Kunst und Geschäft des Bücherschreibens

Buchtips für Sexworker oder von Sexworkern
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Marc of Frankfurt
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Kunst und Geschäft des Bücherschreibens

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hallo,


da wir ja inzwischen schon mehrere Buchautoren hier im Forum haben können wir diesbezüglich ja auch mal einen internen Informationsaustausch zugungsten von Sexworkern beginnen.

Ich denke auch in Zukunft werden immer wieder Sexwork-Erfahrungen vermarktbar sein und mehr oder weniger stark nachgefragt werden ...



Angeregt von diesem Artikel könnten wir mal Erfahrungen zum Bücherschreiben sammeln zu Arbeitsaufwand und Verdienstmöglichkeiten. Müssen ja keine exakten persönlichen Zahlen sein, aber Erfahrungswerte über typische Größenordnungen oder einige Unterscheidungskriteren könnt ihr uns sicher gegen.


- Auflagen für Biographien oder Sachbücher
- Produktionskosten pro Buch
- Unterschiedliche Kosten und Ausstattungsvarianten
- Arbeitsdauer und Arbeitsschritte
- Anteile für Verlag, Lektor, Agent ... und Autor
- Buchverlage, Buchagenten oder Selbstverlag?
- Aufwand für Werbung und Lesereisen
- ...



In obigem Artikel ist von Bill Clinton zu lesen, dessen aktuelle Berufsbezeichnung lautet "Speaking & Writing":
Für seine Memoiren "Mein Leben" bekam Bill Clinton, wie die Steuererklärung erstmals enthüllt, von der Bertelsmann-Tochter Alfred A. Knopf 15 Millionen Dollar Vorschuss plus 23,3 Millionen Dollar Tantiemen.
Hillary Clinton verdiente mit ihren Memoiren "Gelebte Geschichte" 10,3 Millionen Dollar. 200.000 $ kamen aus ihrem früheren Buch "Eine Welt für Kinder.


Überrascht war ich zu lesen, dass auch Christiane F. von ihren Tantiemen leben kann...


Wer hät ähnliche und weitere Infos parat?





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Wolf
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Leid des Bücherschreibens

Beitrag von Wolf »

Servus!

Nur ganz kurz ein paar Zeilen von mir dazu:
Nun, die Chancen, vom Schreiben gut zu leben sind nicht ganz so rosig, wenn man nicht berühmt ist oder es (vielleicht mit viel Glück) wird.

Hier ein paar hilfreiche Links zum Reinschmökern & als Diskussionsgrundlage:
http://www.uschtrin.de/honorare.html - (auf dieser Seite gibt es noch ganz viele andere interessante Tipps & Informationen)
http://frieling.blog.de/2007/08/16/auto ... er~2817238 - Eine realistische Einschätzung des Buchmarktes
http://www.literaturcafe.de/tipps-fuers ... entlichen/ - Ganz gute Ratschläge zum Schreiben allgemein.
http://www.literaturcafe.de/so-erkennen ... agenturen/ - Eine hilfreiche Warnung!
http://www.literaturcafe.de/hinterlisti ... schreiben/ - Kurz, prägnant und vor allem nicht unumstößlich! :-)
http://www.ein-roman-in-einem-jahr.de - Ein OnlineWorkshop
http://www.igda.net/blog/?p=2141 - Ein Linkverweis "Wie man ein (verdammt gutes) Sachbuch schreibt” …
http://www.zeit.de/2007/08/KA-Kolumne - Eine interessante Diskussionsgrundlage, die mMn jedoch einige Möglichkeiten außer Acht läßt.

Viel Erfolg! :001

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke für die vielen Links.

War heute auf dieser Tagung. Da konnte ich lernen, daß mit wissenschaftlichen Büchern auch kaum was verdient werden kann. Maximal 5 bis 10 % vom Verkaufspreis gehen an den Autor. Er muß froh sein, wenn er nichts bezahlen muß :-(

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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Ja, der Buchmarkt ist (ebenso wie bei Film, Fernsehen usw.) mit amerikanischen Produkten derart überschwemmt, daß sich nur bereits etablierte Autoren für die Verlage rentieren.
Aber nur weil man reich & berühmt werden will, soll/kann man eh nichts machen.

Hanna
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Beitrag von Hanna »

also mein Eindruck ist,wer vorher schon mit was anderem bekannt ist, der kann dann auch mal ein Buch schreiben (lassen), aber mit Schreiben bekannt zu werden ist sehr schwer.
Da darf man mit Selbstverlag arbeiten, Geld vorstrecken wird hingehalten usw.
heute wurde eine Schriftstellerin im mdr interviewt. Ihr Fazit: Immer mehr Bücher für immer weniger Leser...

lg, Hanna
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Ja, liebe Hanna, Du triffst es auf den Punkt!
Leider ist das literarische Niveau unserer Zeit dann eben auch auf dem von Promis wie Bohlen & Co.
Und das schmerzt, wenn man ein wenig Ahnung hat, was man mit Sprache alles machen kann.

Hanna
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Beitrag von Hanna »

es wird geschrieben was verleger denken daß sich verkauft!
und die außenseiter gehen unter in der fülle des materials.
im übrigen wenn ich die quantität der schreiben-könnenden sehe: wir haben heute sicher über die ganze welt verstreut vielleicht 100 leute, die so "gut" schreiben wie goethe. weil wir 100x soviele leute haben die entsprechend sozialisiert sind.
abe sie sind keine geschlossene community mehr.
was den heutigen inellektuellen fehlt ist die einheitliche überschaubare welt, wo noch jeder mit jedem über jeden diskutiert und getratscht hat. (z.B: in der Goethezeit)
aber sorry ich werde jetzt sehr off topic...

lg, Hanna
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Wahrscheinlich haben wir sogar mehr als 100 Goethes, aber sie gehen unter in der riesigen Masse an Analphabeten, die nicht mal Fernseh-Schlagzeilen ohne Rechtschreibfehler machen können, von den Beiträgen ganz abgesehen ...