Ende der 80ger war das wohl, als die ersten Escort-Agenturen ihre Anfänge nahmen.
Ich war damals noch unerfahren; ohne Führerschein und völlig ahnungslos.
Da hatten sich wohl ein paar Jungs zusammen getan und so eine Agentur gegründet.
Damals noch ohne irgendeine Vorstellung, wie man das umsetzen könnte - aber mit dem Traum vom großen Geld und allen Telefonbüchern des Umkreises ausgestattet.
Handys gabs damals auch noch keine. Sicherheitsnetze ebenso wenig.
Auch wurde natürlich den Mädels nichts gesagt, von den unguten Dingen, welche evtl. passieren könnten.
Ich traf damals 2 dieser Jungs in einem Café und man besprach sich grob, wie das mit der Vermittlung von Gästen so laufen sollte.
Was ich als Frau verlangen könnte, liesen sie offen; was SIE wollten, wussten sie aber...
Die Kontaktaufnahme lief wohl damals schon ähnlich wie heute.
Man sagte, wann man verfügbar sei und wurde dann Zuhause angerufen und bekam die Nummer des Interessenten.
Diesen rief man dann an und besprach Preis, Service, Ort und gab das dann wiederum an die Agentur weiter.
Zum Termin sollte man dann das Eintreffen am Ort melden - und das Ende ebenso. Hierzu musste damals jedoch noch erst ein öffentliches Telefon gefunden werden und Münzen sollte man auch zur Hand haben.
Nun denn - ich denke, es könnte fast meine erste Vermittlung durch diese Agentur gewesen sein.
Grad mal 19 oder 20 - weiß nicht mehr - und völlig naiv-dumm verabredete ich mich kopflos mit einem Mann im Porno-Kino.
Über ein Honorar hatte ich völlig vergessen zu reden.
Ich hatte gedacht, das hätte die Agentur bereits geklärt.
Auch an Vorkasse dachte ich nicht.
Irgendwie dachte ich damals vermutlich überhaupt nichts.
Ich war unsagbar aufgeregt. Völlig nervös. Und ich wollte unbedingt alles gut und richtig machen und wusste doch so überhaupt nicht, was "gut und richtig" eigentlich IST.
Ich war völlig durch den Wind.
Ich fuhr also aufgetakelt mit irren Metall-Heels im Bus zum Pornokino.
Der Mann redete nicht viel.
Wir gingen in eine Kabine und er warf den Film an.
Ich fummelte ihm ein Kondom über - groß ausgezogen hatten wir uns nicht.
Er nahm mich von hinten - es ging alles sehr schnell.
Als ich wieder aufrecht stand, fühlte ich es meine Beine runter laufen und mein Herz raste...
Oh Gott - was ist passiert...
Er hatte die Hose bereits wieder oben und meinte lapidar, ich sei halt wohl sehr geil gewesen, wenn ich so naß wäre.
Ich wühlte derweil im Mülleimer; wollte unbedingt sein GEFÜLLTES Kondom finden...
Aber ich fand ein unbenutzes obenauf...
Er redete sich raus; ich würde mich täuschen - ich stand unter Schock.
Ich fühlte mich benutzt; belogen; betrogen - wollte toben, schreien, heulen. Ihn schlagen und demütigen und war doch ganz starr...
Mein Hirn schrie DEIN GELD!!!!!
Er meinte, wir sollten wohl erst was trinken gehen, damit ich mich wieder beruhigen könnte.
Mit meinen Heels war ich ebenso ungeübt, wie mit allem Anderen.
Ich lief langsam und eingehakt.
Da fiel ihm "plötzlich" ein, er hätte sein Geld im Auto vergessen...
Nein, es wird niemanden wundern, dass er schnell davon eilte, während ich versuchte, irgendwie dran zu bleiben.
Aber ja, ich hatte verschissen.
DAS der Agentur zu erklären, fiel mir schwer.
Und diesen Jungs fiel es schwer, mir zu glauben.
Aber nein, ich musste keinen Agenturanteil bezahlen.
Ich hatte Angst.
AIDS gab es damals schon.
Aber ich hatte Dusel.
Und ich habe gelernt.
SO ETWAS ist mir in all den Jahren nie wieder passiert.
Auch, wenn Männer es noch oft versucht hatten.
Die Agentur gibt es noch heute.
Mit sehr gutem Ruf.
Auch SIE haben gelernt...
SmR
Die Anfänge im Escort-Bereich (Ende der 80ger)
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Recht der Sexuellen Selbstbestimmung
Es stimmt mich betroffen eine schiefgelaufene Einstiegserfahrung zu lesen, weil es mir verdeutlicht dass sich hinsichlich "Einstiegsberatung" kaum was zum Guten verändert hat und AnfängerInnen heute genauso ausgenutzt werden bzw. sich selbst im kalten Wasser des Sexbiz überlassen werden ...
Um es für unsere über 25.000 täglichen anonymen User oder für potentielle EinsteigerInnen klar zu stellen:
Sex ohne Kondom, obwohl Kondom vereinbart war und aufgezogen wurde, aber es abzunehmen ohne dass der Partner oder Sexworker es merkt, ist eine Vergewaltigung.
[Beweise sichern, Hilfe organisieren, Anwalt einschalten...]
[Sorry für den Kommentar, ist evt. überlebenswichtig]
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gibt es dafür eigentlich einen präzedenzfall ?Marc of Frankfurt hat geschrieben: Sex ohne Kondom, obwohl Kondom vereinbart war und aufgezogen wurde, aber es abzunehmen ohne dass der Partner oder Sexworker es merkt, ist eine Vergewaltigung.
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