Warum küssen SW nicht?
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ich hoffe die damen hier im forum sind mir nicht böse wenn ich das mal so schreibe !
also ich denke, dass es wie überall im leben grenzen geben sollte und muss, und wie ja schon erwähnt obliegt es der jeweiligen person selbst ob sie sich nun küssen lässt oder nicht.
ich betrachte die damen nach wie vor (und wird auch immer bleiben) als MENSCHEN mit GEFÜHLE und nicht als WARE wie so viele, nur weil sie für die dienste bezahlen glauben sehr viele, sie haben anspruch auf diese person und können diese eben behandeln wie eine ware.
eine typische aussage eines kunden in einem "nicht erwähnenswerten forum":
wenn ich ihr den 100er hinblättere und ich ihr den schw... in den hintern stecke kann sie schreien wie sie will, denn ich bezahle ja dafür- so ist dies für mich ein typisches beispiel wie heutzutage oftmals die männer mit den mädchen umgehen und für mich absolut unverständlich.
auch wenn die dame z.B. nicht küssen möchte werden diese oftmals beschimpft, und die herren vergessen wiedereinmal dass sie dennoch das schwächere geschlecht dabei sind.
deshalb geht es wiederum um "AKZEPTANZ-WERTSCHÄTZUNG-RESPEKT"gegenüber den SW´S und auch dem kunden gegenüber und nicht darum, dass wenn jemand bezahlt, machen kann was er will.
liebe grüße
hubertus
also ich denke, dass es wie überall im leben grenzen geben sollte und muss, und wie ja schon erwähnt obliegt es der jeweiligen person selbst ob sie sich nun küssen lässt oder nicht.
ich betrachte die damen nach wie vor (und wird auch immer bleiben) als MENSCHEN mit GEFÜHLE und nicht als WARE wie so viele, nur weil sie für die dienste bezahlen glauben sehr viele, sie haben anspruch auf diese person und können diese eben behandeln wie eine ware.
eine typische aussage eines kunden in einem "nicht erwähnenswerten forum":
wenn ich ihr den 100er hinblättere und ich ihr den schw... in den hintern stecke kann sie schreien wie sie will, denn ich bezahle ja dafür- so ist dies für mich ein typisches beispiel wie heutzutage oftmals die männer mit den mädchen umgehen und für mich absolut unverständlich.
auch wenn die dame z.B. nicht küssen möchte werden diese oftmals beschimpft, und die herren vergessen wiedereinmal dass sie dennoch das schwächere geschlecht dabei sind.
deshalb geht es wiederum um "AKZEPTANZ-WERTSCHÄTZUNG-RESPEKT"gegenüber den SW´S und auch dem kunden gegenüber und nicht darum, dass wenn jemand bezahlt, machen kann was er will.
liebe grüße
hubertus
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Warum SW (nicht) küssen
Warum eine SW einen Kunden küsst oder nicht, den einen vielleicht schon, den anderen nicht, wird wohl nich unwesentlich mit Sympathie oder Antipathie zusammenhängen. Ich habe es gern, mit einer SW, die mir sympathisch ist, auch zu schmusen, sie zu küssen oder von ihr geküsst zu werden. Aber wenn sie das nicht mag, dann ist das auch okay. That's it.
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habe mit vergnügen diese beiträge gelesen. jaja, das thema küssen. es bedeutet halt nicht für jeden dasselbe. ich denke, das muss jede sexarbeiterin selbst entscheiden, das thema krankheit hat für mich dabei weniger bedeutung als gefühle. aber eins fand ich erschreckend.
so harte agression und gefühllosigkeit macht mich richtig betroffen. in den 4 jahren, seit ich als sexarbeiterin arbeite ist mein motto genau das gegenteil. nie vergessen, dass mein gegenüber dieselben gefühle, ängste, wünsche hat wie ich. ich zeige gern meine gefühlvolle, weiche seite, das macht mich stark und ist oft anstrengend, aber bringt mich viel weiter. liebe grüße von annaingaIn heutige Gesellschaft muss man richtige ARSCHLOCH sein habe ich heute dazu gelernt
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Meine eigenen Erfahrungen mit küssen im Gewerbe sind sicherlich nicht repräsentativ, jedoch ist mir dabei eine gewisse Gesetzmässigkeit aufgefallen, die, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, fast immer zutraf.
Ich habe dabei eine Hypothese gebildet, die ich gerne hier diskutieren würde.
Ich hatte sowohl Begegnungen mit Frauen, die küssen generell ablehnten, mit Frauen, die es "offiziell" ablehnten, mir aber welche gewährten (z. T. nach dem x-ten Besuch), und auch mit Frauen, bei denen das küssen zum Standardrepertoire gehörte.
Küssen gehört wie französisch ohne und einige andere Praktiken zu den Tabus im SW-Gewerbe, entsprechend wird dann auch mit tabulos beworben.
Ich habe bei den Frauen, die sich ihre Tabus bewahrten, festgestellt, dass sie auch ihren Stolz bewahrten; bei Frauen jedoch, die tabulos waren, habe ich gebrochene Persönlichkeiten erlebt, die alles mit sich machen liessen. (Bewusst überspitzt formuliert, um die beiden gegenüberliegenden Pole darzustellen.)
Eine Frau, die sich ihren Stolz bewahren kann, die sich ihr Selbstbewusstsein durch ihre Arbeit sogar noch stärken kann, ist die, mit der ich wirklich Lust empfinden kann, da ich sie als auf gleicher Ebene mit mir stehend betrachten kann. Eine Frau, die alles über sich ergehen lässt, kann mir das nicht bieten und mehr als reine Triebabfuhr ist für mich nicht drin.
LG certik
Ich habe dabei eine Hypothese gebildet, die ich gerne hier diskutieren würde.
Ich hatte sowohl Begegnungen mit Frauen, die küssen generell ablehnten, mit Frauen, die es "offiziell" ablehnten, mir aber welche gewährten (z. T. nach dem x-ten Besuch), und auch mit Frauen, bei denen das küssen zum Standardrepertoire gehörte.
Küssen gehört wie französisch ohne und einige andere Praktiken zu den Tabus im SW-Gewerbe, entsprechend wird dann auch mit tabulos beworben.
Ich habe bei den Frauen, die sich ihre Tabus bewahrten, festgestellt, dass sie auch ihren Stolz bewahrten; bei Frauen jedoch, die tabulos waren, habe ich gebrochene Persönlichkeiten erlebt, die alles mit sich machen liessen. (Bewusst überspitzt formuliert, um die beiden gegenüberliegenden Pole darzustellen.)
Eine Frau, die sich ihren Stolz bewahren kann, die sich ihr Selbstbewusstsein durch ihre Arbeit sogar noch stärken kann, ist die, mit der ich wirklich Lust empfinden kann, da ich sie als auf gleicher Ebene mit mir stehend betrachten kann. Eine Frau, die alles über sich ergehen lässt, kann mir das nicht bieten und mehr als reine Triebabfuhr ist für mich nicht drin.
LG certik
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Intimität ist ein wertvolles Gut
Genial. Ich teile Deinen beobachten Zusammenhang zwischen:certik hat geschrieben:Ich habe bei den Frauen, die sich ihre Tabus bewahrten, festgestellt, dass sie auch ihren Stolz bewahrten; bei Frauen jedoch, die tabulos waren, habe ich gebrochene Persönlichkeiten erlebt, die alles mit sich machen liessen.
Tabus - Stolz - Heiler Persönlichkeit.
Da steckt der Kern der Prostitutionsproblematik und warum es ein generelles Prostitutionstabu seitens der herrschenden Moral gibt. Diese spricht uns Abietern die Lust an der Arbeit und die damit verbundene und notwendige Prostitutionskompetenz einfach ab. Weil sie diese aufgrund jahrhundertelanger sexualfeindlicher Tradition aus eigenem Erleben schlicht nicht kennt.
Den Nachfragern spricht es die Handlungskompetenz ab, gleichzeitig sein sexuelles Trieb-Bedürfnis zu befriedigen und dennoch die Würde der Frau zu wahren bzw. diese sogar zu verehren.
Prostitutionskompetenz ist
bei den AnbieterInnen:
- bei der mikrosexuellen Intimkommunikation Grenzen setzen zu können.
- sich als dienstleistende Person genau zu kennen mit Schwächen, Anfälligkeiten und Bedürfnissen.
- zwischen Eigenem, Projeziertem und Fremdem unterscheiden zu können.
- Lust, Emotion und Liebe unterscheiden und trennen zu können.
- Menschen intuitiv lesen zu können.
- Praxiswissen und Erfahrung.
...
Tabulos zu arbeiten bzw. glauben arbeiten zu müssen ist jedoch oft eine Frage des Existenzkampfes in Zeiten von Nachfragermärkten.
Tabulosen Service zu wollen ist darüber hinaus oft ein Bedürfnis der Kunden, um Befriedigung überhaupt erlangen zu können. Ich habe Kunden, die muß ich bremsen, die würden mich auffressen, wenn sie denn könnten. Das ist eine Hohe Kunst des Verbietens und Zulassens und des sich selbst darauf Einlassens, damit eine gemeinsam geglückte Session möglich wird. Es ist da einmal die Kunst sich auf das Energieniveau des Kunden hochzuschrauben und andererseits die Kunst eine energetische Durchlässigkeit zu erreichen, gefolgt von einer späteren Energie-Reinigung, um den Schaden einer Gebrochenen Persönlichkeit zu verhindern.
Wenn ich auf der einen Seite zu manchem Nein sage, muß ich auf der anderen Seite Alternativen der Lust anbieten können, damit es nicht abturnend oder abzockerisch wird für den Gast. Das kann man nur mit einem reichhaltigen Repertoir an Praktiken und menschlichen Begegnungsformen, halt mit der notwendigen Reife/Alter/Erfahrung/Ausbildung. Aber letzte gibt es ja leider noch nicht ;-(
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Kunden, die muß ich ermuntern, damit sie aus sich herauskommen und Ekstase überhaupt erlebbar wird für sie. Solche unerfahrenen/schüchternen/verklemmten Kunden sind es oft, die sich die besonders jungen Prostituierten heraussuchen, weil sie nur dort sich auf einer gleichen Ebene fühlen, weil sie von älteren Dienstleistern ausgenutzt wurden und weil sie keine tantrische LiebeslehrerIn bisher getroffen haben.
Ich küsse
Natürlich nur dann, wenn ich angemessen hochpreisig dafür entlohnt werde. (Weil Ich mehr gebe, verlange ich mehr - Weil ich mehr bekomme, kann ich mich mit weniger Kunden begnügen.) Darüber hinaus brauche ich persönlich als Mann auch den oralen Stimulus, um voll erregt zu werden. Wenn z.B. eine Partnerin verlangt ausdauernd von mir genommen zu werden, aber mir Küsse verwehrt, kann das nicht funktionieren. (Selbstredend: es gibt nicht nur Sexarbeiter die aus Prinzip nicht Küssen. Ebenso gibt es Kunden, die ein Kondom einfordern, wenn sie geblasen werden wollen).
Safersexregeln, wie sie die DAH - www.aidshilfe.de - für schwule Männer ständig fortentwickelt und wie sei für männliche Stricher empfohlen werden - info4exsorts.de - i.V. mit Impfungen und ständiger Körperachtsamkeit sind ein überlebenswichtiges Handlungskonglomerat in und außerhalb der Prostitution für alle sexuell aktiven Mitbürger.
Intimität ist ein wertvolles Gut
Es braucht Schutz, Wertschätzung und Führsorge auf vielen Ebenen.
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Re: Intimität ist ein wertvolles Gut
Schöne Worte, ohne Frage.Marc of Frankfurt hat geschrieben: Ich küsse
Natürlich nur dann, wenn ich angemessen hochpreisig dafür entlohnt werde. (Weil Ich mehr gebe, verlange ich mehr - Weil ich mehr bekomme, kann ich mich mit weniger Kunden begnügen.) Darüber hinaus brauche ich persönlich als Mann auch den oralen Stimulus, um voll erregt zu werden. Wenn z.B. eine Partnerin verlangt ausdauernd von mir genommen zu werden, aber mir Küsse verwehrt, kann das nicht funktionieren.
So schön vermag ich nicht zu formulieren, vielleicht auch, weil ich nichts schönreden brauche.
Also, ich sehe das so:
Es ist Dein persönliches Bedürfnis, geküsst zu werden, weil Du sonst nicht voll erregt wirst, und offenbar dann die Leistung, die man von Dir erwartet, nicht bringen kannst.
Für die Küsse, die Du brauchst, lässt Du Dich "angemessen hochpreisig" entlohnen.
Und hast die Chuzpe zu sagen, dass Du dabei "mehr gibst"?
Also irgendwie ist mir Logik anders erklärt worden.

Ist aber schon eine Zeit her.
Früher war ja alles anders

Meint der Steirer
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Mein Prostitutionskonzept
Schöne Worte ist das eine - Danke.
Eindeutige Worte zu finden, scheint mir jedoch nicht gelungen zu sein.
Deswegen jetzt wieder viele Worte, um meine Sicht der Prostitution zu vertiefen:
Interessant, daß du scharfsinnig eine spezielle Konstellation herausgelesen hast, die ich zwar nicht primär im Sinn hatte, die es aber in selteneren Fällen tatsächlich gibt:
Auch will ich gar nicht leugnen, auch schon Kunden als Mittel für meine Zwecke genutzt zu haben, statt nur ihren Zwecken zu dienen und zur vollen Hingabe fähig gewesen zu sein. Ich bin gerne bereit es als eigene Schwäche zu benennen, wenn ich unausgeglichen bin und mich eher abgrenze. Oder es als eigene Unreife zu definieren, wenn mich vorhandene Defizite oder unaufgearbeitete Programme leiten egoistisch zu handeln. Aber ich bin auch nur Mensch und nicht Heiliger oder Sexgott.
Doch wir hier in diesem Forum wissen alle: eindeutig oder schwarz/weiß ist so gut wie nichts im Feld der intim-emotionalen Prostitution. (Auch wenn Prostitution oft mißbraucht wird zum Schwarz/weiß-zeichnen.) Jeder Gast, ja jeder Moment ist einmalig und immer wieder neu und anders. Und ich nehme mir die Freiheit, den Raum und die Zeit individuell und fallweise und immer wieder neu zu entscheiden. Das mag riskant sein, ich sehe es als meine Stärke und meinen Luxus.
Klar im Laufkundschaft-Massengeschäft kann das eher nicht funktionieren. Deswegen haben sich solche professionellen Abgrenzungsregeln wie "Eine Prostituierte küßt nicht." in diesem Teil-Milieu als zweckmäßig durchsetzen und verbreiten können.
Doch ich habe Gäste, die beneiden mich dafür, daß ich meine Lust voll auszuleben versuche und für meinen Spaß auch noch Geld von ihnen verlange. Aber warum sollte Spaß an der Arbeit verboten sein (Streber/Nymphoman/Sexsüchtiger)? Schließlich kommen viele Gäste auch immer wieder zu mir. Daneben gibt es jedoch auch Gäste, die kommen gerade deswegen, weil sie miterleben wollen, wie ich meinen Spaß habe.
Ich finde es geradezu eine Selbstverständlichkeit, dass sich der Kunde auch darum Kümmert, dass seiner DienstleisterIn -also beiden Parteien- es gut ergeht.
Eine Haltung "ich habe bezahlt, jetzt mach mal und sieh selbst zu wie du damit klar kommst" kommt zwar gelegentlich vor, doch ich versuche solche Kunden vorher auszulesen bzw. schnell loszuwerden. Sie tun nicht gut. Und ich will nicht nur Geld, sondern auch Wohlergehen. Wie sollte auch jemand ohne auszubrennen, nachhaltig Wohlergehen schenken können, was doch der eigentliche Zweck von Prostitution ist.
Bei einer Haltung "hier das Geld - nun zeig mal Leistung" kann aus dem in meinen Augen legitimen Gebrauch von Prostitution schnell ein Mißbrauch von Prostituierten werden. Gerade von Prostitutionsgegnern wird allen Prostitutionskunden eine solche Haltung verallgemeinernd unterstellt und damit das moralische Prostitutionstabu begründet.
Doch ich glaube es bedingt sich auch andersherum: Die gesellschaftliche Stigmatisierung hat zur Folge, dass sich viel gegenseitiger Betrug in unserer -weil ja so diskreten- Branche findet und vertrauensvolle Umgangsformen zu finden ist extrem schwer.
Ich vermute es sind die vielen kollektiven negative Erfahrungen i.V.m. einer Position des Mangels und der unbefriedigten Bedürftigkeit, die einen Verdacht auf "schlechte Leistungserbringung/überhöhte Bezahlung schönreden zu wollen" auslösen.
Aber was kann man einem Kunden gutes tun, der Ekstase bucht, aber keine Nähe zuläßt (wasch mich, aber mach mich nicht naß)?
Doch was wird eigendlich in der Prostitution verkauft oder für was wird bezahlt? Da gibt es genausoviele Antworten wie es Akteure in der Prostitution gibt:
Im niedrigpreisigen Marktsegment wird quasi um jede Praktik gefeilscht: Französisch, FO, Verkehr, Stellungswechsel, vollständige Entkleidung... und Betrugsvarianten wie Kobern und "Falle bauen" waren früher akzeptierter Teil des Geschäfts.
Im hochpreisigen Segment wird teilweise nur für die Zeit oder pauschal für ein Treffen bezahlt, wobei Schönheit, Geilheit, Diskretion, Niveau, Stil, Gesundheit.. selbstverständlich und inkludiert sind. Zwei völlig unterschiedliche Kontrahierungskonzepte. Zwei völlig verschiedene Welten, wenn auch beides Prostitution.
Und hier liegt ein zentrales Dilemma und der Tabubruch der Prostitution: für traditionell Privates und nicht Messbares (Zärtlichkeit, Nähe, Orgasmus.. Liebe auf Zeit) werden geldwerte Maßstäbe gefunden.
Ich finde jede Prostituierte sollte das Recht haben ihre eigene Arbeitsweise und Lösung des "Prostitutionsproblems" zu finden, so wie jeder Freier das Recht hat die ihm gemäße Prostituierte zu suchen.
Während manche Kolleginnen die Privat/Geschäfts-Grenze am Küssen festmachen, mache ich sie an den Umgangsformen und dem Preisniveau fest. Diese Freiheit nehme ich mir.
.
Eindeutige Worte zu finden, scheint mir jedoch nicht gelungen zu sein.
Deswegen jetzt wieder viele Worte, um meine Sicht der Prostitution zu vertiefen:
Interessant, daß du scharfsinnig eine spezielle Konstellation herausgelesen hast, die ich zwar nicht primär im Sinn hatte, die es aber in selteneren Fällen tatsächlich gibt:
Auch will ich gar nicht leugnen, auch schon Kunden als Mittel für meine Zwecke genutzt zu haben, statt nur ihren Zwecken zu dienen und zur vollen Hingabe fähig gewesen zu sein. Ich bin gerne bereit es als eigene Schwäche zu benennen, wenn ich unausgeglichen bin und mich eher abgrenze. Oder es als eigene Unreife zu definieren, wenn mich vorhandene Defizite oder unaufgearbeitete Programme leiten egoistisch zu handeln. Aber ich bin auch nur Mensch und nicht Heiliger oder Sexgott.
Doch wir hier in diesem Forum wissen alle: eindeutig oder schwarz/weiß ist so gut wie nichts im Feld der intim-emotionalen Prostitution. (Auch wenn Prostitution oft mißbraucht wird zum Schwarz/weiß-zeichnen.) Jeder Gast, ja jeder Moment ist einmalig und immer wieder neu und anders. Und ich nehme mir die Freiheit, den Raum und die Zeit individuell und fallweise und immer wieder neu zu entscheiden. Das mag riskant sein, ich sehe es als meine Stärke und meinen Luxus.
Klar im Laufkundschaft-Massengeschäft kann das eher nicht funktionieren. Deswegen haben sich solche professionellen Abgrenzungsregeln wie "Eine Prostituierte küßt nicht." in diesem Teil-Milieu als zweckmäßig durchsetzen und verbreiten können.
Doch ich habe Gäste, die beneiden mich dafür, daß ich meine Lust voll auszuleben versuche und für meinen Spaß auch noch Geld von ihnen verlange. Aber warum sollte Spaß an der Arbeit verboten sein (Streber/Nymphoman/Sexsüchtiger)? Schließlich kommen viele Gäste auch immer wieder zu mir. Daneben gibt es jedoch auch Gäste, die kommen gerade deswegen, weil sie miterleben wollen, wie ich meinen Spaß habe.
Ich finde es geradezu eine Selbstverständlichkeit, dass sich der Kunde auch darum Kümmert, dass seiner DienstleisterIn -also beiden Parteien- es gut ergeht.
Eine Haltung "ich habe bezahlt, jetzt mach mal und sieh selbst zu wie du damit klar kommst" kommt zwar gelegentlich vor, doch ich versuche solche Kunden vorher auszulesen bzw. schnell loszuwerden. Sie tun nicht gut. Und ich will nicht nur Geld, sondern auch Wohlergehen. Wie sollte auch jemand ohne auszubrennen, nachhaltig Wohlergehen schenken können, was doch der eigentliche Zweck von Prostitution ist.
Bei einer Haltung "hier das Geld - nun zeig mal Leistung" kann aus dem in meinen Augen legitimen Gebrauch von Prostitution schnell ein Mißbrauch von Prostituierten werden. Gerade von Prostitutionsgegnern wird allen Prostitutionskunden eine solche Haltung verallgemeinernd unterstellt und damit das moralische Prostitutionstabu begründet.
Doch ich glaube es bedingt sich auch andersherum: Die gesellschaftliche Stigmatisierung hat zur Folge, dass sich viel gegenseitiger Betrug in unserer -weil ja so diskreten- Branche findet und vertrauensvolle Umgangsformen zu finden ist extrem schwer.
Ich vermute es sind die vielen kollektiven negative Erfahrungen i.V.m. einer Position des Mangels und der unbefriedigten Bedürftigkeit, die einen Verdacht auf "schlechte Leistungserbringung/überhöhte Bezahlung schönreden zu wollen" auslösen.
Aber was kann man einem Kunden gutes tun, der Ekstase bucht, aber keine Nähe zuläßt (wasch mich, aber mach mich nicht naß)?
Doch was wird eigendlich in der Prostitution verkauft oder für was wird bezahlt? Da gibt es genausoviele Antworten wie es Akteure in der Prostitution gibt:
Im niedrigpreisigen Marktsegment wird quasi um jede Praktik gefeilscht: Französisch, FO, Verkehr, Stellungswechsel, vollständige Entkleidung... und Betrugsvarianten wie Kobern und "Falle bauen" waren früher akzeptierter Teil des Geschäfts.
Im hochpreisigen Segment wird teilweise nur für die Zeit oder pauschal für ein Treffen bezahlt, wobei Schönheit, Geilheit, Diskretion, Niveau, Stil, Gesundheit.. selbstverständlich und inkludiert sind. Zwei völlig unterschiedliche Kontrahierungskonzepte. Zwei völlig verschiedene Welten, wenn auch beides Prostitution.
Und hier liegt ein zentrales Dilemma und der Tabubruch der Prostitution: für traditionell Privates und nicht Messbares (Zärtlichkeit, Nähe, Orgasmus.. Liebe auf Zeit) werden geldwerte Maßstäbe gefunden.
Ich finde jede Prostituierte sollte das Recht haben ihre eigene Arbeitsweise und Lösung des "Prostitutionsproblems" zu finden, so wie jeder Freier das Recht hat die ihm gemäße Prostituierte zu suchen.
Während manche Kolleginnen die Privat/Geschäfts-Grenze am Küssen festmachen, mache ich sie an den Umgangsformen und dem Preisniveau fest. Diese Freiheit nehme ich mir.
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Hi
> Es ist da einmal die Kunst sich auf das Energieniveau des Kunden hochzuschrauben ...
Definierst Du das, oder erläuterst Du es bitte?
Ohne doof rüberkommen zu wollen, aber im Sinne von Wilber (oder auch nur mein A-Punkt im Sinne Castanedas) ist mein Energielevel doch die meiste Zeit höher als der des Gastes wenn er/sie zu mir kommt.
Arbeitest Du mit Männern oder Frauen oder beiden?
Meinst Du es vielleicht so: man muss sich wenn der Gast kommt in einen bestimmten Zustand begeben selbst, und diesen Zustand u. U. aufbauen?
> Das kann man nur mit einem reichhaltigen Repertoir an Praktiken und menschlichen Begegnungsformen, halt mit der notwendigen Reife/Alter/Erfahrung/Ausbildung. Aber letzte gibt es ja leider noch nicht ;-(
Wir sind es die das anbieten. Nicht?
> Darüber hinaus brauche ich persönlich als Mann auch den oralen Stimulus, um voll erregt zu werden.
Das ist nicht mal zweideutig sondern sogar mehr. Und nachdem Deine schönen Worte mir jetzt schon im Kopf rumgehen seit ich sie gestern oder vorgestern gelesen habe, hab ich das jetzt schreiben müssen :-)
Lovis die morgen nach Berlin in den ...-...-Club fährt ... yeah!
P.S.:
Ich mag die Art wie hier zitiert wird (die technische Realisierung) nicht, daher hab ich das jetzt mal anders gelöst.
> Es ist da einmal die Kunst sich auf das Energieniveau des Kunden hochzuschrauben ...
Definierst Du das, oder erläuterst Du es bitte?
Ohne doof rüberkommen zu wollen, aber im Sinne von Wilber (oder auch nur mein A-Punkt im Sinne Castanedas) ist mein Energielevel doch die meiste Zeit höher als der des Gastes wenn er/sie zu mir kommt.
Arbeitest Du mit Männern oder Frauen oder beiden?
Meinst Du es vielleicht so: man muss sich wenn der Gast kommt in einen bestimmten Zustand begeben selbst, und diesen Zustand u. U. aufbauen?
> Das kann man nur mit einem reichhaltigen Repertoir an Praktiken und menschlichen Begegnungsformen, halt mit der notwendigen Reife/Alter/Erfahrung/Ausbildung. Aber letzte gibt es ja leider noch nicht ;-(
Wir sind es die das anbieten. Nicht?
> Darüber hinaus brauche ich persönlich als Mann auch den oralen Stimulus, um voll erregt zu werden.
Das ist nicht mal zweideutig sondern sogar mehr. Und nachdem Deine schönen Worte mir jetzt schon im Kopf rumgehen seit ich sie gestern oder vorgestern gelesen habe, hab ich das jetzt schreiben müssen :-)
Lovis die morgen nach Berlin in den ...-...-Club fährt ... yeah!
P.S.:
Ich mag die Art wie hier zitiert wird (die technische Realisierung) nicht, daher hab ich das jetzt mal anders gelöst.
If you go where few have gone
you will find what few have found ...
you will find what few have found ...
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Ich habe bei den Frauen, die sich ihre Tabus bewahrten,
das traurige kapitel ist abgeschlossen, aber hätte mir damals ein kunde gesagt, du hast mir nachgegeben, du hast deinen stolz nicht bewahrt.... naja, wäre ich halt noch eine größenordnung weiter gedemütigt nach hause gefahren.....
ganz schön krass, certik, aber irgendwie schaffst du es, dass man es selbst als sw nicht persönlich nimmt. liegt wohl daran, dass ich dir gegenüber ein positives vorurteil habe. ich habe in meinem job auch schon sachen gemacht, die ich nicht mag. in dem ersten bordell, in dem ich angeschafft habe, herrschte ein unglaublicher druck. der kunde war könig (soll er auch sein, muss er auch sein, in einer dienstleistung), aber das ging so weit, dass ich angst hatte, ein kunde könnte sich über mich beschweren, dass ich s.o. dinge tat, die ich nicht vertreten kann. aber die chefin im rücken, die schnell sagte "dann kannst du deine sachen packen und gehen", und daheim rechnungen, die bezahlt werden müssen, damit mein haus nicht versteigert wird. ich hatte doch gerade erst diesen job, der mir ermöglichte finanziell selbstständig zu bleiben. ok, dann kann ich mir halt morgens im spiegel nicht in die augen schauen, aber die rechnungen bezahlen.....festgestellt, dass sie auch ihren Stolz bewahrten; bei Frauen jedoch, die tabulos waren, habe ich gebrochene Persönlichkeiten erlebt, die alles mit sich machen liessen. (Bewusst überspitzt formuliert, um die beiden gegenüberliegenden Pole darzustellen.)
das traurige kapitel ist abgeschlossen, aber hätte mir damals ein kunde gesagt, du hast mir nachgegeben, du hast deinen stolz nicht bewahrt.... naja, wäre ich halt noch eine größenordnung weiter gedemütigt nach hause gefahren.....
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Hallo Annainga,
ich bin froh darüber, dass Du mein Posting nicht persönlich genommen hast - es gibt auch wirklich keinen Grund dafür.
Du hast Dir immer einen Teil Deines Stolzes bewahrt und ich denke, dass Du heute noch deutlich mehr Grund hast, stolz zu sein, als jemand, der diese Erfahrungen nicht gemacht hat. Denn Du hast diese Erfahrungen gemacht, festgestellt, dass es das für Dich nicht auf Dauer sein kann und etwas geändert.
Andere Frauen haben diese Kraft leider nicht und sind irgendwann gebrochen, alles ist ihnen egal und allzuoft enden sie in einer Sucht. Frauen, die es leider nicht gelernt haben, energisch genug NEIN zu sagen, oder gezwungen worden sind, ja zu sagen.
Ich hoffe sehr, dass nicht der Eindruck entstanden ist, dass ich auf diese Frauen herabschauen würde, denn dem ist wirklich nicht so. Sie tun mir leid und wenn ich die Gelegenheit habe, ihnen zu helfen, dann helfe ich.
Aus der eigenen Erfahrung heraus, dass es in manchen Situationen nahezu unmöglich ist aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu kommen. Ich hatte das Glück im richtigen Moment die passende Hilfe zur Selbsthilfe zu bekommen; Glück wohlgemerkt, also nichts, worauf ich stolz sein könnte...
Worauf ich in meinem Posting eigentlich hinauswollte:
Wenn ein Mann bei einer SW mehr als nur eine schnelle Triebabfuhr erleben will, sondern am liebsten ein wirklich prickelndenes Erlebnis haben möchte, dann sollte er sich nicht an einem möglichst tabulosen Service orientieren, sondern eher am Gegenteil.
Denn ich glaube, dass die meisten Frauen, die tabulosen Service anbieten, dies nicht aus Lust an der Sache machen. Bei Frauen hingegen, die auf ihren Tabus bestehen, habe ich es mehr als einmal erlebt, dass sie auch zu leidenschaftlicher Hingabe fähig waren und es ein für beide Seiten beglückendes Erlebnis wurde.
LG certik
ich bin froh darüber, dass Du mein Posting nicht persönlich genommen hast - es gibt auch wirklich keinen Grund dafür.
Du hast Dir immer einen Teil Deines Stolzes bewahrt und ich denke, dass Du heute noch deutlich mehr Grund hast, stolz zu sein, als jemand, der diese Erfahrungen nicht gemacht hat. Denn Du hast diese Erfahrungen gemacht, festgestellt, dass es das für Dich nicht auf Dauer sein kann und etwas geändert.
Andere Frauen haben diese Kraft leider nicht und sind irgendwann gebrochen, alles ist ihnen egal und allzuoft enden sie in einer Sucht. Frauen, die es leider nicht gelernt haben, energisch genug NEIN zu sagen, oder gezwungen worden sind, ja zu sagen.
Ich hoffe sehr, dass nicht der Eindruck entstanden ist, dass ich auf diese Frauen herabschauen würde, denn dem ist wirklich nicht so. Sie tun mir leid und wenn ich die Gelegenheit habe, ihnen zu helfen, dann helfe ich.
Aus der eigenen Erfahrung heraus, dass es in manchen Situationen nahezu unmöglich ist aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu kommen. Ich hatte das Glück im richtigen Moment die passende Hilfe zur Selbsthilfe zu bekommen; Glück wohlgemerkt, also nichts, worauf ich stolz sein könnte...
Worauf ich in meinem Posting eigentlich hinauswollte:
Wenn ein Mann bei einer SW mehr als nur eine schnelle Triebabfuhr erleben will, sondern am liebsten ein wirklich prickelndenes Erlebnis haben möchte, dann sollte er sich nicht an einem möglichst tabulosen Service orientieren, sondern eher am Gegenteil.
Denn ich glaube, dass die meisten Frauen, die tabulosen Service anbieten, dies nicht aus Lust an der Sache machen. Bei Frauen hingegen, die auf ihren Tabus bestehen, habe ich es mehr als einmal erlebt, dass sie auch zu leidenschaftlicher Hingabe fähig waren und es ein für beide Seiten beglückendes Erlebnis wurde.
LG certik
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Tabus bewahren
Was Certik vorhin geschrieben hat ("... Denn ich glaube, dass die meisten Frauen, die tabulosen Service anbieten, dies nicht aus Lust an der Sache machen. Bei Frauen hingegen, die auf ihren Tabus bestehen, habe ich es mehr als einmal erlebt, dass sie auch zu leidenschaftlicher Hingabe fähig waren und es ein für beide Seiten beglückendes Erlebnis wurde.") finde ich wichtig und deckt sich auch mit meiner Erfahrung.
Wenn beispielsweise eine SW sagt, sie macht's nicht OHNE, obwohl das sicher mehr Kohle bringen würde, und begründet das nicht nur mit dem gesundheitlichen Risiko, sondern mit der damit verbundenen Intimität - weil sie das nur mit ihrem Partner machen möchte -, dann nötigt mir das Hochachtung ab. Genauso sehe ich das mit dem Küssen.
Was aber nicht heißt, dass ich andere verachte, die das vielleicht aus einer Notlage heraus sehr wohl machen (über sich ergehen lassen müssen).
Oldboy
Wenn beispielsweise eine SW sagt, sie macht's nicht OHNE, obwohl das sicher mehr Kohle bringen würde, und begründet das nicht nur mit dem gesundheitlichen Risiko, sondern mit der damit verbundenen Intimität - weil sie das nur mit ihrem Partner machen möchte -, dann nötigt mir das Hochachtung ab. Genauso sehe ich das mit dem Küssen.
Was aber nicht heißt, dass ich andere verachte, die das vielleicht aus einer Notlage heraus sehr wohl machen (über sich ergehen lassen müssen).
Oldboy
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schöne antworten, denn so ist auch die realität. es gibt viele bordelle, die tabulosen service anbieten, auch sagen, dass sie sonst nicht überleben könnten (in großstädten, wo der preisdruck größer ist) und es gibt damen, die dabei mitmachen. oft aus materiellem zwang heraus. ich habe viele kolleginnen kennengelernt, die so arbeiten. aber ich würde nie herabschauen, und sagen, wie könnt ihr euch nur so verkaufen, denn nicht alle frauen haben soviel intelligenz, soviel eigenverantwortung, das soziale umfeld, um die dinge zu durchschauen. weil diese dinge bei mir stimmen, zufällig stimmen, kann ich anders arbeiten. aber die kunden, die meinen service akzeptieren, schaffen damit schon so eine schöne atmosphäre, dass ich sagen kann, da kann ich mich im sicheren rahmen auch gehen lassen und mit dem kunden zusammen genießen.
ich schicke euch liebe grüße aus Bad BB (hier schneit´s seit gestern und wir haben eine geschlossene schneedecke, juchhu!) annainga
ich schicke euch liebe grüße aus Bad BB (hier schneit´s seit gestern und wir haben eine geschlossene schneedecke, juchhu!) annainga
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ich finds nur immer wieder traurig, dass es immer wieder kunden gibt, die mit absolutem muss die zunge in dich reinwürgen, obwohl sie eigentlich schon merken sollten, dass es halt mal nicht so passt....wenn halt einer nicht so mein typ ist, dann küss ich ihn halt auch nicht so gern, da gibt es ja auch andere alternativen..... ich streichel zum beispiel unheimlich gern
küssen ist wirklich was sehr intimes und wenns passt, dann is es auch was wunderschönes, aber wenn nicht, dass dann einer mit gewalt versucht dich dazu zu bringen, dem ist dann schon ein armutszeugnis auszuschreiben.
aber diese sorte gibt es leider immer wieder, welche die es einfach nicht merken oder nicht merken wollen, wenns mal net so passt ;-(
tabulos oder grenzenlos zu sein, find ich auch nicht gut, denn dann fängst man ja an, sich selber für geld zu quälen, und das sollte auch nicht so sein, immerhin sollt es ja auch spaß machen, so weit wie möglich...
ich red da jetzt nicht nur von mir, sondern auch von den geschichten der elfen, etc. die mir immer wieder erzählt werden, wo mir dann vor grauen die ganslhaut kommt, weil ich es einfach nicht versteh...und vielleicht nie verstehen werd...ich versuch halt dann mit tips zur seite zur stehen, aber manchmal verschlägt es sogar mir die sprache und dann fallt ma buchstäblich das ladl runter ;-(
küssen ist wirklich was sehr intimes und wenns passt, dann is es auch was wunderschönes, aber wenn nicht, dass dann einer mit gewalt versucht dich dazu zu bringen, dem ist dann schon ein armutszeugnis auszuschreiben.
aber diese sorte gibt es leider immer wieder, welche die es einfach nicht merken oder nicht merken wollen, wenns mal net so passt ;-(
tabulos oder grenzenlos zu sein, find ich auch nicht gut, denn dann fängst man ja an, sich selber für geld zu quälen, und das sollte auch nicht so sein, immerhin sollt es ja auch spaß machen, so weit wie möglich...
ich red da jetzt nicht nur von mir, sondern auch von den geschichten der elfen, etc. die mir immer wieder erzählt werden, wo mir dann vor grauen die ganslhaut kommt, weil ich es einfach nicht versteh...und vielleicht nie verstehen werd...ich versuch halt dann mit tips zur seite zur stehen, aber manchmal verschlägt es sogar mir die sprache und dann fallt ma buchstäblich das ladl runter ;-(
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>
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Das ist dem Steirer nicht genug.certik hat geschrieben: Worauf ich in meinem Posting eigentlich hinauswollte:
Wenn ein Mann bei einer SW mehr als nur eine schnelle Triebabfuhr erleben will, sondern am liebsten ein wirklich prickelndenes Erlebnis haben möchte, dann sollte er sich nicht an einem möglichst tabulosen Service orientieren, sondern eher am Gegenteil.
Denn ich glaube, dass die meisten Frauen, die tabulosen Service anbieten, dies nicht aus Lust an der Sache machen.
Nach meinem Bild vom Menschen beginnt das Problem schon damit, dass jemand, der nur eine "schnelle Triebabfuhr" sucht, gar nicht zu einer Prostituierten gehen sollte. Triebabfuhr impliziert in meinen Augen Eigenliebe, und dafür wäre meines Erachtens das Mittel der Selbstbefriedigung eine angebrachte und übrigens sehr kostengünstige Möglichkeit. Auch braucht man auf niemanden böse zu sein, wenn es kein berauschendes Erlebnis sein sollte.
Ich glaube, einen Menschen für die reine Triebbefriedigung zu missbrauchen, bedeutet in jedem Fall die Missachtung der menschlichen Würde, und ich persönlich gestehe den Prostituierten hier keine Ausnahmeposition zu.
Ich meine nämlich schon, dass jede sexuelle Begegnung, demnach auch die mit einer Prostituierten, grundsätzlich dem gegenseitigen Guttun verpflichtet ist. Nur so ergibt es in meinen Augen Sinn, nur so kann es aus meiner Sicht befriedigend sein.
Ich bin überzeugt, dass es genügend Freier gibt, die es ihrer Gespielin ermöglichen, unter Achtung ihrer Würde mehr und ehrlichere Gefühle freizusetzen, woraus letztlich beide Nutzen ziehen, indem sie beide ihre Begegnung lustvoll erleben können.
Und ich bin genau so überzeugt, dass jene Kunden, die sich auf Grund des erbrachten Lohnes als die Überlegenen vorkommen, so gut wie niemals das erhalten werden, was sie sich eigentlich vorgestellt oder gewünscht haben.
Ich bin mir in diesem Zusammenhang nicht ganz sicher, ob es der Weisheit letzter Schluss war, die Prostitution so bewusst als "Geschäft" zu deklarieren. Freilich hört es sich cool an, von Sexarbeiterinnen zu reden, von Kunden, von Klientel, von Service, von Techniken ..... aber mit jedem dieser Worte geht der Zauber der menschlichen Begegnung mehr und mehr verloren.
Marc's letztes Posting scheint dafür ein gutes Beispiel. Eloquent, vollgepackt mit hochaktueller Marketing-Terminologie, aber im Grunde genommen in seiner Aussage kalt und gefühllos. Aber das nur am Rande.
Natürlich hat man mit den neuen Begriffen vorübergehend den Hauch des Verruchten vom Gewerbe genommen. Aber die These "hier Geld, hier Ware=Dienstleistung" führt natürlich im Gegenzug zu der logischen Antwort "Wer zahlt, befiehlt". Wenn das von Seiten der Prostituierten heute beanstandet wird, dann ist man halt leider in der Situation des Zauberlehrlings, der die Geister nicht mehr los wird, die er selbst gerufen hat.
Denn naturgemäß werden nicht jene zu den von Oberelfe erwähnten "Probierern" und "Überredern" zählen, welche der von ihnen gewählten Prostituierten ohnehin mit Respekt begegnen, sondern es ist Wasser auf die Mühlen derer, welche sich unter Hinweis auf ihren "Kundenstatus" zu allen Forderungen berechtigt fühlen.
Ich weiß schon, das sind Sentimentalitäten, aber ich finde es traurig, dass das schöne Wort "Freier" heutzutage so verpönt ist, bedeutet es doch im ursprünglichen Sinn "Hochzeiter". Traurig und zugleich schade, weil ein bisserl von der Stimmung einer Hochzeit auch den Freiern und den Prostituierten zu wünschen wäre, damit's letztlich für beide schön sein kann.
Um wieder den Kreis zum Thema zu schließen: certik hat es sehr schön formuliert: Prostituierte, die sich ihre Tabus bewahren, bewahren sich ihre Würde.
Und wir Freier sollten sowohl ihre Würde als auch ihre Tabus respektieren und achten.
Damit wir selbst nicht würdelos werden.
Meint der Steirer
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Ich glaube, einen Menschen für die reine Triebbefriedigung zu missbrauchen, bedeutet in jedem Fall die Missachtung der menschlichen Würde, und ich persönlich gestehe den Prostituierten hier keine Ausnahmeposition zu.
hallo steirerbua,Ich meine nämlich schon, dass jede sexuelle Begegnung, demnach auch die mit einer Prostituierten, grundsätzlich dem gegenseitigen Guttun verpflichtet ist. Nur so ergibt es in meinen Augen Sinn, nur so kann es aus meiner Sicht befriedigend sein.
auch das finde ich sehr schwierig, einem kunden zuzugestehen, mir gut zu tun. wenn mich ein kunde fragt, was gefällt dir denn, ist meine antwort meist "es geht hier um dich, um deine bedürfnisse, es ist deine stunde, du hast bezahlt und du sollst befriedigt werden". dann kommt meistens, dir soll´s doch auch gefallen. nein, so sehe ich das nicht. in dem rahmen, in dem ich meine dienstleistung anbiete, soll´s dem kunden gefallen, kann er mich und meinen körper benutzen, gerne auch als reine triebabfuhr, habe ich kein problem mit. geht mein kunde als zufriedener kunde, bin ich auch zufrieden mit mir. hört sich sehr nüchtern an, natürlich weiß ich, dass es männer antörnt, wenn sie denken, dass ich lust empfinde. diese illusion zu schaffen ist die kunst. eine gute hure vermittelt diese illusion, ist meine arbeitsauffassung. wäre es ein gegenseitiges guttun, dann fragte ich mich, wozu fordere ich dann geld?
ich will mal kurz einen kunden zitieren, der sich meine dienstleistung gerne schönredet. er kommt nicht damit klar, dass er als älterer "ehrenwerter herr der gesellschaft" dessen frau sich sexuell verweigert, meine dienste in anspruch nimmt. er hat nach einigen treffen mal zu mir gesagt "ich seh dich gar nicht als prostituierte, für mich bist du eine arme alleinerziehende mutti, die ich unterstütze". wirklich toll. nein, er ist ein mann, der mich ficken (darf ich das hier sagen?) will, dafür zahlt und bekommt, was er will. aber er muss es sich so verdrehen, damit er sich nicht schäbig vorkommt, weil er älteres semester mit anderen wertvorstellungen ist. ist ja auch viel einfacher, eine arme frau zu unterstützen als zu seinem sexuellen interesse zu stehen.
liebe grüße aus Bad BB, wo inzwischen soviel schnee liegt, dass man skifahren kann! annainga
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annainga hat geschrieben: ...natürlich weiß ich, dass es männer antörnt, wenn sie denken, dass ich lust empfinde. diese illusion zu schaffen ist die kunst. eine gute hure vermittelt diese illusion, ist meine arbeitsauffassung. wäre es ein gegenseitiges guttun, dann fragte ich mich, wozu fordere ich dann geld?
Oh-je! Da hätt ich aber schon viele meiner Kunden bezahlen müssen

Grundsätzlich bin ich ganz deiner Meinung, dass in unserem business oft Illusionen verkauft werden (müssen).
Es ist eine wahre Kunst, auch Gästen, die einem nicht so liegen, das Gefühl zu vermitteln, "begehrt zu sein".
Trotzdem genieße ich, so oft es geht, den Sex und die Intimität mit vielen meiner Kunden, und ich habe dabei durchaus kein schlechtes Gewissen. Natürlich versuche auch ich, dabei die Wünsche und Vorstellungen des Mannes zu erfüllen, aber ich bin für mich darauf gekommen, dass es für beide Seiten sehr erfüllend sein kann, wenn auch ich wahre Lust empfinde. Und der Kunde zahlt ja sowieso, ob ich jetzt was davon habe oder nicht, also warum soll ich nicht auch mir was Gutes tun? (wenn möglich!)
Mich macht mein Beruf glücklich, wenn ich sehe, dass ich Männer befriedige, wenn ich spüre, ich konnte etwas geben;
man erlebt sehr intensive Begegnungen und lernt sehr viel über sich selbst aber auch die Männer.
Und natürlich gefällt mir mein Beruf auch deswegen, weil auch ich immer wieder neue "Abenteuer" erlebe, und mein Sex so abwechslungsreich und spannend ist.
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ihr findet mich bestimmt für naiv und blöd, aber ich genieße es erst richtig wenn auch meine partnerin lust empfindet.
bei meiner altersgruppe (60+) ist es vielleicht wichtiger als die eigene befriedigung.
ich habe mir schon oft die frage gestellt wie fühlt sich eine frau wenn sie zu einen alten mann kommt?
bei meiner altersgruppe (60+) ist es vielleicht wichtiger als die eigene befriedigung.
ich habe mir schon oft die frage gestellt wie fühlt sich eine frau wenn sie zu einen alten mann kommt?
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kaktus hat geschrieben:ihr findet mich bestimmt für naiv und blöd, aber ich genieße es erst richtig wenn auch meine partnerin lust empfindet.
Keineswegs, ich verstehe dich sehr gut!
Wenn auch der Partner (in unserem Fall das Freuden"mädchen"

Alter spielt für mich keine große Rolle. Ehrlich gesagt bevorzuge ich sogar die erfahrenen reiferen Männer.bei meiner altersgruppe (60+) ist es vielleicht wichtiger als die eigene befriedigung.
ich habe mir schon oft die frage gestellt wie fühlt sich eine frau wenn sie zu einen alten mann kommt?
Nur selten kann mich ein "Jungspritzer"
