Premium Dokus zur Prostitution
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400.000
Noch älter und evt. die erste schriftliche Erwähnung dieser rein spekulativen Zahl findet sich in dem Buch über Freier von Hydra e.V., Galgenbergverlag 1991.
Darauf hin hat der Bundesrechnungshof die entgangenen Steuereinnahmen hochgerechnet und dann bekam das repressive Sondermodell "Düsseldorfer Verfahren" der Steuerfahndungen trotz fehlender Gesetzesgrundlage starken politischen Zulauf. Daran sieht man wie zweischneidig mediale Spekulationen zugungsten einer sozialen Gruppe sein können ...
Hochgerechnete Frauen-Sexworker-Power und Solidarität entspricht hochgerechneter Angriffsfläche für landesweite Fahndungmaßnahmen.
Darauf hin hat der Bundesrechnungshof die entgangenen Steuereinnahmen hochgerechnet und dann bekam das repressive Sondermodell "Düsseldorfer Verfahren" der Steuerfahndungen trotz fehlender Gesetzesgrundlage starken politischen Zulauf. Daran sieht man wie zweischneidig mediale Spekulationen zugungsten einer sozialen Gruppe sein können ...
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Jetzt habe ich diesen Dokumentarfilm das zweite mal gesehen.
Was für ein tolles und faktenreiches Werk über unsere Geschichte und Lebensverhältnisse.
Ich glaube es ist einer der besten.
Ich würde gerne wissen, wieviel Arbeitsstunden in den 90 Minuten drin stecken (Recherche, Buch, Reisen, Speilszenen, Schauspieler, Requisite, Kamera, Ton, Regie) und wieviel so ein Film also kostet und für wieviel er dann an eine Rundfunkanstalt verkauft werden kann? Hat jemand ein paar Zahlen?
Was für ein tolles und faktenreiches Werk über unsere Geschichte und Lebensverhältnisse.
Ich glaube es ist einer der besten.
Ich würde gerne wissen, wieviel Arbeitsstunden in den 90 Minuten drin stecken (Recherche, Buch, Reisen, Speilszenen, Schauspieler, Requisite, Kamera, Ton, Regie) und wieviel so ein Film also kostet und für wieviel er dann an eine Rundfunkanstalt verkauft werden kann? Hat jemand ein paar Zahlen?
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.07.2010, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Die zweite Hälfte hatte ich auch schon gesehen, ganz gab der Beitrag aber noch ein runderes Bild ab.
Fehlten nur noch die repressiven Länder, wie die USA, oder die neupuritanischen Fehlentwicklungen in Skandinavien,
um ein Gegenbild zu zeichnen, dass die Gewalt gegen Frauen von dieser organisierten Unterdrückung ausgeht.
Ansonsten hat mir die Dokumentation sehr gefallen.
Fehlten nur noch die repressiven Länder, wie die USA, oder die neupuritanischen Fehlentwicklungen in Skandinavien,
um ein Gegenbild zu zeichnen, dass die Gewalt gegen Frauen von dieser organisierten Unterdrückung ausgeht.
Ansonsten hat mir die Dokumentation sehr gefallen.
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!
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RE: Dokus Prostitution
@Ariane: Es gibt eigene Boards für Dokus. Dort werden interessante Dokus als Download angeboten - auch sehr viele zum Thema "Prostitution"
Da ich sehr stark bezweifle, dass diese Links am Board gewünscht und geduldet sind
, unterlasse ich natürlich die Veröffentlichung.
Nähere Infos über Google oder gerne auch über mich.
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RE: Premium Dokus zur Prostitution
ich hab oben erwähnte ARD-doku gestern auch gesehen.
hmmm ... mich hat sie runtergezogen. fast alle der vorgestellten frauen waren am ende tot. vergiftet, selbstmord, vertrieben, was weiß ich alles. die öffentliche ächtung, die verfolgung durch die polizei etc., das alles wurde in meinen augen als "völlig normal" dargestellt, so als müsste man das zwangsweise so hinnehmen - weil das ja schon immer so war.
ich glaube diese doku bestätigte eher das bild, das die breite masse so sehen will. ich hatte immer das gefühl zwei wichtige seiten fehlen. für mich ist es allerdings nicht so leicht dieses bild zu beurteilen. ich kenne nur mein leben und wie ich diesen job mache. und das passt so gar nicht in das dort dargestellte bild von zwangsprostitution, armut, zuhälterei, gewalt und ausweglosigkeit.
ich habe mich in dieser doku (bis auf einige kleinigkeiten) nicht gefunden. am ende hatte ich sehr gemischte gefühle und war sehr deprimiert.

hmmm ... mich hat sie runtergezogen. fast alle der vorgestellten frauen waren am ende tot. vergiftet, selbstmord, vertrieben, was weiß ich alles. die öffentliche ächtung, die verfolgung durch die polizei etc., das alles wurde in meinen augen als "völlig normal" dargestellt, so als müsste man das zwangsweise so hinnehmen - weil das ja schon immer so war.
ich glaube diese doku bestätigte eher das bild, das die breite masse so sehen will. ich hatte immer das gefühl zwei wichtige seiten fehlen. für mich ist es allerdings nicht so leicht dieses bild zu beurteilen. ich kenne nur mein leben und wie ich diesen job mache. und das passt so gar nicht in das dort dargestellte bild von zwangsprostitution, armut, zuhälterei, gewalt und ausweglosigkeit.
ich habe mich in dieser doku (bis auf einige kleinigkeiten) nicht gefunden. am ende hatte ich sehr gemischte gefühle und war sehr deprimiert.

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nie vertrieben werden kann.
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RE: Premium Dokus zur Prostitution
Uups; hab die Doku im März gesehen, habs erst vorhin gemerkt, das sie Teil des ARTE Themenabends im März war. Hatte mich ja dazu ausgelassen. MC 

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Tabellarische Inhaltsangabe
@softeis
Es gab nicht nur Negatives. Ich hoffe dir geht es bald wieder besser, um auch die starken Seiten zu sehen.

Ältestes Gewerbe
Prostituierte und Sexarbeit
Buch: Uta Kolano,
Regie: Katja Esson www.katjaEsson.com
WDR/arte, 2010,
Tabellarische Inhaltsangabe
I. Positive Sexworker Biographien und Zeitzeuginnen waren:
- Felicitas Shirow geb. Weigmann, die es in Berlin von der studentischen Sexarbeiterin gemeinsam mit einem liebenden Partner an ihrer Seite zur Betreiberin des www.cafe-pssst.de geschaft hat. Für sich und uns alle ein epochales Gerichtsurteil erstritten hat und jetzt Mutterfreuden geniest. Mit ihrer Rechtsanwälting Dr. Magarethe Gräfin von Galen, die auch weiterhin die Sexworker vertritt, wenn es brenzlig wird. Dieser Prozess 2000 war der Auslöser für das Prostitutionsgesetz von 2002 www.sexworker.at/prostg
- Catharine, die erfolgreiche Domina aus London mit ihrer New Yorker Kollegin. Sie sind aktive Unterstützerinnen in der intl. Sexworker Gewerkschaft www.iusw.org
- Pia Covre die moderne Kurtisane in Oberitalien und Venedig, die heute die italienische Sexworker Bewegung koordiniert www.lucciole.org
- Suzanne, die migrantische Sexarbeiterin in Paris, die es geschafft hat sich von ihrem ausbeuterischen Zuhälter selbstständig zu machen und stolz ihre hohen Umsätze vor der Kamera preisgibt.
- Bordellbetreiberin Madame Gourdan in Paris am Vorabend der franz. Revolution, die sich von Dienstmädchen ankleiden ließ.
- Anna von Ulm, die in Nördlingen 1472 erfolgreich den Prozess gegen den ausbeuterischen Frauenwirt gewonnen hat. Nicht zuletzt deshalb weil sich Kunden unter den Ratsherren und Richtern hatte.
- Hetäre Neaira im antiken Griechenland ca. 400 vor Chr.
Die selbe Zeit wie Phryne, die mit ihrer Schönheit den Prozess vor dem Areopag in Athen gewann (Bild hängt in Hamburg).
- und vieles was ich auch schon wieder vergessen habe... (aber die lebenden Frauen kenne ich fast alle persönlich).
II. Viele Sexworker-Lebensläufe und Karrieren waren nur phasenweise positiv:
- Die selbstbewußte etwas ältere Sexarbeiterin, die jedoch in Athen in sehr ärmlichen Bordellen arbeitet.
- Die Sexarbeiterin und Mutter, die von der Stasi (Scheinfreier/Freier) erpresst wurde, um als Romeo-Agentin (Spitzel-Sexworker) die westlichen Geschäftsleute zu Zeiten der Leipziger Messe auszuspionieren.
- Veronica Franka die vielbegabte Künstlerin zur Zeit als Venedig Weltmacht war. Als eine Seuche (Pest?) ausbrach wurde sie denunziert (quasi ein Hexenprozess mit Sündenbockfunktion).
- Kaiserin und Swingerin Messalina aka Lycisca in der römischen Kaiserzeit, die erst denunziert wurde, um dann gelyncht zu werden.
Wir wissen dass es so ist, weil eben die Arbeitsprobleme und gesellschaftlichen Widrigkeiten sehr hoch sind, über die wir uns hier im Forum so intensiv gegenseitig informieren und fortbilden.
III. Manche Sexworker-Lebensgeschichten waren ganz grausam:
- Die Französin Suzy, die von ihrem Zuhälter Alain während der Besatzungszeit im 2. Weltkrieg in ein deutsches Wehrmachtsbordell in Pathenay verkauft wurde.
Vgl. die Geschichte der 21jährigen Annemarie S. aus Köln, die angezeigt und von der Polizei in ein KZ-Bordell gebracht wurde.
- Annie Chapman aus der Londoner Armutsprostitution vor 100 Jahren wurde Opfer von Jack the Ripper (Sicherheit durch Profiling).
[youtube]http://youtube.com/watch?v=Cd7MMNSfp4g[/youtube]
Für mich hat diese sorgfältige Dokumentation der vielen negativen Fälle eher dazu gedient, um gesellschaftliche Mißstände klar aufzuzeigen und anzuprangern.
Siehe auch
Mysterien der Geschichte – Das älteste Gewerbe
theHistoryChannel.com 2000
viewtopic.php?p=45236#45236
Zeit-Tafel
www.bit.ly/sexworkgeschichte
.
Es gab nicht nur Negatives. Ich hoffe dir geht es bald wieder besser, um auch die starken Seiten zu sehen.

Ältestes Gewerbe
Prostituierte und Sexarbeit
Buch: Uta Kolano,
Regie: Katja Esson www.katjaEsson.com
WDR/arte, 2010,
Tabellarische Inhaltsangabe
I. Positive Sexworker Biographien und Zeitzeuginnen waren:
- Felicitas Shirow geb. Weigmann, die es in Berlin von der studentischen Sexarbeiterin gemeinsam mit einem liebenden Partner an ihrer Seite zur Betreiberin des www.cafe-pssst.de geschaft hat. Für sich und uns alle ein epochales Gerichtsurteil erstritten hat und jetzt Mutterfreuden geniest. Mit ihrer Rechtsanwälting Dr. Magarethe Gräfin von Galen, die auch weiterhin die Sexworker vertritt, wenn es brenzlig wird. Dieser Prozess 2000 war der Auslöser für das Prostitutionsgesetz von 2002 www.sexworker.at/prostg
- Catharine, die erfolgreiche Domina aus London mit ihrer New Yorker Kollegin. Sie sind aktive Unterstützerinnen in der intl. Sexworker Gewerkschaft www.iusw.org
- Pia Covre die moderne Kurtisane in Oberitalien und Venedig, die heute die italienische Sexworker Bewegung koordiniert www.lucciole.org
- Suzanne, die migrantische Sexarbeiterin in Paris, die es geschafft hat sich von ihrem ausbeuterischen Zuhälter selbstständig zu machen und stolz ihre hohen Umsätze vor der Kamera preisgibt.
- Bordellbetreiberin Madame Gourdan in Paris am Vorabend der franz. Revolution, die sich von Dienstmädchen ankleiden ließ.
- Anna von Ulm, die in Nördlingen 1472 erfolgreich den Prozess gegen den ausbeuterischen Frauenwirt gewonnen hat. Nicht zuletzt deshalb weil sich Kunden unter den Ratsherren und Richtern hatte.
- Hetäre Neaira im antiken Griechenland ca. 400 vor Chr.
Die selbe Zeit wie Phryne, die mit ihrer Schönheit den Prozess vor dem Areopag in Athen gewann (Bild hängt in Hamburg).
- und vieles was ich auch schon wieder vergessen habe... (aber die lebenden Frauen kenne ich fast alle persönlich).
II. Viele Sexworker-Lebensläufe und Karrieren waren nur phasenweise positiv:
- Die selbstbewußte etwas ältere Sexarbeiterin, die jedoch in Athen in sehr ärmlichen Bordellen arbeitet.
- Die Sexarbeiterin und Mutter, die von der Stasi (Scheinfreier/Freier) erpresst wurde, um als Romeo-Agentin (Spitzel-Sexworker) die westlichen Geschäftsleute zu Zeiten der Leipziger Messe auszuspionieren.
- Veronica Franka die vielbegabte Künstlerin zur Zeit als Venedig Weltmacht war. Als eine Seuche (Pest?) ausbrach wurde sie denunziert (quasi ein Hexenprozess mit Sündenbockfunktion).
- Kaiserin und Swingerin Messalina aka Lycisca in der römischen Kaiserzeit, die erst denunziert wurde, um dann gelyncht zu werden.
Wir wissen dass es so ist, weil eben die Arbeitsprobleme und gesellschaftlichen Widrigkeiten sehr hoch sind, über die wir uns hier im Forum so intensiv gegenseitig informieren und fortbilden.
III. Manche Sexworker-Lebensgeschichten waren ganz grausam:
- Die Französin Suzy, die von ihrem Zuhälter Alain während der Besatzungszeit im 2. Weltkrieg in ein deutsches Wehrmachtsbordell in Pathenay verkauft wurde.
Vgl. die Geschichte der 21jährigen Annemarie S. aus Köln, die angezeigt und von der Polizei in ein KZ-Bordell gebracht wurde.
- Annie Chapman aus der Londoner Armutsprostitution vor 100 Jahren wurde Opfer von Jack the Ripper (Sicherheit durch Profiling).
[youtube]http://youtube.com/watch?v=Cd7MMNSfp4g[/youtube]
Für mich hat diese sorgfältige Dokumentation der vielen negativen Fälle eher dazu gedient, um gesellschaftliche Mißstände klar aufzuzeigen und anzuprangern.
Siehe auch
Mysterien der Geschichte – Das älteste Gewerbe
theHistoryChannel.com 2000
viewtopic.php?p=45236#45236
Zeit-Tafel
www.bit.ly/sexworkgeschichte
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 19.10.2013, 13:11, insgesamt 5-mal geändert.
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RE: Premium Dokus zur Prostitution
vielen dank, marc, für deine hervorragende analyse. du hast dir sehr viel arbeit gemacht. vielleicht ist meine derzeitige grundstimmung dafür verantwortlich dass ich vieles nicht so positiv sehen kann. sicher liegt es auch an meiner mangelnden erfahrung. vielleicht will ich das eine oder andere auch gar nicht sehen.
felicitas ist eine sehr mutige, intelligente, starke frau die ein kleines wunder vollbracht hat (ein wunder dieser art könnte auch ich gebrauchen). sie hat für sich selbst gekämpft und zugleich für uns alle. aber irgendwie hat sie diesen umstand ein wenig kaputt gemacht mir der aussage "jede wolle letztendlich aussteigen". das kommt so an als würde keine frau diesen job machen wollen. sie kann nicht für uns alle sprechen. ich war grade dabei mich in diese frau "zu verlieben". und dann diese aussage.
die seite der eigenen sexuellen lust, des selbst findens, der selbsbestimmten freiheit etc... die dieser job mit sich bringen kann und sicher in vielen fällen auch real mit sich bringt, den habe ich komplett vermisst. als triebfeder war immer "nur" von geld die rede. sind wir wirklich ALLE NUR geldgierig oder können nicht auch mehrere wahrheiten nebeneinander gültig sein?
ebenso vermisste ich sehnlichst eine strengere beleuchtung des mißstandes bei polizeiübergriffen. deutschland wurde ja direkt als "schlaraffenland für sw" dargestellt. ist es das wirklich? die preise verfallen, das finanzamt presst uns aus, aber die jagd wird nicht beendet. böse zuhälter wurden angeprangert, was sicherlich des öfteren auf fakten gründet, aber der staat, der ein ebenso grosser, ja vielleicht noch grösserer übeltäter ist wurde komplett vergessen. ist die ARD als mediales verbreitungsinstrument staatlich gesteuert? beeindruckend..
letzendlich konnte ich ebenfalls nicht erkennen dass durch diese doku das öffentliche bild von uns als sw verbessert wurde. im gegenteil, ich denke negativ eingestellte aussenstehende wurden in ihrer ansicht bestärkt.
letzendlich war die frau fast immer das opfer der öffentlichen einstellung. aber dass diese einstellung der bevölkerung heute noch durch staatlich-mediale irreführung künstlich aufrecht erhalten wird, davon war nicht die rede. (bewusste täuschung durch einseitige berichterstattung und völlig übertriebene, öffentliche polizeieinsätze etc.) sieht man genau hin bemerkt man, es ist ja gar nicht so. liest (sieht, hört) man öffentliches, wird man der eigenen meinung wieder kirre.
ok, im gegensatz zu den üblichen einschalt-quoten-reissern war diese doku tiefgründiger. aber sie war nicht "rund". so mein eindruck.
naja, ich muss diese eindrücke erst mal reifen lassen.

felicitas ist eine sehr mutige, intelligente, starke frau die ein kleines wunder vollbracht hat (ein wunder dieser art könnte auch ich gebrauchen). sie hat für sich selbst gekämpft und zugleich für uns alle. aber irgendwie hat sie diesen umstand ein wenig kaputt gemacht mir der aussage "jede wolle letztendlich aussteigen". das kommt so an als würde keine frau diesen job machen wollen. sie kann nicht für uns alle sprechen. ich war grade dabei mich in diese frau "zu verlieben". und dann diese aussage.
die seite der eigenen sexuellen lust, des selbst findens, der selbsbestimmten freiheit etc... die dieser job mit sich bringen kann und sicher in vielen fällen auch real mit sich bringt, den habe ich komplett vermisst. als triebfeder war immer "nur" von geld die rede. sind wir wirklich ALLE NUR geldgierig oder können nicht auch mehrere wahrheiten nebeneinander gültig sein?
ebenso vermisste ich sehnlichst eine strengere beleuchtung des mißstandes bei polizeiübergriffen. deutschland wurde ja direkt als "schlaraffenland für sw" dargestellt. ist es das wirklich? die preise verfallen, das finanzamt presst uns aus, aber die jagd wird nicht beendet. böse zuhälter wurden angeprangert, was sicherlich des öfteren auf fakten gründet, aber der staat, der ein ebenso grosser, ja vielleicht noch grösserer übeltäter ist wurde komplett vergessen. ist die ARD als mediales verbreitungsinstrument staatlich gesteuert? beeindruckend..
letzendlich konnte ich ebenfalls nicht erkennen dass durch diese doku das öffentliche bild von uns als sw verbessert wurde. im gegenteil, ich denke negativ eingestellte aussenstehende wurden in ihrer ansicht bestärkt.
letzendlich war die frau fast immer das opfer der öffentlichen einstellung. aber dass diese einstellung der bevölkerung heute noch durch staatlich-mediale irreführung künstlich aufrecht erhalten wird, davon war nicht die rede. (bewusste täuschung durch einseitige berichterstattung und völlig übertriebene, öffentliche polizeieinsätze etc.) sieht man genau hin bemerkt man, es ist ja gar nicht so. liest (sieht, hört) man öffentliches, wird man der eigenen meinung wieder kirre.
ok, im gegensatz zu den üblichen einschalt-quoten-reissern war diese doku tiefgründiger. aber sie war nicht "rund". so mein eindruck.
naja, ich muss diese eindrücke erst mal reifen lassen.

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Re: RE: Premium Dokus zur Prostitution

Hallo softeis,softeis hat geschrieben:... als triebfeder war immer "nur" von geld die rede. sind wir wirklich ALLE NUR geldgierig oder können nicht auch mehrere wahrheiten nebeneinander gültig sein?
ich bin überzeugt, dass tatsächlich mehrer Wahrheiten nebeneinander gültig sind. Und ich gehe davon aus, dass es in einem Interview, in der Darstellung der Sachverhalte für Andere, ganz leicht passieren kann, dass wir dabei diejenige "Wahrheit" hervorheben, von der wir annehmen, dass sie auch für Außenstehende am ehesten wird verständlich sein. Wahrscheinlich spiegeln sich hier vor allem *unsere* Vorstellungen von der "soliden Welt", die gerade auf uns ja oft genug so wirkt, als sei dort Geld die einzige nachvollziehbare Motivationsquelle.
Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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RE: Premium Dokus zur Prostitution
Geld und Prostitution - Doku:
... als triebfeder war immer "nur" von geld die rede. sind wir wirklich ALLE NUR geldgierig oder können nicht auch mehrere wahrheiten nebeneinander gültig sein?
Ich erlaube mir jetzt - ganz kurz - ein wenig "provokant" zu sein.
In solchen Situationen hilft oft ein kleiner, "inner psychischer" Test.
Annahme: Es geht in der Doku nicht um Prostitution, sondern um Spitzensport.
Der Sprecher der Doku meint dann, dass eine wesentliche Motivation für Spitzensport "Geld" ist.
Regt mich das auf: Wenn ja - dann ist auch die Aufregung über den Zusammenhang von Geld und Prostitution stimmig und innerseelisch passend.
Wenn nein - dann ist das "Problem" nicht die Doku, sonder die eigene "unbewußte" Einstellung zum Beruf.
... als triebfeder war immer "nur" von geld die rede. sind wir wirklich ALLE NUR geldgierig oder können nicht auch mehrere wahrheiten nebeneinander gültig sein?
Ich erlaube mir jetzt - ganz kurz - ein wenig "provokant" zu sein.
In solchen Situationen hilft oft ein kleiner, "inner psychischer" Test.
Annahme: Es geht in der Doku nicht um Prostitution, sondern um Spitzensport.
Der Sprecher der Doku meint dann, dass eine wesentliche Motivation für Spitzensport "Geld" ist.
Regt mich das auf: Wenn ja - dann ist auch die Aufregung über den Zusammenhang von Geld und Prostitution stimmig und innerseelisch passend.
Wenn nein - dann ist das "Problem" nicht die Doku, sonder die eigene "unbewußte" Einstellung zum Beruf.
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Re: RE: Premium Dokus zur Prostitution

Hallo sensation,sensation hat geschrieben:Ich erlaube mir jetzt - ganz kurz - ein wenig "provokant" zu sein.
In solchen Situationen hilft oft ein kleiner, "inner psychischer" Test.
Annahme: Es geht in der Doku nicht um Prostitution, sondern um Spitzensport.
ich vermute ich habe eine Ahnung, worauf du hinauswillst.
Aber müßte dieser Selbsttest, um valide zu sein, nicht erst einmal die Bedingung erfüllen, dass das Vergleichsobjekt (hier: Spitzensport) nicht nur objektiv vergleichbar ist, sondern auch für das getestete Individuum vergleichbaren Stellenwert einnimmt?
Ich selbst halte die Aussage, dass es beim Spitzensport zuallererst ums Geld geht zwar für sachlich falsch, kann mich aber nicht wirklich darüber aufregen, weil Spitzensport mir persönlich im Gegensatz zu Prostitution völlig gleichgültig ist. Wie deutest du diese Reaktion auf deinen Selbsttest?
Liebe Grüße, Aoife
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Re: RE: Premium Dokus zur Prostitution

Ich würde sagen: Du weißt, worauf ich hinauswill


Natürlich absolut richtig - mein "Kurztest" ist kein psychologischer Test, der einem "wissenschaftlichen" Anspruch erfüllen würde.
Ich denke mir: Wer den Beruf des SW professionell lebt, ist in Realität immer auch ein/e PsychologIn, ein/e Therapeutin.
Man lernt in der täglichen Kommunikation mit Menschen viel mehr als auf jeder Universität.
Gleichzeitig würde ich sagen: Jeder "kommunikative" Job - und der Beruf des SW ist ein Job mit ganzheitlicher Kommunikation - ist immer auch der Spiegel der Psyche der Person, der ihn ausübt.
Alle Stärken und Begabungen kommen an die Oberfläche, werden gelebt und ausgedrückt, ebenso wie alle Schwächen und Unklarheiten.
Vermute ich jetzt z.B. beim Lesen eines Beitrages am SW-Board einen "energetischen" Knoten, dann halte ich es viel besser und menschlicher, er wird hier im geschützten Rahmen wertschätzend zum Thema gemacht, als draußen in der "Realität", wo manche Menschen glauben, sie können sich auf "Kosten" von anderen profilieren (wie manche Kunden von SW).
Mein "kleiner Kurztest" will eigentlich nur sagen: Komm, schau genau an, was Dich aufregt.
Wenn es irgendetwas ist, was in Dir liegt, räume es auf die Seite, bevor die Realität Dein Gesicht draufdrückt.
Klingt irgendwie kompliziert - ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt

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RE: Premium Dokus zur Prostitution
... oder was dich trotz darüber nachdenkens kalt lässt und warum. ich glaub ich weiß was du meinst.Mein "kleiner Kurztest" will eigentlich nur sagen: Komm, schau genau an, was Dich aufregt.
die botschaft: denk darüber nach was dich innerlich (be) trifft, denn da ist -in welcher form auch immer- was dran. fühlst du dich z.b. verletzt dann liegt in dir eine wahrheit die du vielleicht nicht so akzeptieren willst wie sie wirklich ist. es könnte aber auch eine alte seelische wunde sein, die schon schmerzt wenn man sie nur ein klein wenig berührt. oder es kann ein enormes hochgefühl sein das dich erregt/aufregt. oder wieso dich etwas komlett kalt lässt, was einem ja auch angst machen kann. wie auch immer, in deinen gefühlen steckt das reale leben, also die wahrheit über dich selbst. wenn du da nicht hinschaust weißt du ja nie wer du wirklich bist.
meine gedanken. wieder mal komplett off topic. was solls.

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Prostituierte und Sexarbeit WDR 1.11. wer hats aufgenommen?
Das älteste Gewerbe
Prostituierte und Sexarbeit
* SendeterminMontag, 01. November 2010, 23.15 - 00.44 Uhr .
In der Hamburger Herbertstraße, im Pariser Bois de Boulogne oder in Amsterdam rund um die Oude Kerk - wer sich Sex kaufen will, weiß, wo er das tun kann. Das Geschäft mit der Prostitution blüht in Europa. Allein in Deutschland gehen nach neuesten Schätzungen rund 400.000 Frauen professionell dem ältesten Gewerbe der Welt nach.
Was sind das für Frauen, die Sex gegen Geld anbieten? Was verkaufen sie: ihren Körper, eine Dienstleistung oder sogar Liebe? Und hat sich im Laufe der Jahrhunderte etwas an ihrem Ruf und ihrer Stellung in der Gesellschaft geändert, ist Sexarbeit nach Gesetzesreformen in einigen Ländern Europas für Einige zu einem ganz normalen Job geworden?
Frauen in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien und Großbritannien berichten: So unterschiedlich wie die Neigungen ihrer Kunden sind auch ihre jeweiligen Arbeitsbedingungen und persönlichen Einstellungen zu einem Beruf, der oft genug in rechtlichen Grauzonen und im Verborgenen ausgeübt werden muss.
Früher wie heute zwingt meist pure finanzielle Not die Frauen zur Prostitution. Und über die Jahrhunderte hinweg präsentiert sich ihr Erwerbszweig in den verschiedensten Erscheinungsformen, von der zerstörerischen Elends- bis hin zur teuren Edelprostitution. Im Gegensatz zu den angesehenen Hetären im alten Griechenland und den gebildeten Kurtisanen der höfischen Gesellschaft Europas gibt es von den Hafen- und Straßenhuren vergangener Zeiten allerdings kaum Zeugnisse.
Prostituierte bewegen sich durchweg immer am Rand der Gesellschaft. Egal, ob Prostitution in einer Gesellschaft akzeptiert, toleriert oder verfolgt wird, die Mehrheit betrachtet Huren durch alle Jahrhunderte als anstößig, unzüchtig, schmutzig und vulgär. Nicht die Kunden gelten als unmoralisch, sondern die Prostituierten.
Auch im aufgeklärten Deutschland der Gegenwart, in dem seit dem Jahr 2002 Sexarbeit per Gesetz straffrei und sozialversicherungswürdig ist, halten sich die Vorurteile.
Der Film "Das Älteste Gewerbe - Prostituierte und Sexarbeit" untersucht das Verhältnis von Macht, Geld und Moral und betrachtet die Stellung der Frau innerhalb dieses Spannungsverhältnisses im Verlauf der europäischen Geschichte. Sie schildert den Umgang der Freier mit Prostituierten, stellt Fragen nach Hygiene und Verhütung ebenso wie nach Entlohnung und Ausstiegsmöglichkeiten für die Frauen.
Buch: Uta Kolano,Regie : Katja Esson
Redaktion: Christiane Hinz
Prostituierte und Sexarbeit
* SendeterminMontag, 01. November 2010, 23.15 - 00.44 Uhr .
In der Hamburger Herbertstraße, im Pariser Bois de Boulogne oder in Amsterdam rund um die Oude Kerk - wer sich Sex kaufen will, weiß, wo er das tun kann. Das Geschäft mit der Prostitution blüht in Europa. Allein in Deutschland gehen nach neuesten Schätzungen rund 400.000 Frauen professionell dem ältesten Gewerbe der Welt nach.
Was sind das für Frauen, die Sex gegen Geld anbieten? Was verkaufen sie: ihren Körper, eine Dienstleistung oder sogar Liebe? Und hat sich im Laufe der Jahrhunderte etwas an ihrem Ruf und ihrer Stellung in der Gesellschaft geändert, ist Sexarbeit nach Gesetzesreformen in einigen Ländern Europas für Einige zu einem ganz normalen Job geworden?
Frauen in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien und Großbritannien berichten: So unterschiedlich wie die Neigungen ihrer Kunden sind auch ihre jeweiligen Arbeitsbedingungen und persönlichen Einstellungen zu einem Beruf, der oft genug in rechtlichen Grauzonen und im Verborgenen ausgeübt werden muss.
Früher wie heute zwingt meist pure finanzielle Not die Frauen zur Prostitution. Und über die Jahrhunderte hinweg präsentiert sich ihr Erwerbszweig in den verschiedensten Erscheinungsformen, von der zerstörerischen Elends- bis hin zur teuren Edelprostitution. Im Gegensatz zu den angesehenen Hetären im alten Griechenland und den gebildeten Kurtisanen der höfischen Gesellschaft Europas gibt es von den Hafen- und Straßenhuren vergangener Zeiten allerdings kaum Zeugnisse.
Prostituierte bewegen sich durchweg immer am Rand der Gesellschaft. Egal, ob Prostitution in einer Gesellschaft akzeptiert, toleriert oder verfolgt wird, die Mehrheit betrachtet Huren durch alle Jahrhunderte als anstößig, unzüchtig, schmutzig und vulgär. Nicht die Kunden gelten als unmoralisch, sondern die Prostituierten.
Auch im aufgeklärten Deutschland der Gegenwart, in dem seit dem Jahr 2002 Sexarbeit per Gesetz straffrei und sozialversicherungswürdig ist, halten sich die Vorurteile.
Der Film "Das Älteste Gewerbe - Prostituierte und Sexarbeit" untersucht das Verhältnis von Macht, Geld und Moral und betrachtet die Stellung der Frau innerhalb dieses Spannungsverhältnisses im Verlauf der europäischen Geschichte. Sie schildert den Umgang der Freier mit Prostituierten, stellt Fragen nach Hygiene und Verhütung ebenso wie nach Entlohnung und Ausstiegsmöglichkeiten für die Frauen.
Buch: Uta Kolano,Regie : Katja Esson
Redaktion: Christiane Hinz
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WDR-Dok Das älteste Gewerbe - Prostituierte und Sexarbeit
WDR-dok: Das älteste Gewerbe - Prostituierte und Sexarbeitit
Freitag, den 14. September 2012, 23:15 - 00:43
Ein Film von Katja Esson und Uta Kolano
In der Hamburger Herbertstraße, im Pariser Bois de Boulogne oder in Amsterdam rund um die Oude Kerk - wer sich Sex kaufen will, weiß, wo er das tun kann. Das Geschäft mit der Prostitution blüht in Europa. Allein in Deutschland gehen nach neuesten Schätzungen rund 400.000 Frauen professionell dem Ältesten Gewerbe der Welt nach.
Was sind das für Frauen, die Sex gegen Geld anbieten? Was verkaufen sie: ihren Körper, eine Dienstleistung oder sogar Liebe? Und hat sich im Laufe der Jahrhunderte etwas an ihrem Ruf und ihrer Stellung in der Gesellschaft geändert, ist Sexarbeit nach Gesetzesreformen in einigen Ländern Europas für Einige zu einem ganz normalen Job geworden?
Katja Esson und Uta Kolano sprachen mit Frauen in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien und Großbritannien und stellten fest: So unterschiedlich wie die Neigungen ihrer Kunden sind auch ihre jeweiligen Arbeitsbedingungen und persönlichen Einstellungen zu einem Beruf, der oft genug in rechtlichen Grauzonen und im Verborgenen ausgeübt werden muss.
Früher wie heute zwingt meist pure finanzielle Not die Frauen zur Prostitution. Und über die Jahrhunderte hinweg präsentiert sich ihr Erwerbszweig in den verschiedensten Erscheinungsformen, von der zerstörerischen Elendsbis hin zur teuren Edelprostitution. Im Gegensatz zu den angesehenen Hetären im alten Griechenland und den gebildeten Kurtisanen der höfischen Gesellschaft Europas gibt es von den Hafen- und Straßenhuren vergangener Zeiten allerdings kaum Zeugnisse.
Prostituierte bewegen sich durchweg immer am Rand der Gesellschaft. Egal, ob Prostitution in einer Gesellschaft akzeptiert, toleriert oder verfolgt wird, die Mehrheit betrachtet Huren durch alle Jahrhunderte als anstößig, unzüchtig, schmutzig und vulgär. Nicht die Kunden gelten als unmoralisch, sondern die Prostituierten.
Auch im aufgeklärten Deutschland der Gegenwart, in dem seit dem Jahr 2002 Sexarbeit per Gesetz straffrei und sozialversicherungswürdig ist, halten sich die Vorurteile. Die Dokumentation "Das Älteste Gewerbe - Prostituierte und Sexarbeit" untersucht das Verhältnis von Macht, Geld und Moral und betrachtet die Stellung der Frau innerhalb dieses Spannungsverhältnisses im Verlauf der europäischen Geschichte. Sie schildert den Umgang der Freier mit Prostituierten, stellt Fragen nach Hygiene und Verhütung ebenso wie nach Entlohnung und Ausstiegsmöglichkeiten für die Frauen.
Die Dokumentation untersucht das Verhältnis von Macht, Geld, Moral und betrachtet die Stellung der Frau innerhalb dieses Spannungsverhältnisses im Verlauf der europäischen Geschichte. Madame Gourdan (Daniela Zanger) wird von ihrer Dienerin (Komparsin,rechts) angekleidet. (Spielszene)
Die Dokumentation untersucht das Verhältnis von Macht, Geld, Moral und betrachtet die Stellung der Frau innerhalb dieses Spannungsverhältnisses im Verlauf der europäischen Geschichte. Die Prostituierte Suzanne (Henrike van Kuick) und ihr Zuhälter Alain (Jan Baake) im Zimmer des Wehrmachtsbordells in Pathenay während der deutschen Besatzung. (Spielszene)
http://www.wdr.de/programmvorschau/obje ... Id=4058982
Freitag, den 14. September 2012, 23:15 - 00:43
Ein Film von Katja Esson und Uta Kolano
In der Hamburger Herbertstraße, im Pariser Bois de Boulogne oder in Amsterdam rund um die Oude Kerk - wer sich Sex kaufen will, weiß, wo er das tun kann. Das Geschäft mit der Prostitution blüht in Europa. Allein in Deutschland gehen nach neuesten Schätzungen rund 400.000 Frauen professionell dem Ältesten Gewerbe der Welt nach.
Was sind das für Frauen, die Sex gegen Geld anbieten? Was verkaufen sie: ihren Körper, eine Dienstleistung oder sogar Liebe? Und hat sich im Laufe der Jahrhunderte etwas an ihrem Ruf und ihrer Stellung in der Gesellschaft geändert, ist Sexarbeit nach Gesetzesreformen in einigen Ländern Europas für Einige zu einem ganz normalen Job geworden?
Katja Esson und Uta Kolano sprachen mit Frauen in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien und Großbritannien und stellten fest: So unterschiedlich wie die Neigungen ihrer Kunden sind auch ihre jeweiligen Arbeitsbedingungen und persönlichen Einstellungen zu einem Beruf, der oft genug in rechtlichen Grauzonen und im Verborgenen ausgeübt werden muss.
Früher wie heute zwingt meist pure finanzielle Not die Frauen zur Prostitution. Und über die Jahrhunderte hinweg präsentiert sich ihr Erwerbszweig in den verschiedensten Erscheinungsformen, von der zerstörerischen Elendsbis hin zur teuren Edelprostitution. Im Gegensatz zu den angesehenen Hetären im alten Griechenland und den gebildeten Kurtisanen der höfischen Gesellschaft Europas gibt es von den Hafen- und Straßenhuren vergangener Zeiten allerdings kaum Zeugnisse.
Prostituierte bewegen sich durchweg immer am Rand der Gesellschaft. Egal, ob Prostitution in einer Gesellschaft akzeptiert, toleriert oder verfolgt wird, die Mehrheit betrachtet Huren durch alle Jahrhunderte als anstößig, unzüchtig, schmutzig und vulgär. Nicht die Kunden gelten als unmoralisch, sondern die Prostituierten.
Auch im aufgeklärten Deutschland der Gegenwart, in dem seit dem Jahr 2002 Sexarbeit per Gesetz straffrei und sozialversicherungswürdig ist, halten sich die Vorurteile. Die Dokumentation "Das Älteste Gewerbe - Prostituierte und Sexarbeit" untersucht das Verhältnis von Macht, Geld und Moral und betrachtet die Stellung der Frau innerhalb dieses Spannungsverhältnisses im Verlauf der europäischen Geschichte. Sie schildert den Umgang der Freier mit Prostituierten, stellt Fragen nach Hygiene und Verhütung ebenso wie nach Entlohnung und Ausstiegsmöglichkeiten für die Frauen.
Die Dokumentation untersucht das Verhältnis von Macht, Geld, Moral und betrachtet die Stellung der Frau innerhalb dieses Spannungsverhältnisses im Verlauf der europäischen Geschichte. Madame Gourdan (Daniela Zanger) wird von ihrer Dienerin (Komparsin,rechts) angekleidet. (Spielszene)
Die Dokumentation untersucht das Verhältnis von Macht, Geld, Moral und betrachtet die Stellung der Frau innerhalb dieses Spannungsverhältnisses im Verlauf der europäischen Geschichte. Die Prostituierte Suzanne (Henrike van Kuick) und ihr Zuhälter Alain (Jan Baake) im Zimmer des Wehrmachtsbordells in Pathenay während der deutschen Besatzung. (Spielszene)
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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