"Frauen haben kein sonderliches Talent zur Monogamie&am
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"Frauen haben kein sonderliches Talent zur Monogamie&am
Muss nicht unbedingt sein, aber man könnte meinen, die Frau Schwarzer hat jetzt ein klitzekleines Problem... Weibliches Interesse an sexuelle Abwechslun, Grundlage für Prostitution, ist jetzt auch nach wissenschaftlicher Erkenntnis gar nicht so eigenartig, wie gewisse Leute meinen...
Kein Talent zur Monogamie
Frauen verlieren viel schneller die Lust auf ihren Partner als Männer, behauptet ein neues Buch. Hat unser westliches Liebesmodell einen schlimmen Konstruktionsfehler?
von Tina Klopp
28. Januar 2014 15:39 Uhr
[...]
Das Buch Die versteckte Lust der Frauen widmet sich der bestürzenden Erkenntnis, dass Frauen in festen Beziehungen innerhalb relativ kurzer Zeit das sexuelle Interesse an ihrem Partner verlieren. Das sei völlig normal und wissenschaftlich erwiesen, schreibt der New-York-Times-Journalist Daniel Bergner in seinem nun auf deutsch erschienenen Buch. Während Männer ihre Partnerin auch nach Jahrzehnten noch sexy finden könnten, erkalteten Frauen in der Regel nach 24 bis 36 Monaten. Neuere Studien zum Sexualverhalten, auch von deutschen Wissenschaftlern, stützen Bergners These. Der Verlust der Lust in Zweierbeziehungen scheint empirisch belegt sowohl für junge Frauen im Studentenalter als auch für Frauen zwischen 30 und 45.
Bergner untermauert diese Studien mit zahlreichen Interviews mit Psychologen, Psychotherapeuten, Primatenforschern. Die Quintessenz seiner Gespräche lautet: Frauen haben kein sonderliches Talent zur Monogamie, deutlich weniger als Männer jedenfalls. Aus gesellschaftlicher Konvention und sittlicher Erziehung heraus blieben Frauen in westlichen Gesellschaften aber trotzdem weiter in der Beziehung. In den USA wurden diese Thesen nach Erscheinen des Buches im Mai vergangenen Jahres bereits breit debattiert.
Eine einzige große Umerziehungsmaßnahme?
Denn folgt man Bergners Überlegungen, leben massenhaft Frauen monogam, obwohl sie keine Lust mehr auf Sex mit dem betreffenden Langzeitpartner haben. Da ist Frust auf beiden Seiten natürlich zwangsläufig. Weil sexarme Beziehungen zudem mit einem gesellschaftlichen Tabu belegt sind – gilt doch ein lustbetontes und sexuell befreites Leben als das Ideal der Zeit –, haben Menschen in Zweierbeziehungen eine Menge miteinander auszumachen. Auch Hollywood und Weltliteratur erzählen eine völlig andere Geschichte. Dass alles gut wird und gut bleibt, hat man die große Liebe erst gefunden. Von einem Leben der giftigen Mischung aus Missverständnissen, Schuldgefühlen und Zurückweisungen, die damit einhergehen können, ist da selten die Rede.
Dass Männer schon länger etwas in der Art geahnt haben könnten, darauf weisen die ganzen Kultur- oder eher Unkulturtechniken hin, die sich über die Jahrhunderte rund um die Stellung der Frau entwickelt haben. Verschleierung, die männliche Erbfolge, Genitalverstümmelung – das alles könnte im Licht der Erkenntnisse der Versteckten Lust der Frauen als Versuch gelesen werden, Frauen davon abzuhalten, sich einem neuen Partner zuzuwenden.
Dabei sind monogame Gesellschaftsmodelle weltweit betrachtet in der absoluten Minderheit: 560 Gesellschaftsformen zählt der Atlas der Weltkulturen, nur klägliche 17 setzen auf die Zweiernummer. Und nun, da Frauen mehr und mehr in der Lage sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, sind sie es auch, die sich weitaus häufiger von ihren Männern trennen als umgekehrt.
Im Licht von Bergners Buch betrachtet scheint unser westliches Lebensmodell einen schweren Konstruktionsfehler aufzuweisen. Er könnte Mitschuld haben an zumindest einem Teil der muffigen Gesichter und eingefahrenen Kniekehlen da draußen. Aber wird sich daran in absehbarer Zukunft etwas ändern?
Vermutlich nicht. Es gibt Kräfte, die stärker sind als die Lust auf Sex und Abwechslung. Sie heißen Sofa, Kita-Platz und Ehegattensplitting. Wie zum Beispiel sollte man das hinbekommen mit dem Kinder kriegen, wenn Mutti alle zwei Jahre den Partner wechselt? Das klingt viel zu anstrengend. Oder nach Totalumbau.
http://www.zeit.de/lebensart/partnersch ... bei-frauen
Kein Talent zur Monogamie
Frauen verlieren viel schneller die Lust auf ihren Partner als Männer, behauptet ein neues Buch. Hat unser westliches Liebesmodell einen schlimmen Konstruktionsfehler?
von Tina Klopp
28. Januar 2014 15:39 Uhr
[...]
Das Buch Die versteckte Lust der Frauen widmet sich der bestürzenden Erkenntnis, dass Frauen in festen Beziehungen innerhalb relativ kurzer Zeit das sexuelle Interesse an ihrem Partner verlieren. Das sei völlig normal und wissenschaftlich erwiesen, schreibt der New-York-Times-Journalist Daniel Bergner in seinem nun auf deutsch erschienenen Buch. Während Männer ihre Partnerin auch nach Jahrzehnten noch sexy finden könnten, erkalteten Frauen in der Regel nach 24 bis 36 Monaten. Neuere Studien zum Sexualverhalten, auch von deutschen Wissenschaftlern, stützen Bergners These. Der Verlust der Lust in Zweierbeziehungen scheint empirisch belegt sowohl für junge Frauen im Studentenalter als auch für Frauen zwischen 30 und 45.
Bergner untermauert diese Studien mit zahlreichen Interviews mit Psychologen, Psychotherapeuten, Primatenforschern. Die Quintessenz seiner Gespräche lautet: Frauen haben kein sonderliches Talent zur Monogamie, deutlich weniger als Männer jedenfalls. Aus gesellschaftlicher Konvention und sittlicher Erziehung heraus blieben Frauen in westlichen Gesellschaften aber trotzdem weiter in der Beziehung. In den USA wurden diese Thesen nach Erscheinen des Buches im Mai vergangenen Jahres bereits breit debattiert.
Eine einzige große Umerziehungsmaßnahme?
Denn folgt man Bergners Überlegungen, leben massenhaft Frauen monogam, obwohl sie keine Lust mehr auf Sex mit dem betreffenden Langzeitpartner haben. Da ist Frust auf beiden Seiten natürlich zwangsläufig. Weil sexarme Beziehungen zudem mit einem gesellschaftlichen Tabu belegt sind – gilt doch ein lustbetontes und sexuell befreites Leben als das Ideal der Zeit –, haben Menschen in Zweierbeziehungen eine Menge miteinander auszumachen. Auch Hollywood und Weltliteratur erzählen eine völlig andere Geschichte. Dass alles gut wird und gut bleibt, hat man die große Liebe erst gefunden. Von einem Leben der giftigen Mischung aus Missverständnissen, Schuldgefühlen und Zurückweisungen, die damit einhergehen können, ist da selten die Rede.
Dass Männer schon länger etwas in der Art geahnt haben könnten, darauf weisen die ganzen Kultur- oder eher Unkulturtechniken hin, die sich über die Jahrhunderte rund um die Stellung der Frau entwickelt haben. Verschleierung, die männliche Erbfolge, Genitalverstümmelung – das alles könnte im Licht der Erkenntnisse der Versteckten Lust der Frauen als Versuch gelesen werden, Frauen davon abzuhalten, sich einem neuen Partner zuzuwenden.
Dabei sind monogame Gesellschaftsmodelle weltweit betrachtet in der absoluten Minderheit: 560 Gesellschaftsformen zählt der Atlas der Weltkulturen, nur klägliche 17 setzen auf die Zweiernummer. Und nun, da Frauen mehr und mehr in der Lage sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, sind sie es auch, die sich weitaus häufiger von ihren Männern trennen als umgekehrt.
Im Licht von Bergners Buch betrachtet scheint unser westliches Lebensmodell einen schweren Konstruktionsfehler aufzuweisen. Er könnte Mitschuld haben an zumindest einem Teil der muffigen Gesichter und eingefahrenen Kniekehlen da draußen. Aber wird sich daran in absehbarer Zukunft etwas ändern?
Vermutlich nicht. Es gibt Kräfte, die stärker sind als die Lust auf Sex und Abwechslung. Sie heißen Sofa, Kita-Platz und Ehegattensplitting. Wie zum Beispiel sollte man das hinbekommen mit dem Kinder kriegen, wenn Mutti alle zwei Jahre den Partner wechselt? Das klingt viel zu anstrengend. Oder nach Totalumbau.
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Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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Letztens habe ich in einem Artikel was ähnliches gelesen. Dort ging es um beobachtetes Verhalten von Wildtieren. Und zwar wurde beobachtet, dass weibliche Raubkatzen, die über längere Zeit zusammen mit einem Männchen eingesperrt waren, das Interesse an Sex verloren, dann aber, als sie sich wieder frei bewegen konnten und die Auswahl unter mehreren Männchen hatten, sexuell aktiver wurden. Als Grund für dieses Verhalten wurde genannt, dass das zur Vergrößerung des Genpools notwendig sei. Und es wurde vermutet, dass es bei Menschen nicht viel anders ist.
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RE: "Frauen haben kein sonderliches Talent zur Monogami
Interessant das mal so zu lesen.
Denn ich habe das selbst für mich schon vor Jahren festgestellt, das mich Sex innerhalb einer festen Beziehung sehr schnell langweilt und ich dann irgendwann gar keine rechte Lust mehr habe.
Ist vielleicht auch ein Grund, warum ich im Pay6 gelandet bin...
Ein Partner, wo ich monogam leben müsste, kann ich mir definitiv nicht mehr vorstellen. Da bleibe ich lieber Single.
Denn ich habe das selbst für mich schon vor Jahren festgestellt, das mich Sex innerhalb einer festen Beziehung sehr schnell langweilt und ich dann irgendwann gar keine rechte Lust mehr habe.
Ist vielleicht auch ein Grund, warum ich im Pay6 gelandet bin...
Ein Partner, wo ich monogam leben müsste, kann ich mir definitiv nicht mehr vorstellen. Da bleibe ich lieber Single.
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In dem Bereich Beispiele von Tieren zu bringen ist willkürlich
und kontraproduktiv! Es gibt beliebig viele Tierarten die
einmal einen Partner wählen, und dann den Rest ihres Lebens mit ihr/ihm verbringen!
Auch die Artikel über Monogamie sind unsachlich, unwissenschaftlich
und oft gefälscht!
Sie zeigen nicht das Verhalten von "Frauen" und "Männern"
als biologische Spezies, sondern das Verhalten von Gendergruppen
in ihren jeweiligen Sozialsystemen, fast immer geprägt von
patriarchalen sozialen wie juristischen Gesetzen.
Solche Berichte kann man fast immer in den Müll werfen.
Nicole
und kontraproduktiv! Es gibt beliebig viele Tierarten die
einmal einen Partner wählen, und dann den Rest ihres Lebens mit ihr/ihm verbringen!
Auch die Artikel über Monogamie sind unsachlich, unwissenschaftlich
und oft gefälscht!
Sie zeigen nicht das Verhalten von "Frauen" und "Männern"
als biologische Spezies, sondern das Verhalten von Gendergruppen
in ihren jeweiligen Sozialsystemen, fast immer geprägt von
patriarchalen sozialen wie juristischen Gesetzen.
Solche Berichte kann man fast immer in den Müll werfen.
Nicole
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Re: "Frauen haben kein sonderliches Talent zur Monogami

Auch wenn es sich hier "nur" um Sex handelt und die Ergebnisse zudem unter dem Vorbehalt "wenn das so sein sollte" diskutiert werden ... ich denke das ist nur einer unter vielen Aspekten die in ihrer Gesamtheit letztlich beweisen, dass das "westliche" Gesellschaftsmodell nicht der Natur des Menschen entspricht.Arum hat geschrieben:
Im Licht von Bergners Buch betrachtet scheint unser westliches Lebensmodell einen schweren Konstruktionsfehler aufzuweisen. Er könnte Mitschuld haben an zumindest einem Teil der muffigen Gesichter und eingefahrenen Kniekehlen da draußen. Aber wird sich daran in absehbarer Zukunft etwas ändern?
Vermutlich nicht. Es gibt Kräfte, die stärker sind als die Lust auf Sex und Abwechslung. Sie heißen Sofa, Kita-Platz und Ehegattensplitting. Wie zum Beispiel sollte man das hinbekommen mit dem Kinder kriegen, wenn Mutti alle zwei Jahre den Partner wechselt? Das klingt viel zu anstrengend. Oder nach Totalumbau.
Nehmen wir neben sexueller Erfüllung andere Aspekte der psychischen Gesundheit hinzu, so zeigt sich dass quer durch Europa 40% der Bevölkerung an schweren psychischen Störungen leidet, und dass leichtere psychische Störungen das Auftreten von körperlichen Erkrankungen wie beispielsweise Herzinfarkten vervielfachen. Und das obwohl der zugrundegelegte Katalog psychischer Störungen sich weitgehend gar nicht an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, sondern an den Bedürfnissen der westlichen Gesellschaftsform, wie der Mensch in ihr zu funktionieren hätte.
Dass "Sofa, KITA-Platz und Ehegattensplitting" uns dazu verführen können zu unserem eigenen Schaden diese nicht menschengemäße Lebensform zu akzeptieren ist zwar letztlich *unser* Problem, gleichzeitig aber auch der Punkt an dem wir erlauben uns zu manipulieren - Geschichtklitterungen die jeden der in der Schule aufgepasst hat "wissen" lassen dass das schon immer so war, wie auch die von Nicole zurecht als unzulässig kritisierten Vergleiche mit der Tierwelt, sind letzlich nur Verschiebungen des Bezugsrahmens, der uns unsere eigene Menschlichkeit vergessen lassen soll.
Sehen wir den Bericht als das was er ist, eine punktuelle Beleuchtung der sexuellen Zufriedenheit, und vergessen wir darüber nicht, dass er nicht "herausragend" ist weil in irgendeiner Weise allem anderen Bekannten widersprechen würde, sondern sich hervorragend in das Gesamtbild einfügt, so bleibt der nur kurz erwähnte "Totalumbau" als einzige praktikable Lösung übrig.
Allerdings ist das IMHO weder durch von oben verordnete Reformen noch durch vom Volkszorn ausgehende Revolutionen möglich - beide Varianten entspringen dem krankhaften bestehenden System und sind somit kein Totalumbau, sondern der Versuch mit "mehr vom Alten" neue Ergebnisse zu erzielen - nur wenn die Menschen selbst begreifen, dass sie sich selbst ihrer psychischen und körperlichen Gesundheit berauben solange sie an "westliche Werte" glauben, kann sich etwas zum Positiven verändern.
Ein erster Schritt in diese Richtung der Rückbesinnung auf unsere Menschlichkeit wäre Menschenrechte wieder ernst zu nehmen - als das was sie grundsätzlich darstellen, nämlich die Rechte des Menschen gegen den Staat. Solange wir dem Taschenspielertrick zum Opfer fallen, der uns glauben lässt, dass wir dem Staat erlauben müssen Menschenrechte einzuschränken um diese zu schützen arbeiten wir aktiv an unserer eigenen Unmenschlichkeit und brauchen uns nicht zu wundern wenn neben allen anderen Aspekten psychischer und körperlicher Gesundheit auch unsere sexuelle Zufriedenheit auf der Strecke bleibt.
Das zentrale Problem hierbei ist dass wir durch Jahrhunderte künstliche Traumatisierung für alle praktischen Zwecke nur noch angstgesteuert sind. Solange uns der Mythos glaubhaft erscheint, dass wenn uns kein Staat beschützen würde indem er unsere sexuelle Freiheit (beispielsweise) einschränkt, dann käme bestimmt ein anderer und würde sie uns nehmen, werden wir den Totalumbau zu unseren Gunsten ablehnen und das soziopathische System stützen. Sämtliche Diskussionen um Menschenhandel und Prostitutionsgesetz beruhen auf dieser Illusion.
Das ist was C.G. Jung sagte: Wenn die Menschen psychisch gesund würden, dann würden Staaten und Regierungen sich von selbst auflösen. Und meiner Ansicht nach ist dies die einzige Möglichkeit - jeder Versuch gesellschaftliche Missstände auf politischer Ebene zu lösen wird "Sofa, KITA-Platz und Ehegattensplitting" einen noch höheren Stellenwert zuweisen und uns noch weiter von einer menschengemäßen Gesellschaft wegführen.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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mia cara Alana,
deer Begriff "normal" heißt NICHT, dass die betreffende Sache
richtig ist, gesund, oder legal!
Bei den Nazis was es "normal", dass Juden verfolgt wurden.
In Südafrika war es "normal" dass Rassentrennung betrieben wurde.
Zu Beginn der Neuzeit war es normal, dass die Kirche
hunderttausende Frauen verbrennen und ermorden lies.
"Normal" heißt nicht einmal, dass das Verhalten öffentlich
gut geheißen wird!
Es gibt "normales Verhalten" das in der Gesellschaft öffentlich
gebrandmarkt, aber trotzdem von der Mehrheit ausagiert wird!
Fremdgehen, gehört dazu. Katholischen Priestern ist kein Sex
erlaubt, trotzdem werden 9 von 10 uneheliche Kinder in
Irland von ihnen gezeugt!
Es ist nicht das erste Mal in den vergangenen Jahrhunderten,
daß ganze Kulturen psychisch krank waren!
Im Prinzip gehört ganz Nordamerika zu dieser Kategorie!
Auch Russland ist nicht weit weg davon, ganz zu schweigeb
von Nord-Korea!
Und wie ist es mit den Philippinen? mit Saudi Arabien? Yemen? Sudan? Senegal?....
Bei solchen Themen muss man scharf zwischen unterschiedlichen
Begriffen unterscheiden:
1) normales Verhalten
2) normalisiertes Verhalten
3) häufigstes Verhalten
4) sozial akzeptiertes Verhalten
5) natürliches Verhalten
Diese verschiedenen Muster können zusammen existieren,
auch wenn sie sich widersprechen !
Daraus folgt das insgesamt schizophrene Sozialverhalten.
Das "normale Verhalten" ist NICHT gleichzusetzen mit dem
häufigsten Verhalten!
In Italien ist das häufigste verhalten der Männer die Dienste
der Sexarbeiterinnen zu erwerben. Aber das wird nicht als
das "normale" Verhalten hingestellt !
In Italien ist es normal und gleichzeitig das häufigste Verhalten,
dass die Mehrheit Steuern hinterzieht. Das ist aber weder
sozial akzeptiert, noch ein natürliches Verhalten.
Auch wenn rauchen gesundheitlich schädlich ist, also kein
natürliches Verhalten ist, findet man es (noch) in der Kategorie
"sozial akzeptiertes Verhalten".
Wer Militärparaden sieht, und zu lachen beginnt, weil die
Soldaten wie Kasperlfiguren mit steifen Knien herumhampeln,
handelt natürlich, wird aber bestraft, weil dies den normierten
Verhaltenskodex verletzt.
Für alle Kombinationen sind Beispiele zu finden!
Deswegen sind diese Begriffe zu trennen, und können
nicht synonym verwendet werden!
Das betrifft "natürlich" im Besonderen die Diskussion um
die Sexarbeit!
Nicole
deer Begriff "normal" heißt NICHT, dass die betreffende Sache
richtig ist, gesund, oder legal!
Bei den Nazis was es "normal", dass Juden verfolgt wurden.
In Südafrika war es "normal" dass Rassentrennung betrieben wurde.
Zu Beginn der Neuzeit war es normal, dass die Kirche
hunderttausende Frauen verbrennen und ermorden lies.
"Normal" heißt nicht einmal, dass das Verhalten öffentlich
gut geheißen wird!
Es gibt "normales Verhalten" das in der Gesellschaft öffentlich
gebrandmarkt, aber trotzdem von der Mehrheit ausagiert wird!
Fremdgehen, gehört dazu. Katholischen Priestern ist kein Sex
erlaubt, trotzdem werden 9 von 10 uneheliche Kinder in
Irland von ihnen gezeugt!
Es ist nicht das erste Mal in den vergangenen Jahrhunderten,
daß ganze Kulturen psychisch krank waren!
Im Prinzip gehört ganz Nordamerika zu dieser Kategorie!
Auch Russland ist nicht weit weg davon, ganz zu schweigeb
von Nord-Korea!
Und wie ist es mit den Philippinen? mit Saudi Arabien? Yemen? Sudan? Senegal?....
Bei solchen Themen muss man scharf zwischen unterschiedlichen
Begriffen unterscheiden:
1) normales Verhalten
2) normalisiertes Verhalten
3) häufigstes Verhalten
4) sozial akzeptiertes Verhalten
5) natürliches Verhalten
Diese verschiedenen Muster können zusammen existieren,
auch wenn sie sich widersprechen !
Daraus folgt das insgesamt schizophrene Sozialverhalten.
Das "normale Verhalten" ist NICHT gleichzusetzen mit dem
häufigsten Verhalten!
In Italien ist das häufigste verhalten der Männer die Dienste
der Sexarbeiterinnen zu erwerben. Aber das wird nicht als
das "normale" Verhalten hingestellt !
In Italien ist es normal und gleichzeitig das häufigste Verhalten,
dass die Mehrheit Steuern hinterzieht. Das ist aber weder
sozial akzeptiert, noch ein natürliches Verhalten.
Auch wenn rauchen gesundheitlich schädlich ist, also kein
natürliches Verhalten ist, findet man es (noch) in der Kategorie
"sozial akzeptiertes Verhalten".
Wer Militärparaden sieht, und zu lachen beginnt, weil die
Soldaten wie Kasperlfiguren mit steifen Knien herumhampeln,
handelt natürlich, wird aber bestraft, weil dies den normierten
Verhaltenskodex verletzt.
Für alle Kombinationen sind Beispiele zu finden!
Deswegen sind diese Begriffe zu trennen, und können
nicht synonym verwendet werden!
Das betrifft "natürlich" im Besonderen die Diskussion um
die Sexarbeit!
Nicole
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Mit Nicole's Hintergrundinformation stimme ich weitgehend überein - und würde gerne noch hinzufügen, dass in einer schwer psychotischen Gesellschaft wie unserer "statistisch normal" und "gesund" oft im direkten Gegensatz stehen.alana hat geschrieben:Wenn 40% der Bevölkerung an psychischen Störungen leidet, ist die Frage, ob das überhaupt psychische Störungen sind oder eher eine gewisse Streuung im genormten Verhalten des Homo Sapiens, also normal ist.
Das eigentliche Problem dieser Diskussion besteht doch darin dass der Mensch wie er ist nicht zu den gesellschaftlichen Anforderungen passt. Ob wir das jetzt als "abnormal" oder als "normale Abweichung" bezeichnen - letztlich sind das nur zwei Versionen der Hegel'schen Philosophie dass das Individuum zugunsten der Gesellschaft zurückzustehen hat. Tatsache ist, dass die westliche Gesellschaftsform nicht zum Menschen passt, und nur Idealisten können das Problem als beim Menschen liegend verstehen.
Liebe Grüße, Aoife
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Monogamie ist unter Säugetieren sehr selten, nur ca. 3% - 5% der Säugetierarten sind monogam, gerade bei Primaten, also den Arten, die am ehesten den Menschen ähnlich sind, liegt laut neuen Untersuchungen der Anteil eher an der unteren Grenze des oben genannten Intervalls.nicole6 hat geschrieben:Es gibt beliebig viele Tierarten die
einmal einen Partner wählen, und dann den Rest ihres Lebens mit ihr/ihm verbringen!
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RE: "Frauen haben kein sonderliches Talent zur Monogami
ich kenne keine Primaten die "dem Menschen" ähnlich sind!
Überhaupt, es gibt im ganzen Tierreich keine Spezies die
Sexvorschriften haben, Kleidungszwänge, Religionsdogmen,
Krieg führt, Banken hat, auf den Millimeter abgegrenzte
Territorien, die aus "Ehrgefühl morden, die ihre eigenen
Lebensgrundlagen zerstören und den Planeten ausplündern!
Nicole
Überhaupt, es gibt im ganzen Tierreich keine Spezies die
Sexvorschriften haben, Kleidungszwänge, Religionsdogmen,
Krieg führt, Banken hat, auf den Millimeter abgegrenzte
Territorien, die aus "Ehrgefühl morden, die ihre eigenen
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Nicole
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Re: RE: "Frauen haben kein sonderliches Talent zur Mono

Schon, die gibt's: Ameisen. Und in Australien noch irgendeine Bienenart, wenn ich mich recht entsinne.nicole6 hat geschrieben: Überhaupt, es gibt im ganzen Tierreich keine Spezies die [...] Krieg führt, [...] auf den Millimeter abgegrenzte Territorien,
In ausgedehnterem Sinne hast Du aber natürlich recht.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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Re: RE: "Frauen haben kein sonderliches Talent zur Mono

Es geht doch hier darum, ob die in unserer Gesellschaft übliche monogame Beziehung einen Gegensatz zu den naturgegebenen menschlichen Bedürfnissen darstellt, insbesondere zu denen von Frauen. Der von mir beschriebene Artikel und ich glauben, dass man zur Beantwortung dieser Frage ein bei Tieren beobachtetes Verhalten heranziehen kann. Dagegen hast Du eingewendet, dass es viele monogame Tierarten gibt und die genannten Beobachtungen daher nicht geeignet sind, Rückschlüsse auf Menschen zu ziehen, worauf ich nun einwende, dass für solche Rückschlüsse nicht alle Tierarten gleich geeignet sind, sondern insbesondere die Arten, die uns Menschen ziemlich nahekommen, also Säugetiere und davon insbesondere die sogenannten Primaten.nicole6 hat geschrieben: Überhaupt, es gibt im ganzen Tierreich keine Spezies die
Sexvorschriften haben, Kleidungszwänge, Religionsdogmen,
Krieg führt, Banken hat, auf den Millimeter abgegrenzte
Territorien, die aus "Ehrgefühl morden, die ihre eigenen
Lebensgrundlagen zerstören und den Planeten ausplündern!
Selbstverständlich sind solche Beobachtungen wie bei den Raubkatzen noch kein Beweis, dass es sich bei den Menschen genauso verhält. Aber als Indiz taugen sie durchaus, finde ich.
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Re: RE: "Frauen haben kein sonderliches Talent zur Mono

Doch doch:nicole6 hat geschrieben:ich kenne keine Primaten die "dem Menschen" ähnlich sind!
Überhaupt, es gibt im ganzen Tierreich keine Spezies die
Sexvorschriften haben, Kleidungszwänge, Religionsdogmen,
Krieg führt, Banken hat, auf den Millimeter abgegrenzte
Territorien, die aus "Ehrgefühl morden, die ihre eigenen
Lebensgrundlagen zerstören und den Planeten ausplündern!
Nicole
Wölfe habe Sexvorschriften. In guten Zeiten dürfen alle mit allen, in schlechten zeiten dürfen sich nur die beiden Alfa-Tiere paaren und NAchwuchs haben.
Kriege werden wohl nur wegen Mangels ordentlicher Waffen ausfallen..immerhin essen viele männlichen Tiere gerne den Nachwuchs der Rivalen, um sich dadurch schneller mit dem Weibchen (deren Junge er grad gefressen hat) zu paaren, um mit ihr Nachkommen mit eigenen Genen zu zeugen.
Lebensgrundlage zerstören?? Aber ja...das kommt vor...brauchst nur eine Herde auf eine Insel setzten, die fressen alles kahl und dann schauns blöd. Nix da mit Einteilen und Resourcenschonend...
Käfer fressen durchaus eine ganze Pflanze zusammen, sodass diese dann zerstört ist.
Revierkämpfe finden sehr wohl statt, allerdings sind die Überlebenschance für den Verlierer groß.
Sosehr die "Guten" sind Tiere auch nicht. Das es uns so vorkommt, liegt hauptsächlich an den beschränkten Möglichkeiten der Tiere. Die haben halt keine Atombomben und Bulldozer etc
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"....Wölfe habe Sexvorschriften. In guten Zeiten dürfen alle mit
allen, in schlechten Zeiten dürfen sich nur die beiden Alfa-Tiere
paaren und NAchwuchs haben. ..."
das sind doch keine Sexvorschriften! Das ist natürliches Verhalten!
Sexvorschrift wäre, wenn ein Wolf einem anderen vorschreibt, wann, wo und wie er
Sex haben soll, auch wenn es Unsinn ist!
"...Kriege werden wohl nur wegen Mangels ordentlicher Waffen ausfallen...."
Tiere verteidigen sich, und mit guten Waffen, aber sie nehmen nie mehr als sie brauchen!
Und das ist definitiv KEIN Krieg!
"...immerhin essen viele männlichen Tiere gerne den Nachwuchs
der Rivalen, um sich dadurch schneller mit dem Weibchen
(deren Junge er grad gefressen hat) zu paaren, um mit ihr
Nachkommen mit eigenen Genen zu zeugen...."
Woher wissen den diese Tiere um die Gene? Das must du mir mal erklären!
"...Lebensgrundlage zerstören?? Aber ja...das kommt vor...brauchst nur eine Herde auf eine Insel setzten, die fressen
alles kahl und dann schauns blöd. ..."
Das hast du gerade das genau Gegenteil von dem als Beispiel gebracht, was du
sagen wolltest, und bestätigst meine Aussage!
Nur Männer setzen eine Herde auf eine Insel ! was sollen die armen Tiere denn dort!
so blöde ist kein Tier um sich selbst auf eine Insel zu setzen wo nicht mehr nachwachst
als gefressen werden muss, um zu überleben!
"... Käfer fressen durchaus eine ganze Pflanze zusammen, sodass diese dann zerstört ist..."
die Pflanze ist dann hin, dazu sind sie zum Teil auch da, als Nahrung für Tiere.
Aber Käfer fressen nicht den gesamten Wald weg !
Und, Fressen ist kein Krieg!
"..Revierkämpfe finden sehr wohl statt, allerdings sind die Überlebenschance für den Verlierer groß. .."
Ein Revierkampf ist per Definition kein Krieg!
Kriege sind ja das genaue Gegenteil! Da geht es nicht um "Reviere" die benötigt werden
um zu überleben, bei Kriegen geht es den Männern um Eitelkeit, Machtwahn, Geldgier,
Alles Eigenschaften die bei Tieren fehlen!
"... den beschränkten Möglichkeiten der Tiere. Die haben halt keine Atombomben und Bulldozer etc..."
Es ist ein Zeichen der extremen geistigen Beschränktheit der Männer, dass sie die
Atombomben und anderen Waffen erfunden haben und es immer noch tun!
Innerhalb ihrer Entscheidungsfreiheit sind Tiere intelligenter als der Großteil der
Männer heute!
Nicole
allen, in schlechten Zeiten dürfen sich nur die beiden Alfa-Tiere
paaren und NAchwuchs haben. ..."
das sind doch keine Sexvorschriften! Das ist natürliches Verhalten!
Sexvorschrift wäre, wenn ein Wolf einem anderen vorschreibt, wann, wo und wie er
Sex haben soll, auch wenn es Unsinn ist!
"...Kriege werden wohl nur wegen Mangels ordentlicher Waffen ausfallen...."
Tiere verteidigen sich, und mit guten Waffen, aber sie nehmen nie mehr als sie brauchen!
Und das ist definitiv KEIN Krieg!
"...immerhin essen viele männlichen Tiere gerne den Nachwuchs
der Rivalen, um sich dadurch schneller mit dem Weibchen
(deren Junge er grad gefressen hat) zu paaren, um mit ihr
Nachkommen mit eigenen Genen zu zeugen...."
Woher wissen den diese Tiere um die Gene? Das must du mir mal erklären!
"...Lebensgrundlage zerstören?? Aber ja...das kommt vor...brauchst nur eine Herde auf eine Insel setzten, die fressen
alles kahl und dann schauns blöd. ..."
Das hast du gerade das genau Gegenteil von dem als Beispiel gebracht, was du
sagen wolltest, und bestätigst meine Aussage!
Nur Männer setzen eine Herde auf eine Insel ! was sollen die armen Tiere denn dort!
so blöde ist kein Tier um sich selbst auf eine Insel zu setzen wo nicht mehr nachwachst
als gefressen werden muss, um zu überleben!
"... Käfer fressen durchaus eine ganze Pflanze zusammen, sodass diese dann zerstört ist..."
die Pflanze ist dann hin, dazu sind sie zum Teil auch da, als Nahrung für Tiere.
Aber Käfer fressen nicht den gesamten Wald weg !
Und, Fressen ist kein Krieg!
"..Revierkämpfe finden sehr wohl statt, allerdings sind die Überlebenschance für den Verlierer groß. .."
Ein Revierkampf ist per Definition kein Krieg!
Kriege sind ja das genaue Gegenteil! Da geht es nicht um "Reviere" die benötigt werden
um zu überleben, bei Kriegen geht es den Männern um Eitelkeit, Machtwahn, Geldgier,
Alles Eigenschaften die bei Tieren fehlen!
"... den beschränkten Möglichkeiten der Tiere. Die haben halt keine Atombomben und Bulldozer etc..."
Es ist ein Zeichen der extremen geistigen Beschränktheit der Männer, dass sie die
Atombomben und anderen Waffen erfunden haben und es immer noch tun!
Innerhalb ihrer Entscheidungsfreiheit sind Tiere intelligenter als der Großteil der
Männer heute!
Nicole
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Ich möchte meine Meinung, dass Primaten und Menschen sehrwohl sehr viel gemeinsam haben (Orang-Utans teilen rund 97 Prozent ihres Erbgutes mit dem Menschen!!!!!) zu diesem Thema mit einem Artikel des Herrn Professors Manfred Dzieyk, PH Karlsruhe (nicht von mir -mit fremden Federn wird nicht geschmückt
) aus der humanbiologischen Forschung antworten.
Viel Spaß beim lesen!
Biologische Wurzeln im Sexualverhalten des Menschen
Bei allem Variationsreichtum des sozialen und speziell des sexuellen Verhaltens hat der Mensch keine absolute Sonderstellung gegenüber dem Tierreich. Es finden sich vielfältige Erscheinungen, die typisch primatenhaft, z.T. sogar typisch für Säugetiere sind. Erkenntnisse vor allem der Primatologie und der Humanethologie, aber auch der Vergleich mit anderen Völkern und der Blick in die Kultur- und Sittengeschichte (auch ins Alte und Neue Testament) zeigen so viele Übereinstimmungen auch zwischen den Menschen, dass eine sinnvolle Erklärung nur die Gemeinsamkeit durch die Evolution ist, denn eine Parallelentwicklung in so vielen Details ist höchst unwahrscheinlich. Für Biologen ist außerdem unzweifelhaft, dass auch das Verhalten einer Art einschließlich dem, was gelernt werden kann, eine genetische Grundlage hat. Ebenso sicher ist, dass auch unsere Verwandten, die Tier-Primaten (vor allem die Großen Menschenaffen), nicht mehr starr instinktgebunden, sondern recht flexibel in ihrem Verhalten sind.
Nur Weniges ist dem Menschen eigen
Das Sexualverhalten als ein wichtiger Teil des Sozialverhaltens ist bei jedem Menschen individuell. Es gibt also nicht das Sexualverhalten. Nur der Mensch kann bewusst in der Bandbreite zwischen völliger sexueller Enthaltsamkeit und permanenter Ausschweifung wählen. Der Mensch kann als einzige Art bei seinen sexuellen Handlungen, wenigstens seit jüngster Zeit, die Fortpflanzung völlig ausschließen und allein aus Liebe und/oder Lustgewinn genießen oder es lassen. Zweifellos hat der Mensch in der Emotionalität und der Rationalität gegenüber den Menschenaffen eine ungleich größere Tiefe, zumindest die Möglichkeit dazu, im Positiven wie im Negativen, wobei viele Handlungen, vor allem in der Jugend und Adoleszenz, doch eher triebhaft und emotional motiviert sind, aber auch später oft erst nachträglich rational begründet werden.
Nur der Mensch entwickelt ein Schamgefühl und eine Intimsphäre, spätestens ab der Pubertät, wenn sie nicht vorher schon anerzogen wurden. Das gilt für alle Völker. Ein Blick in die abendländische Kulturgeschichte, auf andere Religionen und insbesondere auf nackt gehende Völker (z.B. Buschleute, Nubier, Pygmäen, Amazonas-Indianer, Papuas), deren Kultur noch nicht von der westlichen Zivilisation überformt ist, zeigt aber deutlich, dass der Inhalt des Schamgefühls außerordentlich verschieden sein kann und dass er jeweils gelernt wird. Auch dann ist er noch wandelbar, also nicht „natürlich“ im Sinne von angeboren. Dabei ist allen Völkern gemeinsam, dass das Präsentieren der Vulva in der Öffentlichkeit tabuiert ist, denn es hat Aufforderungscharakter. Das ist aber nicht identisch mit dem Nacktgehen bei Völkern oder dem ungezwungenen Umgang mit Nacktheit in der Familie und in der Freikörperkultur: Die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane sind beim Menschen im Stehen und Sitzen nicht sichtbar, weil sie mit der Evolution des Aufrechtgehens durch die Kippung des Beckens nach vorn weiter bauchwärts zwischen die Beine gerückt sind. Dagegen ist die weibliche After-Genitalregion bei den beiden Schimpansenarten unbehaart und immer sichtbar, im Östrus sogar auffällig gerötet und geschwollen und dient als sexuelles Signal. Desmond Morris war wohl der erste, der die Hypothese aufgestellt hat, dass sich beim Menschen dafür im Gesicht das Lippenrot und die weiblichen Brüste entwickelt haben, die nur beim Menschen ab der Pubertä, insbesondere durch das zusätzlich eingelagerte Fettgewebe, immer vorgewölbt bleiben (bei den Affen nur während der Laktation). Das Gesäß behält aber doch seine erotische Wirkung.
Männliche Genitalpräsentation ist beim Menschen ebenfalls tabuiert, findet sich aber bei Statuen analog zu dem Vorkommen bei Affen als Demonstration der Stärke und als Drohgebärde.
Noch eine Besonderheit des Menschen ist die Familiarisierung des Mannes. So kommt zur Mutter-Kind-Beziehung die Fürsorge des Vaters, vor allem in der Nahrungsbeschaffung und auch in der Erziehung für seine leiblichen Kinder hinzu, die es so bei den Affen (außer beim Springtamarin) nicht gibt. Sie dürfte daher mit der Bildung der Kernfamilie erst in der Stammesentwicklung des Menschen entstanden sein und ist aber daher, weil noch relativ jung, anscheinend genetisch noch nicht so fest verankert.
Gemeinsamkeiten mit den Tier-Primaten
Die allermeisten Grundmuster im Verhalten aber haben wir mit den Tier-Primaten gemeinsam, insbesondere mit den Großen Menschenaffen. Primaten sind ausgesprochene Augentiere, wenngleich bei ihnen der Geruch, auch der spezifische der Geschlechter, noch eine große Rolle spielt. Daher sind die sexuellen ìSchlüsselreize in Form der sekundären Geschlechtsmerkmale, der Mimik und Gestik vorwiegend optischer Natur. Dass auch wir dafür angeborene ìAuslösemechanismen haben können wir täglich, auch in der Werbung, erleben.
Die sexuelle Aktivität geht bei den Tier-Primaten von beiden Geschlechtern aus, und viele Kulturen zeigen, wie bei uns in jüngster Zeit, dass das auch für den Menschen gilt, wenn es nicht beim weiblichen Geschlecht durch Erziehung schon früh unterdrückt wird.
Die Werbung ist bei den Schimpansen wenig aufwendig und beim Gorilla wegen seiner Sozialform nicht notwendig. Das typische Imponiergehabe von Gorilla- und Schimpansenmännchen gegenüber männlichen Konkurrenten und den Weibchen findet bei nicht wenigen Männern abhängig vom Alter und sozialen Status seine Entsprechungen und kann ähnlich „primitiv“ sein (Kraftmeierei, Lärm durch Aufheulenlassen des Motors u. Ä.). Der Mensch hat aber die Möglichkeit sehr kultivierter Werbung: durch Hervorheben der Attraktivität durch Kleidung (einschließlich Täuschung), durch Symbole des sozialen Status, Sprache, Kunst und Musik.
Dass dann die Auswahl in Wirklichkeit vom weiblichen Geschlecht getroffen wird hat einen tiefen biologischen Sinn: das Tierweibchen wie die Frau haben eine wesentlich höhere physische und emotionale Investition zu leisten, wenn es zum Nachwuchs kommt, und das heißt für sie, sehr darauf zu achten, wer sich als Vater der Kinder mit seinen Genen und/oder sozialen Stellung gut oder besser eignet. Dem dient das Locken wie das „Sprödigkeitsverhalten“. Die Wahlmöglichkeit der Frau zwischen „guten Genen“ und guter Versorgung kann durchaus zu Konflikten führen. Vor allem die Großen Menschenaffen handeln wie der Mensch auch nicht rein instinktiv, sondern zeigen auch in ihrem sexuellen Verhalten individuelle Bevorzugungen, Abneigungen und Ablehnungen gegenüber bestimmten Artgenossen.
Die Primaten sind die Tiergruppe mit dem umfangreichsten und am längsten andauernden Lernverhalten, die Kindheit der Großen Menschenaffen dauert um die acht Jahre und die soziale Reife erlangen sie erst wenige Jahre nach Abschluss der Pubertät. Pubertierende Weibchen und Männchen und die Erwachsenen unterscheiden sich in ihrem Verhalten und entsprechen in erstaunlicher Weise bis in Details dem menschlichen Rollenklischee, das wir mit „typisch männlich“ und „typisch weiblich“ bezeichnen. Selbst das Paarungsverhalten und die erfolgreiche Aufzucht des Kindes müssen gelernt werden.
Vieles in dem differenzierten und komplexen sozialen und sexuellen Verhalten der Tier-Primaten kann man nur mit menschlichen Begriffen beschreiben. Sie haben dementsprechende Fähigkeiten zur gegenseitigen Verständigung, Zuneigung, Missachtung, Rivalität, Eifersucht und Aggressivität, sie können schmollen usw. Es gibt so genanntes moralanaloges Verhalten wie auch Übertretungen des Gruppen-Codex nach dem Motto „sich nur nicht erwischen lassen“, so z.B. heimliche, weil nicht erlaubte Paarungen, Strafen, wenn ein Gruppenmitglied gegen Regeln verstoßen hat und taktisches Verhalten mit Austricksen, scheinbarem Nicht-Hinschauen, Verstellen.
Die Paarung selbst dauert bei den ausgesprochen promisken Schimpansenarten nur immer relativ kurz, meist ohne Vor- und Nachspiel. Das bietet bei promisken Arten wegen der Rivalitäten einen Vorteil im Fortpflanzungserfolg, denn absichtliche Störungen, auch durch Weibchen und Kinder, sind häufig. Das verbreitete Phänomen, dass beim Menschen vor allem jüngere Männer meist schnell zum Koitus kommen wollen und dann oft sehr schnell den Orgasmus erleben (können), ist daher wohl ein Erbe aus der Evolution, kann aber durch Lernen verändert werden.
Menschenaffen paaren sich nicht nur wie die Tieraffen durch Aufreiten des Männchens, sondern auch in Gesicht-zu-Gesicht-Stellungen. Für die Bonobos ist dies sogar die Regel neben anderen spielerischen Stellungen, wobei sie sich auch anschauen, mit den Händen anfassen und Laute von sich geben können.
Während für viele Säugetiere die Fortpflanzungszeiten durch asexuelle Zeiten unterbrochen werden, meist saisonabhängig, gilt das für Affen in Gefangenschaft zumindest nicht. Diese sexuelle Daueraktivität haben sie mit dem Menschen gemeinsam. Außerdem haben sie in der Gefangenschaft auch mehr Zeit und Muße, weil Nahrungssuche und anstrengende Wanderungen wegfallen. Aber auch wir Menschen haben wenigstens bei uns heute ein wesentlich leichteres Leben als unsere Vorfahren und daher mehr Zeit auch für erotisch-sexuelles Handeln im weitesten Sinne.
Vor allem die Menschenaffen zeigen Sexualverhalten vom Handreichen über Küssen (mit vorgestreckten Lippen, bei Bonobos gibt es auch Zungenküsse), Umarmungen bis zur Paarung eingebettet in soziale Funktionen. Bei den Schimpansen und noch stärker bei den Bonobos dient Sexualverhalten auch der Begrüßung und dem Aggressionsabbau, somit dem Einander-Wohlgewogen-Sein und zur Befriedung in der ständig lebhaften, oft streitenden Gruppe. Oral-genitale, auch gleichgeschlechtliche Betätigungen, sowohl bei Männchen wie häufiger noch bei Weibchen durch Anfassen und Aneinanderreiben der Genitalregion, sind vor allem bei Bonobos häufig. Schimpansenweibchen bieten Kopulationen im Tauschgeschäft an um Vorteile zu erlangen (Schutz, Fleisch für sich und ihr Kind), Bonobomännchen kommen manchmal zu einem Weibchen mit einem Geschenk als Lohn für eine Kopulation. Weibchen der Schimpansenarten untersuchen bisweilen ihre Scheide, frustrierte Männchen hat man bei der Selbstbefriedigung und beim Spiel mit dem Penis beim Urinieren beobachtet.
Schlussfolgerung
Kaum eine menschliche Verhaltensstruktur scheint also unseren Verwandten fremd. Auch Aggression gegenüber Artgenossen, Vergewaltigung, Frauenraub, Kindstötung, ja Krieg und Mord im Sinne vorsätzlicher Tötung gibt es bei Tier- wie Menschenaffen. Selbst Paarungen mit artfremden Weibchen sind vereinzelt sogar bei einigen Säugetierarten außerhalb der Primaten, auch in freier Wildbahn, beobachtet worden. So ist unzweifelhaft, dass auch wir Menschen genetische Grundmuster für alle diese Verhaltensweisen haben und sie deshalb so verbreitet sind. So muss sich der Mensch in seiner jeweiligen Kultur Regeln und Normen geben, damit er sich möglichst human gegenüber seinen Mitmenschen verhält, und Erziehung und Strafandrohung sollen gewährleisten, dass diese Regeln eingehalten werden. Dabei ist der Erfolg in jeder menschlichen Gesellschaft immer begrenzt gewesen und wird es bleiben, weil die biologischen Wurzeln immer wieder durchschlagen. Aus dem Dargelegten ist es zumindest fragwürdig, wenn nicht falsch, wenn in der jeweiligen Gesellschaft nicht tolerierte Verhaltensweisen oder solches Verhalten einschließlich der Sozial- und Eheform bei anderen Völkern einfach als „unnatürlich“ oder „widernatürlich“ bezeichnet werden.

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Biologische Wurzeln im Sexualverhalten des Menschen
Bei allem Variationsreichtum des sozialen und speziell des sexuellen Verhaltens hat der Mensch keine absolute Sonderstellung gegenüber dem Tierreich. Es finden sich vielfältige Erscheinungen, die typisch primatenhaft, z.T. sogar typisch für Säugetiere sind. Erkenntnisse vor allem der Primatologie und der Humanethologie, aber auch der Vergleich mit anderen Völkern und der Blick in die Kultur- und Sittengeschichte (auch ins Alte und Neue Testament) zeigen so viele Übereinstimmungen auch zwischen den Menschen, dass eine sinnvolle Erklärung nur die Gemeinsamkeit durch die Evolution ist, denn eine Parallelentwicklung in so vielen Details ist höchst unwahrscheinlich. Für Biologen ist außerdem unzweifelhaft, dass auch das Verhalten einer Art einschließlich dem, was gelernt werden kann, eine genetische Grundlage hat. Ebenso sicher ist, dass auch unsere Verwandten, die Tier-Primaten (vor allem die Großen Menschenaffen), nicht mehr starr instinktgebunden, sondern recht flexibel in ihrem Verhalten sind.
Nur Weniges ist dem Menschen eigen
Das Sexualverhalten als ein wichtiger Teil des Sozialverhaltens ist bei jedem Menschen individuell. Es gibt also nicht das Sexualverhalten. Nur der Mensch kann bewusst in der Bandbreite zwischen völliger sexueller Enthaltsamkeit und permanenter Ausschweifung wählen. Der Mensch kann als einzige Art bei seinen sexuellen Handlungen, wenigstens seit jüngster Zeit, die Fortpflanzung völlig ausschließen und allein aus Liebe und/oder Lustgewinn genießen oder es lassen. Zweifellos hat der Mensch in der Emotionalität und der Rationalität gegenüber den Menschenaffen eine ungleich größere Tiefe, zumindest die Möglichkeit dazu, im Positiven wie im Negativen, wobei viele Handlungen, vor allem in der Jugend und Adoleszenz, doch eher triebhaft und emotional motiviert sind, aber auch später oft erst nachträglich rational begründet werden.
Nur der Mensch entwickelt ein Schamgefühl und eine Intimsphäre, spätestens ab der Pubertät, wenn sie nicht vorher schon anerzogen wurden. Das gilt für alle Völker. Ein Blick in die abendländische Kulturgeschichte, auf andere Religionen und insbesondere auf nackt gehende Völker (z.B. Buschleute, Nubier, Pygmäen, Amazonas-Indianer, Papuas), deren Kultur noch nicht von der westlichen Zivilisation überformt ist, zeigt aber deutlich, dass der Inhalt des Schamgefühls außerordentlich verschieden sein kann und dass er jeweils gelernt wird. Auch dann ist er noch wandelbar, also nicht „natürlich“ im Sinne von angeboren. Dabei ist allen Völkern gemeinsam, dass das Präsentieren der Vulva in der Öffentlichkeit tabuiert ist, denn es hat Aufforderungscharakter. Das ist aber nicht identisch mit dem Nacktgehen bei Völkern oder dem ungezwungenen Umgang mit Nacktheit in der Familie und in der Freikörperkultur: Die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane sind beim Menschen im Stehen und Sitzen nicht sichtbar, weil sie mit der Evolution des Aufrechtgehens durch die Kippung des Beckens nach vorn weiter bauchwärts zwischen die Beine gerückt sind. Dagegen ist die weibliche After-Genitalregion bei den beiden Schimpansenarten unbehaart und immer sichtbar, im Östrus sogar auffällig gerötet und geschwollen und dient als sexuelles Signal. Desmond Morris war wohl der erste, der die Hypothese aufgestellt hat, dass sich beim Menschen dafür im Gesicht das Lippenrot und die weiblichen Brüste entwickelt haben, die nur beim Menschen ab der Pubertä, insbesondere durch das zusätzlich eingelagerte Fettgewebe, immer vorgewölbt bleiben (bei den Affen nur während der Laktation). Das Gesäß behält aber doch seine erotische Wirkung.
Männliche Genitalpräsentation ist beim Menschen ebenfalls tabuiert, findet sich aber bei Statuen analog zu dem Vorkommen bei Affen als Demonstration der Stärke und als Drohgebärde.
Noch eine Besonderheit des Menschen ist die Familiarisierung des Mannes. So kommt zur Mutter-Kind-Beziehung die Fürsorge des Vaters, vor allem in der Nahrungsbeschaffung und auch in der Erziehung für seine leiblichen Kinder hinzu, die es so bei den Affen (außer beim Springtamarin) nicht gibt. Sie dürfte daher mit der Bildung der Kernfamilie erst in der Stammesentwicklung des Menschen entstanden sein und ist aber daher, weil noch relativ jung, anscheinend genetisch noch nicht so fest verankert.
Gemeinsamkeiten mit den Tier-Primaten
Die allermeisten Grundmuster im Verhalten aber haben wir mit den Tier-Primaten gemeinsam, insbesondere mit den Großen Menschenaffen. Primaten sind ausgesprochene Augentiere, wenngleich bei ihnen der Geruch, auch der spezifische der Geschlechter, noch eine große Rolle spielt. Daher sind die sexuellen ìSchlüsselreize in Form der sekundären Geschlechtsmerkmale, der Mimik und Gestik vorwiegend optischer Natur. Dass auch wir dafür angeborene ìAuslösemechanismen haben können wir täglich, auch in der Werbung, erleben.
Die sexuelle Aktivität geht bei den Tier-Primaten von beiden Geschlechtern aus, und viele Kulturen zeigen, wie bei uns in jüngster Zeit, dass das auch für den Menschen gilt, wenn es nicht beim weiblichen Geschlecht durch Erziehung schon früh unterdrückt wird.
Die Werbung ist bei den Schimpansen wenig aufwendig und beim Gorilla wegen seiner Sozialform nicht notwendig. Das typische Imponiergehabe von Gorilla- und Schimpansenmännchen gegenüber männlichen Konkurrenten und den Weibchen findet bei nicht wenigen Männern abhängig vom Alter und sozialen Status seine Entsprechungen und kann ähnlich „primitiv“ sein (Kraftmeierei, Lärm durch Aufheulenlassen des Motors u. Ä.). Der Mensch hat aber die Möglichkeit sehr kultivierter Werbung: durch Hervorheben der Attraktivität durch Kleidung (einschließlich Täuschung), durch Symbole des sozialen Status, Sprache, Kunst und Musik.
Dass dann die Auswahl in Wirklichkeit vom weiblichen Geschlecht getroffen wird hat einen tiefen biologischen Sinn: das Tierweibchen wie die Frau haben eine wesentlich höhere physische und emotionale Investition zu leisten, wenn es zum Nachwuchs kommt, und das heißt für sie, sehr darauf zu achten, wer sich als Vater der Kinder mit seinen Genen und/oder sozialen Stellung gut oder besser eignet. Dem dient das Locken wie das „Sprödigkeitsverhalten“. Die Wahlmöglichkeit der Frau zwischen „guten Genen“ und guter Versorgung kann durchaus zu Konflikten führen. Vor allem die Großen Menschenaffen handeln wie der Mensch auch nicht rein instinktiv, sondern zeigen auch in ihrem sexuellen Verhalten individuelle Bevorzugungen, Abneigungen und Ablehnungen gegenüber bestimmten Artgenossen.
Die Primaten sind die Tiergruppe mit dem umfangreichsten und am längsten andauernden Lernverhalten, die Kindheit der Großen Menschenaffen dauert um die acht Jahre und die soziale Reife erlangen sie erst wenige Jahre nach Abschluss der Pubertät. Pubertierende Weibchen und Männchen und die Erwachsenen unterscheiden sich in ihrem Verhalten und entsprechen in erstaunlicher Weise bis in Details dem menschlichen Rollenklischee, das wir mit „typisch männlich“ und „typisch weiblich“ bezeichnen. Selbst das Paarungsverhalten und die erfolgreiche Aufzucht des Kindes müssen gelernt werden.
Vieles in dem differenzierten und komplexen sozialen und sexuellen Verhalten der Tier-Primaten kann man nur mit menschlichen Begriffen beschreiben. Sie haben dementsprechende Fähigkeiten zur gegenseitigen Verständigung, Zuneigung, Missachtung, Rivalität, Eifersucht und Aggressivität, sie können schmollen usw. Es gibt so genanntes moralanaloges Verhalten wie auch Übertretungen des Gruppen-Codex nach dem Motto „sich nur nicht erwischen lassen“, so z.B. heimliche, weil nicht erlaubte Paarungen, Strafen, wenn ein Gruppenmitglied gegen Regeln verstoßen hat und taktisches Verhalten mit Austricksen, scheinbarem Nicht-Hinschauen, Verstellen.
Die Paarung selbst dauert bei den ausgesprochen promisken Schimpansenarten nur immer relativ kurz, meist ohne Vor- und Nachspiel. Das bietet bei promisken Arten wegen der Rivalitäten einen Vorteil im Fortpflanzungserfolg, denn absichtliche Störungen, auch durch Weibchen und Kinder, sind häufig. Das verbreitete Phänomen, dass beim Menschen vor allem jüngere Männer meist schnell zum Koitus kommen wollen und dann oft sehr schnell den Orgasmus erleben (können), ist daher wohl ein Erbe aus der Evolution, kann aber durch Lernen verändert werden.
Menschenaffen paaren sich nicht nur wie die Tieraffen durch Aufreiten des Männchens, sondern auch in Gesicht-zu-Gesicht-Stellungen. Für die Bonobos ist dies sogar die Regel neben anderen spielerischen Stellungen, wobei sie sich auch anschauen, mit den Händen anfassen und Laute von sich geben können.
Während für viele Säugetiere die Fortpflanzungszeiten durch asexuelle Zeiten unterbrochen werden, meist saisonabhängig, gilt das für Affen in Gefangenschaft zumindest nicht. Diese sexuelle Daueraktivität haben sie mit dem Menschen gemeinsam. Außerdem haben sie in der Gefangenschaft auch mehr Zeit und Muße, weil Nahrungssuche und anstrengende Wanderungen wegfallen. Aber auch wir Menschen haben wenigstens bei uns heute ein wesentlich leichteres Leben als unsere Vorfahren und daher mehr Zeit auch für erotisch-sexuelles Handeln im weitesten Sinne.
Vor allem die Menschenaffen zeigen Sexualverhalten vom Handreichen über Küssen (mit vorgestreckten Lippen, bei Bonobos gibt es auch Zungenküsse), Umarmungen bis zur Paarung eingebettet in soziale Funktionen. Bei den Schimpansen und noch stärker bei den Bonobos dient Sexualverhalten auch der Begrüßung und dem Aggressionsabbau, somit dem Einander-Wohlgewogen-Sein und zur Befriedung in der ständig lebhaften, oft streitenden Gruppe. Oral-genitale, auch gleichgeschlechtliche Betätigungen, sowohl bei Männchen wie häufiger noch bei Weibchen durch Anfassen und Aneinanderreiben der Genitalregion, sind vor allem bei Bonobos häufig. Schimpansenweibchen bieten Kopulationen im Tauschgeschäft an um Vorteile zu erlangen (Schutz, Fleisch für sich und ihr Kind), Bonobomännchen kommen manchmal zu einem Weibchen mit einem Geschenk als Lohn für eine Kopulation. Weibchen der Schimpansenarten untersuchen bisweilen ihre Scheide, frustrierte Männchen hat man bei der Selbstbefriedigung und beim Spiel mit dem Penis beim Urinieren beobachtet.
Schlussfolgerung
Kaum eine menschliche Verhaltensstruktur scheint also unseren Verwandten fremd. Auch Aggression gegenüber Artgenossen, Vergewaltigung, Frauenraub, Kindstötung, ja Krieg und Mord im Sinne vorsätzlicher Tötung gibt es bei Tier- wie Menschenaffen. Selbst Paarungen mit artfremden Weibchen sind vereinzelt sogar bei einigen Säugetierarten außerhalb der Primaten, auch in freier Wildbahn, beobachtet worden. So ist unzweifelhaft, dass auch wir Menschen genetische Grundmuster für alle diese Verhaltensweisen haben und sie deshalb so verbreitet sind. So muss sich der Mensch in seiner jeweiligen Kultur Regeln und Normen geben, damit er sich möglichst human gegenüber seinen Mitmenschen verhält, und Erziehung und Strafandrohung sollen gewährleisten, dass diese Regeln eingehalten werden. Dabei ist der Erfolg in jeder menschlichen Gesellschaft immer begrenzt gewesen und wird es bleiben, weil die biologischen Wurzeln immer wieder durchschlagen. Aus dem Dargelegten ist es zumindest fragwürdig, wenn nicht falsch, wenn in der jeweiligen Gesellschaft nicht tolerierte Verhaltensweisen oder solches Verhalten einschließlich der Sozial- und Eheform bei anderen Völkern einfach als „unnatürlich“ oder „widernatürlich“ bezeichnet werden.
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Ach, sind wir Männer wieder alleine an allem schuld. Frauen sind an der allgemeinen Ressourcenverschwendung also nicht massgeblich beteiligt? Kaufen sich wohl nicht jede Woche neue Schuhe, neue Kleider oder wie? Am liebsten noch solche zu Schleuderpreisen, die irgendwo im Fernen Osten hergestellt worden sind? Und Frauen haben wohl noch nie ihre Männer aufgefordert, noch mehr Geld zu verdienen, noch mehr Geld bitte? Ein grösseres Haus, ein besseres Auto, usw undsofort? Und Frauen haben wohl noch nie Soldaten geheiratet, sind wohl noch nie völlig verrückt geworden nach uniformierten Männern? Und zwar auf jeder möglichen Gesellschaftsebene: So kenne ich eine amerikanische ausgesprochene Feministin, Publizistin auch, ja, auch Prostitutionsgegnerin wegen Patriarchat usw., die nicht im geringsten Bedenken dabei hatte, einen hochrangigen Vertreter des amerikanischen Militärs zu heiraten, der mindestens sieben Leute (im Irak und Afghanistan) auf seinem Gewissen hat. Da hielt plötzlich der Kampf gegen dem Patriarchat auf. Und weswegen? Der verdiene gut, und mache es möglich die Welt zu bereisen. Wirklich, so wurde das mir gegenüber begründet.nicole6 hat geschrieben: Innerhalb ihrer Entscheidungsfreiheit sind Tiere intelligenter als der Großteil der Männer heute!
Frauen sind, wenn es um die allgemeine Zerstörungswut unserer Zivilisation geht, genauso voll mitbeteiligt als wir Männer. Frauen sind nicht die grossen Unschuldslämmer, für welche sie hie und da gerne mal gehalten werden, mal gelinde gesagt. Umweltzerstörung, Klimawandel, das geht alles genauso gut auf die weibliche Kappe. Mit der Ausrede des allgegenwärtigen Patriarchats, dessen leidiges Opfer man nun mal sei, sollte es einfach mal Schluss sein. Jeder Mensch, auch jede Frau, ist letztlich selbst verantwortlich, ob man da mitmacht oder nicht.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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RE: "Frauen haben kein sonderliches Talent zur Monogami
Ich achreibe hier nicht von "Schuld", sondern von Verantwortung!
Bis vor kurzem durften Frauen nicht wählen! Männer verboten es ihnen!
Männer hielten Frauen auf der Stufe von Schwachsinnigen.
Bis zum Ende des 18.Jh, hatten Frauen NICHTS zu sagen,
Das heißt AlLLE Verantwortung des politischen und sozialen Lebens haben
Männer für sich beansprucht, aber nicht eingenommen!
Im 18. Jh diskutierten Männer noch darüber, ob Frauen zum
"Menschengeschlecht" gezählt werden können !
Der "Mensch" wurde von Männern mit "Mann" gleich gestellt!
Und manche machen das immer noch!
Die Männer haben die Konsumgesellschaft geschaffen nicht dir Frauen!
Frauen und Männer leben im gleichen System, das Männer geschaffen haben,
nicht die Frauen!
Einem Gefängnisinsassen vorzuwerfen er verhalte sich nicht wie ein freier Mann
ist das gleiche, wie einer Frau vorzuwerfem sie verwende männliches Sozialverhalten!
Der Krieg ist eine Erfindung der Männer. Vor etwa 5000 Jahren begannen sie damit.
Vorher gab es für hunderttausende Jahre keinen, und da gab es auch kein
Patriarchat.
Die Naturzerstörung geht zu hundert Prozent auf die Kappe der Männer.
Nachdem das Patriarchat seit Hunderten von Jahren 99.999 % der Welt besetzt
hat, kann es für Frauen schwer sein, ausserhalb dieses menschenfeindlichen
Systems zu handeln! Frauen die sich dem System verweigern, haben keine Stimme mehr.
Wenn Männer auf ihre Verantwortungslosigkeit hingewiesen werden, dann reagieren
sie immer sehr empfindlich, weil ja gerade diese Eigenschaft von Männern als besonders
"männlich" hingestellt wird.
Nicole
Bis vor kurzem durften Frauen nicht wählen! Männer verboten es ihnen!
Männer hielten Frauen auf der Stufe von Schwachsinnigen.
Bis zum Ende des 18.Jh, hatten Frauen NICHTS zu sagen,
Das heißt AlLLE Verantwortung des politischen und sozialen Lebens haben
Männer für sich beansprucht, aber nicht eingenommen!
Im 18. Jh diskutierten Männer noch darüber, ob Frauen zum
"Menschengeschlecht" gezählt werden können !
Der "Mensch" wurde von Männern mit "Mann" gleich gestellt!
Und manche machen das immer noch!
Die Männer haben die Konsumgesellschaft geschaffen nicht dir Frauen!
Frauen und Männer leben im gleichen System, das Männer geschaffen haben,
nicht die Frauen!
Einem Gefängnisinsassen vorzuwerfen er verhalte sich nicht wie ein freier Mann
ist das gleiche, wie einer Frau vorzuwerfem sie verwende männliches Sozialverhalten!
Der Krieg ist eine Erfindung der Männer. Vor etwa 5000 Jahren begannen sie damit.
Vorher gab es für hunderttausende Jahre keinen, und da gab es auch kein
Patriarchat.
Die Naturzerstörung geht zu hundert Prozent auf die Kappe der Männer.
Nachdem das Patriarchat seit Hunderten von Jahren 99.999 % der Welt besetzt
hat, kann es für Frauen schwer sein, ausserhalb dieses menschenfeindlichen
Systems zu handeln! Frauen die sich dem System verweigern, haben keine Stimme mehr.
Wenn Männer auf ihre Verantwortungslosigkeit hingewiesen werden, dann reagieren
sie immer sehr empfindlich, weil ja gerade diese Eigenschaft von Männern als besonders
"männlich" hingestellt wird.
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Re: RE: "Frauen haben kein sonderliches Talent zur Mono

Ich kann mich täuschen, aber das sieht aus, wie ein Adhominem mir gegenüber. Sollte man vielleicht lieber unterlassen; Du weisst gar nichts von mir, wie ich ausserhalb dieses Forums bin, geschweige noch von dem, was ich beruflich und privat mache, besonders auch wo es geht um Umweltzerstörung und Selbstverantwortung.nicole6 hat geschrieben:
Wenn Männer auf ihre Verantwortungslosigkeit hingewiesen werden, dann reagieren sie immer sehr empfindlich, weil ja gerade diese Eigenschaft von Männern als besonders "männlich" hingestellt wird.
Des weiteren gilt: Was auch immer die Ursachen, wir leben jetzt, und für dieses Jetzt gilt für alle ein grosses Mass an Verantwortung. Niemand kann sich auf welcher Basis auch immer mehr schön reden, den geschwind und in überhöhtem Masse aussterbenden Tier- und Pflanzenarten gegenüber z.B.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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Und wenn's denn unbedingt sein muss, hier zwei Beispiele meines persönlichen Engagements in dieser Angelegenheit:
1. Ich habe mich, als ich 18 war, bewusst dazu entschieden, nicht den Führerschein zu machen.
2. Ich beziehe mein Gemüse zu 90% von einem Bauernhof, der keine fünfzehn Killometer von meiner Wohnung entfernt ist.
Hört sich doch nicht wirklich wie ein Vertreter des Patriarchats an, oder?
1. Ich habe mich, als ich 18 war, bewusst dazu entschieden, nicht den Führerschein zu machen.
2. Ich beziehe mein Gemüse zu 90% von einem Bauernhof, der keine fünfzehn Killometer von meiner Wohnung entfernt ist.
Hört sich doch nicht wirklich wie ein Vertreter des Patriarchats an, oder?

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Joachim Ringelnatz
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RE: "Frauen haben kein sonderliches Talent zur Monogami
Bei mir ist das genauso wie bei Melanie. Es wird mir schnell langweilig mit einem allein. Wenn etwas zu lange dauert, dann kann man sicher freundschaftlich miteinander umgehen. Sexuell ist schnell die Luft raus ...... Frauen sind da viel selbstbewußter und aufgeschlossener als viele meinen! Und warum auch nicht, man lebt schließlich nur einmal.
** - Wenn du in den Abgrund schaust, schaut der Abgrund auch in dich -**