SexarbeiterIn und Beziehung
-
- PlatinStern
- Beiträge: 3836
- Registriert: 01.02.2007, 22:33
- Wohnort: nrw
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
hallo @michaela
willkommen hier im sexworker.at. dein erster beitrag hier umfasst schon ziemlich viel. sexarbeit und beziehung ist ein tabu-thema, gerade auch in den betreffenden beziehungen.
das scheint bei dir anders zu sein, du schreibst ihr redet viel, das ist vielleicht der schlüssel zum verständnis. seit ich sexarbeiterin bin, habe ich oft den eindruck bekommen, dass meine kunden sex und liebe nicht trennen können. einen großteil meiner energie verwende ich in besuchen darauf, mich abzugrenzen, denn viele denken, wow, der sex war gut, da muss doch mehr dahinter sein.
wie oft melden sich kunden nach einigen wochen wieder und sind enttäuscht, wenn ich nicht weiß, wer es war ..... "mensch, wir haben uns doch so gut verstanden, weißt du echt nicht wer ich bin?" (als guter verkaufsstratege sollte ich solche klippen charmant umschiffen, das wäre sicher geschäftsfördernder als zu sagen, hör mal mein lieber, ich habe einige dates im monat, unzählige telefonate, nicht böse sein, aber das wäre etwas viel verlangt, mich an jeden zu erinnern)
dagegen gibt es natürlich eine vielzahl kunden, die das angebot genauso nehmen, wie es gemeint ist: eine festumrissene zeit mit festumrissener dienstleistung, in der sympathie sicher einiges einfacher und lockerer macht, aber für mich keine grundvoraussetzung für ein gelungenes date sein muss.
in beziehungen stelle ich es mir schwer vor, am abend von einem erfolgreichen tag zu erzählen. welcher partner hört das schon gerne, kann ich auch verstehen, aber ist sicher eine mühsal unserer arbeit mehr, doppelleben eben.
sehr spannend, was @marc dazu schreibt:
ehe und prostitution als Teil der sog. sexistisch-kapitalistischen-patriachalen Matrix. das ist auch meine meinung. nur ein patriarchalisch-kapitalistisches system kann beides so gut im griff haben. irgendwo hab ich mal gelesen: die frauen haben den sex, die männer haben das geld. wenn man dann noch weiß, dass jede 3.alleinstehende mutter von sozialhilfe lebt .....
trotzdem würde ich für mich sagen: ich habe mich freiwillig für eine dienstleistungarbeit entschieden, in der ich zwar auch dem patriarchalisch-kapitalistischem system folge, aber auf eine angenehme und selbstbestimmte art. ich kenne beides. 12 jahre ehe, inzwischen 5 jahre sexarbeit und ich könnte mir vorstellen, dass es noch einige jahre mehr werden.
liebe grüße, annainga
willkommen hier im sexworker.at. dein erster beitrag hier umfasst schon ziemlich viel. sexarbeit und beziehung ist ein tabu-thema, gerade auch in den betreffenden beziehungen.
das scheint bei dir anders zu sein, du schreibst ihr redet viel, das ist vielleicht der schlüssel zum verständnis. seit ich sexarbeiterin bin, habe ich oft den eindruck bekommen, dass meine kunden sex und liebe nicht trennen können. einen großteil meiner energie verwende ich in besuchen darauf, mich abzugrenzen, denn viele denken, wow, der sex war gut, da muss doch mehr dahinter sein.
wie oft melden sich kunden nach einigen wochen wieder und sind enttäuscht, wenn ich nicht weiß, wer es war ..... "mensch, wir haben uns doch so gut verstanden, weißt du echt nicht wer ich bin?" (als guter verkaufsstratege sollte ich solche klippen charmant umschiffen, das wäre sicher geschäftsfördernder als zu sagen, hör mal mein lieber, ich habe einige dates im monat, unzählige telefonate, nicht böse sein, aber das wäre etwas viel verlangt, mich an jeden zu erinnern)
dagegen gibt es natürlich eine vielzahl kunden, die das angebot genauso nehmen, wie es gemeint ist: eine festumrissene zeit mit festumrissener dienstleistung, in der sympathie sicher einiges einfacher und lockerer macht, aber für mich keine grundvoraussetzung für ein gelungenes date sein muss.
in beziehungen stelle ich es mir schwer vor, am abend von einem erfolgreichen tag zu erzählen. welcher partner hört das schon gerne, kann ich auch verstehen, aber ist sicher eine mühsal unserer arbeit mehr, doppelleben eben.
sehr spannend, was @marc dazu schreibt:
ehe und prostitution als Teil der sog. sexistisch-kapitalistischen-patriachalen Matrix. das ist auch meine meinung. nur ein patriarchalisch-kapitalistisches system kann beides so gut im griff haben. irgendwo hab ich mal gelesen: die frauen haben den sex, die männer haben das geld. wenn man dann noch weiß, dass jede 3.alleinstehende mutter von sozialhilfe lebt .....
trotzdem würde ich für mich sagen: ich habe mich freiwillig für eine dienstleistungarbeit entschieden, in der ich zwar auch dem patriarchalisch-kapitalistischem system folge, aber auf eine angenehme und selbstbestimmte art. ich kenne beides. 12 jahre ehe, inzwischen 5 jahre sexarbeit und ich könnte mir vorstellen, dass es noch einige jahre mehr werden.
liebe grüße, annainga
-
- interessiert
- Beiträge: 3
- Registriert: 05.01.2008, 03:49
- Ich bin: Keine Angabe
Ja das kenn ich auch, daß Kunden manchmal Grenzen überschreiten die für mich selbstverständlich sind. Einer klingelte mal an meiner Haustür und wollte mich auf einen Kaffee besuchen um zu sehen wie s mir geht... ich bin ziehmlich bösartig geworden weil ich einfach so entsetzt war wie jemand auf so eine Idee kommen kann und ich hab auch gemerkt, daß er meine Bösartigkeit nicht einordnen konnte...ich hab ihn dann nie wieder gesehen obwohl er vorher Stammkunde war. Seitdem arbeite ich nicht mehr in der Gegend in der ich wohne ! Ich erzähle den Kunden auch nicht gerne allzuviel aus meinem Privatleben. Ich denke eine gewisse Distanz sollte doch normal sein... ich geh die Verkäuferin bei Aldi an der Kasse doch auch nicht auf n Kaffee besuchen weil sie beim letzten Einkauf so nett war. Ich erzähl auch meinem Freund nichts von der Arbeit... den Fehler hab ich am Anfang gemacht, weil ich dachte es hilft ihm, wenn er genau weiß was ich wann wie wo gemacht hab. Aber das Gegenteil war der Fall ! Ich glaube das hat seine Phantasie nur angeregt und dann hat er sich da reingesteigert. Jetzt sag ich nur ich geh arbeiten und wenn ich zurück komme hallo schatz ich bin wieder da - Fertig ! Ich glaube auch, daß die Phantasie der Männer das eigentliche Problem ist - das hat mit Rollenverteilung und Besitzansprüchen nicht viel zu tun ... Wenn es um Sex geht haben die Männer eben ein unbegrenztes Vorstellungsvermögen - da tut ein kleiner Realitätsschub ab und an ganz gut !
liebe Grüße
Michaela
liebe Grüße
Michaela
-
- SW Analyst
- Beiträge: 14095
- Registriert: 01.08.2006, 14:30
- Ich bin: Keine Angabe
SW-Partnerschafts-Dilema
Für den Kunden ist es der Sex vom Sexwork. Für uns ist es Arbeit von der Sexarbeit. Daher die Abgrenzungskonflikte. Leider wird unsere berechtigte Perspektive gesellschaftlich nicht dargestellt und mancher Gelegenheits-Freier muß sie erst von uns gezeigt bekommen.
Professionelle Abgrenzung müßten wir eigendlich gelernt bekommen, so wie Pflegepersonal oder Bühnenkünstler sowas kollektiv professionel reflektieren können.
Ich habe auch solche Situationen erlebt und bin begrenzt ausgeflippt. Nachher habe ich mich geärgert wie unprofessionell und wenig in mir ruhend ich war. Wenn man so eine Situation schon mal erlebt hat (learning by doing -der harte Weg) oder gelernt bekommen hat (Erfahrungsweitergabe im sexworker-Forum -effizienter) dann kann man (frau) den coolen raushängen lassen und Grenzen spielerisch setzen ohne Kunden verlieren zu müssen.
Auch für Partnerschaft braucht es spezielles Wissen in unserer besonderen -sollte ich sagen prekären?- Lage. Wenn du ihm zu viel erzählst, regt es seine Phantasie an, die ihn irgendwann fertig machen kann, wenn er sie nicht mehr kontrollieren können wird. Erzählst du ihm zu wenig, verschenkst du eine wichtige Gelegenheit dein Arbeitserleben zu verarbeiten und ein gemeinsames Team des Lebens zu werden. Das wird euch entfremden und dich auszehren und die Partnerschaft belasten.
Wir Männer brauchen den Sex um des Mannseins willen. Wenn wir guten Sex haben, ist es eine gute Beziehung. Dann ist es Beziehungsarbeit wert und Treue ist die selbstverständliche Folge. Die Frage ist ob wir dieses Bedürfnis fair kommunizieren können und ob Frau in der Lage ist das leisten zu wollen als einen ihrer Beziehungsarbeitsanteile.
Hinzu kommt erschwerend für eine SW/Non-SW-Partnerschaft, dass die SexarbeiterIn durch den Beruf sexuell ausgelastet sein dürfte und gerade deshalb in der Partnerschaft Sex vernachlässigbar findet, was für den Non-SW-Partner evt zum Problem werden kann.
Viele Herausforderungen - aber gerade unsere sexuelle Kompetenz und intime Menschenkenntnis sollte uns zum Finden von Lösungen herausfordern...
Evt. ist das ja auch eine gesellschaftliche Aufgabe von SexarbeiterInnen, die uns einmal gesellschaftliche Anerkennung zuteil werden lassen könnte.
.
Professionelle Abgrenzung müßten wir eigendlich gelernt bekommen, so wie Pflegepersonal oder Bühnenkünstler sowas kollektiv professionel reflektieren können.
Ich habe auch solche Situationen erlebt und bin begrenzt ausgeflippt. Nachher habe ich mich geärgert wie unprofessionell und wenig in mir ruhend ich war. Wenn man so eine Situation schon mal erlebt hat (learning by doing -der harte Weg) oder gelernt bekommen hat (Erfahrungsweitergabe im sexworker-Forum -effizienter) dann kann man (frau) den coolen raushängen lassen und Grenzen spielerisch setzen ohne Kunden verlieren zu müssen.
Auch für Partnerschaft braucht es spezielles Wissen in unserer besonderen -sollte ich sagen prekären?- Lage. Wenn du ihm zu viel erzählst, regt es seine Phantasie an, die ihn irgendwann fertig machen kann, wenn er sie nicht mehr kontrollieren können wird. Erzählst du ihm zu wenig, verschenkst du eine wichtige Gelegenheit dein Arbeitserleben zu verarbeiten und ein gemeinsames Team des Lebens zu werden. Das wird euch entfremden und dich auszehren und die Partnerschaft belasten.
Wir Männer brauchen den Sex um des Mannseins willen. Wenn wir guten Sex haben, ist es eine gute Beziehung. Dann ist es Beziehungsarbeit wert und Treue ist die selbstverständliche Folge. Die Frage ist ob wir dieses Bedürfnis fair kommunizieren können und ob Frau in der Lage ist das leisten zu wollen als einen ihrer Beziehungsarbeitsanteile.
Hinzu kommt erschwerend für eine SW/Non-SW-Partnerschaft, dass die SexarbeiterIn durch den Beruf sexuell ausgelastet sein dürfte und gerade deshalb in der Partnerschaft Sex vernachlässigbar findet, was für den Non-SW-Partner evt zum Problem werden kann.
Viele Herausforderungen - aber gerade unsere sexuelle Kompetenz und intime Menschenkenntnis sollte uns zum Finden von Lösungen herausfordern...
Evt. ist das ja auch eine gesellschaftliche Aufgabe von SexarbeiterInnen, die uns einmal gesellschaftliche Anerkennung zuteil werden lassen könnte.
.
-
- PlatinStern
- Beiträge: 908
- Registriert: 08.10.2007, 19:06
- Ich bin: Keine Angabe
meine Situation
Hallo liebe Leute,
da ich mich hier noch nicht geäußert habe, einige Sätze zu meiner Situation:
oder besser ich fang mal mit der Darstellung einer Kabarettistin an. Sie fragte mal: "Wieviele Männer braucht eine Frau?"
Antwort vier:
1. einen fürs Bett: Da nimmt man am besten so einen Sportler oder Bodybuilder
2. einen zum Reden: am besten einen Schwulen und man koche zwei Liter grünen Tee und reserviere einen langen Abend
3. einen Praktischen: irgendein Handwerker, egal welche Fachrichtung
4. eine Banker
wenn ich jetzt wieder zu meiner persönlichen Situation zurückkehre muß ich sagen, die Punkte 1 und 4 sind bei mir durch die Sexarbeit einigermaßen abgedeckt. Allerdings mache ich zwei Einschränkungen: Im Osten Deutschlands muß man finanziell Abstriche machen und ich weiß nicht wies den anderen Mädels geht aber ES GIBT VERDAMMT WENIG GUTE DECKHENGSTE. Das meiste ist bei mir (TS) blow-jobs oder passiv. Für Punkt 2 nehme ich persönlich lieber meine besten Freundinnen,die entweder selbst Sexarbeiterinnen oder auch ein wenig unkonventionell drauf sind. Und bei Punkt 3 muß ich noch arbeiten. Neulich hab ich mir mal wieder seit längerem einen one-night-stand gegönnt. Leider auch keine Offenbarung, aber der Gute ist Elektriker und kann wenigstens Schach spielen.
Ich hoffe ihr habt das halb scherzhafte und nicht erschöpfende dieser Darstellung erkannt. Ansonsten bin ich z. Zt. Solo da ich wie schon bei Punkt 1 erwähnt da keinen richtigen Druck habe. Andererseits vermisse ich natürlich als Heterotranse eine männliche Schulter zum Anlehnen und auch jemand den ich ab und an betüteln kann (bekochen, bemuttern, rumkokettieren usw.) oder der sich über seinen Job bei mir ausweint.
Ansonsten gilt das Motto meines Lieblingskomponisten: FAE - frei aber einsam.
und im Internet suche ich nicht, denn eine Fernbeziehung strebe ich nicht an.
außerdem war ich 15 Jahre unglücklich verheiratet und da ist es gut wenn mal eine Pause da ist.
so das wars
@ Marc
ich finde das letzte Posting von dir sehr schön, weil du auch mal ein bißchen was von dir persönlich rausgelassen hast. Solltest Du öfters tun.
@Michaela
das was du über das Reden über deinen Tätigkeit erzählt hast finde ich sehr interessant. ich war ja mal zehn Jahre im kaufmännischen Bereich tätig und die familiäre Situation war bei uns dann so, daß meine Frau (auch ganztägig berufstätig) und ich uns erst am Abendbrottisch wieder gesehen haben. Die Erzählstile über unsere Arbeit waren ganz unterschiedlich. Ich habe immer die Anekdoten erzählt und aus dem fachlichen Bereich eigentlich nur sehr gelegentlich, wenn ich das Gefühl hatte der Aspekt könnte auch meiner Frau beruflich was helfen. Sie mußte sich immer mind. eine halbe Stunde so richtig ausrotzen.
Was ich aus deiner und anderen Darstellungen gelernt habe, ist daß ich auch bei einer Beziehung, wenn sie denn mal auf mich zukommt
1. relativ bald sagen werde wovon ich mich ernähre
2. meine Erzählungen vom Job aufs Anekdotische beschränken werde
3. den beruflichen Frust kompensiere ich anderweitig >>> threat "ich versuchs mal mit einem Gedicht"
hast du Dich übrigens schon im Forum mal vorgestellt? würde gern mehr von dir wissen und unser Chefadministrator kann dich dann verifizieren
liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Hanna
da ich mich hier noch nicht geäußert habe, einige Sätze zu meiner Situation:
oder besser ich fang mal mit der Darstellung einer Kabarettistin an. Sie fragte mal: "Wieviele Männer braucht eine Frau?"
Antwort vier:
1. einen fürs Bett: Da nimmt man am besten so einen Sportler oder Bodybuilder
2. einen zum Reden: am besten einen Schwulen und man koche zwei Liter grünen Tee und reserviere einen langen Abend
3. einen Praktischen: irgendein Handwerker, egal welche Fachrichtung
4. eine Banker
wenn ich jetzt wieder zu meiner persönlichen Situation zurückkehre muß ich sagen, die Punkte 1 und 4 sind bei mir durch die Sexarbeit einigermaßen abgedeckt. Allerdings mache ich zwei Einschränkungen: Im Osten Deutschlands muß man finanziell Abstriche machen und ich weiß nicht wies den anderen Mädels geht aber ES GIBT VERDAMMT WENIG GUTE DECKHENGSTE. Das meiste ist bei mir (TS) blow-jobs oder passiv. Für Punkt 2 nehme ich persönlich lieber meine besten Freundinnen,die entweder selbst Sexarbeiterinnen oder auch ein wenig unkonventionell drauf sind. Und bei Punkt 3 muß ich noch arbeiten. Neulich hab ich mir mal wieder seit längerem einen one-night-stand gegönnt. Leider auch keine Offenbarung, aber der Gute ist Elektriker und kann wenigstens Schach spielen.
Ich hoffe ihr habt das halb scherzhafte und nicht erschöpfende dieser Darstellung erkannt. Ansonsten bin ich z. Zt. Solo da ich wie schon bei Punkt 1 erwähnt da keinen richtigen Druck habe. Andererseits vermisse ich natürlich als Heterotranse eine männliche Schulter zum Anlehnen und auch jemand den ich ab und an betüteln kann (bekochen, bemuttern, rumkokettieren usw.) oder der sich über seinen Job bei mir ausweint.
Ansonsten gilt das Motto meines Lieblingskomponisten: FAE - frei aber einsam.
und im Internet suche ich nicht, denn eine Fernbeziehung strebe ich nicht an.
außerdem war ich 15 Jahre unglücklich verheiratet und da ist es gut wenn mal eine Pause da ist.
so das wars
@ Marc
ich finde das letzte Posting von dir sehr schön, weil du auch mal ein bißchen was von dir persönlich rausgelassen hast. Solltest Du öfters tun.
@Michaela
das was du über das Reden über deinen Tätigkeit erzählt hast finde ich sehr interessant. ich war ja mal zehn Jahre im kaufmännischen Bereich tätig und die familiäre Situation war bei uns dann so, daß meine Frau (auch ganztägig berufstätig) und ich uns erst am Abendbrottisch wieder gesehen haben. Die Erzählstile über unsere Arbeit waren ganz unterschiedlich. Ich habe immer die Anekdoten erzählt und aus dem fachlichen Bereich eigentlich nur sehr gelegentlich, wenn ich das Gefühl hatte der Aspekt könnte auch meiner Frau beruflich was helfen. Sie mußte sich immer mind. eine halbe Stunde so richtig ausrotzen.
Was ich aus deiner und anderen Darstellungen gelernt habe, ist daß ich auch bei einer Beziehung, wenn sie denn mal auf mich zukommt
1. relativ bald sagen werde wovon ich mich ernähre
2. meine Erzählungen vom Job aufs Anekdotische beschränken werde
3. den beruflichen Frust kompensiere ich anderweitig >>> threat "ich versuchs mal mit einem Gedicht"
hast du Dich übrigens schon im Forum mal vorgestellt? würde gern mehr von dir wissen und unser Chefadministrator kann dich dann verifizieren
liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Hanna
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 623
- Registriert: 12.07.2007, 11:56
- Wohnort: Oberösterreich
- Ich bin: Keine Angabe
Abrenzung SW zu Kunde
Zum Thema Abgrenzung möcht ich auch meiner sicht beitragen.
ich kenne sw (fast) auschliesslich im zusammenhang mit clubs.
ich bin sehr oft (und fast durchgängig) gast in diversen lokalen.
manchmal war (und bin) ich auch kunde der dort anwesenden mädchen/frauen. (@zwerg: bin trotzdem manchmal nur ein schwacher mann :-))
ohne auf details einzugehen, kann ich zu dem thema folgendes sagen:
mir ist es oft recht wenn von seite der frau eine gewisse abgrenzung oder distanz spürbar wird. ich suche keine liebesbeziehung, ich buche die zeit und die option auf ein (ggf. gemeinsames) schönes erlebnis. eine art von netter kommunikation - für mich meist egal in welcher weise.
wenn ich keine (gesunde) distanz spüre, ist das für mich persönlich eher problematisch.
viele der mädchen sind (sehr) weit weg von zuhause und empfinden auch ihren job als suboptimal. dauerhafte freundschaften (auch zwischen den frauen) sind aufgrund des häufigen wechsels von arbeitsorten (localen) nicht sehr häufig.
durch diese situation ergeben sich m.A.n. bei vielen mädchen und frauen u.a. emotionale defizite.
manchmal versuchen mädchen diese defizite bei (stamm)kunden irgendwie auszugleichen. dies geht oft schief - und kann für beide seiten unangenehm sein. (wenn das mädchen später draufkommt, dass es das doch nicht will, wenn der kunde das eigentlich nicht will oder soll, etc.)
für mich als kunden ist es schwer mich entsprechend abzugrenzen (ist ja nicht mein job / teil meiner tätigkeit)
ich hoffe die theoretische und unvollständige abhandlung war noch verständlich?
bin kein guter philosoph - eher praktiker (dafür werd ich bezahlt)
ich kenne sw (fast) auschliesslich im zusammenhang mit clubs.
ich bin sehr oft (und fast durchgängig) gast in diversen lokalen.
manchmal war (und bin) ich auch kunde der dort anwesenden mädchen/frauen. (@zwerg: bin trotzdem manchmal nur ein schwacher mann :-))
ohne auf details einzugehen, kann ich zu dem thema folgendes sagen:
mir ist es oft recht wenn von seite der frau eine gewisse abgrenzung oder distanz spürbar wird. ich suche keine liebesbeziehung, ich buche die zeit und die option auf ein (ggf. gemeinsames) schönes erlebnis. eine art von netter kommunikation - für mich meist egal in welcher weise.
wenn ich keine (gesunde) distanz spüre, ist das für mich persönlich eher problematisch.
viele der mädchen sind (sehr) weit weg von zuhause und empfinden auch ihren job als suboptimal. dauerhafte freundschaften (auch zwischen den frauen) sind aufgrund des häufigen wechsels von arbeitsorten (localen) nicht sehr häufig.
durch diese situation ergeben sich m.A.n. bei vielen mädchen und frauen u.a. emotionale defizite.
manchmal versuchen mädchen diese defizite bei (stamm)kunden irgendwie auszugleichen. dies geht oft schief - und kann für beide seiten unangenehm sein. (wenn das mädchen später draufkommt, dass es das doch nicht will, wenn der kunde das eigentlich nicht will oder soll, etc.)
für mich als kunden ist es schwer mich entsprechend abzugrenzen (ist ja nicht mein job / teil meiner tätigkeit)
ich hoffe die theoretische und unvollständige abhandlung war noch verständlich?
bin kein guter philosoph - eher praktiker (dafür werd ich bezahlt)
Die Moral ist nur der äussere Anschein von Treu und Glauben, und der Verwirrung Beginn.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 631
- Registriert: 13.07.2007, 22:59
- Wohnort: zu Hause
- Ich bin: Keine Angabe
Das der Kunde so entsetzt war lag sicher nicht daran das du ihm die Grenzen gezeigt hast, sondern vielmehr wie du sie ihm gezeigt hast. Ich möchte sein Verhalten nicht tolerieren oder gar für gut heisen, doch sieh es mal von seiner Seite.michaela hat geschrieben:Ja das kenn ich auch, daß Kunden manchmal Grenzen überschreiten die für mich selbstverständlich sind. Einer klingelte mal an meiner Haustür und wollte mich auf einen Kaffee besuchen um zu sehen wie s mir geht... ich bin ziehmlich bösartig geworden weil ich einfach so entsetzt war wie jemand auf so eine Idee kommen kann und ich hab auch gemerkt, daß er meine Bösartigkeit nicht einordnen konnte...ich hab ihn dann nie wieder gesehen obwohl er vorher Stammkunde war. Seitdem arbeite ich nicht mehr in der Gegend in der ich wohne ! Ich erzähle den Kunden auch nicht gerne allzuviel aus meinem Privatleben. Ich denke eine gewisse Distanz sollte doch normal sein...
Wenn er Stammkunde war, so wast du ja sicher seine Stamm-SW ( wenn man so sagen darf ). Wenn er sich nach deinem Befinden erkundigt, so sagt das ja aus das er sich Gedanken macht. Wenn es dir ( den Umständen entsprechend ) gut geht, so überträgt sich das ja auch auf deine Arbeit. Und je nach dem weiß er woran er ist. Machts du deine Arbeit gut so ist auch er zufriedener.
Sicher ist es undisskutabel, bei dir zu klingeln und sich auf einen Kaffee einzuladen. Doch du hättest ihn ja darauf hinweisen können das er das im Rahmen eines Escort-Dates buchen kann bzw. das du das nicht anbietest.
Man sollte seinen Kunden die Situation nachvollziehbar erklären, schließlich sind ja alle erwachsen. Sicher ist es in so einer Situation nicht so einfach einen kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Worte zu finden. Das geht aber beiden Seiten so.
Ich denke hier hat Marc ganz recht.
Ich erkundige mich auch nach dem Befinden im Zuge einer Buchung oder beim Treffen. Es kam dabei auch nie zu Mißverständnissen. Das dabei nie die volle Wahrheit gesagt wird ist mir auch klar, das mache ich ja auch nicht. Ich denke aber man merkt am Verhalten ( ist sie nervös, hört sie mir zu, hat sie Zeitdruck ) wie es ihr geht.Marc of Frankfurt hat geschrieben:Professionelle Abgrenzung müßten wir eigendlich gelernt bekommen, so wie Pflegepersonal oder Bühnenkünstler sowas kollektiv professionel reflektieren können.
Ich habe auch solche Situationen erlebt und bin begrenzt ausgeflippt. Nachher habe ich mich geärgert wie unprofessionell und wenig in mir ruhend ich war. Wenn man so eine Situation schon mal erlebt hat (learning by doing -der harte Weg) oder gelernt bekommen hat (Erfahrungsweitergabe im sexworker-Forum -effizienter) dann kann man (frau) den coolen raushängen lassen und Grenzen spielerisch setzen ohne Kunden verlieren zu müssen.
Ich suche bei einem Date ja nur ein kleines Abenteuer, etwas Abwechslung und gönne mir mal was. Ich bin keinesfalls auf eine Beziehung aus.
Mir persönlich ist es dabei allerdings wichtig, das ich hinterher auch mit ruhigem Gewissen ihr gegenüber die Tür hinter mir zumachen kann.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <
-
- PlatinStern
- Beiträge: 3836
- Registriert: 01.02.2007, 22:33
- Wohnort: nrw
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
naja @jason
da will ich michaela aber recht geben mit ihrer reaktion. hätte sie höflich und freundlich reagiert, wäre er sicher morgen wieder vor der tür gestanden. so hat er das einmal und nie wieder gemacht.
man muss wissen in welchen situationen freundlichkeit angebracht ist und in welcher nicht. ich finde, sie hat instinktiv richtig gehandelt.
solche situationen sind ja eher selten, denn wenn man sich als sw von anfang an richtig abgrenzt, mit den gefühlen von kunden nicht spielt, womöglich ihnen noch etwas vormacht, um gut zu verdienen, ja dann sollte diejenige sich nicht wundern, wenn sie öfter solche probleme hat.
liebe grüße, annainga
da will ich michaela aber recht geben mit ihrer reaktion. hätte sie höflich und freundlich reagiert, wäre er sicher morgen wieder vor der tür gestanden. so hat er das einmal und nie wieder gemacht.
man muss wissen in welchen situationen freundlichkeit angebracht ist und in welcher nicht. ich finde, sie hat instinktiv richtig gehandelt.
solche situationen sind ja eher selten, denn wenn man sich als sw von anfang an richtig abgrenzt, mit den gefühlen von kunden nicht spielt, womöglich ihnen noch etwas vormacht, um gut zu verdienen, ja dann sollte diejenige sich nicht wundern, wenn sie öfter solche probleme hat.
liebe grüße, annainga
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 631
- Registriert: 13.07.2007, 22:59
- Wohnort: zu Hause
- Ich bin: Keine Angabe
Ich sage ja nicht dass michaela Unrecht hat. Sie hat ihr Ziel erreicht, der Typ ist weg. Allerdings mit dem Nebeneffekt, dass auch ein Stammkunde weg ist. Sie wird darüber hinwegkommen, allerdings kann es auch sein das er sich dann in einem Freierforum über sie auslässt. Und alles nur wegen eines Missverständnisses bezüglich der Tonlage.
Wenn er Stammkunde war, hat sie ja seine Telefonnummer oder Mailadresse. Man kann ihn ja erst mal abwiegeln ( keine Zeit, habe Termine, etc.) und ihn bitten erst mal anzurufen bevor man klingelt und die Situation dann klären.
Ich weiß das dass jetzt wieder alles sehr theoretisch klingt und auch nicht die Regel ist. Doch ich denke schon dass schon so manche SW in einer ähnlichen Situation war.
Wahrscheinlich werden mitunter auch einschlägige Regeln vorausgesetzt, von denen der Andere nicht die leiseste Ahnung hat.
Wenn er Stammkunde war, hat sie ja seine Telefonnummer oder Mailadresse. Man kann ihn ja erst mal abwiegeln ( keine Zeit, habe Termine, etc.) und ihn bitten erst mal anzurufen bevor man klingelt und die Situation dann klären.
Ich weiß das dass jetzt wieder alles sehr theoretisch klingt und auch nicht die Regel ist. Doch ich denke schon dass schon so manche SW in einer ähnlichen Situation war.
Wahrscheinlich werden mitunter auch einschlägige Regeln vorausgesetzt, von denen der Andere nicht die leiseste Ahnung hat.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 288
- Registriert: 17.08.2007, 16:56
- Ich bin: Keine Angabe
Hallo,
@Jason, sei mir nicht böse ,aber wenn Michaela nicht mit dem Ton geredet hatte ,werde der Kunde das nicht verstehen ,weil manche Stammkunden,denken sich nach Zeit ,das das ganz normal ist,vorbei schauen ,Kaffee mit Kuchen essen,bisschen plaudern, ich kenne das glaube mir. Und solche Kunden die auf solche Gedanken kommen ,verstehen dann auch keinen normalen Ton .
Bei mir hatte das auch schon oft passiert ,und ich habe die Kunden so wie so verloren,auch wenn ich mit ganz normale stimme erklärt habe wie so geht das nicht ,die hatten einfach keine "Nein" akzeptiert.
Wenn man merkt das ein Kunde zu Stammkunde ist,sollte man ihm schon zwischen durch erklären,welche Regeln da sind.Dann kommen die meisten gar nicht auf solche Gedanken wie nur vorbei schauen. So mache ich das seit längere Zeit und es funktioniert.
Die,die mit mir Kaffee trinken wollen ,trinken es während der gebuchten Zeit ,ok ich gebe denen 5-10 min. mehr.Bei Stammkunden kann man solche kleine Ausnahme machen,man behalte sie und die sind zufrieden und nette plausch ist so wie so immer drinnen.
LG Nathalia
@Jason, sei mir nicht böse ,aber wenn Michaela nicht mit dem Ton geredet hatte ,werde der Kunde das nicht verstehen ,weil manche Stammkunden,denken sich nach Zeit ,das das ganz normal ist,vorbei schauen ,Kaffee mit Kuchen essen,bisschen plaudern, ich kenne das glaube mir. Und solche Kunden die auf solche Gedanken kommen ,verstehen dann auch keinen normalen Ton .
Bei mir hatte das auch schon oft passiert ,und ich habe die Kunden so wie so verloren,auch wenn ich mit ganz normale stimme erklärt habe wie so geht das nicht ,die hatten einfach keine "Nein" akzeptiert.
Wenn man merkt das ein Kunde zu Stammkunde ist,sollte man ihm schon zwischen durch erklären,welche Regeln da sind.Dann kommen die meisten gar nicht auf solche Gedanken wie nur vorbei schauen. So mache ich das seit längere Zeit und es funktioniert.
Die,die mit mir Kaffee trinken wollen ,trinken es während der gebuchten Zeit ,ok ich gebe denen 5-10 min. mehr.Bei Stammkunden kann man solche kleine Ausnahme machen,man behalte sie und die sind zufrieden und nette plausch ist so wie so immer drinnen.
LG Nathalia
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 1211
- Registriert: 01.02.2007, 23:32
- Wohnort: Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Ich bin ganz ehrlich ich habe auch schon manchmal eine SW als Seelentherapeutin mißbraucht.Nathalia hat geschrieben: manche Stammkunden,denken sich nach Zeit ,das das ganz normal ist,vorbei schauen ,Kaffee mit Kuchen essen,bisschen plaudern---Die,die mit mir Kaffee trinken wollen ,trinken es während der gebuchten Zeit
LG Nathalia
Ich habe sie gebucht, nicht um sex zu haben sondern um mit Ihr Kaffe zu trinken, zu plaudern und eine Stunde nicht allein zu sein.
Ich glaube für manche Kunden ist sex gar nicht der Hauptgrund für eine Buchung sondern ein schöner Nebeneffekt.
LG Kaktus
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 1311
- Registriert: 20.08.2006, 03:03
- Wohnort: Dänemark
- Ich bin: Keine Angabe
Ich weiss ja nicht wie das bei dir ist, Jason.Jason hat geschrieben: Wenn er Stammkunde war, hat sie ja seine Telefonnummer oder Mailadresse. Man kann ihn ja erst mal abwiegeln ( keine Zeit, habe Termine, etc.) und ihn bitten erst mal anzurufen bevor man klingelt und die Situation dann klären.
Aber wenn ich sehr an einer Frau interessiert bin, an der Grenze zum Verliebtsein, setzt bei mir das normale kritische Denkvermögen zumindest teilweise aus. Und der Jagdinstinkt setzt ein.
Das einzige was da hilft, ist eine sehr klare Ansage so früh wie möglich. Am besten den Kontakt abbrechen, auch wenn man einen Stammkunden verliert.
Abwiegeln ist kein „Nein“. Und ich denke wir wissen alle, wie schwer es sein kann zu verstehen, dass „Nein“ wirklich „Nein“ bedeutet und nicht nur bedeutet „So leicht bin ich aber nicht zu haben. Streng dich mal ein bisschen an und jag mich.“
LG JayR
-
- Vertrauensperson
- Beiträge: 2001
- Registriert: 05.04.2005, 16:12
- Wohnort: Wien
- Ich bin: Keine Angabe
1. einen fürs Bett: Da nimmt man am besten so einen Sportler oder Bodybuilder
2. einen zum Reden: am besten einen Schwulen und man koche zwei Liter grünen Tee und reserviere einen langen Abend
3. einen Praktischen: irgendein Handwerker, egal welche Fachrichtung
4. eine Banker
ist lustig, dass du das schreibst ... passt zwar jetzt nicht unbedingt hier herein aber ich will trotzdem los werden, dass ich doch viel glück mit meinem partner habe...
die ersten drei punkte erfüllt er schonmal ... der letzte punkt ... hmmm, ist aber auch nicht so maßgebend für mich, dafür habe ich ja die sexarbeit ;-)
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
-
- Vertrauensperson
- Beiträge: 2001
- Registriert: 05.04.2005, 16:12
- Wohnort: Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Ja, das sehe ich auch so, ich habe einen Stammkunden z.B. der bucht mich fast wöchentlich jeweils für 3 Stunden.Ich bin ganz ehrlich ich habe auch schon manchmal eine SW als Seelentherapeutin mißbraucht.
Ich habe sie gebucht, nicht um sex zu haben sondern um mit Ihr Kaffe zu trinken, zu plaudern und eine Stunde nicht allein zu sein.
Ich glaube für manche Kunden ist sex gar nicht der Hauptgrund für eine Buchung sondern ein schöner Nebeneffekt.
LG Kaktus
Manchmal reden wir einfach nur, manchmal passiert auch mehr.
Mittlerweile kenne ich ihn seit 3 Jahren, er ist wirklich eine treue Seele...wir haben auch oft etwas privaten Kontakt (telefonisch - er erzählt mir manchmal Dinge vom Alltag)
Meistens sagt er auch, dass er mich lieb hat - wohlgemerkt als Mensch - irgendwo hab ich ihn auch lieb und sag ihm dann auch mal, dass ich ihn auch lieb habe...
Dennoch, ich habe von Anfang an klare Grenzen gestzt, er weiß, dass ich in einer Beziehung bin - er macht sich auch privat keine Hoffnungen, wir sind schon viel mehr fast wie Freunde - nach so langer Zeit ist dies fast unausweichlich - eine Art von "Beziehung" entsteht schon irgendwo automatisch, zumindest ist das bei mir so, denke aber auch bei anderen SW´s.
Aber Kunde und SW müssen sich doch auch klare Grenzen setzen können und man muss auch mal abschalten können, ich will die Arbeit nicht mit nach Hause nehmen - und keinem Kunden falsche Hoffnungen machen.
Auch habe ich mich noch nie in einen Kunden verliebt, könnt ich auch gar nicht - was ich aber schon öfter bemerkt habe - als ich noch in meiner "alten Beziehung" war oder Single ... ich hab mir öfter das Gefühl, was mir fehlte vom Kunden geholt - sei es in sexueller Sicht oder auch in gefühlsmässiger Sicht - das geht aber auch nur, wenn es das Gegenüber auch zulässt...
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 631
- Registriert: 13.07.2007, 22:59
- Wohnort: zu Hause
- Ich bin: Keine Angabe
Ich gebe euch ja vollkommen Recht. Ihr kennt die Situationen, habt eure Erfahrungen gemacht und wisst wie man sie klärt.
Ich möchte mich auch auf keinen Fall irgendwie mit den Kerlen solidarisieren. Ich kann hier nur für mich sprechen und versuchte halt nur mich irgendwie in deren Lage zu versetzen, wenn man eine volle Breitseite vor den Bug bekommt und dumm aus der Wäsche guckt, und weiß nicht warum. Wenn die Dame gegenüber das merkt, so kann sie ihm das ja wenigstens sagen. Das sein Verhalten der ganze Grund für ihren verständlichen " ich sage mal Ausraster " war steht ja außer Frage.
@JayR,
ich denke ich kann das was du beschreibst von mir nicht behaupten. Wie schon erwähnt suche ich bei einem SW-Besuch keine Beziehung ( da habe ich eine und das reicht mir aus ).
Außerdem bin ich nie in unmittelbarer Nähe zum Wohnort "zu Gast". So versuche ich die Gefahr jemand Bekanntes zu treffen zu minimieren und habe sozusagen als Nebeneffekt auch mit oben beschriebenen Problem nichts zu tun.
Ich würde mich nicht als Stammkunde von jemandem sehen. Das heißt aber nicht das ich keine Stamm- SW's habe. Da ich ca. 1 - 2 mal pro Quartal weiter weg zu tun habe, finde ich es schön wenn man bei einem Termin weiß was einen erwartet. Ich bin eigentlich jemand der sich nicht immer auf neue Situationen oder Umgebungen einrichten will. Ich bin zufrieden wenn ich weiß wo ich ein paar schöne Momente verbringen kann, egal in welcher Richtung ich unterwegs bin. Es würde mir aber nie einfallen dort ohne Termin und Brieftasche zu erscheinen.
Aber wie gesagt, ich kann nur von mir sprechen und nichts verallgemeinern.
Ich möchte mich auch auf keinen Fall irgendwie mit den Kerlen solidarisieren. Ich kann hier nur für mich sprechen und versuchte halt nur mich irgendwie in deren Lage zu versetzen, wenn man eine volle Breitseite vor den Bug bekommt und dumm aus der Wäsche guckt, und weiß nicht warum. Wenn die Dame gegenüber das merkt, so kann sie ihm das ja wenigstens sagen. Das sein Verhalten der ganze Grund für ihren verständlichen " ich sage mal Ausraster " war steht ja außer Frage.
@JayR,
ich denke ich kann das was du beschreibst von mir nicht behaupten. Wie schon erwähnt suche ich bei einem SW-Besuch keine Beziehung ( da habe ich eine und das reicht mir aus ).
Außerdem bin ich nie in unmittelbarer Nähe zum Wohnort "zu Gast". So versuche ich die Gefahr jemand Bekanntes zu treffen zu minimieren und habe sozusagen als Nebeneffekt auch mit oben beschriebenen Problem nichts zu tun.
Ich würde mich nicht als Stammkunde von jemandem sehen. Das heißt aber nicht das ich keine Stamm- SW's habe. Da ich ca. 1 - 2 mal pro Quartal weiter weg zu tun habe, finde ich es schön wenn man bei einem Termin weiß was einen erwartet. Ich bin eigentlich jemand der sich nicht immer auf neue Situationen oder Umgebungen einrichten will. Ich bin zufrieden wenn ich weiß wo ich ein paar schöne Momente verbringen kann, egal in welcher Richtung ich unterwegs bin. Es würde mir aber nie einfallen dort ohne Termin und Brieftasche zu erscheinen.
Aber wie gesagt, ich kann nur von mir sprechen und nichts verallgemeinern.
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <
-
- meinungsbildend
- Beiträge: 220
- Registriert: 24.12.2006, 20:50
- Wohnort: wien
- Ich bin: Keine Angabe
ich schliesse mich Jason an-auch wenn der Kunde im Fall von Michaela die notwendigsten Grenzen überschritten hat-kann man es halt anders zum Verstehen geben.
Andererseits, ich selbst kann es schwer abgrenzen. Nett sein, küssen, geben von Privatnummer... Gleich am nächsten Abend hat man Einladungen zu dem Fest, zu der Part, usw.
wobei das Geld nebensächlich wird. wie Marc gemerkt hat "Für den Kunden ist es der Sex vom Sexwork. Für uns das Geld". der teufelskreis lässt (mich) grüssen
Andererseits, ich selbst kann es schwer abgrenzen. Nett sein, küssen, geben von Privatnummer... Gleich am nächsten Abend hat man Einladungen zu dem Fest, zu der Part, usw.

"Liebe: ein Handel, wo beide Parteien gewinnen." G. C. Lichtenberg
-
- UserIn
- Beiträge: 35
- Registriert: 09.03.2008, 19:21
- Wohnort: Raum Pfalz
- Ich bin: Keine Angabe
Hochinteressantes Thema welches hier sehr gut ausdiskutiert wird.
Aus meiner Lebenserfahrung mit SW`s ( einmal Ehe, einmal mehrjaehrige Beziehung ) stimme ich den sehr gut ( weil einfuehlsam ) geschriebenen Ausfuehrungen von ETMC voll zu.
Ein Leben mit einer SW ist krass.Aber auch ich sage fuer meine Person-ich wollte und suche keine enge Freundschaft oder mehr mit mit einer " normalen " Frau mehr.SW`s only.
Man hat oft sehr viele Gemeinsamkeiten;welche in privaten gespraechen miteinander entdeckt werden.Das verbindet, besonders im Denken und Fuehlen;Ansichten sind deckungsgleich.Ich selbst habe Erfahrungen und Kontakte im Gewerbe , wechsele aber immer mal wieder die Seite und "spiele" mit einer Frau.
Anmerkungen von RedAmber und Oberelfe bzgl. klarer Ansage von Beginn an und Grenzen ziehen stimme ich ebenfalls zu.Ist nicht immer leicht fuer einen Mann diese zu akzeptieren.Aber essentiell fuer eine dauerhafte und funktionierende Freundschaft und Beziehung.
Dazu gehoert allerdings eine starke Frau welche von Beginn an nach gegenseitigen Sympathiebekundungen Einblicke ins Privatleben gewaehrt und Kontakt zulaesst.Und sie muss durchaus krass die Grenzen aufzeigen, das verkraften und akzeptieren nur sehr wenige maenner.Beispiele wurden ja genannt.
Wir haben zusammen diskutiert, gestritten und geweint.Wussten aber das wir viele Gemeinsamkeiten ( durchaus auch gemeinsame Geschaeftsprojekte ) haben und den gegenseitigen Kontakt wollen, weil wir ihn als angenehm empfinden.Ja die SW ist oft sehr froh vom Geschehen das Tages zu berichten, lustig, verlegen, wuetend...so viele versch. Typ Maenner Kunden gibts....
Und menschliche Naehe und Waere sowie Verstaendnis sind wichtig, Sex dominiert privat nicht.
Essenz der Diskussion:
Fragt euch doch mal wie realistisch die Chancen sind das weibliche SW DEN Typ Mann trifft welcher ideal fuer eine enge Freundschaft und Beziehung passt?!
Auch dieser Umstand erklaert wohl warum viele SW nicht in einer geregelten Beziehung leben.
Meine 2 cents dazu,
Juergen
Aus meiner Lebenserfahrung mit SW`s ( einmal Ehe, einmal mehrjaehrige Beziehung ) stimme ich den sehr gut ( weil einfuehlsam ) geschriebenen Ausfuehrungen von ETMC voll zu.
Ein Leben mit einer SW ist krass.Aber auch ich sage fuer meine Person-ich wollte und suche keine enge Freundschaft oder mehr mit mit einer " normalen " Frau mehr.SW`s only.
Man hat oft sehr viele Gemeinsamkeiten;welche in privaten gespraechen miteinander entdeckt werden.Das verbindet, besonders im Denken und Fuehlen;Ansichten sind deckungsgleich.Ich selbst habe Erfahrungen und Kontakte im Gewerbe , wechsele aber immer mal wieder die Seite und "spiele" mit einer Frau.
Anmerkungen von RedAmber und Oberelfe bzgl. klarer Ansage von Beginn an und Grenzen ziehen stimme ich ebenfalls zu.Ist nicht immer leicht fuer einen Mann diese zu akzeptieren.Aber essentiell fuer eine dauerhafte und funktionierende Freundschaft und Beziehung.
Dazu gehoert allerdings eine starke Frau welche von Beginn an nach gegenseitigen Sympathiebekundungen Einblicke ins Privatleben gewaehrt und Kontakt zulaesst.Und sie muss durchaus krass die Grenzen aufzeigen, das verkraften und akzeptieren nur sehr wenige maenner.Beispiele wurden ja genannt.
Wir haben zusammen diskutiert, gestritten und geweint.Wussten aber das wir viele Gemeinsamkeiten ( durchaus auch gemeinsame Geschaeftsprojekte ) haben und den gegenseitigen Kontakt wollen, weil wir ihn als angenehm empfinden.Ja die SW ist oft sehr froh vom Geschehen das Tages zu berichten, lustig, verlegen, wuetend...so viele versch. Typ Maenner Kunden gibts....
Und menschliche Naehe und Waere sowie Verstaendnis sind wichtig, Sex dominiert privat nicht.
Essenz der Diskussion:
Fragt euch doch mal wie realistisch die Chancen sind das weibliche SW DEN Typ Mann trifft welcher ideal fuer eine enge Freundschaft und Beziehung passt?!
Auch dieser Umstand erklaert wohl warum viele SW nicht in einer geregelten Beziehung leben.
Meine 2 cents dazu,
Juergen
-
- interessiert
- Beiträge: 12
- Registriert: 18.02.2010, 09:53
- Ich bin: Keine Angabe
SexarbeiterIn und Beziehung
Hallo, ich bin neu hier und hoffe das das thema euch interessiert...
ich war 2 1/2 jahre mit einer frau zusammen in die ich sehr verliebt war. die beziehung ist leider an eingen problemen zerbrochen. nach ende der beziehung hab ich mit freunden versucht die gründe für das scheitern zu fnden und dabei tauchten immer mehr hinweise auf das sie nebenbei und heimlich als prosituierte gearbeitet hatte. was mir immer noch nachhängt ist die vermutung das ich das so lange nicht mitbekommen habe... :-(
Kann es wirklich sein das sie es so perfekt 2 1/2 jahre verheimlicht hat???
Kommt sowas häufiger vor?
Hoffe auf eure meinungen!
LG, fuzzy
ich war 2 1/2 jahre mit einer frau zusammen in die ich sehr verliebt war. die beziehung ist leider an eingen problemen zerbrochen. nach ende der beziehung hab ich mit freunden versucht die gründe für das scheitern zu fnden und dabei tauchten immer mehr hinweise auf das sie nebenbei und heimlich als prosituierte gearbeitet hatte. was mir immer noch nachhängt ist die vermutung das ich das so lange nicht mitbekommen habe... :-(
Kann es wirklich sein das sie es so perfekt 2 1/2 jahre verheimlicht hat???
Kommt sowas häufiger vor?
Hoffe auf eure meinungen!
LG, fuzzy
-
- PlatinStern
- Beiträge: 840
- Registriert: 05.11.2009, 22:44
- Wohnort: Wien
- Ich bin: Keine Angabe
Hallo Fuzzy.
Offensichtlich hat sie Dir etwas verheimlicht - was auch immer sie getan hat. Denn sonst müßtest Du Dich ja nicht mit Deinen Freunden über die Gründe der Trennung austauschen, sondern hättest mit ihr gemeinsam die Karten offen auf den Tisch legen können.
Jede SW geht mit ihrem Beruf wohl anders um. Die einen sehr diskret, die anderen sehr offensiv. Im Grunde hast Du die Privatsphäre eines jeden Menschen aber zu akzeptieren, denke ich.
Blanca
Offensichtlich hat sie Dir etwas verheimlicht - was auch immer sie getan hat. Denn sonst müßtest Du Dich ja nicht mit Deinen Freunden über die Gründe der Trennung austauschen, sondern hättest mit ihr gemeinsam die Karten offen auf den Tisch legen können.
Jede SW geht mit ihrem Beruf wohl anders um. Die einen sehr diskret, die anderen sehr offensiv. Im Grunde hast Du die Privatsphäre eines jeden Menschen aber zu akzeptieren, denke ich.
Blanca
-
- interessiert
- Beiträge: 12
- Registriert: 18.02.2010, 09:53
- Ich bin: Keine Angabe
RE: SexarbeiterIn und Beziehung
Hallo blanca,
danke für deine antwort!
Was bedeutet "privatsphäre" in diesem zusammenhang? ist es die beziehung mit partner oder der job dem man heimlich nachgeht?
LG, fuzzy
danke für deine antwort!
Was bedeutet "privatsphäre" in diesem zusammenhang? ist es die beziehung mit partner oder der job dem man heimlich nachgeht?
LG, fuzzy
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18073
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Oder (und für mich eher nachvollziehbarer): Jemand sucht verzweifelt einen Grund - will eine Antwort - da "hat einfach nicht gepasst" es ja nicht sein kann.... Wenn wer Schuld ist, kann man mit Enttäuschungen leichter umgehen.... Und dann sucht bzw. konstruiert man... mit den Freunden... - was gibt es da noch zu suchen? Beziehung beendet - lass es dabei - muss wirklich wer/was schuld sein? Lernen wirst daraus nicht können. Selbst wenn Du im Unklaren gelassen worden bist, kannst daraus nur schließen: Deine PartnerIn hat Dir nicht genug vertraut oder hielt Dich nicht für verständnisvoll genug oder was auch immer. Setze eher da an! Nicht "Hinweise suchen" wenn es zu spät ist. Eher in der Partnerschaft genug Respekt und Freiraum einbringen damit es passt - und wenn es nicht passt, damit leben.Blanca hat geschrieben:Denn sonst müßtest Du Dich ja nicht mit Deinen Freunden über die Gründe der Trennung austauschen, sondern hättest mit ihr gemeinsam die Karten offen auf den Tisch legen können.
Keine Ahnung ob das was ich vermute die richtige Version ist - um ehrlich zu sein, glaube ich nicht wirklich, dass wir hierfür (Expartner von glaublicher (!) SW fühlt sich betrogen) die richtigen GesprächspartnerInnen sind.
christian