Habe ihnen mal folgendes feed back gegeben:
Sehr geehtre Damen und Herren,
auf der Seite
http://www.gruene-jugend.de/show/618988.html
haben Sie folgendes geschrieben:
"Wir wollen:
- die vollständige Entkriminalisierung der Prostitution - Die Abschaffung der abhängigen Beschäftigung
von Prostituierten. Ein Weisungsrecht sollte es bei der Sexualität nicht geben. - Nur direkte Verträge
zwischen den Freiern und der Prostituierten sollen Gültigkeit haben. Verträge, die über Dritte, z.B.
den Zuhälter laufen, sind als unwirksam anzusehen. Die rechtliche und soziale Stärkung der Prostituierten.
Sie brauchen einen gesetzlich geregelten Mindestlohn, müssen sich gewerkschaftlich organisieren dürfen
und vollen Anspruch auf Sozialleistungen haben.- Bordelle müssen als Gewerbe angemeldet werden. Nur wenn
für Bordelle Konzessionen benötigt werden, kann eine Regulation und Kontrolle seitens der Gewerbeaufsicht
erfolgen. Migrantische Prostituierte müssen einen sicheren Aufenthaltsstatus haben. Prostitution ist oft
auch Folge einer Migrationspolitik, die Menschen illegalisiert und zu jeder Arbeit nötigt.- Das Schutzalter
muss auf 21 Jahre erhöht werden. Regelmäßige Pflichtuntersuchen für alle Prostituierten! Die
Präventionsmöglichkeiten für Geschlechtskrankheiten müssen deutlich ausgebaut werden. In Bordellen darf
es nur geschützten Verkehr geben. HIV-Tests für Freier müssen zur Pflicht werden.- Eine stärkere Beachtung
des Thema Prostitution in allen gesellschaftlichen Bereichen, gerade auch in der Schule. - Eine
selbstbestimmte Sexualität und die uneingeschränkte Verfügungsgewalt der Frau über ihren eigenen Körper.
- Das oberste Ziel muss der Ausstieg bleiben. Kostenlose Aussteigerinnenprogramme und Umschulungsmaßnahmen
müssen angeboten werden. - Letztendlich setzen wir uns für eine emanzipatorische Gesellschaft ein, die eine
freie Lebensgestaltung fernab von ökonomischen Sachzwängen ermöglicht."
Hiergegen protestiere ich als selbstbestimmte und unabhängige Prostituierte auf's Schärfste.
Da Sie sich unter dem Deckmantel der von uns Prostituierten in die Diskussion eingebrachten Themen
(vollständige Entkriminalisiereung der Prostitution) für eine reaktionäre Prostitutionspolitik stark machen.
Schon Ihre Seitenüberschrift *Fight for Your Rights* ist angesichts der von Ihnen vertretenen
Inhalte nur als blanker Hohn zu verstehen.
Eine abhängige Beschäftigung von Prostitierten mit Weisungsrecht des Arbeitsgebers existiert in
Deutschland derzeit nicht, siehe ProstG. Da haben Sie anscheinend unkritisch die Deutungen der
Finanzverwaltung übernommen. Diese versucht natürlich solche Beschäftigungsverhältnisse zu
unterstellen, um Zugang zu den dann fälligen Sozialabgaben zu bekommen.
Ebenso ist die von Ihnen geforderte Vertragsstruktur schon seit 2001 gesetzliche Realität.
Das Schutzalter auf 21 Jahre anheben? Wo leben Sie denn? Hier in Deutschland beträgt das Schutzalter
exakt 21 Jahre. Was durchaus einen Nachteil für die 18 bis 20jährigen darstellt, da sie hierdurch
in die mit besonderen Schwierigkeiten belastete Strassenprostitution gedrängt werden.
Wieso wollen Sie ausgerechnet dieser Personengruppe das Recht absprechen, mit (und somit auch unter
dem Schutz) erfahrener Kolleginnen im Innenbereich zu arbeiten?
Regelmäßige Pflichtuntersuchungen für alle Prostituierten? Nennen Sie das "Eine selbstbestimmte
Sexualität und die uneingeschränkte Verfügungsgewalt der Frau über ihren eigenen Körper."?
Unter welchen Schlagworten noch wollen Sie denn uns ihre rückschrittliche Einstellung
schmackhaft machen.
Ganz abgesehen davon, dass Sie mit der Forderung nach Zwangsuntersuchungen nicht nur politisch
sich in Gegensatz zu UNO und WHO stellen, geade hier in Deutschland wurde die Zwangsuntersuchung
ja von den Gesundheitsämtern schon lange abgeschafft, bevor die Politik dieser vernünftigen
Maßnahme dann folgte. Weil die Zwangsuntersuchung letztendlich die Ausbreitung der Geschlechts-
krankheiten nur fördert. Übrigens auch die Zwangsuntersuchung von Freiern, wenn es nicht ihre
Absicht ist, die Volksgesundheit zu gefährden, sollten Sie dieses Thema ganz schnell vergessen.
Zuletzt aber, sozusagen als Krönung, Ihre Forderung: "Das oberste Ziel muß der Ausstieg bleiben."
Was bilden Sie sich eigentlich ein? Eine Schande, dass selbst Ihre angeblich doch so progressive
Partei einen solchen altbackenen Paternalismus in ihren Reihen duldet!
Es ist und bleibt meine (und NUR meine) Entscheidung, ob ich aussteigen will oder nicht.
Sie haben da keinerlei "Ziele" zu formulieren.
"Uneingeschränkte Verfügungsgewalt der Frau über ihren eigenen Körper" nur dann, wenn sie sich
Ihren Moralvorstellungen unterwirft - NEIN DANKE!
We Fight for Our Rights - und wir sind solche Bevormundungsversuche zum ... gewohnt.
Insofern nichts Neues. Aber das jetzt auch aus Ihren Reihen zu lesen, das enttäuscht gewaltig.
Hochachtungsvoll, ....
Liebe Grüße, Eva
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard