LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Hier findet Ihr "lokale" Links, Beiträge und Infos - Sexarbeit betreffend. Die Themen sind weitgehend nach Städten aufgeteilt.
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Marc of Frankfurt
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LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Stuttgart

www.de.wikipedia.org/wiki/Stuttgart
www.stuttgart.de


In dieser wirtschaftlich erfolgreichen Region in Deutschland gilt:
  • Hurensondervoraussteuer täglich zu entrichten an Betreiber fürs FA.
  • Meldepflicht bei der Polizei (Zwangsregistrierung in Hurenliste, gibt es sonst nur noch in Bayern)

Recht

Verordnung der Landesregierung
über das Verbot der Prostitution
Vom 3. März 1976
www.landesrecht-bw.de/jportal/?quelle=j ... e&aiz=true

Sperrbezirk
strassenstrich.pascal-ockert.de/Sperrbezirksverordnung-Stuttgart.html

Karte vom Bohnenviertel (Leonhardsviertel, "Städtle")
Modell "Schweden Light" seit 2004.
Polizei schickt Freiern Bußgeldbescheide nach hause.
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=129016#129016

Prostituierte müssen sich bei der Stuttgarter Polizei registrieren, obwohl dass seit Infektionsschutzgesetz IfSG seit 2001 entfallen ist.
2.700 registrierte Sexworker 2002
[Ermittlungsstelle Prostitution, zitiert nach Emilia Mitrovic 2004]





Anlaufstellen für Sexworker

Cafe La Strada für Frauen / Cafe Strichpunkt für Männer
Jakobstraße 3 im Bohnenviertel
Caritas und Gesundheitsamt
www.caritas-stuttgart.de/64011.html
www.facebook.com/cafestrichpunkt
Prostitutionsgegnerin Sabine Constabel
www.google.de/search?q=sabine%20constabel%2Bsite%3A www.sexworker.at%2FphpBB2%2Fviewtopic.php

Rosamunde

FrauenInfoZentrum - FIZ (auch Prostitutionsgegner)

Rechtsanwältin www.caecilienstr.de





Sex Biz

3.000 Sexworker pro Jahr
500-600 arbeiten regelmäßig
80% Osteuropäer
[2013 Polizei, Constabel www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=136621#136621 ]

Bild





Interne Links

Dreifarbenhaus Stuttgat: Ein Haus, ein Leben, ein Bestseller:
Arbeitsplatz für 80 Sexworker
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=19183#19183


Wichtige Postings hier im Thema:

Urteil Flatrate-Pussy-Club (Fellbach)
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=84213#84213

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Dateianhänge
Baden Württemberg Bericht Prostitution Feb.2013.pdf
Bericht der Landesregierung (Sozialministerin) zur Prostitution.
Feb. 2013 - kommentiert
(307.96 KiB) 907-mal heruntergeladen
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Marc of Frankfurt
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Bürger formieren sich nicht nur gegen Atom und Müll...

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Echterdingen

Zuhälters Werk und Teufels Beitrag



Nawrocki, Cornelia

Eine Vortragsreihe hat das Thema Prostitution aus aktuellem Anlass zum Inhalt – Am 22. Februar Vortrag zum Thema „Bordell“

ECHTERDINGEN – Anfang Februar hat im Echterdinger Gewerbegebiet ein FKK- und Saunaclub eröffnet, Ende des Monats soll ein so genanntes Laufhaus im Stettener Gewerbegebiet folgen. Die Aufregung bei den Menschen in der Stadt ist groß und dementsprechend gut gefüllt war dann auch der Bürgersaal der Zehntscheuer. Als Experten zum Thema hatten die Veranstalter Manfred Paulus eingeladen. Der pensionierte Kriminalhauptkommissar war Inspektionsleiter bei der Kriminalpolizei in Ulm sowie Lehrbeauftragter an der Hochschule der Polizei in Baden-Württemberg. Er verfügt über rund zwei Jahrzehnte Erfahrungen als Ermittler im Bereich Rotlichtkriminalität und Menschenhandel.

Mindestens die Hälfte der Mädchen und jungen Frauen, die als Prostituierte arbeiten, komme aus Osteuropa, weiß Paulus. "Der Strom an jungen Frauen reißt einfach nicht ab. Das Reservoir ist nahezu unerschöpflich." Spätestens wenn sie in Deutschland sind, werden sie von ihren Zuhältern gezwungen, dem horizontalen Gewerbe nachzugehen. "Viele werden Opfer ihrer Arglosigkeit", weiß der Kripo-Mann. "Diese Frauen kommen nicht in das Deutschland, das wir kennen, sie finden sich alle in der Subkultur Rotlichtmilieu wieder, ohne Kontakte zur Normalität." Die Strukturen dieses Milieus seien in allen Städten Deutschlands gleich. "Dort gibt es eigene Spielregeln, eigene Kleidung und eigene Gesetze, die denen des Staates nicht gleichen."

Kaum einer anderen Subkultur sei es gelungen, Gesetze derart auszuhebeln wie dieser. Der Staat schaue viel zu lange zu und die Justiz urteile viel zu milde. "Die Kriminalität im Umfeld der Prostitution bedroht unsere Gesellschaft"
, ist der Experte überzeugt. Immer wieder tauche bei denen, die mit der Prostitution viel Geld verdienen, das Wort freiwillig auf, sagt Pauli. "Die wenigsten Frauen machen das freiwillig", so seine Erfahrung. "Mir ist die Frau, die sich aus Spaß an der Freude prostituiert und mehr oder weniger appetitliche Männer im 15-Minuten-Takt bedient, in mehr als zwei Jahrzehnten nicht begegnet", sagt der Kriminalhauptkommissar.

[Das geht ja auch nicht bei Fließbandarbeit. Die Aldiverkäuferin hat auch keinen Spaß, so wie die Boutique-Besitzerin und ihre eigene Verkäuferin. Wenn er nur nach Opfern schaut, wird er die selbstständigen Königinnen des Sexus auch nicht finden.

Schade, daß er so verallgemeinern muß.]

Und auch, dass es Prostitution ohne Droge nicht gebe. "Drogen sind eine Vielzweckwaffe, sie betäuben, sie machen abhängig und kriminalisieren." Zuhälter, wie die einstmals berühmt-berüchtigten Kiezgrößen von St. Pauli mit protzigen Uhren und schweren Goldketten behangen, gebe es kaum noch. Heute geben sich die Herren als in feines Tuch gewandete Biedermänner, betreiben als Unternehmer Wellnessoasen und Sauna-Clubs. Mancher von ihnen habe ein Betriebswirtschaftsdiplom in der Tasche. "Die wollen unbedingt raus aus der Schmuddelecke." Zur neuen Taktik gehöre auch, gute Kontakte mit Polizei und Ordnungsämtern zu pflegen sowie sich mit Prominenz aus Politik und Showbusiness zu umgeben. "Man will an die Mitglieder der so genannten bürgerlichen Gesellschaft ran, die aufgrund ihres Status nicht in den Rotlichtvierteln verkehren. Da sind Bäderlandschaften genau das richtige Terrain."

Wohl eher ungewollt und ohne die Ausführungen von Manfred Paulus gehört zu haben, bestätigt Michael Beretin manche Erkenntnis des Kriminalkommissars. Der smarte Mann ist Pressesprecher und Marketingleiter der Paradise Island Entertainment GmbH mit Sitz in Stuttgart, die auch den Echterdinger FKK- und Sauna-Club Paradise betreibt. Eigentlich, so lässt er uns bei unserem unangemeldeten Besuch wissen, gehe er zu allen Veranstaltungen zu diesem Thema.

Die Aufregung, die die Ansiedlung des Etablissements in der Stadt auslöste, die könne er nicht nachvollziehen. Da würden Leute öffentlich für großen Wirbel sorgen, die von dieser Art Gewerbe keine Ahnung hätten, sagt er leicht genervt. Alle im Haus beschäftigten Damen seien polizeilich gemeldet, und auch ans Finanzamt führe man ganz brav seine Steuern ab. Zwangsprostitution gebe es bei ihnen nicht. "Die Frauen kommen freiwillig, bei uns ist alles transparent." Außerdem biete man den Damen eine Kranken- und Rentenversicherung an.

Wenn man Beretin so reden hört, dann könnte man fast glauben, dass die Damen in einer sozialen Einrichtung beschäftigt sind. Nur müssen sie, ebenso wie die männlichen Gäste, einen stattlichen Eintritt bezahlen. Man biete lediglich die Plattform, sich zu begegnen, auf welche Weise sich männliche und weibliche Gäste dann die Zeit vertreiben, das überließe man ihnen. Ob sich die Mädchen hier wirklich wie im Paradies fühlen, war nicht zu erfahren.

Sichtlich darum bemüht, eine guten Eindruck zu machen, ließ man uns ohne Umschweife und bei laufendem Betrieb in den Club, den manche auch Edelbordell oder Eroscenter nennen, ein. Als wir uns den freundlichen (und adrett gekleideten) Damen am Einlass als Pressevertreter vorstellten, wurde sofort nach Michael Beretin geschickt. Schon bald, erzählt Michael Beretin wolle sein Chef und Investor Jürgen Rudloff, der mehrere dieser Etablissements in Deutschland betreibt, mit drei Objekten an die Börse gehen. "In Australien hat man das bereits gemacht, da war die Aktie sechzehnfach überzeichnet".

Information: Am 22. Februar, findet um 19.30 Uhr, in der Echterdinger Zehntscheuer, ein Vortrag statt. Ein ehemaliger Bordellbesitzer berichtet dann über seine Erfahrungen im Rotlichtmilieu.

http://www.stuttgarter-wochenblatt.de/s ... hp/1640885





Mehr von Ex-KHK Manfred Paulus:
viewtopic.php?p=32159#32159





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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das Rotlichtmilieu drängt massiv ins Bohnenviertel

Bohnenviertel Kanalstraße älteste Häuser Stuttgarts [Großansicht]
Ím Bohnenviertel fühlen sich viele Menschen nicht mehr sicher.
Foto: Koch

Geschäftsleute klagen über Serie von Einbrüchen – Minderjährige Mädchen aus Osteuropa in der Straßenprostitution




Stuttgart - Mehr als 20 Einbrüche in wenigen Wochen, immer mehr Prostituierte auf dem Straßenstrich und Hotels, die als Bordelle dienen – das Bohnenviertel am Charlottenplatz verkommt zum Problemquartier. Anwohner und Einzelhändler wissen nicht mehr weiter.

"Das Treiben ufert aus", sagt Veronika Kienzle, die Bezirksvorsteherin der Innenstadt. Die Olgastraße sei mittlerweile eine "Bordellmeile", an der Katharinen-, der Pfarr- und der Brennerstraße blühe der verbotene Straßenstrich, in immer mehr Hotels würden die Zimmer nur noch stundenweise vermietet. Minderjährige Mädchen, vornehmlich aus Ungarn, würden zur Prostitution gezwungen. Bürger und Geschäftsleute fühlten sich nicht mehr sicher, von nächtlichem Lärm und wachsendem Unrat ganz zu schweigen. Die Situation sei nicht mehr tragbar.



4100 Prostituierte registriert

Deshalb hat Veronika Kienzle jetzt den Chef des Sittendezernats, Wolfgang Hohmann, in den Bezirksbeirat eingeladen. Dort berichtete der erfahrene Polizeibeamte am Montagabend aus seiner täglichen Praxis: "Bei uns sind 4100 Prostituierte registriert, mehr als 500 davon arbeiten auf der Straße. In ganz Stuttgart gibt es 259 Häuser, in denen die einschlägigen Dienste angeboten werden. Prostitution ist eine Dienstleistung, bei der es nach Angebot und Nachfrage geht." Die Sittenpolizei sei mit ihren 21 Beamten in vier Schichten rund um die Uhr im Einsatz – sie tue dabei ihr möglichstes, so Hohmann. Die Szene unterliege einem ständigen Wandel, der Polizei und den städtischen Behörden seien jedoch "in diesem Katz-und-Maus-Spiel" häufig die Hände gebunden.

Was Hohmann zu sagen hatte, ließ den Mitgliedern des Bezirksbeirates den Atem stocken: "Immer mehr minderjährige Mädchen werden auf den Strich geschickt – wir haben es eindeutig mit einer Armutsprostitution zu tun. Viele kommen aus Ungarn, was mit der EU-Erweiterung zusammenhängt. Mir sind Fälle bekannt, in denen Mädchen den ganzen Tag anschaffen mussten, die Zuhälter ihnen das gesamte Geld wegnahmen und ihnen lediglich einen Döner spendierten oder einen Besuch in der Disco zubilligten." Wenn die Polizei nach mühsamen Ermittlungen Strafgelder verhänge, die bis in den vierstelligen Eurobereich gingen, würden diese Summen bar bezahlt – und die Mädchen binnen weniger Tage ausgetauscht.



Um elf Uhr morgens geht es los

Ein Blumenhändler berichtet: "Die Prostitution im Viertel beginnt bereits am Vormittag um elf Uhr und geht bis in den frühen Morgen." Komme er morgens zu seinem Laden, sei der Gehweg voller Müll, "weil die Mädchen nachts dort auch essen und trinken und alles wegwerfen". Deshalb kehre er den Müll zusammen, "dann bringe ich ihn in das benachbarte Stundenhotel und kippe ihn dort auf den Hof". Dem Inhaber habe er dies mitgeteilt, der habe es wortlos zur Kenntnis genommen – jeden Morgen entsorge der "Hotelier" diesen Müll. "Die ganze Situation ist wirklich nicht lustig", sagt Engel. Seine jungen Mitarbeiterinnen könnten "kaum auf die Straße gehen, ohne von den Freiern angesprochen zu werden".

Apropos Freier. Wolfgang Hohmann vom Sittendezernat sagt: "Wir haben in den letzten Monaten 200 Platzverweise ausgesprochen und den Männern diese Verweise schriftlich zugestellt." Das sei für den einzelnen "oft nicht gerade angenehm". Trotzdem habe sich das Rotlichtmilieu aus dem Leonhardsviertel, wo die "Geschäfte" gestattet seien, mehr und mehr auf das Bohnenviertel ausgedehnt. Die Polizei spreche häufig mit Freiern, "wobei wir nicht moralisieren, denn Prostitution ist schließlich nicht verboten".

Allerdings sei der Straßenstrich im Bohnenviertel nicht zulässig. Rechtliche Probleme habe man leider mit den Hotels: "Es ist eben nicht verboten, Zimmer nur stundenweise zu vermieten. Das nutzen die Hoteliers natürlich aus." Er glaube, "dass schon einiges gewonnen wäre, wenn der Bundesgesetzgeber den Schutz für Minderjährige von 16 auf 18 Jahre heraufsetzen würde".

Und wie geht es weiter? Veronika Kienzle, die Bezirksvorsteherin, hat Polizei und Amt für öffentliche Ordnung aufgefordert, "die Hotelbesitzer im Bohnenviertel stärker unter Druck zu setzen". Auch müssten sich die Sozialarbeiter noch mehr um die minderjährigen Dirnen [da ist mal wieder ein selten gebrauchtes Wort] kümmern. Vor den Sommerferien will sie das Thema noch einmal auf die Tagesordnung setzen.


Thomas Borgmann
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... hp/1684293

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

BILD: Nebenjob Prostitution!

Stil-Beraterin Kim kennt nachts keine Tabus


In einer BILD-Serie sagen Angestellte, Studentinnen und junge Mütter, warum sie anschaffen

Von ALEXANDRA zu CASTELL-RÜDENHAUSEN und SASCHA BAUMANN (Fotos)

In Stuttgart sind 4100 Frauen als Prostituierte registriert. 512 arbeiten auf dem Straßenstrich. 3589 schaffen in Wohnungen an. Arbeitslosigkeit, geringes Einkommen, hohe Lebenshaltungskosten – immer mehr Frauen geraten in wirtschaftliche Not.

Für viele ist Prostitution der einzige Ausweg. Nach Experten-Schätzungen ist die Zahl der „Hobby-Huren“ in den vergangenen zehn Jahren um bis zu 50 Prozent gestiegen.

BILD stellt in einer Serie Hausfrauen, alleinerziehende Mütter, Studentinnen und Angestellte vor, die im Nebenjob als Prostituierte Geld dazu verdienen, um jeden Monat über die Runden zu kommen.

Kleine, feste Brüste, heiße Spitzen-Dessous, aufreizende Posen. So macht Kim die Freier an

Das Schminkzeug liegt bereit. Stil-Beraterin Kim sucht noch eine passende Bluse für eine Kundin aus, die von ihr beraten wird

So sieht
Kim bei
Tage aus

Kim (24) macht es sich auf der Plüsch-Couch in der Zigarren-Lounge bequem, klimpert mit ihren fein manikürten Fingernägeln auf dem Teetischchen. Vorhin saß die gelernte Schneiderin hier noch neben einem netten Herrn mit schütterem Haar – und goldener American Express-Kreditkarte. Über eine Stunde lang hat sie mit ihm im Dämmerlicht Champagner getrunken, geflirtet, gelacht – und seine Hände über ihre Schenkel streicheln lassen. Dann ist sie hoch mit ihm ins Zimmer...

„Er war echt großzügig!“, sprudelt es der jungen Frau mit der schokobraunen Haut heraus. „Er hat mir 100 Euro Trinkgeld gegeben.“ 100 Euro extra! Für eine schnelle Sex-Nummer, die 50 Euro kostet. Für Oralverkehr, wie sie später erzählt.

Kim kann das Geld gut brauchen. Es bringt sie ihrem Lebenstraum näher. Sie möchte sich selbstständig machen. Als Stylistin – die Frauen berät, wie sie sich vorteilhaft kleiden, angemessen schminken. Ein Gewerbe dafür hat sie angemeldet, verdient etwa 700 Euro im Monat, in dem sie ihre Kundinnen zuhause besucht.

Zu wenig für ein eigenes Studio, das sie haben möchte. Dafür braucht sie ein ordentliches, finanzielles Polster. Und das verschafft sie sich in den Luxus-Betten vom „FKK-Paradise“ in Leinfelden-Echterdingen, dem Sex-Club, in dem sie seit Februar arbeitet.


Die junge Afrikanerin mit den braunen Kulleraugen hat auch schon als Erzieherin im Kindergarten und als Kosmetikerin geschafft. Nichts wollte so richtig zu ihr passen.

Seit drei Jahren lebt Kim allein in Stuttgart. Eine kleine Wohnung in Büsnau hat sie sich gerade eingerichtet. Wenn die Miete (440 Euro) bezahlt ist, bleibt nicht mehr viel zum Leben übrig. Geschweige denn für ihren Traum als selbständige Stylistin.

Deshalb verkauft sie sich an Freier, verdient so im Nebenjob als Prostituierte etwa 300 Euro am Tag.

„Wenn ich genügend Geld zusammen hab‘, um mein eigenes Stylingstudio zu eröffnen, hör‘ ich auf“, sagt sie.

BILD-Serie





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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Prostitution ist ein geringes Problem

Gewerbe allerdings in Stuttgart und Ulm zunehmend


Stuttgart - Wenige problematische Rotlichtviertel, kaum Straßenstrich - die Prostitution ist im Südwesten ein eher geringes Problem. Zwar hat sie in der Landeshauptstadt Stuttgart zugenommen und auch in Ulm haben Kriminalbeamte ein wachsendes Angebot beobachtet. Doch in anderen Städten und Kommunen breitet sich die Prostitution eher nicht aus, wie eine Umfrage ergab. Schwerwiegende Probleme bleiben weitgehend aus. Die meisten Frauen bieten bezahlte Liebesdienste in Terminwohnungen an. "Wir haben ab und zu mal Probleme mit der Prostitution, aber das haben wir im Griff", sagte ein Mannheimer Polizeisprecher.

In Stuttgart ist die Zahl der Prostituierten in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, teilte Wolfgang Hohmann, der Leiter der Polizei-Ermittlungsgruppe Prostitution, mit. Im Jahr 2007 seien 4101 Frauen registriert worden. Die Mehrzahl arbeite in insgesamt 259 Objekten wie Wohnungen, Bordellen und Gaststätten. 512 Frauen gingen ihrem Gewerbe auf der Straße nach, sagte Hohmann. Die Straßenprostitution sei einige Jahre zurückgegangen, seit 2006 aber ebenfalls ansteigend. "Es ist aber nicht so wie auf der Hamburger Reeperbahn", sagte Hohmann.

Das Hauptgebiet sei das Stuttgarter Leonhardsviertel. Zuletzt hatten Anwohner des Bohnenviertels zunehmend über Müllberge, Lärm- und Kriminalitätsprobleme geklagt. "Aber nicht alle Beschwerden sind berechtigt und nicht alles steht im Zusammenhang mit Prostitution", sagte Hohmann.

Beamte der Ermittlungsgruppe seien oft stundenlang in den problematischen Stadtgebieten unterwegs. Gegen die Prostituierten werde unter anderem mit Platzverweisen, Aufenthaltsverboten, Zwangsentgelten oder Strafanzeigen vorgegangen. Um härteren Strafen zu entgehen, würde die organisierte Prostitution aus Osteuropa jedoch eine hohe Fluktuation der Damen einplanen. Der Ausländeranteil habe seit 2001 von 39 Prozent auf 68 Prozent zugenommen, die größte Gruppe komme aus Ungarn. Mehr Probleme als die Frauen bereiteten aber die Freier und Zuhälter [typisch Männer ;-)].

In Ulm spricht die Polizei nach ihren eigenen Angaben regelmäßig mit den Prostituierten und kontrolliert die bekannten Etablissements und Wohnungen. Ein Rotlichtmilieu gebe es nicht. Mittels einer Rechtsverordnung ist der Straßenstrich nach Angaben der Stadt untersagt. Die Verordnung regele auch, wo sich Bordelle ansiedeln dürfen. Die zwei Häuser verursachen keinen Ärger mit Anwohnern, hieß es.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Karlsruhe arbeiten im Eros- Center in der Brunnenstraße etwa 100 Prostituierte. Die Straße soll der berühmten Herbertstraße in Hamburg ähneln, wo die Frauen in den Fenstern sitzen. In den etwa 100 weiteren Terminwohnungen sollen rund 250 Frauen tätig sein.

In Konstanz sind eine Reihe von Bordellen ebenso wie einige Privatwohnungen, in denen Prostituierte arbeiten, in einem Industriegebiet angesiedelt. "Das Rotlichtmilieu ist für uns praktisch kein Problem", sagte ein Polizeisprecher. In Tübingen gibt es nach Angaben der Stadt an einigen ausgewählten und über das gesamte Stadtgebiet verstreuten Orten Terminwohnungen. Da diese nicht geballt vorzufinden seien, gebe es kein Lärm- und Müllproblem und keine Beschwerden der Anwohner. Selten seien Klagen auch in Baden- Baden, wie die Stadt mitteilt.

Nach Auskunft des Polizeipräsidiums Karlsruhe unterliegen Prostituierte der Steuerpflicht. Es würden jedoch nicht alle zahlen. Es gebe eine hohe Dunkelziffer, sagte eine Sprecherin der Stadt Baden-Baden.


dpa/lsw
stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1694217

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ex-oberelfe
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Trier16-Jährige zur Prostitution gezwungen

Beitrag von ex-oberelfe »

Trier16-Jährige zur Prostitution gezwungen

Wegen Vergewaltigung, Zuhälterei und Menschenhandels müssen sich drei Angeklagte vor dem Landgericht Trier verantworten. Sie sollen vor sechs Jahren eine damals 16-Jährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten Pärchen vor, das Mädchen in seiner Wohnung in Traben-Trarbach zur Prostitution gezwungen zu haben. Der heute 30-jährige Mann soll die 16-Jährige zudem mehrfach vergewaltigt haben. Kopfschüttelnd nahm er die Verlesung der Anklageschrift zur Kenntnis. Er und seine 50-jährige Lebensgefährtin verweigerten die Aussage.

Der dritte Angeklagte, ein Bekannter des Pärchens, soll die junge Frau neben einem Spielplatz mit vorgehaltener Waffe vergewaltigt haben. Er bestreitet die Tat.
Opfer wird nicht im Gerichtssaal aussagen

Das Opfer selbst soll Mitte Juni seine Aussage per Kamera machen - unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Gericht hält es für unzumutbar, dass die Frau im Beisein der Angeklagten über die Taten berichtet. Die Konfrontation mit den Angeklagten könne auch sechs Jahre nach der Tat noch immer schwerwiegende Folgen haben, erklärte eine Psychologin.
Mädchen zuvor aus dem Heim ausgerissen

Die junge Frau war nach Angaben einer Gerichtssprecherin im Sommer 2002 in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht gewesen und von dort ausgerissen. Das jetzt angeklagte Paar solle das Mädchen dann bei sich aufgenommen haben.

Der Prozess hatte schon im Januar beginnen sollen, war aber wegen der Schwangerschaft des Opfers, die nun als Hauptbelastungszeugin und Nebenklägerin auftritt, verschoben worden.

Quelle: http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1 ... 34/g7aqhv/
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

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BILD: Nebenjob Prostitution!

Beitrag von ehemaliger_User »

Hier gibts die Artikel.

Und einen Artikel der Stuttgarter Nachrichten vom 26.04.2008

"Das ist eine prima Werbung für uns"
Sex-Club freut sich über Berichte einer Boulevard-Zeitung - Axel-Springer-Verlag: Keine Schleichwerbung

Stuttgart - Eine goldene Regel im Boulevard-Journalismus lautet: Sex sells. Zu Deutsch: Sex verkauft sich. Das beherzigt auch die "Bild"-Zeitung". Doch in einem aktuellen Fall geht es um mehr: Hier fällt neben viel nackter Haut vor allem der Verdacht auf Schleichwerbung ins Auge.

Von unserem Reporter

MICHAEL ISENBERG

In einer Artikelserie, die in dieser Woche täglich von Montag bis Freitag erschienen ist, widmete sich die Stuttgarter Ausgabe der "Bild"-Zeitung dem Thema Prostitution als Nebenerwerb. Dabei wurden nicht nur Damen präsentiert. Auch ihr Zweitarbeitsplatz, der Sex-Club FKK-Paradise in Leinfelden-Echterdingen, wurde stets in Bild und Text gewürdigt. Erst im letzten Teil der Serie - als die Anfrage dieser Zeitung beim Axel-Springer-Verlag in Berlin bereits vorlag - tauchte der Club nicht mehr auf.

"Diese Artikelserie ist eine tolle Sache und prima Werbung für uns", freut sich Jürgen Rudloff, Projektentwickler des Sex-Clubs. 7,5 Millionen Euro hat er in das über 5000 Quadratmeter große Etablissement in der Nähe der Landesmesse investiert. Im Februar hat Rudloff Eröffnung gefeiert. Um die neue Sex-Adresse einer breiteren Kundschaft bekanntzumachen, kam ihm die Boulevard-Zeitung, bei dem er ohnehin täglich für teures Geld inseriert, gerade recht.

"Die Redaktion fragte mich, ob ich beim Kontakt zu den Damen helfen könnte", erzählt Rudloff. "Der Deal ist, dass wir in den Artikeln erwähnt werden." Die Boulevard-Zeitung stellt das heute freilich ganz anders dar. Was stimmt, ist kaum zu prüfen, denn schriftlich fixiert wurde angeblich nichts.

Fakt ist, dass Rudloffs Club in den ersten vier großformatigen Artikeln mit einem nahezu gleichlautenden Satz erwähnt wird. Zudem werden in drei Serienteilen die Außenansicht, ein sogenannter Kontaktraum oder die Sauna des Clubs im Farbfoto gezeigt.

Auch die Damen äußern sich nicht nur zu ihrem Sex-Job, den sie weitgehend verharmlosen. Eine Frau, die als "Hobby-Hure Mary" vorgestellt wird, erzählt: "Vor dem ersten Sex mit einem Freier hatte ich Angst, aber es war gar nicht so schlimm. Die Atmosphäre hier ist so ungezwungen." Einige Zeilen weiter erfährt der Leser, an welchen Tagen Mary anschafft, wo sich der Club befindet und was der Einlass in besagte "ungezwungene Atmosphäre" kostet.

Trotz der freizügigen Fotos der Damen fällt der Verdacht ins Auge, dass hier Redaktionelles mit Werbung vermengt wird. Dies wäre laut Richtlinie 7.2 des Pressekodexes unerlaubte Schleichwerbung. "Wenn in den Artikeln immer nur ein Bordell ohne ein begründetes öffentliches Interesse genannt wird, könnte die Grenze zur Schleichwerbung überschritten sein", sagt Arno Weyand, Referent des Beschwerdeausschusses beim Deutschen Presserat. So lange keine Beschwerde vorliege, könne der Presserat allerdings kein Urteil abgeben. "Schleichwerbung für ein Bordell wäre auf jeden Fall ein Novum", meint Weyand.

Bei der Axel Springer AG in Berlin weist man die Möglichkeit weit von sich. "Zu keinem Zeitpunkt" seien "Leistungen in Form von Honoraren, Gegengeschäften etc. vereinbart oder erbracht worden", heißt es in der schriftlichen Stellungnahme gegenüber dieser Zeitung. Die Nennung des Clubs sei lediglich "der Vollständigkeit halber" und "ohne werbenden Charakter" geschehen.

Dabei kann das Boulevard-Blatt auch anders: In Hannover, wo eine Serie gleichen Zuschnitts im März erschienen ist, stellte die dortige Redaktion Teilzeit-Prostituierte aus unterschiedlichen Etablissements vor. "Das war neutral und fair", erinnert man sich in einem Sex-Club an der Leine. In Stuttgart jedoch sei es nicht gelungen, Betroffene aus verschiedenen Etablissements zu gewinnen, erklärt der Springer-Verlag. Das wundert schon, schließlich sind in Stuttgart doppelt so viele Prostituierte registriert wie in der ganzen Region Hannover.

Die Frage nach der Schleichwerbung hat die Boulevard-Zeitung offenbar aufgeschreckt: In der letzten Folge der Stuttgarter "Bild"-Serie wird das FKK-Paradise nicht mehr erwähnt - auch wenn die Dame "Jasmin" fraglos dortselbst in lasziver Pose auf Stöckelschuhen fotografiert wurde.

26.04.2008 - aktualisiert: 26.04.2008 06:32 Uhr
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Re: BILD: Nebenjob Prostitution!

Beitrag von ehemaliger_User »

und die restlichen 2:

Reihenfolge war Mary-Jenny-Celine-Kim-Jasmin
Dateianhänge
Nebenjob_Prostitution.pdf
NebenJob Prostitution alle 5 Teile
(1.33 MiB) 654-mal heruntergeladen

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Beitrag von Marc of Frankfurt »

www.bildblog.de
hat das Schleichwerbethema noch nicht aufgegriffen!?

Sicher klärt uns die
Aktionsgruppe-gegen-Prostitution-in-Leinfelden-Echterdingen
bald auf, die auch hier erwähnt wird:
viewtopic.php?p=32159#32159

Bestehen irgendwelche Kontakte?

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Beitrag von ehemaliger_User »

Umd die "Aktionsgruppe" ist es momentan sehr still geworden, das öffentliche Inmteresse in LE hält sich wohl sehr in Grenzen.

Wie ist die BILD-Serie entstanden?

BILD Hannover machte eine ähnliche Serie, der Chef in Stgt griff das Thema auf. Und da er den Projektentwickler des "Paradise" persönlich kennt lag nahe, dort arbeitende Mädels zu befragen.

Mary ist voll drauf abgefahren und hat den BILD-Leuten eine erfundene Story erzählt. Sie weiss ganz genau, was ankommt!

Die anderen Mädels konnten dann hautnah erleben, was BILD aus ihren Aussagen gemacht hat, besonders Jasmin war über "ihre" Schlagzeile schockiert, hatte sie doch nur erwähnt, dass sie sich von ihrem Verdienst ab und an mal was besonderes leistet. Und ihren Körper verkauft sie schon gar nicht.

Und natürlich sind alle Mädels Vollerwerbs-SW.
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für die Info. Und natürlich auch Danke für die Scans.

Passt hervorragend ins Thema Medienkompetenz Sexwork. Aber verlinken reicht sicher auch für spätere hier surfende SW.

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nina777
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Beitrag von nina777 »

22.01.2009

Stadt soll stärker gegen Prostitution vorgehen

Beschwerden von Anwohnern - Grüne kritisieren Verkauf von städtischen Immobilien im Leonhardsviertel

Stuttgart - Einige Krisensitzungen zur Situation des Leonhardsviertels hat es im vergangenen Jahr schon gegeben. Immer mehr Anwohner und auch Gewerbetreibende beschweren sich darüber, dass die Prostitution in dem Viertel zunimmt. Die Grünen verlangen nun von der Stadt, stärker gegen das Sexgewerbe vorzugehen.

Von Martina Fürstenberger

„Der Verkauf verschiedener Gebäude im Besitz der Stadt beziehungsweise der SWSG im Quartier zwischen Katharinen-, Wilhelms-, Hauptstätter und Pfarrstraße war ein Fehler“, sagt Silvia Fischer von den Grünen. Zwar hat die Stadt den neuen Eigentümern zur Auflage gemacht, dass in den Gebäuden kein Sexgewerbe angesiedelt werden darf, die sogenannte Dirnenklausel. Eingehalten wurde dies aber nicht immer. Zurzeit schwelt ein neuer Fall. „Es gibt Vermutungen, dass versucht wird, in einem Gebäude an Prostituierte zu vermieten“, weiß Thomas Zügel vom Liegenschafts­amt der Stadt. Gerüchte gehen um, der Eigentümer versuche, die jetzigen Mieter rauszuekeln. Ein klärendes Gespräch bei der Stadt gab es, allerdings wurde darüber Stillschweigen vereinbart.Generell hat die Zahl der gemeldeten Prostituierten in Stuttgart zugenommen. Diese gehen ihrer Arbeit zwar bei weitem nicht nur im Leonhardsviertel nach, doch kommen von dort viele Beschwerden. Wirte und Ladenbesitzer klagen über Müll, Anwohner vor allem über den zunehmenden Lärm in der Nacht.

„Das Leonhardsviertel ist ein Quartier mit vielfältigen Nutzungen: Wohnen, Handwerk, Kleingewerbe und gewissen Vergnügungsstätten“, so Fischer. Das Rotlicht werde und wolle man natürlich nicht herausbekommen, es solle aber nicht überhand nehmen. Die Stadt müsse deshalb steuernd eingreifen. Zunächst solle die Stadt keine Immobilien mehr verkaufen, stattdessen sollen verträgliche Nutzungen dafür gefunden werden. Viele davon gibt es jedoch nicht mehr, laut Zügel besitzt die Stadt noch zwei Gebäude im Viertel. Da das Leonhardsviertel als Sanierungsgebiet ausgewiesen ist, hat die Stadt außerdem ein Vorkaufsrecht, wenn Immobilien auf den Markt kommen. Dieses Recht solle öfter ausgeübt werden, fordern die Grünen. Die Strategie „Aufkaufen und austrocknen“ habe es schon unter dem früheren OB Manfred Rommel gegeben, weiß Zügel. Funktioniert habe das allerdings nicht.

„Man sitzt dann auf Gebäuden, die man möglicherweise nicht vermieten kann.“Leicht ist es nicht, die Gebäude im Viertel sinnvoll und anwohnerverträglich zu nutzen. Denn mit normalen Wohnungen ist weit weniger verdient als bei der Vermietung ans Sex-Gewerbe. So wurde das Haus, in dem früher das Spielzeugmuseum untergebracht war, zwar an einen Investor mit hehren Absichten verkauft. Das Vorhaben von studentischem Wohnen jedoch scheiterte, der Investor gab auf und verkaufte wieder.Um den Druck des Sexgewerbes aus dem Viertel zu nehmen,, würden die Grünen notfalls in einem Gewerbegebiet an anderer Stelle der Stadt ein Laufhaus akzeptieren. Dass das schwierig ist, weiß Fischer. „Die heiße Kartoffel will keiner in die Hand nehmen.“

http://www.ez-online.de/lokal/stuttgart ... 048349.cfm
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Bordell läuft auch ohne Messe

Beitrag von ehemaliger_User »

NWZ Göppinger Kreisnachrichten 27.12.2008

Bordell läuft auch ohne Messe
Keine Anfragen von neuen Investoren - Das Geschäft auf den Fildern scheint "gesättigt"

"Die Messe?", fragt Michael Beretin gedehnt, der Pressesprecher des FKK- und Saunaclubs "Paradise" in Echterdingen macht im gleichen Atemzug eine wegwerfende Handbewegung: Sie spielt keine Rolle.

ANNEGRET JACOBS

Stuttgart "Wir haben gedacht, die Messe würde hier einen Riesenknall machen", sagt der 42-jährige Michael Berentin vom Bordellclub "Paradise" in Echterdingen. Schließlich hatte die Politik den neuen Handelsplatz mit viel Getöse angekündigt. In Frankfurt hat Jürgen Rudloff, der Betreiber des Clubs, mit Messestandorten bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Dort betreibt er seit 2003 einen Club mit ähnlichem Konzept. "Da füllen uns die Messebesucher den Laden", sagt er. Ein guter Grund also, über 9,5 Millionen Euro für die Immobilie und deren Umbau im Echterdinger Gewerbegebiet zu investieren.

Vor knapp einem Jahr hat das "Paradise" dort in der Dieselstraße seine Pforten geöffnet. Doch recht schnell habe sich herausgestellt, dass unter dem Stuttgarter Messepublikum eher wenige Klienten für das "Paradise" sind. Zu klein sei die Neue Messe, die im Oktober 2007 vor den Toren Leinfelden-Echterdingens eröffnet hat, sagt Beretin. Zu unbedeutend für den nach eigenen Angaben größten Saunaclub Europas mit einer Gesamtfläche von über 5500 Quadratmetern, in dem im Durchschnitt zwischen 40 bis 70 Prostituierte allabendlich ihre Dienste anbieten.

"Zu wenige Industriemessen, die meisten Ausstellungen in Stuttgart sind Endverbrauchermessen", bilanziert Beretin. Spitzenbesucherzeiten auf der Messe seien die Wochenenden zur Mittagszeit, dann kämen viele Familien mit Kindern. Der Unternehmenssprecher quittiert das Besucherprofil der Messe mit einem Achselzucken. Zumindest in dieser Konstellation sei es uninteressant für die Geschäfte des "Paradise".

Über mangelnde Auslastung des Sauna-Clubs könne sich Betreiber Jürgen Rudloff dennoch nicht beklagen, so Beretin. Denn trotz des fehlenden Besucherschubs von der Messe brumme das Geschäft - nach Angaben des Sprechers vom ersten Tag an kostendeckend. "Wir haben Stammkunden aus einem Umkreis von bis zu 400 Kilometern", sagt Beretin. Aus München kämen viele, aus Frankfurt, sogar Geschäftsreisende aus dem Ausland zählten zu den regelmäßigen Besuchern. Nicht zu vergessen die Kunden aus dem Stuttgarter Ballungsraum. "Seit der Eröffnung in Echterdingen hat die Zahl der Besucher aus Stuttgart in unserem Frankfurter Club rapide abgenommen", sagt Beretin. Woher er so genau über seine Kunden Bescheid wisse?

Diese Frage verwundert ihn: "Wir sind ein mittelständisches Unternehmen", setzt er zur Erklärung an. Man betreibe Marktforschung, verfolge, wie oft die Internetwerbung angeklickt werde - man kenne seine Gäste. "Unsere Gäste wünschen, dass wir auf sie eingehen", sagt Beretin und lehnt sich in seinem Stuhl zurück.

Zahlen zum Jahresumsatz will er nicht nennen. Nur soviel: In den nächsten zwei Jahren werde die Paradise GmbH mit zwei Saunaclubs, dem Echterdinger und einem, der gerade in Hamburg gebaut wird, an die Börse gehen. Einen Börsenprospekt gibt es noch nicht. Auch Angaben, wie das Unternehmen an der Börse gehandelt werden wird, will er noch nicht machen. Doch Beretin und sein Chef Rudloff drücken keine Sorgen, dass der Börsengang scheitern könnte. Auch wenn andere Unternehmen sich einen Börsengang in Zeiten einer heraufziehenden weltweiten Rezession noch einmal gut überlegen. "Unsere Branche ist krisensicher", argumentiert Beretin. Über den ersten Sommer, traditionell eine maue Zeit für Saunaeinrichtungen, habe der Paradise Club weiter an Gewinn zugelegt. Im September ging das Geschäft trotz der plötzlich hereinbrechenden Finanzkrise weiter bergauf. "Unsere heutigen Zeiten sind rau", erklärt er den Erfolg des Saunaclubs. "Da steigt bei vielen das Bedürfnis nach Zuwendung, nach Zärtlichkeit." Finanzkrisen treiben seiner Meinung nach das Geschäft eher noch an. Der Preis von 69 Euro für eine Tageskarte, in der zwar die Gebühr für Wellnessbereich und Büffet, nicht aber für die Liebesdienste eingerechnet ist, scheint also niemanden abzuschrecken. "Naja", sagt Beretin leichthin. "Rechnen Sie doch mal hoch, was eine Tageskarte in einer Wellnessoase inklusive Büffet woanders kostet." Der Unternehmenssprecher ist sich sicher, dass dem FKK-Club-Konzept die Zukunft im Erotikgewerbe gehört. "Das Billigbordell, das will niemand mehr", ist er sich sicher.

Nicht weit vom Paradise-Club hat im Stadtteil Stetten mit dem Eroscenter ebenfalls vor knapp einem Jahr ein weiteres Etablissement eröffnet. Konkurrenten seien der FKK-Club und das Eroscenter trotz der Nachbarschaft jedoch nicht. Das geben Beretin und auch ein Sprecher der Phoenix-GmbH, der Betreibergesellschaft des Eroscenters, unisono zu Protokoll. "Unser Laufhaus hat ein ganz anderes Konzept als ein FKK-Club", so der Unternehmenssprecher.

Doch auch für den FKK-Club, den die Phoenix-GmbH in der Marienstraße in der Stuttgarter Innenstadt betreibt, sei das Paradise keine Konkurrenz. "Dafür liegen sie zu weit auseinander", sagt der Sprecher der Phoenix-GmbH.

Die Bilanz nach einem Jahr Messe fällt im Eroscenter ähnlich aus wie im "Paradise", es sind weniger die Messebesucher, die den Laden füllen: "Es kommt sehr auf die jeweilige Messe an", sagt der Sprecher. Wichtiger sei die zentrale Lage an der A 8 und der B 27. Im Großen und Ganzen sei die Phoenix GmbH mit dem ersten Betriebsjahr zufrieden. "Es ist den Erwartungen entsprechend gelaufen", so der Unternehmenssprecher. "Zu Anfang fallen immer viele Investitionskosten an, deswegen ist es schwer abzuschätzen, wie hoch der Reingewinn ausfallen wird." Eine Prognose für das kommende Jahr will er nicht abgeben. "Das ist noch weit hin."

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen hat sich nun zähneknirschend damit abgefunden, die Ansiedlung der Clubs nicht verhindern zu können. "Man muss jedoch fairerweise sagen, dass beide Betriebe völlig unauffällig sind", räumt Oberbürgermeister Roland Klenk ein.

Allerdings: Mit der Anfang des Jahres eingeführten Vergnügungssteuer spülen die beiden Etablissements laut Jochen May, Leiter der Steuerabteilung, ein "hübsches Sümmchen" in die Stadtkasse. Jeder Quadratmeter, der in den beiden Clubs für den Publikumsverkehr zugänglich ist, kostet die Einrichtungen im Monat acht Euro. Im "Paradise" sind den Besuchern mehr als 2000 Quadratmeter zugänglich, weswegen der Club eine Summe von schätzungsweise 200 000 Euro jährlich an Vergnügungssteuer abführen muss.

Dass beide Einrichtungen in den nächsten Jahren Konkurrenz bekommen könnten, glauben sie nicht. "Das Geschäft auf den Fildern ist gesättigt", sagt Beretin. Davon geht man auch bei der Phoenix-GmbH aus.

http://www.suedwest-aktiv.de/region/nwz ... 1d4fee0ac9


Ist doch der HAmmer: 200.000 EUR Vergnügungssteuer + Gewerbesteuer, was wollen die Menschen in einer Stadt mit 40.000 Einwohner mehr? Und dann wird das Gewerbe behondert wo es nur geht....
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Problemfall Leonhardsviertel

Stadt hat die meisten ihrer Gebäude verkauft - Seriöse Investoren haben es in der Altstadt jedoch schwer




Trostlos und fast wie ausgestorben präsentiert sich die Leonhardstraße im „Städtle“ tagsüber. Die Frauen warten dennoch auf Freier.

Foto: Fürstenberger


Stuttgart - Das Leonhardsviertel, so jammern viele, verkomme zusehends, die Prostitution nehme immer mehr zu. Tatsache ist: Die Stadt hat die meisten ihrer Gebäude im Quartier verkauft, die neuen Eigentümer vermieten teils an Prostituierte, obwohl sie nicht dürfen. Etwas anderes lohne sich nicht, sagen sie. Die Stadt scheint hilflos.


Von Martina Fürstenberger

Im Jahr 2007 hat Herr K., der seinen vollen Namen nicht in der Zeitung lesen will, ein Haus in der Leonhardstraße 16 gekauft, 2008 ein weiteres in der gleichen Straße und eines in der Weberstraße eine Ecke weiter. „Die Leonhardstraße 16 war eine Ruine“, sagt er. Nach der Renovierung habe man nach Mietern gesucht, allerdings habe man keine gefunden, die bereit waren, zu dem verlangten Preis in den kleinen 1-Zimmer-Appartements im Rotlichtviertel zu wohnen. Seit Juni vermietet er nun an Prostituierte. Obwohl das nicht erlaubt ist, Herr K. hat wie alle Käufer eine derartige Auflage der Stadt akzeptiert.

Lohnenswert ist es dafür. Abgerechnet wird im Rotlichtmilieu tageweise, 100 Euro pro Tag kann ein Vermieter für ein Zimmer verlangen. Die Stadt befürchtet, Herr K. wolle auch seine anderen beiden Objekte, die vorher der städtischen Wohnungsgesellschaft SWSG gehörten, an Damen aus dem Gewerbe vermieten. Gegen Vorwürfe, er versuche deshalb, die jetzigen Mieter rauszu­ekeln, wehrt sich K. jedoch. Er habe diesen lediglich angeboten, die Umzugskosten zu übernehmen, falls jemand bereit sei, auszuziehen. Tatsache ist: Verdient ist mit den beiden Objekten derzeit anscheinend nicht viel. Herr K. würde sie jedenfalls am liebsten wieder loswerden. „Ich habe der Stadt angeboten, die Leonhardstraße 6 und die Weberstraße 9 zurückzukaufen, wenn sie auch die Leonhardstraße 16 nehmen.“ Das jedoch habe die Stadt abgelehnt. „Wenn die Stadt schon kein Interesse daran hat, weil sie das Gebäude nicht lohnend vermieten kann, wie soll dann ein privater Investor das schaffen?“ fragt K.

Diese Erfahrung hat auch die Sozialwert gGmbH gemacht, der am Leonhardsplatz ein Haus mit Künstlergalerie gehört. Als die Stadt drei Häuser in der Weberstraße, unter anderem das ehemalige Spielzeugmuseum, anbot, kaufte man auch diese. „Ich dachte, das Viertel macht eine gute Entwicklung“, sagt der Geschäftsführer. Eine Weile hätte man an Studenten-WGs vermietet, das sei aber nicht lange gut gegangen. Nun hat man ein Objekt an den Wirt der Gaststätte Edelweiß verkauft, die zwei anderen stehen noch zum Verkauf.

Dass die Stadt überhaupt ihre Gebäude im Viertel verkauft hat, war nach Ansicht vieler ein Fehler. Auch Detlef Kron vom Stadtplanungsamt sagt deutlich: „Das hatte nicht unsere Zustimmung.“ Nun ist es aber schon geschehen, und Auflagen werden von den neuen Eigentümern nicht eingehalten. „Konsequent wäre es, die Verkäufe rückabzuwickeln“, so Kron.

Dem Stadtplaner geht es dabei nicht darum, die Prostitution aus der Altstadt zu verbannen. „Eine Großstadt braucht so etwas.“ Allerdings müsse man darauf achten, dass solche Viertel nicht zur Schmuddelecke der Stadt werden.

Das Leonhardsviertel ist seit 13 Jahren Sanierungsgebiet. Städtische Zuschüsse für Investoren gibt es zwar keine mehr, jedoch steuerliche Vorteile. Damit allerdings, so Kron, fördere man derzeit indirekt das Rotlichtgewerbe.

Thomas Barth, stellvertretender Bezirksbeirat in Stuttgart-Mitte, spricht sich für einen runden Tisch mit allen Beteiligten aus. „Die Stadt kann nicht einerseits Objekte verkaufen und das Viertel damit aufgeben, und dann auf Leute wie Herrn K. einhauen“, findet er. Stattdessen solle man gemeinsam an einem Nebeneinander von Prostitution, Kleingewerbe und Wohnen arbeiten. Schade findet er es, dass man ein so schönes altes Viertel verkommen lasse. „Es gibt schließlich noch etwas anderes als Stuttgart 21 und neue Einkaufszentren.“ Das Quartier aufzuwerten, ist auch Wunsch des Stadtplanungsamtes. Denn es gibt Pläne, das Züblin-Parkhaus abzureißen und an der Stelle innerstädtisches Wohnen zu verwirklichen. Attraktiv ist das jedoch nur, wenn auch das Umfeld stimmt. „Es ist möglich, was draus zu machen“, ist sich Barth sicher. Der Schwäbische Heimatbund immerhin, der seine Büros in der Weberstraße hat, fühlt sich dort nach wie vor wohl. Auch Christina Beutler, Wirtin der Weinstube Fröhlich in der Leonhardstraße, sieht bei allen Problemen auch positive Entwicklungen. „Der BIX Jazzclub hat für eine Aufwertung gesorgt.“ Und mit der Cocktailbar FouFou in der Leonhardstraße 13 haben sich erst vor kurzem wieder neue Gastronomen ins Viertel gewagt.

Artikel vom 17.02.2009 © Eßlinger Zeitung
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Beitrag von ehemaliger_User »

Stuttgarter Zeitung vom 16.2.2009

Das Geschäft mit der Liebe ist blau, weiß, rot
Vor 52 Jahren ist das Dreifarbenhaus gegründet worden: der frühere Leiter der Polizeidienststelle Prostitution erinnert sich

Der Bebenhäuser Hof ist früher sein Revier gewesen. Rudolf Langenbacher, der ehemalige Leiter der Polizeidienststelle für Prostitution, blickt in der StZ-Geschichtswerkstatt zurück. Erinnerungen an eine 69-jährige Prostituierte, Drohbriefe und ungewöhnliche Gaben.

Von Viola Volland

Die meisten Leute dürften beschämt reagieren, wenn ihnen eine Frau im Büro zum Abschied eine Peitsche und Maske in die Hand drücken würde. Rudolf Langenbacher musste keine schiefen Blicke der Kollegen befürchten, als ihm die Prostituierte ihr Arbeitsgerät ablieferte, sich auch noch freundlich für die langjährige Unterstützung bedankte und erzählte, sie werde jetzt Steuerberaterin. "Diese Dirne war immer eine Vorzeigedirne", erinnert sich der ehemalige Leiter des Sonderkommandos "P" (Prostitution).

Mehr als drei Jahrzehnte war Rudolf Langenbacher bei der Stuttgarter Polizei für das Milieu zuständig - keine Prostituierte im Dreifarbenhaus, die er nicht gekannt hätte. Denn das Dirnenwohnheim am Bebenhäuser Hof 2-6, das morgen 52 Jahre alt wird, zählte bei ihm immer zur Chefsache. Wenn ein Mädchen Probleme hatte oder sich ein unzufriedener Freier beschwerte, habe er sich dem angenommen, sagt der 89-Jährige.

Äußerlich hat sich Stuttgarts bekanntestes Freudenhaus in dem halben Jahrhundert nicht wirklich verändert. Schon 1957 leuchtete die Fassade in den Farben Blau, Weiß und Rot. 71 Prostituierte zogen in die Zwölfquadratmeterzimmer ein, und Langenbacher weiß noch, wie drinnen die Freier Schlange standen, während draußen protestiert wurde. Die Klasse einer Mädchenschule demonstrierte gegen die Eröffnung. Für sie war das Dirnenwohnheim in Rathausnähe ein Skandal, für die Stadtoberen eine Notwendigkeit, um der Zustände Herr zu werden.

Denn als das Sonderkommando "P" 1956 etabliert wurde, "gab es in der Innenstadt kaum eine Straße, auf der sich nicht zu allen Tageszeiten Dirnen aufhielten", wie Langenbacher 1959 in einem Bericht für das Polizeiblatt schrieb. Besonders die Altstadt und die Gegend am Hauptbahnhof bereiteten der Stadt Sorgen. "Als Biedermänner auftretende Zuhälter machten sich schon bei der Ankunft am Hauptbahnhof an die meist leichtgläubigen Mädchen heran", heißt es in dem Artikel. Nicht lange, "und aus den vorher noch unbescholtenen Mädchen waren Dirnen geworden", liest man weiter. Die Einrichtung hinterm Rathaus sollte - wie der neue Sperrbezirk - zur Entspannung der Lage beitragen.

Rudolf Langenbacher beugt sich über einen Stapel Schwarz-Weiß-Fotos: Porträts der Prostituierten, die in den Anfangsjahren im Dreifarbenhaus ihre Dienste anboten. Deutsche, zumeist unauffällige, adrette Frauen. Maria mit dem Glasauge sticht heraus. Sie war 69 Jahre, als sie aus dem Dreifarbenhaus ausschied, nicht weil sie unbeliebt gewesen wäre. Zu ihr seien immer die ganz jungen Männer gekommen, sagt Langenbacher.

Eine 69 Jahre alte Prostituierte? Inzwischen undenkbar. "Bei 50 liegt eigentlich die Obergrenze", sagt die Verwalterin, deren aktuelle Mieterinnen aus der ganzen Welt kommen. Auch bei den Öffnungszeiten hat sich viel geändert. Heute schaffen die Frauen bis 4 Uhr morgens, früher war um 23 Uhr Schluss.

Eines ist gleich geblieben: ohne Registrierung bei der Polizei kann keine Prostituierte im Bebenhäuser Hof einziehen. Bei "Rudi" Langenbacher sprachen damals Frauen aus allen Schichten vor, darunter die von Spielschulden geplagte Tochter eines Professors und die Tochter eines Fabrikanten. Gut erinnern kann sich Langenbacher noch an eine Pforzheimerin: Sie habe sich von ihrem Freund getrennt und brauche jeden Tag einen Mann, bettelte sie regelrecht um einen Platz. Unschön wurde es, als Langenbacher einer Dirne Anfang der 70er Jahre die Erlaubnis für das Dreifarbenhaus entzog. Nachts schrillte das Telefon. "Ich kenn dich! Ich erwisch dich!", machte der Zuhälter oder Mann der Dirne Langenbachers Frau Angst. Auch per Brief kamen Todesdrohungen an. Wenn ihr Mann nicht da war, stellte Jutta Langenbacher einen Stuhl unter die Klinke der Eingangstür, legte abends den Hörer neben das Telefon. Ein halbes Jahr ging das so, dann war der Spuk plötzlich vorbei.

"Mein Beruf war hochinteressant, aber auch gefährlich", sagt Langenbacher, dessen rechte Hand früher immer verstaucht war - von Auseinandersetzungen mit Freiern und im Milieu, selten im Bebenhäuser Hof. Dort habe es immer die geringsten Probleme gegeben, sagt Langenbacher. Bis heute gilt die Einrichtung als vergleichsweise vorbildlich. "Das Dreifarbenhaus ist unser geringstes Sorgenkind, die Verwaltung ist im Gegensatz zur Konkurrenz seriös", sagt der heutige Leiter der Dienststelle "P", Wolfgang Hohmann.

Macht der Polizei 2009 das Leonhardviertel am meisten zu schaffen, war das in den 60er Jahren der Straßenstrich am Killesberg und in Vaihingen. Da hagelte es Beschwerden, die sich aus heutiger Sicht manchmal durchaus amüsant lesen. So schrieb ein erboster Anwohner der Robert-Mayer-Straße 1965 an die Polizei: "Keine Frau kann in den Abendstunden noch bis zum Nachbarn gehen, geschweige denn einen kleinen Spaziergang machen, ohne von mehreren Autofahrern angesprochen zu werden. Es ist also der gesamte nachbarliche Verkehr in den Abendstunden zum Erliegen gekommen."

16.02.2009 - aktualisiert: 16.02.2009 05:44 Uhr


Siehe ausch http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=19183#19183
Zuletzt geändert von ehemaliger_User am 18.02.2009, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: LokalNachrichten: STUTTGART & BW

Beitrag von ehemaliger_User »

Stuttgarter Zeitung 7.11.2008

Das Nachtleben in der Nachkriegszeit
Sündenbabel aus Spanplatten


Rock'n'Roll, Stripteasebars und jede Menge Cuba Libre: das Stuttgarter Nachtleben der Nachkriegszeit

Stuttgart - Nach dem Krieg ist der Lebenshunger groß gewesen - in den "Vereinigten Hüttenwerken" wurde er gestillt. Ende der siebziger Jahre riss man die Stuttgarter Amüsierbaracken ab. Gerhard Goller und Günther Rathgeb waren früher beruflich oft im Städtle. Ein Rückblick.

Von Viola Volland

Als die Jukebox Bill Haleys "Rock around the Clock" spielt, gibt es in der Tivoli-Bar kaum noch ein freies Plätzchen. An der Theke drängen sich amerikanische Soldaten und deutsche Halbstarke mit Brillantine im Haar, Zigaretten im Mundwinkel und einem Glas Cuba Libre in der Hand. Es ist das Jahr 1958, und in den Bars an der Hauptstätter Straße sind die neuesten Rock-'n'-Roll-Singles zu hören. Das hat sich auch zu Gerhard Goller und seinen Freunden herumgesprochen, die in ihren Kunstlederjacken versuchen, eine lässige Figur abzugeben. Nach der Tanzschule sind die Jugendlichen vom Marktplatz in die Tivoli-Bar in die Altstadt gepilgert. Sie wollen die Schritte ausprobieren, die sie von ihrem Tanzlehrer nicht lernen. Für eine Mark bestellt sich der 16-jährige Goller sein erstes Bier und fühlt sich wie ein Großer. Den Jugendschutz nimmt man noch nicht so genau.

Bilder wie aus einer amerikanischen Goldgräberstadt


"Aber das war natürlich überhaupt kein adäquates Umfeld für Jugendliche", sagt Gerhard Goller heute, ein halbes Jahrhundert später. Es ist trotzdem was aus ihm geworden. Mehr als vierzig Jahre, bis zu seiner Pensionierung, war er Leiter der städtischen Gaststättenbehörde. In der Zeit hat sich viel verändert. Jetzt ist die Theodor-Heuss-Straße mit ihren durchkomponierten Bars das Maß aller Dinge in Stuttgart. Umso schwerer vorstellbar, dass einmal aus Brettern und Spanplatten gezimmerte, bunte Baracken die angesagtesten Bars der Stadt beherbergt haben sollen. Fotos, die Goller in den Siebzigern geschossen hat, zeigen Gebäude, die aussehen, als gehörten sie zu einem Goldgräberstädtchen in Amerika. Auch an der Reeperbahn könnte man sich die Baracken vorstellen. Aber in der Hauptstadt der Schwaben?

Grellgelb leuchtete die Fassade der Colibri-Bar, die Bolero-Bar strahlte in schwülstigem Rot. Der Besitzer des Intermezzos setzte auf Lila, um von der billigen Fassade abzulenken, und warb für "Porno Filme mit netter Unterhaltung". Neben dem Eingang zur U-Bahn-Haltestelle Rathaus lockten Karin, Brigitte und Christa in die Bar de l'Amour. Die Namen der hübschen Damen hatte der Wirt auf die Holzwand malen lassen, darüber einen stilisierten Sonnenaufgang.

Wo heute das Schwabenzentrum steht, brummte in der Nachkriegszeit das Geschäft mit dem Vergnügen: in den Bars, den Tanzlokalen, vor allem aber in den Stripteaselokalen, den "Cabarets", wie sie be-schönigend genannt wurden. "Es war eine ganz andere Zeit", sagt Günther Rathgeb, der ehemalige Leiter der Stuttgarter Schutzpolizei, der als junger Streifenpolizist in den fünfziger Jahren viele Abende im Städtle verbringen musste.

Wie Grashalme im Frühling sind die Stripteasebars Ende der Vierziger, Anfang der Fünfziger rund um die Eberhardstraße in die Höhe geschossen: schnell hochgezogene Bretterbauten, die den Lebenshunger der Menschen nach dem Krieg zu stillen versuchten. Daneben ebenso provisorisch gezimmerte Behelfsbauten, die als Läden und Wohnungen genutzt wurden. Für die einen war das Gebiet zwischen Hauptstätter und Eberhardstraße das "Sündenbabel Stuttgarts", Oberbürgermeister Arnulf Klett nannte es die "Vereinigten Hüttenwerke", ein Ausspruch, der sich durchsetzen sollte. "In den Vereinigten Hüttenwerken", schrieb die Stuttgarter Zeitung im März 1974, "besitzt nur jede fünfte Wohnung Selbstverständlichkeiten wie Bad und WC, mitten in der Landeshauptstadt wurden selbst Betriebe ohne Toilette entdeckt."

Dirnen boten ihre Dienste an

Letzteres machte schon den Polizeistreifen in den Fünfzigern zu schaffen, die angewiesen waren, an der Leonhardskirche Verwarnungsgelder zu kassieren, wenn die Nachtschwärmer ihre Notdurft am Gotteshaus verrichteten. "Besonders am Wochenende war es wie auf dem Volksfest, da schoben sich die Leute durch die Straßen", erinnert sich Günther Rathgeb an diese Zeit, als er und seine Kollegen versuchten, in der Altstadt für Recht und Ordnung zu sorgen. US-Soldaten zogen regelrecht "in Kolonnen" durch die Budenstadt mit den bunten Barleuchten.

Furchtbare Probleme habe es in dem Viertel in der Nachkriegszeit gegeben, sagt der 75-Jährige. Dirnen boten ihre Dienste damals noch an den Altstadtstraßen an, darunter nicht wenige, denen die Moralvorstellungen der fünfziger Jahre zum Verhängnis wurden. Sie hätten ein uneheliches Kind geboren und seien deshalb von ihren Eltern verstoßen worden, klagten die Frauen den Polizisten. Was bliebe ihnen denn nun anderes übrig?

Zu schaffen machte den Polizeibeamten die Gewalt im Viertel. Ständig kam es zu Raufereien. Wenn Amerikaner beteiligt waren, schritt die Militärpolizei ein. Die deutschen Polizeistreifen, damals noch in städtischer blauer Uniform, konnten nicht per Funk um Verstärkung bitten. Sie hatten oft nur eine Trillerpfeife, die in dem Trubel wenig nützte. Im Gegenzug war es für die Zentrale schwierig, die Streifen zu alarmieren. Bei Großeinsätzen ging die Straßenbeleuchtung dreimal aus: als Zeichen, dass alle auf die Wache mussten. "Auf Streife war man auf sich gestellt", erzählt Rathgeb. Hilfe erfuhren sie von überraschender Seite: Zuhälter, mit denen die Beamten regelmäßig auf der Wache zu tun hatten, befreiten sie so manches Mal aus einer brenzligen Lage. Die Ganovenehre galt noch etwas.

Brechend voll waren die Bars, wenn die Stuttgarter ihre ohntüten bekamen. Dann meldeten sich verzweifelte Ehefrauen auf der Wache, getrieben von der Angst, dass der Monatslohn im Striplokal verschwindet. Schließlich waren die Animierdamen dafür berüchtigt, für große Getränkerechnungen zu sorgen. Auch bei Taschendieben war das Städtle beliebt. Ein "Herr Bäuerle von der Alb" sei mal nach Stuttgart gefahren, um 9000 Mark für einen Traktor bei der Landesbank einzuzahlen, erzählt Rathgeb. Zuvor habe er einen kleinen Abstecher gemacht. "Nach zwei Stunden im Städtle war er sein Geld los."

Homosexuelle Handlungen standen unter Strafe


Am unangenehmsten war es dem damaligen Hauptwachmeister, wenn er von Vorgesetzten undercover auf die Schwulenszene angesetzt worden ist. Ein Vierteljahr besuchte Rathgeb einschlägige Etablissements namens Bachstelze oder auch Libelle. Der Paragraf 175, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, wurde erst 1994 abgeschafft.

Nach jeder Schicht musste er Bericht schreiben und notieren, ob Minderjährige verführt worden waren. Bis nach vier Monaten aus ihm herausplatzte, dass er Polizist sei. Der Hauptwachmeister rechnete mit dem Schlimmsten. "Doch die Leute behandelten mich weiterhin mit Würde und Anstand."

Später ist auch die Kubanabar wegen des Paragraphen 175 ins Visier der Gaststättenbehörde geraten. Der Wirt sei sehr erfinderisch gewesen, erzählt Gerhard Goller. Er lockte Dirnen mit Freibier in sein Lokal. Wenn Kontrolleure von der Stadt kamen, habe er auf die Frauen gezeigt und gesagt: "Ich habe doch gemischtes Publikum."

Homosexualität verstieß gegen die Norm, Striptease nicht. Das habe einfach dazugehört, sagt Ernst Lautenschlager, der in den fünfziger Jahren außerhalb der Hüttenwerke eine Szenegröße war. Striptease sei gesellschaftlich akzeptiert gewesen. In seinem gehobenen Cabaretbetrieb Maxim am Österreichischen
Platz ließ Lautenschlager damals ein Stripteaseballett tanzen, das den Besuchern den Eindruck der großen weiten Welt vermitteln sollte. Im Publikum saßen Männer mit ihren Ehefrauen. "Das war eine Kunstform", sagt Ernst Lautenschlager.

Mit seinen 96 Jahren hat der ehemalige Rennfahrer die meisten Gastronomen der alten Zeit überlebt. Von den Hüttenwerken hatte sich Lautenschlager immer fern-gehalten. Das Viertel sei nicht sein Niveau gewesen, sagt er. Bei ihm gab es Plüsch, Seide, Samt - und keine Pressspanwände wie im Städtle, die so dünn waren, dass sogar einmal ein Barbesucher durchs Holz krachte.

Die Vereinigten Hüttenwerke, sie waren eben nur als Provisorium gedacht. Ende der siebziger Jahre rollten die Bagger an, um Platz für das Schwabenzentrum zu schaffen. Bevor die Baracken wie Kartenhäuser zusammenfielen, nahm sich Gerhard Goller seine Spiegelreflexkamera und fotografierte eine Bar nach der anderen. Heute sind die Aufnahmen unter Klarsichtfolie in seinem Ordner abgeheftet. Es sind die letzten Bilder vom alten Städtle.
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Beitrag von nina777 »

28.02.2009

Heidelberg-Kirchheim (BW)

In Kirchheim: Puff statt Post

Gegen mehr Gewerbe im Herzen Kirchheims hätte kein Einwohner des zweitgrößten Stadtteils etwas einzuwenden. Besonders nicht nach der für die Jahresmitte angekündigten Schließung der Postfiliale in der Schwetzinger Straße 60. Dass sich nun aber nach diversen "Wettbüros" auch noch ausgerechnet das "älteste Gewerbe der Welt" in der einstigen Kirchheimer Hauptstraße niederlässt, geht vielen doch gegen den Strich. Bislang stieß man auf solche Etablissements eher am Rand des Stadtteils, zum Beispiel in der Hardtstraße beim S-Bahnhof.

Auch die Politik ist von dieser Gewerbeansiedlung überrascht. Erst der empörte Anruf eines unmittelbaren Nachbarn bei Dieter Berberich, dem Vorsitzenden des Stadtteilvereins, brachte den Stein ins Rollen. Von diesem Anwohner erfuhr Berberich, früher selbst Polizeibeamter, dass sich etwa seit der Jahreswende und nur wenige Schritte vom Alten Rathaus entfernt ein "Puff" etabliert habe. Berberich wurde außerdem gefragt, ob man dagegen rechtlich etwas unternehmen könne, schließlich befände sich im ersten Stock des gleichen Anwesens eine Kindertagesstätte.

Von der Kriminalpolizei erfuhr Berberich, dass das Eros-Angebot zwar dem Sittendezernat bekannt sei. Da es jedoch in Heidelberg kein Sperrgebiet gäbe und die Schwetzinger Straße als gemischtes Gewerbegebiet ausgewiesen sei, könne die Kripo derzeit nichts unternehmen. Man hätte es der Stadt als zuständiger unterer Verwaltungsbehörde mitgeteilt, mehr könne man nicht tun. Beim Amt für Wirtschaftsförderung, das die Marketing-Maßnahmen im nach wie vor vom Straßenbahnbau gebeutelten Kirchheim koordiniert, ist diese Meldung zumindest bislang aber nicht eingegangen. Eventuelle Zweifel daran, welchem Gewerbe wirklich nachgegangen wird, zerstreut die professionell gemachte Homepage des Betreibers. "Masseuse mit Diplom bietet Massage an: 1 Euro / 1 Minute" verkünden dort die "News". Unter "Fragen" wird wiederum beantwortet, ob es sich um "professionelle Damen" handelt: "Nein, die Damen machen das nebenbei und gehen noch einem normalen Beruf nach." Merkwürdig nur, dass die nichtprofessionellen Damen für ihre erotischen Massagedienste den doppelten Obolus verlangen, in der ersten Preisstufe also zwei Euro pro Minute.

Wer sich gleich für zwei Damen entscheidet, muss für eine Stunde 180 Euro löhnen, hat die Wahl zwischen "temperamente Seline aus Polen. 26 Jare. 75 B. 1,65 Meter", Kamilla, Li, Laura, Xing Yün, Nina, Melissa oder Diana treffen.

Unklar ist allerdings, ob sich im Rotlichtmilieu schon herumgesprochen hat, dass der "Badische Hof" schräg gegenüber nach wie vor leer und zum Verkauf steht. Dieses Anwesen gehört bekanntlich der Stadt, die ja in Sachen Freudenhaus gerade ihre eigenen Erfahrungen gemacht

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BILD Stuttgart 19.3.09

Beitrag von ehemaliger_User »

Aus der BILD-Serie "Stuttgart bei Nacht" Folge 4:

Wir sind die Nachtschicht in Stuttgarts größtem Puff
BILD-Besuch bei den Huren auf den Fildern

Von DAVID ROOS
Sie gehen wie Hundertausende andere Stuttgarter nachts ins Bett. Nicht um zu schlafen - es ist ihr Job!

Ab Einbruch der Dunkelheit knipst der Hausmeister an dem alten Büro-Komplex an der Dieselstraße in Echterdingen die Lichter an. "Paradise" steht in Leucht-Buchstaben an der Fassade.

Es ist die Zeit, in der die Huren zur Nachtschicht kommen.

Birgit (46) versperrt die Tür ihres roten VW-Polo mit Kindersitz. Kurz zuvor hatte sie noch ihren Sohn Kevin von der Tagesmutter nach Hause gebracht.

Birgit arbeitet im größte Sexclub im Ländle. 60 Zimmer, 5500 Quadratmeter. Innen siehts aus wie in einem Harem. Maurische Rundbögen, plätschernde Springbrunnen.

Eine blonde Susi gibt uns einen Bademantel, Handtücher, Badelatschen.

Bis zu 100 Frauen arbeiten in dem Etablissement. Jede von ihnen zahlt 50 Euro Miete für die Zimmer. Die Freier 69 Euro Eintritt - Essen, Getränke und Wellness-Bereich inklusive. Alles weitere müssen sie mit den Mädchen verhandeln.

Sogar ein Restaurant gibt´s in dem Bordell (Buffet). Um die 200 Männer sitzen an der Bar oder fläzen sich in die Kissen am Boden.

"Wir haben hier manchmal Promis zu Gast", sagt ein Mitarbeiter. Wer unerkannt bleiben will, fährt mit dem Aufzug im Parkhaus direkt in den VIP-Bereich im 2. und 3. Stock mit Humidor, Minibar und Flach-TV an der Wand (Champagner: 200 Euro).

Bist Du gerne Hure, Sabrina?

Die schwarzhaarige Tübingerin (24) nippt an ihrem Prosecco und sagt: "In einem guten Monat mach ich 12000 Euro, davon gehen täglich 25 Euro ans Finanzamt. Sobald ich das Geld für meine Eigentumswohnung zusammen habe, häng ich den Job an den Nagel."

http://www.bild.de/BILD/regional/stuttg ... dchen.html

In der Print-Ausgabe waren die Bilder 2-5 ca. 3x3 cm.


Leider ist das Hauptbild sehr klischeehaft - . Und BILD-typisch: keine der Frauen hat über Einnahmen geredet.
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Kommentar zu Sabrinas Finanzplanung

Nachhaltige Existenzsicherung für Sexworker:
viewtopic.php?p=52726#52726 (sw-only)





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Beitrag von ehemaliger_User »

BILD hat den Bericht komplett erfunden. Keine der Frauen hat über Geld geredet, es gibt natürlich auch keine Schaummassage durch SW (dafür gibts einen Hamam-Meister!). In der 2. und 3. Etage des Clubs sind die Schlafräume der Frauen. Und der Hausmeister versorgt die SW NICHT mit Fast Food, das Restaurant steht natürlich auch den Frauen offen (im Eintrittspreis enthalten).

Ausserdem war in der Printausgabe das Gesicht des Gastes nicht verpixelt - entgegen der Vereinbarung- BILD: Der Bildmonteur hat irrtümlich das falsche Bild bearbeitet.

Der Reporter vor Ort hat nichts, aber überhaupt nichts aus den Interviews gebracht. Denen gings nur um die Bilder vor Ort, vielleicht hofften sie auf eine besonders abgefahrene Geschichte?

Ergebnis: Boulevardpresse und Sexarbeit - da kommt nichts positives dabei raus.
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