LokalNachrichten: FREIBURG & BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD
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Werbeportal und Freier-Forum aus Zürich
Habe oben das Bildchen vom Sexworker-Ausweis noch eingefügt und stelle gerade fest, dass der Herausgeber aus Zürich http://6profi.com incl. Freier-Forum im selben Dreiländer-Gebiet unterwegs ist wie wir.
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Re: Werbeportal und Freier-Forum aus Zürich
Dahinter steckt ein grosser Betreiber (Globe Zürich, Pascha VS etc)Marc of Frankfurt hat geschrieben:dass der Herausgeber aus Zürich http://6profi.com incl. Freier-Forum im selben Dreiländer-Gebiet unterwegs ist wie wir.
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RE: Länderberichte SCHWEIZ:
Minderjährige Prostituierte: Kantone drängen Bund zum Handeln
Von Maurice Thiriet.
Wenn sich 16- bis 18-jährige Mädchen prostituieren, kommen ihre Freier in der Schweiz straflos davon.
Der 39-jährige Claude M., Betreiber der Zürcher Begleitagentur Teeny-Escort, wirbt mit den «jüngsten Callgirls der Welt» und mahnt seine Kunden auf der Homepage: «Wir möchten Sie bitten, den Teenagern Sorge zu halten und dafür zu sorgen, dass ihnen ihr Nebenjob auch in Zukunft Freude bereitet.» Was der Normalbürger als zynischen Witz auffassen muss, ist ernst gemeint. Die Escort-Agentur hat sich auf eine problematische Nische spezialisiert. Sie verkauft Sex ausschliesslich mit Mädchen zwischen 16 und 21 Jahren. Ausländische Kunden, die vom andernorts geläufigen Schutzalter von 18 Jahren ausgehen, weist man auf die rechtliche Situation hin: «Das gesetzliche Mindestalter von Callgirls beträgt in der Schweiz 16 Jahre.» Der Internetauftritt ist kein blosser Lockvogel. Auf telefonische Nachfrage des TA bestätigt Teeny-Escort «ständig eine oder zwei unter 18-Jährige zur Verfügung» zu haben. Die Nachfrage sei seit Jahren konstant. «Etwa jede zwanzigste Anfrage betrifft ein minderjähriges Escort-Girl», sagt Claude M.
Genf und Zürich betroffen
Dass sich in der Schweiz 16- bis 18-Jährige straflos prostituieren dürfen, liegt am Sexualstrafgesetz, das die sexuelle Mündigkeit von über 16-Jährigen gewährleistet. Dies führt dazu, dass bei einvernehmlichem Sex gegen Geld weder die minderjährigen Prostituierten noch deren Kunden zu bestrafen sind. Doch damit wollen sich die Kantone nicht mehr länger abfinden.
Diese Woche installiert Genf definitiv ein partielles Prostitutionsverbot für Minderjährige, und Bern zieht im Rahmen eines neuen Prostitutionsgesetzes ebenfalls die Erhöhung des Schutzalters von Prostituierten auf 18 Jahre in Betracht. Das sei nötig, sagt CVP-Nationalrat Luc Barthassat. Er ist die treibende Kraft hinter den Anstrengungen, die Teenie-Prostitution auf nationaler Ebene zu verbieten. «Es ist ein Problem, besonders in Genf und Zürich. Aus Polizeikreisen sagt man mir, dass sich in der Schwulenszene und unter afrikanischen Prostituierten vermehrt Minderjährige finden.»
Bundesrat: «Keine Rechtslücke»
Bereits 2008 hatte Barthassat in einer Motion auf Bundesebene ein solches Verbot verlangt. Der Bundesrat war dagegen. Wer Unmündige der Prostitution zuführe oder unmündige Abhängige sexuell missbrauche, könne bereits jetzt bestraft werden. Deshalb sei «entgegen der Auffassung des Motionärs nicht von einer Rechtslücke auszugehen», schrieb der Bundesrat in seiner Antwort auf den Vorstoss. Auch der Nationalrat liess Barthassat abblitzen. Er nahm jedoch den Vorschlag von SP-Politikerin Margret Kiener Nellen an, nachdem die Freier von Minderjährigen bestraft werden können.
Das zumindest wird früher oder später wohl unausweichlich werden. Denn der Bundesrat muss über die Unterzeichnung der «Europaratskonvention zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung» entscheiden. Diese sieht ebenfalls eine Bestrafung von profitierenden Drittparteien, sprich der Freier und Zuhälter von minderjährigen Prostituierten, vor.
Ein Entscheid Ende 2010
Wie TA-Recherchen ergaben, sprachen sich in der Anhörung im Vorfeld des Entscheids sämtliche Kantone für die Unterzeichnung der Konvention aus. Die gesetzlichen Grundlagen zum Schutz Minderjähriger im Bereich Kinderpornografie und sexueller Missbrauch im Internet seien über weite Strecken bereits vorhanden. Auch die «Strafbarerklärung der Inanspruchnahme sexueller Dienste von 16- bis 18-Jährigen gegen Geld oder sonstige Vergütungen», sei ohne grossen Aufwand im Sexualstrafrecht zu integrieren, schreibt etwa der Kanton Zürich.
Das Bundesamt für Justiz hält sich derweil bedeckt. «Die Departementsvorsteherin wird in nächster Zeit über das weitere Vorgehen entscheiden», sagt Ernst Gnägi, Leiter Internationales Strafrecht. Barthassat rechnet mit einem Entscheid Ende 2010. Wie dieser aussieht, ist offen.
Weiterhin Minderjährige im Angebot
Trotz des Drucks der Kantone zweifelt die Stiftung Kinderschutz Schweiz daran, dass der Bundesrat die Europaratskonvention vollständig umsetzt. «Frühere Beispiele zeigen, dass die Schweiz bei Ratifizierungen immer wieder Vorbehalte macht. Ich befürchte, das könnte insbesondere auch das Prostitutionsverbot für 16- bis 18-Jährige betreffen», sagt Ronja Tschümperlin von der Stiftung Kinderschutz Schweiz.
Teeny-Escort wird derweil weiterhin Minderjährige beschäftigen. «Wir halten uns streng an den legalen Rahmen und klären das Alter der Mädchen sehr genau ab. Sollte das Gesetz geändert werden, würden wir eben nur noch mit über 18-Jährigen arbeiten», sagt Claude M. Bis dahin bietet er im Internet weiterhin Minderjährige an. Wie zum Beispiel die 17-jährige Laila Weber*, für deren «seelisches Wohlergehen» er nach eigenen Angaben durch «konstante und intensive Betreuung sorgt».
* Pseudonym
Genf verbietet Prostitution von Minderjährigen teilweise
Teenager können sich nach nationalem Gesetz ab 16 Jahren straflos prostituieren, solange sie das freiwillig tun. Auch deren Freier gehen straflos aus. Das Strafgesetzbuch stellt unter Artikel 195 lediglich die klassische Zuhälterei unter Strafe. Strafbar macht sich demnach, wer «eine unmündige Person der Prostitution zuführt».
Der Kanton Genf hat nun ein Gesetz erlassen, das die Prostitution von 16- bis 18-Jährigen teilweise verbietet. Im Prostitutionsgesetz vom 23. Dezember 2009 werden Betreiber von Sex-Salons und Escort-Diensten in die Pflicht genommen.
Sie haben dafür zu sorgen, dass keine Minderjährigen in ihren Salons oder Diensten arbeiten, auch dann nicht, wenn sich diese freiwillig auf eine Stelle bewerben.
Auf dem Strassenstrich sind 16-Jährige nach dem neuen Prostitutionsgesetz nach wie vor frei, sich zu prostitieren, ebenso im privaten Rahmen. Nach dem Kanton Genf ist auch der Kanton Bern im Begriff, ein Prostitutionsgesetz zu schaffen, das das Milieutreiben besser regeln soll. Wie Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) vor rund zwei Wochen in einer Fragestunde im Kantonsparlament sagte, wird derzeit ein Prostitutionsverbot für Minderjährige geprüft. 2009 habe die Polizei auf Berner Kantonsgebiet insgesamt vier minderjährige Prostituierte aufgegriffen.
Tages-Anzeiger vom 08.02.2010
Gibts da nicht so etwas wie "selbstbestimmte Sexualität"ab 16? Warum müssen sich "Moralisten" immer aufspielen, ihre Moralvorstellungen durchzusetzen?
Und dann ausgerechnet Sexarbeit relativ schutzlos auf der Strasse / Escorts zulassen, Super.
Deutschlan ist da seit November 2008 rückständiger als das "Schutzalter" auf 18 angehoben wurde.
Und die verantwortlichen glauben doch nicht im Ernst, dass dadurch Sexarbeit vo 16-18jährigen verhindert wird. Verbotenes ist doch erst Recht interessant!
Von Maurice Thiriet.
Wenn sich 16- bis 18-jährige Mädchen prostituieren, kommen ihre Freier in der Schweiz straflos davon.
Der 39-jährige Claude M., Betreiber der Zürcher Begleitagentur Teeny-Escort, wirbt mit den «jüngsten Callgirls der Welt» und mahnt seine Kunden auf der Homepage: «Wir möchten Sie bitten, den Teenagern Sorge zu halten und dafür zu sorgen, dass ihnen ihr Nebenjob auch in Zukunft Freude bereitet.» Was der Normalbürger als zynischen Witz auffassen muss, ist ernst gemeint. Die Escort-Agentur hat sich auf eine problematische Nische spezialisiert. Sie verkauft Sex ausschliesslich mit Mädchen zwischen 16 und 21 Jahren. Ausländische Kunden, die vom andernorts geläufigen Schutzalter von 18 Jahren ausgehen, weist man auf die rechtliche Situation hin: «Das gesetzliche Mindestalter von Callgirls beträgt in der Schweiz 16 Jahre.» Der Internetauftritt ist kein blosser Lockvogel. Auf telefonische Nachfrage des TA bestätigt Teeny-Escort «ständig eine oder zwei unter 18-Jährige zur Verfügung» zu haben. Die Nachfrage sei seit Jahren konstant. «Etwa jede zwanzigste Anfrage betrifft ein minderjähriges Escort-Girl», sagt Claude M.
Genf und Zürich betroffen
Dass sich in der Schweiz 16- bis 18-Jährige straflos prostituieren dürfen, liegt am Sexualstrafgesetz, das die sexuelle Mündigkeit von über 16-Jährigen gewährleistet. Dies führt dazu, dass bei einvernehmlichem Sex gegen Geld weder die minderjährigen Prostituierten noch deren Kunden zu bestrafen sind. Doch damit wollen sich die Kantone nicht mehr länger abfinden.
Diese Woche installiert Genf definitiv ein partielles Prostitutionsverbot für Minderjährige, und Bern zieht im Rahmen eines neuen Prostitutionsgesetzes ebenfalls die Erhöhung des Schutzalters von Prostituierten auf 18 Jahre in Betracht. Das sei nötig, sagt CVP-Nationalrat Luc Barthassat. Er ist die treibende Kraft hinter den Anstrengungen, die Teenie-Prostitution auf nationaler Ebene zu verbieten. «Es ist ein Problem, besonders in Genf und Zürich. Aus Polizeikreisen sagt man mir, dass sich in der Schwulenszene und unter afrikanischen Prostituierten vermehrt Minderjährige finden.»
Bundesrat: «Keine Rechtslücke»
Bereits 2008 hatte Barthassat in einer Motion auf Bundesebene ein solches Verbot verlangt. Der Bundesrat war dagegen. Wer Unmündige der Prostitution zuführe oder unmündige Abhängige sexuell missbrauche, könne bereits jetzt bestraft werden. Deshalb sei «entgegen der Auffassung des Motionärs nicht von einer Rechtslücke auszugehen», schrieb der Bundesrat in seiner Antwort auf den Vorstoss. Auch der Nationalrat liess Barthassat abblitzen. Er nahm jedoch den Vorschlag von SP-Politikerin Margret Kiener Nellen an, nachdem die Freier von Minderjährigen bestraft werden können.
Das zumindest wird früher oder später wohl unausweichlich werden. Denn der Bundesrat muss über die Unterzeichnung der «Europaratskonvention zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung» entscheiden. Diese sieht ebenfalls eine Bestrafung von profitierenden Drittparteien, sprich der Freier und Zuhälter von minderjährigen Prostituierten, vor.
Ein Entscheid Ende 2010
Wie TA-Recherchen ergaben, sprachen sich in der Anhörung im Vorfeld des Entscheids sämtliche Kantone für die Unterzeichnung der Konvention aus. Die gesetzlichen Grundlagen zum Schutz Minderjähriger im Bereich Kinderpornografie und sexueller Missbrauch im Internet seien über weite Strecken bereits vorhanden. Auch die «Strafbarerklärung der Inanspruchnahme sexueller Dienste von 16- bis 18-Jährigen gegen Geld oder sonstige Vergütungen», sei ohne grossen Aufwand im Sexualstrafrecht zu integrieren, schreibt etwa der Kanton Zürich.
Das Bundesamt für Justiz hält sich derweil bedeckt. «Die Departementsvorsteherin wird in nächster Zeit über das weitere Vorgehen entscheiden», sagt Ernst Gnägi, Leiter Internationales Strafrecht. Barthassat rechnet mit einem Entscheid Ende 2010. Wie dieser aussieht, ist offen.
Weiterhin Minderjährige im Angebot
Trotz des Drucks der Kantone zweifelt die Stiftung Kinderschutz Schweiz daran, dass der Bundesrat die Europaratskonvention vollständig umsetzt. «Frühere Beispiele zeigen, dass die Schweiz bei Ratifizierungen immer wieder Vorbehalte macht. Ich befürchte, das könnte insbesondere auch das Prostitutionsverbot für 16- bis 18-Jährige betreffen», sagt Ronja Tschümperlin von der Stiftung Kinderschutz Schweiz.
Teeny-Escort wird derweil weiterhin Minderjährige beschäftigen. «Wir halten uns streng an den legalen Rahmen und klären das Alter der Mädchen sehr genau ab. Sollte das Gesetz geändert werden, würden wir eben nur noch mit über 18-Jährigen arbeiten», sagt Claude M. Bis dahin bietet er im Internet weiterhin Minderjährige an. Wie zum Beispiel die 17-jährige Laila Weber*, für deren «seelisches Wohlergehen» er nach eigenen Angaben durch «konstante und intensive Betreuung sorgt».
* Pseudonym
Genf verbietet Prostitution von Minderjährigen teilweise
Teenager können sich nach nationalem Gesetz ab 16 Jahren straflos prostituieren, solange sie das freiwillig tun. Auch deren Freier gehen straflos aus. Das Strafgesetzbuch stellt unter Artikel 195 lediglich die klassische Zuhälterei unter Strafe. Strafbar macht sich demnach, wer «eine unmündige Person der Prostitution zuführt».
Der Kanton Genf hat nun ein Gesetz erlassen, das die Prostitution von 16- bis 18-Jährigen teilweise verbietet. Im Prostitutionsgesetz vom 23. Dezember 2009 werden Betreiber von Sex-Salons und Escort-Diensten in die Pflicht genommen.
Sie haben dafür zu sorgen, dass keine Minderjährigen in ihren Salons oder Diensten arbeiten, auch dann nicht, wenn sich diese freiwillig auf eine Stelle bewerben.
Auf dem Strassenstrich sind 16-Jährige nach dem neuen Prostitutionsgesetz nach wie vor frei, sich zu prostitieren, ebenso im privaten Rahmen. Nach dem Kanton Genf ist auch der Kanton Bern im Begriff, ein Prostitutionsgesetz zu schaffen, das das Milieutreiben besser regeln soll. Wie Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (FDP) vor rund zwei Wochen in einer Fragestunde im Kantonsparlament sagte, wird derzeit ein Prostitutionsverbot für Minderjährige geprüft. 2009 habe die Polizei auf Berner Kantonsgebiet insgesamt vier minderjährige Prostituierte aufgegriffen.
Tages-Anzeiger vom 08.02.2010
Gibts da nicht so etwas wie "selbstbestimmte Sexualität"ab 16? Warum müssen sich "Moralisten" immer aufspielen, ihre Moralvorstellungen durchzusetzen?
Und dann ausgerechnet Sexarbeit relativ schutzlos auf der Strasse / Escorts zulassen, Super.
Deutschlan ist da seit November 2008 rückständiger als das "Schutzalter" auf 18 angehoben wurde.
Und die verantwortlichen glauben doch nicht im Ernst, dass dadurch Sexarbeit vo 16-18jährigen verhindert wird. Verbotenes ist doch erst Recht interessant!
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10.2.2010
Dank strengen Regeln weniger illegale Prostituierte
Mehr Aufwand, bessere Kontrolle: die positive Bilanz der Behörden, seit im Sexgewerbe die Melderegeln verschärft wurden.
Jeden Monat legen etwa 37 osteuropäische Prostituierte bei der Fremdenpolizei der Stadt Bern ihre Karten auf den Tisch. Mit Businessplan, Mietvertrag, AHV-Ausweis, Anmeldung bei der Steuerverwaltung und anderen Unterlagen müssen sie beweisen, dass sie selbstständig erwerbend sind. Nur dann erhalten sie eine Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung. «Seit letzten Oktober die Bewilligungspraxis verschärft wurde, haben wir bei Kontrollen keine illegalen Prostituierten mehr angetroffen», zieht Fremdenpolizeichef Alexander Ott positive Bilanz.
Kontrolle fördert Vertrauen
Auch Florian Düblin, Leiter des kantonalen Migrationsdienstes, ist mit der neuen Regelung zufrieden. Das Amt ist für Gesuche aus Gemeinden zuständig, die über keine eigene Fremdenpolizei verfügen. Die neue Praxis sei gut angelaufen, bedeute jedoch einen grossen Mehraufwand für seine Mitarbeiterinnen, so Düblin. Diese führen mit jeder Gesuchstellerin ein etwa einstündiges Gespräch und überprüfen die mitgebrachten Unterlagen. Ein Aufwand, der sich laut Düblin lohnt: «Zwischen unseren Mitarbeiterinnen und den Frauen entsteht ein Vertrauensverhältnis. Auch haben wir mittlerweile einen besseren Überblick über das Rotlichtmilieu.»
«Weniger Illegale»
Seit letztem Oktober gingen beim Kanton 117 Gesuche von osteuropäischen Prostituierten ein. Laut Florian Düblin wurden 55 davon abgelehnt, weil sie den neuen Meldekritierien nicht entsprochen hätten. Von den restlichen 62 Gesuchen wurden 36 bewilligt. Seit Anfang Jahr lehnte der Kanton 15 der 30 eingereichten Gesuch ab. Beschwerden gegen negative Entscheide sind laut Düblin noch keine eingegangen. Bei Kontrollen im restlichen Kantonsgebiet habe die Kantonspolizei seit letztem Oktober wesentlich weniger illegale Prostituierte aufgegriffen, so Düblin. Verlässliche Zahlen kann er derzeit keine nennen.
Xenia kritisiert Behörden
Die verschärften Melderegeln für osteuropäische Prostituierte gelten im Kanton Bern seit fünf Monaten. Damit wollen die Behörden die Frauen vor Gewalt und Ausbeutung schützen. Bei den Betroffenen, den Bordellbetreibern und bei Xenia, der Beratungsstelle für Prostituierte, löste die Regeländerung jedoch Entrüstung und Bedenken aus. Die neue Praxis sei «katastrophal» und dränge die Frauen in die Illegalität, erklärte die Beratungsstelle.
Heute ist Xenias Kritik zwar etwas leiser geworden, aber nicht verstummt. Der beträchtliche administrative Aufwand lasse die Frauen in Kantone mit liberalerer Praxis ausweichen, sagt Jacqueline Suter. Prostituierte, die vor Oktober 2009 noch legal im Kanton Bern arbeiten konnten, reisten nun ein und stellten fest, dass sie plötzlich illegal seien. «Für viele der Frauen hat sich die Situation verschlechtert.»
Die verschärfte Bewilligungspraxis hat auch Xenia Mehraufwand gebracht. «Wir sind dabei, unsere Beratung an die neuen Regeln anzupassen», so Suter. Dies sei kein Leichtes, weil die nötigen Unterlagen von Fall zu Fall variierten. So verlange die städtische Fremdenpolizei einen Kontoauszug, beim Kanton ist sei dies nicht nötig. Frepo-Chef Ott dazu: «So wollen wir sichergehen, dass die Frauen nicht von der Fürsorge abhängig sind.»
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/17103269
Dank strengen Regeln weniger illegale Prostituierte
Mehr Aufwand, bessere Kontrolle: die positive Bilanz der Behörden, seit im Sexgewerbe die Melderegeln verschärft wurden.
Jeden Monat legen etwa 37 osteuropäische Prostituierte bei der Fremdenpolizei der Stadt Bern ihre Karten auf den Tisch. Mit Businessplan, Mietvertrag, AHV-Ausweis, Anmeldung bei der Steuerverwaltung und anderen Unterlagen müssen sie beweisen, dass sie selbstständig erwerbend sind. Nur dann erhalten sie eine Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung. «Seit letzten Oktober die Bewilligungspraxis verschärft wurde, haben wir bei Kontrollen keine illegalen Prostituierten mehr angetroffen», zieht Fremdenpolizeichef Alexander Ott positive Bilanz.
Kontrolle fördert Vertrauen
Auch Florian Düblin, Leiter des kantonalen Migrationsdienstes, ist mit der neuen Regelung zufrieden. Das Amt ist für Gesuche aus Gemeinden zuständig, die über keine eigene Fremdenpolizei verfügen. Die neue Praxis sei gut angelaufen, bedeute jedoch einen grossen Mehraufwand für seine Mitarbeiterinnen, so Düblin. Diese führen mit jeder Gesuchstellerin ein etwa einstündiges Gespräch und überprüfen die mitgebrachten Unterlagen. Ein Aufwand, der sich laut Düblin lohnt: «Zwischen unseren Mitarbeiterinnen und den Frauen entsteht ein Vertrauensverhältnis. Auch haben wir mittlerweile einen besseren Überblick über das Rotlichtmilieu.»
«Weniger Illegale»
Seit letztem Oktober gingen beim Kanton 117 Gesuche von osteuropäischen Prostituierten ein. Laut Florian Düblin wurden 55 davon abgelehnt, weil sie den neuen Meldekritierien nicht entsprochen hätten. Von den restlichen 62 Gesuchen wurden 36 bewilligt. Seit Anfang Jahr lehnte der Kanton 15 der 30 eingereichten Gesuch ab. Beschwerden gegen negative Entscheide sind laut Düblin noch keine eingegangen. Bei Kontrollen im restlichen Kantonsgebiet habe die Kantonspolizei seit letztem Oktober wesentlich weniger illegale Prostituierte aufgegriffen, so Düblin. Verlässliche Zahlen kann er derzeit keine nennen.
Xenia kritisiert Behörden
Die verschärften Melderegeln für osteuropäische Prostituierte gelten im Kanton Bern seit fünf Monaten. Damit wollen die Behörden die Frauen vor Gewalt und Ausbeutung schützen. Bei den Betroffenen, den Bordellbetreibern und bei Xenia, der Beratungsstelle für Prostituierte, löste die Regeländerung jedoch Entrüstung und Bedenken aus. Die neue Praxis sei «katastrophal» und dränge die Frauen in die Illegalität, erklärte die Beratungsstelle.
Heute ist Xenias Kritik zwar etwas leiser geworden, aber nicht verstummt. Der beträchtliche administrative Aufwand lasse die Frauen in Kantone mit liberalerer Praxis ausweichen, sagt Jacqueline Suter. Prostituierte, die vor Oktober 2009 noch legal im Kanton Bern arbeiten konnten, reisten nun ein und stellten fest, dass sie plötzlich illegal seien. «Für viele der Frauen hat sich die Situation verschlechtert.»
Die verschärfte Bewilligungspraxis hat auch Xenia Mehraufwand gebracht. «Wir sind dabei, unsere Beratung an die neuen Regeln anzupassen», so Suter. Dies sei kein Leichtes, weil die nötigen Unterlagen von Fall zu Fall variierten. So verlange die städtische Fremdenpolizei einen Kontoauszug, beim Kanton ist sei dies nicht nötig. Frepo-Chef Ott dazu: «So wollen wir sichergehen, dass die Frauen nicht von der Fürsorge abhängig sind.»
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/17103269
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.
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Fortsetzung
Prostituierte arbeiten jetzt mit Businessplan
Von Peter Steiger.
Aktualisiert am 10.02.2010 9 Kommentare
Im früheren Motel an der Lyssstrasse bei Münchenbuchsee ist wieder Betrieb eingekehrt – der selbe wie früher: Sex. Der Zweck ist der gleiche, das Geschäftsmodell anders: Die Frauen arbeiten nun als freischaffende Unternehmerinnen.
Der ehemalige Club 3000 bei Münchenbuchsee war im März nach einer Razzia geschlossen worden.
Bild: Urs Baumann
Ermittlungen sind bald abgeschlossen
Die Behörden schlossen im vergangenen Frühling den Club 3000, weil sie vermuteten, dass die beiden Betreiber Gesetze verletzt hatten. Unter anderem warf die Justiz dem Paar vor, Prostitution gefördert und gegen das Ausländergesetz verstossen zu haben. Die beiden unterhielten überdies in Einigen am Thunersee einen ähnlichen Betrieb, den Club 3001.
Zuständig für die Strafverfolgung ist das kantonale Untersuchungsrichteramt für Wirtschafts- und Drogenkriminalität. Gemäss Auskunft dieser Behörde waren die beiden Angeschuldigten rund eine Woche lang in Haft. Die Ermittlungen werden demnächst abgeschlossen.
Bis Ende März 2009 war hier der Club 3000 einquartiert. Nach einer Razzia verhaftete die Polizei das Betreiberehepaar und schlossen die Behörden das Etablissement (siehe Kasten). Nach einer halbjährigen Pause arbeiten seit Oktober im heruntergekommenen Motel nun wieder Prostituierte. Unter dem Namen «Paradiso» bieten zwischen sechs und zwölf Frauen ihre Dienste an. Sie kommen vorwiegend aus Osteuropa.
Das Sexgewerbe ist nun allerdings anders organisiert als unter den früheren Betreibern. Das Statthalteramt Seeland in Aarberg hat die gastgewerbliche Bewilligung erteilt und kennt das neue Geschäftsmodell. Zum Verwaltungskreis Seeland gehört das «Paradiso», weil es zwar nahe bei Münchenbuchsee, aber auf dem Gebiet der Gemeinde Rapperswil liegt.
«Marktübliche Mieten»
Im ehemaligen Club 3000 waren die Sexarbeiterinnen angestellt. Jetzt sind sie freischaffend. Das «Paradiso» unterhält eine Kontaktbar und vermietet den Frauen die Räume. Der Betreiber darf bloss «marktübliche Preise» verlangen, wie die stellvertretende Regierungsstatthalterin Franziska Steck sagt.
Die selbstständigen Sexworkerinnen müssen sich bei der Gemeinde Rapperswil anmelden. «Sie haben einen Businessplan vorzulegen», erklärt Gemeindepräsidentin Christine Jakob (SVP). Wie in anderen Geschäftsbereichen sollen die Einnahmen die Ausgaben übersteigen. Die Geschäftspläne gehen an den Migrationsdienst des Kantons Bern. Dieser kontrolliert, ob die ausländerrechtlichen Bestimmungen eingehalten sind – und ob die Frauen ihren Businessplan richtig berechnet haben.
Die Gemeinde Rapperswil muss überprüfen, ob im «Paradiso» die Vorschriften eingehalten werden, die Bestimmungen des Gastwirtschaftsgesetzes etwa. «Die Polizei und ich werden das Lokal jährlich ein- bis zweimal kontrollieren», sagt Gemeindepräsidentin Jakob. Bei diesen Visiten sind medizinische Untersuchungen kein Thema. Prostitution ist ab 16 Jahren legal. Obligatorische Gesundheitskontrollen gibt es nicht.
Das Statthalteramt in Aarberg bewilligte das Lokal unter der Bedingung, dass Xenia, die Beratungsstelle für Frauen aus dem Sexgewerbe, Zugang zum «Paradiso» hat. «Wir werden den Betrieb nächstens besuchen», erklärt Xenia-Mitarbeiterin Jacqueline Suter.»
Unauffindbarer Wirt
Ein Gastwirtschaftsbetrieb mit angegliedertem Sexgewerbe: alles legal, alles unter Kontrolle. Stutzig macht bloss, dass der Wirt des «Paradiso» nicht aufzufinden ist. Die Redaktion kennt seinen Namen. Unter der bei der Gemeinde Rapperswil deponierten Könizer Adresse ist er nicht zu finden. Ein Telefoneintrag fehlt ebenso. Die einzigen Spuren sind gelöschte Handelsregistereinträge.
(Berner Zeitung)
Erstellt: 09.02.2010
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/12884616
Von Peter Steiger.
Aktualisiert am 10.02.2010 9 Kommentare
Im früheren Motel an der Lyssstrasse bei Münchenbuchsee ist wieder Betrieb eingekehrt – der selbe wie früher: Sex. Der Zweck ist der gleiche, das Geschäftsmodell anders: Die Frauen arbeiten nun als freischaffende Unternehmerinnen.
Der ehemalige Club 3000 bei Münchenbuchsee war im März nach einer Razzia geschlossen worden.
Bild: Urs Baumann
Ermittlungen sind bald abgeschlossen
Die Behörden schlossen im vergangenen Frühling den Club 3000, weil sie vermuteten, dass die beiden Betreiber Gesetze verletzt hatten. Unter anderem warf die Justiz dem Paar vor, Prostitution gefördert und gegen das Ausländergesetz verstossen zu haben. Die beiden unterhielten überdies in Einigen am Thunersee einen ähnlichen Betrieb, den Club 3001.
Zuständig für die Strafverfolgung ist das kantonale Untersuchungsrichteramt für Wirtschafts- und Drogenkriminalität. Gemäss Auskunft dieser Behörde waren die beiden Angeschuldigten rund eine Woche lang in Haft. Die Ermittlungen werden demnächst abgeschlossen.
Bis Ende März 2009 war hier der Club 3000 einquartiert. Nach einer Razzia verhaftete die Polizei das Betreiberehepaar und schlossen die Behörden das Etablissement (siehe Kasten). Nach einer halbjährigen Pause arbeiten seit Oktober im heruntergekommenen Motel nun wieder Prostituierte. Unter dem Namen «Paradiso» bieten zwischen sechs und zwölf Frauen ihre Dienste an. Sie kommen vorwiegend aus Osteuropa.
Das Sexgewerbe ist nun allerdings anders organisiert als unter den früheren Betreibern. Das Statthalteramt Seeland in Aarberg hat die gastgewerbliche Bewilligung erteilt und kennt das neue Geschäftsmodell. Zum Verwaltungskreis Seeland gehört das «Paradiso», weil es zwar nahe bei Münchenbuchsee, aber auf dem Gebiet der Gemeinde Rapperswil liegt.
«Marktübliche Mieten»
Im ehemaligen Club 3000 waren die Sexarbeiterinnen angestellt. Jetzt sind sie freischaffend. Das «Paradiso» unterhält eine Kontaktbar und vermietet den Frauen die Räume. Der Betreiber darf bloss «marktübliche Preise» verlangen, wie die stellvertretende Regierungsstatthalterin Franziska Steck sagt.
Die selbstständigen Sexworkerinnen müssen sich bei der Gemeinde Rapperswil anmelden. «Sie haben einen Businessplan vorzulegen», erklärt Gemeindepräsidentin Christine Jakob (SVP). Wie in anderen Geschäftsbereichen sollen die Einnahmen die Ausgaben übersteigen. Die Geschäftspläne gehen an den Migrationsdienst des Kantons Bern. Dieser kontrolliert, ob die ausländerrechtlichen Bestimmungen eingehalten sind – und ob die Frauen ihren Businessplan richtig berechnet haben.
Die Gemeinde Rapperswil muss überprüfen, ob im «Paradiso» die Vorschriften eingehalten werden, die Bestimmungen des Gastwirtschaftsgesetzes etwa. «Die Polizei und ich werden das Lokal jährlich ein- bis zweimal kontrollieren», sagt Gemeindepräsidentin Jakob. Bei diesen Visiten sind medizinische Untersuchungen kein Thema. Prostitution ist ab 16 Jahren legal. Obligatorische Gesundheitskontrollen gibt es nicht.
Das Statthalteramt in Aarberg bewilligte das Lokal unter der Bedingung, dass Xenia, die Beratungsstelle für Frauen aus dem Sexgewerbe, Zugang zum «Paradiso» hat. «Wir werden den Betrieb nächstens besuchen», erklärt Xenia-Mitarbeiterin Jacqueline Suter.»
Unauffindbarer Wirt
Ein Gastwirtschaftsbetrieb mit angegliedertem Sexgewerbe: alles legal, alles unter Kontrolle. Stutzig macht bloss, dass der Wirt des «Paradiso» nicht aufzufinden ist. Die Redaktion kennt seinen Namen. Unter der bei der Gemeinde Rapperswil deponierten Könizer Adresse ist er nicht zu finden. Ein Telefoneintrag fehlt ebenso. Die einzigen Spuren sind gelöschte Handelsregistereinträge.
(Berner Zeitung)
Erstellt: 09.02.2010
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/12884616
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"Die Schweiz wäscht in Geldsachen weißer"
Der Freund von Sexarbeiterin Grisélidis Réal, der Ökonom und Ex-UN Sonderbotschafter Welternährung, Armutsbekämpfung, der Soziologe Prof. Dr. Jean Ziegler, Genf sagt:
"Der schweizerische Finanzplatz lebt von der Hehlerei, seit Urzeiten"
http://www.blick.ch/news/ausland/jean-z ... her-139924
Mutige Worte.
Soweit zur Doppelmoral im Finanzsektor ;-)
.
"Der schweizerische Finanzplatz lebt von der Hehlerei, seit Urzeiten"
http://www.blick.ch/news/ausland/jean-z ... her-139924
Mutige Worte.
Soweit zur Doppelmoral im Finanzsektor ;-)
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18.2.2010
Prostituierte erlernen Umgang mit Defibrillatoren
Bordellbetreiber in der Region Lugano meinen, die Elektroschockbehandlung zur Reanimation der Kundenherzen sei notwendig, da so viele ältere Kunden ihre Dienste in Anspruch nähmen.
Das jüngste Opfer ist ein Rentner, bei dem man dachte, er habe mithilfe der Anti-Potenz-Medikationen seinen Spaß. Sein Tod folgte einer Reihe von Vorfällen in der Region, manche von ihnen tödlich, in welchen Bordellkunden Herzinfarkte erlitten.
Der Besitzer eines Sex-Clubs sagte: „Wenn uns Kunden wegsterben, ist das nicht gerade gute Werbung“. (...)
Ansässige Gesundheitsexperten sollen die Pläne befürworten, in Sex-Clubs und Bordellen Defibrillatoren bereitzustellen.
Defibrillatoren versetzen dem Herzen einen kontrollierten Elektroschock, um einen normalen Herzschlag wiederherzustellen, nachdem das Herz aussetzte.
Gemäß der British Heart Foundation: „Moderne Defibrillatoren sind in der Anwendung auch durch Laien zunehmend schnell und einfach anwendbar, was den Unterschied zwischen Tod und Leben bedeuten kann.“
http://hpd.de/node/8862
Originalartikel
18.2.2010
Swiss prostitutes trained to use defibrillators in brothels to prevent clients dying
Swiss prostitutes are being trained to use defibrillators to prevent clients with heart problems from dying on them, it has emerged
Brothel owners in the Lugano area say electric shock treatment to restart customer's hearts is needed because so many elderly customers are using their services.
The most recent victim was a pensioner, thought to be having fun with the help of anti-impotence medication.
His death followed a series of other incidents, some fatal, in which heart attacks have claimed brothel customers in the area.
The owner of one sex club said: "Having customers die on us isn't exactly good publicity".
There are now 38 sex clubs and brothel in the Lugano area. And more are planned, according to Italian daily, Corriere della Sera, in order to accommodate the thousands of customers who pour over the boarder from Italy, where brothels are illegal. Around 80 per cent of the men who pay for sex in the area are thought to be Italian.
The sex trade in the pretty, lakeside Swiss town is also being fuelled by prostitutes from South America and Eastern Europe who enter the country via Italy.
Local health experts are said to have backed the plans to stock defibrillators in sex clubs and brothels.
Defibrillators work by delivering a controlled electric shock to the heart to restore a normal heartbeat, after it has stopped.
According to the British Heart Foundation: "Modern defibrillators are becoming increasingly quick and easy for the lay person to use, which can mean the difference between life and death".
http://www.telegraph.co.uk/news/newstop ... dying.html
Prostituierte erlernen Umgang mit Defibrillatoren
Bordellbetreiber in der Region Lugano meinen, die Elektroschockbehandlung zur Reanimation der Kundenherzen sei notwendig, da so viele ältere Kunden ihre Dienste in Anspruch nähmen.
Das jüngste Opfer ist ein Rentner, bei dem man dachte, er habe mithilfe der Anti-Potenz-Medikationen seinen Spaß. Sein Tod folgte einer Reihe von Vorfällen in der Region, manche von ihnen tödlich, in welchen Bordellkunden Herzinfarkte erlitten.
Der Besitzer eines Sex-Clubs sagte: „Wenn uns Kunden wegsterben, ist das nicht gerade gute Werbung“. (...)
Ansässige Gesundheitsexperten sollen die Pläne befürworten, in Sex-Clubs und Bordellen Defibrillatoren bereitzustellen.
Defibrillatoren versetzen dem Herzen einen kontrollierten Elektroschock, um einen normalen Herzschlag wiederherzustellen, nachdem das Herz aussetzte.
Gemäß der British Heart Foundation: „Moderne Defibrillatoren sind in der Anwendung auch durch Laien zunehmend schnell und einfach anwendbar, was den Unterschied zwischen Tod und Leben bedeuten kann.“
http://hpd.de/node/8862
Originalartikel
18.2.2010
Swiss prostitutes trained to use defibrillators in brothels to prevent clients dying
Swiss prostitutes are being trained to use defibrillators to prevent clients with heart problems from dying on them, it has emerged
Brothel owners in the Lugano area say electric shock treatment to restart customer's hearts is needed because so many elderly customers are using their services.
The most recent victim was a pensioner, thought to be having fun with the help of anti-impotence medication.
His death followed a series of other incidents, some fatal, in which heart attacks have claimed brothel customers in the area.
The owner of one sex club said: "Having customers die on us isn't exactly good publicity".
There are now 38 sex clubs and brothel in the Lugano area. And more are planned, according to Italian daily, Corriere della Sera, in order to accommodate the thousands of customers who pour over the boarder from Italy, where brothels are illegal. Around 80 per cent of the men who pay for sex in the area are thought to be Italian.
The sex trade in the pretty, lakeside Swiss town is also being fuelled by prostitutes from South America and Eastern Europe who enter the country via Italy.
Local health experts are said to have backed the plans to stock defibrillators in sex clubs and brothels.
Defibrillators work by delivering a controlled electric shock to the heart to restore a normal heartbeat, after it has stopped.
According to the British Heart Foundation: "Modern defibrillators are becoming increasingly quick and easy for the lay person to use, which can mean the difference between life and death".
http://www.telegraph.co.uk/news/newstop ... dying.html
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Wiederbelebung im Lotterbett
Hab ein 1. Hilfe-Thema gestartet:
viewtopic.php?t=5966
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Lauterkeitskommission
02.03.10
Basel
Regierung verbietet Puff-Plakate
Die Regierung hat die Plakatbestimmungen verschärft. Freizügige Puff-Plakate sind künftig nicht mehr erlaubt.
Mehrere Basler Etablissements starteten im letzten Herbst eine Werbeoffensive. Die riesigen Plakate mit der Oben-Ohne-Blondine hatten damals von der Fachstelle für Integration und Gleichberechtigung grünes Licht bekommen. «Das war ein Grenzfall», so André Frauchiger vom Tiefbauamt heute. Als immer mehr Sex-Plakate auftauchten, beschloss die Regierung zu handeln. Innert weniger Wochen wurde das Reglement bezüglich sexistischer Werbung verschärft. «Das Plakat mit der fast nackten Frau wäre jetzt nicht mehr erlaubt», so Frauchiger. Puff Werbung per se sei zwar noch möglich, allerdings müsse diese züchtig daherkommen.
Die Schweizerische Lauterkeitskommission, zuständig für umstrittene Werbung, ist da anderer Meinung – sie lehnte letzte Woche die Sexismus-Beschwerde der SP-Grossrätin Brigitte Hollinger ab. Diese begrüsst nun den «fortschrittlichen und respektvollen Beschluss» der Basler Regierung: «Das zeigt, dass Menschen keine Ware sind, die man auf Plakaten anpreisen kann.» Hollinger hofft nun auf eine Signalwirkung gegen sexistische Werbung im Allgemeinen.
Maurizio, der Betreiber des Studios Holly-Jones, der das Plakat initiiert hat, nimmt den Entscheid mit Bedauern zur Kenntnis: «Wir suchen nun nach neuen Lösungen.» Eins ist für Maurizio aber klar: «Wir werden weiter gross Werbung machen – es hat sich bisher gelohnt.»
http://www.20min.ch/news/basel/story/Re ... e-11760819
Basel
Regierung verbietet Puff-Plakate
Die Regierung hat die Plakatbestimmungen verschärft. Freizügige Puff-Plakate sind künftig nicht mehr erlaubt.
Mehrere Basler Etablissements starteten im letzten Herbst eine Werbeoffensive. Die riesigen Plakate mit der Oben-Ohne-Blondine hatten damals von der Fachstelle für Integration und Gleichberechtigung grünes Licht bekommen. «Das war ein Grenzfall», so André Frauchiger vom Tiefbauamt heute. Als immer mehr Sex-Plakate auftauchten, beschloss die Regierung zu handeln. Innert weniger Wochen wurde das Reglement bezüglich sexistischer Werbung verschärft. «Das Plakat mit der fast nackten Frau wäre jetzt nicht mehr erlaubt», so Frauchiger. Puff Werbung per se sei zwar noch möglich, allerdings müsse diese züchtig daherkommen.
Die Schweizerische Lauterkeitskommission, zuständig für umstrittene Werbung, ist da anderer Meinung – sie lehnte letzte Woche die Sexismus-Beschwerde der SP-Grossrätin Brigitte Hollinger ab. Diese begrüsst nun den «fortschrittlichen und respektvollen Beschluss» der Basler Regierung: «Das zeigt, dass Menschen keine Ware sind, die man auf Plakaten anpreisen kann.» Hollinger hofft nun auf eine Signalwirkung gegen sexistische Werbung im Allgemeinen.
Maurizio, der Betreiber des Studios Holly-Jones, der das Plakat initiiert hat, nimmt den Entscheid mit Bedauern zur Kenntnis: «Wir suchen nun nach neuen Lösungen.» Eins ist für Maurizio aber klar: «Wir werden weiter gross Werbung machen – es hat sich bisher gelohnt.»
http://www.20min.ch/news/basel/story/Re ... e-11760819
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14.3.2010-Bern
Regierung will keine Wohnwagen-Bordelle
Statt auf der Strasse sollen Prostituierte in Wohnwagen anschaffen. Die Berner Stadtregierung lehnt diese Forderung ab, sucht aber nach geeigneten Liegenschaften, um Bordelle einzurichten.
«Die Situation auf dem Berner Strassenstrich ist unhaltbar und menschenunwürdig», sagt CVP-Stadtrat Henri-Charles Beuchat. Zudem sei die Sexmeile bei der Dreifaltigkeitskirche illegal. Mit einer Motion möchte er den Gemeinderat verpflichten, den Strich aufzulösen und dafür Puff-Parkplätze zu schaffen, damit die Prostituierten ihre Kundschaft in Campern und Wohnwagen empfangen könnten. Für eine solche Zone eigne sich etwa der Lorraine-Brückenkopf. Die käuflichen Damen könnten dort polizeilich kontrolliert, aber auch beraten werden.
Doch der Gemeinderat sträubt sich: «Sexarbeiterinnen, die auf dem Strassenstrich anschaffen, haben in der Regel nicht die nötigen finanziellen Mittel, um ein Wohnmobil zu kaufen.» Zwar wäre die Stadt gemäss der Prostitutionsverordnung verpflichtet, einen geschützten Rahmen zu schaffen, findet aber keine Häuser für solche legalen Puffs.
Auf Beuchats Vorstoss hat sich ein Unterstützungskomitee gebildet, das mit einem Brief an die Stadt die Auflösung des Strassenstrichs verlangt. Für Anwohnerin Therese Kleinert ist klar: «Dieser Tummelplatz für Freier, Spanner und ausgebeutete Frauen gehört nicht in ein Wohnquartier.»
http://www.20min.ch/news/bern/story/Reg ... e-26111253
Regierung will keine Wohnwagen-Bordelle
Statt auf der Strasse sollen Prostituierte in Wohnwagen anschaffen. Die Berner Stadtregierung lehnt diese Forderung ab, sucht aber nach geeigneten Liegenschaften, um Bordelle einzurichten.
«Die Situation auf dem Berner Strassenstrich ist unhaltbar und menschenunwürdig», sagt CVP-Stadtrat Henri-Charles Beuchat. Zudem sei die Sexmeile bei der Dreifaltigkeitskirche illegal. Mit einer Motion möchte er den Gemeinderat verpflichten, den Strich aufzulösen und dafür Puff-Parkplätze zu schaffen, damit die Prostituierten ihre Kundschaft in Campern und Wohnwagen empfangen könnten. Für eine solche Zone eigne sich etwa der Lorraine-Brückenkopf. Die käuflichen Damen könnten dort polizeilich kontrolliert, aber auch beraten werden.
Doch der Gemeinderat sträubt sich: «Sexarbeiterinnen, die auf dem Strassenstrich anschaffen, haben in der Regel nicht die nötigen finanziellen Mittel, um ein Wohnmobil zu kaufen.» Zwar wäre die Stadt gemäss der Prostitutionsverordnung verpflichtet, einen geschützten Rahmen zu schaffen, findet aber keine Häuser für solche legalen Puffs.
Auf Beuchats Vorstoss hat sich ein Unterstützungskomitee gebildet, das mit einem Brief an die Stadt die Auflösung des Strassenstrichs verlangt. Für Anwohnerin Therese Kleinert ist klar: «Dieser Tummelplatz für Freier, Spanner und ausgebeutete Frauen gehört nicht in ein Wohnquartier.»
http://www.20min.ch/news/bern/story/Reg ... e-26111253
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Nur noch "Kontrollprostituierte" erlaubt
17.3.2010
Meldepflicht für Prostituierte im Kanton Freiburg
Kantonsparlament spricht sich für umstrittene Gesetzesänderung aus
Prostituierte im Kanton Freiburg müssen sich künftig bei der Polizei melden. Das freiburgische Kantonsparlament sprach sich definitiv für eine gesetzliche Meldepflicht aus.
In der ersten Lesung zum Gesetz über die Ausübung von Prostitution im Kanton Freiburg wollte eine knappe Mehrheit, dass die Anmeldung bei der Kantonspolizei freiwillig bleibt.
Nun sprachen sich aber 53 Räte für die Meldepflicht von Prostituierten aus, 42 waren dagegen. Damit folgte die Ratsmehrheit dem Antrag der parlamentarischen Kommission. Die Befürworter sehen in der Meldepflicht eine Möglichkeit, den Schutz und die Prävention zu verbessern.
Auch der kantonale Justizdirektor Erwin Jutzet schloss sich dem Antrag der Kommission an. Mit einer juristischen Basis sei es für die Polizei einfacher, die Situation zu überwachen und nötigenfalls einzuschreiten.
Gegen die Meldepflicht kämpfte vor allem die Ratslinke an, die Unterstützung von der FDP erhielt. Die Gegner befürchten vor allem, dass sich die ohnehin schon schwierige Situation für Prostituierte ohne Aufenthaltsbewilligung weiter verschlechtert.
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/li ... 36625.html
Meldepflicht für Prostituierte im Kanton Freiburg
Kantonsparlament spricht sich für umstrittene Gesetzesänderung aus
Prostituierte im Kanton Freiburg müssen sich künftig bei der Polizei melden. Das freiburgische Kantonsparlament sprach sich definitiv für eine gesetzliche Meldepflicht aus.
In der ersten Lesung zum Gesetz über die Ausübung von Prostitution im Kanton Freiburg wollte eine knappe Mehrheit, dass die Anmeldung bei der Kantonspolizei freiwillig bleibt.
Nun sprachen sich aber 53 Räte für die Meldepflicht von Prostituierten aus, 42 waren dagegen. Damit folgte die Ratsmehrheit dem Antrag der parlamentarischen Kommission. Die Befürworter sehen in der Meldepflicht eine Möglichkeit, den Schutz und die Prävention zu verbessern.
Auch der kantonale Justizdirektor Erwin Jutzet schloss sich dem Antrag der Kommission an. Mit einer juristischen Basis sei es für die Polizei einfacher, die Situation zu überwachen und nötigenfalls einzuschreiten.
Gegen die Meldepflicht kämpfte vor allem die Ratslinke an, die Unterstützung von der FDP erhielt. Die Gegner befürchten vor allem, dass sich die ohnehin schon schwierige Situation für Prostituierte ohne Aufenthaltsbewilligung weiter verschlechtert.
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/li ... 36625.html
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"ideellen Immissionen durch Erotikbetriebe"
6.4.2010
Rorschach verbannt die «Puffs»
Rorschach will keine Erotikbetriebe im Stadtzentrum und erlässt eine Nutzungsbeschränkung. Es droht Gegenwehr.
Der Stadtregierung geht es laut eigenen Angaben nicht um moralische Grundsätze, sondern um den Schutz von Anwohnern, Ladenbetreibern und Touristen.
Die Stadtregierung wolle das Stadtzentrum von Rorschach vor ideellen Immissionen durch Erotikbetriebe und andere sexgewerblichen Nutzungen schützen, schreibt diese in einer Mitteilung vom Dienstag.
«Positive Entwicklung nicht durch Puffs gefährden»
Seit Jahren arbeite Rorschach an einer Erneuerung des Stadtzentrums. Rund um den touristisch attraktiven Bodensee-Hafen soll eine Fussgängerzone mit Restaurants und Läden entstehen. Geplant ist ausserdem eine Überbauung mit 54 Wohnungen.
«Diese positive Entwicklung darf nicht durch die Ansiedlung von Puffs gefährdet werden», sagte Bruno Seelos, Stadtschreiber auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Deshalb habe der Stadtrat die Flucht nach vorn ergriffen und als erste Gemeinde im Kanton St. Gallen eine Planungszone erlassen, die eine Nutzung durch Erotikbetriebe verbietet.
Table-Dance-Lokal will umnutzen
Zwar gebe es bis anhin kein erotisches Etablissement im Stadtzentrum. Der Betreiber eines Table-Dance-Lokals wolle sein Lokal jedoch umnutzen und habe ein Gesuch für den Bau von acht Zimmern eingereicht.
Erfahrungsgemäss ziehe ein solches Etablissement das nächste an. «Das wollen wir verhindern, um eine Abwertung des neuen Zentrums, das am Entstehen ist, zu verhindern», sagte Seelos. In einem Quartier mit Rotlicht-Milieu, wolle niemand wohnen, der gehobene Ansprüche stelle. Touristen, die im Sommer zu Tausenden mit den Bodensee-Schiffen in Rorschach ankommen, sollen nicht als erstes ein rotes Licht sehen.
Wie weit darf Gemeinde gehen?
Das bestehende Table-Dance-Lokal sei von der Nutzungsbeschränkung nicht betroffen. Allerdings rechne der Stadtrat damit, dass sich der Betreiber gegen die Nutzungbeschränkung wehre und vor Gericht gehe.
Erst nach einem allfälligen Gerichtsentscheid stehe fest, wieweit eine St. Galler Gemeinde bestimmen könne, wo sie das Sexgewerbe toleriere und wo nicht. «Uns geht es nicht um die Moral. Salons in Gewerbe- oder Industriezonen stören den Stadtrat nicht», sagte Seelos.
http://www.20min.ch/news/ostschweiz/sto ... --27038358
Rorschach verbannt die «Puffs»
Rorschach will keine Erotikbetriebe im Stadtzentrum und erlässt eine Nutzungsbeschränkung. Es droht Gegenwehr.
Der Stadtregierung geht es laut eigenen Angaben nicht um moralische Grundsätze, sondern um den Schutz von Anwohnern, Ladenbetreibern und Touristen.
Die Stadtregierung wolle das Stadtzentrum von Rorschach vor ideellen Immissionen durch Erotikbetriebe und andere sexgewerblichen Nutzungen schützen, schreibt diese in einer Mitteilung vom Dienstag.
«Positive Entwicklung nicht durch Puffs gefährden»
Seit Jahren arbeite Rorschach an einer Erneuerung des Stadtzentrums. Rund um den touristisch attraktiven Bodensee-Hafen soll eine Fussgängerzone mit Restaurants und Läden entstehen. Geplant ist ausserdem eine Überbauung mit 54 Wohnungen.
«Diese positive Entwicklung darf nicht durch die Ansiedlung von Puffs gefährdet werden», sagte Bruno Seelos, Stadtschreiber auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Deshalb habe der Stadtrat die Flucht nach vorn ergriffen und als erste Gemeinde im Kanton St. Gallen eine Planungszone erlassen, die eine Nutzung durch Erotikbetriebe verbietet.
Table-Dance-Lokal will umnutzen
Zwar gebe es bis anhin kein erotisches Etablissement im Stadtzentrum. Der Betreiber eines Table-Dance-Lokals wolle sein Lokal jedoch umnutzen und habe ein Gesuch für den Bau von acht Zimmern eingereicht.
Erfahrungsgemäss ziehe ein solches Etablissement das nächste an. «Das wollen wir verhindern, um eine Abwertung des neuen Zentrums, das am Entstehen ist, zu verhindern», sagte Seelos. In einem Quartier mit Rotlicht-Milieu, wolle niemand wohnen, der gehobene Ansprüche stelle. Touristen, die im Sommer zu Tausenden mit den Bodensee-Schiffen in Rorschach ankommen, sollen nicht als erstes ein rotes Licht sehen.
Wie weit darf Gemeinde gehen?
Das bestehende Table-Dance-Lokal sei von der Nutzungsbeschränkung nicht betroffen. Allerdings rechne der Stadtrat damit, dass sich der Betreiber gegen die Nutzungbeschränkung wehre und vor Gericht gehe.
Erst nach einem allfälligen Gerichtsentscheid stehe fest, wieweit eine St. Galler Gemeinde bestimmen könne, wo sie das Sexgewerbe toleriere und wo nicht. «Uns geht es nicht um die Moral. Salons in Gewerbe- oder Industriezonen stören den Stadtrat nicht», sagte Seelos.
http://www.20min.ch/news/ostschweiz/sto ... --27038358
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RE: Länderberichte SCHWEIZ:
Zwar keine Pressemeldung - könnte aber für alle interessant sein, die hier gezielt unter "Schweiz" suchen:
Gerne folge ich Laura Agustin's via email verbreiteten Bitte, ihren geplanten Schweiz-Aufenthalt, bei dem sie
als Gastprofessorin Vorlesungen über Geschlecht und Migration halten wird, bekannt zu machen:
please send on to anyone you know there, thanks, laura
I will be Visiting Professor of Gender and Migration for three months
(September-November) at the Maison d’analyse des processus sociaux (MAPS),
at the Université de Neuchâtel, working with Janine Dahinden. I’m invited
to give lectures at universities round Switzerland and two classes
detailed here. For more information contact the emails given below.
1-Migration, Feminism and the Sex Industry
Lecture/Workshop
University of Neuchâtel, Switzerland
15/16/17 September 2010
Open to PhD students, researchers and post-docs in gender studies in
Switzerland.
Compulsory Registration Deadline: 15 August 2010.
Migration has transformed feminists’ ideological conflict about the
meaning of prostitution. From being a two-sided debate about whether ’sex
work is work’ or ‘violence against women’, the discussion now must
consider migration policies that favour ‘highly skilled’, white-collar and
technical professionals over those willing to take less prestigious jobs
in the informal sector, including the sex industry.
Researchers working in the realm of migration and sex work and wishing to
present a paper (15 minutes, followed by a 30 minutes discussion) are
asked to send a title and abstract before 15 August to: Janine.dahinden
[a] unine.ch
Maison d’analyse des processus sociaux - MAPS
Université de Neuchâtel
Faubourg de l’Hôpital 27 CH-2000 Neuchâtel
2- Migration and Globalization: Gendered Perspectives
MA course open to all students in gender studies in Switzerland
University of Neuchâtel, Switzerland
Maximum 40 participants (5 ECTS)
3/4/5 November 2010
What does globalisation mean in terms of people’s movements across
borders? Who leaves home and why? How do ideas about Gender Equality help
us understand undocumented migration and illegal jobs? What are human
trafficking and smuggling?
(Compulsory information meeting: 20 September. Texts and references will
be given, that students will be asked to read before the workshop.)
The teaching is in English. Registration and information:
francois.spangenberg [a] unine.ch
Laura María Agustín
Border Thinking: http://www.nodo50.org/Laura_Agustin
Liebe Grüße, Aoife
Gerne folge ich Laura Agustin's via email verbreiteten Bitte, ihren geplanten Schweiz-Aufenthalt, bei dem sie
als Gastprofessorin Vorlesungen über Geschlecht und Migration halten wird, bekannt zu machen:
please send on to anyone you know there, thanks, laura
I will be Visiting Professor of Gender and Migration for three months
(September-November) at the Maison d’analyse des processus sociaux (MAPS),
at the Université de Neuchâtel, working with Janine Dahinden. I’m invited
to give lectures at universities round Switzerland and two classes
detailed here. For more information contact the emails given below.
1-Migration, Feminism and the Sex Industry
Lecture/Workshop
University of Neuchâtel, Switzerland
15/16/17 September 2010
Open to PhD students, researchers and post-docs in gender studies in
Switzerland.
Compulsory Registration Deadline: 15 August 2010.
Migration has transformed feminists’ ideological conflict about the
meaning of prostitution. From being a two-sided debate about whether ’sex
work is work’ or ‘violence against women’, the discussion now must
consider migration policies that favour ‘highly skilled’, white-collar and
technical professionals over those willing to take less prestigious jobs
in the informal sector, including the sex industry.
Researchers working in the realm of migration and sex work and wishing to
present a paper (15 minutes, followed by a 30 minutes discussion) are
asked to send a title and abstract before 15 August to: Janine.dahinden
[a] unine.ch
Maison d’analyse des processus sociaux - MAPS
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Faubourg de l’Hôpital 27 CH-2000 Neuchâtel
2- Migration and Globalization: Gendered Perspectives
MA course open to all students in gender studies in Switzerland
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Maximum 40 participants (5 ECTS)
3/4/5 November 2010
What does globalisation mean in terms of people’s movements across
borders? Who leaves home and why? How do ideas about Gender Equality help
us understand undocumented migration and illegal jobs? What are human
trafficking and smuggling?
(Compulsory information meeting: 20 September. Texts and references will
be given, that students will be asked to read before the workshop.)
The teaching is in English. Registration and information:
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It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
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25.4.2010
Schweiz entwickelt sich zum «Paradies» der käuflichen Liebe
Die Schweiz lockt Sextouristen aus ganz Europa an - mit den jüngsten Prostituierten. Diese dürfen offiziell ab 16 Jahren anschaffen. Der Markt vergrössert sich ständig. Auch die Zahl der illegal anschaffenden Frauen ist am Ansteigen. Der Genfer CVP-Nationalrat Luc Barthassat plant nun eine Initiative gegen die sogenannte Teenie-Prostitution.
«Freier, die mit Teenagern Sex haben, müssen genauso hart bestraft werden wie Pädophile.» Barthassat will alle Arten von Teenie-Prostitution verbieten: Nicht nur organisierte Prostitution, sondern auch den so genannten Labelsex - junge Mädchen, oft ganz normale Schülerinnen, die für eine Gucci-Tasche oder teure Schuhe sexuelle Gefälligkeiten anbieten.
Vor allem Prostituierte aus den EU-Staaten in Osteuropa überschwemmen zunehmend die Strassenstriche in Schweizer Städten. Den Behörden sind die Hände gebunden. Weil die Frauen EU-Bürgerinnen sind, haben sie Anspruch auf eine Aufenthaltsbewilligung, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.
Deutschschweizer Kantone haben laut dem Blatt beim Bundesamt für Migration (BfM) interveniert.
Genf hat am meisten Prostituierte
10'604 Frauen verkaufen ihren Körper, wie eine Umfrage der Zeitung «Sonntag» in allen städtischen und kantonalen Polizeikorps belegt. Sie stammen mehrheitlich aus Osteuropa (Ungarn, Rumänien, Bulgarien), Asien (Thailand), Afrika (Nigeria und Westafrika) und Lateinamerika (Brasilien und Dominikanische Republik). Viele haben einen Schweizer Pass.
An der Spitze der Sex-Statistik stehen Genf (2705 Prostituierte), Zürich (1995 Prostituierte) und Basel (1850 Prostituierte). Das sind die offiziellen Zahlen. Bisher nicht bekannte Schätzungen von Beratungsstellen, die der Zeitung «Sonntag» vorliegen, geben alleine für Zürich jedoch 3700 Prostituierten an (Bern: 1800-3000, Luzern: 400). Eine bemerkenswerte Zahl liegt zudem von TAMPEP vor, einem internationalen Forschungs- und Aktionsprojekt, das auch von der EU-Kommission subventioniert wird.
TAMPEP, ein Netzwerk von 26 Organisationen in 25 Ländern schätzt, dass 25'000 Frauen in der Schweiz ihre Dienste anbieten. Die Hälfte von ihnen dürfte illegal im Land sein. Das Bundesamt für Polizei (fedpol) ging 2007 von mindestens 6300 illegalen Prostituierten aus.
Breiteres Beratungsstellen-Angebot
Das Geschäft mit der käuflichen Liebe ist ein lukratives Business. «In der Schweiz wurden im Prostitutions- und Massagegewerbe ungefähr 1,5 Milliarden Franken an Umsätzen schwarz erwirtschaftet», sagte Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider gegenüber der Zeitung «Sonntag».
Die Zunahme wirkt sich auch auf die Arbeit der Beratungsstellen aus. Bei der Zürcher Fraueninformationszentrale (FIZ) gab es vor 10 Jahren noch 25 Beratungen. 2009 waren es bereits 180.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten ... chen-Liebe
Schweiz entwickelt sich zum «Paradies» der käuflichen Liebe
Die Schweiz lockt Sextouristen aus ganz Europa an - mit den jüngsten Prostituierten. Diese dürfen offiziell ab 16 Jahren anschaffen. Der Markt vergrössert sich ständig. Auch die Zahl der illegal anschaffenden Frauen ist am Ansteigen. Der Genfer CVP-Nationalrat Luc Barthassat plant nun eine Initiative gegen die sogenannte Teenie-Prostitution.
«Freier, die mit Teenagern Sex haben, müssen genauso hart bestraft werden wie Pädophile.» Barthassat will alle Arten von Teenie-Prostitution verbieten: Nicht nur organisierte Prostitution, sondern auch den so genannten Labelsex - junge Mädchen, oft ganz normale Schülerinnen, die für eine Gucci-Tasche oder teure Schuhe sexuelle Gefälligkeiten anbieten.
Vor allem Prostituierte aus den EU-Staaten in Osteuropa überschwemmen zunehmend die Strassenstriche in Schweizer Städten. Den Behörden sind die Hände gebunden. Weil die Frauen EU-Bürgerinnen sind, haben sie Anspruch auf eine Aufenthaltsbewilligung, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.
Deutschschweizer Kantone haben laut dem Blatt beim Bundesamt für Migration (BfM) interveniert.
Genf hat am meisten Prostituierte
10'604 Frauen verkaufen ihren Körper, wie eine Umfrage der Zeitung «Sonntag» in allen städtischen und kantonalen Polizeikorps belegt. Sie stammen mehrheitlich aus Osteuropa (Ungarn, Rumänien, Bulgarien), Asien (Thailand), Afrika (Nigeria und Westafrika) und Lateinamerika (Brasilien und Dominikanische Republik). Viele haben einen Schweizer Pass.
An der Spitze der Sex-Statistik stehen Genf (2705 Prostituierte), Zürich (1995 Prostituierte) und Basel (1850 Prostituierte). Das sind die offiziellen Zahlen. Bisher nicht bekannte Schätzungen von Beratungsstellen, die der Zeitung «Sonntag» vorliegen, geben alleine für Zürich jedoch 3700 Prostituierten an (Bern: 1800-3000, Luzern: 400). Eine bemerkenswerte Zahl liegt zudem von TAMPEP vor, einem internationalen Forschungs- und Aktionsprojekt, das auch von der EU-Kommission subventioniert wird.
TAMPEP, ein Netzwerk von 26 Organisationen in 25 Ländern schätzt, dass 25'000 Frauen in der Schweiz ihre Dienste anbieten. Die Hälfte von ihnen dürfte illegal im Land sein. Das Bundesamt für Polizei (fedpol) ging 2007 von mindestens 6300 illegalen Prostituierten aus.
Breiteres Beratungsstellen-Angebot
Das Geschäft mit der käuflichen Liebe ist ein lukratives Business. «In der Schweiz wurden im Prostitutions- und Massagegewerbe ungefähr 1,5 Milliarden Franken an Umsätzen schwarz erwirtschaftet», sagte Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider gegenüber der Zeitung «Sonntag».
Die Zunahme wirkt sich auch auf die Arbeit der Beratungsstellen aus. Bei der Zürcher Fraueninformationszentrale (FIZ) gab es vor 10 Jahren noch 25 Beratungen. 2009 waren es bereits 180.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten ... chen-Liebe
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Schweiz aktuell vom 26.04.2010
Prostitution von Minderjährigen
Junge, sehr junge Frauen dürfen sich in der Schweiz legal prostituieren. Schon mit 16 und 17 Jahren arbeiten sie in einem Begleitservice, in Etablissements oder gehen auf den Strassenstrich. Als erster Kanton hat Genf die Prostitution von Minderjährigen verboten, letzte Woche zog der Kanton St. Gallen nach. Jetzt wächst auch im Kanton Zürich, mit dem grössten Rotlichtmillieu der Deutschweiz, der Druck für ein Verbot.
Video 4 Min.
http://videoportal.sf.tv/video?id=d19fb ... 771d9b9f25
Prostitution von Minderjährigen
Junge, sehr junge Frauen dürfen sich in der Schweiz legal prostituieren. Schon mit 16 und 17 Jahren arbeiten sie in einem Begleitservice, in Etablissements oder gehen auf den Strassenstrich. Als erster Kanton hat Genf die Prostitution von Minderjährigen verboten, letzte Woche zog der Kanton St. Gallen nach. Jetzt wächst auch im Kanton Zürich, mit dem grössten Rotlichtmillieu der Deutschweiz, der Druck für ein Verbot.
Video 4 Min.
http://videoportal.sf.tv/video?id=d19fb ... 771d9b9f25
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Zürich
04. Mai 2010 22:00; Akt: 04.05.2010 21:04
Erstes Gay-Bordell schon zu
von Roman Hodel - Nur drei Monate nach der Eröffnung ist im Golden Gay bereits Schluss mit Escortservice. Der Saunaclub bleibt aber – mit immer tieferen Eintrittspreisen.
Das erste behördlich bewilligte Schwulenbordell der Schweiz ist Geschichte: Golden Gay Spa & Wellness im Zürcher Binz-Quartier bietet nur drei Monate nach der Eröffnung keine Boys mehr gegen Entgelt – man beschränkt sich auf den Saunaclub, wo sich die Gäste untereinander vergnügen. «Viele Besucher fühlten sich gehemmt, unser Haus zu betreten, weil auch Escortservice angeboten wurde – wir haben deshalb den Betrieb dieser Abteilung eingestellt», schreibt Golden Gay auf seiner Homepage. Aber nicht nur das Bordell ist weg, auch die Preise sind am Purzeln: Anfangs kostete der Eintritt ohne Escort, aber mit alkoholischen Getränken 99 Franken. Später waren es 49 Franken. Jetzt im Mai sind es noch 25 Franken – jedoch nur mit Softgetränken.
«Offenbar geht das Konzept von Golden Gay nicht auf, sonst müsste man nicht ständig die Preise anpassen», vermutet Hanspeter Steger, Vizepräsident des Vereins Gaybetriebe und selber Saunabetreiber. Dass im Golden Gay nicht gerade viel los ist, bestätigt Besucher Gregor*: «Kein Wunder, der Club ist zwar schön, doch die Saunas sind zu klein und daher nicht benutzergerecht.» Auch Peter* sagt: «Alles ist edel und sauber – es hat allerdings zu wenig Leute, da gehe ich lieber in eine schmuddelige Gay-Sauna, wo es dafür richtig abgeht.» Der Golden-Gay-Betreiber war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
*Namen geändert
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/27715502
04. Mai 2010 22:00; Akt: 04.05.2010 21:04
Erstes Gay-Bordell schon zu
von Roman Hodel - Nur drei Monate nach der Eröffnung ist im Golden Gay bereits Schluss mit Escortservice. Der Saunaclub bleibt aber – mit immer tieferen Eintrittspreisen.
Das erste behördlich bewilligte Schwulenbordell der Schweiz ist Geschichte: Golden Gay Spa & Wellness im Zürcher Binz-Quartier bietet nur drei Monate nach der Eröffnung keine Boys mehr gegen Entgelt – man beschränkt sich auf den Saunaclub, wo sich die Gäste untereinander vergnügen. «Viele Besucher fühlten sich gehemmt, unser Haus zu betreten, weil auch Escortservice angeboten wurde – wir haben deshalb den Betrieb dieser Abteilung eingestellt», schreibt Golden Gay auf seiner Homepage. Aber nicht nur das Bordell ist weg, auch die Preise sind am Purzeln: Anfangs kostete der Eintritt ohne Escort, aber mit alkoholischen Getränken 99 Franken. Später waren es 49 Franken. Jetzt im Mai sind es noch 25 Franken – jedoch nur mit Softgetränken.
«Offenbar geht das Konzept von Golden Gay nicht auf, sonst müsste man nicht ständig die Preise anpassen», vermutet Hanspeter Steger, Vizepräsident des Vereins Gaybetriebe und selber Saunabetreiber. Dass im Golden Gay nicht gerade viel los ist, bestätigt Besucher Gregor*: «Kein Wunder, der Club ist zwar schön, doch die Saunas sind zu klein und daher nicht benutzergerecht.» Auch Peter* sagt: «Alles ist edel und sauber – es hat allerdings zu wenig Leute, da gehe ich lieber in eine schmuddelige Gay-Sauna, wo es dafür richtig abgeht.» Der Golden-Gay-Betreiber war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
*Namen geändert
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/27715502
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
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ZWANGslage: Arbeitnehmer- & Eherechte verweigert
Eine Arbeit wie keine andere
Position von NGO zur Prostitution
In der Stadt Zürich wird ein kommunaler Prostitutionserlass demnächst in die Vernehmlassung geschickt, in anderen Kantonen sind ähnliche Vorhaben am Laufen oder bereits abgeschlossen: Grund für NGO, ihre Position zur Prostitution zu äussern.
brh. Energisch und mit einem ambitionierten Zeitplan wird in der Stadt Zürich unter der Federführung des Polizeidepartements ein kommunaler Prostitutionserlass erarbeitet; zu einem späten Zeitpunkt sind neben verwaltungsinternen Stellen auch Nichtregierungsorganisationen (NGO), also ausserhalb der Verwaltung stehende Fachstellen, mit einbezogen worden.
Der Gesetzesentwurf soll noch im Frühling der Stadtregierung vorgelegt und anschliessend in die Vernehmlassung gegeben werden. Grund genug für die NGO, ihre Position zum Phänomen der Prostitution zu klären und vor allem öffentlich zu machen.
Eine risikoreiche Arbeit
In der Stadt Zürich gehört die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) www.fiz-info.ch zu den Organisationen, die sich seit langem mit Prostitution beschäftigen – die FIZ wird heuer ein Vierteljahrhundert alt. Ihr neuster Rundbrief, der in diesen Tagen verschickt wird, thematisiert als Schwerpunkt die Sexarbeit: wegen der diversen Gesetzgebungsarbeiten in der Schweiz und weil die FIZ an der Ausgestaltung des Zürcher Erlasses mitbeteiligt ist.
Dem Namen der Fachstelle zum Trotz unterscheidet die Organisation klar zwischen freiwilliger und erzwungener Prostitution, die häufig auch mit Frauenhandel einhergeht. In Einklang mit dem schweizerischen Netzwerk Prokore (die Abkürzung steht für «Prostitution, Kollektiv, Reflexion») www.prokore.ch hält die Zürcher Fachstelle fest: «Ja, Prostitution ist Arbeit. Nein, es ist nicht eine Arbeit wie jede andere.» Prostitution sei eine risikoreiche Arbeit, die sichere und gute Arbeitsbedingungen benötige. Zum gleichen Resultat führt auch eine jüngst veröffentlichte Studie der Psychiatrischen Klinik Burghölzli.
Prostitution, so die FIZ in ihrem Rundbrief, sei bis heute eine diskriminierte, stigmatisierte, nicht anerkannte Arbeit: «Sexarbeiterinnen werden benachteiligt und ausgegrenzt. Freier hingegen rücken kaum je ins Blickfeld. Dabei würde ohne ihre Nachfrage das Business nicht blühen.»
Seit 1942 legal
Als Beispiel für den ungerechten Umgang der Behörden mit Prostituierten nennt die Zürcher Fachstelle, dass ihnen als Ehefrauen von Schweizer Männern die erleichterte Einbürgerung verweigert wird – mit der Begründung, eine Prostituierte könne keine intakte Ehe führen. Dies, obwohl Prostitution in der Schweiz seit 1942 ein legales Gewerbe ist, das seit 1973 unter dem Schutz der Wirtschaftsfreiheit steht. 
Bis heute ist jedoch unklar, ob mit Prostituierten gültige Verträge in Zusammenhang mit ihrer Berufsausübung abgeschlossen werden können. Wegen dieser Unsicherheit werden sie zur selbständigen Erwerbstätigkeit gezwungen, weil es kaum jemand wagt, mit Prostituierten Arbeitsverträge abzuschliessen; dies ein weiterer Punkt, der von der FIZ wie auch vom schweizerischen Netzwerk Prokore bemängelt wird.
Was nun die neu entstehenden Prostitutionsgesetze betrifft, wehren sich die NGO gegen eine generelle Registrierungspflicht für Prostituierte.
Sinnvoller seien eine
- Kontrolle der Infrastruktur und
- der Arbeitsbedingungen sowie
- ein ausgebautes Informationsangebot für Prostituierte,
schreibt die Zürcher Fachstelle in ihrem Rundbrief.
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/e ... 38570.html
FIZ Rundbrief Mai 2010:
Sexarbeit ist Arbeit
http://www.fiz-info.ch/index.php?sectio ... &newsid=19
= http://web233.login-8.loginserver.ch/in ... &newsid=19
.
Position von NGO zur Prostitution
In der Stadt Zürich wird ein kommunaler Prostitutionserlass demnächst in die Vernehmlassung geschickt, in anderen Kantonen sind ähnliche Vorhaben am Laufen oder bereits abgeschlossen: Grund für NGO, ihre Position zur Prostitution zu äussern.
brh. Energisch und mit einem ambitionierten Zeitplan wird in der Stadt Zürich unter der Federführung des Polizeidepartements ein kommunaler Prostitutionserlass erarbeitet; zu einem späten Zeitpunkt sind neben verwaltungsinternen Stellen auch Nichtregierungsorganisationen (NGO), also ausserhalb der Verwaltung stehende Fachstellen, mit einbezogen worden.
Der Gesetzesentwurf soll noch im Frühling der Stadtregierung vorgelegt und anschliessend in die Vernehmlassung gegeben werden. Grund genug für die NGO, ihre Position zum Phänomen der Prostitution zu klären und vor allem öffentlich zu machen.
Eine risikoreiche Arbeit
In der Stadt Zürich gehört die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) www.fiz-info.ch zu den Organisationen, die sich seit langem mit Prostitution beschäftigen – die FIZ wird heuer ein Vierteljahrhundert alt. Ihr neuster Rundbrief, der in diesen Tagen verschickt wird, thematisiert als Schwerpunkt die Sexarbeit: wegen der diversen Gesetzgebungsarbeiten in der Schweiz und weil die FIZ an der Ausgestaltung des Zürcher Erlasses mitbeteiligt ist.
Dem Namen der Fachstelle zum Trotz unterscheidet die Organisation klar zwischen freiwilliger und erzwungener Prostitution, die häufig auch mit Frauenhandel einhergeht. In Einklang mit dem schweizerischen Netzwerk Prokore (die Abkürzung steht für «Prostitution, Kollektiv, Reflexion») www.prokore.ch hält die Zürcher Fachstelle fest: «Ja, Prostitution ist Arbeit. Nein, es ist nicht eine Arbeit wie jede andere.» Prostitution sei eine risikoreiche Arbeit, die sichere und gute Arbeitsbedingungen benötige. Zum gleichen Resultat führt auch eine jüngst veröffentlichte Studie der Psychiatrischen Klinik Burghölzli.
Prostitution, so die FIZ in ihrem Rundbrief, sei bis heute eine diskriminierte, stigmatisierte, nicht anerkannte Arbeit: «Sexarbeiterinnen werden benachteiligt und ausgegrenzt. Freier hingegen rücken kaum je ins Blickfeld. Dabei würde ohne ihre Nachfrage das Business nicht blühen.»
Seit 1942 legal


Bis heute ist jedoch unklar, ob mit Prostituierten gültige Verträge in Zusammenhang mit ihrer Berufsausübung abgeschlossen werden können. Wegen dieser Unsicherheit werden sie zur selbständigen Erwerbstätigkeit gezwungen, weil es kaum jemand wagt, mit Prostituierten Arbeitsverträge abzuschliessen; dies ein weiterer Punkt, der von der FIZ wie auch vom schweizerischen Netzwerk Prokore bemängelt wird.
Was nun die neu entstehenden Prostitutionsgesetze betrifft, wehren sich die NGO gegen eine generelle Registrierungspflicht für Prostituierte.
Sinnvoller seien eine
- Kontrolle der Infrastruktur und
- der Arbeitsbedingungen sowie
- ein ausgebautes Informationsangebot für Prostituierte,
schreibt die Zürcher Fachstelle in ihrem Rundbrief.
http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/e ... 38570.html
FIZ Rundbrief Mai 2010:
Sexarbeit ist Arbeit
http://www.fiz-info.ch/index.php?sectio ... &newsid=19
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CH: Vom gerechten Umgang mit Prostitution–und von der Moral
Vom gerechten Umgang mit Prostitution – und von der Moral
Aus Rundbrief 46 / Mai 2010
der FIZ Fachstelle Frauenhandel
und Frauenmigration
Badenerstrasse 134, 8004 Zürich,
T 044 240 44 22
F 044 240 44 23
www.fiz-info.ch
contact@fiz-info.ch
Autorin des Artikels:
Brigitte Hürlimann, Dr. jur., NZZ-Redaktorin
Neue Züricher Zeitung
Wo das Stichwort Prostitution fällt, sind die Reaktionen in aller Regel die gleichen: Ablehnung, Unverständnis und Angst – im besten Fall gibt es ein bisschen Mitleid mit den Sexarbeiterinnen.
Prostitution, so die weit verbreitete Meinung, sei grundsätzlich im Dunstkreis der Kriminalität anzusiedeln und müsse bekämpft oder zumindest eingedämmt werden. Nicht zuletzt zum Schutz der Bevölkerung. Doch warum eigentlich?
Das entgeltliche Anbieten von sexuellen Dienstleistungen ist eine gesellschaftliche Realität mit langer, langer Tradition. Noch nie und nirgends auf dieser Welt ist es gelungen, Prostitution als ein unerwünschtes Übel auszurotten, auch nicht mit drastischen Verboten. Prostitution blüht in jenen Ländern genauso, in denen sie eigentlich strikte verboten wäre; nur, dass sie dann illegal und unter grössten Gefahren für Leib, Leben und Gesundheit ausgeübt werden muss – von den Arbeitsbedingungen und Ausbeutungen nicht zu reden. In der Illegalität sind die Sexarbeiterinnen nicht nur gewalttätigen Freiern, sondern vor allem auch dubiosen Helfern und skrupellosen Profiteuren ausgeliefert, denen es nur um eines geht: möglichst rasch möglichst viel Geld zu verdienen.
Moral und Realität
Die Prostitution als eine gesellschaftliche Realität anzuerkennen und den im Sexgewerbe tätigen Frauen und Männern faire, sichere Arbeitsbedingungen zuzubilligen, bedeutet nun aber nicht eine moralisch-ethische Gutheissung des Phänomens. Die Diskussion darüber, ob jemals eine Gesellschaft entstehen könnte, in der Sexualität nicht mehr gekauft oder käuflich angeboten werden muss, ist durchaus zu führen, jedoch nicht auf Kosten eines pragmatischen, gerechten Umgangs mit der Realität, also nicht auf Kosten der Prostituierten. Beide Debatten sind parallel weiterzuverfolgen und schliessen sich gegenseitig nicht aus: die moralisch- ethische Auseinandersetzung über Prostitution einerseits und die Anerkennung andererseits, dass es Prostitution gibt, wohl schon immer gegeben hat und noch lange geben wird. Letzteres führt zwingend dazu, Bedingungen zu schaffen, in denen selbstbestimmte Prostitution unter erwachsenen Menschen in einem sicheren, für alle Beteiligten (inklusive Freier, Bordellbetreiber oder Anwohner) akzeptierbaren Rahmen stattfinden kann. Je besser, transparenter und überschaubarer die Arbeitsbedingungen im Sexgewerbe sind, desto weniger kommen kriminelle Profiteure zum Zuge. In einem sicheren, entspannten Arbeitsumfeld gelingt es den Sexarbeiterinnen zudem, Praktiken durchzusetzen, die den Anforderungen des Gesundheitsschutzes gerecht werden.
Legal, aber diskriminiert
Doch wie sieht die rechtliche Situation in der Schweiz derzeit aus? Selbstbestimmte Prostitution unter Erwachsenen ist hierzulande seit 1942 legal (die homosexuelle Prostitution allerdings erst seit 1992) und steht seit 1973 unter dem Schutz der verfassungsrechtlichen Wirtschaftsfreiheit. Mit anderen Worten akzeptiert die Schweiz seit Jahrzehnten, dass Sexarbeit eine gewerbliche Tätigkeit ist, die nicht unbegründet und nicht über Gebühr eingeschränkt werden darf. So ganz aus der Schmuddelecke hat man die Prostitution jedoch nicht geholt, was sich in einem nach wie vor höchst uneinheitlichen, widersprüchlichen Umgang mit der Sexarbeit manifestiert. So war beispielsweise schon sehr früh klar, dass Prostituierte Steuern zahlen und Sozialversicherungsleistungen übernehmen müssen, gleichzeitig aber vertreten die Gerichte bis heute die Meinung, Abmachungen zwischen einer Prostituierten und einem Freier oder aber mit einem Bordellbetreiber seien per se sittenwidrig und damit ungültig. Anders als alle anderen Gewerbetreibenden darf die Sexarbeiterin also bis heute offene Forderungen nicht gerichtlich geltend machen. Diese angebliche vertragsrechtliche Sittenwidrigkeit führt dazu, dass es in der Schweiz schier unmöglich ist, Prostituierte als unselbstständig Erwerbende zu beschäftigen. Damit wird sie zur Selbstständigkeit gezwungen und der Wahlmöglichkeit beraubt, sich auch anstellen zu lassen, mit all den Annehmlichkeiten und Sicherheiten, die ein Arbeitsverhältnis mit sich bringt. Das Weisungsrecht des Arbeitgebers lässt sich im Übrigen problemlos auf ein Minimum reduzieren, beispielsweise auf eine Präsenzpflicht, so dass es zu keinem Konflikt mit dem Strafrecht kommt. Deutschland hat vor einigen Jahren den alten Zopf der sittenwidrigen Abrede abgeschnitten und ein bundesweites Prostitutionsgesetz in Kraft gesetzt, das auch Anstellungsverhältnisse ermöglicht – und den Bordellbesitzer nicht bestraft, der anständige Arbeitsbedingungen schafft.
Prekärste Bedingungen für «Illegale»
Einmal abgesehen davon, dass solche Verhältnisse in der Schweiz unbedingt ermöglicht werden sollten, bleibt die Situation der illegal anwesenden und tätigen Prostituierten ungelöst: Sie fallen schlicht durch alle Maschen, und sie dürfen noch weniger mit einem gewissen Verständnis der Bevölkerung rechnen als die legal arbeitenden Frauen. Schweizerinnen, niedergelassene Ausländerinnen, Ausländerinnen mit Aufenthaltsrecht und damit auch Angehörige von EUL ändern dürfen bei uns als Prostituierte arbeiten; vor allem was die neuen EU-Länder betrifft, sind die Restriktionen allerdings gross, und der Umgang der Migrationsämter mit den entsprechenden Gesuchen ist höchst uneinheitlich und willkürlich.Frauen aus Drittstaaten aber haben bis heute keine Möglichkeit, legal im Sexgewerbe oder in einer anderen Branche tätig zu sein. Einzige Ausnahme bildet die Bewilligung für Cabaret-Tänzerinnen. Werden Drittstaatenfrauen als illegal Anwesende und Arbeitende erwischt, und nicht als Opfer von Menschenhandel identifiziert, so werden sie ausgeschafft: eine unmenschliche, unbefriedigende Situation.
Konstruktive Ansätze
Es besteht die Gefahr, dass illegale Prostituierte ganz ins Abseits gedrängt und damit vollständig kriminellen Profiteuren und Ausbeutern ausgeliefert werden. Gesundheitsschutz ist in einer solchen Situation kein Thema mehr. Doch trotz dieser ungelösten Problematik sind die Bedingungen im Sexgewerbe grundsätzlich und für alle zu verbessern. Und es ist nicht nur darüber nachzudenken, wie Prostitution weiter eingeschränkt und mit Auflagen erschwert werden kann, sondern vielmehr darüber, unter welchen Bedingungen das Sexgewerbe ausgeübt werden darf, damit möglichst niemand darunter leidet. Eine solche Ausrichtung der Diskussion bedeutet auch, bessere Infrastrukturen für den Strassenstrich zur Verfügung zu stellen, Schaufensterprostitution nicht zu verbieten und vor allem die Prostitution in Wohnungen und Häusern zuzulassen, weil dies erstens sichere Arbeitsorte sind und zweitens zu weniger Konflikten mit der Öffentlichkeit führt. Eine Frau soll in ihrer eigenen Wohnung auch Freier empfangen dürfen, das stört niemanden, oder es ist zwei, drei Frauen ohne kompliziertes Prozedere zu erlauben, gemeinsam und selbstbestimmt einen kleinen Betrieb zu führen. Positive Aussagen zu solch sozialverträglichen Formen von Prostitution fehlen in der derzeit geführten Debatte fast gänzlich.
Quellenhinweis: http://www.fiz-info.ch/images/content/pdf/rb%2046.pdf
Aus Rundbrief 46 / Mai 2010
der FIZ Fachstelle Frauenhandel
und Frauenmigration
Badenerstrasse 134, 8004 Zürich,
T 044 240 44 22
F 044 240 44 23
www.fiz-info.ch
contact@fiz-info.ch
Autorin des Artikels:
Brigitte Hürlimann, Dr. jur., NZZ-Redaktorin
Neue Züricher Zeitung
Wo das Stichwort Prostitution fällt, sind die Reaktionen in aller Regel die gleichen: Ablehnung, Unverständnis und Angst – im besten Fall gibt es ein bisschen Mitleid mit den Sexarbeiterinnen.
Prostitution, so die weit verbreitete Meinung, sei grundsätzlich im Dunstkreis der Kriminalität anzusiedeln und müsse bekämpft oder zumindest eingedämmt werden. Nicht zuletzt zum Schutz der Bevölkerung. Doch warum eigentlich?
Das entgeltliche Anbieten von sexuellen Dienstleistungen ist eine gesellschaftliche Realität mit langer, langer Tradition. Noch nie und nirgends auf dieser Welt ist es gelungen, Prostitution als ein unerwünschtes Übel auszurotten, auch nicht mit drastischen Verboten. Prostitution blüht in jenen Ländern genauso, in denen sie eigentlich strikte verboten wäre; nur, dass sie dann illegal und unter grössten Gefahren für Leib, Leben und Gesundheit ausgeübt werden muss – von den Arbeitsbedingungen und Ausbeutungen nicht zu reden. In der Illegalität sind die Sexarbeiterinnen nicht nur gewalttätigen Freiern, sondern vor allem auch dubiosen Helfern und skrupellosen Profiteuren ausgeliefert, denen es nur um eines geht: möglichst rasch möglichst viel Geld zu verdienen.
Moral und Realität
Die Prostitution als eine gesellschaftliche Realität anzuerkennen und den im Sexgewerbe tätigen Frauen und Männern faire, sichere Arbeitsbedingungen zuzubilligen, bedeutet nun aber nicht eine moralisch-ethische Gutheissung des Phänomens. Die Diskussion darüber, ob jemals eine Gesellschaft entstehen könnte, in der Sexualität nicht mehr gekauft oder käuflich angeboten werden muss, ist durchaus zu führen, jedoch nicht auf Kosten eines pragmatischen, gerechten Umgangs mit der Realität, also nicht auf Kosten der Prostituierten. Beide Debatten sind parallel weiterzuverfolgen und schliessen sich gegenseitig nicht aus: die moralisch- ethische Auseinandersetzung über Prostitution einerseits und die Anerkennung andererseits, dass es Prostitution gibt, wohl schon immer gegeben hat und noch lange geben wird. Letzteres führt zwingend dazu, Bedingungen zu schaffen, in denen selbstbestimmte Prostitution unter erwachsenen Menschen in einem sicheren, für alle Beteiligten (inklusive Freier, Bordellbetreiber oder Anwohner) akzeptierbaren Rahmen stattfinden kann. Je besser, transparenter und überschaubarer die Arbeitsbedingungen im Sexgewerbe sind, desto weniger kommen kriminelle Profiteure zum Zuge. In einem sicheren, entspannten Arbeitsumfeld gelingt es den Sexarbeiterinnen zudem, Praktiken durchzusetzen, die den Anforderungen des Gesundheitsschutzes gerecht werden.
Legal, aber diskriminiert
Doch wie sieht die rechtliche Situation in der Schweiz derzeit aus? Selbstbestimmte Prostitution unter Erwachsenen ist hierzulande seit 1942 legal (die homosexuelle Prostitution allerdings erst seit 1992) und steht seit 1973 unter dem Schutz der verfassungsrechtlichen Wirtschaftsfreiheit. Mit anderen Worten akzeptiert die Schweiz seit Jahrzehnten, dass Sexarbeit eine gewerbliche Tätigkeit ist, die nicht unbegründet und nicht über Gebühr eingeschränkt werden darf. So ganz aus der Schmuddelecke hat man die Prostitution jedoch nicht geholt, was sich in einem nach wie vor höchst uneinheitlichen, widersprüchlichen Umgang mit der Sexarbeit manifestiert. So war beispielsweise schon sehr früh klar, dass Prostituierte Steuern zahlen und Sozialversicherungsleistungen übernehmen müssen, gleichzeitig aber vertreten die Gerichte bis heute die Meinung, Abmachungen zwischen einer Prostituierten und einem Freier oder aber mit einem Bordellbetreiber seien per se sittenwidrig und damit ungültig. Anders als alle anderen Gewerbetreibenden darf die Sexarbeiterin also bis heute offene Forderungen nicht gerichtlich geltend machen. Diese angebliche vertragsrechtliche Sittenwidrigkeit führt dazu, dass es in der Schweiz schier unmöglich ist, Prostituierte als unselbstständig Erwerbende zu beschäftigen. Damit wird sie zur Selbstständigkeit gezwungen und der Wahlmöglichkeit beraubt, sich auch anstellen zu lassen, mit all den Annehmlichkeiten und Sicherheiten, die ein Arbeitsverhältnis mit sich bringt. Das Weisungsrecht des Arbeitgebers lässt sich im Übrigen problemlos auf ein Minimum reduzieren, beispielsweise auf eine Präsenzpflicht, so dass es zu keinem Konflikt mit dem Strafrecht kommt. Deutschland hat vor einigen Jahren den alten Zopf der sittenwidrigen Abrede abgeschnitten und ein bundesweites Prostitutionsgesetz in Kraft gesetzt, das auch Anstellungsverhältnisse ermöglicht – und den Bordellbesitzer nicht bestraft, der anständige Arbeitsbedingungen schafft.
Prekärste Bedingungen für «Illegale»
Einmal abgesehen davon, dass solche Verhältnisse in der Schweiz unbedingt ermöglicht werden sollten, bleibt die Situation der illegal anwesenden und tätigen Prostituierten ungelöst: Sie fallen schlicht durch alle Maschen, und sie dürfen noch weniger mit einem gewissen Verständnis der Bevölkerung rechnen als die legal arbeitenden Frauen. Schweizerinnen, niedergelassene Ausländerinnen, Ausländerinnen mit Aufenthaltsrecht und damit auch Angehörige von EUL ändern dürfen bei uns als Prostituierte arbeiten; vor allem was die neuen EU-Länder betrifft, sind die Restriktionen allerdings gross, und der Umgang der Migrationsämter mit den entsprechenden Gesuchen ist höchst uneinheitlich und willkürlich.Frauen aus Drittstaaten aber haben bis heute keine Möglichkeit, legal im Sexgewerbe oder in einer anderen Branche tätig zu sein. Einzige Ausnahme bildet die Bewilligung für Cabaret-Tänzerinnen. Werden Drittstaatenfrauen als illegal Anwesende und Arbeitende erwischt, und nicht als Opfer von Menschenhandel identifiziert, so werden sie ausgeschafft: eine unmenschliche, unbefriedigende Situation.
Konstruktive Ansätze
Es besteht die Gefahr, dass illegale Prostituierte ganz ins Abseits gedrängt und damit vollständig kriminellen Profiteuren und Ausbeutern ausgeliefert werden. Gesundheitsschutz ist in einer solchen Situation kein Thema mehr. Doch trotz dieser ungelösten Problematik sind die Bedingungen im Sexgewerbe grundsätzlich und für alle zu verbessern. Und es ist nicht nur darüber nachzudenken, wie Prostitution weiter eingeschränkt und mit Auflagen erschwert werden kann, sondern vielmehr darüber, unter welchen Bedingungen das Sexgewerbe ausgeübt werden darf, damit möglichst niemand darunter leidet. Eine solche Ausrichtung der Diskussion bedeutet auch, bessere Infrastrukturen für den Strassenstrich zur Verfügung zu stellen, Schaufensterprostitution nicht zu verbieten und vor allem die Prostitution in Wohnungen und Häusern zuzulassen, weil dies erstens sichere Arbeitsorte sind und zweitens zu weniger Konflikten mit der Öffentlichkeit führt. Eine Frau soll in ihrer eigenen Wohnung auch Freier empfangen dürfen, das stört niemanden, oder es ist zwei, drei Frauen ohne kompliziertes Prozedere zu erlauben, gemeinsam und selbstbestimmt einen kleinen Betrieb zu führen. Positive Aussagen zu solch sozialverträglichen Formen von Prostitution fehlen in der derzeit geführten Debatte fast gänzlich.
Quellenhinweis: http://www.fiz-info.ch/images/content/pdf/rb%2046.pdf
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http://www.20min.ch/news/schweiz/story/ ... --28380946
"Freier bleiben nie länger als eine halbe Stunde"
Eine Wissenschaftlerin aus Neuenburg hat sechs Monate lang als Empfangsdame bei einer Prostituierten gearbeitet. Ihre Ergebnisse liegen nun in Buchform vor.
Zwei Institute der Universität Neuenburg haben ein Buch veröffentlicht, das zehn Studien zur geheimnisvollen Welt der Prostitution enthält (siehe Infobox). Eine davon stammt von der Ethnologin Alice Sala. Sechs Monate lang hat sie an der Rezeption eines Massagesalons gearbeitet und dabei den Alltag ihrer «Arbeitgeberin» minutiös verfolgt. In einem Interview mit der Zeitung «Le Matin» spricht sie über ihre Erfahrungen.
Personen, die sich prostituieren, sehen sich mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert, doch sie müssen auch über beträchtliche Fähigkeiten verfügen. Dies zeigt ein Kolloquium, das von der «Maison d'analyse des processus sociaux» (MAPS) und dem ethnologischen Institut der Universität Neuenburg organisiert wurde. Die Ergebnisse der Forschungen sind soeben in Buchform erschienen. Eine der zehn Studien zeigt beispielsweise, wie es chinesischen Prostituierten in Paris gelingt, ihre Dienste anzubieten, ohne sich als Sexarbeiterinnen zu fühlen. In einer anderen ist nachzulesen, wie es brasilianischen Transvestiten in der Schweiz gelingt, Gefühl und Geschäft zu trennen. Eine weitere ist Hotelprostituierten im brasilianischen Belo Horizonte gewidmet, die dem Gewerbe entkommen und eine stabile Liebesbeziehung eingehen wollen. Die Forscher hoffen, zu einer differenzierteren Sicht des Sexgewerbes beitragen zu können.
«Cachez ce travail que je ne saurai voir.
Ethnographies du travail du sexe»
Verlag Antipodes, Lausanne, 2010
228 Seiten
Gemäss ihrer Studie machen die sexuellen Beziehungen nur einen kleinen Teil der Arbeit einer Prostituierten aus. Welche anderen Verpflichtungen gibt es in diesem Gewerbe?
Alice Sala: Es gibt viele Formen der Prostitution. In meiner Studie geht es um eine Frau, die ihren Beruf legal und alleine in einem Massagesalon ausübt. Ihr Arbeitstag dauert acht bis zehn Stunden, doch nur drei davon sind dem Sex gewidmet. Sie empfängt höchstens fünf Kunden pro Tag, meistens zwischen zwei und vier. Die restliche Zeit verbringt sie am Telefon, um ihre Kunden an sich zu binden.
Was heisst das konkret?
Sie spielt ihnen eine Liebesbeziehung vor. Sie schickt ihnen SMS und nimmt Nachrichten von ihnen entgegen. Man muss eine sehr gute Schauspielerin sein in diesem Gewerbe. Sie spielt die Rolle einer Liebhaberin, ohne zu tief ins Leben dieser Männer einzudringen. Die Prostituierte, bei der ich gearbeitet habe, hat es am liebsten so. Das ist allerdings auch sehr ermüdend, da es ein sehr grosses Engagement erfordert. Die Männer empfinden sie als eine Vertrauensperson und Freundin, der sie ihre Geheimnisse und Schwächen mitteilen können. Überraschenderweise ist ihre Kundschaft sehr vielfältig: Es gibt Junge, Alte, Hässliche, Schöne, Verheiratete und Ledige.
Welche Fähigkeiten braucht eine Prostituierte sonst noch?
Unter allen Anrufern muss sie die potenziellen Kunden erkennen. Es gibt die Schüchternen, die nicht kommen werden, und diejenigen, die Telefonsex zu niedrigen Kosten suchen. Es braucht auch ein gewisses Verhandlungsgeschick bei der Festlegung des Preises.
Und wie sieht es mit dem Sex aus?
Eine Prostituierte muss die Männer und ihre Vorlieben kennen. Sie muss herausfinden, was den Kunden am schnellsten zum Orgasmus führt. Die Freier bleiben nie länger als eine halbe Stunde, aber sie müssen den Eindruck haben, dass ihnen volle Aufmerksamkeit zuteil wird. Die Prostituierte muss den Eindruck erwecken, dass sie nicht unter Zeitdruck steht und dass der Mann die Situation beherrscht, obwohl in Wahrheit sie den Rhythmus diktiert.
Wie ist es ihnen gelungen, als Empfangsdame in einem Massagesalon engagiert zu werden?
Ich rief bei den Salons an, deren Telefonnummern in der Zeitung zu finden sind. Ich wollte herausfinden, ob die Personen, die dort arbeiten, bereit wären, einen Fragebogen auszufüllen. Als ich bei einer Prostituierten vorbeiging, die sich zur Teilnahme bereit erklärt hatte, diskutierten wir stundenlang. Wir verstanden uns sofort gut, und sie war bereit, mich für sie arbeiten zu lassen. Eine Rezeptionistin verbessert das Image eines Salons, denn die Prostituierte vermeidet es so, Kunden zu verlieren, wenn sie gerade besetzt ist.
Hat sich ihr Blick auf die Prostitution verändert?
Ja. Eine der grössten Offenbarungen war, dass die Prostituierten gar nicht so anders sind als wir. (anm.: wow, und für diese Erkenntnis braucht man echt eine Studie?) Als ich mich das erste Mal in den Salon begab, öffnete mir eine umwerfende Blondine die Tür. Ich war ziemlich eingeschüchtert. Ich merkte dann aber schnell, dass es zwischen uns viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.
Was bringt einen dazu, Prostituierte zu werden?
Es gibt Prostituierte, die weder unter der Kontrolle eines Zuhälters stehen noch drogenabhängig sind. Aber nur wenige lassen sich freiwillig auf eine derart stigmatisierende Tätigkeit ein. Meist wollen sie einer Notsituation entkommen. Die Prostituierte, von der ich spreche, ist eine geschiedene Familienmutter, die ihre Kinder ernähren möchte, ohne von der Sozialhilfe abhängig zu sein. So kann sie sich durchschlagen, schwimmt aber nicht im Geld.
Wie würden Sie die Welt der Prostitution in einem Wort beschreiben?
Es ist ein hartes Leben. Nicht unbedingt, weil die Prostituierten zu Opfern abartiger Männerphantasien werden, sondern weil es sich um eine stigmatisierende Tätigkeit handelt, von der man niemandem erzählen kann. Man muss über ein enormes Selbstvertrauen verfügen, um dieses Doppelleben auszuhalten, das zu den belastendsten Elementen dieses Berufs zählt.
"Freier bleiben nie länger als eine halbe Stunde"
Eine Wissenschaftlerin aus Neuenburg hat sechs Monate lang als Empfangsdame bei einer Prostituierten gearbeitet. Ihre Ergebnisse liegen nun in Buchform vor.
Zwei Institute der Universität Neuenburg haben ein Buch veröffentlicht, das zehn Studien zur geheimnisvollen Welt der Prostitution enthält (siehe Infobox). Eine davon stammt von der Ethnologin Alice Sala. Sechs Monate lang hat sie an der Rezeption eines Massagesalons gearbeitet und dabei den Alltag ihrer «Arbeitgeberin» minutiös verfolgt. In einem Interview mit der Zeitung «Le Matin» spricht sie über ihre Erfahrungen.
Personen, die sich prostituieren, sehen sich mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert, doch sie müssen auch über beträchtliche Fähigkeiten verfügen. Dies zeigt ein Kolloquium, das von der «Maison d'analyse des processus sociaux» (MAPS) und dem ethnologischen Institut der Universität Neuenburg organisiert wurde. Die Ergebnisse der Forschungen sind soeben in Buchform erschienen. Eine der zehn Studien zeigt beispielsweise, wie es chinesischen Prostituierten in Paris gelingt, ihre Dienste anzubieten, ohne sich als Sexarbeiterinnen zu fühlen. In einer anderen ist nachzulesen, wie es brasilianischen Transvestiten in der Schweiz gelingt, Gefühl und Geschäft zu trennen. Eine weitere ist Hotelprostituierten im brasilianischen Belo Horizonte gewidmet, die dem Gewerbe entkommen und eine stabile Liebesbeziehung eingehen wollen. Die Forscher hoffen, zu einer differenzierteren Sicht des Sexgewerbes beitragen zu können.
«Cachez ce travail que je ne saurai voir.
Ethnographies du travail du sexe»
Verlag Antipodes, Lausanne, 2010
228 Seiten
Gemäss ihrer Studie machen die sexuellen Beziehungen nur einen kleinen Teil der Arbeit einer Prostituierten aus. Welche anderen Verpflichtungen gibt es in diesem Gewerbe?
Alice Sala: Es gibt viele Formen der Prostitution. In meiner Studie geht es um eine Frau, die ihren Beruf legal und alleine in einem Massagesalon ausübt. Ihr Arbeitstag dauert acht bis zehn Stunden, doch nur drei davon sind dem Sex gewidmet. Sie empfängt höchstens fünf Kunden pro Tag, meistens zwischen zwei und vier. Die restliche Zeit verbringt sie am Telefon, um ihre Kunden an sich zu binden.
Was heisst das konkret?
Sie spielt ihnen eine Liebesbeziehung vor. Sie schickt ihnen SMS und nimmt Nachrichten von ihnen entgegen. Man muss eine sehr gute Schauspielerin sein in diesem Gewerbe. Sie spielt die Rolle einer Liebhaberin, ohne zu tief ins Leben dieser Männer einzudringen. Die Prostituierte, bei der ich gearbeitet habe, hat es am liebsten so. Das ist allerdings auch sehr ermüdend, da es ein sehr grosses Engagement erfordert. Die Männer empfinden sie als eine Vertrauensperson und Freundin, der sie ihre Geheimnisse und Schwächen mitteilen können. Überraschenderweise ist ihre Kundschaft sehr vielfältig: Es gibt Junge, Alte, Hässliche, Schöne, Verheiratete und Ledige.
Welche Fähigkeiten braucht eine Prostituierte sonst noch?
Unter allen Anrufern muss sie die potenziellen Kunden erkennen. Es gibt die Schüchternen, die nicht kommen werden, und diejenigen, die Telefonsex zu niedrigen Kosten suchen. Es braucht auch ein gewisses Verhandlungsgeschick bei der Festlegung des Preises.
Und wie sieht es mit dem Sex aus?
Eine Prostituierte muss die Männer und ihre Vorlieben kennen. Sie muss herausfinden, was den Kunden am schnellsten zum Orgasmus führt. Die Freier bleiben nie länger als eine halbe Stunde, aber sie müssen den Eindruck haben, dass ihnen volle Aufmerksamkeit zuteil wird. Die Prostituierte muss den Eindruck erwecken, dass sie nicht unter Zeitdruck steht und dass der Mann die Situation beherrscht, obwohl in Wahrheit sie den Rhythmus diktiert.
Wie ist es ihnen gelungen, als Empfangsdame in einem Massagesalon engagiert zu werden?
Ich rief bei den Salons an, deren Telefonnummern in der Zeitung zu finden sind. Ich wollte herausfinden, ob die Personen, die dort arbeiten, bereit wären, einen Fragebogen auszufüllen. Als ich bei einer Prostituierten vorbeiging, die sich zur Teilnahme bereit erklärt hatte, diskutierten wir stundenlang. Wir verstanden uns sofort gut, und sie war bereit, mich für sie arbeiten zu lassen. Eine Rezeptionistin verbessert das Image eines Salons, denn die Prostituierte vermeidet es so, Kunden zu verlieren, wenn sie gerade besetzt ist.
Hat sich ihr Blick auf die Prostitution verändert?
Ja. Eine der grössten Offenbarungen war, dass die Prostituierten gar nicht so anders sind als wir. (anm.: wow, und für diese Erkenntnis braucht man echt eine Studie?) Als ich mich das erste Mal in den Salon begab, öffnete mir eine umwerfende Blondine die Tür. Ich war ziemlich eingeschüchtert. Ich merkte dann aber schnell, dass es zwischen uns viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.
Was bringt einen dazu, Prostituierte zu werden?
Es gibt Prostituierte, die weder unter der Kontrolle eines Zuhälters stehen noch drogenabhängig sind. Aber nur wenige lassen sich freiwillig auf eine derart stigmatisierende Tätigkeit ein. Meist wollen sie einer Notsituation entkommen. Die Prostituierte, von der ich spreche, ist eine geschiedene Familienmutter, die ihre Kinder ernähren möchte, ohne von der Sozialhilfe abhängig zu sein. So kann sie sich durchschlagen, schwimmt aber nicht im Geld.
Wie würden Sie die Welt der Prostitution in einem Wort beschreiben?
Es ist ein hartes Leben. Nicht unbedingt, weil die Prostituierten zu Opfern abartiger Männerphantasien werden, sondern weil es sich um eine stigmatisierende Tätigkeit handelt, von der man niemandem erzählen kann. Man muss über ein enormes Selbstvertrauen verfügen, um dieses Doppelleben auszuhalten, das zu den belastendsten Elementen dieses Berufs zählt.
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16.5.2010
Businessplan für Prostituierte
Mit konsequenten Kontrollen reduziert Bern die Zuwanderung von Sex-Arbeiterinnen
Bern hat die Kontrollen bei Prostituierten, die im Rahmen der EU-Freizügigkeit einreisen, verschärft. Dadurch sank die Zahl der Anmeldungen innert weniger Monate um die Hälfte.
In den ersten acht Monaten des Jahres 2009 meldeten sich in der Stadt Bern knapp 400 Frauen aus der EU als Prostituierte an. Sie kamen vorwiegend aus Ungarn und Rumänien. In den acht Monaten seit September ist die Zahl der Anmeldungen auf 224 zurückgegangen. Der Grund für den drastischen Rückgang liegt laut dem Chef der Berner Fremdenpolizei, Alexander Ott, in strengeren Kontrollen: Seit letztem Herbst müssen Sex-Arbeiterinnen aus der EU bei den Einwohner-Diensten vorsprechen. «Wir verlangen von ihnen einen Businessplan und den Nachweis, dass sie tatsächlich selbständig sind», sagt Ott. «Im Businessplan müssen die Frauen deklarieren, wo sie arbeiten werden, was sie anbieten wollen, dass sie die Beiträge für die Sozialversicherung bezahlen und krankenversichert sind.» Zudem wird kontrolliert, ob die angegebene Adresse im Heimatland stimmt. Das Vorgehen ist nun Praxis im ganzen Kanton.
Ausgelöst wurde die Verschärfung durch Kontrollen im Milieu im letzten Jahr. Dabei stellten die Beamten fest, dass viele Frauen bei der Anmeldung falsche Angaben gemacht hatten. Sie arbeiteten etwa an einem anderen Ort als angegeben, «und in vielen Fällen zeigte sich, dass sie gar nicht als Selbständige tätig waren», sagt Ott. Die Frauen wurden von Hintermännern engagiert. So wussten manche Frauen nicht, welche Sexualpraktiken sie gemäss der für sie geschalteten Internet-Werbung anbieten würden: «Wer selbständig ist, weiss das», sagt Ott. Die Frage der Selbständigkeit ist von Bedeutung: Im Rahmen der EU-Freizügigkeit dürfen Personen aufgrund der 90-Tage-Regelung maximal 90 Tage in der Schweiz arbeiten – wenn sie selbständig sind. Die fälligen Steuern werden erst nach der Ausreise erhoben. Dies umgingen manche Prostituierte, indem sie eine falsche Adresse nannten: «Die Steuerrechnungen konnten oft nicht zugestellt werden», sagt Ott. Möglich war dies, weil die Formulare im Meldeverfahren online ausgefüllt und nur selten kontrolliert werden. «Mit den obligatorischen Gesprächen bei der Ankunft konnten wir diese Lücke schliessen», sagt Ott. Dass dadurch die Zahl der Anmeldungen zurückging, sei nicht primäres Ziel gewesen.
Trotzdem kritisiert die Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe, Xenia, die neuen Regeln: «Seit der Verschärfung der Anmeldepraxis hat sich die finanzielle Abhängigkeit der ausländischen Prostituierten verschärft», sagt Martha Wigger von Xenia Bern. Denn «früher konnten sie sich von zu Hause aus anmelden, heute müssen sie zuerst hierherkommen, was mehr Kosten verursacht.» Die Frauen müssten oft nicht nur für die Reise Geld aufnehmen, sondern auch, um ein Auskommen zu haben, während sie auf die Bewilligung warteten. «Werden Gesuche abgelehnt, bleiben die meisten Frauen hier und arbeiten illegal, um die Auslagen wettzumachen», sagt Wigger.
Ott widerspricht: «Die meisten Frauen waren schon im alten System in der Illegalität, weil ihre Angaben nicht stimmten. Und in einem Abhängigkeitsverhältnis befanden sie sich auch, weil sie nicht selbständig waren.» Heute sei gewährleistet, dass sie versichert seien, «wir haben auch keine Zunahme von illegal anwesenden Prostituierten festgestellt». Die verschärften Kontrollen seien «ein Schritt hin zu einem besseren Schutz der Frauen», sagt Ott.
Berner Modell wenig tauglich für den Zürcher Strassenstrich
In Zürich arbeitet eine Projektgruppe «Rotlicht» seit kurzem unter Federführung des Polizeidepartements an griffigeren Massnahmen gegen Auswüchse im Sexgewerbe. Das Berner Modell einer verschärften Meldepflicht von selbständig Erwerbenden ist in Zürich umstritten. Rolf Vieli, Leiter des Projekts «Rotlicht», befürchtet, dass der Vollzug ins Leere laufen könnte. «Wie wäre zu verhindern, dass die Prostituierten durch die Verschärfung der Meldepflicht in die Illegalität gedrängt werden?» Grundsätzlich befürwortet man in Zürich die Idee, die Selbständigkeit der Prostituierten zur Pflicht zu erklären. Ob der Ansatz der Berner Fremdenpolizei aber wirklich greife, ist für Vieli ungewiss. Der oberste Ermittler der Stadtpolizei Zürich, Peter Rüegger, sieht in der Massnahme nicht der Weisheit letzten Schluss: «Eine generelle Meldepflicht würde es ermöglichen, Ausbeutungsverhältnisse frühzeitig zu erkennen, auch wenn dieses Instrument alleine nicht genügt.» In Zürich habe man es mit einem Massenphänomen zu tun, so Rüegger. Man müsse mit anderen Lösungsansätzen arbeiten als in Bern, wo Strassenprostitution einen sehr viel kleineren Anteil ausmache.
http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/b ... 26394.html
Businessplan für Prostituierte
Mit konsequenten Kontrollen reduziert Bern die Zuwanderung von Sex-Arbeiterinnen
Bern hat die Kontrollen bei Prostituierten, die im Rahmen der EU-Freizügigkeit einreisen, verschärft. Dadurch sank die Zahl der Anmeldungen innert weniger Monate um die Hälfte.
In den ersten acht Monaten des Jahres 2009 meldeten sich in der Stadt Bern knapp 400 Frauen aus der EU als Prostituierte an. Sie kamen vorwiegend aus Ungarn und Rumänien. In den acht Monaten seit September ist die Zahl der Anmeldungen auf 224 zurückgegangen. Der Grund für den drastischen Rückgang liegt laut dem Chef der Berner Fremdenpolizei, Alexander Ott, in strengeren Kontrollen: Seit letztem Herbst müssen Sex-Arbeiterinnen aus der EU bei den Einwohner-Diensten vorsprechen. «Wir verlangen von ihnen einen Businessplan und den Nachweis, dass sie tatsächlich selbständig sind», sagt Ott. «Im Businessplan müssen die Frauen deklarieren, wo sie arbeiten werden, was sie anbieten wollen, dass sie die Beiträge für die Sozialversicherung bezahlen und krankenversichert sind.» Zudem wird kontrolliert, ob die angegebene Adresse im Heimatland stimmt. Das Vorgehen ist nun Praxis im ganzen Kanton.
Ausgelöst wurde die Verschärfung durch Kontrollen im Milieu im letzten Jahr. Dabei stellten die Beamten fest, dass viele Frauen bei der Anmeldung falsche Angaben gemacht hatten. Sie arbeiteten etwa an einem anderen Ort als angegeben, «und in vielen Fällen zeigte sich, dass sie gar nicht als Selbständige tätig waren», sagt Ott. Die Frauen wurden von Hintermännern engagiert. So wussten manche Frauen nicht, welche Sexualpraktiken sie gemäss der für sie geschalteten Internet-Werbung anbieten würden: «Wer selbständig ist, weiss das», sagt Ott. Die Frage der Selbständigkeit ist von Bedeutung: Im Rahmen der EU-Freizügigkeit dürfen Personen aufgrund der 90-Tage-Regelung maximal 90 Tage in der Schweiz arbeiten – wenn sie selbständig sind. Die fälligen Steuern werden erst nach der Ausreise erhoben. Dies umgingen manche Prostituierte, indem sie eine falsche Adresse nannten: «Die Steuerrechnungen konnten oft nicht zugestellt werden», sagt Ott. Möglich war dies, weil die Formulare im Meldeverfahren online ausgefüllt und nur selten kontrolliert werden. «Mit den obligatorischen Gesprächen bei der Ankunft konnten wir diese Lücke schliessen», sagt Ott. Dass dadurch die Zahl der Anmeldungen zurückging, sei nicht primäres Ziel gewesen.
Trotzdem kritisiert die Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe, Xenia, die neuen Regeln: «Seit der Verschärfung der Anmeldepraxis hat sich die finanzielle Abhängigkeit der ausländischen Prostituierten verschärft», sagt Martha Wigger von Xenia Bern. Denn «früher konnten sie sich von zu Hause aus anmelden, heute müssen sie zuerst hierherkommen, was mehr Kosten verursacht.» Die Frauen müssten oft nicht nur für die Reise Geld aufnehmen, sondern auch, um ein Auskommen zu haben, während sie auf die Bewilligung warteten. «Werden Gesuche abgelehnt, bleiben die meisten Frauen hier und arbeiten illegal, um die Auslagen wettzumachen», sagt Wigger.
Ott widerspricht: «Die meisten Frauen waren schon im alten System in der Illegalität, weil ihre Angaben nicht stimmten. Und in einem Abhängigkeitsverhältnis befanden sie sich auch, weil sie nicht selbständig waren.» Heute sei gewährleistet, dass sie versichert seien, «wir haben auch keine Zunahme von illegal anwesenden Prostituierten festgestellt». Die verschärften Kontrollen seien «ein Schritt hin zu einem besseren Schutz der Frauen», sagt Ott.
Berner Modell wenig tauglich für den Zürcher Strassenstrich
In Zürich arbeitet eine Projektgruppe «Rotlicht» seit kurzem unter Federführung des Polizeidepartements an griffigeren Massnahmen gegen Auswüchse im Sexgewerbe. Das Berner Modell einer verschärften Meldepflicht von selbständig Erwerbenden ist in Zürich umstritten. Rolf Vieli, Leiter des Projekts «Rotlicht», befürchtet, dass der Vollzug ins Leere laufen könnte. «Wie wäre zu verhindern, dass die Prostituierten durch die Verschärfung der Meldepflicht in die Illegalität gedrängt werden?» Grundsätzlich befürwortet man in Zürich die Idee, die Selbständigkeit der Prostituierten zur Pflicht zu erklären. Ob der Ansatz der Berner Fremdenpolizei aber wirklich greife, ist für Vieli ungewiss. Der oberste Ermittler der Stadtpolizei Zürich, Peter Rüegger, sieht in der Massnahme nicht der Weisheit letzten Schluss: «Eine generelle Meldepflicht würde es ermöglichen, Ausbeutungsverhältnisse frühzeitig zu erkennen, auch wenn dieses Instrument alleine nicht genügt.» In Zürich habe man es mit einem Massenphänomen zu tun, so Rüegger. Man müsse mit anderen Lösungsansätzen arbeiten als in Bern, wo Strassenprostitution einen sehr viel kleineren Anteil ausmache.
http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/b ... 26394.html
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.