Prostitution und Menschenhandel als Verwaltungsproblem

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Prostitution und Menschenhandel als Verwaltungsproblem

Beitrag von ehemaliger_User »

Claudia Vorheyer
Prostitution und Menschenhandel als Verwaltungsproblem
Eine qualitative Untersuchung über den beruflichen Habitus

Juni 2010, 436 S., kart., 32,80 €
ISBN 978-3-8376-1412-1
Reihe Gender Studies

Adressaten:
Soziologie, Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Rechtswissenschaft, Gender Studies, Sozialpädagogik, Kriminologie, interessierte Öffentlichkeit

Prostitution und Menschenhandel sind Gegenstand vielfältiger staatlicher und zivilgesellschaftlicher Aktivitäten. Die individuellen Wahrnehmungs- und Handlungsmuster der Polizisten, Sozialarbeiter, Gesundheits- und Ordnungsbeamten sind dabei von entscheidender Bedeutung. In einer bisher einzigartigen Perspektivenverschränkung zeigt Claudia Vorheyer die Dynamik der Verwaltungsarbeit auf und fragt, wie die beteiligten Akteure ihre Handlungsspielräume für unterschiedliche Prostitutionspolitiken nutzen: Wie deuten sie das Problem? Welche Aufgaben und Strategien leiten sie daraus ab? Und wie gestalten sie die Zusammenarbeit mit Dritten?

Claudia Vorheyer (Dr. phil.) ist Oberassistentin am Soziologischen Institut der Universität Zürich. Sie lehrt und forscht im Bereich der qualitativen Sozialforschung.
WWW: www.suz.uzh.ch/vorheyer.html

Link zur Buchvorstellung
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Marc of Frankfurt
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Versorgung mit Fachliteratur

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ihre Doktorarbeit und mit pdf Leseprobe.


Interessante Aspekte:
- Habitus-Modell nach Bordieu von 1987 u. Meuser 1999 (vulg.: Polizei schaft sich ihre Verbrecher selbst)
- Institutionalisierte Definitonsmacht per Verwaltungshandeln
- postmodernes Konzept Government zu Governance (von Herrschen zu Verwalten)
- Grenzen der Sexualitäts- und Prostitutionskontrolle
- Sexworker wurden mal wieder als Experten außen vor gelassen (45 befragte Experten aus Behörden und NGOs).
- Deutschland, Polen, Tschechien und die Probleme in den Grenzgebieten (siehe unsere Länderberichte).
- Sind Bürokraten des Establishments beratungsresistent gegen Sexworkerinteressen?
- Nutzen Amtsträger Entscheidungsspielräume kreativ zugunsten der Menschenrechte, Sexwork und Sexworkern?
- Wieviel Ambiguitätstoleranz vertragen die Institutionen?
- Können Ex-Sexworker Ämter bekleiden?
- Wie groß ist die Doppelmoral in den Institutionen (vgl. Fall Göran Lindberg in Schweden)?
- Wie verhindern, daß Sexworker, Betreiber und Freier zum Sündenbock gemacht werden?
- Kann Menschenhandel als soziales Konstrukt erkannt werden von den Konstrukteuren?
- Bürokratie, Exekutive und Politik als Social Engineering.
- Wie sind Sexworker-Interessenvertretung und Inklusion in Zukunft möglich?
- Wie müssen wir unsere Lobbying-Aktivitäten ausrichten?
- ...


Hier hat Dr. Claudia Vorheyer ihre Forschungen begonnen.
viewtopic.php?p=9109#9109


In ihrer Vortragsliste sind viele Prostitutionsveranstaltungen, wovon wir nie etwas mitbekommen haben:
http://www.suz.uzh.ch/vorheyer/vortraege.html


Eine Studie zur Verwaltungspraxis der Gesundheitsämter findet sich hier:
viewtopic.php?p=64416#64416
Zum Menschenhandel hier:
viewtopic.php?p=35622#35622
Zum Habitus von Beratungsstellen gibt es diese Sammelthemen:
viewtopic.php?t=4621 (Qualitätssicherung)
viewtopic.php?t=3140 (Anlaufstellen)


Wichtiges Buch für unsere emanzipatorisch-politische Lobbyarbeit. Wir sollen es erwerben, um es per Verleih-Verteiler uns/unseren aktiven MithelferInnen zur Verfügung stellen zu können (Aufbau einer zusätzlichen nichtvirtuellen Vereins-Bibliothek).