Callboy Connection FFM

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Porn star vulnerability:

See how a famous gay porn star feels objectified, when in a professional photo shooting he is asked to sit naked on an old man's lap.


Check min 5'
(2 clips a 10min):
www.pierreFitchDocumentary.com




________________


Köln: Male Sexworker als Opfer:
viewtopic.php?p=92393#92393

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Marc of Frankfurt
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Mittelamerika

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Aztekischer Gott der Liebe:

Xochipilli - der Blumenprinz



"Xochipilli was also the patron of both homosexuals and male prostitutes..." *)


Bild
900-1500 n.Chr.


http://de.wikipedia.org/wiki/Xochipilli
http://en.wikipedia.org/wiki/Xochipilli

*) Greenberg, David. The Construction of Homosexuality. p. 165, Chicago: University of Chicago Press, 1990.
Conner, Randy P.; David Hatfield Sparks, Mariya Sparks (1998). Cassell's Encyclopedia of Queer Myth, Symbol and Spirit. UK: Cassell. p. 351. ISBN 0304704237. "As David F. Greenberg states 'Xochipilli is the patron of male homosexuality and male prostitution'. His patronage of individuals engaging in these behaviors suggests a complex set of associations including the role of entertainer, the love of exotic foods and perfumes, male gender variance, and same-sex eroticism".





Weitere Liebes-Götter:

Xochiquetzal - weibliche Göttin der Liebe - Mexiko
nach der das 1. Sexworker-Altenheim, Mexiko City benannt ist:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=25972#25972

Yellama - Indien:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=33676#33676

Ishtar/Astarte/Inanna - Babylon:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=40605#40605

Aphrodite - Griechenland
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=83554#83554

Venus - Rom
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=37556#37556

Isis/Schwarze Madonna/Maria - Ägypten
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=48023#48023




Bild
Gay pride Mexico City, June 2011
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 27.06.2011, 09:06, insgesamt 3-mal geändert.

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Berlinale

Beitrag von Marc of Frankfurt »

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=_rzxZugsxvI[/youtube] Bild


"Die Jungs vom Bahnhof Zoo", der neue Dokumentarfilm von Rosa über Jungs, die anschaffen. Im Februar auf der 61. Berlinale.

Rosa von Praunheim Filmproduktion gemeinsam mit RBB und NDR

Mit Daniel, Nazif, Romica, Ionel, Daniel René, Klaus, Danny Sergiu Grimalschi, Lutz Volkwein, Wolfgang Werner, Peter Kern, Master Patrick, Claudia Thomas, Königin Silvia von Schweden
www.basisfilm.de/basis_neu/pdf/Jungs.pdf

Berlinale Katalog-Seite:
www.berlinale.de/external/de/filmarchiv ... 111746.pdf

Kinostart Feb./März 2011.
www.basisfilm.de

Rosa von Praunheim, der Berliner Filmemacher, der das gesellschaftliche Coming-out der Homosexuellen gefördert hat, bekennt sich übrigens auch offen und stolz zum Freiersein (ein weiteres Coming-out)...

Migrationskarte

Bild





Blu.fm | 31. Jan 2011 | Kino

INTERVIEW - DIE JUNGS VOM BAHNHOF ZOO

Rosa von Praunheim ist nach seinen Erinnerungen an New York im vergangenen Jahr wieder in die Bundeshauptstadt zurückgekehrt und hat sich ein einem ergreifenden Dokudrama der Situation im Berliner Strichermilieu angenommen.

Fünf Männer erzählen - gespickt mit privaten Aufnahmen - über ihren Einstieg und ihre Erfahrungen am Berliner Bahnhof Zoo, dem Zentrum der männlichen Prostitution. Neben diesen ganz persönlichen Erfahrungen, für die Regisseur von Praunheim lange Zeit recherchieren und Überzeugungsarbeit im Milieu leisten musste, kommen Straßensozialarbeiter, Wirte von Stricherkneipen und prominente Freier zu Wort und so entwickelt sich ein eindringliches Sittenbild bundesdeutscher Homogeschichte, dass zwar in von Praunheims typischer Manier äußerst sozialkritische Zeigefingerpassagen enthält (gerade die einleitenden Filmsequenzen aus den biederen BRD-Jahren, als der §175 noch Gültigkeit hatte, kommen einem aufgeklärten Publikum oberlehrerhaft vor), aber gerade in der Intensität der authentischen Nähe zu den Protagonisten und ihren teils dramatischen sozialen Verhältnissen vollends überzeugt und auf die üblich triefenden Klischeedarstellungen verzichtet.

Besonders beeindruckend: das Filmteam schaffte es, Ionel, einen jungen Rumänen in sein verarmtes Heimatdorf, aus dem fast alle jungen Männer zeitweise nach Berlin emigrierten, um dort Geld als Stricher zu verdienen, zu seiner Familie zu begleiten. Beispiele moderner Sklaverei, die erschüttern. Ab 24. Februar im Kino. •ck

ROSA VON PRAUNHEIM, WIE KAMEN SIE AUF DAS THEMA MÄNNLICHE PROSTITUTION?
Vor zweieinhalb Jahren verliebte ich mich in einen jungen Mann, Oliver, der 6 Jahre als Streetworker bei der Berliner Stricherhilfe SUB/WAY berlin e.V. (2010 umbenannt in Hilfe-für-Jungs e.V.) arbeitete. Das vereinfachte die Recherchen. Ich lernte Lutz Volkwein, den Leiter von „SUB/ WAY berlin“, kennen und seinen Kollegen Wolfgang Werner, der zusammen mit der Sozialarbeiterin Karin Fink das beeindruckende Fachbuch „Stricher“ geschrieben hat. Ungewöhnlich war auch, dass ich auf sehr viel Offenheit bei den Wirten der Berliner Stricherkneipen „Tabasco“ und „Blue Boy“ stieß.

WIE IST ES IHNEN GELUNGEN, MIT DEN STRICHERN KONTAKT AUFZUNEHMEN?
Zuerst war ich sehr ängstlich, denn meine Meinung war von gängigen Klischees geprägt, wie zum Beispiel, dass Stricher per se kriminell seien. Dann lernte ich bei meinem Filmrecherchen in der Szene Daniel kennen, einen meiner Protagonisten
im Film. Er kommt zwar aus einem sehr schwierigen Elternhaus, aber er klaute nicht, war liebenswürdig, verlässlich und sehr offen. Ich interviewte ihn immer wieder über einen langen Zeitraum hinweg, ohne zu wissen, ob der Film jemals Geldgeber finden würde.

WIE KONNTEN SIE IHREN FILM FINANZIEREN?
Wie bei allen meinen Filmen war das ein längerer Prozess. Mein erstes Skript war sehr theoretisch, überfrachtet mit Informationen und nicht sehr emotional. TV Sender lehnten es gleich ab. Nur Barbara Denz vom NDR glaubte an den Film und dann kam Jens Stubenrauch vom RBB dazu, der schon meinen erfolgreichen Film „Meine Mütter“ co-produziert hat. Einen Sender für einen Film zu finden, ist die Voraussetzung für das Einreichen bei Filmförderungen und ich hatte Glück, dass das Medienboard Berlin-Brandenburg und das BKM mir Geld gaben. Es waren alles kleine Summen, aber ich bin es gewohnt, Low-Budget-Filme zu drehen.

WAS WAR SCHWIERIGER, STRICHER ODER FREIER FÜR DEN FILM ZU FINDEN?
Freier zu finden ist besonders schwierig, sie halten sich sehr zurück und sind schamhaft. Selbst in der Schwulenszene werden Freier zum Teil verachtet, weil sie für Sex bezahlen. Ich hatte das grosse Glück, dass der Schauspieler und Regisseur Peter Kern mir ein schamlos offenes Interview gab. Ich bewundere ihn dafür. Er erzählt von seiner Einsamkeit, seiner Sehnsucht nach Zärtlichkeit und meint, dass die Stricher kein Problem mit seiner „monströsen“ Figur haben. Freier können dick oder behindert sein. Wichtiger ist für die Jungs, dass sie von den Freiern menschlich behandelt und korrekt bezahlt werden.

WIE VERLIEF DIE KONTAKTAUFNAHME ZU DEN RUMÄNISCHEN STRICHERN?
Das schien zuerst unmöglich, da ihre Familien offiziell nicht wissen dürfen, was sie hier in Deutschland machen. Homosexualität ist in Rumänien ein riesiges Tabu und gilt gemeinhin als Schande. Mein Freund Oliver machte mich mit seinem Kollegen, dem Streetworker Sergiu Grimalschi, bekannt, der selber Rumäne ist, viele Fremdsprachen beherrscht und fast alle osteuropäischen Stricher in Berlin kennt. Er erzählte mir von einem Dorf in Rumänien, aus dem fast alle jungen Männer in Berlin auf den Strich gehen, und stellte mir Ionel vor, einen attraktiven Roma. Die Mutter von Ionel ist taubstumm und war überglücklich, ihren Sohn wiederzusehen. Wir trafen viele junge Männer, die wir aus dem Internet kannten. Sie haben Sexworker-Profile auf GayRomeo und anderen Portalen, aber es war nicht möglich, mit ihnen in ihrem Dorf darüber zu sprechen. Das Thema ist dort tabu. Wenn man die ungeheure Armut vor Ort erlebt, weiss man, aus welcher Not heraus diese jungen Männer hier anschaffen.

WIE VIELE VON DEN STRICHERN SIND HETEROSEXUELL?
Von den rumänischen Strichern, die einen Großteil der Stricherszene in Berlin ausmachen, sind die meisten heterosexuell. In ihrer Gemeinschaft gilt schwuler Sex als Schande. Sich penetrieren zu lassen, ist besonders verachtet. Die Jungs geben an, dass sie beim Analverkehr aktiv sind, also beim Sex in der „Männerrolle“ bleiben, oder sich sogar nur anfassen lassen. Dass auch mehr passieren kann, erfährt man nur in vertraulichen Gesprächen. Letztendlich bestimmt das Geld die Regeln.

WIE IST ES FÜR EINEN HETEROSEXUELLEN MANN MÖGLICH, SCHWULEN SEX ZU HABEN?
Für die Jungs ist es ein Geschäft ohne große Emotionen oder Liebe. Sie lernen schnell und versuchen, beim Sex an etwas anderes zu denken. Andere kapitulieren nach nur ein paar Malen, weil sie sich zu sehr ekeln, manche empfinden es auch als angenehm, sich befriedigen zu lassen. Im Film kommt Romica vor, der Frau und Kind hat ...
Romica kam als junger Bettler nach Deutschland, dann entdeckte er den Strich und verdiente anfangs so gut, dass er seine Frau nach Deutschland holen konnte und gründete mit ihr eine kleine Familie. Für die rumänischen Stricher sind eine Frau und Kinder ein wichtiger Ausdruck ihrer Männlichkeit und Beweis dafür, dass sie trotz ihrer Arbeit heterosexuell sind. Romicas Frau sagt, dass sie keine Probleme mit dem Job ihres Mannes hat, aber man merkt ihr an, dass sie sich dabei unwohl fühlt. Zum Schluss des Films erfahren wir, dass Romica inzwischen putzen geht, aber wenn man weiss, wie gering das Einkommen dabei ist, kann man besser verstehen, warum so viele Jungs versuchen, sich möglichst lange auf dem Strich zu halten.

WIE LANGE KÖNNEN DIE STRICHER DEN JOB MACHEN?
In der pädosexuellen Freierszene sind die Jungs höchstens so lange interessant, bis sich ihre Geschlechtsreife ausgebildet hat. In der öffentlichen Prostitutionsszene können sich die Stricher durchaus bis Mitte 20, Anfang 30 halten. Der Umstieg in ein mehr oder weniger bürgerliches Leben gelingt nur den wenigsten. Viele bleiben ihr Leben lang von schlecht bezahlten Aushilfsjobs und sozialen Hilfeleistungen abhängig. Es fehlt ihnen an Schulbildung und Struktur im Alltag, wichtige Vorrausetzungen, um eine Ausbildung beginnen zu können. Einige sterben früh an Aids oder Drogen.

SIE BESUCHEN DEN BOSNISCHEN ROMA NAZIF IN WIEN, DER IM KNAST SEIN TAGEBUCH GESCHRIEBEN HAT, DAS UNTER DEM TITEL „FLUCHTVERSUCHE“ (MÄNNERSCHWARM VERLAG) ERSCHIENEN IST.
Nazif ist ein sehr tragischer Fall. Er kam Anfang der 90er Jahre als Bürgerkriegsflüchtling mit seiner Familie aus Jugoslawien nach Berlin. Seine Eltern zwangen ihn, in Kaufhäusern zu klauen. Er war damals 11. Mit 13 geriet er an einen pädosexuellen Freier am Bahnhof Zoo. Als sein Vater erfuhr, dass sich Nazif an Männer verkaufte, misshandelte er seinen Sohn, spritzte Benzin auf seinen Po und zündete es an. Nazif kam früh in den Jugendknast, erst dort lernte er mit Hilfe eines Freiers lesen und schreiben. Eine schwere Drogenabhängigkeit brachte ihn immer wieder in Schwierigkeiten. Als junger Mann wurde er schließlich nach Bosnien abgeschoben. Über Umwege gelang es ihm, nach Österreich zu kommen und dort einen offiziellen Aufenthaltsstatus zu erwirken. Wir besuchten ihn mit der Kamera in Wien und trafen auf einen gebrochenen Mann.

WIE VERHÄLT ES SICH MIT MINDERJÄHRIGEN STRICHERN?
Ich zeige das am Beispiel von Daniel Rene, der von seinem 6ten Lebensjahr an von dem Hausmeister seiner Schule missbraucht wurde. Er lernte in dessen Umfeld verschiedene pädosexuelle Männer kennen, die ihn manipulierten und untereinander weiterreichten. Mit 14 wurde er von ihnen auf den Strich am Bahnhof Zoo geschickt. 70% seiner Einnahmen musste er abgeben [vgl. Cam-Sex Quoten]. Als er 18 wurde, verloren sie das Interesse an ihm. Daniel Rene wurde von den Freiern, die er damals als seine Freunde betrachtete, plötzlich fallen gelassen und fühlte sich verraten. Als vor ein paar Jahren der Pädo-Zirkel, in dem er früher verkehrte, aufflog und die Männer verhaftet wurden, wurde ihm bewusst, was ihm angetan wurde. Jetzt ist er 30 und seelisch am Ende. Mit Hilfe von Lutz von „SUB/WAY berlin“ versucht er, das Geschehene zu verarbeiten und wieder besser im Leben klar zu kommen.

•Interview: C. Acrivulis
www.blu.fm/subsites/detail.php?kat=Kino&id=4763

Film in unserem Archiv (members only)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=107774#107774





Königin Sylvia von Schweden finanziert eine Sozialarbeiterstelle in Berlin, die sich um die male Sexworker vom Bahnhof Zoo kümmern:
www.inforadio.de/programm/schema/sendun ... 54218.html
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 07.01.2012, 12:51, insgesamt 7-mal geändert.

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Beitrag von nina777 »

15.01.2011

Stricher mit 12 Jahren

Schockierend und hoch kontrovers: In seiner inszenierten Doku "Underage" zeigt der thailändische Fotograf Ohm Phanphiroj minderjährige Sexarbeiter.


Chanon ist 15 Jahre alt. Seit fünf Monaten geht er auf dem Bangkoker Straßenstrich anschaffen - so wie seine beiden Geschwister. Zwölf Freier hat er bereits gehabt. Chanons Eltern sind geschieden und arbeitslos. Sein Traum ist eine Karriere im Militär.

Schockierende menschliche Schicksale, festgehalten mit der Digitalkamera, gedruckt auf säurefreiem Papier und versehen mit knappen Angaben zur Person: Vierzehn minderjährige Sexarbeiter hat Ohm Phanphiroj auf den Straßen der thailändischen Hauptstadt fotografiert, der jüngste gerade einmal zehn Jahre alt. Seine inszenierte Dokumentation "Underage" wurde im November erstmal in der Bangkoker H Gallery ausgestellt, in diesem Jahr soll sie u.a. in Belgien und den USA zu sehen sein. Auch das Sommerblut-Kulturfestival in Köln bemüht sich derzeit, die Bilder im Mai zeigen zu können.

Ohm Phanphiroj, der sich als Kunst- und Modefotograf in Thailand und den USA einen Namen machte und im Bruno Gmünder Verlag bereits zwei Bildbände veröffentlicht hat, wurde für sein Stricher-Projekt in seinem Heimatland hart angegriffen. Die einen warfen ihm vor, dem Ansehen Thailands zu schaden und das Klischee des "Kinderschänder-Paradieses" zu bedienen - dabei sind die Kunden der porträtierten Jungs keine ausländischen Touristen, sondern einheimische Thais. Die anderen kritisierten, dass Ohm das Elend der Stricher ebenso ausgenutzt habe wie die Freier, allein für seinen Ruhm und ohne etwas an ihrer Situation zu ändern. Die meisten thailändischen Medien ignorierten die Ausstellung, selbst die englischsprachige Bangkok Post weigerte sich, die Fotos zu drucken.

In der Tat ist die Präsentation grenzwertig: Zwischen 100 und 500 Baht (das sind umgerechnet 2,50 bis 12,50 Euro) zahlte der Fotograf den Jugendlichen, damit sie für ihn mit nacktem Oberkörper posieren. Sonst hätten sie es nicht gemacht. "Ich habe sie die Shirts ausziehen lassen, weil ich das Publikum mit der Realität konfrontieren wollten, wer sie sind", erklärt Ohm Phanphiroj."Es war nicht meine Absicht zu verherrlichen, aber meine jahrelange Arbeit als Modefotograf hat sicher eine Rolle bei der Art der Präsentation gespielt." Sein Projekt "Underage" versteht er jedoch als Dokumentation, als journalistische Arbeit.

Bereits mit seiner ersten inszenierten Doku "Transsexual Series", die Körper von transidentischen Menschen im Transformationsprozeß zeigt, griff Ohm Phanphiroj ein Tabu auf und eckte an: Besucher der im letzten Jahr im Rahmen des Kölner Sommerblut-Festivals gezeigten Ausstellung warfen ihm vor, transidentische Menschen bloßzustellen und auf ihre Brüste zu reduzieren.

http://www.queer.de/detail.php?article_id=13508
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Transidentität und die 'Falle Prostitution'

Beitrag von nina777 »

27.01.11|

Fabrizio, Frauenkleider und der Sperrbezirk

München - Einen ungewöhnlichen Fall von illegaler Prostitution hatte das Amtsgericht zu verhandeln. Es geht um den Sperrbezirk, Fabrizio B. und Frauenkleider:

Fabrizio B. trägt Männerklamotten, als ihn zwei Vorführbeamte am Donnerstag in den Amtsgerichtssaal begleiten. Hose, Sweatshirt und Herren-Halbschuhe anzuziehen, ist keineswegs normal für ihn, wie er wenig später berichten wird. „Ich trage gerne Frauenkleider“, sagt er. „Ich fühle mich als Frau im Männerkörper.“

Es ist kein gewöhnlicher Fall, den das Gericht da zu verhandeln hat. Fabrizio B. misst etwa 1,60 Meter. Er ist von zierlicher Statur, seine Gesichtszüge sind weich. Seine glatten, langen schwarzen Haare hat er zu einem Zopf gebunden. Neugierig blickt er durch den Gerichtssaal, schaut den Richter an und sagt: „Komplimente von Männern gefallen mir.“

Genau das hat Fabrizio B. auf die Anklagebank gebracht. Denn er begibt sich vornehmlich im Sperrbezirk rund um den Münchner Hauptbahnhof auf Männerfang. Gefällt ihm ein Typ, dann darf’s auch mal Sex sein. Weil Fabrizio B. aber eine Gegenleistung für seine erotischen Dienste nimmt – eine Einladung zum Essen oder auch gern ein wenig Bares – geht er der verbotenen Prostitution nach. Denn die ist im Sperrbezirk, zu dem auch die Innenstadt zählt, nicht erlaubt – „zum Schutze des öffentlichen Anstandes und der Jugend“, wie es in einer Rechtsverordnung der Regierung von Oberbayern heißt.

Die Sperrbezirke kontrolliert die Polizei entsprechend häufig. Und so geriet Fabrizio B. in der Mittagszeit des 7. November vergangenen Jahres auch ausgerechnet an einen Beamten in Zivil, als er seine Dienste für 30 Euro an den Mann bringen wollte.

Das kostet ihn nun 750 Euro Geldstrafe. Und damit kommt Fabrizio B. nach Ansicht von Amtsrichter Andreas Forstner noch gut weg. Denn der Angeklagte steht nicht zum ersten Mal wegen dieses Deliktes vor Gericht. „Sie verstoßen beharrlich gegen das Verbot.“

http://www.merkur-online.de/lokales/mue ... 99443.html

Niederlassungsfreiheit vs. Sperrbezirksverordnungen

viewtopic.php?t=3270&highlight=sperrgebiet
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Biographieforschung:

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Gemeinsamkeiten der liebestollen Italiener Fabrizio und Silvio:


Fabrizio wird sein Sexualtrieb in Kollision mit den Sittlichkeitsgesetzen genauso zur Falle wie Silvio.


Lediglich die Menge des zur Verfügung stehenden Kapitals unterscheidet m.E. diese Fälle.

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Porn Sexwork

Beitrag von Marc of Frankfurt »

The negatives of being a male porn performer

www.davidlawxxx.com/Blog/?p=163



David Law,
male porn performer and sex work activist @ sex work out-reach project SWOP
www.SWOPusa.org und http://redlightChicago.wordpress.com
im Interview mit...

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=qCtTv3rlR3U[/youtube]



www.davidLawXXX.com
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 10.02.2011, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Mutig geoutete Sexworker

Beitrag von Marc of Frankfurt »


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Lifestyle Artist John H. Styn

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Bild


Lovemobil

Großvater und Enkel

http://www.HugNation.com
http://www.GrandpaCaleb.com
http://www.Hugmobile.com
http://www.JohnStyn.com


Love Service ohne Sex für Geld?!

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Hauptstadtklatsch

Beitrag von Marc of Frankfurt »

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Regisseur Rosa von Praunheim

mit Stab des Impressarios (Pimp)
für seinen Film zur mann-männlichen Prostitution

bei der Eröffnung der 61. Berlinale 10.2.2011

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Stricher-Interviews

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Doku:

101 rent boys



producers and directors Fenton Bailey and Randy Barbato
interviewed one hundred two male prostitutes
who worked in West Hollywood
2000

http://en.wikipedia.org/wiki/101_Rent_Boys
www.amazon.com/101-Rent-Boys/dp/B00005NGB2


4 www.youtube.com/watch?v=FTl4w3La9vs
5 www.youtube.com/watch?v=ZpF89Aa9eQw

7 www.youtube.com/watch?v=r4vJwZsNg2w

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Filmkritik

Beitrag von ehemaliger_User »

Panorama

Das Fleisch ist schwach

Wer bereits in jungen Jahren in den Teufelskreis der Prostitution gerät, dem gelingt nur schwer die Rückkehr in ein bürgerliches Leben, meint Rosa von Praunheim. In seinem Dokumentarfilm porträtiert er fünf Jugendliche, die ihr Geld auf dem Strich am Bahnhof Zoo verdient haben.

Rosa von Praunheim traf "Die Jungs vom Bahnhof Zoo". Im Gespräch mit dem Tagesspiegel erzählt er von seiner Angst vor dem Strichermilieu und den Sehnsüchten der Freier.

Im alten West-Berlin konnte man nicht mit der Bahn verreisen, ohne die Stricher und Drogenabhängigen vom Bahnhof Zoo und deren Kunden wahrzunehmen. Eltern gerieten in Erklärungsnot, wenn ihre Kinder unbequeme Fragen stellten. Was machen die hier am Bahnhof, wenn sie sich gar nicht für die Bahn interessieren?

Ein Kultbuch und ein Kultfilm haben einige dieser Fragen beantwortet. Ganz Deutschland kannte bald die Geschichte von Christiane F., dem Mädchen vom Drogenstrich. Und nicht alle verstanden die Geschichte als Warnung. "Viele aus der Provinz fanden das toll und wollten auch mal auf den Strich gehen", erinnert sich Rosa von Praunheim, dessen neuester Film von diesem Ort handelt. "Und dann sind sie in Drogenmilieus gekommen und versackt."

Strichjungen kommen in der Geschichte von Christiane F. nur als Nebenfiguren vor. Das Schicksal eines Christian F. hätte die Nation nicht so tief bewegt. Weibliche Prostitution wird traditionell romantisiert, der Kontakt zu Kunden wie Hugh Grant oder Silvio Berlusconi lustvoll ausgemalt. Die einzigen Stricher, die es mit Foto auf die Titelseite geschafft haben, sind die Mörder von Pier Paolo Pasolini und Rudolph Mooshammer.

Nicht Desinteresse oder fehlende Fördergelder, sondern schlicht Angst erklärt Rosa von Praunheims sehr späte Beschäftigung mit einem Thema, das eigentlich längst Geschichte ist. Er selbst wird es nicht weiterverfolgen. "Das ist halt ein kriminelles Milieu, da werden Adressen weitergegeben, da werden Leute überfallen, werden Leute ausgeraubt. Bei Drogen und Armut ist das auch verständlich. Deswegen bin ich auch froh, dass ich das ganz gut überstanden habe."

"In der Schwulenszene wirst du nach deinem Körper beurteilt. Bei den Strichern als Mensch"

Fünf Stricher hat Praunheim porträtiert. Gewalt im Elternhaus, Erziehungsheim und Jugendknast sind die üblichen Stationen. Direkt zur Prostitution gezwungen wurden sie nicht, es hat sich einfach so ergeben – und es gab keine Alternative. Diese Jungen sind nicht sozial abgestürzt, sie sind unten geblieben. Deshalb besteht für sie kein Grund, das Anschaffen zu bereuen. Eine Ausnahme ist der in Ost-Berlin aufgewachsene Daniel- René, der seit seinem sechsten Lebensjahr von einem Hausmeister missbraucht und an andere Pädophile weitergereicht wurde. Seine Peiniger waren zugleich seine Familie, deshalb hat er sich so viel gefallen lassen. Auf die Frage, ob auch Analverkehr mit ihm praktiziert wurde, antwortet er: "Ja, aber da war ich schon acht Jahre alt."

Der Pädophilenring, mit dem er seine Kindheit verbracht hat, ist inzwischen aufgelöst worden, und Daniel-René scheint in guten Therapeuten-Händen zu sein. Kein Grund zum Aufatmen: Praunheim ist überzeugt davon, dass diese Subkultur weiter existiert. Er selbst hat sich, anders als so viele Zeitgenossen, zwar nie für die "sexuelle Befreiung des Kindes" eingesetzt, aber er hat die Gefährlichkeit dieser Bestrebungen lange Zeit unterschätzt. Jetzt denkt er anders über den Umgang mit Kindersexualität: "Da bin ich auch einiger Illusionen beraubt worden."

Nicht weniger schockierend sind die Erzählungen von Nazif, einem bosnischen Roma, der von seinen Eltern zum Dieb abgerichtet worden ist. Als sein Vater erfuhr, dass er seinen Körper für Männer verkauft, fügte er ihm schwere Brandverletzungen zu. Für Nazif war das Gefängnis die Rettung, hier hat er Lesen und Schreiben gelernt. In einer bewegenden Ansprache entschuldigt er sich bei den Opfern seiner Raubzüge. Ionel dagegen, ebenfalls Roma, könnte jederzeit MTV- Moderator werden. Die ärmlichen Verhältnisse, aus denen er stammt, sind ihm nicht anzusehen.

Die anderen Stricher, die Praunheim aufgesucht hat, scheinen den Ausstieg zu bewältigen. Keine Selbstverständlichkeit. "Wer früh in eine Stricherszene kommt, verliert die beste Zeit seines Lebens. Wo du etwas lernen, in die Schule gehen, einen Beruf erlernen kannst. Da versäumen sie einen bürgerlichen Einstieg, und der ist dann ab einem gewissen Alter schwer nachzuholen."

Ein Aspekt der Stricherszene, der Praunheim besonders am Herzen liegt, ist die HIV-Prävention. "Das war meine Arbeit zehn Jahre lang, da habe ich ja so viel Schelte bekommen von den Aids-Organisationen durch meine Aids-Filme und meine öffentlichen Auftritte für Prävention. Man muss immer wieder bei jungen Leuten Aufklärung betreiben oder auch bei älteren, damit klar wird, positiv zu werden ist gesundheitlich nicht sehr angenehm." Und die Kunden? Der Schauspieler Peter Kern, der mit seinen 160 kg niemanden abzukriegen glaubt, erscheint wenig repräsentativ. Ein anderer Mann sagt nur im Halbdunkel aus, ein weiterer mit Maske, und beide verraten nicht viel.

Praunheim, der im Film unsichtbar bleibt, verrät wenigstens im Gespräch, warum er gelegentlich 30 Euro in einen Stricher investiert: "Das Schöne ist ja, im Gegensatz zur Schwulenszene, dass du nicht aufgrund deines Körpers beurteilt wirst, sondern als Mensch, wie du dich dem Stricher gegenüber benimmst." Und was die anderen Freier angeht, die im Tiergarten oder in der schwulen Sauna jeden Mann umsonst haben könnten und stattdessen bezahlen: "Viele wollen ja keine Schwulen, die wollen Heterosexuelle. Sie wollen diese Illusion, da ist so ein richtiger Kerl, und vielleicht ist da auch ein gewisser Masochismus, ein Selbsthass." Der Kunde, das unbekannte Wesen. Filmemacher, die auf der Suche nach einem Thema sind, sollten sich durch Praunheims Dokumentation angesprochen fühlen.

Der Tagesspiegel 16.02.2011
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Mörder

Beitrag von Marc of Frankfurt »

'Wicked beyond belief' love-cheat soldier [gay for pay pornstar and army uniform fetish escort Squaddle Nick aka Nicholas Fabian, 33] who booby-trapped pregnant wife's car with grenade jailed for life

Bild

http://www.dailymail.co.uk/news/article ... enade.html

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Amsterdam 1984

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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=mM0h5JdyaeM[/youtube]


House of Boys

2009
Regie Jean-Claude Schlim
Luxemburg


Junge vom Lande, 17 Jahre, Frank (Layke Anderson) aus dem spießigen Luxemburg haut von zuhause ab in die schwule Szene nach Amsterdam 1984 und landet wegen Geldmangel im "house of boys", das von der exzentrischen Drag-Queen "Madame" (Udo Kier) geleitet wird. Er verliebt sich im Strippclub und Bordell in den nichtschwulen-gay4pay Kollegen Jake (Benn Northover), der sich bei einem US Kunden mit HIV/AIDS angesteckt hat...


www.imdb.com/title/tt0405022/
www.kino-zeit.de/filme/house-of-boys
www.filmreakter.lu/screening-room/%E2%8 ... amsterdam/

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Sticky Fingers :: Profiling the Modern Hustler

http://www.edgeonthenet.com/index.php?c ... &id=116999

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Beitrag von nina777 »

11.03.2011

Männliche Prostituierte in Essen treffen ihre Freier meist übers Internet

Essen. Reportage: Um Anonymität sind bei männlicher Prostitution beide Seiten bemüht, die Freier und die Stricher. Schwule Prostitution verlagert sich ins Internet.


Unsichtbare Menschen haben keine Namen, nur Pseudonyme, die sie wie ein getragenes Hemd ablegen können. Männliche Prostituierte sind in unserer Stadt unsichtbar, weil viele sie nicht zu Gesicht bekommen; und wenn doch, sie nicht als die erkennen, die sie sind: junge Männer, keiner von ihnen älter als 30, die Sexualität als käuflichen Dienst anbieten. Manche von ihnen tragen mehr Alias-Namen, als sie vielleicht je Hemden besessen haben. Aus irgendwelchen Gründen ist bei den Strichern aktuell das Pseudonym Tony besonders beliebt. Wir lernen an diesem Märzabend mit den milden Temperaturen und dem eisigen, durchdringenden Wind einige falsche Tonys kennen. Und Dominiks. Und einen 26-Jährigen, der Fabian genannt werden möchte.

Selbst Parallelleben gehorchen der Geometrie

Unsichtbare Orte haben keine Namen, nur Pseudonyme, die sich mit der Zeit herumsprechen. In der Schwulen-Szene heißt der Männerstrich, den es in Essen offiziell gar nicht gibt, „Wackel“. Keiner kann uns erklären, warum er so genannt wird, aber viele können uns sagen, wo wir ihn finden. Es ist einer dieser von Beton und Asphalt umgebenen Plätze, die unsere Augen gewohnt sind zu übersehen, weil sie uns im Vorbeifahren nichts zu sagen haben.

Doch der Wackel hat viele Geschichten zu erzählen – wenn man sie denn hören möchte. Man muss nur den Geruch von kalter Asche, Autoabgasen und Staub ertragen. Und die Dunkelheit. Nur bei Nacht haben die Freier das Gefühl, unsichtbar zu sein. Trotzdem drehen sie schüchtern mehrere Runden in ihren Wagen, umkreisen – wie Motten das Licht – die Jungen, bevor sie das Fenster einen Spalt weit öffnen, um über die Preise und Vorlieben zu verhandeln.

Manche werde noch einsamer davonbrausen, als sie hergekommen sind. Wie der Transvestit, der in Netzstrumpfhose und Pumps zwei, drei theatralische Runden auf einer imaginären Bühne stöckelt – und plötzlich weg ist.

Die Geschichte von Fabian, der nach eigenen Angaben am „Wackel“ nur noch selten anschafft, geht so: Als 18-Jähriger fährt der gebürtige Essener an Orte, die schwule Männern zum „cruisen“ aufsuchen. Cruisen erklärt Wikipedia als ein „unter US-amerikanischen Teenagern entstandenes Freizeitvergnügen, bei dem man mit einem Automobil langsam an von vielen Passanten frequentierten Orten entlangfährt“. Doch schwule Cruiser halten an, lernen sich kurz kennen und haben dann im gegenseitigen Einvernehmen schnellen, unverbindlichen Sex.

Als Fabian von einem unattraktiven älteren Mann angesprochen wird, lehnt er ab. Sein Gegenüber bleibt hartnäckig, bietet ihm Geld an, das Fabian entrüstet ablehnt. Das passiert einmal, zweimal und irgendwann willigt Fabian, der sich selbst als bisexuell bezeichnet, ein. Er sei damals an einem Tiefpunkt in seinem Leben gewesen, sagt er. Arbeit weg, Freundin weg und das Geld für die Drogen, die ihn all’ das vergessen ließen, auch.

„Wenn ich auf den Strich gehe, bin ich ein Schauspieler, der eine Rolle spielt"

Er habe sich gedacht, „warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden“. Als er diesen Satz ausspricht, muss er kurz lachen, vielleicht aber auch über die darin enthaltene Naivität. Seinen Körper zu verkaufen, das sei selten angenehm. Bei Prostitution geht es nicht darum, seine eigene Lust auszuleben. Es geht darum, sie anderen zu ermöglichen.

Unsichtbare Wunden in der Seele haben keine Worte. Fabian kann über Väter erzählen, die ihm nach dem Sex die Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder zeigen, berichtet von Freiern, die großherzig zu ihm waren und ihn bei sich zu Hause schliefen ließen, als er auch noch seine Wohnung verlor. Was er als Fabian beim Sex mit den fremden Männern empfindet, mag oder kann er nicht sagen. Nur soviel: „Wenn ich auf den Strich gehe, bin ich ein Schauspieler, der eine Rolle spielt. Ich bin dann nicht ich selber“, sagt Fabian. Es klingt, als spiele er sich dabei selber etwas vor.

Aber selbst Parallelleben gehorchen den Gesetzen der Geometrie, sie berühren sich im Unendlichen und zwar immer dann, wenn man es gerade nicht erwartet.

Die Straße ist für das schnelIe Geld

Wo das gespielte mit dem echten Leben zusammentrifft, das sind diese Momente, in denen der Junge mit dem lockigen Haar unter der Baseballkappe nicht alleine sein kann, die Nächte, in denen dieser Fabian vom Straßenstrich in sein um Normalität bemühtes zweites Leben kommt; es sind quälende Abendstunden, in denen Fabian sich erinnert. Er habe jetzt eine feste Beziehung, er hat sich bei den „Nachtfalken“ der Aidshilfe gemeldet und sich helfen lassen, er hat wieder eine Wohnung, möchte zurück ins bürgerliche Berufsleben, und da steht ihm Fabian im Weg, der unter einer Laterne auf eine „Tour“ wartet, wie Stricher ihre Kundenfahrten nennen.

Unsichtbare männliche Prostitution wird im Zeitalter des Internets noch unsichtbarer. An den „Wackel“ kommen nur noch die jungen Männer, die entweder schnell Geld brauchen oder keinen festen Wohnsitz haben – und somit auch keinen PC. „Die Szene verlagert sich zunehmend ins Internet“, sagt Markus Willike, Leiter der städtischen Präventionsstelle. Seit fast zehn Jahren fahren die Streetworker der „Nachtfalken“ von der Aidshilfe an den Männerstrich, verschenken Kondome, verteilen warmen Kaffee und versuchen mit den Strichern ins Gespräch zu kommen, um Perspektiven für ein anderes Leben fern der schnellen 30-bis-100-Euro-Nummern aufzuzeigen. Sie kennen fast alle Jungs und die kennen die „Nachtfalken“, die in einem knallroten Transporter sitzen.

"Noch Geld für eine Tasche verdienen"

Mehr als zehn Stricher sind es an diesem Abend nicht. Einer nennt sich Tony und will sich schnell noch Geld für eine Tasche verdienen. Die anderen nennen ihn „das Modell“. Aber erst als Tony in ein Auto gesprungen ist, das ihn auf eine Tour mitnimmt, die für alle unsichtbar bleibt.

Kontakt zur Aidshilfe und den „Nachtfalken“: www.aidshilfe-essen.de oder telefonisch: 105 37 00.

www.derwesten.de/staedte/essen/Maennlic ... 10751.html




www.nachtfalke-ruhr.de
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Damit Sexworker keine Zielscheibe werden
US-Demo für UN UPR
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1363&start=178

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Institution für Psychologische Projektion

Beitrag von Marc of Frankfurt »

"Die Vorstellung ist natürlich völlig lebensfremd, dass ein Stricher im Vatikan anruft und fragt: „Ich habe hier einen Freier, darf ich das Kondom verwenden?“ Und dann auf eine Antwort aus Rom wartet… "


"Wenn man sich mit Theologen privat unterhält, dann sagen fast alle: Natürlich ist Ratzinger homosexuell veranlagt."

Ist Ratzinger
homosexuell veranlagt?

Der inzwischen geoutete hohe katholische Würdenträger David Berger ging im Vatikan ein und aus. Er berichtet über seine Einblicke in innerste Kirchenkreise

Von Markus Pfalzgraf

Dr. phil. Dr. theol. David Berger war als konservativer katholischer Theologe im Vatikan zuhause und Herausgeber der Zeitschrift „Theologisches“, bis er sich im Mai 2010 outete. Das Fass zum Überlaufen brachten die Äußerungen des Essener Bischofs Overbeck zum Thema Homosexualität, dass sie Sünde sei. In seinem Buch ‚Der heilige Schein‘, das bereits in vierter Auflage erscheint, beschreibt der promovierte Theologe die katholische Kirche als System der Heuchelei und Repression. Ein Großteil der Würdenträger und Priester- selbst der Papst in Rom - seien homosexuell veranlagt. FRESH sprach mit ihm über seine persönlichen Einblicke in das Innenleben der katholischen Kirche.


Nachdem Bischof Overbeck im Fernsehen Homosexualität als Sünde bezeichnet hatte (FRESH berichtete), hast Du Dich in der Frankfurter Rundschau geoutet. Warum zu diesem Zeitpunkt?
Bis zu dem Ausspruch von Overbeck hatte sich ziemlich viel aufgestaut. Overbeck hat dann zum Ausdruck gebracht, was sich in der katholischen Kirche abzuzeichnen beginnt: Dass wir eine Radikalisierung der Positionen im Hinblick auf Homosexualität haben. Nicht mehr ‚nur‘ die ausgeübte Sexualität wird als Sünde betrachtet, sondern schon die Veranlagung an sich wird verurteilt.

Overbeck hat diesen Rückschritt in der Kirche besonders deutlich werden lassen?
Ja, ich halte die Äußerungen nach wie vor für eine typisch Freud´sche Fehlleistung. Overbeck ist ja später zurückgerudert, aber viele andere machen immer wieder den gleichen Fehler. Gerade auch das neue Papst-Buch nimmt genau diese Positionen wieder auf: Der Papst verurteilt in seinem Buch die Veranlagung zur Homosexualität und bezeichnet sie als widernatürlich und widergöttlich.

Wie bewertest Du die seltsame ‚Kondom-Erlaubnis‘ in dem neuen Papst-Buch?
Die ‚Kondom-Erlaubnis‘ ist keine Öffnung, kein Fortschritt. Im Grunde genommen sagt der Papst damit nur, was die katholische Kirche schon immer gelehrt hat: Grundsätzlich sind Ausnahmen erlaubt, wenn man ein kleineres Übel in Kauf nehmen muss, um ein größeres Übel zu verhindern. In diesem Fall heißt das: Wenn einer von zwei Männern HIV-infiziert ist und die beiden können nicht anders, als Sex zu haben, dann ist in Ausnahmefällen ein Kondom erlaubt – wenn vorher Rücksprache mit den ordentlichen Autoritäten gehalten worden ist. Die Vorstellung ist natürlich völlig lebensfremd, dass ein Stricher im Vatikan anruft und fragt: „Ich habe hier einen Freier, darf ich das Kondom verwenden?“ Und dann auf eine Antwort aus Rom wartet…

Warum macht sich ein Papst überhaupt Gedanken über schwule Stricher?
Weil der Papst sich permanent mit dem Thema Homosexualität beschäftigt. Eines seiner ersten offiziellen Dokumente als Papst von 2005 war das Verbot von homosexuell veranlagten Priestern. Das Dokument betrachtet homosexuelle Priester als Gefahrenpotential, selbst wenn sie zölibatär leben. Diese Problemlage könnte man natürlich auch psychologisch hinterfragen.

Lässt das nicht Rückschlüsse auf ein mögliches Projektionsverhalten zu?
Wenn man sich mit Theologen privat unterhält, dann sagen fast alle: Natürlich ist Ratzinger homosexuell veranlagt. Er kommt aus einer kirchlich geprägten Kultur, in der das ein absolutes Tabu ist. Was er bei sich hasst, projiziert er auf andere und bekämpft es. Und das kann er jetzt als Papst mit offiziellen Dokumenten machen.

Wäre es überraschend, wenn Dokumente ans Licht kämen, die frühere homosexuelle Kontakte Ratzingers belegen?
Diese Dokumente soll es nach Aussagen einer renommierten Vatikanistin (Valeska von Roques, Anm. d. Red.) geben, die mir persönlich Ausschnitte und Zitate vorgelegt hat. Sie belegen angeblich, dass der Papst noch in seiner Zeit als Kardinal in Rom regelmäßig homosexuelle Kontakte gepflegt hat. Es sind Aussagen von Schweizer Gardisten und anderen im Vatikan tätigen Leuten.

Extrem homophobe Äußerungen kommen vermutlich oft von Theologen, die selbst heimlich schwul sind. Schwulenhass aufgrund der eigenen verdrängten Sexualität?
Psychologisch ist das natürlich leicht erklärbar mit diesem Projektionsmechanismus. Ich habe selber oft Theologen erlebt, die sich morgens in Vorlesungen oder in Artikeln extrem homophob geäußert haben, die gesagt haben, sie würden sich am liebsten beim CSD mit einem Maschinengewehr an den Straßenrand stellen und alle niederknallen. Die gleichen Leute habe ich dann abends in Schwulenbars getroffen. Wenn man sie darauf angesprochen hat, kam oft: „Ich bin doch nicht schwul!“ Das sei etwas ganz anderes.

Die Zeitschrift Theologisches, Deine alte geistige Heimat, nennt Dein Buch eine „Schmähschrift“. Hast Du seitdem auch mit persönlichen Anfeindungen aus Kirchenkreisen zu tun gehabt?
Es gab anonyme Anfeindungen: „Haut dem Berger die schwule Fresse ein“ – so oder so ähnlich. Das ist der übliche Vulgärtraditionalismus, der sich auf manchen Internetseiten tummelt. Dort, wo man mit dem Namen gezeichnet hat, wurde das vorsichtiger ausgedrückt: Die Fördergemeinschaft von Theologisches hat in einer etwas bigotten Weise die Leser dazu aufgerufen zu beten, dass die Beziehung zwischen meinem Freund und mir scheitern möge und dass ich zu einem ‚Leben der Wahrhaftigkeit‘ zurückfinde.

Erst Mitte März erklärte Bischof Overbeck am Rande des Frühjahrstreffens der Bischofskonferenz in Paderborn die Ordinierung von Frauen, den Zölibat und einen anderen Umgang mit Homosexualität zu Tabuthemen. Hast Du überhaupt noch Hoffnung?
Es ist offensichtlich, warum Overbeck so etwas sagt: Er will natürlich Kardinal Meißner in Köln beerben, deshalb muss er das sagen. Wer heute Karriere in der katholischen Kirche machen will, muss homophob sein. Wenn aber ein neuer Papst käme, der diese Themen auf die Agenda bringen würde, dann würde Overbeck auch das Gegenteil sagen. Aber Vorbehalte gegen Homosexualität sitzen natürlich tief. Bei diesem Thema sind meine Hoffnungen am geringsten, dass die katholische Kirche das auf die Reihe bekommt. Auch, weil da so viele unverarbeitete eigene Probleme eine Rolle spielen.

David Berger im Interview

www.fresh-magazin.de





Homophobie entspringt der Homophilie:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=80450#80450

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Marc of Frankfurt
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Movie

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Strapped


von Joseph Graham
mit Ben Bonenfant (the Hustler)
San Francisco
2010

A handsome young prostitute learns about life and love during a sex-filled odyssey in an apartment building filled with strange inhabitants.

[stripped, trapped - strapped]


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=jvH3UqkHz6Q[/youtube]


http://movies.nytimes.com/2010/09/24/mo ... apped.html

www.tlaReleasing.com/details/product_de ... =1?sn=4376

www.tlaVideo.com/gay-strapped/p-310424-2

www.dvdtalk.com/reviews/46109/strapped/

www.youtube.com/watch?v=6mfmLvNePUU





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