::: Sicherheitsmaßnahmen ACHTUNG ESCORTAGENTUREN :::

Hier werden die Sicherheitsmaßnahmen für SexarbeiterInnen gesammelt, welche später auf unserer Webseite veröffentlicht werden. Wer Tipps zum Thema hat, oder Links kennt, bitte hier posten!
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Jupiter
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Qualitätsmanagement bei Escortagenturen

Beitrag von Jupiter »

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Marc of Frankfurt hat geschrieben:Gütesiegel
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1592
Danke Marc für die Verweise, welche mit Ausnahme des zitierten nicht für mich einsehbar ist. Ich sehe daraus, dass hierzu hier schon einiges gegangen ist.

Ich möchte nur meine Sicht hierzu einbringen:

Zunächst weiß ich nicht, ob bei dem Gedanken einer Zertifizierung von Escortagenturen nach ISO 9000 ff. überhaupt mal jemand über die praktische Umsetzung nachgedacht hat.
Ich persönlich war an der Umsetzung in einem Telekommunikationsunternehmen beteiligt und erlebe besonders den bürokratischen Mehraufwand. Alles muss regelmäßig überprüft und gegenüber der Zertifizierungsstelle nachgewiesen werden. (nur als kleiner Einblick, der Eintrag bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/ISO_9000)
Diesem Zusatzaufwand, welcher auch noch mit erheblichen Kosten verbunden ist, wird sich kaum eine Agentur stellen; geschweige gegenüber "Fremden" die Interna wie z. B. die Verträge offenlegen. Des Weiteren ist natürlich auch der Datenschutz (Art und Weise bei der Verwendung u. Speicherung personenbezogener Daten) betroffen. Ich möchte nur erinnern, dass eine Handy-Rufnummer hierzu zählt.

Ein bestimmter Qualitätsstandard in diesem Bereich lässt sich nur über eine Selbstverpflichtung erreichen. Dazu sind zunächst "Richtlinien des Good Operating Practice (GOP)" aufzustellen, damit die Agenturen sich zur Umsetzung ethischer Mindeststandards im Escortgeschäft und einem fairen Geschäftsgebaren (ethical Business) verpflichten; damit werden diese Mindeststandards in einer Weise definiert, welche eine Prüfung bzw. Überprüfung auf Compliance erlaubt.

Gleichzeitig ist noch eine Clearingstelle zu definieren, damit Meldungen über Verstöße verfolgt werden können.

Dies aber ist nur dann zielführend, wenn Agenturleiterinnen mit eigener Escorterfahrung mitarbeiten.

Mir persönlich ist die Problematik von so einem Projekt mittlerweile nicht mehr ganz fremd; ich möchte aber darauf hinweisen, dass ich weder private noch geschäftliche Verbindungen zu diesem Bereich habe, sondern nur ein Mann bin, der öfters bucht.

@Christian, als ich damals in der Diplomarbeit von Jasmin las, dass du dich für ein Gütesiegel von Escortagenturen einsetzt, hatte ich schon mal dies Thema und meine Hintergründe (die ich hier nicht öffentlich machen möchte) dir per PN (Oktober 2010) erläutert.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Beitrag von Zwerg »

@Jupiter
Das Gütesiegel wird kommen - wenn es auch immer wieder andere Dinge gibt, die sich in den Vordergrund schieben (zur Zeit die Änderungen des Wiener Prostitutionsgesetzes), es wird kommen.

Liebe Grüße

christian

Bob
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Re: RE: ::: Sicherheitsmaßnahmen - VOR ESCORTAGENTUREN :::

Beitrag von Bob »

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Zwerg hat geschrieben: wirst Du bemerken, dass ich Niemand namentlich genannt habe -
Aber sehr eindeutige Anspielungen worauf ein Rückschluss sehr einfach ist kommt einer namentlichen Nennung gleich.
Zwerg hat geschrieben: wozu dann die Aufregung?
Welche Aufregung ? ich beteilige mich einfach an einem interessanten Thema.
Zwerg hat geschrieben: Das ich einen Verein der Betreiber gerne verhindern möchte, weise ich in das Reich der Mythen und Legenden -
Ach wirklich ? Ich werde dich bei Gelegenheit daran erinnern.
Zwerg hat geschrieben: Gründet was immer ihr möchtet. Da ich die Schwierigkeiten rund um eine Vereinsbildung zum Thema Sexarbeit in Österreich nur zu gut kenne, schmunzle ich sogar dazu.
Freut mich dich erheitern zu können.
Zwerg hat geschrieben: Das ich/wir alle BetreiberInnen über einen Kamm scheren würden, entspricht nicht den Tatsachen - wir haben mit einigen BetreiberInnen ein ausgesprochen gutes Verhältnis - nur benützen diese Personen das Sexworker Forum nicht als Werbeplattform - und sind also nach Außen schwer erkennbar.


Ein Grund warum der Hinweis zu unserer Agentur in meinem Prifil gänzlich fehlt. Werbung haben wir hierorts nicht nötig.
Zwerg hat geschrieben: Du hast mir zwar angeboten, dass Du mir Verträge zeigen würdest, aber dies ist für mich obsolet, da auf Grund der Sittenwidrigkeit sämtliche Verträge in Bezug auf Sexarbeit ungültig sind
Siehst du, schon wieder verrenst du dich in Unwahrheiten. Kennst du den Smiley, ein Zwerg der immer mit dem Kopf gegen die Wand läuft. Der Vertrag den Agenturen mit den Frauen machen ist klarerweise kein Vertrag über Sexarbeit, somit greift deine ach so gern zitierte Sittenwiedrigkeit nicht. Also bitte, erwähne unsere Verträge nicht mehr, denn du hast keine Ahnung worüber du sprichst. DANKE!
Zwerg hat geschrieben:- und wenn nicht Sexarbeit drauf steht, sondern TänzerIn oder was auch immer, interessieren sie mich nicht wirklich, da sie das Gesetz eigentlich umgehen - und schon alleine deshalb eine rechtliche Grauzone bedienen, die wir bekämpfen.
Die nächste Unwahrheit. Voll von Missverständnissen, aber keine Bereitschaft zur Aufklärung. Das nennt man auch "Hang zum Realitätsverlust".
Zwerg hat geschrieben:Uns ist es wahrscheinlich mehr wie jedem Anderen (schmerzlich) bewusst - Alle 3 Gruppen des Pay6, also SexarbeiterInnen, KundInnen und auch BetreiberInnen, dürfen nicht kriminalisiert werden! Nur dann wird es gelingen eine vernünftige Basis für eine Zusammenarbeit zu schaffen.

Bin ich voll bei dir.

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Aoife
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Re: RE: ::: Sicherheitsmaßnahmen - VOR ESCORTAGENTUREN :::

Beitrag von Aoife »

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Bob hat geschrieben:
Zwerg hat geschrieben: Du hast mir zwar angeboten, dass Du mir Verträge zeigen würdest, aber dies ist für mich obsolet, da auf Grund der Sittenwidrigkeit sämtliche Verträge in Bezug auf Sexarbeit ungültig sind
Siehst du, schon wieder verrenst du dich in Unwahrheiten. Kennst du den Smiley, ein Zwerg der immer mit dem Kopf gegen die Wand läuft. Der Vertrag den Agenturen mit den Frauen machen ist klarerweise kein Vertrag über Sexarbeit, somit greift deine ach so gern zitierte Sittenwiedrigkeit nicht. Also bitte, erwähne unsere Verträge nicht mehr, denn du hast keine Ahnung worüber du sprichst. DANKE!
Wenn diese Verträge denn wirklich so harmlos sind, könntest du den Text nicht einfach hier einstellen, Bob?
Dann wissen wir alle, wovon wir überhaupt sprechen.
Ehrlich gesagt macht es mich persönlich schon sehr neugierig, wie denn die vertraglich geregelte Zusammenarbeit mit euch aussieht, wenn es kein Vertrag über Sexarbeit ist, ihr aber trotzdem Einfluß auf das Anbieten von ohne-service nehmen könnt. Wenn das im Vertrag aber garnicht geregelt sein sollte, so müsste ich mich Christians Meinung anschließen: Ein "Vertrag" der solch wesentliche Punkte der Geschäftsbeziehung zwischen einer Agentur und den von ihr Vermittelnden ausspart ist das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben ist.

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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RE: ::: Sicherheitsmaßnahmen - VOR ESCORTAGENTUREN :::

Beitrag von Zwerg »

Über die Frage des Realitätsverlustes kann man geteilter Meinung sein. Um einen Vertrag durchsetzen zu können, bedarf es eines Gerichtes - und da sehe ich nicht viel Chancen. Aber bitte, wenn Du meinst, dass das kein Problem darstellen kann, so sei es Dir überlassen.

Es wird aber hoffentlich mir/uns überlassen bleiben, was wir uns darüber denken. Ich erlaube mir SexarbeiterInnen darauf hinzuweisen, dass Verträge (speziell zu ihren Ungunsten) nicht einklagbar sind!

Ein (nicht ganz zutreffendes) Beispiel: Jemand mietet eine Wohnung an - und macht ein Wohnungs-Bordell daraus (Wohnungsprostitution ist in Österreich verboten - wie auch die Vermittlung sexueller Dienstleistungen) - der Mietvertrag an sich ist selbstverständlich gültig - aber durch die Tatsache, dass Prostitution im Spiel ist, verschiebt sich das Rechtsverhältnis derart, dass eine Durchsetzung des Mietvertrages nicht haltbar ist... - Dies ist NICHT in unserem Sinne! Aber es ist auch nicht in unserem Sinn, dass Jemand verkündet, "Alles kein Problem" - Die Sittenwidrigkeit ist ein Problem - weil sie jede Rechtssicherheit schwinden lässt.

christian

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Marc of Frankfurt
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Rechtsfolge: Nichtigkeit (Vogelfrei)

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hier das zugehörige Urteil zu deinem Beispiel aus Deutschland wo naive, nicht aufgeklärte Sexworker denken könnten das Sittenwidrigkeitsverdikt wäre bereits abgeschafft:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=93369#93369


Gut dass es das Sexworker Forum gibt.

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fraences
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Beitrag von fraences »

Zum Thema Gütesiegels kommt mir der Gedanke, das es ein gutes, weiteres Argument gegen die Fremdkontrolle des Staates auch wäre.
Das wir mit der Zeit ein sichtbares Zeichensetzung für die Öffenlichkeit gesetzt wird, das ein Sexbetrieb genauso ordnungsgemäß geführt werden kann, wie jede anderen Betrieb.
Liebe Grüße
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Marc of Frankfurt
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Freiwillige Selbstkontrolle

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das ist auch das Konzept der 65.000 Sexworker in Kalkutta, die in der Sexworker Gewerkschaft Durbar (DMSC), die Unwiderstehlichen, organisiert sind.

Sie haben Self Regulatory Boards (SRB) durchgesetzt (Selbstverwaltungsgremien zur Kontrolle und Prävention gegen Menschenhandel und Prostitution von Minderjährigen).


Bild

www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=38203#38203

Bob
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Re: RE: ::: Sicherheitsmaßnahmen - VOR ESCORTAGENTUREN :::

Beitrag von Bob »

Wenn diese Verträge denn wirklich so harmlos sind, könntest du den Text nicht einfach hier einstellen, Bob?
Sorry, nein, kann ich nicht. Die Ausarbeitung und konformitiereung mit unseren Agenturstrukturen, den Zusammenhängen mit Buchhaltung und Finanzgebahren hat sehr viel Zeit und noch mehr Geld gekostet. Wir wollen hier nicht die subversiven möchtegern Betreiber unterstützen.

LG Bob

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Marc of Frankfurt
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Wertvolle Verträge und Tipps - Empowerment

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Dieses Argument hatte ich bereits oben vorweggenommen.


Wir als Sexworker-Advocacy-Netzwerk können auf zwei Arten reagieren:


- auf Grund der rechtlichen Großwetterlage 'Sittenwidrigkeit' diese ganze Rechtsspähre von Sexarbeits-Verträgen vernachlässigen oder meiden, so wie es bereits viele Sexworker und Migranten machen, die beim Kunden Vorkasse nehmen, ihre Person mit Künstlername schützen und sich ihre Geschäftspartner (Kunde, Agentur) nach holistischem Bauchgefühl und mehreren Rückfragen auswählen oder sich entscheiden independent also selbsständig zu arbeiten oder

- wie Verbraucherberatung und Rechtschutz den Sexworkern und EinsteigerInnen Infos geben, welche Vertrags-Klauseln und Geschäftsbedingungen vorbildlich bzw. unakzeptabel oder gefährlich sind. Also Musterverträge, Ratschläge und Stellungnahmen erarbeiten und für deren Verbreitung sorgen.


Evt. kann ja jemand mal eine Gliederung vorschlagen.




So macht es z.B. eine Verbraucherberatung:
www.verbraucherzentrale-niedersachsen.d ... 7210A.html

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Robby
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Beitrag von Robby »

@bob
hallo
wenn es zu gefährlich ist vertragswortlaute hier öffentlich zu posten
können agenturen nicht ihre verträge per PN an administratoren senden damit sich diese ein bild machen können?
und etwaige leser die nur "mitnaschen" wollen wären ausgetrickst
damit wäre allen gedient
Robby

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Marc of Frankfurt
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Welches "Schutzniveau" bietet Dir Deine Agentur?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Polizei glaubt nicht dem Sicherungsversprechen der Agentur sich um die Sexworker-Sicherheit der MitarbeiterInnen zu kümmern

Police don't buy escort agency's assurance



Toronto Police aren’t buying a statement by an escort agency that it can protect the women who work for them — a claim made shortly after one of its escorts was found dead.

Det. Paul Gauthier was responding to a release from Cachet Ladies that it looks out for its women, and even encourages them to further their education. “It’s a dangerous business, and there’s only so much protection an (escort) agency can offer,” said Gauthier, a member of the special victims unit.

“And at the end of the day, they are still exploiting her, even if the escort doesn’t see it that way,” he said Thursday.

...

Some sex workers will turn to escort agencies, thinking they’ll be better protected than walking the streets or going it alone, Gauthier said.

Security could involve agencies sending escorts to upscale apartments or hotels, dealing with more sophisticated clients, and having a driver keep tabs on the women.

But this isn’t much protection, Gauthier said. In just seconds, a multitude of bad things can happen to a sex worker after entering the room of a client alone — assault, robbery or rape.

“It depends on the agency,” Gauthier said.

“The agency’s goal is to make money, and they use that girl to make money ... some of these agencies are started by former escorts themselves, so they are sort of (protective), but in the end, they are in it to make money.”

Gauthier is “generalizing”, said Nikki Thomas, executive director of the Sex Professionals of Canada.

“Like other businesses, there will be better ones than others,” said Thomas, adding that the better agencies provide blacklists of abusive clients.

“The agencies do provide a good deal of support ... (escorts) work in safe and secure circumstances.”

www.torontosun.com/news/torontoandgta/2 ... 46551.html





Für die Qualitäts-Checkliste Escort-Agenturen:
- Hat die Agenturleitung eigene Sexarbeitserfahrung?
- Wird die neue Escort-MitarbeiterIn umfangreich informiert/ausgebilet/fortgebildet?
- Wieviele Infos erhält der Escort über den Kunden und dessen Servicewünsche?
- Existieren Sicherheitsprozeduren z.B. Codewörter?
- Wie ist der Kundenstamm dieser Agentur zu bewerten?
- Wie selektiv ist die Agentur?
- Wie umfangreich ist die Blacklist der Agentur bzw. der Aufwand den die Agentur bei der Überprüfung neuer Kunden betreibt?
- Wie gut ist die Anbindung zu Telefonzentrale und Sicherheitsdiensten?
- Wie ist der Schutz durch den Fahrer zu beurteilen?
- Wie bemißt sich dieses Sicherheitspaket im Verhältnis zum Agenturanteil?
- Wie ist die Verdienstmöglichkeit absolut?
- Wie ist das Selbstverständnis der Agentur, als Dienstleister für Escort und Kunden oder als ein das Geschäft steuernde Unternehmen, welches sich die Gnade gibt für Sexworker und Kunden verlockende Angebote machen zu können...
- ...





.

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Beitrag von fraences »

Hallo Marc,
finde deine Checkliste super.
Hoffe das viele SW das Lesen und das der Druck den Agenturen auf Escorts ausüben mal Gegenwind erhalten und wünsche mir das es den ein oder anderen Betreiber mal zu nachdenken bringt seine Verhaltensweisen zu ändern.
Was mich sehr verwundet ist, das die meisten Betreiber sich um alles mögliche Gedanken machen, aber nicht über Begriffe , wie Qualitätsmanagement, Mitarbeiterführung und Motivation.
Dies scheint ein echtes Manko zu sein.
Sind dies wirklich solche Fremdwörter für die Branche?
Nur zufriedenen Mitarbeiterin , die sich beschütz fühlen und gerne zur Arbeit kommen, werden eine positive Ausstrahlung haben, die sich dem Kunden zu gute kommt, was letztendlich das Resultat ist,das dies nur für Escort und Agentur umsatz förderlich ist.
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Beitrag von fraences »

Noch ein Punkt als Ergänzung.

Aus Sicht steuerrechtlichen Aspektes und buchhalterisch Vorgehensweise müssten die Agentur nach erfolgreiche Vermittlung dem Escort eine Rechnung schreiben in dem die dafür nötige Vorschriften sprich MWsT ausgewiesen ist, Zahlungsfrist und die anderen Kriterien die für eine ordentliche Rechnung stehen sollten.
Dies ist bis Datum bei vielen Agenturen und Escorts noch nicht durchgedrungen.
Bei eine Betriebsprüfung in der Regel ab dem 3.Jahr bis 5. Jahr
spätestens bis 10. Jahr oder im Zuge eine Razzia(Polizei informiert das FA), die dann immer wegen Verdacht der Steuerhinterziehung ein Ermittlungsverfahren einleitet, wird hier eine Abgleichung der Einnahmen zwischen Escort und Agentur durchgeführt.

Liebe Grüße
Fraences
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Ordnungsgemäße Buchhaltung, Bruttoprinzip

Beitrag von Jupiter »

@Fraences: du sprichst eigentlich eine Selbstverständlichkeit an, da eine Agentur verpflichtet ist, eine ordnungsgemäße Buchhaltung zu führen. Dazu gehört auch das Ausstellen von Rechnungen mit der detaillierten Ausweisung der Provision. Ob hierbei für jede Buchung eine Einzelrechnung oder mehrere Buchungen zusammengefasst werden (z. B. Wochenrechnung) ist m. E. unerheblich.

Hier aber noch ein besonders wichtiger Punkt, den du mit "Mehrwertsteuer" streifst. Da ggf. bei der Agentur auch Umsatzsteuer anfallen kann, ist es wichtig, dass bei der Vereinbarung der Agenturprovision hier m. E. das Bruttoprinzip vereinbart wird. Sonst erhöht sich (falls die Agentur Umsatzsteuerpflichtig wird) ggf. in diesem Fall die Provision um diese Umsatzsteuer.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

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Achtung: Gratis-Service

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das Recht der ersten Nacht / Jus primae noctis


Aus der Feudalgeschichte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ius_primae ... Geschichte

Möglicherweise kommen deshalb heutzutage mancher Betreiber auf die krude Idee von neuzuvermittelnden Sexworkern eine Gratisdienstleistung zum Test einzufordern.

Sollte das verlangt werden, bist du bei der falschen Agentur und solltest dich schnellstens aus dem Staub machen.





Alternative Variante der "Qualitätssicherung" für eine Agentur ist der Testkunde.

Ein von der Agentur ohne Wissen der Sexarbeiterin bezahltes oder ermäßigtes Date für einen Agentur-Stammkunden, mit dem Zweck das Verhalten der Sexarbeiterin zu testen und zurückzumelden:
- benutzt sie Kondome wie verabredet
- hält sie sich an die Agenturabsprachen
- versucht sie Agenturkunden für sich abzuwerben
- macht sie sonstige Eigengeschäfte
- bietet sie den Service den sie verspricht
- welcher Sex-Typ/Sexworker-Typ ist sie/er

Thema Testkunde im Forum
www.google.com/search?q=Testkunde+site% ... wtopic.php





Daneben gibt es noch das Phänomen "Scheinfreier", ein Agent Provocateur der Polizei z.B. in den U.S.A. um durch Verleitung zu Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten die Einhaltung des Prostitutionsverbots zu überprüfen oder in Bayern die Zwangs-Kondomverordnung Prostitution von 2001:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=22584#22584





Bild

Und dann gibt es noch die Mißbrauchsvariante: Sexworker einzuarbeiten oder "einzureiten", die im Zusammenhang von Menschenhandel und sog. Zwangsprostitution erwähnt wird. Das ist aber gar keine Prostitution (Tauschgeschäft), sondern sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung.

Doch die Vorurteile gegen Prostitution gehen so weit, dass manche Richter bei Sexworkern keine Vergewaltigungsmöglichkeit erkennen können wollen, falls eine Sexarbeiterin die Tätigkeit freiwillig gewählt und den Kunden angenommen hat. Beispielhafte Skandalurteile:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=25947#25947





Insgesamt kann das Verhalten sowohl von manchen Betreibern als auch von Polizei und Behörden gegenüber prekarisierten und unorganisierten Sexworkern auch heute noch als feudalistisch verstanden werden. Da werden Prostitutionsorganisatoren (Betreiber), Profiteure und Partner als Loverboys, Zuhälter und Menschenhändler bekämpft wie Nebenbuhler, Vergewaltiger oder Sklavenhändler (Zuhälterverdikt, soziales Konstrukt Menschenhandel). Sexworker werden gerne nur als Opfer definiert. Eine arbeitsteilige Organisation von Sexarbeit ist vielerorts und meistens kriminalisiert und verboten. Volle Berufsanerkennung und die Abschaffung von diskriminierenden Sondergesetzen sind noch ein weiter Weg...





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Agentur bewirbt Sexpraktiken

Beitrag von ehemaliger User »

Einige (keineswegs alle) Agenturen üben zunehmend Druck aus, Praktiken anzubieten, welche die Frauen eigentlich nicht anbieten wollen. Dazu gehört als mildeste Form auch, dass in den Profilen solche Praktiken ohne Einverständnis der Frauen gelistet werden und die sich dann im Date mit entsprechenden Forderungen der Kunden konfrontiert sehen, welche auf das Profil verweisen und auf die betreffende Praktik bestehen.

Also, Agenturmädels, guckt Euch ab und an selbst mal Eure Profile bei der Agentur an.

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!!! Gefahr Online-Bewerbung !!!

Beitrag von ehemaliger User »

Ein anderer Punkt, viele insbesondere junge Mädels füllen einfach eine "on-line"-Bewerbung einer Agentur aus, einschließlich upload (eigener!) Bilder sowie allen Klarnamen und Adressendaten *schiel* und senden das ab. Kurz darauf sind sie gelistet. Wenn die betreffende Frau dann ihr Profil bei der Agentur löschen lassen will, wird auf einen (mitunter nie unterschriebenen) Agenturvertrag verwiesen, welcher allerlei "Vertragsstrafen" enthält, einschließlich einer zur Abdeckung von angeblichen Werbekosten. Mit anwaltlichen Schreiben wird dann u.a. (völlig abwegigerweise) behauptet, dass mit der Absendung des on-line-Formulars alle "Vertragsbedingungen" wirksam geworden seien und es werden entsprechende Geldforderungen erhoben und Zahlungsklage angedroht. Die Zahlungen werden dann mitunter geleistet, allein schon, weil die Agentur ja alle Realdaten hat und zudem eine (der Öffentlichkeit zugängliche) Verhandlung zu einem "Outing" der betreffenden Frau führen würde, ungeachtet der kaum vorhandenen Erfolgsaussichten der Zahlungsklage.

Daher mein dringender Rat, sich nie mit Klarnamen und Fotos über ein on-line "Bewerbungsformular" listen lassen, sondern bei Interesse an einer Agentur diese unter einem Nick und von einer den Namen nicht enthaltenden Email Adresse anschreiben und um Zusendung eines Agenturvertrages bitten. Nach Erhalt kann dieser dann geprüft werden, beispielsweise durch Experten hier. Ist der Vertrag i.O. oder nach Änderungen i.O. dann und erst dann zurück schicken mit allen darin notwendigen Angaben.

Wenn eine Agentur eine Zusendung eines Blankovertrages verweigert, ist sie m.E. nicht seriös. Eine Behauptung, mit der Zusendung eines Blankovertrages an eine unbekannte Person würde eigenes Know-how unnötig gefährdet, ist bullshit. Denn alle ehemaligen Frauen der Agentur tragen dieses know-how ja auch schon in der Welt herum.

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Beitrag von Zwerg »

@"ehemaliger User"

Im Hinblick auf die österreichische Situation (hier kann es eigentlich es keine Verträge auf Grund der geltenden Sittenwidrigkeit geben) möchte ich Deine Aussage "was wäre seriös" nicht so gelten lassen! Wir müssen im Forum immer darauf achten, dass hier SexarbeiterInnen aus mehreren Ländern Rat suchen - und somit müssen wir auch die unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen beachten, wenn wir Tipps geben.


christian

Bob
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RE: ::: Sicherheitsmaßnahmen - VOR ESCORTAGENTUREN :::

Beitrag von Bob »

Richtigstellung: "ehemaliger User" spricht von Agenturen, also Escort u/o Begleitagenturen, wo es sehr wohl rechtsgültige Verträge, nämlich Vermittlungsverträge, oder Verträge zur Bewerbung oä gibt. Die viel zitierte Sittenwiedrigkeit greift bei Begleitagenturen nicht.