Lokalnachrichten: MAGDEBURG & SACHSEN-ANHALT

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Marc of Frankfurt
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Lokalnachrichten: MAGDEBURG & SACHSEN-ANHALT

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Lokalnachrichten Landeshauptstadt Magdeburg & Bundesland Sachsen-Anhalt


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Marc of Frankfurt
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Sexwork vor 120 Jahren = Zwangsprostitution

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Köthener Polizeigeschichte

Vorstellung des Buches von Norbert Postler



"Lohndirnen und Eingeschriebene [= Zwangsregistrierte] - Moral im Wandel der Zeiten" hieß der Vortrag, den Postler mit aller Vorsicht einleitete: Er sei eigentlich noch in der Arbeit zu Band zwei, noch nicht ganz fertig.

Die Warnung war im Grunde überflüssig, denn Postlers Unvollendete war interessant genug, um das Publikum über eine Stunde lang in den Bann zu ziehen. Das Thema hatte es ja letztlich auch in sich: Nicht nur am Rande spiegelte Postler gesellschaftliches Verhalten und gesellschaftliche Verhältnisse wider und bei aller Frotzelei, die es bei einem Thema wie der Prostitution im gesellschaftlichen Kontext immer gibt, bot der Vortrag doch genug Informationen, die auch den sozialen Ernst der Sache herausarbeiteten.

Wo man behördlich gesehen vor 100 Jahren und früher das Thema Prostitution auch in Köthen angesiedelt hatte, ließ sich schon daran ablesen, dass die Polizei für die "Lohndirnen" zuständig war. Und zwar nicht nur dann, wenn sie gegen das Gesetz verstoßen hatten, sondern auch hinsichtlich ihrer Gesundheit.

Erst 1927 wurde die Gesundheitskontrolle der leichten Mädchen aus der Polizeizuständigkeit an die des Gesundheitswesens übergeben.


"Rotlichtviertel" Dreiangel

So sehr man über diese grundsätzlich kriminalisierende Einstellung aus heutiger Sicht möglicherweise den Kopf schütteln mag, so sehr darf man aus Sicht des Hobbyhistorikers dankbar dafür sein, dass die Polizei mit ihrem Drang zum Aktenanlegen und -sammeln für diesen etwas anrüchigen Bereich des Alltags verantwortlich war. Dadurch nämlich finden sich im Stadtarchiv heute noch zahlreiche Unterlagen zu den Prostituierten, die hier zwischen etwa 1890 und eben 1927 im horizontalen Gewerbe tätig waren.

Gelebt haben sie in einer Straße, die damals sozusagen Köthens Rotlichtviertel war: am Dreiangel. Dort hatten die "Puffmütter" ihr Quartier, dort fanden die Prostituierten Aufnahme.

Im Normalfall blieben sie nicht allzu lange in Köthen, das jedenfalls lässt sich aus den Akten einigermaßen sicher ablesen. Manchmal waren es nur ein paar Tage, manchmal ein paar Wochen - die Hurerei war offensichtlich auch ein Reisegewerbe. Was mit Sicherheit auch an dem behördlichen Druck lag, der auf die meist noch sehr jungen Frauen, die in Schlesien zur Welt gekommen waren und in Sachsen, in Bayern und Südtirol, ausgeübt wurde.


16 sittenpolizeiliche Verbote

In Köthen etwa mussten sie sich schnurstracks bei der Polizeibehörde melden und bekamen eine lange Liste sittenpolizeilicher Anordnungen ausgehändigt. Das zählten zum Beispiel 16 Verbote:
  • es war den Prostituierten untersagt, Theater zu besuchen oder Konzerte,
  • putzigerweise war ihnen auch die Teilnahme an öffentlichen Gerichtsverhandlungen untersagt.
  • Sie durften nicht "zwecklos" in der Stadt herumschlendern.
  • Sie durften aus ihrer Wohnung nicht auf die Straße hinausschauen.
  • Sie durften Männern keinerlei Getränke verabreichen.
  • Sie durften -über Gründe kann man nur spekulieren- nicht Schlittenfahren.
  • Dafür aber waren sie verpflichtet, sich zweimal pro Woche medizinisch untersuchen zu lassen;
    Dienstag und Freitag mussten sie beim Herzoglichen Kreisphysikus Herrn Medicinalrath von Brunn zur Kontrolle antreten.

    Was im übrigen ein durchaus teures Unterfangen war, denn pro Untersuchung waren 1,50 Reichsmark zu entrichten.

    Wenn man bedenkt, dass die Mädchen pro Einsatz 50 Pfennig verdienten, vielleicht auch mal eine Mark, da waren diese Kosten schon recht üppig. "Die hatten alle kein Geld", ist sich Norbert Postler sicher.
Fotos in den Akten

Und manchmal wird diese Vermutung auch durch die Fotos unterstrichen, die den Akten beigefügt sind. Nicht wenige der Lohndirnen, die in Köthen versuchten, ein paar Mark zu verdienen, sahen auf den Bildern geradezu jämmerlich aus. Von anderen wiederum sind Bilder erhalten, die schon fast ein solides bürgerliches Leben vorgaukeln - das dürften mit einiger Sicherheit Fotografien gewesen sein, die vom Profi im Auftrag der jungen Damen angefertigt worden waren, als eine Art Reklamebild möglicherweise. Die Bilder, die die Polizei anfertigte, sprechen eine andere Sprache - nicht zuletzt die des Leides und der Hoffnungslosigkeit. Wenn man sich etwa das Bild der Prostituierten Agnes Gabriel ansieht, wird einem deutlich, dass alle pseudoromantischen oder humoristischen literarischen Ergüsse über Prostitution und Prostituierte, von Kischs Galgen-Toni bis Wilder Irma la Douce, mit Realität wenig zu tun hatten. Die Realität waren Geschlechtskrankheiten, Bestrafungen wegen sittenpolizeilicher Übertretungen und vier Monate Haft wegen einer versuchten Abtreibung: Die knapp 20-Jährige sah glatt zehn Jahre älter aus.

Ohnehin standen die Frauen an der untersten Skala gesellschaftlicher Akzeptanz wie Postler nachweisen konnte. Das ging bis dahin, dass der Direktor der Akademie Cöthen im Jahr 1892 eine junge Dienstmagd anzeigte und als Prostituierte unter Aufsicht gestellt wissen wollte, die einen Studenten mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt hatte. Verbunden war die Anzeige mit der Bitte, bei den Recherchen aber den Studenten -in heutiger Diktion gesagt- in Frieden zu lassen. Was auch zeigte, wie der Direktor die Schuldfrage sah...

http://www.mz-web.de/servlet/ContentSer ... 6920947429





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nina777
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Beitrag von nina777 »

15.07.2010

Plauener Rotlichtszene kommt in Bewegung

Gegenwärtig schaffen in der Stadt 60 bis 80 Frauen an - Interessent für Erotik-Bar am Stadtrand


Plauen. In Plauen könnte es bald noch heißer werden: Zurzeit wird offiziellen Angaben zufolge in zwei Erotik-Bars und in ungefähr 30 Wohnungen angeschafft. Möglicherweise kommt in Kürze ein weiteres Etablissement für das älteste Gewerbe der Welt hinzu.

Ein Mehrfamilienhaus in der Nähe der dichtbefahrenen Dresdner Straße. Ein Spiele-Center befindet sich in der Nähe und ein Autohaus. Die A 72 ist nicht allzu weit weg. Das Mehrfamilienhaus liegt strategisch günstig. Bald könnte es Verkehr auch direkt in dem Gebäude geben. Interessenten wollen aus dem Haus eine Erotik-Bar machen: "Es gab eine entsprechende Anfrage in der Stadtverwaltung", bestätigt Margit Kleinhempel vom Ordnungsamt. "Der Interessent wollte wissen, ob ein derartiges Etablissement mit der Sperrbezirksverordnung der Stadt in Konflikt kommt." Offenbar nicht. Laut der Verordnung gehört in Plauen das gesamte Gebiet innerhalb des Stadtringes zum Sperrbezirk, in dem Prostitution verboten ist. Das Mehrfamilienhaus, um das es geht, befindet sich indes an einer Ausfallstraße.

Markt weitgehend reguliert

Damit könnte wieder Bewegung auf einen Markt kommen, der weit gehend im Schatten der Nacht agiert, in den vergangenen Jahren aber reguliert schien.

Gegenwärtig gibt es in Plauen mindestens zwei Erotik-Bars (Ludwig-Richter-Straße, Oelsnitzer Straße) und ungefähr 30 Wohnungen, in denen Frauen ihre Dienste anbieten. Ihre Zahl wird von der Stadtverwaltung auf 60 bis 80 geschätzt. "Aber es gibt auch eine Dunkelziffer", sagt Cathrin Schauer von der Hilfsorganisation Karo. Die meisten haben inzwischen eine Steuernummer. Insgesamt soll es in Deutschland ungefähr 300.000 Prostituierte geben.

Zwei Stadtinspektoren prüfen in Plauen regelmäßig, ob die Bordelle tatsächlich außerhalb des Sperrbezirkes liegen, zu dem auch Kirchen und Kindergärten und deren Umkreis von 200 Metern gehören. Ungefähr 100 Stichproben führen die Stadtinspekteure jedes Jahr durch. Wer sich nicht an das Verbot hält, das älteste Gewerbe der Welt an bestimmten Ort zu unterlassen, muss mit einer Geldbuße in Höhe von 500 Euro rechnen. "In Plauen gibt es in diesem Punkt keine Probleme", sagt Stadtinspektor Mario Pittroff.

Rotationsprinzip in Bordellen

Prostitution hat auch im Vogtland eine jahrhundertelange Tradition. Im Mittelalter gab es in der Stadt ein öffentliches Hurenhaus. Später aber, mit dem Einzug von Geschlechtskrankheiten, wurden die Frauen geächtet. Es hagelte Polizeiordnungen, "die gewerbliche Unzucht betreffend", wie es hieß. Heute ist mit Sicherheit vieles anders. Zum Beispiel, dass inzwischen nach Schätzungen 60 Prozent der Prostituierten in Plauen Ausländerinnen sind. Sie kommen aus Russland, Polen, Tschechien oder Bulgarien. Häufig arbeiten sie nach dem Rotationsprinzip: Sie sind nur eine Woche in Plauen und werden dann durch neue Prostituierte aus anderen Städten ersetzt. Bis sie irgendwann wieder aufkreuzen. Damit sich die Freier nicht über mangelnde Abwechslung beklagen müssen.

Aber Prostitution ist nach wie vor auch ein Thema für das Landeskriminalamt (LKA). Im vergangenen Jahr gab es in Sachsen 18 Fälle von Zuhälterei und Ausbeutung von Prostituierten.

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 421967.php
I wouldn't say I have super-powers so much as I live in a world where no one seems to be able to do normal things.

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fraences
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RE: Lokalnachrichten: MAGDEBURG & SACHSEN-ANHALT

Beitrag von fraences »

Prostitution in Sachsen-Anhalt
28 Bordelle im Land offiziell gemeldet



In Sachsen-Anhalt sind 28 Bordelle und 38 selbstständige Prostituierte gemeldetMAGDEBURG/DPA. In Sachsen-Anhalt sind 28 Bordelle amtlich registriert. Allein im Altmarkkreis Salzwedel sind es 8, in Dessau-Roßlau und in den Kreisen Mansfeld-Südharz und Wittenberg ist dagegen kein einziges Etablissement gemeldet.
Dies geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Den Finanzämtern seien 38 selbstständige Prostituierte im Land gemeldet. Die Zahlen spiegeln nach Ansicht der Grünen aber nur einen kleinen Teil der Realität wider. „Die Zahlen bestätigen meine Eindrücke aus Gesprächen vor Ort. Prostitution findet in Sachsen-Anhalt im Verborgenen statt. Sie wird als sogenannte Wohnungsprostitution und nicht öffentlich betrieben“, sagte die Abgeordnete Cornelia Lüddemann.

http://www.mz-web.de/servlet/ContentSer ... 8952105935
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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fraences
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RE: Lokalnachrichten: MAGDEBURG & SACHSEN-ANHALT

Beitrag von fraences »

Prostitution findet im Verborgenen statt


Wie aus der Beantwortung der Kleinen Anfrage der gleichstellungspolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Lüddemann, hervorgeht, existieren in Sachsen-Anhalt nur 28 bordellähnliche Einrichtungen. Auffallend ist deren regionale Verteilung. Während im Altmarkkreis Salzwedel acht registriert sind, findet sich in Dessau-Roßlau oder Wittenberg nicht eine Einrichtung. Auch haben von der Möglichkeit des Prostitutionsgesetzes nur 38 Personen Gebrauch gemacht und sich mit dem Gewerbe „selbständig ausgeübte Prostitution“ beim Finanzamt registrieren lassen. Dazu ein Statement Lüddemanns:
„Die Zahlen bestätigen meine Eindrücke aus Gesprächen vor Ort, in Frauenzentren oder mit Gleichstellungsbeauftragten. Prostitution findet in Sachsen-Anhalt im Verborgenen statt. Sie wird als so genannte Wohnungsprostitution und nicht öffentlich betrieben. Es ist schade, dass es in Sachsen-Anhalt für diese Frauen keine Ansprechpartnerinnen und geregelte Beratung gibt. Nur die Landeshauptstadt Magdeburg bietet mit ,Sexually Transmittead Disease‘ eine entsprechende Möglichkeit an. Im Zuge der Auswertung der Antworten ist zu überlegen, ob sich die Einrichtung einer landesweit zuständigen Beratungsstelle empfiehlt.“ Hintergrund: Die Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Lüddemann „Prostitution in Sachsen-Anhalt“ gibt`s auf Anfrage beim Pressesprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

http://gruene-fraktion-sachsen-anhalt.d ... nen_statt/
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Beitrag von bienemaya »

SPD Veranstaltung (ASF) in Magdeburg

5.November 2014 veröffentlicht

Seit Alice Schwarzers „Appell gegen Prostitution“ diskutiert Deutschland wieder kontrovers über Prostitution und Menschenhandel. Leider werden beide dabei häufig gleichgesetzt. Von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung spricht man, wenn die Betroffenen durch Gewalt, Täuschung, Erpressung oder unter falschen Versprechungen in die Prostitution getrieben werden, von Prostitution, wenn sich die Frauen aus eigener Entscheidung zu der Tätigkeit entschließen. Der Frage, wie man die Opfer von Menschenhandel in Sachsen-Anhalt und Europa besser schützen kann, widmete sich eine gemeinsame Veranstaltung des ASF-Landesverbandes und der AWO- Beratungsstelle „Vera - gegen Frauenhandel und Zwangsverheiratung“. Damit sollte der häufig emotional geführten Debatte ein fachlicher Impuls entgegensetzt werden.

Belastbare Zahlen über das tatsächliche Ausmaß von Menschenhandel gibt es weder national noch international. Im Jahr 2013 wurden laut Bundeskriminalamt in Deutschland 542 Opfer von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung ermittelt. Doch dabei handelt es sich wohl nur um die berühmte Spitze des Eisberges, die „Dunkelziffer“ liegt um einiges höher.

Um den Menschenhandel in Europa entschiedener bekämpfen zu können, hat die europäische und internationale Rechtssetzung in den letzten Jahren verschiedene Instrumente entwickelt. So hat bspw. die EU 2002 eine Richtlinie gegen Menschenhandel erlassen, die u.a. die europaweite Definition des Tatbestandes, eine schärfere, gemeinsame Verfolgung der Täterinnen und Täter sowie erweiterte Vorschriften zum Opferschutz vorsieht. Die Umsetzungsfrist lief bereits im April 2013 ab. Eva Küblbeck, Referentin beim bundesweiten Koordinierungskreis gegen Menschenhandel, KOK e.V., zeigte sich enttäuscht von dem nun vorgelegten Gesetzentwurf zur Umsetzung der Richtlinie und der bis heute unnötig verstrichenen Zeit. Allerdings plant die Bundesregierung die Umsetzung der Richtlinie als nur einen Baustein eines umfassenden Pakets zur Bekämpfung des Menschenhandels, im Rahmen der Reform des Prostitutionsgesetzes sollen weitere Schritte folgen, betonte die Bundestagsabgeordnete Eva Högl.

Bis Jahresende will Manuela Schwesig einen Gesetzentwurf zur Reform des Prostitutionsgesetzes vorlegen, der zum 1. Januar 2016 in Kraft treten soll. Doch was sollte der Gesetzgeber konkret unternehmen? Die Justiz- und Gleichstellungsministerin Sachsen-Anhalts, Prof. Dr. Angela Kolb, sprach sich dafür aus, die Beratungsstellen gegen Menschenhandel bundesweit besser zu finanzieren. Da die Strafverfolgung des Deliktes sehr komplex und die Beweisführung sehr schwierig ist, sollte die Aus- und Weiterbildung der zuständigen Richterinnen und Richter intensiviert werden.

Der KOK plädiert dafür, in einem entsprechenden Gesetz die Opfer stärker in den Fokus zu rücken. Bislang dienten die aufenthaltsrechtlichen Regelungen vor allem dem Strafverfolgungsinteresse des Staates. Zukünftig sollte die Frage des Aufenthaltsrechts der Betroffenen von ihrer Aussagebereitschaft vor Gericht abgekoppelt werden. Dieser Forderung schlossen sich auch Eva Högl und Angela Kolb an, auch wenn die Umsetzung wegen der Vorbehalte der Unionsparteien schwer werden dürfte. Einhellig plädierte man außerdem für die stärkere Regulierung von Bordellen, etwa in Form der derzeit diskutierten Erlaubnispflicht und Zuverlässigkeitsprüfung der Bordellbetreiber, deren Kontrolle jedoch nicht bei der Polizei, sondern bei den Gewerbeämtern liegen soll. Darüber hinaus müsse sichergestellt werden, dass die Betroffenen von Menschenhandel entschädigt werden.

Auch wenn die Veranstaltung viele offene Fragen klären konnte, waren sich die Beteiligten einig, dass es auch weiterhin zur Stärkung der Betroffenen einen langen Atem und viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter brauchen wird.


http://www.spd-magdeburg.de/index.php/s ... ng-der-asf

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Beitrag von Kasharius »

Klingt ja so, als ob halbwegs differenziert diskutiert wurde. Aber der Schwerpunkt liegt noch immer nur auf Repression und Kontrolle, statt auf Liberalisierung. Wir brauchen ergänzend eine Aufhebung der Sperrgebietsregelungen, Veränderungen im Bauplanungsrecht, wertfreie und unabhängige Beratung die an den tatsächlichen Bedürfnissen der SW orientiert ist und aus meiner sicht ein Verbandsklagerecht für SW-Organisationen.


Kasharius grüßt

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RE: Lokalnachrichten: MAGDEBURG & SACHSEN-ANHALT

Beitrag von Melanie_NRW »

Frauen, die ihr Geld in der Prostitution verdienen, können sich mit ihren Problemen in Sachsen-Anhalt erstmals an eine eigene Beratungsstelle wenden. Unter dem Namen "Magdalena" - angelehnt an die katholische Heilige Maria Magdalena - bietet der AWO-Landesverband in Magdeburg künftig einen Treffpunkt für die Frauen an. Zudem werden die Mitarbeiterinnen auch dorthin gehen, wo die Sexarbeiterinnen tätig sind. Eine Online-Beratung gibt es auch. Wie viele Frauen hierzulande von der Prostitution leben, ist nicht bekannt. Experten gehen von mehreren hundert Frauen aus. Die neue Beratungsstelle wird heute eröffnet.

Quelle: http://www.t-online.de/regionales/id_80 ... ierte.html

Direkt-Link zum Beratungs-Angebot der AWO:
http://www.awo-sachsenanhalt.de/angebot ... alena.html
Ein Freund meinte, ich hätte Wahnvorstellungen. Da wäre ich fast von meinem Einhorn gefallen!

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Re: Lokalnachrichten: MAGDEBURG & SACHSEN-ANHALT

Beitrag von Kasharius »

Neues aus der Region

https://www.volksstimme.de/lokal/schoen ... zlandkreis

Kasharius grüßt