Ich versuche es mal mit einem Gedicht
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Wir kennen uns schon lange Zeit
doch du scheinst mir so weit zu sein.
Wir sind so lange schon Glücklich
doch du nicht, das spüre ich.
Auch wenn Du bei mir bist
suchst du etwas ,was nicht gibt.
Was suchst du ,weist du nicht
Ich kann dir aber nicht helfen,das weise ich.
Dein Leben war zu dir so hart
aber bitte ,bleibt für mich stark.
Ich brauche dich,gehe nicht fort
sonst wächst in mir der Zorn.
Der Zorn auf der Welt,
auf Menschen,auf Lügner
auf alle die es nicht schätzen
was ein Leben habt für Wert.
Unsere Liebe ist so Stark
und der Leben ist so hart.
Ich weis was Du suchst
es ist Frieden und ruhe.
Ich weis das ich dich verlieren werde
und ich muss lernen
mit dieser Gedanke umzugehen.
doch du scheinst mir so weit zu sein.
Wir sind so lange schon Glücklich
doch du nicht, das spüre ich.
Auch wenn Du bei mir bist
suchst du etwas ,was nicht gibt.
Was suchst du ,weist du nicht
Ich kann dir aber nicht helfen,das weise ich.
Dein Leben war zu dir so hart
aber bitte ,bleibt für mich stark.
Ich brauche dich,gehe nicht fort
sonst wächst in mir der Zorn.
Der Zorn auf der Welt,
auf Menschen,auf Lügner
auf alle die es nicht schätzen
was ein Leben habt für Wert.
Unsere Liebe ist so Stark
und der Leben ist so hart.
Ich weis was Du suchst
es ist Frieden und ruhe.
Ich weis das ich dich verlieren werde
und ich muss lernen
mit dieser Gedanke umzugehen.
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forumserzogene Andersartigkeit
ich werd nur noch:
---fragen und dichten,
------lesen und sichten,
--------- wägen und denken
------------ nichts mehr lenken
---------------anwesend bleiben
------------------ niemand soll mich
...vertreiben.
la la lalala
Hanna
ich werd nur noch:
---fragen und dichten,
------lesen und sichten,
--------- wägen und denken
------------ nichts mehr lenken
---------------anwesend bleiben
------------------ niemand soll mich
...vertreiben.
la la lalala
Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
Ich tröste, ermutige, höre zu.
Ich zeige Verständnis, gebe Geborgenheit,
nehme Anteil und spiele Verzweiflung.
Ich befriedige, schlage, peitsche, fessle.
Ich erzeuge Erniedrigung.
Ich bin Mutter, Schwester, Kameradin
und Hure, Sozialarbeiterin, Traumverkäuferin und Therapeutin
und dennoch,
Ich fühle mich wie der Seelenverkäufer
Einer anrüchigen Sekte, zu der Keiner gehören will,
und sich keiner bekennen will.
Ich bin Prostituierte
aus: „Tanzende Lichter im Schatten:
Prostituierte schreiben“
Edition Klaus Isele, Fuldaer Verlagsanstalt 1989
Ich zeige Verständnis, gebe Geborgenheit,
nehme Anteil und spiele Verzweiflung.
Ich befriedige, schlage, peitsche, fessle.
Ich erzeuge Erniedrigung.
Ich bin Mutter, Schwester, Kameradin
und Hure, Sozialarbeiterin, Traumverkäuferin und Therapeutin
und dennoch,
Ich fühle mich wie der Seelenverkäufer
Einer anrüchigen Sekte, zu der Keiner gehören will,
und sich keiner bekennen will.
Ich bin Prostituierte
aus: „Tanzende Lichter im Schatten:
Prostituierte schreiben“
Edition Klaus Isele, Fuldaer Verlagsanstalt 1989
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- Ich bin: Keine Angabe
Der Königsmörder
Richard III, Kurzfassung
22.1.2008
Es war einmal ein Königsmörder
der sucht sich meistens dunkle Örter
denn stünde er im Licht
-sieht man sein Gesicht
Und an diesen dunklen Orten
fing er meistens an zu morden
sehr auf Blut erpicht
der geile Wicht
Da plötzlich kam die Königin
ganz anders wurde da sein Sinn
Hirn ausgehebelt.
Schönheit benebelt
So wurde er zum Gattenmörder
dann noch zum wilden Witwenflirter
er lag ihr zu Knien
sie hat ausgespieen
du kotzt mich an du Schwerenöter
mein Leben ist nun viel viel öder
mein Gatte tot
und ich in Not
nicht gut ist es in Liebesdingen
den Nebenbuhler umzubringen
Gloster warum?
das war dumm
Doch so ein fleißig Königsmörder
Nach all den Morden endlich stört er
und ohne Pferd
ist er nichts wert
vorm Morgenrot
da war er tot
da feierten die Glostertöter
den Tod des alten Schwerenöter
sie waren am Ziel
der Vorhang fiel
und uns bleibt nur noch anzumerken:
Langfassung in Shakespeares Werken
Richard III, Kurzfassung
22.1.2008
Es war einmal ein Königsmörder
der sucht sich meistens dunkle Örter
denn stünde er im Licht
-sieht man sein Gesicht
Und an diesen dunklen Orten
fing er meistens an zu morden
sehr auf Blut erpicht
der geile Wicht
Da plötzlich kam die Königin
ganz anders wurde da sein Sinn
Hirn ausgehebelt.
Schönheit benebelt
So wurde er zum Gattenmörder
dann noch zum wilden Witwenflirter
er lag ihr zu Knien
sie hat ausgespieen
du kotzt mich an du Schwerenöter
mein Leben ist nun viel viel öder
mein Gatte tot
und ich in Not
nicht gut ist es in Liebesdingen
den Nebenbuhler umzubringen
Gloster warum?
das war dumm
Doch so ein fleißig Königsmörder
Nach all den Morden endlich stört er
und ohne Pferd
ist er nichts wert
vorm Morgenrot
da war er tot
da feierten die Glostertöter
den Tod des alten Schwerenöter
sie waren am Ziel
der Vorhang fiel
und uns bleibt nur noch anzumerken:
Langfassung in Shakespeares Werken
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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- Ich bin: Keine Angabe
Du bist für mich
eine Blume,
die ich betrachten möchte
- ganz nah -.
Eine Blume,
an deren Duft ich mich
- zuweilen -
auch berauschen möchte.
Doch ich will dich
nicht brechen,
nicht in eine Vase stellen,
denn du wächst
nicht
in meinem Garten.
(der Text ist -wieder mal- von Kristiane Allert-Wybranietz)
Gewidmet, natürlich wieder mal meinem Engel, und allen die sich davon angesprochen fühlen - auch wenn sie es nicht lesen werden.
eine Blume,
die ich betrachten möchte
- ganz nah -.
Eine Blume,
an deren Duft ich mich
- zuweilen -
auch berauschen möchte.
Doch ich will dich
nicht brechen,
nicht in eine Vase stellen,
denn du wächst
nicht
in meinem Garten.
(der Text ist -wieder mal- von Kristiane Allert-Wybranietz)
Gewidmet, natürlich wieder mal meinem Engel, und allen die sich davon angesprochen fühlen - auch wenn sie es nicht lesen werden.
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- GoldStern
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whow harald,jetzt bin ich platt..ein mann,der so wunderschön..nachdenklich,doch auch heiter dichten kann..einfach toll!!!
hast du scho mal daran gedacht,en kleines gedichtbändlei rauszubringen?im ernst..kenne keinen der so schön dichten kann!!also..mich..lächel..hast du mit dieser gedichteauswahl schon mal auf deiner seite..und alles in mir schreit..mehr..mehr..MEHR!!
hast du scho mal daran gedacht,en kleines gedichtbändlei rauszubringen?im ernst..kenne keinen der so schön dichten kann!!also..mich..lächel..hast du mit dieser gedichteauswahl schon mal auf deiner seite..und alles in mir schreit..mehr..mehr..MEHR!!
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@ sweetlady
Danke für Dein großes Lob,
das mich fast in den Himmel hob!
Man freut sich und verbeugt sich scheu,
denn so ein Lob das ist mir neu!
Leider hab ich im Moment zu wenig Zeit wieder ein paar Reime zu zimmern, aber ich versprech' : Es kommen wieder welche!
lg
Harald
Danke für Dein großes Lob,
das mich fast in den Himmel hob!
Man freut sich und verbeugt sich scheu,
denn so ein Lob das ist mir neu!
Leider hab ich im Moment zu wenig Zeit wieder ein paar Reime zu zimmern, aber ich versprech' : Es kommen wieder welche!
lg
Harald
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"
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Hier meiner Lieben Damen
ich gebe euch auch etwas zu lesen von einen Kunden ,der mir immer Gedichte schreibt.
Ist das nicht süss :-))
Hi,
hier habe ich noch einen kleinen reim,
für einen kleinen sonnenschein,
mag es für manch einen kitschig klingen,
für schöne frauen sollte man was singen,
so fern dies man kann,
wäre man vielleicht der mann,
da laß ich lieber den mond auf gehen,
hübsche frauen soll man nicht nur sehen,
sondern ihre wünsche auch verstehen,
so wünsche ich einen interessanten abend,
der dir schenkt all die gaben,
die du möchtest gern zu haben.
ich meine hier nicht den sex,
denn der ist oft zu komplex,
sondern das im kopf und herzen,
ich hoffe du kannst mich verschmerzen ;-)))
LG Nathalia
ich gebe euch auch etwas zu lesen von einen Kunden ,der mir immer Gedichte schreibt.
Ist das nicht süss :-))
Hi,
hier habe ich noch einen kleinen reim,
für einen kleinen sonnenschein,
mag es für manch einen kitschig klingen,
für schöne frauen sollte man was singen,
so fern dies man kann,
wäre man vielleicht der mann,
da laß ich lieber den mond auf gehen,
hübsche frauen soll man nicht nur sehen,
sondern ihre wünsche auch verstehen,
so wünsche ich einen interessanten abend,
der dir schenkt all die gaben,
die du möchtest gern zu haben.
ich meine hier nicht den sex,
denn der ist oft zu komplex,
sondern das im kopf und herzen,
ich hoffe du kannst mich verschmerzen ;-)))
LG Nathalia
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- Registriert: 12.01.2007, 20:05
- Ich bin: Angehörige(r) von SexarbeiterIn
Ratschläge einer älteren Fohse an eine jüngere (1927)
(Verf. Bertolt Brecht)
1
Wenn ich dir sag, wie man als Fohse liebt
So hör mir zu mit Fleiss und ohn Verdruss
Weil ich schon lang durch Kunst ersetzen muss
Was dir die Jugend einige Zeit noch gibt
Doch wisse, dass du desto jünger bleibst
Je weniger Mechanisch du es treibst.
2
Mit Faulheit ist's bei jedem gleich verhunzt
Riskier nur, dass er dich zusammenstaucht
Und er, wenn du ihn fickst, dass dir die Fotze raucht
Stinkfaul am Arsch liegt und: "Mehr Demboh" grunzt.
Und nennt der Herr die beste Arbeit schlecht
Halt deinen Rand: der Herr hat immer recht
3
Klug musst du sein wie Pfaffen, nur genauer
Sie zahlen dir nicht das für die Bequeme!
Und ihre Schwänze sind für dich Probleme
Genau wie Pfeifen für den Orgelbauer.
Jung ahnt man nicht, was alles daran hängt
Doch was ist eine Fohse, die nicht denkt?
4
Was seinem Weib nicht frommt, der Fohse frommt's
Drum - musst du ihn hereinziehn auch am Strick -
Seufz, wenn er drinnen ist: "Ihrer ist dick!"
Und wenn's ihm kommt, denn stöhne schnell: "Mir kommt's!"
Denn bei den Jungen grad wie bei den Alten
Du musst sie immerfort im Aug behalten.
5
Sag ihm, es macht dich geiler, wenn der Herr
Dein Ohr leckt. Leckt er's stöhn: "Ich bin so scharf!"
Und glaubt er's schön: "Ich bitt, dass ich mich strecken darf!"
Und dann: "Entschuldigen Sie, ich bin so nass parterre."
Dass ihr ein Herz und eine Seele scheint
Er zahlt dafür, dass er dich gut bedient.
6
Nicht immer ist es schmackhaft, ungesalzen
Sich einen bärtigen Schwanz ins Maul zu stecken
Und ihn, als wär es Lebertran, zu lecken
Doch oft ist's saubrer, ihn dort zu umhalsen.
Und er verlangt nicht nur, dass er geniesst
Sondern auch, dass du selbst erregt aussiehst.
7
Wenn du es je nicht schaffst, dich aufgeregt zu stellen
Halt deinen Atem an, als sitzt du auf dem Topf
Dann scheint's, als steige dir das Blut zu Kopf
Bequemer ist's, als wie ein Fisch zu schnellen.
Auch einen sanften Mann kannst du empören
Denkst du an Dinge, die nicht hergehören.
8
Vergiss nie, dass es sich um Liebe handelt
Vergisst Du's doch, so fall nicht gleich aufs Maul
Und mache aus dem Saulus einen Paul
Ein Finger im Arsch hat manchen schon gewandelt.
Du hast noch nicht erlebt, was ihrer harrt
Der Fohsen ohne Geistesgegenwart
9
Für unsereinen ist es eine harte Nuss
Sieht sie, dass ihre Fotz zu weit wird (wie bei mir)
So dass ein Mann gar nichts mehr spürt bei ihr
Und er sich um den Schwanz ein Handtuch wickeln muss.
So eine muss beizeiten daran denken
Ob ihr die Gäule was fürs Vögeln schenken.
10
Die Bürgermädchen, die auf Gartentischen
Die älteren Brüder längst zusammenhaun
Machen die Fotze enger mit Alaun
Um sich für ewig einen Mann zu fischen.
Wo's angebracht ist, richte dich nach denen
Und: was ist eine Fohse ohne Tränen?
11
Sehr viele Männer vögeln gern Gesichter
Das Weib muss oben so wie unten nass sein
Bei einem solchen darf es für das Weib kein Spass sein
Er selbst erscheint sich umso ausgepichter
Vor diesen also heuchle ruhig Qualen
Wo's angebracht ist. Denn auch diese zahlen.
12
Der Herr weiss selber selten, was er will
Du musst es wissen! Tritt er in die Kammer
Weisst du: ist er heut Amboss oder Hammer?
Werd ich gevögelt, hält Er heute still?
Die Menschen zu erkennen, ist die Kunst
Das muss so spielend gehen, wie einer brunzt.
13
Die schlimmsten Leute sind die klugen Leute
Ich hätt oft lieber doch mit einem Hund geschlafen
Die klugen Leute, du, sind unsere Strafen
Die graben sich ein, das seh ich an mir heute
Ich selbst, obgleich ich nie, was ich tat, gern getan
Ich tat doch keinem was Kluges an.
14
Doch wisse, dass ich selber mich verachte!
Wenn du, nachdem du lustlos unter Männern lagst
Einmal nicht [...]im Dreck verrecken magst
So mach es anders, als ich selbst es machte.
Wenn du einmal was Kluges findest, dann tu's
Hab ich es nicht geschafft, vielleicht schaffst du’s
(Verf. Bertolt Brecht)
1
Wenn ich dir sag, wie man als Fohse liebt
So hör mir zu mit Fleiss und ohn Verdruss
Weil ich schon lang durch Kunst ersetzen muss
Was dir die Jugend einige Zeit noch gibt
Doch wisse, dass du desto jünger bleibst
Je weniger Mechanisch du es treibst.
2
Mit Faulheit ist's bei jedem gleich verhunzt
Riskier nur, dass er dich zusammenstaucht
Und er, wenn du ihn fickst, dass dir die Fotze raucht
Stinkfaul am Arsch liegt und: "Mehr Demboh" grunzt.
Und nennt der Herr die beste Arbeit schlecht
Halt deinen Rand: der Herr hat immer recht
3
Klug musst du sein wie Pfaffen, nur genauer
Sie zahlen dir nicht das für die Bequeme!
Und ihre Schwänze sind für dich Probleme
Genau wie Pfeifen für den Orgelbauer.
Jung ahnt man nicht, was alles daran hängt
Doch was ist eine Fohse, die nicht denkt?
4
Was seinem Weib nicht frommt, der Fohse frommt's
Drum - musst du ihn hereinziehn auch am Strick -
Seufz, wenn er drinnen ist: "Ihrer ist dick!"
Und wenn's ihm kommt, denn stöhne schnell: "Mir kommt's!"
Denn bei den Jungen grad wie bei den Alten
Du musst sie immerfort im Aug behalten.
5
Sag ihm, es macht dich geiler, wenn der Herr
Dein Ohr leckt. Leckt er's stöhn: "Ich bin so scharf!"
Und glaubt er's schön: "Ich bitt, dass ich mich strecken darf!"
Und dann: "Entschuldigen Sie, ich bin so nass parterre."
Dass ihr ein Herz und eine Seele scheint
Er zahlt dafür, dass er dich gut bedient.
6
Nicht immer ist es schmackhaft, ungesalzen
Sich einen bärtigen Schwanz ins Maul zu stecken
Und ihn, als wär es Lebertran, zu lecken
Doch oft ist's saubrer, ihn dort zu umhalsen.
Und er verlangt nicht nur, dass er geniesst
Sondern auch, dass du selbst erregt aussiehst.
7
Wenn du es je nicht schaffst, dich aufgeregt zu stellen
Halt deinen Atem an, als sitzt du auf dem Topf
Dann scheint's, als steige dir das Blut zu Kopf
Bequemer ist's, als wie ein Fisch zu schnellen.
Auch einen sanften Mann kannst du empören
Denkst du an Dinge, die nicht hergehören.
8
Vergiss nie, dass es sich um Liebe handelt
Vergisst Du's doch, so fall nicht gleich aufs Maul
Und mache aus dem Saulus einen Paul
Ein Finger im Arsch hat manchen schon gewandelt.
Du hast noch nicht erlebt, was ihrer harrt
Der Fohsen ohne Geistesgegenwart
9
Für unsereinen ist es eine harte Nuss
Sieht sie, dass ihre Fotz zu weit wird (wie bei mir)
So dass ein Mann gar nichts mehr spürt bei ihr
Und er sich um den Schwanz ein Handtuch wickeln muss.
So eine muss beizeiten daran denken
Ob ihr die Gäule was fürs Vögeln schenken.
10
Die Bürgermädchen, die auf Gartentischen
Die älteren Brüder längst zusammenhaun
Machen die Fotze enger mit Alaun
Um sich für ewig einen Mann zu fischen.
Wo's angebracht ist, richte dich nach denen
Und: was ist eine Fohse ohne Tränen?
11
Sehr viele Männer vögeln gern Gesichter
Das Weib muss oben so wie unten nass sein
Bei einem solchen darf es für das Weib kein Spass sein
Er selbst erscheint sich umso ausgepichter
Vor diesen also heuchle ruhig Qualen
Wo's angebracht ist. Denn auch diese zahlen.
12
Der Herr weiss selber selten, was er will
Du musst es wissen! Tritt er in die Kammer
Weisst du: ist er heut Amboss oder Hammer?
Werd ich gevögelt, hält Er heute still?
Die Menschen zu erkennen, ist die Kunst
Das muss so spielend gehen, wie einer brunzt.
13
Die schlimmsten Leute sind die klugen Leute
Ich hätt oft lieber doch mit einem Hund geschlafen
Die klugen Leute, du, sind unsere Strafen
Die graben sich ein, das seh ich an mir heute
Ich selbst, obgleich ich nie, was ich tat, gern getan
Ich tat doch keinem was Kluges an.
14
Doch wisse, dass ich selber mich verachte!
Wenn du, nachdem du lustlos unter Männern lagst
Einmal nicht [...]im Dreck verrecken magst
So mach es anders, als ich selbst es machte.
Wenn du einmal was Kluges findest, dann tu's
Hab ich es nicht geschafft, vielleicht schaffst du’s
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *
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- SW Analyst
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- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
Fohse reimt sich auf Dose
Eindrucksvoll - ein eigenes Thema wert.
Könnte auch unter Einstiegsberatung oder Vorläufer des Huren-College plaziert sein. Solltet ihr in die Akademie-Skripte aufnehmen als Hurenweisheiten.
Rolf Dieter Brinkmann, der 1975 in London gestorbene deutsche Gegenwartslyriker und Romanautor, verengt den Bedeutungsraum des Wortes »Fohse« im Vergleich zur Brechtschen Intention. Brinkmann gibt der Fohse exakt diejenige Bedeutung, die heute auch dem verwandten Begriff »Fotze« zukommt, nämlich der umgangssprachlichen Bezeichnung für eine Vagina.
assoziations-blaster.de/info/Fohse.html
Möglicherweise aber auch eine geschickte aus der Handschrift abgeleitete Schreibweise um der Zensur zu entgehen. Oder falsch rezitiert, weil syphelitisch das Augenlicht schwächelte :-( ?
Druckgraphik 'Fohse' von Otto Dix 1922
Mehr Dirnenlieder:
viewtopic.php?p=7847#7847
.
Könnte auch unter Einstiegsberatung oder Vorläufer des Huren-College plaziert sein. Solltet ihr in die Akademie-Skripte aufnehmen als Hurenweisheiten.
Rolf Dieter Brinkmann, der 1975 in London gestorbene deutsche Gegenwartslyriker und Romanautor, verengt den Bedeutungsraum des Wortes »Fohse« im Vergleich zur Brechtschen Intention. Brinkmann gibt der Fohse exakt diejenige Bedeutung, die heute auch dem verwandten Begriff »Fotze« zukommt, nämlich der umgangssprachlichen Bezeichnung für eine Vagina.
assoziations-blaster.de/info/Fohse.html
Möglicherweise aber auch eine geschickte aus der Handschrift abgeleitete Schreibweise um der Zensur zu entgehen. Oder falsch rezitiert, weil syphelitisch das Augenlicht schwächelte :-( ?
Druckgraphik 'Fohse' von Otto Dix 1922
Mehr Dirnenlieder:
viewtopic.php?p=7847#7847
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- PlatinStern
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Nach langer Zeit hab ich wieder mal etwas gereimt.
lg
Harald
Pläne
Ach was hatte ich für Pläne!
Große, kleine, wüste, schöne!
Wollte eine bess’re Welt,
oder einfach ganz viel Geld!
Wär‘ gern Musikant gewesen!
Wollte alle Bücher lesen!
Einst sogar ein Häuschen bau’n!
Auf die Liebe ganz vertrau’n!
Alle Länder wollt ich sehen,
bis an meine Grenzen gehen!
Politiker, Pfarrer, Fußballstar
wollt ich werden. Wirklich wahr!
Frei sein wollt ich! Ohne Ende!
Leben, vom Geschick der Hände!
Zu den Sternen wollt‘ ich fliegen!
alle Not so gern besiegen!
Doch auf meines Lebens Bahnen
war vergebens oft das Planen.
So Vieles ist mir nicht gelungen.
Kein Dichter hat mich je besungen.
So bleibt mir noch ein Plan zu letzt:
Wenn man mir einst den Grabstein setzt,
dann hoffe ich dort steht zu lesen:
„Er ist immer Mensch gewesen.“
(H.B. 2008)
lg
Harald
Pläne
Ach was hatte ich für Pläne!
Große, kleine, wüste, schöne!
Wollte eine bess’re Welt,
oder einfach ganz viel Geld!
Wär‘ gern Musikant gewesen!
Wollte alle Bücher lesen!
Einst sogar ein Häuschen bau’n!
Auf die Liebe ganz vertrau’n!
Alle Länder wollt ich sehen,
bis an meine Grenzen gehen!
Politiker, Pfarrer, Fußballstar
wollt ich werden. Wirklich wahr!
Frei sein wollt ich! Ohne Ende!
Leben, vom Geschick der Hände!
Zu den Sternen wollt‘ ich fliegen!
alle Not so gern besiegen!
Doch auf meines Lebens Bahnen
war vergebens oft das Planen.
So Vieles ist mir nicht gelungen.
Kein Dichter hat mich je besungen.
So bleibt mir noch ein Plan zu letzt:
Wenn man mir einst den Grabstein setzt,
dann hoffe ich dort steht zu lesen:
„Er ist immer Mensch gewesen.“
(H.B. 2008)
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"
-
- PlatinStern
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- Registriert: 08.10.2007, 19:06
- Ich bin: Keine Angabe
mal ein on-topic gedicht
die Rechtgläubigen
3.3.2008
von Hanna H. für Heinrich H.(1797-1856), meinem großen Vorbild
Oh Schwester Lea Ackermann
was gehen dich die Huren an
du kannst es nicht verknusen
in deinem Jungfernbusen
daß Frauen ohne rückzufragen
zumal an warmen Sommertagen
ohne Trauschein ohne Segen
breitbeinig sich aufs Bett hinlegen
und noch Geld dafür verlangen
Männern an den Schniedel langen
oh Schwester Lea Ackermann
was geht dich denn das alles an!
Was soll ich mit dir diskutieren
laß dich weiter schwadronieren
man kann auch Blinden nicht erklären
dass sie besser sehend wären
Oh Bruder Meißner der du bist
in Köln in einem Künstlerzwist
denn dort da steht das hohe Haus
wo man tauschte Fenster aus
denn du hast das nicht ertragen
was gottlose Maler wagen
malten an dem Dom zu Köllen
Bilder wie in einer Höllen
Gerhard Richter heißt der Sünder
vor ihm lasst schützen unsre Kinder!
moderne Kunst oh welch ein Graus
das hält kein Kardinal nicht aus
doch was dir letzlich übrig blieb
daß es dich auf Reisen trieb
konntests nicht aufhalten
mit Prinzipien, den Alten
merkt Meißner ist ne arme Maus
nicht Herr im eignen Gotteshaus
Wie heißt bei euch der Neue noch?
Zollitsch und der bleibt euch doch
was will der hier erzähln für Mär
Zölibat das gäbs nicht mehr?
mindestens dem Theologen
sind die Zähne hier gezogen.
Ich glaub das gibt ein klar Verdikt
von unser aller Benedikt
Auf Knien wirst du rutschen müssen
um in Rom was abzubüßen
Die katholisch Kirch ist rigoros
doch für Heiden folgenlos
3.3.2008
von Hanna H. für Heinrich H.(1797-1856), meinem großen Vorbild
Oh Schwester Lea Ackermann
was gehen dich die Huren an
du kannst es nicht verknusen
in deinem Jungfernbusen
daß Frauen ohne rückzufragen
zumal an warmen Sommertagen
ohne Trauschein ohne Segen
breitbeinig sich aufs Bett hinlegen
und noch Geld dafür verlangen
Männern an den Schniedel langen
oh Schwester Lea Ackermann
was geht dich denn das alles an!
Was soll ich mit dir diskutieren
laß dich weiter schwadronieren
man kann auch Blinden nicht erklären
dass sie besser sehend wären
Oh Bruder Meißner der du bist
in Köln in einem Künstlerzwist
denn dort da steht das hohe Haus
wo man tauschte Fenster aus
denn du hast das nicht ertragen
was gottlose Maler wagen
malten an dem Dom zu Köllen
Bilder wie in einer Höllen
Gerhard Richter heißt der Sünder
vor ihm lasst schützen unsre Kinder!
moderne Kunst oh welch ein Graus
das hält kein Kardinal nicht aus
doch was dir letzlich übrig blieb
daß es dich auf Reisen trieb
konntests nicht aufhalten
mit Prinzipien, den Alten
merkt Meißner ist ne arme Maus
nicht Herr im eignen Gotteshaus
Wie heißt bei euch der Neue noch?
Zollitsch und der bleibt euch doch
was will der hier erzähln für Mär
Zölibat das gäbs nicht mehr?
mindestens dem Theologen
sind die Zähne hier gezogen.
Ich glaub das gibt ein klar Verdikt
von unser aller Benedikt
Auf Knien wirst du rutschen müssen
um in Rom was abzubüßen
Die katholisch Kirch ist rigoros
doch für Heiden folgenlos
Zuletzt geändert von Hanna am 05.03.2008, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
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- Ich bin: Keine Angabe
Die Schlacht
Seht Euch den Gegner gut an!
Grimm in den Mienen!
Jeder von ihnen!
Heut geht es Mann gegen Mann!
Noch steh’n sie sich gegenüber.
Ein Signal! Auf zur Schlacht!
Es geht an! Gut gemacht!
Stürmt gegen sie! Auf, Ihr Brüder!
Nach vorne da drängt es nun alle!
Einer stürmt vor!
Zum feindlichen Tor!
Doch halt! Er läuft in die Falle.
Nun wendet sich rasch das Geschick!
Das Unglück ist groß!
Der Sturm bricht schon los!
Die unseren weichen zurück.
Da tritt einer dem Feinde entgegen!
Der Recke fällt!
Welch mächtiger Held!
Da liegt er und kann sich nicht regen.
Noch dauert das heftige Ringen.
Da fällt das Tor!
Ein mächtiger Chor!
Die Fußballanhänger Singen!
(H.B. 2008)
Seht Euch den Gegner gut an!
Grimm in den Mienen!
Jeder von ihnen!
Heut geht es Mann gegen Mann!
Noch steh’n sie sich gegenüber.
Ein Signal! Auf zur Schlacht!
Es geht an! Gut gemacht!
Stürmt gegen sie! Auf, Ihr Brüder!
Nach vorne da drängt es nun alle!
Einer stürmt vor!
Zum feindlichen Tor!
Doch halt! Er läuft in die Falle.
Nun wendet sich rasch das Geschick!
Das Unglück ist groß!
Der Sturm bricht schon los!
Die unseren weichen zurück.
Da tritt einer dem Feinde entgegen!
Der Recke fällt!
Welch mächtiger Held!
Da liegt er und kann sich nicht regen.
Noch dauert das heftige Ringen.
Da fällt das Tor!
Ein mächtiger Chor!
Die Fußballanhänger Singen!
(H.B. 2008)
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"
-
- GoldStern
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Ein Busserl geben
Ich will Dir heut ein Busserl geben,
ganz ohne was zu denken!
Will dank Dir sagen, für Dein Leben,
und Dir das meine schenken!
Ich will Dir heut ins Äuglein schauen,
als hätt ich’s nie gesehen!
Ich will auf Deine Liebe bauen,
und meine Dir gestehen!
Ich will Dir heut ein Lächeln machen,
so wie an jedem Morgen!
Denn sehe ich Dein frohes Lachen,
dann hab ich keine Sorgen!
Das alles will ich nicht nur heut!
Ich will’s an allen Tagen!
Denn niemals hab ich es bereut
um Deine Gunst zu fragen!
(H.B. 2008)
Ich will Dir heut ein Busserl geben,
ganz ohne was zu denken!
Will dank Dir sagen, für Dein Leben,
und Dir das meine schenken!
Ich will Dir heut ins Äuglein schauen,
als hätt ich’s nie gesehen!
Ich will auf Deine Liebe bauen,
und meine Dir gestehen!
Ich will Dir heut ein Lächeln machen,
so wie an jedem Morgen!
Denn sehe ich Dein frohes Lachen,
dann hab ich keine Sorgen!
Das alles will ich nicht nur heut!
Ich will’s an allen Tagen!
Denn niemals hab ich es bereut
um Deine Gunst zu fragen!
(H.B. 2008)
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"
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- PlatinStern
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Gestern ist mir wieder meine freie Übertragung von Shakespeares Richard III in die Hände gefallen. Ist zwar eigentlich ein Drama, aber ich habs in gereimtes umgegossen (und mich dabei selbst zu Tod gelacht) hier ein Auszug (1.Akt, 3. Szene) wies bei "Königs" zu haus halt so zugeht... Parallelen zu heute eingeschlossen.
ihr dürft gern eure Meinung dazu sagen (auch per pn), denn nach dem 2. Akt bin ich in eine Art künstlerische Krise geraten uns weiß nicht ob ich noch weiter machen soll...
so richtig lustig wirds wenn die Ex-Königin Margarethe auftaucht. da wird so richtig schmutzige Wäsche gewaschen
RICHARD III
I.Akt, 3.Szene
Ebendaselbst, ein Zimmer im Palast
(Königin Elisabeth, Lord Rivers und Lord Grey treten auf)
Rivers: Oh Königin ihr macht euch Sorgen,
wie krank ist der Gemahl heut morgen?
Grey: Doch Sorgen, nun sie helfen wenig,
Er braucht Aufheitrung, der gute König!
Elisabeth: Das fällt mir schwer in dieser Stund.
Bin nicht gefallen auf den Mund.
Doch fürcht ich, kommen schwere Zeiten.
Oft werden Totenglocke läuten.
Ich glaub, der Zank hat erst begonnen,
Denn Gloster ist dem Krieg entronnen.
Er Vormund ist von meinem Sohn
Das Prorektorat wird jetzt sein Lohn
Für sein Verdienst im letzten Krieg.
Rivers: So war sein Sieg nicht Englands Sieg.
(Buckingham und Stanley treten auf)
Buckingham/Stanley: Heil dir, du edle Königin!
Elisabeth: Willkommen seid ihr hier herinn.
Ihr kommt jetzt wohl von mei m Gemahl?
Stanley: Wir trafen ihn, er war sehr fahl.
Doch als er von Versöhnung sprach,
Sein Blick ward fest, die Sinne wach.
Er Gloster zu versöhnen trachtet
Mit Hastings, der im Kerker schmachtet.
Und auch mit euren Brüdern all
Zu enden endlich diesen Fall.
Elisabeth: Edel ists und sehr vernünftig,
Doch fürcht ich leider dass wir künftig
Mit Hinkels Hass noch rechnen müssen,
Denn Gloster strebt nach Machtgenüssen!
Der Wüstling kann nicht Ruhe geben
Und in die Ecke stelln den Degen.
Doch welch Getös an meinen Ohr‘n?
Ich sprach vom Teufel, da kommt er schon.
(Gloster, Hastings, Dorset treten auf)
Gloster: Was hör ich da für üble Red
Von unsrer aller Elisabeth!
Ich glaub es gibt in diesem Land
Nicht einen Menschen so verkannt
Ich hab als einzger das Problem
Der Herkunft vom Krieg, wie unbequem.
Und Formelkram ist mir ein Graus.
So lachen mich Hofschranzen aus.
Und wenn ich mal die Wahrheit sage,
Sie legens kleinlich auf die Waage.
Elisabeth: Mein Schwager, stoppt das Selbstmitleid,
Zwar ists nichts, was mich wirklich freut,
Ich zwang mich Euch hier einzuladen.
Doch dies geschah auf seiner Gnaden
Des König Edwards dringend Wunsch
Dass er hier mit euch teilt den Brunch
Er will euch, denk ich, heute fragen
Wozu ihr könnt das Nötge sagen
Über Euren schlimmen Neid,
Das ist nichts, was den König freut.
Von Angesicht zu Angesicht
fragt er was dagegen spricht,
daß Ihr abschwöret eurem Groll.
Gloster: Na wunderbar, das ist ja toll
Als ob mein Zorn die Ursach wär,
Nicht i c h am Schicksal trüge schwer,
Als ob nicht seit dem End des Kriegs
Zerfloss der Anspruch meines Siegs
Als ob nicht längst das Mittelmaß
Den Richt‘gen aus den Händen fraß,
Und ausgetrickst hat meine Freunde
Und mich und Clarence sieht als Feinde.
Elisabeth: Was Herzog Clarence widerfuhr
Nicht meine Schuld, darauf mein Schwur!
Denn selbstlos trat ich für ihn ein
Zu lindern seines Loses Pein.
Ich bitte, mäßigt euren Zorn!
Gloster: Ja, ja ihr stoßt ins selbe Horn!
Bestreitet eure eigne Schuld.
Wollt nicht verliern der andern Huld!
Rivers: Verzeiht doch das ist ungerecht –
Gloster: - Ach so, weil ihrs so haben möcht?
Was kriegt ihr für nen schönen Posten?
Grey: Ihr schlagt um Euch auf unsre Kosten,
Damit hat Elsbeth nichts zu tun.
Gloster: Ei wie schön gackert dieses Huhn!
Und scharrt behend auf fremdem Mist,
Weil es sein Gnadenbrot hier frisst!
Elisabeth: Genug Gift habt ihr nun verspritzt
Groll tief in eurer Seele sitzt,
ich kann nur noch zum König gehn
Im Namen aller ihn anflehn,
Dass er dem Schimpf ein Ende macht.
Denn eines, das sei euch gesagt
Verfolgt ihr mich mit Neid und Hohn?
Glaubt ihr, dass wer auf diesem Thron
Sitzt, viel Vergnügungssteuer zahlte
Mit Ruhm und Reichtum oftmals prahlte?
Manchmal denk ich still bei mir:
Ach wäre ich weit weg von hier!
Lauf im bescheidnen meines Wegs
Besucher gehn mir nicht auf den Keks
Und hätte lang nicht diese Sorgen
(Königin Margaretha erscheint im Hintergrund)
Margaretha: Und mehr noch wirst du haben morgen!
Du falsche Schlang auf meinem Platz!
Gloster: Na gut, eröffne du die Hatz!
Schwärz mich nur bei Edward an,
Weil mich eh niemand leiden kann,
Doch dieses aber merke wohl:
Es war gewiss nicht Alkohol,
Daß ich verlor die Contenance
Glaub nicht, ich hätte keine Chance!
Denn wenn ihr auspackt, dann ich auch
Zurückgeschossen - nach altem Brauch.
Margarethe: Du Galgenvogel halt die Klappe!
Wie wünscht ich, dass man dich mal schnappe,
Der mir den Ehemann erschlagen
Den Sohn gebracht um Kopf und Kragen.
Gloster: Schon wieder nur Geschrei statt Dank!
Das Weib verfolgt mich mit Gezank.
den treuen Geist vom Vaterhaus.
Wo wärst du ohne mich du Laus!
Wer hat die Drecksarbeit gemacht,
Die Mischpoke auf den Thron gebracht?
Wer hat geklaut und eingebrochen,
Gemordet, erpresst und abgestochen?
Margarethe: Ja du, s ist alles was du kannst.
Blut mästet deinen fetten Wanst.
Gloster: Doch nur für Euch in Eurem Namen!
Geopfert hab ich meinen Samen,
Daß Eurer umso besser sprießt
S ist mein Erfolg, den Ihr genießt.
Zumindest habt Ihr ihn genossen -
Rivers: Graf Gloster seid nicht so verdrossen!
Und legt uns nicht als Feindschaft aus.
Wir schworen auf das Königshaus,
Wie wir auch auf Euch schwören würden,
Trügt Ihr dereinst Königsbürden
Gloster: Verschont mich, ich versichr euch das
Da zücht ich lieber Ananas.
Margarethe: in Alaska? Na tolle Idee!
Die brächte England in die Höh!
Wie schön, wenn du schon nicht verreckst,
Geh dorthin, wo der Pfeffer wächst!
Gloster: Was war ich so naiv und fromm!
Und glaubt an euch, was ist mein Lohn?
Margarethe: Was willst du dreister frecher Hund
Fahr zur Hölle in den Schlund!
(vortretend)
Und auch ihr schleim gen Wendehälse
Habt hastig umgestülpt die Pelze,
Mich habt ihr aber schnell vergessen
der Schlampe aus der Hand gefressen!
Wie geht s denn, Rivers, alter Pirat,
Wenn man seinen Schwur vergessen hat?
Und Grey, du alter Opportunist,
Der du schon immer gewesen bist!
Und Dorset, Ausbund an Civilcourage,
Du würdest auch Gustav Adolfs Page,
Wenn man dir dafür genügend gäb!
Wess Brot er frißt, dess Lied er kräht.
Ich fluch euch alle miteinand,
Man stell euch schnurstracks an die Wand!
Viel Spaß wünsch ich auf diesem Thron
Der ganze Ablauf ist ein Hohn!
Ich bin rechtmäßig Kön gin hier
Gloster: Mit rechtmäßig da kommst D U mir.
Bist nicht verbannt, du Nebelkrähe?
Jetzt fällts mir ein, wo ich dich sehe.
Margarethe: Was solls, das ist mir scheißegal,
Mir ist die Zeit seit langem schal.
Was soll ich ohne Mann und Sohn!
Die Nutte stiehlt mir meinen Thron,
Du Galgenvogel bist noch frei,
Dem Gefolge ist das einerlei.
So Blut in meinen Adern fließt,
Sorg ich, daß niemand das genießt.
Und wenn ihr das nicht könnt ertragen,
Dann müßt ihr mich halt auch erschlagen.
Doch sieh - du zuckst und traust dich nicht!
Jetzt habt ihr Angst vorm Strafgericht
Den Fluch entbiet ich, Gloster, bete,
Den Fluch von Kön gin Margarethe!
Dreimal verflucht ihr andren Schranzen,
Die sich so schön um Elsbeth wanzen
Und letztlich sei auch du verflucht
Du Hex die ihresgleichen sucht!
Gloster: Gerier dich nicht als Racheengel,
Du hast den meisten Dreck am Stengel!
Mein Vater starb doch wegen dir!
Mein Bruder Rutland wär noch hier,
Wenn Clifford ihn nicht totgeschlagen.
Durch dich nur gings ihm an den Kragen.
Und Rutlands Fluch reicht bis hierher
Denn Gott gestalt dein Schicksal schwer
Nicht wir, uns reuen nur die Toten
Elisabeth: Gerechtigkeit braucht keine Boten.
Hastings: Ja, das war eine grausam Tat,
Die da die Welt erschüttert hat.
Rivers: Tyrannen weinten als man sie erzählte.
Dorset: Kein Mensch, den dieser Mord nicht quälte.
Margarethe: Ach so, ihr habt mich schon umzingelt!
Was wahr ist, habt ihr ausgeklüngelt
Und haut auf mich, die alte Frau.
S ist leicht, das wisst ihr ganz genau.
Was war das schon mit König Heinrich
Sein Tod ist niemand heut noch peinlich.
Und auch der Mord an meinem Sohn:
Ein Toter mehr, was macht das schon!
Es gibt ja einen neuen Prinzen
- und Gloster hör jetzt auf zu grinsen!
Elisabeth nun sieh mal zu:
Das läßt mir wirklich keine Ruh.
Ich sage hiermit Zahn um Zahn
Und du in deinem Herrscherwahn
Wirst dich noch umschaun, was es heißt
Zu sitzen auf d e m Platz so dreist.
Ich wünsche dir ein langes Leben
Dass jedes der zukünft gen Beben
Dich so wie mich erschüttern kann.
Man töte zuerst deinen Mann.
Die Ängste um dein Königtum
Sie treiben Tag und Nacht dich um.
Dann soll man deinen Sohn erschlagen
Mal schaun, wie du das wirst ertragen
Und wenn du in sein Grab geschaut,
Dann wird dir noch dein Thron geraubt
So wünsch ich dir noch vierzig Jahre
Bis man steht an deiner Bahre.
Die Mühlen der Gerechtigkeit
Wegen deiner Schlechtigkeit!
Sie mögen mahlen gnadenlos
Zermähren dich und deine Troß
Auf Null, auf Minus sollst du fallen
Umnachtet um dein Unglück lallen!
Und nun zu euch ihr Edelmänner!
Treu wollt ihr sein ihr faulen Penner.
Ich wünsch euch alle an den Bettel!
Gloster: Es reicht jetzt, widerliche Vettel!
Margaretha: Es reicht noch nicht, denn einer fehlt
Den hab ich mir noch ausgewählt
Und aufgespart bis auf den Schluss!
Denn du bist ja die härtest Nuss!
Ich will dir, Gloster, ja nicht schmeicheln,
Doch du bist König - wenns ums heucheln
Und wenns ums morden geht - du Abschaum
Du allergrößter drückend Alptraum!
Du bists, der doppelt ist gefährlich,
Das seh ich jetzt im Alter klärlich.
Doch leider ists für mich zu spät!
Doch wenn das Schlachten weitergeht,
Will ich dich so called "Queen" nun warnen:
Der Hund will dich doch nur umgarnen!
Um England nehm in in Verhaft,
Bevor er deinen Anhang rafft!
Wer weiß, wen er noch alles fällt,
Bevor er an der Welt zerschellt!
Dorset: So schafft die alte Trulla fort -
Rivers: Sie anzuhörn, das ist ein Tort!
Gloster: Schlimm ists, wenn man sich so vergisst -
(Margarethe im Hintergrund)
Margarete: Auf euer Mitleid ist gepisst!
Es läuft die Frist auch ab für euch
Ihr seid doch Englands schlimmste Seuch
Oh Hilfe, helft mir Buckingham!
Ihr ward mir immer angenehm,
Wir haben uns auch gut verstanden,
Als meine Aktien besser standen.
Buckingham: Beruhigt Euch arme Margarethe
Geht heim, es bringt nichts diese Fehde
(Margarethe ab)
Dorset: Sie wühlt und wühlt solang sie lebt.
Gloster: Doch bitt ich, dass ihr das vergebt!
Ich kann sie gut verstehn im Gram
Und mir die Hauptschuld gibt im Wahn.
Es hat ja wirklich den Anschein
Als wär ich Ursach ihrer Pein
Elisabeth: Jedoch was kann denn ich dafür?
Gloster: Wohl nichts, doch ihr seid Profiteur.
Ihr steigt, weil sie gefallen ist,
Das ist der Grund für euren Zwist.
Und was rein zeitlich ist verbunden,
Dafür glaubt sie den Grund gefunden.
Und einen Grund für ihren Schmerz,
Den braucht sie für ihr schwaches Herz.
Denn wen das Unglück schon nicht meidet,
Will wissen meist, warum er leidet.
Doch lasst uns für die Arme beten.
Rivers: Das hätte sie fürwahr vonnöten!
Das habt sehr christlich ihr gedacht.
(Catesby tritt auf)
Catesby: Ihr Lords, der König ist erwacht!
Er ruft die Fürstin und auch Euch.
Elisabeth: Auf gehts ihr Lords! - Wir kommen gleich!
( aller außer Gloster ab)
Gloster: Was ich an Clarence und Anna übte,
An dieser Hexe hab ichs vollbracht.
Es scheint als ob kein Wasser trübte
Den planvoll-heimlichen Griff zur Macht.
Mein Gott, wie leicht, sie aufzuhetzten
Den Clarence gegen Edward setzten
Und mit den andern ebenso,
Des Lebens werden sie nicht froh.
Die Rivers, Vaughan, Grey und Konsorten
Ich mach sie platt mit falschen Worten
ihr dürft gern eure Meinung dazu sagen (auch per pn), denn nach dem 2. Akt bin ich in eine Art künstlerische Krise geraten uns weiß nicht ob ich noch weiter machen soll...
so richtig lustig wirds wenn die Ex-Königin Margarethe auftaucht. da wird so richtig schmutzige Wäsche gewaschen
RICHARD III
I.Akt, 3.Szene
Ebendaselbst, ein Zimmer im Palast
(Königin Elisabeth, Lord Rivers und Lord Grey treten auf)
Rivers: Oh Königin ihr macht euch Sorgen,
wie krank ist der Gemahl heut morgen?
Grey: Doch Sorgen, nun sie helfen wenig,
Er braucht Aufheitrung, der gute König!
Elisabeth: Das fällt mir schwer in dieser Stund.
Bin nicht gefallen auf den Mund.
Doch fürcht ich, kommen schwere Zeiten.
Oft werden Totenglocke läuten.
Ich glaub, der Zank hat erst begonnen,
Denn Gloster ist dem Krieg entronnen.
Er Vormund ist von meinem Sohn
Das Prorektorat wird jetzt sein Lohn
Für sein Verdienst im letzten Krieg.
Rivers: So war sein Sieg nicht Englands Sieg.
(Buckingham und Stanley treten auf)
Buckingham/Stanley: Heil dir, du edle Königin!
Elisabeth: Willkommen seid ihr hier herinn.
Ihr kommt jetzt wohl von mei m Gemahl?
Stanley: Wir trafen ihn, er war sehr fahl.
Doch als er von Versöhnung sprach,
Sein Blick ward fest, die Sinne wach.
Er Gloster zu versöhnen trachtet
Mit Hastings, der im Kerker schmachtet.
Und auch mit euren Brüdern all
Zu enden endlich diesen Fall.
Elisabeth: Edel ists und sehr vernünftig,
Doch fürcht ich leider dass wir künftig
Mit Hinkels Hass noch rechnen müssen,
Denn Gloster strebt nach Machtgenüssen!
Der Wüstling kann nicht Ruhe geben
Und in die Ecke stelln den Degen.
Doch welch Getös an meinen Ohr‘n?
Ich sprach vom Teufel, da kommt er schon.
(Gloster, Hastings, Dorset treten auf)
Gloster: Was hör ich da für üble Red
Von unsrer aller Elisabeth!
Ich glaub es gibt in diesem Land
Nicht einen Menschen so verkannt
Ich hab als einzger das Problem
Der Herkunft vom Krieg, wie unbequem.
Und Formelkram ist mir ein Graus.
So lachen mich Hofschranzen aus.
Und wenn ich mal die Wahrheit sage,
Sie legens kleinlich auf die Waage.
Elisabeth: Mein Schwager, stoppt das Selbstmitleid,
Zwar ists nichts, was mich wirklich freut,
Ich zwang mich Euch hier einzuladen.
Doch dies geschah auf seiner Gnaden
Des König Edwards dringend Wunsch
Dass er hier mit euch teilt den Brunch
Er will euch, denk ich, heute fragen
Wozu ihr könnt das Nötge sagen
Über Euren schlimmen Neid,
Das ist nichts, was den König freut.
Von Angesicht zu Angesicht
fragt er was dagegen spricht,
daß Ihr abschwöret eurem Groll.
Gloster: Na wunderbar, das ist ja toll
Als ob mein Zorn die Ursach wär,
Nicht i c h am Schicksal trüge schwer,
Als ob nicht seit dem End des Kriegs
Zerfloss der Anspruch meines Siegs
Als ob nicht längst das Mittelmaß
Den Richt‘gen aus den Händen fraß,
Und ausgetrickst hat meine Freunde
Und mich und Clarence sieht als Feinde.
Elisabeth: Was Herzog Clarence widerfuhr
Nicht meine Schuld, darauf mein Schwur!
Denn selbstlos trat ich für ihn ein
Zu lindern seines Loses Pein.
Ich bitte, mäßigt euren Zorn!
Gloster: Ja, ja ihr stoßt ins selbe Horn!
Bestreitet eure eigne Schuld.
Wollt nicht verliern der andern Huld!
Rivers: Verzeiht doch das ist ungerecht –
Gloster: - Ach so, weil ihrs so haben möcht?
Was kriegt ihr für nen schönen Posten?
Grey: Ihr schlagt um Euch auf unsre Kosten,
Damit hat Elsbeth nichts zu tun.
Gloster: Ei wie schön gackert dieses Huhn!
Und scharrt behend auf fremdem Mist,
Weil es sein Gnadenbrot hier frisst!
Elisabeth: Genug Gift habt ihr nun verspritzt
Groll tief in eurer Seele sitzt,
ich kann nur noch zum König gehn
Im Namen aller ihn anflehn,
Dass er dem Schimpf ein Ende macht.
Denn eines, das sei euch gesagt
Verfolgt ihr mich mit Neid und Hohn?
Glaubt ihr, dass wer auf diesem Thron
Sitzt, viel Vergnügungssteuer zahlte
Mit Ruhm und Reichtum oftmals prahlte?
Manchmal denk ich still bei mir:
Ach wäre ich weit weg von hier!
Lauf im bescheidnen meines Wegs
Besucher gehn mir nicht auf den Keks
Und hätte lang nicht diese Sorgen
(Königin Margaretha erscheint im Hintergrund)
Margaretha: Und mehr noch wirst du haben morgen!
Du falsche Schlang auf meinem Platz!
Gloster: Na gut, eröffne du die Hatz!
Schwärz mich nur bei Edward an,
Weil mich eh niemand leiden kann,
Doch dieses aber merke wohl:
Es war gewiss nicht Alkohol,
Daß ich verlor die Contenance
Glaub nicht, ich hätte keine Chance!
Denn wenn ihr auspackt, dann ich auch
Zurückgeschossen - nach altem Brauch.
Margarethe: Du Galgenvogel halt die Klappe!
Wie wünscht ich, dass man dich mal schnappe,
Der mir den Ehemann erschlagen
Den Sohn gebracht um Kopf und Kragen.
Gloster: Schon wieder nur Geschrei statt Dank!
Das Weib verfolgt mich mit Gezank.
den treuen Geist vom Vaterhaus.
Wo wärst du ohne mich du Laus!
Wer hat die Drecksarbeit gemacht,
Die Mischpoke auf den Thron gebracht?
Wer hat geklaut und eingebrochen,
Gemordet, erpresst und abgestochen?
Margarethe: Ja du, s ist alles was du kannst.
Blut mästet deinen fetten Wanst.
Gloster: Doch nur für Euch in Eurem Namen!
Geopfert hab ich meinen Samen,
Daß Eurer umso besser sprießt
S ist mein Erfolg, den Ihr genießt.
Zumindest habt Ihr ihn genossen -
Rivers: Graf Gloster seid nicht so verdrossen!
Und legt uns nicht als Feindschaft aus.
Wir schworen auf das Königshaus,
Wie wir auch auf Euch schwören würden,
Trügt Ihr dereinst Königsbürden
Gloster: Verschont mich, ich versichr euch das
Da zücht ich lieber Ananas.
Margarethe: in Alaska? Na tolle Idee!
Die brächte England in die Höh!
Wie schön, wenn du schon nicht verreckst,
Geh dorthin, wo der Pfeffer wächst!
Gloster: Was war ich so naiv und fromm!
Und glaubt an euch, was ist mein Lohn?
Margarethe: Was willst du dreister frecher Hund
Fahr zur Hölle in den Schlund!
(vortretend)
Und auch ihr schleim gen Wendehälse
Habt hastig umgestülpt die Pelze,
Mich habt ihr aber schnell vergessen
der Schlampe aus der Hand gefressen!
Wie geht s denn, Rivers, alter Pirat,
Wenn man seinen Schwur vergessen hat?
Und Grey, du alter Opportunist,
Der du schon immer gewesen bist!
Und Dorset, Ausbund an Civilcourage,
Du würdest auch Gustav Adolfs Page,
Wenn man dir dafür genügend gäb!
Wess Brot er frißt, dess Lied er kräht.
Ich fluch euch alle miteinand,
Man stell euch schnurstracks an die Wand!
Viel Spaß wünsch ich auf diesem Thron
Der ganze Ablauf ist ein Hohn!
Ich bin rechtmäßig Kön gin hier
Gloster: Mit rechtmäßig da kommst D U mir.
Bist nicht verbannt, du Nebelkrähe?
Jetzt fällts mir ein, wo ich dich sehe.
Margarethe: Was solls, das ist mir scheißegal,
Mir ist die Zeit seit langem schal.
Was soll ich ohne Mann und Sohn!
Die Nutte stiehlt mir meinen Thron,
Du Galgenvogel bist noch frei,
Dem Gefolge ist das einerlei.
So Blut in meinen Adern fließt,
Sorg ich, daß niemand das genießt.
Und wenn ihr das nicht könnt ertragen,
Dann müßt ihr mich halt auch erschlagen.
Doch sieh - du zuckst und traust dich nicht!
Jetzt habt ihr Angst vorm Strafgericht
Den Fluch entbiet ich, Gloster, bete,
Den Fluch von Kön gin Margarethe!
Dreimal verflucht ihr andren Schranzen,
Die sich so schön um Elsbeth wanzen
Und letztlich sei auch du verflucht
Du Hex die ihresgleichen sucht!
Gloster: Gerier dich nicht als Racheengel,
Du hast den meisten Dreck am Stengel!
Mein Vater starb doch wegen dir!
Mein Bruder Rutland wär noch hier,
Wenn Clifford ihn nicht totgeschlagen.
Durch dich nur gings ihm an den Kragen.
Und Rutlands Fluch reicht bis hierher
Denn Gott gestalt dein Schicksal schwer
Nicht wir, uns reuen nur die Toten
Elisabeth: Gerechtigkeit braucht keine Boten.
Hastings: Ja, das war eine grausam Tat,
Die da die Welt erschüttert hat.
Rivers: Tyrannen weinten als man sie erzählte.
Dorset: Kein Mensch, den dieser Mord nicht quälte.
Margarethe: Ach so, ihr habt mich schon umzingelt!
Was wahr ist, habt ihr ausgeklüngelt
Und haut auf mich, die alte Frau.
S ist leicht, das wisst ihr ganz genau.
Was war das schon mit König Heinrich
Sein Tod ist niemand heut noch peinlich.
Und auch der Mord an meinem Sohn:
Ein Toter mehr, was macht das schon!
Es gibt ja einen neuen Prinzen
- und Gloster hör jetzt auf zu grinsen!
Elisabeth nun sieh mal zu:
Das läßt mir wirklich keine Ruh.
Ich sage hiermit Zahn um Zahn
Und du in deinem Herrscherwahn
Wirst dich noch umschaun, was es heißt
Zu sitzen auf d e m Platz so dreist.
Ich wünsche dir ein langes Leben
Dass jedes der zukünft gen Beben
Dich so wie mich erschüttern kann.
Man töte zuerst deinen Mann.
Die Ängste um dein Königtum
Sie treiben Tag und Nacht dich um.
Dann soll man deinen Sohn erschlagen
Mal schaun, wie du das wirst ertragen
Und wenn du in sein Grab geschaut,
Dann wird dir noch dein Thron geraubt
So wünsch ich dir noch vierzig Jahre
Bis man steht an deiner Bahre.
Die Mühlen der Gerechtigkeit
Wegen deiner Schlechtigkeit!
Sie mögen mahlen gnadenlos
Zermähren dich und deine Troß
Auf Null, auf Minus sollst du fallen
Umnachtet um dein Unglück lallen!
Und nun zu euch ihr Edelmänner!
Treu wollt ihr sein ihr faulen Penner.
Ich wünsch euch alle an den Bettel!
Gloster: Es reicht jetzt, widerliche Vettel!
Margaretha: Es reicht noch nicht, denn einer fehlt
Den hab ich mir noch ausgewählt
Und aufgespart bis auf den Schluss!
Denn du bist ja die härtest Nuss!
Ich will dir, Gloster, ja nicht schmeicheln,
Doch du bist König - wenns ums heucheln
Und wenns ums morden geht - du Abschaum
Du allergrößter drückend Alptraum!
Du bists, der doppelt ist gefährlich,
Das seh ich jetzt im Alter klärlich.
Doch leider ists für mich zu spät!
Doch wenn das Schlachten weitergeht,
Will ich dich so called "Queen" nun warnen:
Der Hund will dich doch nur umgarnen!
Um England nehm in in Verhaft,
Bevor er deinen Anhang rafft!
Wer weiß, wen er noch alles fällt,
Bevor er an der Welt zerschellt!
Dorset: So schafft die alte Trulla fort -
Rivers: Sie anzuhörn, das ist ein Tort!
Gloster: Schlimm ists, wenn man sich so vergisst -
(Margarethe im Hintergrund)
Margarete: Auf euer Mitleid ist gepisst!
Es läuft die Frist auch ab für euch
Ihr seid doch Englands schlimmste Seuch
Oh Hilfe, helft mir Buckingham!
Ihr ward mir immer angenehm,
Wir haben uns auch gut verstanden,
Als meine Aktien besser standen.
Buckingham: Beruhigt Euch arme Margarethe
Geht heim, es bringt nichts diese Fehde
(Margarethe ab)
Dorset: Sie wühlt und wühlt solang sie lebt.
Gloster: Doch bitt ich, dass ihr das vergebt!
Ich kann sie gut verstehn im Gram
Und mir die Hauptschuld gibt im Wahn.
Es hat ja wirklich den Anschein
Als wär ich Ursach ihrer Pein
Elisabeth: Jedoch was kann denn ich dafür?
Gloster: Wohl nichts, doch ihr seid Profiteur.
Ihr steigt, weil sie gefallen ist,
Das ist der Grund für euren Zwist.
Und was rein zeitlich ist verbunden,
Dafür glaubt sie den Grund gefunden.
Und einen Grund für ihren Schmerz,
Den braucht sie für ihr schwaches Herz.
Denn wen das Unglück schon nicht meidet,
Will wissen meist, warum er leidet.
Doch lasst uns für die Arme beten.
Rivers: Das hätte sie fürwahr vonnöten!
Das habt sehr christlich ihr gedacht.
(Catesby tritt auf)
Catesby: Ihr Lords, der König ist erwacht!
Er ruft die Fürstin und auch Euch.
Elisabeth: Auf gehts ihr Lords! - Wir kommen gleich!
( aller außer Gloster ab)
Gloster: Was ich an Clarence und Anna übte,
An dieser Hexe hab ichs vollbracht.
Es scheint als ob kein Wasser trübte
Den planvoll-heimlichen Griff zur Macht.
Mein Gott, wie leicht, sie aufzuhetzten
Den Clarence gegen Edward setzten
Und mit den andern ebenso,
Des Lebens werden sie nicht froh.
Die Rivers, Vaughan, Grey und Konsorten
Ich mach sie platt mit falschen Worten
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)