LokalNachrichten: DRESDEN & SACHSEN

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Jason
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Boy erschlägt Möchtegern-Zuhälter und Bordellbesitzer

Beitrag von Jason »

Prozess zu viewtopic.php?p=98165#98165

20-Jähriger gibt Tötung von Chemnitzer Rotlichtgröße zu
Täter wurde angeblich erpresst - Verteidiger verneint Heimtücke

Chemnitz (dapd-lsc). Ein 20-Jähriger hat vor dem Landgericht Chemnitz die Tötung eines ehemaligen Bordellbesitzers gestanden. Er habe den 50-Jährigen in der Nacht zum 13. April mit einem Baseballschläger erschlagen, weil er sich von ihm bedroht gefühlt habe, ließ der Angeklagte zum Prozessauftakt am Freitag vor der Jugendkammer seinen Verteidiger erklären. Nicht zutreffend sei hingegen eine heimtückische Tötungsabsicht.

Staatsanwalt Sebastian Behler legte dem Angeklagten zur Last, dem Geschädigten mehrere Schläge von hinten auf den Kopf und einen Schlag ins Gesicht versetzt zu haben. Das Opfer sei an einem zerrissenen Hirngewebe und mehreren Brüchen des Gesichtsschädels gestorben. Der Angriff von hinten sei Heimtücke und somit Mord gewesen.

Der Tat vorangegangen war eine etwa zwei Monate dauernde Beziehung zwischen den Männern, bei deren Schilderung sich der Angeklagte sehr bedeckt hielt. Das im Chemnitzer Rotlichtmilieu tätige Opfer wollte mit dem jungen Mann in der Schwulenszene Geld verdienen. So ließ der 50-Jährige von ihm Fotos machen und stellte sie ins Internet. Zudem arrangierte er eine Reise nach München, um den jungen Mann ins Geschäft zu bringen.

Wie der 20-Jährige aussagte, habe er weder homo- noch bisexuelle Neigungen. Aus diesem Grund habe er sich geweigert, mit Männern zu schlafen. Der Bordellbesitzer habe ihm daraufhin gedroht, seiner Freundin etwas anzutun. Die Drohungen seien nach der Reise immer massiver geworden.

Den Baseballschläger hat der Angeklagte nach eigenen Angaben erst am Tattag gekauft. Er wurde am Tatort gefunden. Den Verdächtigen ermittelte die Polizei einen guten Monat später. Der 20-Jährige war schon während der Ermittlungen geständig.

Der Prozess findet vor der Jugendkammer statt, weil der Angeklagte zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt war. Dem Gericht bleibt es vorbehalten, nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht zu urteilen.

Für Verteidiger Peter Hollstein handelt es sich nicht um Mord, sondern um Totschlag. Dies erfordere eine andere Bewertung. Sein Mandant habe während des Gespräches in jener Nacht, bei dem es um die Beendigung der Erpressungssituation ging, mit dem Baseballschläger gedroht, sagte Hollstein auf dapd-Anfrage. Insofern habe dem späteren Opfer klar sein müssen, dass es Ärger geben würde. Er habe aber die Drohung nicht ernst genommen.

Bei einer Verurteilung wegen Mordes im Sinne des Strafrechts für Heranwachsende drohen dem Angeklagten zehn Jahre Haft, nach Erwachsenenstrafrecht wäre es eine lebenslange Strafe. Bis Mitte Dezember sind noch drei weitere Verhandlungstage angesetzt.

Quelle: http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMN ... 808622.php
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Da hat sich der "Möchtegernzuhälter" aber den falschen "Sexworker-Aspiranten" ausgesucht.


Aber für Sexwork braucht man/frau eine entsprechende homo oder hetro Orientierung gar nicht! Viele Sexarbeiterinnen sind lesbisch. Viele Stricher sind hetero. "Gay 4 pay" nennt sich das dann. Extreme Hetero-Orientierung ist oft ein Grund, wenn es zu Gewalttaten gegen homo-/bisexuelle Freier kommt.


Homophobie möglicherweise auch hier ein zentrales Leitmotiv.

Und natürlich auch Putophobie (Sexwork(er)feindlichkeit, whorephobia).

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Jason
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Mann wegen Messerattacke auf Prostituierte vor Gericht

Beitrag von Jason »

Er wollte Sex mit einer Prostituierten und hatte kein Geld dabei - deshalb will ein Mann in Chemnitz im April dieses Jahres mit einem Klappmesser auf eine Prostituierte eingestochen haben. Wegen versuchten Mordes muss sich der 25-Jährige seit Mittwoch vor dem Landgericht Chemnitz verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem einschlägig vorbestraften Mann vor, sein Opfer heimtückisch und mit Tötungsvorsatz angegriffen zu haben.

Zu Prozessbeginn bestritt der Angeklagte indes eine Tötungsabsicht. Er habe sich die Frau im April dieses Jahres mit dem Messerstich in den Rücken gefügig machen wollen, sagte der Chemnitzer. Dabei habe er nur leicht mit dem Messer zugestoßen und die Frau nicht töten wollen. Als Gründe für die Attacke gab der arbeitslose Angeklagte seine Frustration sowie Alkoholkonsum vor der Tat an. Auch habe er die von der Frau geforderte Geldsumme nicht bei sich gehabt. Aus Sorge, keinen Sex zu bekommen, habe er mit einem Klappmesser auf die Frau eingestochen.

Das Opfer, eine 28-jährige Frau aus Hessen, beschrieb die Attacke des Angeklagten unter Tränen als Horrorszenario. Sie habe den ersten Tag in dem Bordell gearbeitet, als es zu dem Angriff in ihrem Zimmer kam. Zunächst habe sie nur einen Schlag auf den Rücken gespürt, ohne das Messer zu bemerken. Als sie der Angeklagte auf das Bett warf und würgte, habe sie um ihr Leben gebangt. "Da habe ich plötzlich das blutige Messer gesehen und dachte, der bringt mich um", sagte sie mit zittriger Stimme.

Nur durch lautes Schreien und heftige Gegenwehr habe sie schließlich den Angriff abwehren können. Seit jenem Abend leide sie unter Panikattacken und könne nicht mehr als Prostituierte arbeiten, sagte die Frau. Sie fordert deshalb von dem Angeklagten ein Schmerzensgeld von rund 17.000 Euro.

Auch die Staatsanwaltschaft sieht einen versuchten Mord. Mit dem Messer, das bei der Attacke im Rücken des Opfers stecken blieb, habe der Chemnitzer die Frau töten wollen, sagte der Staatsanwalt. Die Anklage stützt sich dabei auf die Aussage eines Bekannten des Mannes. Diesem gegenüber hatte der 25-Jährige angekündigt, "jemanden abstechen" zu wollen.

Zudem ist der Angeklagte bereist einschlägig vorbestraft. Er war schon 2010 wegen versuchter Vergewaltigung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Sein damaliges Opfer war ebenfalls eine Prostituierte, die er mit einem vorgehaltenen Messer zum Sex hatte zwingen wollen.

dapd

Quelle: http://nachrichten.t-online.de/chemnitz ... index?news
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fraences
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RE: LokalNachrichten: DRESDEN & SACHSEN

Beitrag von fraences »

LIEBESDIENST DIREKT NEBEN SCHULE UND KIRCHE

Görlitz kämpft gegen Bordell

DIE PUFF-MUTTER TARNT DAS HAUS ALS PRIVAT-CLUB UND FRAUEN-KUNSTVEREIN



Barbara Lange (69) ist die Chefin im Haus: „Wir sind ein Verein und die Herren zahlen für die Nutzung der Vereinsräume!“ Übrigens: Sie bietet auch selbst ihre „Dienste“ an

BILD 18.12.2011 — 23:47 Uhr


Görlitz – Ab 50.000 Einwohner darf eine Stadt ein Bordell haben. Görlitz hat 55.596 – damit ist bezahlte Liebe hier legal.

Moralische Grenzen gibt es aber trotzdem. Kein Wunder also, dass Bürger und Beamte aufschreien, wenn ein Liebeshaus in direkter Nachbarschaft einer Schule und einer Kirche betrieben wird.

Luftbild der Lage und Geographie:
www.bild.de/media/bild-grossklick-21642 ... 2.bild.jpg

So ist es seit Ende 2010 am Klosterplatz 17. An den geputzten Messingschildern steht: „Privat‘ Club“ und „Kunstförderverein“.

Täglich ab 10 Uhr herrscht hier Verkehr, kommen Freier ins Haus.

Direkt gegenüber das Augustum-Annen-Gymnasium, keine 50 Meter weiter die Ev. Dreifaltigkeitskirche.

Pfarrer Hans-Michael Hanert (56) empört: „Befremdlich, dass es hier so etwas gibt. Besonders schlimm für die armen Schulkinder, die das Treiben täglich auf dem Schulweg erleben müssen.“

Eine besorgte Mutter, deren Mietshaus an den Bordellhof grenzt: „Ich habe meiner neunjährigen Tochter verboten, im Hof zu spielen. Man weiß ja nie, welches Volk dieses Haus jetzt so alles anzieht...“

Barbara Lange (69) ist die Puff-Mutter. Sie versteht die Aufregung nicht: „Unsere Damen erfüllen in den hübsch möblierten Zimmern auf vier Etagen nur menschliche Bedürfnisse. Ich selbst habe viele Verehrer. Vor allem junge Männer mögen meine Erfahrung.“

Und dann erklärt sie: „Hier gibt's keine übliche Prostitution. Der Interessent zahlt unten seinen Clubbeitrag, darf dann hoch auf die 200-qm-Spielwiese. Weil ich mit meinen Mädels auch Ausflüge in Oper, Galerien mache, gibt‘s den Kunstverein.“

Die Stadt hält den „Verein“ für ein Ablenkungsmanöver und rückte bereits vor Wochen mit Polizei, Ordnungs- und Bauaufsichtsamt zur Razzia an.

Ergebnis: eine Aufforderung, das Liebesgewerbe zum 31. Dezember 2011 einzustellen. Bei Androhung einer Ordnungsstrafe von 3.000 Euro.

Barbara Lange: „Man will uns in ein Gewerbegebiet abdrängen. Doch mein Anwalt geht bereits gegen die Stadt vor.“ BILD bleibt dran.


Von Dr. JUERGEN HELFRICHT
www.bild.de/regional/dresden/prostituie ... .bild.html


Rechtsform Prostitutionsgeschäft:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1260
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Marc of Frankfurt
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Morgenpost vom 20. Juli 2011

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Polizei Dresden unterschlägt Aufklärung

für gleichgeschlechtliche Partnerschaften

über Zeugnisverweigerungsrecht



Bild
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 06.04.2013, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Jason
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Bordell getarnt als Kunstverein

Beitrag von Jason »

Ein Bericht über den Kunstverein aus Görlitz, um den es im Beitrag von fraences geht,kam gerade in der MDR-Sendung Exakt. In der Mediathek ist er schon zu finden.

http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/a ... 15b49.html
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fraences
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Beitrag von fraences »

Görlitzer Wohnhaus darf nicht als Bordell genutzt werden

Gericht: Aus Werbung geht hervor, dass "nichts anderes als Prostitution angeboten" würde

Görlitz (dapd-lsc). Das Verbot der Prostitution in einem Görlitzer Wohnhaus ist rechtmäßig. Das entschied das Verwaltungsgericht Dresden zugunsten der Stadt Görlitz, wie das Gericht am Montag mitteilte. Damit unterlag eine Frau mit ihrem Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz. Sie hatte angegeben, in dem Haus einen "Privatclub" zu betreiben. Das Gericht erklärte, aus Werbung für die Einrichtung gehe hervor, dass dort "nichts anderes als Prostitution angeboten" werde. Die Baugenehmigung sehe aber nur die Nutzung als Mietwohnung vor.
Das Gericht untersagte der Baubehörde aber, Möbel aus dem Haus zu entfernen, um so Prostitution zu unterbinden. Den Beteiligten steht noch der Gang ans sächsische Oberverwaltungsgericht offen.

http://www.freiepresse.de/NACHRICHT.... ... 950993.php


Görlitz – Schwerer Schlag für das Görlitzer Bordell neben Gymnasium und Kirche am Klosterplatz.

Obwohl Puffmutter Barbara Lange (70) die Dienste ihrer rund 20 Liebesmädchen auf vier Etagen als „Privat Club“ und „Kunstförderverein“ tarnt (BILD berichtete), sind sie illegal! Das stellte jetzt das Verwaltungsgericht Dresden (Az. 7 L 61/12) fest.
Puffmutter Lange hatte das Gericht eingeschaltet, weil Görlitz ihr die Nutzung des Gebäudes für die Prostitution verbot, bei Razzien Freier vertrieb und androhte, die Betten zu beschlagnahmen.
Das Gericht erklärte aber: „Die Baugenehmigung sieht nur eine Nutzung als Mietwohnung, nicht für Prostitutionsausübung vor. Mobiliar darf die Stadt allerdings nicht wegnehmen.“
Barbara Lange ließ das gestern kalt: „Unser Vereinsleben floriert. Ich werde mich mit meinem Anwalt beraten, ob wir vor das Oberverwaltungsgericht ziehen.“


http://www.bild.de/regional/dresden.... ... .bild.html
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Mutmaßlicher Menschenhändler in Dresden vor Gericht

Beitrag von Jason »

Mutmaßlicher Menschenhändler in Dresden vor Gericht

Vor dem Landgericht Dresden hat der Prozess gegen einen 35-Jährigen wegen schweren Menschenhandels und Zwangsprostitution begonnen. Die Staatsanwaltschaft warf dem Ukrainer am Donnerstag vor, 2006 und 2007 drei Landsfrauen nach Deutschland eingeschleust zu haben. Der Anklage zufolge stellte er in einem Fall eine Arbeit als Tänzerin in Aussicht.

Tatsächlich seien die Frauen in einem Saunaklub in Radebeul bei Dresden monatelang zur Prostitution gezwungen worden.

Mindestens eine der Frauen sei von dem Angeklagten und seinen beiden Mittätern in einer Wohnung eingesperrt, gefesselt und geschlagen worden, hieß es. Der Ukrainer war seit 2008 mit internationalem Haftbefehl gesucht und Mitte 2011 in Ungarn festgenommen worden. Ein Komplize wurde bereits 2009 am Dresdner Landgericht verurteilt.

dapd

Quelle: http://www.ad-hoc-news.de/mutmasslicher ... s/23467457
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Kasharius
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RE: LokalNachrichten: DRESDEN & SACHSEN

Beitrag von Kasharius »

Und dier neues von "Puffmutter" Lange und ihrem gemeinnützigen Bordell; also wenn die da sonst keine Probleme haben...?!


Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Freitag, 15. Juni 2012
Funktioniert das Bordell-Verbot?

Von Ralph Schermann

Für eine Kontrolle im Haus Klosterplatz 17 lässt die Bauaufsicht bei Abwesenheit der Mieterin Türen öffnen.

Die Bauaufsicht der Görlitzer Stadtverwaltung hat gestern, 11 Uhr, erneut das Haus Klosterplatz 17 kontrolliert. „Ziel war die Prüfung der Einhaltung eines Gerichtsbescheides“, bestätigte Bauamtsleiter Gerd Tack.

Das Verwaltungsgericht Dresden hatte Ende März in einem Streit mit Mieterin Barbara Lange der Stadt Görlitz recht gegeben und die Nutzung des Hauses zur Prostitution verboten. Barbara Lange (70) bezeichnete die Betreibung ihres Etablissements dagegen als Vereinsarbeit und Privatklub.

Die Stadt argumentierte mit früheren Kontrollergebnissen sowie eindeutig formulierten Werbeanzeigen zum Klosterplatz 17 und überzeugte damit das Gericht. Zudem gab es aus der Nachbarschaft Beschwerden, die sich gegen eine Bordellnutzung wandten. Nicht für zulässig hatte Richter Robert Bendner lediglich die Androhung des Bauamtes erklärt, bei Nichteinhaltung das Mobiliar zu beschlagnahmen.

Mehr als dieses fanden die Kontrolleure gestern aber auch nicht vor. „Wir sahen alle Betten noch an ihrem Platz“, sagte Gerd Tack, zitierte aus dem Protokoll aber auch größere Posten vorgefundener Kondome und Hygieneartikel. Bei der von der Polizei begleiteten Aktion war lediglich der vorher eingeweihte Hauseigentümer David Ledwon zugegen. Da niemand sonst angetroffen wurde, ließ die Stadt die Zimmertüren von einem Schlüsseldienst öffnen und entfernte auch die entsprechenden Klubschilder.

Barbara Lange weilt auf Urlaub im Ausland. Das Öffnen ihrer Räume bezeichnete sie als „Eingriff in mein Privatleben und eine unerhörte Dreistigkeit“, gegen die ihre Anwälte jetzt vorgehen würden. Diese hatten nach einem Anruf von David Ledwon bei Barbara Lange noch vor der Kontrolle angeboten, nach Rückkehr der Mieterin jederzeit besuchsbereit zu sein. Die Bauaufsichtsbehörde reagierte nicht auf diesen um 10.15 Uhr erfolgten Anruf, bescheinigte aber: „Es wurde kein Bordellbetrieb festgestellt. Frau Lange hält das gerichtliche Verbot jetzt offenbar ein.“

Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=3084615


Kasharius grüßt Sachsen und den Rest der Welt

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fraences
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RE: LokalNachrichten: DRESDEN & SACHSEN

Beitrag von fraences »

„Ich betreibe kein Bordell

Barbara Lange wehrt sich gegen die Zwangsräumung vom Klosterplatz. Die Stadt führe gegen sie einen Feldzug.


Barbara Lange wohnt im Klosterplatz 17. Dort trifft sich regelmäßig auch der „Kunstförderverein“, der sich an literarischen Arbeiten versucht. Ein zweiter Verein wurde als Erotik-Privatklub eingetragen. „Mit Nutten oder einem Puff hat das gar nichts zu tun“, betont Frau Lange. Foto: Archiv
Es ist ein bizzarer Kleinkrieg, der sich seit über einem Jahr um das Haus Klosterplatz 17 abspielt. Die Stadt sieht dort ein Bordell am Werke und will es mit Hilfe des Baurechts schließen. Die Mieterin Barbara Lange hingegen sieht sich von der Stadt verfolgt. Nun hat die Stadt eine weitere Eskalationsstufe gezündet und will das Haus zwangsräumen, Frau Lange das Wohnen in dem Haus und den Betrieb von Vereinen verbieten. Vor diesem Hintergrund sprach die SZ am Wochenende mit Barbara Lange.

Frau Lange, wo wohnen Sie im Moment?

Meinen Hauptwohnsitz habe ich im Klosterplatz 17. Aber momentan bin ich unterwegs, komme sporadisch nach Görlitz, um Wäsche zu wechseln und Erledigungen vorzunehmen. Ich bin weit weg von Görlitz, aber nicht im Ausland.

Die Stadt will sie jetzt im Klosterplatz vor die Tür setzen. Wie finden Sie das?

Das geht an die Substanz. Aber es liegt dem Ganzen eine Entwicklung zugrunde, die nur in diese Eskalation münden kann.

Wie meinen Sie das?

Die Parteien können einfach nicht miteinander reden. Ich habe das Gespräch mit der Stadt im Frühjahr dieses Jahres gesucht. Aber sie redet nicht mit mir.

Welche Absicht würden Sie denn mit einem solchen Gespräch verfolgen?

Ich denke, dass wir in einen Dialog eintreten sollten. Denn die Stadt sollte ihren Entscheidungen Tatsachen zugrundelegen und nicht – wie bislang – Medienberichte, Annahmen und Gerüchte.

Immerhin hat diese „Mischung“ dazu geführt, dass das Verwaltungsgericht die Arbeit Ihrer Vereine als Prostitution in dem Haus Klosterplatz 17 untersagt hat.

Nein, es hat nicht die Arbeit meiner Vereine als Prostitution bezeichnet und sie nicht des Hauses verwiesen.

Wie verstehen Sie das rechtskräftige Urteil?


Das Gericht hat gesagt, im Haus Klosterplatz 17 darf keine Prostitution betrieben werden. Aber zu dem Zeitpunkt des Urteils gab es keine Prostitution mehr. Anfangs hatte ich das zwar vor, aber dann habe ich meine gesamten Aktivitäten umstrukturiert. Und das Gericht hat gesagt, dass das Mobiliar nicht weggenommen werden darf. Das wollte die Stadt ja damals. Mit der Arbeit meiner beiden Vereine hat das nichts zu tun. Die Lage ist klar: Im Haus wohne ich und hier gibt es die beiden Vereine: den Erotik Privatclub und den Kunstförderverein.

Das Verwaltungsgericht hat aber auch gesagt, dass das Haus nur zu Wohnzwecken genutzt werden darf. Trotzdem haben Sie dort Vereinsräume?

Die Bauherren, die Hein & Ledwon GbR, haben das Haus saniert und Fördermittel dafür beantragt, denn es steht unter Denkmalschutz. Und es gibt eine Erlaubnis, das Haus zum Wohnen sowie im Parterre für Gewerbe zu nutzen. Und genau so wurde es ver- und angemietet. Das Baurecht kennt keine Einordnung von Vereinen. Ich führe zwei gemeinnützige Vereine. Aber die Stadt selbst spricht davon, dass ich Werbeschilder an die Fassade angebracht habe. Und „Werbe“ kommt von „Gewerbe“. Es ist also gar nicht zu trennen. Nun versucht die Stadt, uns alles zu verbieten: mir das Wohnen, den Vereinen ihre Tätigkeit und den Hausbesitzern will das Rathaus die Schlüssel abnehmen, denn sie sollen kein Verfügungsrecht mehr über ihr Haus haben. Das mutet wie eine Enteignung an.

Die Stadt sagt, das ist alles Etikettenschwindel und in dem Haus wird ein Bordell betrieben.

Das ist verrückt. Dieses Haus wird nur zu Wohnzwecken im Moment genutzt. Denn die Vereinsmitglieder halten sich derzeit zurück. Sie sind verärgert und verunsichert, dass das Vereinsrecht durch die Stadt Görlitz so ausgehebelt wird und wir alle als Schwindler bezeichnet werden. Das ist an den Haaren herbeigezogen. Man kann die Mitglieder eines eingetragenen Vereins doch nicht Schwindler nennen. Vereine sind die Willensbildung seiner Mitglieder. Wir aber bekommen lediglich Briefe eines einzelnen Mannes der Stadtverwaltung. Mit welcher Kompetenz kommt er dazu?

Mit der Kompetenz, das Baurecht durchzusetzen.


Ja, das soll er auch. Aber dann soll er auch zur Kenntnis nehmen, dass in diesem Haus keine Prostitution betrieben wird.

Wenn es nicht um Prostitution geht, worum geht es dann?


Im Juli 2011 erhielten die Polizei, die Staatsanwaltschaft, die Kirchgemeinde, das Gymnasium und die Stadt ein anonymes Schreiben, in dem behauptet wird, dass Frau Lange einen Puff am Klosterplatz betreibt. Die Stadt hat sich zur Erfüllungsgehilfin der Absenderin dieses Schreibens gemacht.

Eine Frau ist die Absenderin? Sie wissen also, wer diesen Brief verfasst hat?

Ja. Die Autorin brüstet sich mittlerweile selbst dafür in der Öffentlichkeit.

Wissen Sie, warum sie es tat?

Sie sagt, ich muss vertrieben werden. Sie hat selbst eine Wohnung in der Hohe Straße angemietet, wo sie eine Agentur leitet, in der Frauen der Prostitution nachgehen.

Es geht also aus Ihrer Sicht um einen vermeintlichen Konkurrenzkampf?


Ja, natürlich. Dabei ist der Markt doch für alle da.

In Görlitz gibt es bekanntermaßen zahlreiche Wohnungen, in denen Prostitution betrieben wird. Ist Ihnen denn in Görlitz ein zweiter Fall bekannt, in dem die Stadt in ähnlicher Form vorgeht wie gegen Sie?

Nein, mir ist nichts dergleichen bekannt.

Was tun Sie jetzt?

Meine Anwälte sind gegen die Zwangsräumung und Nutzungsuntersagung in Widerspruch gegangen und haben das Verwaltungsgericht mit einem Eilantrag angerufen. Freitagabend forderte das Verwaltungsgericht die Stadt auf, so lange von allen Zwangsmaßnahmen abzusehen, bis das Gericht entschieden hat.

Hat das Gericht auch mitgeteilt, wann es entscheiden wird?

Nein. Das wird dauern.

Was entnehmen Sie dem Gerichtsschreiben für sich?


Ich entnehme ihm, dass die Stadt mir die Wohnung im Moment nicht wegnehmen, die Vereinsräume nicht einfach plattmachen und die Schilder abnehmen kann.

Wie geht es nun weiter?

Ich erwarte, dass die Stadt endlich anerkennt, was in ihren eigenen Akten steht. Nach der letzten Razzia am Klosterplatz hat sie selbst festgestellt, dass derzeit kein Bordellbetrieb dort stattfindet. Sie fand lediglich ein leeres Haus vor.

Sie wollen also, dass die Stadt sie in Ruhe lässt?

Ja, das will ich. Es gibt keinen Grund, weiter gegen mich vorzugehen. Die Stadt soll die Tatsachen anerkennen, die offensichtlich sind: Es gibt keinen Bordellbetrieb im Klosterplatz 17 und keinen Etikettenschwindel. Sie soll aufhören, sinnlose Kosten aus Gründen der Rechthaberei zu verursachen. Und sie soll aufhören, die Vermieter in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben, weil er keine Mieteinnahmen hat.

http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=3195797
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RE: LokalNachrichten: DRESDEN & SACHSEN

Beitrag von fraences »

Prostitution und Vereinstätigkeit verboten - Wohnen erlaubt

VG Dresden, Pressemitteilung vom 05.02.2013 zum Beschluss 7 L 1329/12 vom 04.02.2013

Die baurechtlich ungenehmigte Nutzung eines Wohngebäudes zur Prostitution führt nicht zum Erlöschen der genehmigten Wohnnutzung. Dies entschied nunmehr das Verwaltungsgericht Dresden mit Beschluss vom 4. Februar 2013 für ein Wohnhaus in der Innenstadt von Görlitz (Az. 7 L 1329/12).

Bereits im Dezember 2011 war der Mieterin des Gebäudes von der Großen Kreisstadt Görlitz die Nutzung der Räume für eine als Privatclub bezeichnete Einrichtung untersagt worden, weil es sich nach ihrer - auch vom Verwaltungsgericht Dresden bestätigten - Auffassung um eine baurechtlich unzulässige Nutzungsänderung zum Zwecke der Prostitution gehandelt habe. Mit einer erneuten Verfügung der Stadt vom 25. Oktober 2012 wurde der Frau unter Anordnung des Sofortvollzugs die Nutzung des Hauses auch "zum Zwecke des Wohnens und als Stätte der Vereinstätigkeit" untersagt, u. a. hinsichtlich eines "Kunstfördervereins" und eines Erotik-Privatclubs. Zudem wurde ihr aufgegeben, sämtliche an der Straßenfassade angebrachten Schilder der Vereine zu entfernen.

Die Richter bestätigten die Stadt in ihrer am 05.02.2013 den Beteiligten übermittelten Eilentscheidung nur hinsichtlich der Untersagung der Vereinstätigkeit sowie der angeordneten Entfernung der Werbeschilder. Eine Nutzung des Gebäudes für eine Vereinstätigkeit unterfalle kulturellen Zwecken und sei von der 2010 ausgereichten Baugenehmigung nicht gedeckt, da diese für das Erdgeschoss Gewerbe, etwa ein Büro oder einen Laden, für das 1. bis 3. Obergeschoss und das Dachgeschoss dagegen Wohnungen vorgesehen habe. Dagegen sah das Gericht keinen Grund, der Mieterin auch die ursprünglich genehmigte Wohnnutzung zu untersagen. Es sei nicht zu erkennen, dass diese in dem fraglichen Innenstadtgebiet baurechtlich unzulässig sein könnte. Soweit die Stadt weiterhin von einer ungenehmigten Nutzung zur Prostitution ausgehe, bleibe es ihr unbenommen, gegen die Mieterin aus dem vollziehbaren Bescheid vom Dezember 2011 vorzugehen.

http://www.datev.de/portal/ShowPage.do? ... nid=145853
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RE: LokalNachrichten: DRESDEN & SACHSEN

Beitrag von fraences »

Rote Meile des Vogtlands:
In Plauen boomt die Prostitution

Stadt ist die einzige im Landkreis, in der das Geschäft mit der Liebe erlaubt ist



Plauen.
Die Frauen von der Hammerstraße werben offen für das, was sie tun. In den Fenstern blinken rote und pinkfarbene Lichterketten, und manchmal machen sie sich einen Spaß und winken hinter den Scheiben Autofahrern zu: Keine Stadt in der Umgebung hat so viele erotische Etablissements wie Plauen. Das Ordnungsamt spricht von rund 70 Prostituierten, die ihre Kunden in Wohnungen bedienen. Verteilt sind diese auf bis zu 30 Gebäude - manche davon fest in den Händen des Rotlichtgewerbes. Männer bieten sich nach Aussage der Behörde nicht an.

"In den vergangenen 3 Jahren hat die Zahl der Damen um 30% zugenommen", sagt P.*, ein Mitarbeiter des Plauener Ordnungsamtes, der die Szene in der Stadt kontrolliert.

Die Hälfte der Prostituierten stamme aus Deutschland, der Rest aus Osteuropa.

Vor allem aus Bulgarien und Rumänien kommen die Mädchen, begünstigt durch die EU-Freizügigkeitsregeln. Die ermöglichen, dass jeder EU-Bürger sich in jedem Mitgliedsland aufhalten kann, wenn er dort arbeitet. Rumänien und Bulgarien gehören seit 2007 zur Europäischen Union.

Der Grund, weshalb Plauen zur Hochburg wurde, ist die Gesetzeslage in Sachsen. Prostitution wird nur in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern geduldet. Im Vogtland leben in keiner anderen Stadt außer Plauen so viele Menschen.

An der Hammerstraße und der Lessingstraße boomt das Gewerbe ohne Blatt vorm Mund. Das Viertel gilt als Rote Meile Plauens. In neun Häusern verkaufen Frauen Sex - mindestens 25 arbeiten dort, denn so viele Wohnungen belegen die Damen. Ihr Gewerbe haben sie laut Ordnungsamt angemeldet. "Da finden wir keine Verstöße mehr. Die Frauen haben eine Arbeitserlaubnis und einen gültigen Pass, wenn sie aus dem Ausland kommen", sagt P.

Wie viele tatsächlich im Plauener Finanzamt registriert sind, ist unklar. "Wir verwalten nach Alphabet und nicht nach Branche", sagt Behördenleiter Werner Goller. Dem Landesamt für Steuern und Finanzen in Dresden liegen zumindest Zahlen für den gesamten Direktionsbezirk Chemnitz vor, zu dem Plauen gehört.

Dort waren vergangenes Jahr 290 Prostituierte in den Finanzämtern registriert. Jede Frau zahlte im Durchschnitt knapp 900 Euro Steuern pro Jahr.

Es gibt Immobilienmakler, die auch für dieses Gewerbe speziell Wohnungen vermitteln.

Seit 1992 gibt es eine Verordnung, die festlegt, wo Prostitution geduldet werden muss und wo nicht. Demnach gehört die Innenstadt zum Sperrgebiet.

Im Umkreis von 200 Metern um Schulen, Kirchen und Seniorenheime ist käufliche Liebe verboten.

[Das sind Mikrosperrgebiete (wieviele?) mit 400 Metern Durchmesser und von jeweils einer Flächengröße = Pi * r^2 = 3,14 * (200m)^2 = 125.663 m² = 12 ha oder jeweils ca. 12 Fußballfeldern Größe. Anm. MoF].


Die Hammerstraße ist in der Szene beliebt, weil die Kunden sie leicht finden - runter von der Autobahn und immer geradeaus Richtung Zentrum. Motzende Nachbarn fehlen, die Häuser verwahrlosen oder sind in den Händen der käuflichen Liebe.

Wer nicht in dieses Gewerbe gehört und dort wohnt, hat oft andere Sorgen. Unter Plauenern galt die Straße zu DDR-Zeiten als dreckige Ecke, vor allem wegen der benachbarten Industriebetriebe. Das prägt. "Es gibt nichts Anonymeres. Keiner würde auf die Idee kommen, dort zu spannen. Und spazieren geht dort auch keiner", sagt Kontrolleur P.

Während die Frauen an der Hammerstraße mit bunten Lampen für das werben, was hinter ihren Fenstern passiert, läuft das Geschäft in anderen Vierteln diskreter ab. An den Klingelschildern steht nicht Luna oder blonde Perle, sondern Übersetzungsbüro, Eden, Rot oder Weiß - zum Beispiel. Allein in Haselbrunn gibt es 15 solcher Wohnungen, und auch im Plauener Westen warten Prostituierte auf Kundschaft.


Hinter der Tür einer Prostituierten

Renate ist schon Oma, und hätte sie nicht ihren Job als Paketbotin verloren, säße sie heute nicht hier: auf diesem Bett mit getigerter Plüschdecke, vor diesem Fester mit der roten Nachttisch-Lampe.

Renate gehört mit ihren 55 Jahren zu den ältesten Prostituierten Plauens. Sanfte Stimme, blondiertes Haar. Seit 14 Jahren geht sie anschaffen, seit 10 Jahren betreibt sie ihre eigene Dienstwohnung auf der Roten Meile der Stadt und hat sie als Gewerbe angemeldet.

Ihr Vermieter lebt in den alten Bundesländern, das zuständige Immobilienbüro kennt die Sperrbezirks-Regeln. Dort, wo Renate arbeitet, öffnen leicht bekleidete Mädchen die Tür. Manche haben Decken um ihren Körper geschlungen, bitten, später zu kommen, wenn ihre Kundschaft weg ist.

Es sind heruntergewirtschaftete Häuser in dieser Gegend an Hammer- und Lessingstraße. Im Treppenhaus hängen vergilbte Gardinen, überall kleben pinkfarbene Zettel - "Blonde Perle", "Tantra". Öffnungszeiten von 9 bis 21 Uhr.

"Reich wird man nicht davon", sagt Renate. Die schnelle Nummer gibt's ab 30 Euro, 20 Minuten ab 50 Euro. Alles mit Kondom, das ist ihr Prinzip. 2-3 Männer bedient Renate pro Tag.

Sie kommen aus dem Vogtland, aus Bayern, Thüringen und Zwickau. Viele sind älter als sie selbst, zwischen 60 und 75. Verheiratete Männer, die tagsüber ihre Nähe suchen: "Sie fahren ihre Frau zum Arzt oder zum Einkaufen, und dann klingeln sie bei mir." Oder die Ehefrau ist mit ihrer Freundin auf Kaffeefahrt. Jeder ihrer Männer sucht sich seine Ausrede, seine Gelegenheit.

Manchmal donnert ihr über den Anrufbeantworter der Spruch "Blöde Hure" entgegen. Wenn die Frauen misstrauisch und die Männer unvorsichtig werden, wenn sie sich über den Festnetzanschluss mit Renate verabreden.

Es gibt 2 Formen von Prostitution in Plauen.
- Da sind Frauen wie Renate, die allein ihre eigene Dienstwohnung bewirtschaften.
- Andere gehören zu Austauschringen und werden regelmäßig versetzt. Renate erzählt von Sinti- und Roma-Frauen, die ständig wechseln. Gerade die Ausländerinnen hätten oft ihren Freund dabei, viele wohnen mit ihren Partnern in diesen Häusern.

Plauen sei ein ruhiges Pflaster. "Ich habe noch nicht gehört, dass hier ein Zuhälter ein Monopol schaffen will. Mir ist jedenfalls noch keiner auf den Kranz gegangen", sagt Renate. Doch die Arbeit sei hart geworden, seit in der Stadt so viele Frauen anschaffen gehen. "Etwa 70, das sind viel zu viele für das kleine Plauen."

Vergangenes Jahr gab es laut Polizei 7 Strafverfahren im Zusammenhang mit Prostitution, unter anderem wegen Ausbeutung von Frauen und Urkundenfälschung "Das Milieu fällt nicht auf bei uns. Mir sind keine aktuellen Fälle von Zwangsprostitution bekannt", sagt Thomas Walter, Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Renate stammt aus dem Erzgebirge, und es gab eine Zeit, in der sie ein Familienleben führte. Zwei Kinder, eine Halbtagsstelle als Sekretärin. Als sie die Arbeit verlor, fuhr sie Päckchen aus. Als sie diesen Job verlor, bewarb sie sich auf eine Kleinanzeige als Telefonistin. Dass sie am Telefon eines erotischen Massagestudios sitzen sollte, erfuhr sie erst im Vorstellungsgespräch.

Renate nahm den Job, brauchte Geld. Weil ihr Ehemann Alkoholiker und arbeitslos war und sie dem Geliebten einer Freundin Tausende von Mark geliehen hatte. Dass er ein Heiratsschwindler war, erfuhren sie zu spät.

Sie zog nach Plauen, damit ihre erwachsenen Kinder nicht über Umwege auf die zwielichtigen Dienste ihrer Mutter angesprochen werden. Dort arbeitete sie zunächst in einem Studio und dann selbstständig. Das Geldverdienen erschien ihr so einfach, als sie damals ihre Kolleginnen im Massagestudio beobachtet hatte.

Renates Kinder wissen Bescheid. Sie soll auf sich aufpassen, darum haben sie die Mutter gebeten. Bis zur Rente will sie noch Sex verkaufen. "Mit meinem Lebenslauf stellt mich keiner ein, und um Hartz IV betteln will ich nicht."

Als Rentnerin will sie ein bürgerliches Leben führen, mit bürgerlichem Namen. Sie stellt sich vor, nebenbei im Supermarkt Regale aufzufüllen. "Damit ich nicht so alleine bin", sagt sie. Ja, manchmal ekelt sie sich.


www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEM ... 6590-2.php
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Re: RE: LokalNachrichten: DRESDEN & SACHSEN

Beitrag von Tilopa »

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fraences hat geschrieben:Ja, manchmal ekelt sie sich.
Eigentlich ein ganz sympathischer Artikel, aber ich würde wirklich gerne mal wissen, was sich die Autorin beim letzten Satz gedacht hat. Wenn man ihn im Kontext der vorherigen Sätze liest, könnte man erst mal meinen, die porträtierte Dame ekele sich vor dem Auffüllen der Regale im Supermarkt.
Weil das jedoch nicht allzu viel Sinn ergibt (die Fleischtheke wird ja in der Regel von Fachangestellten bestückt), lesen wir hier wohl eher den etwas kläglichen Versuch, in einem Prostitutionsartikel noch einmal "die Kurve zu kriegen", damit die Leute nicht am Ende noch denken, man selbst würde dieses schändliche Treiben insgeheim gut heißen. So jedenfalls regt sich in der evangelischen Frauengruppe der örtlichen Gemeinde niemand auf und die Autorin kann weiterhin auf eine Karriere als Gender-Kolumnistin bei Spiegel oder taz hoffen. :002

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Jason
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Beitrag von Jason »

Dieser Artikel zeigt meiner Meinung nach ein ziemlich realistisches Bild über die Plauener Prostitution. Plauen leidet seit über 20 Jahren an Bevölkerungsschwund und Wohnungsleerstand, obwohl seitdem etliche Ortschaften eingemeindet wurden. Deshalb sind auch die Zimmerpreise im Verhältniss zu anderen Städten eher moderat.
Bei den oben genannten Straßenzügen handelt es sich hauptsächlich um Terminwohnungen an Hauptverkehrsstraßen, die kaum anders zu vermieten sind. Die roten Lampen und Flackerlichter in den Fenstern schrecken aber eher Kunden ab, anstatt sie anzulocken. Immerhin ist das Plauener Umland eher ländlich geprägt und es kann jederzeit jemand Bekanntes vorbeifahren.
Zwischen Betreibern, Damen und den Behörden herrscht im Wesentlichen Ruhe. Man hört nichts von unverhältnissmäßigen Razzien und dergleichen.
Auch vom ortsansässigen Verein KARO e.V. hört man nichts über Menschenhandel und Zwangsprostitution in Plauen und Umgebung.

Viele Grüße aus dem Vogtland
Jason
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

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Marc of Frankfurt
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Mikrosperrgebiete in Plauen

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ich verteidige den Artikel der Freien Presse auch als sachlich und recht ausgewogen. (habe mir erlaubt oben Passagen hervorzuheben).

Wir sollten mal versuchen die Sperrgebietskarte von Plauen zu bekommen, um sehen zu können wo und wieviele der Mikrosperrgebiete es überhaupt gibt (400 Meter Durchmesser = jeweils 12 Fußballfelder groß !!!).

Das ist so wie früher in Wien mit seinen 300m-Zonen. Siehe die Flicken-Teppich Karte 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus der bis 1.11.11 gültig war und jeden Sexworker und Kunden hoffnungslos überforderte herauszufinden wo was legal ist: www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=106404#106404 Oder heute auch in Adelaide, Süd-Australien mit 200m-Zonen.




Der letzte Satz "ich ekele mich" ist eine oft vorkommende symbolische Journalisten-Tat, um sich abzugrenzen, die bürgerlichen Moral zu bedienen etc. und damit der Artikel durch die "Zensur" kommt. Letztlich wirkt der Schlußsatz wie ein Dolchstoß gegen Sexworker, weil er alle gutmeinenden Formulierungen zuvor wieder zu zerstören geeignet ist.


Siehe z.B. die Kritik am Artikel die von der prostitutions-feindlichen Hilfsorganisation Karo e.V. kommt bei FB:
www.facebook.com/KAROeV/posts/184506021698580

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Internetzensur

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Hilfsverein für Prostituierte in Plauen, Karo e.V. will Sexworker-Meinung nicht lesen...

...und löscht Texte weg und sperrt den Schreibzugang


Wie oben verlinkt gab es auf der FB Seite von Karo Kritik am Artikel der Freien Presse, er sei geradezu Werbung für die Prostitution. Darauf habe ich meinen Standpunkt als Sexarbeiter geschrieben.

Das war offensichtlich zuviel an kritischer Anmerkung. Sie haben zwei informationsreiche Postings gelöscht und ferner auch ganz meine Schreiberlaubnis gesperrt.




Sinngemäß hatte ich folgendes geschrieben:

1. Über pauschalisierende Zeitungsartikel, wo Prostitution oft mit Gewalt und Begleitkriminalität in einen Topf geworfen wird, darüber ärgern wir Sexworker und auch oft und haben unter verfälschender Berichterstattung zu leiden.

"Geschäft der Liebe" ist ein gewissermaßen feststehender Begriff, der zwar mit Recht kritisiert werden kann, aber jeder mündige Erwachsene versteht sofort, dass es nicht um die "unkonditionierte idealisierte Liebe" geht, sondern um das Sexdienstleistungs-Geschäft.

Ich finde den Artikel recht sachlich und ausgewogen. Er zeigt dass sich die Sexarbeit seit der Legalisierung 2002 recht gut von Elementen des kriminellen Milieus emanzipieren konnte. Damit das so bleibt braucht es Rechte für Sexworker und Unterstützung für die Selbstorganisation z.B. hier www.sexwork-deutschland.de

Warum muß der Artikel nur stigmatisierend mit dem Zitat "manchmal ekelt sie sich" enden. Dass steht da doch nur, um sich mit der herrschenden Moral zu arangieren. Es gibt so viele andere Berufe die haben auch Ekelmomente und -situationen. Z.B. Altenpflege oder Fleischerei-Industrie. Aber bei Sexarbeit wird es benutzt um die Tätigkeit grundsätzlich in Frage zustellen. Dabei leisten wir eine so sehr nachgefragte wertvolle körperlich-seelische bis therapeutische Arbeit.




2. Ein Beispiel wie Sexworker auch ausgenutzt oder verletzlich werden sind komplizierte undurchschaubare Sperrgebietsverordnungen. Wie ist das z.B. mit den 400m Verbotszonen was jeweils 12 Fußballfelder großen Verbotszonen entspricht und wieviele gibt es davon in Plauen? Gibt es Hilfsvereine für Sexworker, die solche Karten für die Frauen bereithalten?

In Wien gab es solche unübersichtlichen Verbotszonen auch und sie wurden 2011 abgeschaft. Hier eine Karte von Wien: www.sexworker.at/phpBB2/download.php?id=958 und hier eine Karte von Adelaide, wo solche Zonen heute noch gelten: https://fbcdn-sphotos-a-a.akamaihd.net/ ... 3839_n.jpg

Nur wenn Sexarbeiterinnen wissen, wo sie legal arbeiten dürfen, dann sind sie nicht erpressbar und können nicht abgestraft werden.

Solche Strafen müssen dann auch wieder mit noch mehr Sexarbeit verdient werden. So entsteht ein Teufelskreis. Das ist eine sogenannte "Prostitutionsfalle" die die bürgerliche Gesellschaft selbst aufstellt.


-aber wie gesagt, dass ist inzwischen alles gelöscht worden-
www.facebook.com/KAROeV/posts/184506021698580


Karo fokussiert ganz auf Opferhilfe für ausgebeutete Frauen und Kinder und wertet Prostitution als die Ausbeutungsursache durch Männer und Kriminelle. Siehe auch deren letzten Rundbrief
www.karo-ev.de/cms/upload/downloads/inf ... l-0313.pdf

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RE: LokalNachrichten: DRESDEN & SACHSEN

Beitrag von annainga »

was für eine frechheit von dem verein karo e.v.

gut, dass du so etwas so sorgfältig dokumentierst und wir mitbekommen, wie dieser verein handelt.

es scheint für die nicht in ihr bild zu passen, dass es jede menge sexarbeiter gibt, die mit ihrem job bestens klar kommen und sich sehr eindeutig dafür entscheiden.

wie sehr uns solche vereine schaden und uns anerkennung verweigern, schrecklich.

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Beitrag von ehemaliger_User »

Keine Zwangsprostitution in Plauen? Ja guckt der Staatsanwalt keine Talkshows?

Oder hat es damit zu tun, dass über 75 % der PlauenerInnen keiner Religionsgemeinschaft angehören?
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke annainga für deine lieben Worte, die ich gut gebrauchen konnte.

Hier steht woher und aus welchem Umfeld die Gelder für die Vereinsarbeit teilweise kommen:
Rettungs-Industrie: www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=130576#130576


ehemaliger_User, deine Zeilen sind schwer verständlich bzw. mehrdeutig, möglicherweise weil sie Ironie enthalten und knapp sind.
(Das ist zwar typisch für ein Diskussionsboard, aber für eine web-suchbare Infodatenbank zur Sexarbeit, die lange erhalten bleibt und aufklären will m.E. nicht so ideal.)

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Beitrag von Jason »

Marc of Frankfurt hat geschrieben:Wir sollten mal versuchen die Sperrgebietskarte von Plauen zu bekommen
Das ist gar nicht so einfach. Im internet findet man dazu fast gar nix, zumindest nicht kostenlos. Ich habe nur die Originalfassung von 1992 bekommen, kann aber nicht sagen ob die noch aktuell ist. Mittlerweile gehören zu Plauen ja mehr Ortsteile als damals und mit kreisfrei ist es auch vorbei. Im Stadtkern wird sich aber nicht viel getan haben.

Verordnung des Regierungspräsidiums Chemnitz über das Verbot der Prostitution zum Schutz der Jungend und des öffentlichen Anstandes in Plauen
Stand 6.Juli 1992


Auf Grund des Artikels 297 des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch (EGStGB) vom 2. März 1974 (BGBl. I S. 469), zuletzt geändert am 13.April 1986 (BGBl. I S. 393), in Verbindung mit § 2 der Verordnung über das Verbot der Prostitution vom 10 September 1991 (SächsGVBl. Nr.25 S. 351) wird zum Schutz der Jungend und des öffentlichen Anstandes durch das Regierungspräsidium Chemnitz folgendes Verordnet.

§ 1
In der Stadt Plauen ist es innerhalb des wie folgt begrenzten Gebietes verboten, die Prostitution anzubahnen oder ihr nachzugehen:
Gesamtes Gebiet innerhalb des Stadtringes, der gebildet wird durch die Martin-Luther-Straße, die Pausaer Straße von der Martin-Luther-Straße bis zu ihrer Einmündung in die Friedensstraße, Friedensstraße, Trockentalstaße, Böhler Straße, Hofer Straße, Reichenbacher Straße bis zur Stresemannstraße, Stresemannstraße im Bereich zwischen Reichenbacher Straße und Hammerstraße, Hammerstraße zwischen Stresemannstraße und Reißiger Straße, Reißiger Straße zwischen Hammerstraße und Martin-Luther-Straße.
Die genannten Straßen sind Teile des Sperrgebietes, soweit sie es begrenzen.

§ 2
Im übrigen Stadtgebiet ist es verboten, auf öffentlichen Straßen, Wegen, Plätzen, öffentlichen Anlagen und an sonstigen Orten, die von dort aus eingesehen werden können, der Prostitution nachzugehen. Dasselbe gilt in einem Bereich von 200 Meter Radius um Orte, an welchen Kirchen, Kirchgemeindezentren, Kinder- und Freizeiteinrichtungen, Schulen, Krankenanstalten und Seniorenheime errichtet sind.

§ 3
(1) Ordnungswidrig handelt, wer einem durch die §§ 1 und 2 dieser Verordnung erlassenen Verbot, der Prostitution an bestimmten Orten nachzugehen, zuwiderhandelt. Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 1.000 DM geahndet werden (§ 120 OWiG).
(2) Wer einem durch diese Verordnung erlassenen Verbot, der Prostitution an bestimmten
Orten nachzugehen, beharrlich zuwiderhandelt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen bestraft (§ 184 a StGB).
(3) Wer der Prostitution
1. in der Nähe einer Schule oder anderen Örtlichkeit, die zum Besuch von Personen unter 18 Jahren bestimmt ist, oder
2. in einem Haus, in dem Personen unter 18 Jahren wohnen, in einer Weise nach geht, die diese Personen sittlich gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstraße bestraft (§ 184 StGB).
(4) Andere Ordnungswidrigkeits- oder Strafvorschriften bleiben hiervon unberührt.

§ 4
Diese Verordnung tritt am Tag nach ihrer Verkündung in Kraft.
Chemnitz, den 6.Juli 1992

Da ich beim suchen auch auf die Sperrgebietsverordnung von Chemnitz gestoßen bin stelle ich den §1 auch gleich mit rein. Alle anderen § sind ja gleich.

§ 1
In der Stadt Chemnitz ist es innerhalb des wie folgt begrenzten Gebietes verboten, die Prostitution anzubahnen oder ihr nachzugehen:
Gesamtes Gebiet innerhalb der folgenden Straßen und Plätze:

Babarossastraße, Beyerstraße, Bürgerstraße, Leipziger Straße zwischen Bürgerstraße und Küchwaldring, Küchwaldring von der Leipziger bis zur Küchwaldstraße, Küchwaldstraße, Schlossbergstraße, Schlossteichstraße von Schlossbergstraße bis Schönherrstraße, Müllerstraße, Wilhelm-Külz-Platz, August Bebel-Straße, Thomas-Mann-Platz, Palmstraße von der Dresdner Straße bis Hainstraße, Hainstraße von der Palmstraße bis zum Schnittpunkt mit der Eisenbahnlinie bei dem Kreuzungspunkt zwischen Hainstraße und Jägerstraße, entlang
der Eisenbahnlinie vom Schnittpunkt der Hainstraße mit der Jägerstraße bis zum Schnittpunkt der Eisenbahnlinie mit der Beckerstraße, Beckerstraße vom Schnittpunkt der Eisenbahnlinie bis Aue, Aue zwischen Beckerstraße und Schadestraße, Schadestraße, Stollberger Straße von Schadestraße bis Falkeplatz, Falkeplatz, Zwickauer Straße von Falkeplatz bis
Barbarossastraße.

Die genannten Straßen, Plätze und Eisenbahnkörper sind Teile des Sperrgebietes, soweit sie es begrenzen.

http://www.chemnitz.de/chemnitz/media/d ... 32_700.pdf
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <