Das Österreichisches Institut für Familienforschung veranstaltete seine 2. sexualpädagogische und -beraterische
Fachfortbildung am 10. und 11. Oktober 2001 in Wien, Thema Prostitution und Pornografie... ist schon über 8 Jahre her.
Aber denTagungsband ist im Internet als *.pdf-Datei zum Runterladen
http://131.130.67.132/ftp/events/prosti ... tution.pdf
Prostitution und Pornografie
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Sehr interessant. Danke.
Weitere Sammlung zum Thema "Fortbildung für Prostituiertenberatung" und "Qualität der Angebote für Sexworker":
viewtopic.php?t=4621
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Rezension "Öffnung der Sperrbezirke."
Link zur Rezension von Birgit Sauer zum Buch
"Sperrbezirke. Zum Wandel von Theorien und Politik der Prostitution." Sulzbach im Taunus: Ulrike Helmer Verlag 2009.
http://www.querelles-net.de/index.php/q ... ew/871/864
"Abstract: Silvia Kontos stellt die historische Entwicklung von Theorien über heterosexuelle Prostitution sowie von deren politischen Regulierungen in Deutschland dar und greift damit auf herausragende Weise in aktuelle wissenschaftliche und politische Debatten ein. Neben einer profunden Analyse prostitutiver Verhältnisse macht sie ihre geschlechtertheoretisch fundierte normative Position in den aktuellen prostitutionspolitischen Aushandlungsprozessen plausibel. Durch die Verknüpfung von geschlechter- und staatstheoretischer Analyse werden die Paradoxien des Prostitutionsdiskurses ebenso herausgearbeitet wie die der staatlichen Regulierung." (ebend.)
"Sperrbezirke. Zum Wandel von Theorien und Politik der Prostitution." Sulzbach im Taunus: Ulrike Helmer Verlag 2009.
http://www.querelles-net.de/index.php/q ... ew/871/864
"Abstract: Silvia Kontos stellt die historische Entwicklung von Theorien über heterosexuelle Prostitution sowie von deren politischen Regulierungen in Deutschland dar und greift damit auf herausragende Weise in aktuelle wissenschaftliche und politische Debatten ein. Neben einer profunden Analyse prostitutiver Verhältnisse macht sie ihre geschlechtertheoretisch fundierte normative Position in den aktuellen prostitutionspolitischen Aushandlungsprozessen plausibel. Durch die Verknüpfung von geschlechter- und staatstheoretischer Analyse werden die Paradoxien des Prostitutionsdiskurses ebenso herausgearbeitet wie die der staatlichen Regulierung." (ebend.)
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Andere Buchrezension zu Silvia Kontos
Danke für den Link.
Da sind wirklich viele tolle Artikel in der Ausgabe von querelles-net. Habe versucht sie hier im Forum an den entsprechenden Stellen unserer Info-Datenbank "einzupflegen".
Siehe auch im Sammelthema "Prostitutionskontrolle per Sperrbezirke".
viewtopic.php?p=79350#79350
Da sind wirklich viele tolle Artikel in der Ausgabe von querelles-net. Habe versucht sie hier im Forum an den entsprechenden Stellen unserer Info-Datenbank "einzupflegen".
Siehe auch im Sammelthema "Prostitutionskontrolle per Sperrbezirke".
viewtopic.php?p=79350#79350
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 12.07.2010, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Was ist primär: Geschlecht oder Herrschaft?
Leider ist die frauenbewegte Silvia Kontos trotz oder wegen ihrer scharfen Analyse keine Sexworker-Unterstützerin sondern eher Prostitutionsgegnerin.
Siehe auch ihre Ablehnung des Sexarbeit-Begriffs.
(Evt. weil sie keine faire Sexarbeit für möglich hält? Zumindest aber weil sie die Frauenfrage (Geschlecht) über die Machtfrage (Teilhabe) erhebt. Insofern ist sie eine FeminismusFundamentalistin.)
Ist es die GeschlechterUngleichheit oder die Geld/Eigentum/Macht-Ungleichheit?
Folgendes Zitat widerspricht allem zuvorgesagten:
Die bisher beste kapitalismuskritische SW-Analyse
von Dr. H. Ward, Imperial College:
viewtopic.php?t=2288 (Ökonomie der Sexarbeit)
Die Geschlechterherrschaft (Patriarchat, kapitalistisch-sexuell-patriarchale Matrix) ist nur ein (wenn auch sehr alter) Spezialfall von Diversifikation und Herrschaft, die heute mit kapitalistischen Methoden (Geldsystem, Eigentumsrechtewitschaft) global stabilisiert wird.
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Siehe auch ihre Ablehnung des Sexarbeit-Begriffs.
(Evt. weil sie keine faire Sexarbeit für möglich hält? Zumindest aber weil sie die Frauenfrage (Geschlecht) über die Machtfrage (Teilhabe) erhebt. Insofern ist sie eine FeminismusFundamentalistin.)
- Aus der Rezension von Prof. Dr. Birgit Sauer, Politikwissenschaft Uni Wien:
Prostitution ist für [Silvia Kontos] nicht „ein Beruf unter anderen“, also nicht nur in „kapitalistisch-marktbezogener Begrifflichkeit“ zu fassen. Für Kontos steht ganz klar der „Geschlechtsbezug“ der Prostitution im Vordergrund, ist sie doch „ein zentrales Feld für die Herstellung und Reproduktion hierarchischer Geschlechterverhältnisse“
Prostitution sei nicht nur Ausbeutung und Gewalt, sondern enthalte auch Widerständigkeit, sie sei aber auch nicht schlicht in Wert setzbare Arbeit und mithin der Care-Arbeit in der Familie gleichzusetzen. Vielmehr träten Prostituierte als Ungleiche in den Markt von Sexualität und Herrschaft ein (S. 165). Und: „Hausarbeit ist ebenso wenig bezahlbar, wie es einen ‚anständigen Lohn‘ für die Prostitution gibt“ (S. 169). Erstmals geraten durch diese feministischen Debatten aber Prostituierte ins Zentrum der politischen Debatte, wenn auch, so die Kritik von Kontos, oftmals romantisiert als die „eigentlich“ subversiv gegen patriarchale Ausbeutung Handelnden (S. 168). [Selbstbetrug der Sexworker? Anm.]
Prostitution als ein verdichtetes „Feld von Auseinandersetzungen und als Kampf um hegemoniale Ordnungen und Praktiken“ begriffen werden muss (S. 248), als Politikfeld also, in dem „die Sexualisierung von Herrschaft und ihre Verknüpfung mit anderen Über- und Unterordnungen“ (S. 13) verhandelt, festgefügt, aber auch verändert wird. [Stellvertreter-Debatte. Sexwork mit Sündenbockfunktion. Anm.]
Erst die Erosion des fordistischen Paradigmas öffnete den Weg zum neuen Prostitutionsgesetz von 2002 und zur Regulierung der Prostitution unter Marktgesichtspunkten, also auch zur Entdiskriminierung der Prostituierten, zum besseren Schutz vor Gewalt und Ausbeutung, aber auch zur „Normalisierung“ von Prostitution (S. 347) in einem „neo-liberalen Prostitutionsregime“. Auch die aktuellen Debatten sind also Folge des Formwandels der Prostitution unter neuen ökonomischen und staatlich-regulatorischen Bedingungen. Dass das neue Gesetz [ProstG von 2002 www.sexworker.at/prostg ] nur unzureichend in der Lage ist, Prostituierte zu Marktsubjekten zu machen, liegt nach Kontos darin, dass in diesem neuen Kompromiss erneut die Frage der Geschlechterungleichheit ausgeblendet bleibt und damit das Grundproblem der Prostitution, nämlich die „Indienstnahme von Frauen für die sexuellen Bedürfnisse von Männern“, nicht überwunden werden kann (S. 350). [Männer und Transsexuelle werden genauso "Indienst genommen". Anm.]
Ist es die GeschlechterUngleichheit oder die Geld/Eigentum/Macht-Ungleichheit?
Folgendes Zitat widerspricht allem zuvorgesagten:
- Die [Sexworker] hingegen sind nicht nur Opfer männlicher Herrschaftsgelüste und Unterdrückungsphantasien, auch nicht nur Opfer sozialer und ausbeuterischer Verhältnisse, sondern sie ‚herrschen‘ auch über Freier, indem sie die Bedingungen der Dienstleistung setzen.
Die bisher beste kapitalismuskritische SW-Analyse
von Dr. H. Ward, Imperial College:
viewtopic.php?t=2288 (Ökonomie der Sexarbeit)
Die Geschlechterherrschaft (Patriarchat, kapitalistisch-sexuell-patriarchale Matrix) ist nur ein (wenn auch sehr alter) Spezialfall von Diversifikation und Herrschaft, die heute mit kapitalistischen Methoden (Geldsystem, Eigentumsrechtewitschaft) global stabilisiert wird.
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Tja - da die Realität chaotisch und virtuell ist, werden solche Versuche, sie mit scharfer Analyse und logischen Argumenten als "Wirklichkeit" abzubilden, immer nur ein Abbild der Geisteshaltung und der Vorurteile des Autor's erzeugen
Liebe Grüße, Aoife

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard
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