
Auch die Sicherheitstipps auf dem Flyer sind bemerkenswert.... Von der Webseite von SOPHIE übernommen http://de.sophie.or.at/category/basic_i ... r_arbeiten - wobei Sophie sich auf der Seite ausdrücklich bei uns bedankt. Die MA62 hat beim Kopieren der Tipps aber die Danksagung vergessen.... Da es uns in erster Linie um die Sicherheit der SexarbeiterInnen will ich nicht wirklich darauf herumreiten - aber es zeigt doch, welcher Gedanke dahinter steht....Marc of Frankfurt hat geschrieben:Informationsbroschüren
Flyer an Sexworker:
www.wien.gv.at/verwaltung/prostitution/ ... uierte.pdf
(Okt. 2011, 2 Seiten, von MA 62, www.sexworker.at wird nicht genannt)
Als Hohn kommt mir jedoch der letzte Satz im Folder vor. Wenn da steht
ZITAT: Vernetzen Sie sich und setzen Sie sich für Ihre Rechte ein. Auch dabei können die Beratungsstellen Sie unterstützen! ZITATENDE
und gleichzeitig die größte Vernetzungsplattform von SexarbeiterInnen im deutschsprachigen Raum (sexworker.at - mit Wiener Ursprung!) verschwiegen wird... Wahrscheinlich soll man sich nur mit den unkritischen Plattformen (gibt es überhaupt noch eine Plattform für SexarbeiterInnen außer uns???) vernetzen.
Auch der erste Abschnitt zeigt von einer gewissen Realitätsferne:
ZITAT Sie haben sich entschieden, freiwillig in Wien der Prostitution nachzugehen. Prostitution ist in Österreich grundsätzlich legal, wenn Sie über 18 Jahre alt sind. Sie haben viele Rechte, aber es gibt auch eine Reihe von Vorschriften, die Sie beachten sollten. ZITATENDE
Welche Rechte sind hier gemeint... von welchen Rechten ist im Folder zu lesen.....? Auch hier hätten wir einige Vorschläge bringen können.... Das Recht auf Beschwerde gegenüber der Polizei (zum Beispiel, wenn man bei einer Amtshandlung per DU angesprochen wird) nur als ein Beispiel von Vielen. Das Recht auf Achtung der Menschenwürde bei den Zwangsuntersuchungen sei auch noch erwähnt.
Scharf wird es dann, wenn man diesen Teil liest:
ZITAT: Sie müssen Urlaub, Krankheit oder eine andere Unterbrechung Ihrer Tätigkeit der Polizei nicht mehr melden.Setzen Sie die Tätigkeit danach aber fort, so müssen Sie sich den vorgeschriebenen Untersuchungen sofort wieder unterzie-hen. Geben Sie bitte dem STD-Ambulatorium in Ihrem eigenen Interesse bekannt, wenn Sie der Untersuchung auf das Freisein von Geschlechtskrankheiten und einer HIV-Infektion wegen Urlaubs, Krankheit oder anderen Unterbrechungen nicht nach-kommen können. ZITATENDE
Man muss Krankheit, Urlaub bei der Polizei nicht mehr melden - aber im eigenen Interesse melden Sie es dem Gesundheitsamt......
Hervorragende Arbeit, kann man da nur sagen!
Gestern wurde uns von einem Journalisten gesagt, dass die Folder für BetreiberInnen demnächst auch in russisch aufgelegt werden... Womit der Beweis erbracht ist, dass man nicht die geringste Ahnung von der Wiener Betreiberszene hat.
christian