtes, die mit den Verbänden im Gespräch ist. „Daher schließen wir in bestimmten Gebieten Vergnügungsstätten aus. Dazu zählen Spielhallen, Wettbüros, aber auch Clubs und Diskotheken – unabhängig von der Klientel, an die sie sich richten. Bestehende Betriebe haben aber Bestandsschutz.“
Reine Gastronomie-Betriebe sind nicht betroffen. „Und ob die einen Darkroom haben, wissen wir doch nicht“, sagt die Amtsleiterin.

http://mobil.express.de/koeln/stadt-koe ... 63974.html
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RE: LokalNachrichten: KÖLN

Beitrag von fraences »

„Regelung hat sich bewährt“

Die Bezirksregierung Köln hat die Sperrbezirksverordnungen für die Städte Köln, Hürth und Brühl entfristet. Seit 2011 war es im Kölner Süden nur noch im Bereich des „Eifeltores“ möglich, der Prostitution nachzugehen.


Die Bezirksregierung Köln hat die Sperrbezirksverordnungen für die Städte Köln, Hürth und Brühl entfristet. Die zunächst bis zum 30. April 2014 geltenden Regelungen waren im Jahr 2011 von den drei Kommunen als Gesamtkonzept erarbeitet worden, um den Beeinträchtigungen durch die Zunahme von Straßenprostitution entgegen zu wirken. Seitdem ist es im Kölner Süden nur noch im Bereich des „Eifeltores“ möglich, der Prostitution nachzugehen.

Ein von der Stadt Köln gebildeter Beirat, an dem auch die Städte Hürth und Brühl beteiligt sind, hatte in den vergangenen drei Jahren die Auswirkungen der Sperrbezirksverordnungen überwacht. Der Beirat, so die Bezirksregierung, habe sich nun für eine unbefristete Weiterführung ausgesprochen.

Die Regelung, so die Bezirksregierung, habe sich bewährt. Von den Sperrbezirken gingen keine Verdrängungseffekte in umliegende Kölner Bereiche oder in die angrenzende Stadtgebiete Hürth und Brühl aus. Kinder und Jugendliche würden mit den Auswirkungen der Straßenprostitution nicht mehr konfrontiert. Die Beschwerden von Anwohnern seien seit 2011 stark zurückgegangen.

http://www.rundschau-online.de/rhein-er ... 11902.html
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Beitrag von Kasharius »

@freances

wer war den Mitglied in diesen Beiräten...?

Kasharius grüßt

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Beitrag von fraences »

Gute Frage, Kasharius.

Werde versuchen , das raus zu kriegen.

Liebe Grüße, fraences
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Beitrag von Kasharius »

@freances

Merci vielmals