Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
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Angel_friend
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Re: RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Angel_friend »

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Optimist hat geschrieben: Meiner persönlichen Meinung nach, hat der Rückgang viel mehr Gründe, als nur die derzeit herrschende Wirtschaftslage!!

Weniger Geld das nach Abzug der monatl. Fixkosten übrigbleibt

Der Kuchen ist wahrscheinlich nicht kleiner geworden -
nur teilt er sich anders auf!
Entschuldige, aber ich weiss wirklich nicht was du damit sagen willst.
Woran liegts, wenn das verfügbare Geld weniger wird (nicht an der Wirtschaftslage?).
Wenn weniger Geld da ist, wird der Kuchen nicht kleiner (was dann, das Brot?).
Kann es sein, dass du dir 2x selbst widersprichst? - nur so ne Idee

Was meinst du mit Veränderung der Bevölkerungsstruktur (der Begriff ist mir zu allgemein)?

Wenn die Nachfrage da ist, steigt das Angebot (ob offiziell oder inoffiziell). Sinkt die Nachfrage wird auch das Angebot weniger werden.
Irgendjemand hat mir mal erklärt, dass so die freie Marktwirtschaft funktioniert.

Von einem "Sterben" im Zusammenhang mit Lokalen/Bordellen etc. zu sprechen find ich schon recht dramatisch.
In OÖ hats vor Jahrzehnten eine Ansammlung von (großteils) schlechten Chinarestaurants gegeben - aus verschiedensten Gründen. Mit der Zeit sind die meisten verschwunden, geht keinem ab.
Wir sollten vielleicht ein wenig auf dem Boden bleiben. Nachtclubs, Bordelle und ähnliches wirds immer geben (solange sie nicht verboten werden).
Manches ändert sich - so ist das Leben.
Die Moral ist nur der äussere Anschein von Treu und Glauben, und der Verwirrung Beginn.

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Tom
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RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Tom »

@ Angel_friend:

Freut mich, dass superRTL mehr und mehr Zuseher findet - :003

@ Optimist:

nomen est omen - oder doch nicht :006

Unter Veränderung der Bevölkerungsstruktur könnte man verstehen, dass
1. Man(n), der ins Bordell ging, immer älter wird und
2. weniger Junge nachkommen und
3. die Jungen, die nachkommen, nicht ins Bordell gehen, da
andere Interessen wie Playstation, X-Box, Wii und Internet

Die wesentliche Verbreitung des offiziellen Angebotes finde ich persönlich positiv, da es für "jede" Nachfrage ein "entsprechendes" Angebot gibt.

Inoffizielles Angebot würde ich im Prinzip unter die Kappe der "Grauzone" bzw. der Illegalität packen - und sollte bekämpft werden. :018 von beiden Seiten...

Aber zurück zum "optimalen" Bordell - wie soll's denn aussehen?
Ist den Kunden tatsächlich nur das Mädchen wichtig, das Ambiente nicht so sehr? Apropos "Ambiente" - hab' da was gefunden... ist im Attachment.
Möchte jemand hier davor bzw. danach noch ein-zwei Drinks nehmen?!? Vor allem den Raumteiler find' ich grossartig - es fehlen nur noch ein paar allergiefördernde Plastik- oder Seidenblümchen drinnen. Dafür reichte wohl das Invest-Budget nicht mehr...
Und gibt's Meinungen dazu aus der "Provinz"? Klar, dass Wien als Metropole die Nase in der SW-Branche vorne hat, aber gilt dasselbe auch für die anderen Bundesländer (unabhängig von der jeweiligen Gesetzeslage)? Sollte der "Land-Puff" gemütlich und "familiär" sein, ein zweites Wohnzimmer halt, oder mehr auf "rein-rüber-raus" gestylt?

Tom
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Optimist
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RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Optimist »

Hallo zusammen!

@Angel_friend!
Kann es sein, daß Du mich nicht verstanden hast?
Unter dem Kuchen verstehe ich die Gesamtsumme des Geldes das in der, nennen wir es jetzt einmal, Sexbranche, umgesetzt wird.
Dazu gehören Hotlines, Peep-Shows, Swingerclubs, Escorts, Studios, SM-Bereich, Erotische Massage, Laufhäuser, Privatiers, Bars und Bordellbetriebe und die nicht zu unterschätzende Menge der Grau-Illegal-Anbieter!
Ich könnte mir durchaus vorstellen daß dafür insgesamt mehr Geld als vor ca.20 Jahren ausgegeben wird!

Das Geld teilt sich auf mehr Sparten - und in den einzelnen Sparten auf mehrere Betriebe und Personen auf!

@ Tom - Genau, das ist mein persönlicher Lebensstil - Leute die mich kennen können das bestätigen*gg*
ist übrigens überprüfbar :003 !

Ich versuche eine Nische zu besetzen bei der sich andere Betreiber etwas schwerer tun als wir :002
Eigentlich kann ich mich nicht über Mangel an Nachwuchskunden beschweren - :001

mit freundlichen Grüssen - Michael

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wald
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Re: RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von wald »

Ich denke Optimist hat nicht ganz unrecht. In österreich haben wir eine veraltete Bevölkerungsstruktur d.h. der "Nachwuchs" wird weniger. Generell ist auch weniger Geld zu Verfügung will niemanden mit Statistk langweilen aber vor 30 Jahren kostetet das wohnen ca. 30% des Einkommes heute sind es 50%.
Erspartes was von den Eltern/Großeltern übrig war wurde in den letzten Jahren verbraucht besondders im ländlichen Raum zu bemerken.
Angst vor Arbeitsplatzverlust zwingt bewegt die Leute zum "Angstsparen".

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Tom
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Beitrag von Tom »

@ wald:
"Angstsparen" auf Kosten der SW-Branche?!? Oder ist der Schuldenberg über die Jahre schon so gewaltig angewachsen, dass jetzt wirklich "nix" mehr geht?
Haus auf Kreide, Einkaufen über den Versandhandel, Handy-Verträge, Internet-Flatrate, zwei Autos (auf Leasing :)), etc. und jetzt noch "an Hunni" fürs Puff locker machen...
Das Familiensilber ist verscheuert, die gesunde Basis fehlt und jetzt will jeder Gläubiger seine Kohle zurück. Ganz sicher haben wir weniger Geld im Taschl, aber ist Geld wirklich ALLES im Leben?!? Klar, ohne geht's net, aber sich nur darauf zu konzentrieren, lässt irgendwie an Lebenslust missen.

Ist es nicht vielleicht auch die Reizüberflutung in den letzten Jahren, die uns "sexmüde" macht? Blanker Busen bereits am Nachmittag im Jugendfernsehen, bestimmte Kanäle mit sich "wohlig" räkelnden Frauen, Parfum-Werbung in Zeitschriften, Sex-Hotline im SAT-TV, ab Mitternacht dann fast überall Striptease und nicht zuletzt - Internet! Amateure, Webcam-Sex, You-Porn, Penisbot, etc. etc. immer präsent und (fast) kostenlos.
Die Flucht in die Cyber-Sexwelt?
lg Tom

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Beitrag von Angel_friend »

@optimist und wald: was nun wird jetzt mehr oder weniger ausgegeben?

An eine relevante Änerung der Bevölkerungsstruktur glaub ich nicht wirklich.
Hab genug nicht ganz alte Männer in Clubs gesehen.

Wenns sowas wie "Angstsparen" gibt, wird es sich auf alle Bereiche auswirken - inbesonders auf Vergnügen und Unterhaltung.

Das uns die Reizüberflutung in den Medien müde machen würde glaub ich so nicht.
Das sind nur 2D-Bilder die mit echten Menschen wenig zu tun haben.
Und wenns so wäre, wär ja jeder Betreiber in dessen Betrieb auch getanzt, gestrippt und/oder Pornofilme gezeigt werden blöd.
Glaub kaum, dass die meisten Gäste durch diese optische Reizüberflutung "sexmüde" werden, wäre ja dann geschäftsschädigend.

In der Wirtschaft gibts immer ein auf und ab.
Im Winter ists, soviel ich beobachtet habe und soviel mir erzählt wurde, in der "SW-Branche" sowieso meist ruhiger. Möglicherweise überlagert sich das derzeit noch mit anderen wirtschaftlichen Auswirkungen.

Und nochmal noch was:
Um viele Etablisements ists sowieso nicht wirklich schade!
Die Moral ist nur der äussere Anschein von Treu und Glauben, und der Verwirrung Beginn.

Optimist
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RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Optimist »

Servus!

Ich denke, daß in Summe gesehen MEHR Geld ausgegeben wird, jedoch durch die vielen Sparten und noch mehr Einzelbetriebe in den jeweiligen Sparten, am Ende WENIGER, für die meisten herauskommt!

Und jetzt Bitte nicht die Rassismuskeule schwingen! :018

Zur Änderung der Bevölkerungsstruktur( ich spreche jetzt in erster Linie von Wien) ca.30% der Bevölkerung sind Migranten oder Personen mit Migrationshintergrund, einige dieser Nationalitäten haben mittlerweile Lokalstrukturen geschaffen, die in einer Grauzone arbeiten wo Mädchen für wirkliches Kleingeld, und unter katastrophalen Umständen arbeiten müssen.
Nicht, daß ich glaube dorthin Gäste zu verlieren. Den Großteil der in diesen Lokalen befindlichen Gäste möchte ich sowieso nicht bei uns sehen. Das Problem das uns Betreiber aber allesamt trifft, wir verlieren sehr viele Mädchen dorthin!
Immer Party mit Leuten die Deine Muttersprache sprechen, genug zu trinken (50Cent pro Getränk),egal was der Gast bestellt, auch von den anderen Dingen (Leise rieselt`s ..)die man zum Party machen benötigt ist genügend vorhanden :013 dadurch entstehen Abhängigkeiten die NIEMAND braucht!!

In mehreren Gesprächen mit Mädchen die in solchen Cafe`s oder Tanzlokalen gearbeitet haben, habe ich nur mehr verständnislos den Kopf schütteln können.
Wenn ich als Argument höre, daß es besser sei 100,- mit 4-5Gästen( :078 ) zu verdienen, als zwei oder drei Stunden auf einen Gast zu warten, von dem ich möglicherweise das Doppelte erhalten könnte, und in der Wartezeit nichts alkoholisches zu trinken bekomme :013 , beginne ich am Geisteszustand meines Gegenübers zu zweifeln!

Der Imageverlust geht uns alle an - Tenor bei vielen - In Österreich kannst Du kein Geld verdienen alles ist nur Billig - Ohne Schutz ist dort NORMAL !!!!!

In den 80ern war der Gastarbeiter oft ein gern gesehener Kunde, fern der Heimat, Familie war noch im Heimatland, immer Geld in der Tasche, niemand zuhause der Fragen stellt wo man die Nacht verbracht hat, und auch die Freiheit genießend in der Fremde einer freizügigereren Lebensart zu frönen. Das ist heute vorbei!

Von einem Lokalsterben würde ich auch nicht sprechen, - dieser Titel ist ja auch nicht von mir.
Aber eine Marktbereinigung wird sicher auf uns zukommen - schau ma mal !!

mit freundlichen Grüssen - Michael

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Beitrag von Angel_friend »

Hi,

ich kann mir nicht vorstellen, dass dzt. mehr Geld ausgegeben wird. Aus Sicht an der "Pheripherie" siehts anders aus - es gibt weniger Sparten vielleicht ists dadurch klarer. :004

Die Argumente mir der Bevlökerungsstruktur kann ich so jetzt eher nachvollziehen. Vermehrt ziehts auch Mitbürger deren Muttersprache nicht Deutsch ist in diverse Lokale (wo sie eben reinkommen). Abgesehen von Ausnahmen sind sind sie bei SW nicht besonders beliebt. :019

Die Aussage in Wien bzw. Ö ist Ohne Schutz (in dem Fall bei Escort) die Regel ist mir erst vorgestern zu Ohren gekommen. :011
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Beitrag von Zwerg »

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Angel_friend hat geschrieben:Die Aussage in Wien bzw. Ö ist Ohne Schutz (in dem Fall bei Escort) die Regel ist mir erst vorgestern zu Ohren gekommen. :011
Ist meines Erachtens nicht zutreffend - Die SexarbeiterInnen die "OHNE-SCHUTZ-SERVICE" anbieten sind in der Minderzahl. Nur wird halt in diversen Freierforen bzw. Medien lauter bzw. öfter darüber diskutiert. Sodass man den Eindruck gewinnen könnte, es wäre ein übliche Praxis.

Ich sags einmal "wertfrei": Wenn es stimmen würde, würde ich mich mit meiner Arbeit sehr schwer tun. Ich verurteile Niemand, wenn er/sie Ohne-Service anbietet - aber aktiv unterstützen könnte ich es auf keinen Fall.

Christian

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RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Optimist »

Servus zusammen!

Das ganze muß man aber aus einer anderen Sichtweise sehen, die Leute die hier posten egal aus welcher Position auch immer, sind nur ein kleiner und daher nicht repräsentativer Anteil derer die in diesem Job arbeiten.

Meiner Ansicht nach treffen sich hier Leute die sich Gedanken, über das was sie tun, machen. :001

Das ist aber, wieder meiner bescheidenen Erfahrung nach, leider nur ein ganz kleiner Anteil.

mit freundlichen Grüssen - Michael
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Beitrag von Angie_Escort »

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Angel_friend hat geschrieben:
Die Aussage in Wien bzw. Ö ist Ohne Schutz (in dem Fall bei Escort) die Regel ist mir erst vorgestern zu Ohren gekommen. :011
Da möchte (MUSS!!) ich auch mal aufs heftigste wiedersprechen :018 - ich erlebe es auf keinen Fall so, ich habe sogar kaum Nachfragen nach "ohne"...

Vielleicht stirbt das klassische Bordell tatsächlich aus - weil das Konzept irgendwie nicht mehr den Zahn der Zeit trifft bzw. sich der Trend in eine andere Richtung bewegt (zB. Saunaclub, Studio, Escort, Massage...) ... früher gabs nur das klassische Bordell wo "Mann" hingehen konnte - heute gibt es mehr Angebot....

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RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Optimist »

Servus!

Die Zunahme div. Geschlechtskrankheiten bei der wöchentl. Kontrolluntersuchung(in Wien) sagt leider etwas ganz anderes.

Auch bei verschiedensten Gesprächen mit(ernstzunehmenden) Kunden (und solche gibt es zur genüge) wird man mit Erfahrungsberichten gefüttert die mir die Haare zu Berge stehen lassen.

Die Befürchtung daß, das klassische Bordell ausstirbt teile ich ganz und gar nicht.........ist ja logisch :003
Nur weil Fastfood gerade modern ist sterben die gutgeführten Gasthäuser und Restaurants auch nicht aus!
Es gibt immer noch Männer denen das Ambiente eines Nachtlokals durchaus den Mehrpreis wert ist!!

Mehr und mehr - für immer weniger Geld läuft sich von alleine zu Tode :019

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Re: RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Zwerg »

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Optimist hat geschrieben:Die Zunahme div. Geschlechtskrankheiten bei der wöchentl. Kontrolluntersuchung(in Wien) sagt leider etwas ganz anderes.
Sei so nett und erkläre uns diese Aussage....

Aus der Behauptung das bei der Kontrolluntersuchung ein Ansteigen der Geschlechtskrankheiten (angeblich) festgestellt worden ist (Woher beziehst Du diese Info???) - schließt Du, dass mehr Escorts OhneService anbieten bzw. das OHNE SCHUTZ in Österreich die Norm ist???

Das es immer wieder SexarbeiterInnen gibt (und wahrscheinlich auch geben wird), die gesundheitsgefährdende Praktiken anbieten steht glaube ich, außer Frage. Aber hier von Norm zu sprechen halte ich bei weitem unpassend.

Ich verstehe schon, dass einem manchmal der Kragen platzt. Bei meinen Gesprächen habe ich auch mit BetreiberInnen zu tun - und höre oftmals die gleichen oder ähnliche Argumente...

Nur ganz ehrlich: Sind nicht bisweilen die BetreiberInnen mitbeteiligt an der Misere? Ist es nicht so, dass hier auch von Seiten eines Betriebes Zeichen gesetzt werden können (zum Beispiel auf jegliche Werbung für UNSAFE Praktiken verzichten)? Aussagen es machen "ohnehin Alle" implizieren, dass es "normal wäre" und somit ist es ja kein Problem....

christian

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Re: RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Angel_friend »

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Optimist hat geschrieben: Das ganze muß man aber aus einer anderen Sichtweise sehen, die Leute die hier posten egal aus welcher Position auch immer, sind nur ein kleiner und daher nicht repräsentativer Anteil derer die in diesem Job arbeiten.

Meiner Ansicht nach treffen sich hier Leute die sich Gedanken, über das was sie tun, machen. :001

Das ist aber, wieder meiner bescheidenen Erfahrung nach, leider nur ein ganz kleiner Anteil.
Ich bin mir nicht sicher worauf du dich beziehst ("Das ganze" ist ein sehr allgemeiner Begriff).

Ich geh mal davon aus, du meinst, dass viele die in diesem Bereich arbeiten sich wenig Gedanken machen.

Das entspricht nicht meiner Wahrnehmung. Selbst als Mittelding irgendwo zwischen Gast und Freund/Bekannte bekam ich immer wieder mit, dass sich die Menschen sehr wohl Gedanken machen. Natürlich wars nie wirklich ein bevorzugtes Gesprächsthema.

@Zwerg und Angie
Das in Ö und auch CZ Ohne Service nicht "üblich" ist, ist mir klar und hab ich auch gesagt.
Nur: das sind Gerüchte die zB in osteuropäischen Länder kursieren, bei Frauen die darüber nachdenken nach Westeuropa zu kommen.
(Offensichtlich ist leider kaum jemand zu bewegen direkte Kontakte aufzunehmen).
Die Moral ist nur der äussere Anschein von Treu und Glauben, und der Verwirrung Beginn.

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RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Optimist »

Hallo!

@Werter Admin! Nicht angeblich - Diese Information habe ich aus erster Hand von den Sozialarbeiterinnen die direkt bei der Kontrolluntersuchung sitzen!!
Lese BITTE den Anzeigenteil der Krone oder das Sexmagazin dann wirst Du sehen wer OHNESERVICE anbietet! Ich kenne Mädchen die für Agenturen arbeiten - FO ist bei vielen Normal/Standard, auch wenn es keiner hören will.

Und Du hast recht, es gibt Betreiber denen es egal ist oder sogar recht wenn Ihre Mädchen so viel als möglich machen aber deren System ist nicht mein System.

Wir halten den Preis hoch aber nicht nur für uns Betreiber !!!!sondern dafür, daß die bei uns beschäftigten SW/innen
von den 200.-Euro per Stunde die der Gast bezahlt - 150.-Euro erhalten können!!!!

Derzeit gibt es ca. 1800 Kontrollkarten in Wien, möchtest Du mir den Aufteilungsschlüssel erklären - mehr als 250 Nachtlokale, Studios, Saunas, Laufhäuser, Strassenstrich, Massageclubs, Escortagenturen, und..., und...,

Die Dunkelziffer ist vermutlich mehr als doppelt so hoch und dort in diesem Billigsegment findest Du das OHNESERVICE ganz stark!!

Ich kann Dir einzelne Lokale, Bars, Strassenstrichabschnitte auf denen OS angeboten werden GENAU sagen, und das weiß nicht nur ich, sondern mittlerweile auch schon viele Kunden, wenn heute eine SW/in Französisch mit Schutz macht ist es nicht mehr die Norm, leider!

mfg Michael
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Re: RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Zwerg »

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Optimist hat geschrieben: Diese Information habe ich aus erster Hand von den Sozialarbeiterinnen die direkt bei der Kontrolluntersuchung sitzen!!
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass Frau AR Mayer oder eine ihrer KollegInnen sich mit Dir über die Häufigkeiten von Geschlechtskrankheiten austauschen - wobei natürlich gilt: Alles ist möglich -> Genauso möglich ist meines Erachten, dass auch von den selbsternannten ExpertInnen manchmal Unsinnigkeiten verzapft werden.... - siehe angehängtes Kurier Interview von AR Mayer in dem sie behauptet, das es in Wien 5000 SexarbeiterInnen gäbe (möchte ehrlich wissen, wie sie das gezählt haben will) und dann noch der krönende Höhepunkt: Die Aussage, dass jede SexarbeiterIn im Schnitt 4 Jobs pro Tag haben soll. Dies kann ich nur als Schwachsinn bezeichnen...

Die Frage die sich dabei stellt ist Folgende: Warum kommt es zu solchen absurden Aussagen? Warum macht man solche Interviews? Böse Zungen könnten behaupten, dass es rein darum geht, sich selbst zu erklären... - seine Position, seine Gelder, seine Institution als "wichtig" zu deklarieren. Wenn es keine Geschlechtskrankheiten unter SexarbeiterInnen gäbe, dann hätte man auf einmal ein Problem damit, die eigene Position zu erklären - Gelder zu beantragen usw....

Das oben Gesagt ist mit der Grund, warum manchmal Sexarbeiterinnen als kollektives Opfer angesehen werden (ob sie dies nun sind oder nicht, ist dabei Nebensache - Hauptsache für den Pseudohelfer ist, dass er/sie etwas tut, was entsprechend subventioniert, honoriert bzw. was auch immer wird.

Christian
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Interview einer sogenannten Expertin - erschienen im Kurier 2008
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Beitrag von martina »

auch wenn man hier nicht dauerposterin ist ,macht man sich gedanken um das was man tut

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RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Optimist »

Hallo Martina!

Daß Du Dir Gedanken machst, glaube ich Dir sofort.

Aber wieviele Deiner, vorwiegend aus osteuropäischen Ländern stammenden jungen Berufskolleginnen,
die den Grossteil der SW/innen stellen, machen sich ernsthaft Gedanken darüber :017 :017 :017

Vor mir liegt die aktuelle Ausgabe der größten österreichischen Tageszeitung,
die verdient jeden Tag mit dem Bewerben von BILLIGSTSEX UND NOCH DAZU OFT UNGESCHÜTZT VIELE TAUSENDE EUROS PRO TAG!!!!

mit freundlichen aber fassungslosen Grüssen - Michael
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Beitrag von Magdalena »

Sind diese Annoncen nicht alle Fakes? Von BetreiberInnen geschalten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Damen aus den östlichen Ländern selbstständig Anzeigen aufgeben.

Das soll jetzt aber nicht bedeuten, daß ich die Geschichte verteidige. Diese Anzeigen sind für jede SexarbeiterIn eine Qual. Und ich kann durchaus verstehen, dass da manche Außenstehende einen falschen Eindruck gewinnen.

Mich widert die Doppelmoral der Zeitungen an - und manche Foren sowieso

Gruß

Magda

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Re: RE: Nightclub-/Bordellsterben in Österreich?

Beitrag von Angel_friend »

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Optimist hat geschrieben: Aber wieviele Deiner, vorwiegend aus osteuropäischen Ländern stammenden jungen Berufskolleginnen,
die den Grossteil der SW/innen stellen, machen sich ernsthaft Gedanken darüber

Vor mir liegt die aktuelle Ausgabe der größten österreichischen Tageszeitung,
die verdient jeden Tag mit dem Bewerben von BILLIGSTSEX UND NOCH DAZU OFT UNGESCHÜTZT VIELE TAUSENDE EUROS PRO TAG!!!!
Hallo Michael,

mir scheint Du hältst fast alle SW für blöd und die meisten Betreiber (ausser Dir) für unverantwortlich.

Es gibt SW die sich zuwenig Gedanken machen. Ich weiss blos einen Fall da wars ein "Zigeuner"mädchen (die hat einen Gast mit Syphiliss angesteckt und wurde von der Polizei gesucht - die letzte Razzia bei der ich die Ehre hatte dabei zu sein).
ALLE anderen SW aus Osteuropa mit denen ich zu tun hatte machen sich sehr wohl Gedanken, die meisten können sich nicht mal FO vorstellen. FO geschweigen denn GV ohne Schutz wurde mir nie angeboten (hab auch nicht danach gefragt, muss ich zugeben), aber manchmal spricht man allgemein darüber zB. in dem Zusammenhag was in diversen höherpreisigen Etablisements in Ö üblich ist.
(Meine Erfahrungen in letzter Zeit betreffen eher den Grenzraum CZ/Ö, da ich in der Gegend wohne.)

Was sprich dagegen, wenn jemand mit Billigstsex Geld verdienen will?
Angebotsumfang und Preisgestaltung bleibt doch wohl jedem selbst überlassen. (Und im Endeffekt wirds oft sowieso nicht so günstig wie dargestellt)

LG
A_F
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