Steuern und Steuerpolitik
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Steuergerechtigkeit was ist das?
Sexworker sind immer versucht Steuerzahlung mit gesellschaftlicher Anerkennung verrechnen zu wollen.
Hier gibt es eine entsprechende Diskussion zur Legitimationsphilosophie der Steuerlehre:
viewtopic.php?p=49710#49710
(Leider haben Sexworker in ihren Reihen keine Moraltheologen, Soziologieprofessoren und Verfassungsrichter, die ihnen argumentativen Geleitschutz geben könnten bei dieser heiklen Debatte, wo es um Teilhabe am Wohlstand in der Gemeinschaft geht.)
Sexarbeiter leisten etwas und werden dafür bezahlt.
Aber was ist gerechte Entlohnung? Wo verstecken sich Rechenfehler oder Löcher in der Bilanz oder im Preisbildungmechanismus?
Lohnniveaus:
- Tief: Sichert das Überleben.
Das nennt man dann Überlebenssexualität vgl. Beschaffungsprostitution
(Sexworker als Opfer, Sexworkerprekariat, Wanderarbeiter z.B. undokumentierte Migrantin).
- Hoch: Ermöglicht Luxusleben (aber wie lange?).
Sexworker als Profiteur (Kobern, Falle bauen, Faker, Abzocker, Beischlafdieb, Schwarzarbeiter, Illegaler, Sexworker als Täter).
- Mittel: Sichert nachhaltiges Leben.
Das ist Huren-Karriere-Management und den Ausdruck mußte ich erst erfinden. Das gibt es bisher nicht bzw. das wird nicht gefördert sondern behindert, weil sich keiner verdächtig machen will als Förderer von Prostitution zu gelten. Es kann also nur marginal professionelles Sexwork geben, solange es keine entsprechenden Rahmenbedingungen und Infrastruktur flächendeckend gibt. D.h. Ausbeutung ist intrinsisch-systemisch stets vorhanden wo es keine Gleichbehandlung bzw. ausgleichende Behandlung für Frauen, Transsexuelle und Männer in der Sexarbeit gibt. In sofern ist es auch berechtigt, daß so viele von Zwangsprostitution sprechen. Obwohl wir gegen diesen Wortgebrauch ankämpfen, hier wird ein Schuh draus.
Volksweisheiten:
Sich wahllos hingeben (herrschende Prostitutionsdefinition).
(Keine Freihandelszone, kein liberalisierter Markt?)
Sie war jung und brauchte das Geld.
(Notlage oder alles nur Spiel?)
Junges unwissendes Ding.
(Kein Gesellenbrief der Sexworker-Academy?)
Sich zu billig verkaufen.
Billige Nutte.
(Runinöser Preiswettbewerb oder gar Markversagen mit Deflationsneigung?)
Hurengut paßt in einen Fingerhut.
(Alles verpraßt wegen fehlender Sparneigung/Verschwendungssucht oder weil es keine Sexworker-Bank gibt so wie in Indien?)
Seinen Körper verkaufen.
(Produktionsfaktorallokation im Sexbiz fiskalisch nicht vorgesehen. s.u.)
Die sog. Falle Prostitution
Eine strukturelle Zwangsprostitution
(Wurzeln liegen im archaischen Machismo)
- Solange die Maid jung und hübsch ist hält man sie mit Geld bei der Stange. Wird sie älter oder bekommt STD, bekommt sie Arbeitsverbot und wird ausgetauscht. Soziale Netze sind hier weitmaschiger als Netzstrümpfe.
- War sie eine erfolgreiche Sexarbeiterin und hat eine Zeit lang gutes Geld verdient, kann sie dennoch 'nur' dieses Geld für ihre Aufbaukarriere/Alterssicherung einsetzen. Ganz anders Boris Becker. Der kann zwar als Senior genausowenig Geld mit Leistungssport verdienen, aber soeiner kann Unterwäsche oder Luxusartikel verkaufen, weil er eine nicht stigmatisierte Geschichte hat, die bares Geld wert ist. Sexwork bringt keine Prestige. Der Bürgerliche hingegen hat Chancen bekommen beruflich und private Netze zu knüpfen, die soziales Kapital darstellen. Dies wird Sexworkern bewußt versperrt, um so diese Form der Sexualität/Ökonomie kanalisieren/marginalisieren zu können.
- Der Preis den ein Outing eine Sexarbeiterin kostet:
· Kündigung, weil Mietwert der Immobilie sinkt.
· Kinder werden evt. weggenommen.
· Kaum Chancen auf dem Heiratsmarkt.
· Ausweisung
· ...
(Diesen Preis zu zahlen stellt ein Opfer dar. Selbst das Risiko einer Zahlung zu tragen ist für eine Geheimprostituierte ein nicht geringzuschätzender Aufwand den sie opfern muß. In sofern sind Sexarbeiter Opfer!)
- Ein Kapitalist schreibt sein Anlagenvermögen ab. Die Steuerregeln bemühen sich hier den natürlich-technischen Verschleißprozess nachzubilden. Der Körper einer Bodyworkerin hat auch nur eine begrenzte Halbwertszeit der marktwirtschaftlichen Verwertung. Das ist der Kern der sich in der empörend gebenden Formulierung "seinen Körper verkaufen" oder "sich unter Wert verschenken" steckt. Das Steuerrecht verwehrt Sexworkern hier einen entsprechenden kalkulatorischen Wertverlust anzusetzen und gleichzeitig beschweren sich die Moralisten. Das ist gesellschaftlich praktizierte Doppelmoral, die sich doppelt gegen Sexworker wendet. Es ist strukturelle Gewalt, eine sehenden Auges geduldete Benachteiligung. Wenn man denn hinschauen wollte.
- Fehlende Infrastruktur und Verkehrswege (im verallgemeinerten/übertragenen Wortsinne;-)
· Es gibt keine Sexworkersozialkasse wie z.B. die Künstlersozialkasse.
· Es gibt keine Berufskrankheitenanerkennung.
· Es gibt keinen Mindestlohn (Entsendegesetz).
· Es gibt kein Sexworker Arbeitsamt.
· Es gibt anerkannte Sexworker-Gewerkschaft.
· Es gibt keine Sexworker-Kammer.
· Es gibt keine Sexworker-Uni und Erwachsenenfortbildung.
· Es gibt kein Sexwork-Zivilrecht, Arbeitsrecht, keine gewerberechtliche SW Ordnungsbehörde (nur Strafrecht und Sittenpolizei).
· Es gibt zahlreiche diskriminierende Steuersonderbehandlungen.
· ...
Es fehlt eine Bilanz der komplexen gesellschaftlichen Verhältnisse, die eine systematische Benachteiligung für Sexwork darstellen
Wie wird Sexualität, Vorurteile gegen sexuelle Minderheiten und Sexualitätskontrolle i.A. eingesetzt, um Gesellschaft zu strukturieren bzw. Herrschaft durch Ausgrenzung abzusichern?
Welche prosexuellen Menschen fallen damit aus dem Gemeinwesen heraus, werden gegenüber Ehefrauen steuerlich benachteiligt bzw. steuerrechtlich kriminalisiert, werden aussortiert und damit sexuell verfügbar oder gar ausbeutbar gemacht?
Fragen, die aufzeigen wie riesig die teilweise clandestinen Problemlagen der Umstellung d.h. des Strukturwandels von der Tabuzone zur professionellen Sexarbeit sein werden.
Dies alles ist jedoch nicht das traditionelle Feld von Steuerung qua Steuerpolitik, die erst in der Moderne auch Sozialpolitik wurde. Weithin aber immer auch heute noch Klientelpolitik ist. Früher war es das zentrale Privileg des Feudalherren. In der Antike zu Zeiten der griechischen Polis wurden sogar nur die Fremden nicht aber die freien wahlberechtigten Bürger = Männer besteuert. Aber in den zweitausend Jahren hat sich ja schon einiges getan ...
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Hier gibt es eine entsprechende Diskussion zur Legitimationsphilosophie der Steuerlehre:
viewtopic.php?p=49710#49710
(Leider haben Sexworker in ihren Reihen keine Moraltheologen, Soziologieprofessoren und Verfassungsrichter, die ihnen argumentativen Geleitschutz geben könnten bei dieser heiklen Debatte, wo es um Teilhabe am Wohlstand in der Gemeinschaft geht.)
Sexarbeiter leisten etwas und werden dafür bezahlt.
Aber was ist gerechte Entlohnung? Wo verstecken sich Rechenfehler oder Löcher in der Bilanz oder im Preisbildungmechanismus?
Lohnniveaus:
- Tief: Sichert das Überleben.
Das nennt man dann Überlebenssexualität vgl. Beschaffungsprostitution
(Sexworker als Opfer, Sexworkerprekariat, Wanderarbeiter z.B. undokumentierte Migrantin).
- Hoch: Ermöglicht Luxusleben (aber wie lange?).
Sexworker als Profiteur (Kobern, Falle bauen, Faker, Abzocker, Beischlafdieb, Schwarzarbeiter, Illegaler, Sexworker als Täter).
- Mittel: Sichert nachhaltiges Leben.
Das ist Huren-Karriere-Management und den Ausdruck mußte ich erst erfinden. Das gibt es bisher nicht bzw. das wird nicht gefördert sondern behindert, weil sich keiner verdächtig machen will als Förderer von Prostitution zu gelten. Es kann also nur marginal professionelles Sexwork geben, solange es keine entsprechenden Rahmenbedingungen und Infrastruktur flächendeckend gibt. D.h. Ausbeutung ist intrinsisch-systemisch stets vorhanden wo es keine Gleichbehandlung bzw. ausgleichende Behandlung für Frauen, Transsexuelle und Männer in der Sexarbeit gibt. In sofern ist es auch berechtigt, daß so viele von Zwangsprostitution sprechen. Obwohl wir gegen diesen Wortgebrauch ankämpfen, hier wird ein Schuh draus.
Volksweisheiten:
Sich wahllos hingeben (herrschende Prostitutionsdefinition).
(Keine Freihandelszone, kein liberalisierter Markt?)
Sie war jung und brauchte das Geld.
(Notlage oder alles nur Spiel?)
Junges unwissendes Ding.
(Kein Gesellenbrief der Sexworker-Academy?)
Sich zu billig verkaufen.
Billige Nutte.
(Runinöser Preiswettbewerb oder gar Markversagen mit Deflationsneigung?)
Hurengut paßt in einen Fingerhut.
(Alles verpraßt wegen fehlender Sparneigung/Verschwendungssucht oder weil es keine Sexworker-Bank gibt so wie in Indien?)
Seinen Körper verkaufen.
(Produktionsfaktorallokation im Sexbiz fiskalisch nicht vorgesehen. s.u.)
Die sog. Falle Prostitution
Eine strukturelle Zwangsprostitution
(Wurzeln liegen im archaischen Machismo)
- Solange die Maid jung und hübsch ist hält man sie mit Geld bei der Stange. Wird sie älter oder bekommt STD, bekommt sie Arbeitsverbot und wird ausgetauscht. Soziale Netze sind hier weitmaschiger als Netzstrümpfe.
- War sie eine erfolgreiche Sexarbeiterin und hat eine Zeit lang gutes Geld verdient, kann sie dennoch 'nur' dieses Geld für ihre Aufbaukarriere/Alterssicherung einsetzen. Ganz anders Boris Becker. Der kann zwar als Senior genausowenig Geld mit Leistungssport verdienen, aber soeiner kann Unterwäsche oder Luxusartikel verkaufen, weil er eine nicht stigmatisierte Geschichte hat, die bares Geld wert ist. Sexwork bringt keine Prestige. Der Bürgerliche hingegen hat Chancen bekommen beruflich und private Netze zu knüpfen, die soziales Kapital darstellen. Dies wird Sexworkern bewußt versperrt, um so diese Form der Sexualität/Ökonomie kanalisieren/marginalisieren zu können.
- Der Preis den ein Outing eine Sexarbeiterin kostet:
· Kündigung, weil Mietwert der Immobilie sinkt.
· Kinder werden evt. weggenommen.
· Kaum Chancen auf dem Heiratsmarkt.
· Ausweisung
· ...
(Diesen Preis zu zahlen stellt ein Opfer dar. Selbst das Risiko einer Zahlung zu tragen ist für eine Geheimprostituierte ein nicht geringzuschätzender Aufwand den sie opfern muß. In sofern sind Sexarbeiter Opfer!)
- Ein Kapitalist schreibt sein Anlagenvermögen ab. Die Steuerregeln bemühen sich hier den natürlich-technischen Verschleißprozess nachzubilden. Der Körper einer Bodyworkerin hat auch nur eine begrenzte Halbwertszeit der marktwirtschaftlichen Verwertung. Das ist der Kern der sich in der empörend gebenden Formulierung "seinen Körper verkaufen" oder "sich unter Wert verschenken" steckt. Das Steuerrecht verwehrt Sexworkern hier einen entsprechenden kalkulatorischen Wertverlust anzusetzen und gleichzeitig beschweren sich die Moralisten. Das ist gesellschaftlich praktizierte Doppelmoral, die sich doppelt gegen Sexworker wendet. Es ist strukturelle Gewalt, eine sehenden Auges geduldete Benachteiligung. Wenn man denn hinschauen wollte.
- Fehlende Infrastruktur und Verkehrswege (im verallgemeinerten/übertragenen Wortsinne;-)
· Es gibt keine Sexworkersozialkasse wie z.B. die Künstlersozialkasse.
· Es gibt keine Berufskrankheitenanerkennung.
· Es gibt keinen Mindestlohn (Entsendegesetz).
· Es gibt kein Sexworker Arbeitsamt.
· Es gibt anerkannte Sexworker-Gewerkschaft.
· Es gibt keine Sexworker-Kammer.
· Es gibt keine Sexworker-Uni und Erwachsenenfortbildung.
· Es gibt kein Sexwork-Zivilrecht, Arbeitsrecht, keine gewerberechtliche SW Ordnungsbehörde (nur Strafrecht und Sittenpolizei).
· Es gibt zahlreiche diskriminierende Steuersonderbehandlungen.
· ...
Es fehlt eine Bilanz der komplexen gesellschaftlichen Verhältnisse, die eine systematische Benachteiligung für Sexwork darstellen
Wie wird Sexualität, Vorurteile gegen sexuelle Minderheiten und Sexualitätskontrolle i.A. eingesetzt, um Gesellschaft zu strukturieren bzw. Herrschaft durch Ausgrenzung abzusichern?
Welche prosexuellen Menschen fallen damit aus dem Gemeinwesen heraus, werden gegenüber Ehefrauen steuerlich benachteiligt bzw. steuerrechtlich kriminalisiert, werden aussortiert und damit sexuell verfügbar oder gar ausbeutbar gemacht?
Fragen, die aufzeigen wie riesig die teilweise clandestinen Problemlagen der Umstellung d.h. des Strukturwandels von der Tabuzone zur professionellen Sexarbeit sein werden.
Dies alles ist jedoch nicht das traditionelle Feld von Steuerung qua Steuerpolitik, die erst in der Moderne auch Sozialpolitik wurde. Weithin aber immer auch heute noch Klientelpolitik ist. Früher war es das zentrale Privileg des Feudalherren. In der Antike zu Zeiten der griechischen Polis wurden sogar nur die Fremden nicht aber die freien wahlberechtigten Bürger = Männer besteuert. Aber in den zweitausend Jahren hat sich ja schon einiges getan ...
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 13.12.2010, 11:41, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Steuergerechtigkeit was ist das?

Das wäre einmal eine witzige Idee: eine Absetzung für Abnutzung für den Hurenkörper. In der Praxis würden sich natürlich einige Fragen stellen. Was ist als Anschaffungs- oder Herstellungskosten für den Hurenkörper anzusetzen? Was ist die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer eines Hurenkörpers? Und da die SW ihren Körper auch privat nutzt, würden sich Abgrenzungsfragen zwischen betrieblicher und privater Nutzung des Hurenkörpers ergeben.Marc of Frankfurt hat geschrieben:- Ein Kapitalist schreibt sein Anlagenvermögen ab. Die Steuerregeln bemühen sich hier den natürlich-technischen Verschleißprozess nachzubilden. Der Körper einer Bodyworkerin hat auch nur eine begrenzte Halbwertszeit der marktwirtschaftlichen Verwertung. Das ist der Kern der sich in der empörend gebenden Formulierung "seinen Körper verkaufen" oder "sich unter Wert verschenken" steckt. Das Steuerrecht verwehrt Sexworkern hier einen entsprechenden kalkulatorischen Wertverlust anzusetzen

Das verstehe ich nicht. Was für Verkehrswege benötigen speziell SW? Sollen mehr Straßen gebaut werden, damit mehr Platz ist für Straßenstrich? Oder bessere Autobahnen, damit Escorts schneller zu ihren Kunden kommen?Marc of Frankfurt hat geschrieben:- Fehlende Infrastruktur und Verkehrswege

Der Künstlersozialkasse liegen zwei Gedanken zu Grunde:Marc of Frankfurt hat geschrieben:
· Es gibt keine Sexworkersozialkasse wie z.B. die Künstlersozialkasse.
1. Künstler und Publizisten bedürfen sozialer Unterstützung, weil kaum privatwirtschaftliche Nachfrage nach ihren Leistungen besteht und daher für die meisten nicht viel zu verdienen ist.
2. Künstler und Publizisten erfüllen wichtige Funktionen für die demokratische Zivilgesellschaft.

Das Entsendegesetz bezieht sich auch sonst nur auf bestimmte Branchen und einen Mindestlohn kann es nur für unselbstständig Beschäftige, also Lohnempfänger geben. Ein Mindestlohn hat natürlich den Nebeneffekt, dass er den Arbeitsmarkt verengt. Arbeitnehmer, die zum gegebenen Mindestlohn für Unternehmer nicht rentabel sind und die durchaus bereit wären, zu einem niedrigeren Lohn zu arbeiten, werden vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.Marc of Frankfurt hat geschrieben: · Es gibt keinen Mindestlohn (Entsendegesetz).

Warum sollte es für Sexworker eigene Arbeitsämter geben? Gibt es das für sonstige Branchen auch?Marc of Frankfurt hat geschrieben:· Es gibt kein Sexworker Arbeitsamt.
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Kommunale Sexworker-Steuer fördert Garagen-Sex
Und noch ne Steuer für Sexworker: Ob das den Kommunen in der Finanzkrise hilft?
Künftig wird die käufliche Liebe besteuert
Greven - Ob die Ratsherren sich künftig persönlich als Steuerfahnder zur Verfügung stellen? Gedanken darüber, wie man da vorgehen könnte, haben sie sich am Mittwoch im Hauptausschuss immerhin schon gemacht. „Wie kommt man den Leuten auf die Schliche, wenn sich die Sache in Privatwohnungen abspielt?“, kam die besorgte Frage aus dem Gremium. „Sie müssen nur in die einschlägigen Wochenblätter gucken“, empfahl einer. „Nützt nichts“, wusste ein Experte. „Die arbeiten mit Handy-Nummern.“
Nun, die Herren - die einzige Dame im Ausschuss, Elsbeth Schlick (FDP) schien nicht ganz so brennend interessiert - unterhielten sich über eine Steuer, die in Greven neu eingeführt werden soll, die „Steuer auf Vergnügungen besonderer Art“, wie im Amtsdeutsch die legale Prostitution umschrieben wird. Bezahlen müssen beispielsweise Bordelle, auch wenn sie sich als Bars, Sauna oder Swingerclub ausgeben, aber auch Menschen, die als „Freischaffende“ zu Hause, in Wohnwagen oder Autos ihre Dienste anbieten.
Nur in so genannten „Verrichtungsboxen“ - Garagen oder Containern - bleibt das Vergnügen steuerfrei.
Pi mal Daumen muss eine Vollzeit-Prostituierte künftig rund 150 Euro pro Monat bezahlen.
Bordelle zahlen pro zehn Quadratmeter drei Euro am Tag. [macht je 1.000 m²: 9.000 Euro pro Monat.]
Im Ausschuss meldete nur Wolfgang Hoppe (Grüne) Bedenken an. „Das treibt die Frauen wieder in die Illegalität“, fürchtete er, dass die Prostituierten auch wieder leichter von gewissenlosen Zuhältern ausgenutzt werden könnten. Der fraktionslose Ulrich Stratmann, seines Zeichens Polizist, rechtfertigte sie dagegen: „Prostitution ist ein ganz normales Gewerbe.“ Reaktion von CDU-Chef Hans-Dieter Bez: "Da bin ich aber platt. Ich stelle mir gerade vor, wie die Damen bei der Mittelstandsvereinigung auflaufen.“
VON MONIKA GERHARZ, GREVEN
http://www.mv-online.de/lokales/kreis_s ... euert.html
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=7nJD2JKQ12s[/youtube]
Ob hier jetzt auch die SW in der Ratssitzung demonstrieren werden wie in Marburg in Hessen?
viewtopic.php?p=42126#42126 (s.o. #66)
.
Künftig wird die käufliche Liebe besteuert
Greven - Ob die Ratsherren sich künftig persönlich als Steuerfahnder zur Verfügung stellen? Gedanken darüber, wie man da vorgehen könnte, haben sie sich am Mittwoch im Hauptausschuss immerhin schon gemacht. „Wie kommt man den Leuten auf die Schliche, wenn sich die Sache in Privatwohnungen abspielt?“, kam die besorgte Frage aus dem Gremium. „Sie müssen nur in die einschlägigen Wochenblätter gucken“, empfahl einer. „Nützt nichts“, wusste ein Experte. „Die arbeiten mit Handy-Nummern.“
Nun, die Herren - die einzige Dame im Ausschuss, Elsbeth Schlick (FDP) schien nicht ganz so brennend interessiert - unterhielten sich über eine Steuer, die in Greven neu eingeführt werden soll, die „Steuer auf Vergnügungen besonderer Art“, wie im Amtsdeutsch die legale Prostitution umschrieben wird. Bezahlen müssen beispielsweise Bordelle, auch wenn sie sich als Bars, Sauna oder Swingerclub ausgeben, aber auch Menschen, die als „Freischaffende“ zu Hause, in Wohnwagen oder Autos ihre Dienste anbieten.
Nur in so genannten „Verrichtungsboxen“ - Garagen oder Containern - bleibt das Vergnügen steuerfrei.
Pi mal Daumen muss eine Vollzeit-Prostituierte künftig rund 150 Euro pro Monat bezahlen.
Bordelle zahlen pro zehn Quadratmeter drei Euro am Tag. [macht je 1.000 m²: 9.000 Euro pro Monat.]
Im Ausschuss meldete nur Wolfgang Hoppe (Grüne) Bedenken an. „Das treibt die Frauen wieder in die Illegalität“, fürchtete er, dass die Prostituierten auch wieder leichter von gewissenlosen Zuhältern ausgenutzt werden könnten. Der fraktionslose Ulrich Stratmann, seines Zeichens Polizist, rechtfertigte sie dagegen: „Prostitution ist ein ganz normales Gewerbe.“ Reaktion von CDU-Chef Hans-Dieter Bez: "Da bin ich aber platt. Ich stelle mir gerade vor, wie die Damen bei der Mittelstandsvereinigung auflaufen.“
VON MONIKA GERHARZ, GREVEN
http://www.mv-online.de/lokales/kreis_s ... euert.html
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=7nJD2JKQ12s[/youtube]
Ob hier jetzt auch die SW in der Ratssitzung demonstrieren werden wie in Marburg in Hessen?
viewtopic.php?p=42126#42126 (s.o. #66)
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 20.02.2009, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
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...Bordelle zahlen pro zehn Quadratmeter drei Euro am Tag. [macht je 1.000 m²: 9.000 Euro pro Monat.].....
und die logische Betreiber-Konsequenz daraus wird sein, weniger Luxus, weniger Platz - und jeder m2 voll genutzt - sicherlich machen die meisten Betreiber dann statt 4 Zimmern 8 mit Bett und AUS....... verdoppeln also die "Zimmer" zu Verrichtungsboxen...
um das zu optimieren, was Steuern wegnehmen...
DAS soll im Sinne von SW sein????
manchmal glaub ich ich sitz im falschen Film...
hmmmmmm
und die logische Betreiber-Konsequenz daraus wird sein, weniger Luxus, weniger Platz - und jeder m2 voll genutzt - sicherlich machen die meisten Betreiber dann statt 4 Zimmern 8 mit Bett und AUS....... verdoppeln also die "Zimmer" zu Verrichtungsboxen...
um das zu optimieren, was Steuern wegnehmen...
DAS soll im Sinne von SW sein????
manchmal glaub ich ich sitz im falschen Film...
hmmmmmm
liebe Grüsse
ETMC
------------------------------
Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.
Benjamin Franklin (1706-90),
------------------------------
ETMC
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Benjamin Franklin (1706-90),
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Online

Es mag manchmal nicht ganz so rüber kommen, weil wir Artikel die wir im Netz finden oft unkommentiert einstellen (also eine Art Pressespiegel betreiben). Aber: Hier herrscht natürlich generelle Ablehnung von unserer Seite zu dem Thema!
Christian
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Auf keinen Fall ist diese Form der Besteuerung zu bejahen! Ich halte generell jede Form der "Einheitsbesteuerung" für puren Unsinn (um es noch höflich auszudrücken).ETMC hat geschrieben:DAS soll im Sinne von SW sein????
Es mag manchmal nicht ganz so rüber kommen, weil wir Artikel die wir im Netz finden oft unkommentiert einstellen (also eine Art Pressespiegel betreiben). Aber: Hier herrscht natürlich generelle Ablehnung von unserer Seite zu dem Thema!
Christian
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Krankenversicherung steuerlich absetzbar
D
Bundeskabinett beschließt Entwurf eines Gesetzes zur verbesserten steuerlichen Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen
Bund , 18.02.2009
Nach dem Entwurf können ab 2010 alle Aufwendungen steuerlich berücksichtigt werden, die im Wesentlichen ein der gesetzlichen Kranken- und der sozialen Pflegepflichtversicherung entsprechendes Leistungsniveau absichern. Gesetzlich und privat Kranken- und Pflege-Pflichtversicherte, ihre Ehepartner sowie ihre mitversicherten Kinder sollen insoweit steuerlich geichbehandelt werden. Der Gesetzentwurf trägt Beschlüssen des Bundesverfassungsgerichtes vom 13. Februar 2008 Rechnung. Das Gericht hatte festgestellt, dass die Vorschriften des Einkommenssteuergesetzes zum Umfang der steuerlichen Berücksichtigung von Beiträgen zugunsten einer privaten Kranken- und Pflegeversicherung mit dem Grundgesetz unvereinbar sind, soweit sie nicht die volle steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge zur sozialhilfegleichen Kranke- und Pflegeversorgung des Steuerpflichtigen und seiner Familie gewährleisten. Das Bundeskabinett hat am 18. Februar 2009 den Gesetzentwurf verabschiedet.
http://www.jurion.de/login/login.jsp?go ... d=3-308543
Regierungsentwurf:
http://www.bundesfinanzministerium.de/n ... onFile.pdf
Verdi: Steuer-News
Krankenversicherung wird als Sonderausgabe abziehbar
http://www.mediafon.net/meldung_volltex ... ws_steuern
Bundeskabinett beschließt Entwurf eines Gesetzes zur verbesserten steuerlichen Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen
Bund , 18.02.2009
Nach dem Entwurf können ab 2010 alle Aufwendungen steuerlich berücksichtigt werden, die im Wesentlichen ein der gesetzlichen Kranken- und der sozialen Pflegepflichtversicherung entsprechendes Leistungsniveau absichern. Gesetzlich und privat Kranken- und Pflege-Pflichtversicherte, ihre Ehepartner sowie ihre mitversicherten Kinder sollen insoweit steuerlich geichbehandelt werden. Der Gesetzentwurf trägt Beschlüssen des Bundesverfassungsgerichtes vom 13. Februar 2008 Rechnung. Das Gericht hatte festgestellt, dass die Vorschriften des Einkommenssteuergesetzes zum Umfang der steuerlichen Berücksichtigung von Beiträgen zugunsten einer privaten Kranken- und Pflegeversicherung mit dem Grundgesetz unvereinbar sind, soweit sie nicht die volle steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge zur sozialhilfegleichen Kranke- und Pflegeversorgung des Steuerpflichtigen und seiner Familie gewährleisten. Das Bundeskabinett hat am 18. Februar 2009 den Gesetzentwurf verabschiedet.
http://www.jurion.de/login/login.jsp?go ... d=3-308543
Regierungsentwurf:
http://www.bundesfinanzministerium.de/n ... onFile.pdf
Verdi: Steuer-News
Krankenversicherung wird als Sonderausgabe abziehbar
http://www.mediafon.net/meldung_volltex ... ws_steuern
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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Schweden-Staat will an sexy Madchen abkassieren
Neues Schwedisches Modell:
Bild-Zeitung
Steuern für Internet-Stripperinnen in Schweden Sie sollen für ihre sexy Shows zur Kasse gebeten werden
Die heiße Show kommt per Mausklick auf den Schirm: Sexy Ladys, die vor der Webcam strippen – und die Bilder dann live ins Netz schicken. So einfach, so scharf. Und schnell verdientes Geld für die Internet-Stripperinnen.
Doch damit soll in Schweden bald Schluss sein: Die Mädchen sollen Steuern zahlen!
Grund: Durch das unangemeldete Online-Gewerbe gehen den Behörden jährlich 40 Millionen Kronen flöten (rund 3,7 Millionen Euro). „Es sind alles junge Mädchen, das können wir auf den Fotos sehen. Und möglicherweise sind ihnen die Vorschriften nicht klar“, sagt Dag Hardyson von der nationalen Steuerbehörde.
Hardyson: „Kosten haben sie eigentlich keine – fast 100 Prozent dessen, was sie verdienen, stecken sie sich ein. Viele haben sogar einen festen Job und dies ist ein Zusatzeinkommen.“
Jetzt sollen die Damen zahlen, verlangt der Schwede: „Wir möchten, dass sie ihre Aktivitäten als Geschäft anmelden. Damit unterliegt es der Steuerpflicht – auch wenn's ein Hobby ist.“
Im Gegensatz zur Prostitution ist Internet-Striptease in Schweden legal. Laut Hardyson hat die Behörde bereits 200 der Damen im Visier. Tatsächlich aber, so seine Schätzung, gebe es bis zu 500 Internet-Stripperinnen.
http://www.bild.de/BILD/news/2009/04/11 ... ahlen.html
Thema Web-Cam:
viewtopic.php?t=1288
.
Bild-Zeitung
Steuern für Internet-Stripperinnen in Schweden Sie sollen für ihre sexy Shows zur Kasse gebeten werden
Die heiße Show kommt per Mausklick auf den Schirm: Sexy Ladys, die vor der Webcam strippen – und die Bilder dann live ins Netz schicken. So einfach, so scharf. Und schnell verdientes Geld für die Internet-Stripperinnen.
Doch damit soll in Schweden bald Schluss sein: Die Mädchen sollen Steuern zahlen!
Grund: Durch das unangemeldete Online-Gewerbe gehen den Behörden jährlich 40 Millionen Kronen flöten (rund 3,7 Millionen Euro). „Es sind alles junge Mädchen, das können wir auf den Fotos sehen. Und möglicherweise sind ihnen die Vorschriften nicht klar“, sagt Dag Hardyson von der nationalen Steuerbehörde.
Hardyson: „Kosten haben sie eigentlich keine – fast 100 Prozent dessen, was sie verdienen, stecken sie sich ein. Viele haben sogar einen festen Job und dies ist ein Zusatzeinkommen.“
Jetzt sollen die Damen zahlen, verlangt der Schwede: „Wir möchten, dass sie ihre Aktivitäten als Geschäft anmelden. Damit unterliegt es der Steuerpflicht – auch wenn's ein Hobby ist.“
Im Gegensatz zur Prostitution ist Internet-Striptease in Schweden legal. Laut Hardyson hat die Behörde bereits 200 der Damen im Visier. Tatsächlich aber, so seine Schätzung, gebe es bis zu 500 Internet-Stripperinnen.
http://www.bild.de/BILD/news/2009/04/11 ... ahlen.html
Thema Web-Cam:
viewtopic.php?t=1288
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Freiwillige Sexsteuer?
Sex and taxes
Nevada's innovative $5-a-time sex tax would have given something back to the state's prostitutes
by Dr. Melissa Ditmore, NYC
...
Some counties and towns impose some extraordinary restrictions on commercial sex workers. The net effect of these regulations is to separate sex workers from the local community.
...
These unique regulations treat brothels and the women who work there as if they are not a part of the local community – despite the contributions they make to the state and the community in the form of taxes, fees and jobs.
...
Some of the revenue from the proposed tax would have funded new services for prostitutes, including a counselling service. If I were so isolated within the community in which I lived and worked, I just might need that counselling service. The problem is the fact that sex workers are treated as separate and unequal members of their communities. If the tax changed this, it would be cheap at the price.
Ganzer Artikel mit Links und Leserkommentaren:
http://www.guardian.co.uk/commentisfree ... tution-tax
.
Nevada's innovative $5-a-time sex tax would have given something back to the state's prostitutes
by Dr. Melissa Ditmore, NYC
...
Some counties and towns impose some extraordinary restrictions on commercial sex workers. The net effect of these regulations is to separate sex workers from the local community.
...
These unique regulations treat brothels and the women who work there as if they are not a part of the local community – despite the contributions they make to the state and the community in the form of taxes, fees and jobs.
...
Some of the revenue from the proposed tax would have funded new services for prostitutes, including a counselling service. If I were so isolated within the community in which I lived and worked, I just might need that counselling service. The problem is the fact that sex workers are treated as separate and unequal members of their communities. If the tax changed this, it would be cheap at the price.
Ganzer Artikel mit Links und Leserkommentaren:
http://www.guardian.co.uk/commentisfree ... tution-tax
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20.4.2009
Hamburgs Huren sollen Steuern zahlen!
In einigen Bundesländern kassiert der Staat beim käuflichen Sex kräftig mit. Die Finanzminister schicken Steuerfahnder zur Bordell-Kontrolle, treiben Tages-Pauschalen bei den Prostituierten ein. Die Opposition fordert das jetzt auch für Hamburg, wittert Millionen-Einnahmen für die Stadt.
In Stuttgart zahlen Huren z.B. eine Steuer von 25 Euro pro Tag. Fast 5 Mio. Euro spült die Sex-Pauschale dort pro Jahr in die Staatskasse. SPD-Innenexperte Andreas Dressel: „Es kann nicht angehen, dass solche Summen am Fiskus vorbei verdient werden.“ Das Geschäft mit der Lust sei ein Riesen-Wirtschaftsfaktor.
Allein auf dem Kiez schaffen 500 Frauen an, jede Nacht lassen die Freier 250000 Euro bei den Damen. Macht 500 Euro im Schnitt pro Lustmädchen. Stadtweit soll es auf dem Straßenstrich, in Bordellen, Sauna-Clubs und Modell-Wohnungen 2400 Prostituierte geben.
In einer Anfrage an den Senat will Dressel nun erfahren, ob auch die Hansestadt künftig eine Rotlicht-Steuer eintreiben will.
Erotik-Dienstleister unterliegen grundsätzlich der Einkommenssteuerpflicht. Doch freiwillig zahlt in dem oftmals zwielichtigen Gewerbe kaum jemand. Seit einiger Zeit ermöglicht ein Urteil des Bundesfinanzhofs Kontroll-Besuche der Steuerfahnder in einschlägigen Etablissements.
Größtes Druckmittel der Finanz-Eintreiber sind Freier, die bei einer Razzia erwischt wurden. Vor Schreck sagen die meisten dann freiwillig, was die Nummer sie kostet und wie oft sie den Service nutzen. Das kann den Behörden als Grundlage für eine Steuerschätzung dienen.
Da drücken viele Huren lieber freiwillig 25 Euro pro Tag ab, weil sie damit günstiger fahren. Eine Erfahrung aus Baden-Württemberg, die SPD-Mann Dressel nun auch zu Gunsten der Hamburger Haushaltskasse nutzen will.
http://www.bild.de/BILD/regional/hambur ... ahlen.html
Hamburgs Huren sollen Steuern zahlen!
In einigen Bundesländern kassiert der Staat beim käuflichen Sex kräftig mit. Die Finanzminister schicken Steuerfahnder zur Bordell-Kontrolle, treiben Tages-Pauschalen bei den Prostituierten ein. Die Opposition fordert das jetzt auch für Hamburg, wittert Millionen-Einnahmen für die Stadt.
In Stuttgart zahlen Huren z.B. eine Steuer von 25 Euro pro Tag. Fast 5 Mio. Euro spült die Sex-Pauschale dort pro Jahr in die Staatskasse. SPD-Innenexperte Andreas Dressel: „Es kann nicht angehen, dass solche Summen am Fiskus vorbei verdient werden.“ Das Geschäft mit der Lust sei ein Riesen-Wirtschaftsfaktor.
Allein auf dem Kiez schaffen 500 Frauen an, jede Nacht lassen die Freier 250000 Euro bei den Damen. Macht 500 Euro im Schnitt pro Lustmädchen. Stadtweit soll es auf dem Straßenstrich, in Bordellen, Sauna-Clubs und Modell-Wohnungen 2400 Prostituierte geben.
In einer Anfrage an den Senat will Dressel nun erfahren, ob auch die Hansestadt künftig eine Rotlicht-Steuer eintreiben will.
Erotik-Dienstleister unterliegen grundsätzlich der Einkommenssteuerpflicht. Doch freiwillig zahlt in dem oftmals zwielichtigen Gewerbe kaum jemand. Seit einiger Zeit ermöglicht ein Urteil des Bundesfinanzhofs Kontroll-Besuche der Steuerfahnder in einschlägigen Etablissements.
Größtes Druckmittel der Finanz-Eintreiber sind Freier, die bei einer Razzia erwischt wurden. Vor Schreck sagen die meisten dann freiwillig, was die Nummer sie kostet und wie oft sie den Service nutzen. Das kann den Behörden als Grundlage für eine Steuerschätzung dienen.
Da drücken viele Huren lieber freiwillig 25 Euro pro Tag ab, weil sie damit günstiger fahren. Eine Erfahrung aus Baden-Württemberg, die SPD-Mann Dressel nun auch zu Gunsten der Hamburger Haushaltskasse nutzen will.
http://www.bild.de/BILD/regional/hambur ... ahlen.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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RE: Steuern und Steuerpolitik
Niedersachsen will, dass Prostituierte ihre Steuern ordentlich bezahlen
Niedersachsens Finanzbeamte gehen in den Puff. Rein dienstlich, versteht sich. Der niedersächsische Fiskus will allen ans Geld, die anderen an die Wäsche gehen. Er hat Prostituierte, Stricher und Bordellbetreiber im Visier.
Hintergrund: Steuerrechtlich gesehen, erzielen Dirnen, die auf eigene Rechnung arbeiten, gewerbliche Einkünfte. Doch die Kommunen sehen Prostitution als Dienstleistung, sie nehmen daher keine Gewerbeanmeldungen von Huren entgegen. Blöd für den Fiskus, der deshalb in den allermeisten Fällen keine Daten über Dirnen oder Stricher hat. Bei den Bordellen ist die Lage kaum besser, versuchen die Betreiber doch oft, ihre Puffeinnahmen zu verschleiern.
Kein Wunder, dass Bundesrechnungshof und Niedersächsischer Landesrechnungshof die Besteuerungspraxis im Rotlichtmilieu als „äußerst lückenhaft“ kritisiert haben. Nun soll eine Steuer-Task-Force ein Konzept testen und fortentwickeln, mit dem landesweit alle im Rotlichtmilieu tätigen Personen und Betriebe systematisch erfasst werden.
Der horizontale Feldversuch im Bereich der Finanzämter Cloppenburg, Delmenhorst, Oldenburg, Vechta und Wilhelmshaven soll mithilfe der Kriminalanalysesoftware Nimbus alle Beziehungen zwischen Dirnen, Strichern, Bordellen und Escortservices aufdecken helfen. Das Ziel: „Bisher nicht erfasste Personen und Betriebe der Besteuerung zuzuführen“, heißt es im Bürokratendeutsch. Dafür wurden alle Formen der Prostitution systematisiert und steuerlich gewürdigt – von selbstständig tätigen Dirnen und Strichern über Bordelle, Begleitagenturen, Lovemobilen bis zu Swingerclubs.
Sogar „Vergleichszahlen Rotlicht“ gibt die Oberfinanzdirektion Hannover den Fahndern an die Hand, damit sie Umsätze auch mal schätzen können. Demnach „beträgt der Mittelwert für die Bruttoeinnahmen einer Prostituierten für jeden Tag, an dem sie ihre Dienstleistungen anbietet, 199 Euro“. Die Werte schwanken dabei von 106 bis 312 Euro. Zudem wird angemerkt, dass die Damen des horizontalen Gewerbes 40 bis 50 Prozent ihrer Einnahmen an den Betreiber des Bordells abgeben müssten.
Auch „Nachschauen“ etwa in Puffs sind geplant. Dafür existieren genaue Anweisungen („mindestens zwei Personen“), Prüflisten, Merkblätter und Vorladungsschreiben. Selbst Vorgaben, wann die Puffbesuche stattfinden sollen, gibt es: „Als Beginn der Nachschauen wird die Mittagszeit empfohlen. Prüfungen in der Nachtzeit werden derzeit nicht für erforderlich gehalten. Der letzte denkbare Zeitraum für eine Nachtschau wird daher innerhalb der gleitenden Arbeitszeit vorgeschlagen.“
Für einen Insider ist klar: „Die Einschaltung der Task Force spricht dafür, dass hier Methoden länderübergreifend erprobt werden und bei Erfolg dann auch bundesweit angewandt werden sollen.“
http://www.finanzen.net/eurams/nachrich ... len_873949
Niedersachsens Finanzbeamte gehen in den Puff. Rein dienstlich, versteht sich. Der niedersächsische Fiskus will allen ans Geld, die anderen an die Wäsche gehen. Er hat Prostituierte, Stricher und Bordellbetreiber im Visier.
Hintergrund: Steuerrechtlich gesehen, erzielen Dirnen, die auf eigene Rechnung arbeiten, gewerbliche Einkünfte. Doch die Kommunen sehen Prostitution als Dienstleistung, sie nehmen daher keine Gewerbeanmeldungen von Huren entgegen. Blöd für den Fiskus, der deshalb in den allermeisten Fällen keine Daten über Dirnen oder Stricher hat. Bei den Bordellen ist die Lage kaum besser, versuchen die Betreiber doch oft, ihre Puffeinnahmen zu verschleiern.
Kein Wunder, dass Bundesrechnungshof und Niedersächsischer Landesrechnungshof die Besteuerungspraxis im Rotlichtmilieu als „äußerst lückenhaft“ kritisiert haben. Nun soll eine Steuer-Task-Force ein Konzept testen und fortentwickeln, mit dem landesweit alle im Rotlichtmilieu tätigen Personen und Betriebe systematisch erfasst werden.
Der horizontale Feldversuch im Bereich der Finanzämter Cloppenburg, Delmenhorst, Oldenburg, Vechta und Wilhelmshaven soll mithilfe der Kriminalanalysesoftware Nimbus alle Beziehungen zwischen Dirnen, Strichern, Bordellen und Escortservices aufdecken helfen. Das Ziel: „Bisher nicht erfasste Personen und Betriebe der Besteuerung zuzuführen“, heißt es im Bürokratendeutsch. Dafür wurden alle Formen der Prostitution systematisiert und steuerlich gewürdigt – von selbstständig tätigen Dirnen und Strichern über Bordelle, Begleitagenturen, Lovemobilen bis zu Swingerclubs.
Sogar „Vergleichszahlen Rotlicht“ gibt die Oberfinanzdirektion Hannover den Fahndern an die Hand, damit sie Umsätze auch mal schätzen können. Demnach „beträgt der Mittelwert für die Bruttoeinnahmen einer Prostituierten für jeden Tag, an dem sie ihre Dienstleistungen anbietet, 199 Euro“. Die Werte schwanken dabei von 106 bis 312 Euro. Zudem wird angemerkt, dass die Damen des horizontalen Gewerbes 40 bis 50 Prozent ihrer Einnahmen an den Betreiber des Bordells abgeben müssten.
Auch „Nachschauen“ etwa in Puffs sind geplant. Dafür existieren genaue Anweisungen („mindestens zwei Personen“), Prüflisten, Merkblätter und Vorladungsschreiben. Selbst Vorgaben, wann die Puffbesuche stattfinden sollen, gibt es: „Als Beginn der Nachschauen wird die Mittagszeit empfohlen. Prüfungen in der Nachtzeit werden derzeit nicht für erforderlich gehalten. Der letzte denkbare Zeitraum für eine Nachtschau wird daher innerhalb der gleitenden Arbeitszeit vorgeschlagen.“
Für einen Insider ist klar: „Die Einschaltung der Task Force spricht dafür, dass hier Methoden länderübergreifend erprobt werden und bei Erfolg dann auch bundesweit angewandt werden sollen.“
http://www.finanzen.net/eurams/nachrich ... len_873949
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Dunkelfeld - Hellfeld
Kriminalanalysesoftware Nimbus
Nimbus (lat. „dunkle Wolke“) steht für: Heiligenschein, ein Symbol in der Kunst eine Regenwolke, das besondere Ansehen ...
de.wikipedia.org/wiki/Nimbus
Das was sich bei anderen nichtberuflichen sexuellen Minderheiten wie z.B. Homosexuellen aus menschenrechtlichen und Datenschutzgründen verbietet, das Anlegen von Listen (rosa Listen), wird hier steuerrechtlich legitimiert (Prostitutionskontrolle per Steuerrecht: "tax it, if you can't beat it").
Ob die Kriminalsoftware ein Modul über die unzähligen Doppeltbesteuerungsabkommen enthält, von deren Möglichkeiten ausländische Sexworker gebrauch machen können?
Das was Betreibern in Bayern als dirigistische Zuhälterei und führen von Scheinselbstständigen vorgehalten wurde und man sie bezahlen lies (Steuernachforderungen, Sozialabgabennachzahlung), d.h. Listen der Arbeit ihrer MitarbeiterInnen anzufertigen, um ihren Umsatzanteil und damit ihre Steuer zu berechnen, soll jetzt auf fiskalischem Niveau immer weitgehender perfektioniert werden.
Hier eine gegenteilig gelagerte Nimbus-Software:
http://www.nimbus.co.nz/publicweb/Produ ... rkflow.htm
die sicher dem einen oder anderen im Sexbiz auch gute Dienste leisten kann.
Aber was werden die stärkeren Kontrollen sozial-gesellschaftlich Bewirken?
- Migration wird rückabgewickelt?
Fraglich, denn was selbst die Menschenhandelsparagraphen und die erhöhte Schutzaltersgrenze Prostitution von 21 Jahren nicht immer schaffen konnte, wird das undurchschaubare deutsche Steuererrecht wohl erstrecht nicht leisten können. MigrantInnen werden eher noch mehr in Hinterzimmer und an zweifelhafte Agenturen gebunden sein.
- 'Marktbereinigung' zugunsten professioneller, deutscher, angemeldeter und registrierte Sexworker.
Aber ob die Deutschen die Nachfrage nach Vielfalt insbesondere nach preiswerter (=schwarzer) Dienstleistung werden befriedigen können/wollen?
- 'Hobbyhuren', Gelegenheits- und StudentInnensexworker werden kriminalisiert und in den Untergrund und auf Privatkontaktmärkte verdrängt.
- Wahlbürger werden beruhigt, daß was gegen Schmarozende im Sexbiz getan wird.
- Die Presse bekommt spannende Stories von Razzien.
- Der 'Sündenbock Sexworker' wird abermals im kollektiven Unterbewustsein verstärkt.
- ...
.
Nimbus (lat. „dunkle Wolke“) steht für: Heiligenschein, ein Symbol in der Kunst eine Regenwolke, das besondere Ansehen ...
de.wikipedia.org/wiki/Nimbus
Das was sich bei anderen nichtberuflichen sexuellen Minderheiten wie z.B. Homosexuellen aus menschenrechtlichen und Datenschutzgründen verbietet, das Anlegen von Listen (rosa Listen), wird hier steuerrechtlich legitimiert (Prostitutionskontrolle per Steuerrecht: "tax it, if you can't beat it").
Ob die Kriminalsoftware ein Modul über die unzähligen Doppeltbesteuerungsabkommen enthält, von deren Möglichkeiten ausländische Sexworker gebrauch machen können?
Das was Betreibern in Bayern als dirigistische Zuhälterei und führen von Scheinselbstständigen vorgehalten wurde und man sie bezahlen lies (Steuernachforderungen, Sozialabgabennachzahlung), d.h. Listen der Arbeit ihrer MitarbeiterInnen anzufertigen, um ihren Umsatzanteil und damit ihre Steuer zu berechnen, soll jetzt auf fiskalischem Niveau immer weitgehender perfektioniert werden.
Hier eine gegenteilig gelagerte Nimbus-Software:
http://www.nimbus.co.nz/publicweb/Produ ... rkflow.htm
die sicher dem einen oder anderen im Sexbiz auch gute Dienste leisten kann.
Aber was werden die stärkeren Kontrollen sozial-gesellschaftlich Bewirken?
- Migration wird rückabgewickelt?
Fraglich, denn was selbst die Menschenhandelsparagraphen und die erhöhte Schutzaltersgrenze Prostitution von 21 Jahren nicht immer schaffen konnte, wird das undurchschaubare deutsche Steuererrecht wohl erstrecht nicht leisten können. MigrantInnen werden eher noch mehr in Hinterzimmer und an zweifelhafte Agenturen gebunden sein.
- 'Marktbereinigung' zugunsten professioneller, deutscher, angemeldeter und registrierte Sexworker.
Aber ob die Deutschen die Nachfrage nach Vielfalt insbesondere nach preiswerter (=schwarzer) Dienstleistung werden befriedigen können/wollen?
- 'Hobbyhuren', Gelegenheits- und StudentInnensexworker werden kriminalisiert und in den Untergrund und auf Privatkontaktmärkte verdrängt.
- Wahlbürger werden beruhigt, daß was gegen Schmarozende im Sexbiz getan wird.
- Die Presse bekommt spannende Stories von Razzien.
- Der 'Sündenbock Sexworker' wird abermals im kollektiven Unterbewustsein verstärkt.
- ...
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SOPHIE–BildungsRaum für Prostituierte Pressespiegel
ORF.at 8. Februar 2008
1
Highlights
"Ich kann nicht verlangen, dass diese Frauen Steuern bezahlen und gleichzeitig den Vorwurf der
Sittenwidrigkeit erheben", sagt Justizministerin Maria Berger.
Sexarbeit: sittenwidrig und steuerpflichtig
Im Gespräch: Angelina Dream und Eva van Rahden
Eva van Rahden: Brauchen wir Prostitution? Länge: 3:13 min
Unter Frauenrechtsaktivistinnen gibt es zwei Grundhaltungen zum Phänomen Prostitution.
Einerseits wird vehement die Abschaffung der Prostitution als Ausbeutungsform des
Patriarchats gefordert. So wird etwa in Schweden der "Konsum von Sexarbeit" mit Bestrafung
geahndet. Andere treten dafür ein, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Sexarbeiterinnen
durch klare rechtliche Rahmenbedingungen zu verbessern.
Im Mittelpunkt des Engagements des europäischen "Sex Workers Rights Movement" steht das
Eintreten für die Anerkennung von Sexarbeit als normales Gewerbe mit gleichwertigen Rechten
und Pflichten. Michael Kerbler hat mit der Sexarbeiterin Angelina Dream und mit Magistra Eva
van Rahden, der Leiterin der Volkshilfe-Organisation "Sophie - Bildungsraum für Prostituierte"
gesprochen.
Eva van Rahden, Leiterin der Volkshilfe-Organisation "Sophie - Bildungsraum für Prostituierte".
Prostitution - ein Job wie jeder andere?
Was ist Prostitution? "Eine zeitlich begrenzte freiwillige sexuelle Dienstleistung, die unter
Einbeziehung des eigenen Körpers die Befriedigung anderer zum Inhalt hat und die gegen
Entgelt zwischen zwei erwachsenen Menschen vereinbart wird." Sie nicken beide. Sind Sie mit
dieser Definition einverstanden?
http://v000702.vhost-vweb-02.sil.at/wp- ... lights.pdf
ORF.at 8. Februar 2008
1
Highlights
"Ich kann nicht verlangen, dass diese Frauen Steuern bezahlen und gleichzeitig den Vorwurf der
Sittenwidrigkeit erheben", sagt Justizministerin Maria Berger.
Sexarbeit: sittenwidrig und steuerpflichtig
Im Gespräch: Angelina Dream und Eva van Rahden
Eva van Rahden: Brauchen wir Prostitution? Länge: 3:13 min
Unter Frauenrechtsaktivistinnen gibt es zwei Grundhaltungen zum Phänomen Prostitution.
Einerseits wird vehement die Abschaffung der Prostitution als Ausbeutungsform des
Patriarchats gefordert. So wird etwa in Schweden der "Konsum von Sexarbeit" mit Bestrafung
geahndet. Andere treten dafür ein, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Sexarbeiterinnen
durch klare rechtliche Rahmenbedingungen zu verbessern.
Im Mittelpunkt des Engagements des europäischen "Sex Workers Rights Movement" steht das
Eintreten für die Anerkennung von Sexarbeit als normales Gewerbe mit gleichwertigen Rechten
und Pflichten. Michael Kerbler hat mit der Sexarbeiterin Angelina Dream und mit Magistra Eva
van Rahden, der Leiterin der Volkshilfe-Organisation "Sophie - Bildungsraum für Prostituierte"
gesprochen.
Eva van Rahden, Leiterin der Volkshilfe-Organisation "Sophie - Bildungsraum für Prostituierte".
Prostitution - ein Job wie jeder andere?
Was ist Prostitution? "Eine zeitlich begrenzte freiwillige sexuelle Dienstleistung, die unter
Einbeziehung des eigenen Körpers die Befriedigung anderer zum Inhalt hat und die gegen
Entgelt zwischen zwei erwachsenen Menschen vereinbart wird." Sie nicken beide. Sind Sie mit
dieser Definition einverstanden?
http://v000702.vhost-vweb-02.sil.at/wp- ... lights.pdf
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe
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- Beiträge: 1152
- Registriert: 12.01.2007, 20:05
- Ich bin: Angehörige(r) von SexarbeiterIn
RE: Steuern und Steuerpolitik
Das folgende off topic wurde von mir ins Hard Rock Café verschoben.
Ich bitte hier in diesem Thread beim Thema Steuern und Steuerpolitik zu bleiben.
LG certik
Ich bitte hier in diesem Thread beim Thema Steuern und Steuerpolitik zu bleiben.
LG certik
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *
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- Wohnort: OVP
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18. Dezember 2000
Deutschland: Sexarbeit als Beruf?
Heisse Diskussion unterm Kirchendach
Rund 12 Milliarden Mark Umsatz werden in Deutschland jährlich mit dem ältesten Gewerbe der Welt gemacht. Eine Million Männer nimmt hier pro Tag den Dienst von Prostituierten in Anspruch. Was den christlichen Kirchen ein Dorn im Auge ist, wollen andere endlich als ordentlichen Beruf anerkannt wissen. Jetzt sorgte ein Urteil des Berliner Verwaltungsgericht erneut für Wirbel in Sachen käuflicher Liebe.
Barbara Manterfeld-Wormit
Der Gerichtsentscheid stufte Prostitution grundsätzlich als nicht sittenwidrig ein. Kirchenvertreter und Prostituierte diskutierten daraufhin in der vergangenen Woche in der Kreuzberger evangelischen Emmaus-Oelberg-Kirche.zum Thema: Ist Sexarbeit tatsächlich ein Beruf?
Für Felicitas Weigmann, Inhaberin des «Café Psst», in dem Frauen Kontakt zu künftigen Freiern suchen, ist Prostitution eine Dienstleistung wie andere auch, die obendrein noch eine soziale Komponente hat: «Wir haben die Möglichkeit, jemanden aus seiner Einsamkeit herauszuholen.» Mit dieser Definition zog sie vor das Berliner Verwaltungsgericht, um die angedrohte Schliessung ihres Cafés zu verhindern.
Mit Erfolg: Prostitution sei nicht sittenwidrig, solange es dabei nicht kriminell zuginge. Die Wertmassstäbe der Gesellschaft hätten sich geändert, so das Gericht.
Das sieht der Sprecher der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, Pfarrer Reinhard Lampe, anders: Die Tatsache, dass jährlich 12 Milliarden Mark Umsatz mit käuflicher Liebe gemacht werden, könne nicht ethische Grundlage für ein Gesetz sein, dass Prostitution zum normalen Beruf erkläre.Liebe zeichne sich nach kirchlichem Verständnis durch Dauerhaftigkeit aus.
«Prostitution ist nicht nur Sex, das ist auch Austausch von Zärtlichkeiten, da gehört vieles mehr dazu», konterte Felicitas Weigmann. Pfarrer Michael Longard von der römisch-katholischen Kirche betonte, er sei nicht als offizieller Kirchenvertreter hier, sondern als Seelsorger.
Er sehe Prostituierte vor allem als Opfer, die Hilfe benötigten.
Eine Forderung, die auch von Politikern unterstrichen wurde. So forderte Irmingrad Schewe-Gerigk, Bündnis 90/Die Grünen, die Rechte von Prostituierten zu stärken.
Bislang erhebt der Staat in Deutschland zwar Steuern auf dieses Gewerbe. Dennoch nimmt keine gesetzliche Krankenkasse eine Frau unter der Berufsbezeichnung «Prostituierte» auf. Auch die Sozialversicherung entfällt.
Die Berliner Bischöfe fehlten auf dem Podium. Der evangelische Bischof Wolfgang Huber verurteilte auf Nachfrage die Urteilsentscheidung des Verfassungsgerichts: «Es darf nicht dahin kommen, dass wir es als normal ansehen, wenn Frauen ihren Körper als Ware verkaufen müssen. Ich kann mir keine Frau vorstellen, die freiwillig und ohne Not zu dieser Entscheidung gekommen ist.»
Eine Einschätzung, die nicht von allen geteilt wird: «Die Kirche scheint da in einer Bevormundungshaltung verhaftet zu sein», meint Margarete von Galen, Verteidigerin von Felicitas Weigmann. «Die Kirche will das den Frauen nicht zumuten, selbst wenn die Frauen es wollen.»
Bischof Huber erhofft sich ein Umdenken aus ganz anderer Richtung: «Dass Männer sich fragen, welchen Unsinn sie begehen, wenn sie mit Frauen so umgehen, das ist mir viel wichtiger als merkwürdige Entscheidungen eines Verwaltungsgerichts in Berlin.»
RNA
http://www.ref.ch/rna/meldungen/5058.html
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
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Steuergerechtigkeit durch Task Force Bordell
6.5.2009
Delikate Aufgabe für Vechtas Finanzbeamte
Vechta (tat) - Dass alle, die Gewinne erwirtschaften, diese ordentlich versteuern, ist Ziel der Finanzbehörden. Um dem näher zu kommen, ist das Finanzamt Vechta vom Land Niedersachsen mit einer delikaten Sonderaufgabe betreut worden: Gemeinsam mit den Kollegen aus Cloppenburg, Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven sollen die Beamten im Testversuch mit der Kriminalanalyse-Software Nimbus arbeiten und dafür sorgen, dass Prostituierte ihre Einnahmen ordentlich versteuern.
Im Rotlichtmillieu sei es schwierig, die Gleichmäßigkeit der Besteuerung durchzusetzen, erklärte Adrian Menke, ständiger Vertreter im Finanzamt, denn "die Leute sind nicht bekannt. Das sind erhebliche Summen, die da verloren gehen."
Da sich Steuer- und Ordnungsrecht in diesem Fall uneins seien und Prostitution laut Gewerbeordnung nicht Gewerbe, sondern Dienstleistung sei, bräuchten Prostituierte ihre selbstständige Tätigkeit nicht als Gewerbe anzumelden. Daraus ergibt sich, dass die Daten nicht automatisch an das Finanzamt übermittelt werden.
Bei der Ermittlung von selbständiger Tätigkeit im horizontalen Dienstleistungsbereich soll nun die Polizei-Software helfen, die allerdings von der "Task Force: Bordell", wie die Steuerfahnder intern genannt werden, sehr diskret benutzt werde, wie Menke versichert.
Die Task Force hat zunächst ein Merkblatt zusammengestellt, das in einschlägigen Etablissements ausgelegt werden soll. "Es gibt zwei Ansätze, nach denen wir vorgehen", erklärte Menke. Der eine setze Unkenntnis darüber voraus, dass Einnahmen versteuert werden müssten, denn Anlaufstellen wie Unternehmerverbände und Kammern gäbe es in dieser Branche nicht. Da soll das Merkblatt über sämtliche Pflichten aufklären.
Der andere Ansatz setzt den Willen zur Steuerhinterziehung voraus, und dazu werden entsprechende Kontrollmaßnahmen ergriffen. "Dazu möchte ich mich aber nicht weiter äußern", bat Menke gegenüber der OV um Verständnis und betonte: "Es sind legale Maßnahmen, die auch jeden anderen Steuerpflichtigen betreffen."
Die Gefahr, im Millieu auf kriminelle Bereiche zu stoßen, sei vorhanden, aber "da muss dann die Polizei tätig werden". Das Finanzamt strebe nur danach, zu versuchen, eine Steuergerechtigkeit herzustellen.
Entscheidend sei nicht, wie lange die Probephase in Vechta und Umgebung dauern werde, sondern die dauerhafte Sicherstellung der Steuergerechtigkeit. "Bisher war alles schlechter, als das, was kommen wird", glaubt Menke an einen Erfolg.
http://www.ov-online.de/index.php?optio ... &id=207298
Delikate Aufgabe für Vechtas Finanzbeamte
Vechta (tat) - Dass alle, die Gewinne erwirtschaften, diese ordentlich versteuern, ist Ziel der Finanzbehörden. Um dem näher zu kommen, ist das Finanzamt Vechta vom Land Niedersachsen mit einer delikaten Sonderaufgabe betreut worden: Gemeinsam mit den Kollegen aus Cloppenburg, Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven sollen die Beamten im Testversuch mit der Kriminalanalyse-Software Nimbus arbeiten und dafür sorgen, dass Prostituierte ihre Einnahmen ordentlich versteuern.
Im Rotlichtmillieu sei es schwierig, die Gleichmäßigkeit der Besteuerung durchzusetzen, erklärte Adrian Menke, ständiger Vertreter im Finanzamt, denn "die Leute sind nicht bekannt. Das sind erhebliche Summen, die da verloren gehen."
Da sich Steuer- und Ordnungsrecht in diesem Fall uneins seien und Prostitution laut Gewerbeordnung nicht Gewerbe, sondern Dienstleistung sei, bräuchten Prostituierte ihre selbstständige Tätigkeit nicht als Gewerbe anzumelden. Daraus ergibt sich, dass die Daten nicht automatisch an das Finanzamt übermittelt werden.
Bei der Ermittlung von selbständiger Tätigkeit im horizontalen Dienstleistungsbereich soll nun die Polizei-Software helfen, die allerdings von der "Task Force: Bordell", wie die Steuerfahnder intern genannt werden, sehr diskret benutzt werde, wie Menke versichert.
Die Task Force hat zunächst ein Merkblatt zusammengestellt, das in einschlägigen Etablissements ausgelegt werden soll. "Es gibt zwei Ansätze, nach denen wir vorgehen", erklärte Menke. Der eine setze Unkenntnis darüber voraus, dass Einnahmen versteuert werden müssten, denn Anlaufstellen wie Unternehmerverbände und Kammern gäbe es in dieser Branche nicht. Da soll das Merkblatt über sämtliche Pflichten aufklären.
Der andere Ansatz setzt den Willen zur Steuerhinterziehung voraus, und dazu werden entsprechende Kontrollmaßnahmen ergriffen. "Dazu möchte ich mich aber nicht weiter äußern", bat Menke gegenüber der OV um Verständnis und betonte: "Es sind legale Maßnahmen, die auch jeden anderen Steuerpflichtigen betreffen."
Die Gefahr, im Millieu auf kriminelle Bereiche zu stoßen, sei vorhanden, aber "da muss dann die Polizei tätig werden". Das Finanzamt strebe nur danach, zu versuchen, eine Steuergerechtigkeit herzustellen.
Entscheidend sei nicht, wie lange die Probephase in Vechta und Umgebung dauern werde, sondern die dauerhafte Sicherstellung der Steuergerechtigkeit. "Bisher war alles schlechter, als das, was kommen wird", glaubt Menke an einen Erfolg.
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- Registriert: 09.05.2009, 15:16
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RE: Steuern und Steuerpolitik
Was macht eine grundsicherungsempfangende Gelegenheitsprostituierte MIT DER STEUERPLICHT
Jedesmal wenn sie auf der Strasse steht wird sie von der polizei diesbezüglich genervt
Jedesmal wenn sie auf der Strasse steht wird sie von der polizei diesbezüglich genervt
-
- Senior Admin
- Beiträge: 5025
- Registriert: 08.05.2008, 15:31
- Wohnort: Minden
- Ich bin: SexarbeiterIn
-
- interessiert
- Beiträge: 5
- Registriert: 09.05.2009, 15:16
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Steuern und Steuerpolitik
vielen dank und was gibt sie beim finanzamt an bzw. was wird angemeldet
-
- Senior Admin
- Beiträge: 7067
- Registriert: 20.09.2008, 21:37
- Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
- Ich bin: Keine Angabe
Also ich hab's so gemacht, und bisher hat sich noch keiner beschwert
:
Ludwigshafen, den xx.xx.10xx
Betreff: Nebentätigkeit
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich nehme ab sofort eine freiberufliche Tätigkeit als Prostituierte auf und bitte um Zuteilung einer Umsatzsteuernummer. Meine Einkommenssteuernummer ist xx/xxx/xxxx/x, die Steuernummer ist xx xxx xxx xxx.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
XXX XXXXX
Danach kam dann ein Fragebogen mit Begleitschreiben, das auf meine Anmeldung Bezug genommen hat.
Den Fragebogen hab ich ausgefüllt und zurückgegeben, von dem Begleitschreiben hab ich eine Kopie in der Handtasche, so kann ich jederzeit belegen, dass ich mich angemeldet habe.
Liebe Grüße, Eva

Ludwigshafen, den xx.xx.10xx
Betreff: Nebentätigkeit
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich nehme ab sofort eine freiberufliche Tätigkeit als Prostituierte auf und bitte um Zuteilung einer Umsatzsteuernummer. Meine Einkommenssteuernummer ist xx/xxx/xxxx/x, die Steuernummer ist xx xxx xxx xxx.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
XXX XXXXX
Danach kam dann ein Fragebogen mit Begleitschreiben, das auf meine Anmeldung Bezug genommen hat.
Den Fragebogen hab ich ausgefüllt und zurückgegeben, von dem Begleitschreiben hab ich eine Kopie in der Handtasche, so kann ich jederzeit belegen, dass ich mich angemeldet habe.
Liebe Grüße, Eva
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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