Bindung ist eine Suchtkrankheit, damit man nach ihr sucht
Körpereigene Opioide werden bei geglückten Beziehungen ausgeschüttet, bei der großen Liebe und durch die Anerkennung vom Chef. Das macht abhängig. Ist aber von der Natur so vorgesehen.
Das der Mensch jedoch überhaupt für solche Empfindungen empfänglich ist, dafür ist die Ausbildung der Spiegelneuronen verantwortlich. Emotional intelligent kann sich nur einer verhalten, der sich seit seiner Geburt spiegeln durfte, das heißt verschiedene Emotionen am Gesichtsausdruck unterscheiden, ein bestimmtes Körpergefühl mit einer bestimmten Handlungsweise verknüpfen lernen und das bleibt ein Leben lang gespeichert.
Herr Bauer weist allerdings darauf hin, dass man Zeit seines Lebens dazulernt und man einen freien Willen hat, der ein einmal antrainiertes Verhaltensmuster abrufen kann, aber eben nicht muss.
Dieses wissenschaftlich fundierte Buch ist angenehm verständlich geschrieben. Mein erster Gedanke nach der Lektüre: wie kann da noch jemand so wahnsinnig sein und freiwillig Kinder in die Welt setzen?
Klar, die Eltern verhalten sich, psychische und emotionale Gesundheit vorausgesetzt, intuitiv richtig, aber die Ursache der katastrophalen Pisa-Ergebnisse wird eindeutig auf die Unfähigkeit der heutigen Schüler-Generation soziale Kompetenz im Elternhaus erlernt zu haben, geschoben.
Das mir also keiner auf dem Schulhof behauptet:
„Sorry, meine Gene sind Schuld.“
„Meine Spiegelneuronen sind blind, deshalb schlage ich eben gerne blindlings zu.“
„Meine erziehungsberechtigten Resonanzkörper haben versagt, die haben mich zu einem emotionalen Versager werden lassen.“
Empathie, also das Einfühlungsvermögen, macht sozial kompetent und ist bei uns verkümmert. Daran krankt dieses Land.
Warum ich fühle, was du fühlst von Joachim Bauer
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